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Was sich liebt ... Crisis Core: Final Fantasy VII, Fanfiction, Final Fantasy, Final Fantasy VII, Genesis Rhapsodos, Own Character

Autor:  tobiiieee

Ein kurzes 10-Minuten-"Kapitel", das in dieses Universum gehört: https://www.animexx.de/fanfiction/388915/?js_back=1

Enjoy. :)

Genesis, der einiges an Kramerei aus Ramons kleiner Arbeitskammer hörte, nahm seine Tasse frisch gebrühten Kaffees von der Maschine und begab sich langsam zur offenen Tür, die vom Wohn- und Essbereich abging. Ramon war dabei, alle möglichen aufgeschlagenen Bücher durchzublättern, zu schließen, hochzuheben, zu stapeln und offensichtlich irgendwie Ordnung in seinen überfüllten Schreibtisch zu bringen. Als er Genesis in der Tür bemerkte, lehnte er sich mit einem Seufzer in seinem Stuhl zurück. „Ich schätze, wenn ich keinen Stift habe, kann ich nicht anfangen zu arbeiten, oder?“, fragte er.
            „Dann hol dir doch einen Stift“, sagte Genesis trocken.
            „Aber dann müsste ich anfangen zu arbeiten“, gab Ramon zu bedenken. Genesis, der an jenem Morgen noch nicht dazu gekommen war, Ramon zu ärgern, unterdrückte ein Schmunzeln und nahm lässig einen Stift von einem beistehenden Tisch. Mit einem diabolischen Grinsen hielt er ihn seinem Mann entgegen.
            „Du bist so unfassbar grausam“, sagte Ramon ungläubig, bevor er zögernd den Stift annahm.
            „Soll ich die Tür schließen?“, fragte Genesis noch in geschäftigem Ton.
            „Nein“, erwiderte Ramon, der ihn weiterhin anstarrte und anscheinend immer noch nicht ganz fassen konnte, dass Genesis ihm keine Minute der Muße gönnen wollte. „Ich schau gerne zwischendurch kurz zur Seite und beobachte dich beim Lesen auf dem Sofa.“
            „Verstanden“, sagte Genesis, das Grinsen noch immer auf dem Gesicht. Die Augen auf Ramon fixiert, nahm er genießerisch einen Schluck von seinem Kaffee, ehe er sich langsam aus dem winzigen Arbeitszimmer zurück- und hinter sich die Tür zuzog. Durch die Tür hörte er noch Ramons „Was hab ich dir eigentlich getan?“, dann setzte er sich zufrieden lächelnd mit einem Buch aufs Sofa und begann entspannt seine Tageslektüre.

 

PS Hat jemand meinen Stift gesehen? D:
Liebe Grüße, bleibt glücklich und gesund.
Tobie

You Come When I Call You -- alternatives Kapitel Final Fantasy, Boys Love, Cloud Strife, Fanfiction, Final Fantasy, Final Fantasy VII, Sephiroth, You Come When I Call You

Autor:  tobiiieee

Was, wenn das abendliche Treffen zwischen Cloud und Sephiroth nicht so tragisch verlaufen wäre wie im verlinkten Kapitel? Oder auch: Was, wenn Seph kein vergewaltigender Psychopath wäre?
https://www.animexx.de/fanfiction/389349/1271866/default/#complete
(Um den Kontext zu verstehen, ist es vielleicht ganz günstig, in die ersten Kapitel meiner Fanfiction reinzulesen.)

Reward I -- alternative Version (jugendfrei)

„Bitte komm rein, sei nicht schüchtern“, sagte Sephiroth, als er Cloud voraus seine Wohnung betrat und ein paar gedimmte Lichter einschaltete. Cloud folgte ihm und schloss leise die Tür hinter sich. Er sah sich um. Links von sich sah er zwei große, gut gefüllte Bücherregale; die Bände waren fein säuberlich einsortiert, verfügten allesamt über gebundene Buchrücken und  waren zu großen Teilen in Schutzumschläge gehüllt; Cloud hatte noch nie eine so große Menge nicht-broschierter Bücher gesehen. Direkt vor ihm erstreckte sich der Wohnbereich, ein wertvoller Teppich, auf dem eine dunkle Couch mit einem niedrigen Tisch samt Buch davor stand, die kaum mehr Platz bot als für zwei Leute, aber dennoch vermutlich mehr gekostet hatte, als Cloud sich vorstellen konnte. Dahinter entdeckte er links eine nur angelehnte Tür, die vermutlich zum Schlafzimmer führte, davon gegenüber eine offene Tür, hinter der er einen Tisch mit Stühlen und eine Küchenzeile erkennen konnte. An der Wand rechts war Sephiroths Rüstung, in der Cloud ihn sonst anzutreffen pflegte, zusammen mit dem Schwert aufgehängt. Sephiroth selbst war, nachdem er für ein wenig Licht gesorgt hatte, in Richtung Küche unterwegs. „Kann ich dir was anbieten? Und mit ‚etwas‘ meine ich Wasser, denn mehr hab ich eigentlich nicht“, fügte er schnell hinzu.
            „Oh, nein, danke“, schlug Cloud reflexartig aus. Er war an der Tür stehen geblieben und versuchte, sein lähmendes Staunen zu überwinden. Er hörte Sephiroth in der Küche Gläser hervorholen und Wasser abfüllen. Immer noch mit großen Augen durchquerte er das Wohnzimmer und ging auf das Fenster zu, das sich auf der anderen Seite des Raumes befand. Gebannt sah er in der Finsternis auf das künstlich erleuchtete Midgar herab, während Sephiroth hinter ihm aus der Küche zurückkehrte und, wie Cloud hörte, Gläser auf dem Couchtisch abstellte. Er vernahm Schritte hinter sich; Sephiroth stellte sich neben ihn.
            „Ich muss zugeben, der Ausblick ist ganz nett“, sagte er unbeschwert. Cloud brachte nicht viel mehr als ein zustimmendes Geräusch heraus. Er wandte den Kopf zur Seite und hob den Blick zu Sephiroth, der ein ganzes Stück größer war, was ihm gerade jetzt, wo sie so nah nebeneinander standen und sich kein Schreibtisch, Stuhl oder Trainingsgerät zwischen ihnen befand, besonders auffiel. Sephiroth hatte zwar aus Respekt einen kleinen Abstand eingehalten, aber Cloud hatte dennoch das Gefühl, seine Haut riechen zu können, den Duft seiner ungezwungenen Kleidung, seiner Haare, ihn überkam der plötzliche Gedanke, wie leicht es wäre, Sephiroth aus dieser geringen Entfernung zu berühren, einfach seine Hand zu heben ... Sephiroths Blick kehrte vom Betrachten Midgars zu ihm zurück und Cloud schlug augenblicklich die Augen nieder. Er hörte eine verunsicherte Nuance aus Sephiroths Stimme heraus, als er vorschlug: „Setzen wir uns doch, ich möchte dich ein paar Dinge fragen.“
            Ohne den Blick zu heben, wandte Cloud sich um und folgte Sephiroth zum Sofa, auf dem dieser sich niederließ, bevor er Cloud erneut mit einer Geste aufforderte, sich zu setzen. Cloud bemerkte, dass auf dem Tisch zwei Wassergläser standen, obwohl er abgelehnt hatte; Sephiroth hatte sich extra Umstände für ihn gemacht. Cloud sank nur umso mehr auf dem Sofa in sich zusammen; aus dem Augenwinkel sah er, dass Sephiroth einen Arm über die Sofalehne gelegt und sich ihm offen zugewandt hatte. Cloud befürchtete, er könnte irgendetwas falsch gemacht haben.
            Doch statt einer Standpauke folgten erst einmal ein paar Momente der Stille. „Cloud, alles ok?“, fragte Sephiroth dann. Cloud schaute überrascht auf; in Sephiroths Gesichtsausdruck sah er ehrliche Sorge. Er beeilte sich zu nicken und ein unbestimmtes Geräusch von sich zu geben, das bedeuten sollte, dass Sephiroth fortfahren sollte. „Nun“, nahm dieser tatsächlich seine Rede auf, „mir geht es darum, dich zu fragen, wie du die erste Woche mit mir als deinem Mentor empfunden hast, verstehst du, wie du mit der zusätzlichen Förderung neben der normalen Ausbildung klarkommst. Dein Tag beginnt früher als der deiner Kameraden, ist mit mehr Lektionen gefüllt und endet später – das ist wirklich sehr belastend, gerade im Lernprozess. Als dein Mentor ist es nicht nur meine Aufgabe, dich fachlich auf einen Rang bei SOLDAT vorzubereiten, sondern mich auch um dein persönliches Wohlergehen zu kümmern; ich bin kein bloßer Ausbilder oder Lehrer für dich, ich bringe dir nicht nur bei, wie du mehr hebst, schneller läufst und genauer schießt, sondern lehre dich, was es wirklich braucht, um es bis zum ersten Rang zu schaffen. Verstehst du, was ich sagen will?“
            Cloud blinzelte überfordert. Er brachte keinen Ton heraus. Sephiroth seufzte.
            „Entschuldige“, sagte er, „ich tendiere dazu, Leute mit meinen Reden zu erschlagen. Lass es mich zusammenfassend formulieren: Wie ist es dir ergangen?“
            Cloud konnte sich nur mühsam an einem zynischen Lachen hindern. Als ob es leichter wäre, auf diese riesige Frage zu antworten, als eine Bemerkung auf Sephiroths ganze Rede zu finden. Um es allerdings herunterzubrechen, suchte er nach etwas, das er sagen konnte, das auch für Sephiroth nützlich wäre; dass seine Kameraden jetzt noch weniger von ihm wissen wollten als vorher schon, war für Sephiroth alles andere als eine wertvolle Information. „Es ist anstrengend“, räumte er langsam ein, während jeder Muskel in seinem Körper vor Schmerz schrie, „aber ich denke, ich krieg das hin.“
            „Das freut mich“, erwiderte Sephiroth, „aber wir werden das weiter beobachten, Cloud, wir wollen dich fördern, das sicher, und auch fordern, keine Frage, aber wir wollen dich nicht nach kürzester Zeit ausbrennen und glaube mir, die Kombination aus Ausbildung und zusätzlichen Mentorlektionen wird nicht leichter werden, du magst der Illusion erliegen, dass du dich daran gewöhnen wirst, aber sei versichert, dass es mit jedem Tag härter werden wird. Daher möchte ich, dass du weißt, dass du, sobald du auch nur das entfernteste Gefühl hast, überlastet zu sein, sofort zu mir kommen kannst und wir werden eine Lösung finden. Bitte hab Vertrauen darauf, dass dann niemand von dir glaubt, du wärst nicht gut genug, wenn du auf deinen Körper und auch auf deine Gemütsverfassung hörst. Die Besten, die am weitesten gekommen sind, sind nicht jene, die ungeachtet ihrer Grenzen immer weitermachen, sondern jene, die ab und an zurücktreten und sich selbst schonen, um am nächsten Tag ausgeruht weiterzumachen. Verstanden?“
            Cloud nickte etwas ermutigt. Er konnte kaum fassen, wie viel Fürsorge und Wertschätzung Sephiroth ihm entgegenbrachte. Und jetzt breitete sich auf seinem Gesicht auch noch ein beinahe so etwas wie stolzes Lächeln aus, das seine grünen Augen erhellte. Cloud war erneut gebannt; hatte er Sephiroth ohnehin schon für attraktiv gehalten, so war er von diesem lockeren, fröhlichen Eindruck geradezu überwältigt.
            Als Sephiroth erneut seinen Namen nannte und von Neuem anzusetzen schien, fühlte Cloud sich nicht mehr so bedrückt; er rückte sich etwas in seinem Sitz zurecht, richtete sich gerade auf und lauschte Sephiroth aufmerksam: „Cloud, ich behalte selten irgendwelche Anwärter als Schützlinge, ich mache dieses Mentorending nicht sehr oft. Daraus kannst du zwei Dinge schließen: Ich hab auch nicht alle Antworten – ich weiß und kann auch nicht alles.“ Clouds Augen weiteten sich, als ihn die Erkenntnis traf, dass Sephiroth recht hatte. „Und zweitens kannst du sicher sein, dass du ein Potential hast, das sonst in niemandem so deutlich zu sehen ist wie bei dir.“
            „Aber warum?“, rutschte er Cloud heraus. Er hatte sich Sephiroths Förderung bisher nur damit erklären können, dass man Mitleid mit ihm hatte.
            Sephiroth lächelte wieder. „Lass uns die detaillierte Beantwortung dieser recht großen Frage vielleicht auf ein andermal verschieben, aber kannst du dir vorstellen, dass ich von allen Bewerbern bei dir sofort gesehen habe, dass du der richtige Kandidat bist?“
            „Nein“, sagte Cloud sofort, ohne wirklich nachzudenken. Einen Sekundenbruchteil später schämte er sich schon für seine Antwort. Er stellte damit auch Sephiroths Urteilsvermögen infrage. Da Sephiroths Lächeln allerdings nicht einen Moment lang zuckte oder verschwand, schien er sich daran nicht zu stören.
            Er schaute Cloud direkt in die Augen. „Aber genau so ist es; so und nicht anders.“ Cloud hatte das Gefühl, als würde er erröten. Er war sich furchtbar bewusst, wie nah Sephiroth ihm saß, in dieser ungezwungenen Atmosphäre bei nur spärlicher Beleuchtung. Er spürte Erregung durch seinen Körper strömen, während ihr Blickkontakt einfach nicht abbrechen wollte; er schluckte und lächelte verlegen. Sephiroth legte den Kopf schief. „Weißt du, ich glaube, das ist das erste Mal, dass ich dich lächeln sehe“, sagte er nachdenklich; Cloud wurde dadurch nur noch verlegener; und ja, offensichtlich lächelte er. Er konnte nicht anders, als Sephiroth weiter in die Augen zu sehen. Er musste ihn unbedingt daran hindern, nach unten zu schauen. Auch in der relativen Dunkelheit würde er die Ausbeulung, die langsam in seiner Hose entstand, sicherlich sehen können ...
            Als ob Sephiroth plötzlich bewusst geworden wäre, dass sie sich schon ungewöhnlich lange ansahen, wandte er blinzelnd den Blick in eine andere Richtung. Auch Cloud suchte den Raum mit den Augen ab; vielleicht bot sich eine Ausrede, schnell zu gehen, oder zumindest etwas, womit er seinen Schoß bedecken konnte ... Da fiel sein Blick auf das Buch, das er zuvor schon auf dem Tisch liegen gesehen hatte. Er traute seinen Augen nicht recht, als er den Titel entzifferte. Er griff langsam danach und spürte, wie auch Sephiroth seine Aufmerksamkeit auf den Tisch richtete. Cloud nahm das Buch zur Hand und sah Sephiroth belustigt an; das Buch platzierte er strategisch günstig. „‘Liebesdichtung‘?“, fragte er Sephiroth mit einem breiten Grinsen.
            Sephiroth wirkte einen Moment ertappt und schien zu peinlich berührt, um etwas zu sagen. „Das ist“, sagte er dann lachend, „nicht, wonach es aussieht.“
            „Ah, klar!“, rief er aus und stimmte in Sephiroths Lachen mit ein.
            „Nein, du verstehst das ehrlich falsch“, sagte Sephiroth immer noch vergnügt lachend. „Wirklich! Das sind keine schmachtenden Liebesgedichte, das ist lustig, ehrlich.“ Der Blick, den er Cloud zuwarf, schrie förmlich: „Bitte glaube mir!“
            Cloud drehte das Buch um, allerdings hatte es keinen Klappentext. Auch der Autorenname auf der Vorderseite sagte ihm nichts. Mit hochgezogener Augenbraue schaute er Sephiroth immer noch belustigt an.
            Der schien sich etwas beruhigt zu haben; er gluckste nur noch leise. „Cloud, du solltest am besten selbst kurz reinlesen, das sind größtenteils Parodien. Man liegt teilweise am Boden vor Lachen.“
            „Ah ja“, sagte Cloud, immer noch etwas skeptisch grinsend, aber er schlug das Buch tatsächlich auf der ersten Seite auf. Er las laut vor:

„Die wir einst die fünf Bücher des Naso waren,
Sind wir nun drei; der Autor hat dieses Werk jenem vorgezogen.
 Wenn es dir auch keine Freude sein sollte, uns gelesen zu haben,
Wird die Mühe aber leichter sein, da zwei weggenommen sind.“

Cloud schaute ratlos auf die Zeilen, die er eben gelesen hatte. „Ich kenne die Worte“, sagte er, „aber ich versteh nicht, was sie heißen sollen.“
            Sephiroth machte ein kurzes belustigtes Geräusch, als hätte er eine ähnliche Reaktion erwartet. „Es ist ein Witz“, sagte er zur Aufklärung.
            Cloud sah ihn zweifelnd an. „Du weißt, wenn man einen Witz erklären muss, ist er nicht gut.“ Sie schauten sich einen Moment verwundert an, ehe sie dann beide beinahe gleichzeitig in lautes Lachen ausbrachen.
            „Ich erklär ihn dir trotzdem“, sagte Sephiroth, als sie sich etwas beruhigt hatten, „der Dichter behauptet, er hätte ursprünglich fünf Bücher geschrieben; enthalten sind in dem Werk aber nur drei, weil er, so behauptet er jedenfalls, zwei gestrichen hat. Und das heißt, wenn du alle drei Bücher liest und sie dir nicht so gut gefallen, kannst du dir sagen: ‚Na, wenigstens waren es nicht die ursprünglichen fünf!‘ Verstehst du?“
            „Ja“, sagte Cloud trocken. „Aber es ist nicht lustig.“
            „Du tust Ovid Unrecht“, sagte Sephiroth in einem gespielt schulmeisterlichen Ton. Dann kehrte er zu seinem etwas nachdenklichen Ausdruck zurück. „Vielleicht ist es lustiger, wenn man weiß, dass es nie fünf Bücher gab, sondern es immer nur drei waren.“
            „Immer noch nicht wirklich“, sagte Cloud schulterzuckend.
            „Ich schätze, Ironie muss recht trocken erscheinen, wenn man eher drauf steht, dass jemand auf einer Bananenschale ausrutscht“, merkte Sephiroth an, ohne verurteilend zu klingen.
            „Mir gefällt das, wenn andere leiden“, räumte Cloud nickend ein.
            „Cloud!“, rief Sephiroth ungläubig und leicht maßregelnd aus. Cloud zuckte unbekümmert die Schultern, während Sephiroth ein wenig den Kopf schüttelte und dann seinen Blick suchte, als ob er feststellen wollte, ob Cloud ernst meinte, was er gesagt hatte; allerdings führte dies nur dazu, dass sie sich schon wieder zu intensiv in die Augen schauten. Hatte Clouds Blut eben endlich aufgehört zu rauschen, wurde es nun so langsam bedenklich eng in seiner Hose; er fühlte sich hingezogen, wagte es allerdings nicht, sich tatsächlich hinziehen zu lassen. Mit dem letzten verbliebenen Rest seines Verstandes suchte er nach einem Vorwand, sich zu verabschieden oder zumindest abzulenken. Das einzige, was er fand, war allerdings das Buch auf seinem Schoß.
            „Also, ähm ...“, versuchte er, irgendwas zu sagen, „hier ... worum geht’s hier ... sonst so?“ Sephiroth schien darüber nachzudenken, wie er diese Frage beantworten sollte. Cloud überlegte, dass er bei der Besprechung des Buches Langeweile vorschützen könnte, was Sephiroth möglicherweise dazu bewegen würde, ihre Unterhaltung für beendet zu erklären und ihn ins Bett zu schicken, sodass Cloud endlich ungestört eine Toilette aufsuchen konnte ...
            „Der Autor“, setzte Sephiroth langsam an, womit er Cloud wieder in die Realität zurückholte, „beschreibt eine sehr problematische Beziehung zu seiner herrischen Freundin. Was eigentlich ungewöhnlich ist ... Antike Dichtung beinhaltet sonst viele homoerotische Elemente ... weißt du?“
            „Ach?“, machte Cloud nur.
            „Ja ... In der Poesie war das sehr verbreitet ... akzeptiert ...“ Er schaute Cloud wieder sehr genau in die Augen. „Ich finde das ... ganz gut ...“ Cloud sah etwas in seinen Augen blitzen. „Verstehst du, was ich sagen will?“
            „Ja“, sagte Cloud wahrheitsgemäß. Er verstand Sephiroths Worte sehr genau.
            „Ja?“, fragte dieser.
            Cloud nickte. „Ja*“, bestätigte er. Wie magnetisch angezogen näherten sie sich einander, Sephiroth beugte sich auf dem Sofa leicht zu Cloud herab; er kam seufzend in dem Moment, in dem Sephiroths Lippen seine eigenen berührten.

* kurze Übersetzung:
"Verstehst du, dass ich sagen will, dass ich schwul bin und dich gut finde?"
"Ja, das versteh ich."
"Und du ...?"
"Ich auch. Jetzt küss mich ..."

Teaser: Bigger Wow 2 -- Even Bigger Wow Crisis Core: Final Fantasy VII, Fanfiction, Final Fantasy, Final Fantasy VII, Genesis Rhapsodos

Autor:  tobiiieee

„Weißt du, was wir machen sollten?“ Genesis sah träge von seinem Buch auf, als Ramon plötzlich die angenehm müßige Stille durchbrach, die eben noch zwischen ihnen geherrscht hatte. Von dem Sofa aus, auf dem er es sich halb sitzend, halb liegend mit seinem Buch gemütlich gemacht hatte, warf er einen Blick quer durch das Wohnzimmer zu dem Küchentisch, an dem Ramon saß, um Aufsätze für sein nächstes Forschungsprojekt durchzuarbeiten. Genesis hob fragend eine Augenbraue, als er bemerkte, dass Ramon nur träumerisch aus dem sonnendurchschienenen Fenster vor sich schaute. Sicher, dass sein Verlobter seine Skepsis schon noch früher oder später förmlich spüren musste, machte Genesis zunächst keine Anstalten, weiter nachzuhaken, bis Ramon sich ihm breit grinsend zuwandte und scheinbar endlich mit der Sprache herausrücken wollte. „Wir sollten noch mal nach Sintra fahren!“
            Das hatte Genesis nicht erwartet; ihm waren spontan viele flüchtige Ideen durch den Kopf gegangen, was Ramon vorhaben könnte, angefangen dabei, ob sie ihren nächsten Kaffee zu Hause oder auswärts einnehmen sollten, über die Frage, ob sie bei dem schönen Wetter – dem vielleicht letzten Sonnenschein für ein paar Wochen, da der Herbst vor der Tür stand – zum Fluss gehen sollten, bis hin zu Überlegungen, wie sie ihr Abendessen gestalten könnten. Alles in allem empfand Genesis seine Gedanken als praktisch und naheliegend, doch so ganz konnte er nicht verstehen, wie Ramon bei der Lektüre wissenschaftlicher Aufsätze auf die Idee kam, noch einmal an denselben Ort zu fahren, den sie vor einem halben Jahr besucht hatten. Zugegeben, damals, im Mai, hatte ähnliches Wetter geherrscht, aber Sonnenschein war zwischen Frühling und Spätsommer nichts Ungewöhnliches.           
            Ramon unterbrach Genesis‘ Gedankengang. „Was ist? Ich dachte, du würdest begeisterter sein.“
            „Echt? Wieso? Nein, ich meine“, fügte er schnell hinzu, bevor es zu Missverständnissen kommen konnte, „ich will wissen, wie du jetzt darauf kommst.“
            „Mir ist nur eben eingefallen, dass sie im Wetterbericht gesagt haben, dass sich wohl bald ‘ne Wolkendecke über die Gegend legen wird, und ich sag dir eins: Du musst Sintra mal bei verhangenem Wetter sehen.“ Er machte eine bedeutungsschwere Miene, als ob er über weltbedeutende Erkenntnisse spräche.
            Genesis runzelte leicht die Stirn. „Du meinst das ernst, oder?“ Ramon nickte in seriöser Akademikermanier; Genesis hatte ihn lange nicht so ernst erlebt, jedenfalls nicht seit seinem Heiratsantrag Anfang August. Also gab Genesis wieder eine ähnliche Antwort: „Ja, ok, warum nicht? Und ich übertrage dir auch die volle Verantwortung für den Ausflug.“
            Auf Ramons Gesicht breitete sich ein zufriedener und fröhlicher Ausdruck aus. „Dann ist das abgemacht.“ Und er wandte sich seelenruhig wieder seiner Forschung zu.

Das ständig wolkenverhangene, mitunter etwas verregnete Wetter, das im November folgte, fiel zielsicher in eine für Ramon außergewöhnlich arbeitsame Zeit, in der Genesis viele Stunden und meistens auch das Abendessen allein zubrachte, indem er nach Sonnenuntergang durch die Straßen schlenderte, Touristen beobachtete und vom Rand des einen oder anderen großen Platzes geistesabwesend auf den Tejo oder die vielen Lichter auf der anderen Seite starrte, irgendeinen in Plastik verpackten Imbiss in den Händen. War er vorher nicht ganz überzeugt von der Idee gewesen, noch einmal nach Sintra zu fahren, so sehnte er sich jetzt nach einem Tag, den er vollkommen ungestört und von früh bis spät nur mit Ramon verbringen konnte, egal wo. Und Sintra war ja auch sehr schön; ihm war nur vorher nicht ganz klar gewesen, was der Sinn daran sein sollte, irgendwo hinzufahren, wenn sie auch so zusammensein konnten.
            Seufzend erhob er sich mit vom Wind etwas steifen Gliedern von der Mauer, von der aus er den Fluss betrachtet hatte, in einer Hand eine Verpackung, in der nur noch die Knochen des Hähnchens zu sehen waren, das als sein Abendessen hatte herhalten müssen; er hatte es sich in einem Bahnhof in der Nähe geholt, wo man entweder fertig Verpacktes oder selbst Zusammengestelltes kaufen konnte. Ihm war nicht danach gewesen, mit den Verkäuferinnen zu sprechen, also hatte er sich einfach irgendwas gegriffen, das aussah, als ob es ihn sattmachen konnte.[1]
            Er machte sich auf den Weg über den Platz, den langsam, aber sicher junge Leute mit Alkoholflaschen bevölkerten; es war Freitag und trotz gelegentlichen Nieselns noch nicht wirklich kalt, und Genesis konnte nicht behaupten, die Anziehungskraft des Atlantikwassers, das der Fluss führte, nicht zu verstehen. Er gönnte es den Gruppen Heranwachsender und junger Studenten, das Leben zu feiern. Nur ihm war gerade nicht danach. Mit etwas hängendem Kopf platzierte er die Plastikschachtel seiner einsamen Mahlzeit im nächsten Mülleimer, trat durch den hochaufragenden Torbogen am andern Rand des Platzes auf eine noch immer belebte Straße, in der auch die Touristen sich nach einem ausgedehnten auswärtigen Abendessen langsam in ihre Hotels zu begeben begannen, dann allerdings stehen blieben, weil nun Verkäufer und Künstler die Straße säumten.
            Genesis hingegen kannte die Darbietungen zur Genüge; er wollte jetzt nach Hause und ins Bett, in der Hoffnung, am nächsten Tag neben Ramon aufzuwachen und bei einem ersten Kaffee am Morgen zu hören, dass Ramon sich jetzt zwar noch etwas erholen wollte, am nächsten Tag aber wieder voll und ganz für ihn da sein könnte, weil er endlich einmal nicht das Wochenende durcharbeiten müsste. Die Hände tief in den Taschen, fühlte Genesis sich frustriert, wie er da spätabends, eigentlich fast schon nachts durch diese Menschenmengen hindurchlief, aber zu niemandem dazugehörte wie früher. Und der Mensch, zu dem er gehörte, hatte kaum einen Blick für ihn übrig, oder ein offenes Ohr für ihn. Nicht dass er der gesprächige Typ Mensch war; aber war ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit zu viel verlangt? Ramon kam nach Hause, wenn Genesis längst schlief, und brach wieder zur Arbeit auf, noch bevor Genesis ein erstes müdes Auge öffnete. Der einzige Hinweis auf Ramons zwischenzeitliche Anwesenheit war die Veränderung auf der anderen Bettseite, die Form des Kissens, die Drapierung der Decke, das Wasserglas auf dem Nachttisch. Kein Zettel in der Wohnküche, kein freundlich hinterlassenes Frühstück für Genesis. Was er Ramon allerdings zugutehalten musste, war die Tatsache, dass er hinter sich aufräumte und zumindest nicht die halbe Wohnung in Chaos stürzte und erwartete, dass Genesis schon Ordnung schaffen würde. Was Genesis sowieso nie gemacht hätte.
            Es war kein weiter Weg vom Fluss zu ihrer Wohnung, deren Tür Genesis, immer noch tief in seinen düsteren Gedanken, aufschloss, ohne es wirklich zu merken. Erst als er plötzlich gegen das in der Wohnung herrschende Licht anblinzeln musste, richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Umgebung. Er hatte das Licht nicht angelassen. Ramon war vor ihm heimgekehrt. Er stand, den Rücken Genesis zugewandt, an der Küchentheke, an der er sich offensichtlich gerade ein Glas Wasser gegen seine häufigen Kopfschmerzen eingegossen hatte. Als Genesis die Tür ins Schloss fallen ließ, drehte Ramon, das Wasserglas wieder absetzend, zumindest den Kopf, ein breites Strahlen im Gesicht. „Wo warst du denn?“, fragte er vergnügt. Genesis bemerkte mit einem Blick auf die Uhr, dass es langsam auf Mitternacht zuging.
            „Du bist ja schon zurück“, bemerkte er, statt die Frage zu beantworten. Er durchquerte den kleinen Raum und ging auf Ramon zu.
            „Ja, ich hab, ähm – früher Schluss gemacht.“ Genesis verstand die Selbstironie dieser Antwort. Er kam vor Ramon zum Stehen, hielt allerdings etwas Abstand. Er wartete. Ramon ergriff wieder das Wort. „Ich hab eine Flasche von deinem Lieblingswein mitgebracht, aber ich wollte sie ohne dich nicht aufmachen.“ Er zeigte auf eine dunkle Flasche voll, wie Genesis wusste, tiefroter Flüssigkeit neben der Spüle. Sie beide bevorzugten schwere Rotweine der Art, von der man nur geringe Mengen auf einmal trinken konnte, jedenfalls, wenn man am nächsten Tag noch etwas vorhatte.
            Genesis ging näher auf Ramon zu. „Du siehst müde aus“, sagte er und griff vorsichtig auf beiden Seiten nach Ramons Brille, um sie ihm so sanft wie möglich abzunehmen und sie behutsam auf der Theke abzulegen.
            Ramon seufzte tief. „Ich bin auch unglaublich müde“, sagte er mit leidender Stimme, während er wieder nach dem Wasserglas griff. „So sehr, mir ist schon schwindelig wie verrückt, wobei ich natürlich nicht weiß, ob das die Müdigkeit ist oder die Nebenhöhlen – oder beides.“ Er leerte das Glas und stellte es wieder ab. Er schaute Genesis an, der immer noch reglos vor ihm stand und abwartete. Ramon streckte einen Arm nach Genesis aus, der der Aufforderung ohne weiteres Folge leistete und sich an Ramon schmiegte, der ihn fest an sich drückte. „Du hast mir gefehlt“, murmelte Ramon irgendwo neben Genesis‘ Ohr.
            „Du mir auch“, seufzte Genesis leise. Er löste sich sanft aus der Umarmung und schaute Ramon ins Gesicht. „Wie wär’s, wenn wir den Wein stehen lassen und einfach ins Bett gehen? Du kannst doch kaum noch stehen. Und morgen wird ausgeschlafen“, fügte er befehlend hinzu.
            Ramon imitierte scherzhaft einen Salut in Anspielung auf Genesis‘ Militärvergangenheit; wäre Ramon sein Rekrut gewesen, hätte Genesis ihm diesen kläglichen Abklatsch einer Respektbekundigung nicht durchgehen lassen. Aber so lächelte er einfach nur geheimnisvoll, packte Ramon am Kragen und sah zu, dass er zeitnah ins Bett kam.

Am nächsten Morgen hingen noch immer dicke Wolken am Himmel; sie schienen keinen schweren Regen zu bringen, dachte sich Genesis, als er mit einer Tasse Kaffee zum Fenster heraussah, aber dunkler als sonst war es dennoch, wo doch sowieso schon für gewöhnlich nur wenig Licht ins Wohnzimmer drang. Er war vor Ramon wach geworden, hatte sich angezogen und wollte sich mit einem Buch aufs Sofa legen, musste aber feststellen, dass er sich nicht recht konzentrieren konnte. Nun trank er also seinen Kaffee und wartete. So leid ihm Ramon am Abend zuvor getan hatte, so konnten eine einzelne Aufmerksamkeit, eine Umarmung und eine Beteuerung, wie sehr er ihm gefehlt hatte, doch keine zwei Wochen des Frusts und der Einsamkeit wettmachen. Ramon wusste, dass Genesis in Lissabon keine wirklichen Freunde und kaum Anschluss gefunden hatte und somit auf Ramons Gesellschaft angewiesen war. Die Kontakte, die er vor ihrer Verlobung gehabt hatte, waren nicht emotional tief gehender, sondern sexueller Natur; mit keiner seiner vorigen Bekanntschaften konnte oder wollte er auch nur so etwas wie eine Freundschaft beginnen. Während es Genesis nie schwergefallen war, Männer für eine Nacht zu finden, hatte er doch an den meisten Menschen nicht genügend Interesse, um eine tiefere Beziehung auszuloten ...
            Hinter sich hörte er Geräusche aus Richtung des Schlafzimmers; die Tür öffnete und schloss sich. Genesis drehte sich aber nicht nach der Geräuschquelle um. Erst als er Ramon „Hey, na?“ sagen hörte, wandte er sich ihm halb zu. Ramon steckte seinen verschlafenen Lockenkopf zur Tür hinein und grinste ihn fröhlich an. Genesis erwiderte nichts, was Ramon möglicherweise verstand, denn er zog sich zurück und ging ins Bad.
            Vielleicht eine halbe Stunde später saß Ramon ebenfalls mit einer Tasse Kaffee neben Genesis, dem er ein großes Omelette mit Kartoffeln vorgesetzt hatte, am Küchentisch. Eine Weile widmeten sie sich schweigend ihrem jeweiligen Frühstück, bis Ramons Kaffee ausgetrunken und Genesis‘ Omelette immerhin schon zur Hälfte vernichtet war. Ramon betrachtete ihn. „Was hast du eigentlich so getrieben in letzter Zeit?“, fragte er stirnrunzelnd.
            „Ach, nichts weiter“, winkte Genesis ab.
            Ramon schien diese Antwort für ein paar Momente zu akzeptieren, ehe er doch sagte: „Du wirst doch wohl irgendwas unternommen haben.“
            „Jedenfalls nichts Weltbewegendes, worüber es sich jetzt noch zu reden lohnen würde“, sagte Genesis schulterzuckend. „Natürlich war ich mal hier oder da. Du könntest einfach ab und zu anrufen, dann wüsstest du Bescheid.“
            Ramon ließ diesen Vorwurf kurz auf sich sitzen. „Oder du mich“, schlug er dann vor.
            „Natürlich, freilich, aber weiß ich, wann es dir gerade passt?“, gab Genesis zurück, während er den letzten Rest des Omelettes gabelte.
            „Ja, hast wohl recht“, gab Ramon zu.
            „Natürlich hab ich recht“, sagte Genesis, „hör mal, ich will dich nicht beschuldigen oder dergleichen, ich denke einfach logisch.“
            „Ist gut, ich verspreche Besserung“, sagte Ramon in einem Versuch, Genesis zu beruhigen. Genesis glaubte Ramon, dass er sein Verhalten überdenken würde; er musste sich ebenso einsam gefühlt haben wie er selbst. Was ihn anging, so war die Sache damit praktisch geregelt. Er hatte sein Ziel erreicht, sich für die Zukunft mehr Aufmerksamkeit von Ramon zu generieren. Und dennoch war da etwas ... Er konnte nicht ganz sagen, was, vielleicht war es das Wetter, das auf seine Stimmung drückte, aber obwohl alles aus der Welt geschafft schien, war Genesis immer noch nicht dazu aufgelegt, wieder unbeschwert auf Ramon zuzugehen.
            So saßen sie wieder schweigend nebeneinander und hingen ihren jeweiligen Gedanken nach. Genesis fiel auf, dass die Flasche Wein, die Ramon mitgebracht hatte, noch auf der Küchentheke stand. Es gab ein, zwei Hersteller, deren Weine Ramon eigentlich lieber mochte als denjenigen, den er mitgebracht hatte. Genesis wusste die Geste zu schätzen. Er ahnte, wie leid Ramon alles tat, und wie ratlos er war, wenn es darum ging, etwas wieder gutzumachen. Doch Genesis ging es nicht um Gesten, Geschenke oder Worte. Ihm war wichtig, dass es beim nächsten Mal anders lief – und Ramon hatte ihm glaubhaft machen können, dass er dafür sorgen würde.
            „Und ist wirklich alles in Ordnung?“ Ramon holte Genesis mit seiner plötzlichen Frage in die Realität zurück. Er blinzelte.
            „Ja, natürlich, hab ich doch gesagt“, erwiderte Genesis überrascht. Er wusste nicht, worauf Ramon hinauswollte.
            „Und es steht wirklich nichts zwischen uns?“, beharrte Ramon, wobei er beinahe nervös wirkte. „Du bist sicher, dass ... ich weiß nicht ... dass das alles ist?“
            „Meine Antwort hat sich nicht geändert“, sagte Genesis entschieden. „Was willst du gerade eigentlich von mir?“
            Ramon druckste ein wenig herum. „Ich schätze, ich möchte nur sicher gehen ... ich weiß nicht ..., dass alles ok ist, denk ich.“
            „Ramon“, sagte Genesis, in völlig ernstem Ton, „von zwei Dingen kannst du ausgehen. Wenn ich zustimme, dann mein ich es auch so. Und wenn mir etwas nicht gefällt, dann sag ich das auch. Kurzum, ich bin ein ehrlicher Mensch und sage meine Meinung. Alles klar?“ Ramon sah ihn etwas erstaunt an, nickte allerdings. „Ich bin nicht der, der immer alles in sich reinfrisst, ständig behauptet, dass alles in Ordnung wäre, wenn dem offensichtlich nicht so ist, um am Ende auszurasten, alles zu zerstören und dann wieder von vorne anzufangen, ohne jemals dazuzulernen. Ja, es hat mich gestört, dass wir uns die letzten zwei Wochen kaum gesehen haben, aber das lässt sich nicht vermeiden, ich hab dir gesagt, dass du häufiger anrufen sollst, du hast gesagt, dass du das machst, die Dinge werden sich schon regeln. Ok?“
            Ramon ließ diese kleine Rede erst einmal kurz auf sich wirken, ehe er erneut zustimmend nickte. „Verstanden“, sagte er. „Das ist doch ein Wort.“
            Genesis fiel aus allen Wolken. „Ich hab doch vorher genau das Gleiche gesagt“, wandte er ein. „Oder nicht?“
            „Ich weiß nicht“, sagte Ramon etwas nachdenklich. Dann fügte er, jetzt wieder zu Scherzen aufgelegt, hinzu: „Ich frag dich also nie wieder nach deiner Meinung, richtig?“
            Genesis musste unwillkürlich lachen; Ramon stimmte fast augenblicklich mit ein. Die Stimmung zwischen ihnen war endlich wieder gelöst und unbeschwert; sie hatten ihren Konflikt beseitigt. Jetzt wieder gut gelaunt, stand Ramon auf, um Genesis‘ Teller wegzuräumen und sich einen neuen Kaffee zu machen; befreit seufzend setzte er sich wieder zurück an den Tisch und nahm ein paar Schlucke Kaffee.
             „Es ist immer noch so dunkel“, kommentierte er den wolkigen Himmel, der noch immer nur wenig Licht ins Zimmer dringen ließ, „ich werd kaum richtig wach.“
            „Oder vielleicht liegt es an dem zweiwöchigen Schlafdefizit“, schlug Genesis geistesgegenwärtig vor. Ramon nickte zustimmend, sagte aber nichts weiter dazu, sondern nippte weiter an seiner Tasse, ehe er sich zu Genesis umwandte und Anstalten machte, ihm näher zu kommen. Genesis hingegen nutzte Ramons vorübergehende Unaufmerksamkeit, griff an ihm vorbei zur Kaffeetasse und genehmigte sich einen großzügigen Schluck daraus. Auf Ramons amüsierten Blick sagte er nur: „Du machst guten Kaffee.“
            „Ja, ich hab die Maschine ganz gut im Griff“, sagte er souverän, überbrückte diesmal tatsächlich die kurze Distanz zwischen ihnen und drückte seine Lippen sanft auf Genesis‘. Der genoss den kurzen Kuss und schloss für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, hatte Ramon seine Kaffeetasse zurückerobert. „Wie wär’s, wenn wir heute ein bisschen in der Stadt rumlaufen?“, fragte er aus heiterem Himmel.
            „Laufen?“, fragte Genesis überrascht.
            „Nur ein bisschen in der Gegend, ich möchte mich mal wieder etwas bewegen, ich bin so wenig dazu gekommen“, erklärte Ramon. „Und ich hab auch nicht vergessen, dass du meinem Vorschlag zugestimmt hast, noch mal nach Sintra zu fahren, das könnten wir morgen machen. Wenn du noch willst“, fügte er hinzu, als Genesis nicht sofort reagierte. Einen Sekundenbruchteil später seufzte er. „Das letzte hab ich natürlich nicht gesagt.“
            Genesis legte seine Hand beschwichtigend auf Ramons Arm. „Lass uns erst mal abwarten“, sagte er mit einem Lächeln.


[1] Ich finde, diese Situation ist auf einem sehr hohen Einsamkeitslevel anzusiedeln. Es gibt ja mehrere denkbare Szenarien, wie Genesis sein Abendessen gestalten könnte, selbst wenn er allein ist. Immerhin ist der einfache Akt der Nahrungsaufnahme weithin ein sozialer Akt und wird geradezu zelebriert. Auch wenn er nicht in der Gruppe oder zumindest mit Ramon zusammen isst, könnte er sich ja immerhin was Gutes tun und sich irgendwie was Leckeres besorgen (Genesis selbst kocht nicht), aber nicht mal das macht er. Und wenn es schon ein Fertiggericht sein muss, könnte er es wenigstens in einer netten Atmosphäre zu sich nehmen, auch das fällt weg. Und er holt sich kein Takeaway bei einem Imbiss mit Sitz- oder Stehmöglichkeiten, sondern in einem Bahnhof. Ich finde das ziemlich traurig, wie er alles ablehnt, was Essen irgendwie schön macht, er sitzt nicht mal an einem gedeckten Tisch, sondern auf einer Mauer draußen in relativer Kälte. Während diese Details, wo er sich das Essen holt und wie, erst einmal nicht sehr relevant scheinen, hoffe ich, dass ich damit den Eindruck verstärken konnte, wie einsam Genesis sich ohne Ramon wirklich fühlt. Er ist so belastet, dass er nicht mal mehr mit Leuten reden will. 

 

Boom.

Final Fantasy VII Remake: Demo jetzt tatsächlich (fast) kostenlos verfügbar Final Fantasy, Final Fantasy VII, Final Fantasy VII Remake, Playstation 4, Square Enix

Autor:  tobiiieee

Diesmal wirklich. :'D

https://jpgames.de/2020/03/final-fantasy-vii-remake-demo-gegen-aktivierungsgebuehr-jetzt-auch-ohne-ps-plus-abo-spielbar/

News PS4

Final Fantasy VII Remake: Demo gegen Aktivierungsgebühr jetzt auch ohne PS-Plus-Abo spielbar

Als Square Enix die spielbare Demo zum Final Fantasy VII Remake endlich öffentlich zugänglich machte, hagelte es in den sozialen Medien jede Menge bitterböse Kommentare. Die „kostenlose“ Demo war nämlich nur mit einem PlayStation-Plus-Abo herunterladbar. Das ist kein böser Wille von Square Enix und es ist auch kein Zufall, dass dies nur in Deutschland der Fall ist. Ein PS-Plus-Abo ist ein einfacher Weg, das Alter der Spieler zu verifizieren.

Square Enix hat sich der Kritik aber angenommen und mit Sony an einer Lösung gearbeitet, die durchaus ein wenig unorthodox ist, aber praktikabel. Gegen eine „Aktivierungsgebühr“ von 25 Cent können Spieler nun auch ohne PS-Plus-Abo die Demo herunterladen und spielen. Square Enix verbreitete dazu heute die folgende Nachricht in den sozialen Netzwerken:

Die Teams von SQUARE ENIX haben in den letzten Tagen gemeinsam mit Sony PlayStation an einer Lösung gearbeitet, die Demo zu FINAL FANTASY VII REMAKE allen deutschen PS4-Besitzern zugänglich zu machen. Wir freuen uns, hiermit bekannt zu geben, dass die Demo zu FINAL FANTASY VII REMAKE und damit auch das zugehörige, exklusive PS4-Design ab sofort auch ohne PlayStation Plus im deutschen PlayStation Store zur Verfügung steht.

Bitte beachtet, dass aufgrund der Jugendschutzbestimmungen für Spieler ohne PlayStation Plus Abonnement eine Aktivierungsgebühr über einmalig 25 Cent zur Altersverifikation erforderlich ist. Wir danken euch, die ihr so sehnsüchtig auf den Release des Spiels wartet, für euren leidenschaftlichen Support.

Final Fantasy VII Remake erscheint am 10. April 2020 hierzulande für PlayStation 4. Bei Amazon winkt Vorbestellern exklusiv als Bonus* ein dynamisches „Sephiroth“-Theme für eure PS4. Außerdem gibt es auch noch die Beschwörungsmateria „Chocobo-Küken“.

Eine Vorbestellung könnte sinnvoll sein, wenn ihr die physische Variante bevorzugt. Square Enix ließ in dieser Woche auch verlauten, dass es aufgrund der Auswirkungen rund um den Coronavirus zu Lieferengpässen kommen könnte.

Bildmaterial: Final Fantasy VII Remake, © 1997, 2020 SQUARE ENIX CO., LTD. All Rights Reserved. CHARACTER DESIGN: TETSUYA NOMURA / ROBERTO FERRARI. LOGO ILLUSTRATION: ©1997 YOSHITAKA AMANO