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Lonely Defiant Dragon

Des unnahbaren Einzelkämpfers größte Herausforderung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, wie versprochen heute die erste Kerze auf dem Adventskranz in Form eines weiteren Kaps. Fröhlichen ersten Advent und viel Spaß beim Lesen. Komplett anzeigen

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From hostile takeover to forced collaboration

Setos Sicht:
 

Zwei Tage, 48 Stunden, in denen ich zum Nichtstun verdammt war. Isono und ich wurden nämlich noch am selben Abend, an dem ich wieder zu Bewusstsein gekommen war, nicht nur aus dem Kaiba Corp Netzwerk, sondern auch aus dem Firmengebäude ausgesperrt. Die Wut brodelte in mir, auch wenn ich sie nach außen hin zu verbergen versuchte. Die Vorstellung, weitere zwei Tage in meiner eigenen Firma nichts ausrichten zu können, zermürbte mich zutiefst. Stattdessen verbrachte ich diese erzwungene Auszeit in der Kaiba Villa. Obwohl meine rechte Hand mir geraten hatte, die erzwungene Freizeit zum Ausruhen zu nutzen, konnte ich keine Minute untätig verstreichen lassen.
 

Mein Wochenende war von einem regelrecht verbissenen Versuch erfüllt, mehr Informationen zu finden und vielleicht sogar eine Lösung zu entdecken. Doch leider war all meine Mühe vergeblich, wie ich nun resigniert aufstöhnend feststellen muss. Ich sitze erneut an meinem Schreibtisch und gehe zum gefühlt X-ten Mal alle Informationen durch, die ich bisher gesammelt habe. Das sind wahrlich nicht viele. Bisher habe ich außerdem tatsächlich erstaunlich wenig unternommen, um meine ehemaligen Klassenkameraden und sogenannten Freunde auszufragen oder zu bestrafen. Irgendwie spüre ich wohl instinktiv, dass von ihnen so oder so nicht wirklich viel Brauchbares zu erwarten ist.
 

Außerdem war ich mir nicht sicher, ob ich Mutou und den anderen wirklich offenbaren wollte, dass der Verkauf von 6% meiner Firma ausreichte, um mich darin vollständig zu entmachten. Wohl eher nicht. Viel nützlicher wäre es gewesen, meinen kleinen Bruder in die Finger zu bekommen, um ihn zu verhören. Doch Mokuba blieb verschwunden und Isonos Recherche ergab, dass er Shizuka zu ihrer Mutter gebracht hatte. Daher vermuteten wir, dass die Brünette entweder nichts wusste oder nicht genug, um für mich relevant zu sein. Gerade als ich mich anschicke, einen weiteren Versuch zu starten, meinen kleinen Bruder doch noch ans Telefon zu bekommen, klingelt dieses plötzlich in meiner Hand. Ich nehme ab und will schon etwas sagen, als ich nur eine Bandansage zu hören bekomme:
 

„An die Führungsebene und alle Angestellten der Kaiba Corp. Bitte finden Sie sich Montag um 10:00 Uhr im Firmengebäude ein. Ihre Geschäftsleitung.“
 

Montag:
 

Isono und ich erscheinen 10 Minuten vor 10:00 Uhr am Firmensitz der Kaiba Corporation, und ich kann im Stillen nicht anders, als erleichtert darüber zu sein, dass der Aufruf offensichtlich echt war. Ich hatte ja meine Zweifel, aber die Lobby ist überfüllt mit Angestellten, von denen ich, wie ich beiläufig feststelle, nur wenige kenne und diese auch nur flüchtig. Ich bin schließlich der Präsident und nicht der Personalleiter, verteidige ich mich überflüssigerweise in Gedanken für dieses Desinteresse an meiner Belegschaft. Bevor ich mir allerdings noch mehr den Kopf über solch unsinnige Gedanken zerbrechen kann und bevor ich einen Zusammenhang mit einer möglichen Nervosität auf das Kommende herstellen kann – ein Seto Kaiba ist nicht nervös oder aufgeregt – kommen mehrere Männer in Anzügen auf uns, mich und Isono, zu und bitten uns wortlos, ihnen zu folgen.
 

Als der Personenschützer, der er von seiner Grundausbildung her eben ist, stellt sich Isono sofort vor mich, scannt die Herren prüfend, nickt dann und bedeutet mir, dass er deren Anweisung für sicher hält. Ein möglichst gleichgültiges Gesicht zur Schau stellend, setzen wir uns in Bewegung, zuerst zu den Aufzügen. An einem Blick auf das Tastenfeld des Aufzugs erkenne ich, dass es sich bei dem Ziel unserer Reise um das zweitoberste Stockwerk meines Firmengebäudes handelt. Ja, ich weigere mich nach wie vor anzuerkennen, dass die Kaiba Corporation nicht mehr mir gehört. Nur über meine Leiche, habe ich schnell entschieden. Kurz überlege ich, was sich in diesem Stockwerk befindet, und stelle verwundert fest: eigentlich nichts. Es war bisher eine vollkommen leere, ungenutzte Etage.
 

Was sollten wir also dort? Innerlich rüste ich mich für eine mögliche körperliche Auseinandersetzung. Wer weiß, ob der Hauptanteilseigner nicht doch plant, mich auszuschalten und dadurch die restlichen Anteile meiner Firma in seinen Besitz zu bringen. Aber wenn er dachte, dass ich mich kampflos ergeben würde, dann irrte er sich. Als sich schließlich die Fahrstuhltür wieder öffnet, erwartete ich alles, aber das, was ich schließlich zu sehen bekomme, hätte ich im Leben nicht in meinem Gebäude vermutet. Aus der leeren Etage ist eine Hightech-Anlage geworden, deren Fläche in Quadrate aufgeteilt worden zu sein scheint und egal wie sehr ich versuche, die Technologie zu analysieren, ihr Sinn erschließt sich mir vorerst nicht. Konzentriert versuche ich schnell mehr Informationen zu erfassen.
 

Auf jeder mit Linien am Boden abgegrenzten quadratischen Fläche befindet sich eine Vorrichtung, die an einen Jetpack oder die Halterung von Achterbahnsitzen erinnert, nur dass es keinen Sitz gibt, weshalb ich sofort vermute, dass man diese Apparatur im Stehen verwenden muss. Diese Vermutung wird durch das Entdecken eines Laufbandes unterhalb der Vorrichtung verstärkt. Während ich mich weiter im Raum umschaue, entdecke ich plötzlich ganz hinten, in einer Art Kontrollraum, Mokuba und möchte sofort zu ihm, werde jedoch von den Männern aufgehalten. Sie sind nicht unbedingt grob zu mir, signalisieren mir jedoch nachdrücklich, dass sie mich nicht zu meinem kleinen Bruder lassen werden. Plötzlich ertönt eine weibliche Computerstimme, die uns dazu auffordert, uns in eine der Vorrichtungen zu begeben.
 

Ich wehre mich zunächst, denn woher soll ich wissen, was diese mit mir macht, wenn ich erst einmal in ihr festgeschnallt bin? Trotz all meiner Bemühungen finde ich mich allerdings, nicht ganz freiwillig. weniger später in eben einer solchen wieder, Isono direkt neben mir. Bevor ich überhaupt noch überlegen kann, wie ich mich befreien könnte, gehen plötzlich die Fahrstuhltüren auf und eine Menge der Angestellten, die ich unten in der Lobby gesehen habe, strömt auf die Etage. Einige entdecken mich und beginnen sofort zu tuscheln. Als die Ansage erneut ertönt, begeben sie sich anstandslos zu den Vorrichtungen. Warum auch nicht, denke ich bitter und muss neidlos nüchtern den klugen Schachzug loben. Die Angestellten sehen mich und denken, es ist ungefährlich. Ja klar, warum sollte ihr Chef sich auch selbst in Gefahr bringen...
 

Kurz überlege ich, ob dieser Plan auf Mokubas Mist gewachsen ist. Schließlich hat mein kleiner Bruder viel von mir gelernt und strategisches Denken ist ihm dadurch inzwischen nicht mehr fremd. Der Raum und die Plätze auf den Quadraten füllen sich zunehmend und ich schwanke zwischen Flucht und Neugier. Mein Gehirn versucht abzuschätzen, wie viel Sinn es macht, mich, Isono und praktisch alle Angestellten der Kaiba Corp hierher zu bringen und in eine neuartige Technologie ein zuschnallen, um sie dann zu beseitigen. So etwas gibt es vielleicht in schlechten Horrorfilmen, aber in der Realität, ich weiß nicht... Was hätte der Urheber dieser Anlage davon? So einen Aufwand zu betreiben, um nicht nur den (Mit)Eigentümer, sondern auch die gesamte Belegschaft loszuwerden? Eher unwahrscheinlich. Während ich noch über all das nachdenke, steht plötzlich eine junge Frau vor mir, die mir eine Brille und Handschuhe reicht.
 

Spätestens jetzt überwiegt tatsächlich die Neugier in mir, während ich sofort das Material der Handschuhe in Augenschein nehme. Es handelt sich um Hightech-Mikrofaser mit Sensoren, und meine Gedanken beginnen zu wandern. Was wird das hier, wenn es fertig wird? Es wird noch interessanter, als ich mir die Brille genauer anschaue. Anders als eine gewöhnliche Sonnenbrille oder 3D-Brille ist sie eher eine VR-Brille, jedoch viel schlanker und, wie ich, wenn auch nur ein wenig neidisch, feststellen muss, auch deutlich eleganter. Nun voll und ganz im Entdeckermodus betrachte ich den Gurt und stelle fest, dass auch diese Art Weste aus einem mit Sensoren durchzogenen Material besteht. Meine Neugier treibt mich weiter, und ich überprüfe das Laufband unter meinen Füßen. Zu meiner Überraschung kann ich nicht nur vorwärts, sondern theoretisch auch seitwärts und rückwärts laufen, je nachdem, wie ich meine Schritte und mein Gewicht lenke. Das ist wirklich sehr interessant.
 

Ich kann mir nur schwer vorstellen, wozu diese Technologie genutzt werden könnte, aber es weckt definitiv meinen Forscherdrang. Eine weitere Durchsage mit anderem Inhalt unterbricht meine Erkundung und Analyse. "Bitte ziehen Sie nun die Handschuhe an und setzen Sie die Brille auf." Zugegebenermaßen bin ich jetzt wieder etwas vorsichtiger, aber immer noch überwiegend neugierig. Ich folge der ersten der beiden Anweisungen, indem ich mir die Handschuhe überstreife, die erstaunlich gut passen und mir dann die VR-Brille unschlüssig vor mein Gesicht halte. Mit einem Seitenblick bemerke ich, dass Isono bereits die Brille aufhat, bisher wohl auch ohne erkennbare negative Auswirkungen. Das genügt mir als Ermutigung, diese nun ebenfalls aufzusetzen.
 

Zuerst ist alles, wie erwartet, schwarz, aber dann erscheint ein Logo vor meinen Augen. VR Katsu... irgendwie kommt mir dieser Name bekannt vor und der Hund, der neben dem Schriftzug abgebildet ist, erinnert mich verdächtig an eine Szene aus meiner Vergangenheit. Bevor ich jedoch noch weiter darüber nachdenken kann, finde ich mich auf einem Plateau wieder und mit einem Blick nach rechts und links stelle ich schnell fest, dass ich nicht alleine bin. An der Stelle, an der ich Isono vermute, steht er tatsächlich auch und... schaut mich mit offenem Mund vollkommen ungläubig an. Ich kann seinen Blick zuerst nicht deuten, doch dann fällt mir die veränderte Perspektive auf, mit der ich auf ihn herabblicke. Als ich die Arme dann nach vorne in mein Blickfeld bewege, erkenne ich statt menschlichen Händen und Fingern Schuppen und Klauen.
 

"Was ist das? Ein Echse? Nein, ein Drache." Das erkenne ich, als sich plötzlich vor mir ein Spiegel materialisiert und ich dadurch meinen Avatar in seiner Gänze von Kopf bis Fuß erfassen kann. Tatsächlich, es ist ein schneeweißer Drache mit blauen Augen. Kurz wird mir die beinahe unpassende Komik dieser Situation bewusst. Es scheint tatsächlich ein recht kreativer Versuch zu sein, mein Lieblingsmonster aus Duel Monsters nachzubilden, offensichtlich angepasst an die Urheberrechtsrichtlinien. Meine erste Reaktion ist, die Darstellung schrecklich finden zu wollen, doch tief in mir drin fühle ich mich trotzdem irgendwie geschmeichelt, dass offenbar so viel Aufwand betrieben wurde, um meinen Avatar zu gestalten, zumindest im direkten Vergleich zu den Avataren anderer Nutzer.
 

Dennoch verstehe ich immer noch nicht genau, warum und wofür das geschehen ist. Soll es mich beeindrucken? Mich besänftigen? Mich beeinflussen? Für wie naiv halten die mich? Glauben die etwa wirklich, dass so eine banale Geste ausreicht, um mich über den Verlust meiner Unabhängigkeit in Bezug auf meine Firma hinwegzutrösten? Also, wer steckt dahinter? Mokuba ist definitiv involviert, aber ist er der Drahtzieher? Es scheint unwahrscheinlich, denn wenn er eine Möglichkeit gefunden hätte, die Kaiba Corp aus der Krise zu führen, hätte er sicher offen mit mir darüber geredet. Während ich noch darüber nachgrüble, wie all die bisherigen Informationen des heutigen Tages zusammenpassen könnten, verschwindet der Spiegel vor mir wieder. Dafür erscheint direkt vor mir ein Podest, und darauf ein Hund, der aussieht wie der von dem Logo zu Anfang.
 

„Herzlich willkommen in Utopia. Diese virtuelle Welt wurde geschaffen, um die bisherigen Grenzen der VR-Technologie zu sprengen. Dank der Fusion von VR Katsu mit der Kaiba Corporation werden wir gemeinsam die Spielebranche revolutionieren.“ Die Stimme kommt mir bekannt vor, und dass die Zusammenarbeit mit der Firma, die uns zuvor feindlich übernommen hat, als geplante und beschlossene Sache dargestellt wird, macht mich sogar wütend. Beeindruckt von der Präsentation, oder nicht, so kampflos werde ich mich sicher nicht ergeben. Natürlich sehe ich, rein nüchtern betrachtet, das Potenzial der Technologie, zumindest von dem, was ich bisher gesehen habe, aber bevormunden lasse ich mich trotzdem nicht gerne. Mein Stolz und meine Unabhängigkeit bedeuten mir zu viel, als dass ich sie einfach so aufgeben würde.
 

Während ich immer noch versuche, die ungewöhnliche Situation zu verarbeiten, richtet der sprechende Hund plötzlich seine Aufmerksamkeit auf mich und ich meine, ein Lächeln um seine Lefzen herum zu erkennen. „Der Avatar steht dir wirklich gut, mein einsamer, trotziger Drache!“ Spätestens jetzt fügt sich das Puzzle um das Rätsel über die Identität des neuen Hauptanteilseigners zusammen und die Erkenntnis fällt mir wie Schuppen vom Körper. „Jonouchi?!“ keuche ich, und das Blitzen in den Augen des Hundes ist Bestätigung genug. Bevor ich jedoch weiter mit dem Vierbeiner interagieren kann, hat dieser scheinbar schon wieder das Interesse an mir verloren und richtet das Wort wieder an alle Anwesenden.
 

„In den nächsten Tagen haben Sie alle die Möglichkeit, in diesen Räumlichkeiten, die Sie zuvor betreten haben, die Umgebung von Utopia zu erkunden und sich mit der Handhabung der Technologie vertraut zu machen. Wenn Sie den Besuch beenden möchten, reicht es, die Brille abzunehmen; ein vorheriges Ausloggen ist nicht notwendig. Es spielt auch keine Rolle, an welchem Terminal Sie später die Welt wieder betreten. Viel Spaß und auf gute Zusammenarbeit.“ Mit diesen Worten verschwindet der Hund. Ich beeile mich, ebenfalls in die Realität zurückzukehren. Ich taste nach der Brille und ziehe sie von meinem Kopf. Wie versprochen finde ich mich in der Realität der Hightech-Anlage in der Vorrichtung wieder, gerade rechtzeitig, um den Menschen zu erblicken, den ich einerseits am meisten vermisst habe und von dem ich andererseits gewünscht hätte, ihn nie wieder sehen zu müssen: Jonouchi Katsuya.
 

Sein blondes Haar schimmert im künstlichen Licht des Raumes wie Altgold und ist inzwischen so lang, dass er es mit einem Band im Nacken gebändigt hat. Die karamellfarbenen Augen mustern mich kalt und abschätzend und sofort stelle ich fest, dass dieser Ausdruck in ihnen mir ganz und gar nicht gefällt. Das energische Funkeln von früher stand ihnen besser. Mein ehemaliger Rivale trägt einen gut sitzenden hellen Leinen Anzug an seinem schlanken, aber dennoch athletisch wirkenden Körper. „Streuner“, spreche ich ihn, dieses Mal mit meinen alten Spitznamen für ihn, erneut an. Ein feines Lächeln umspielt seine schmalen Lippen. „Deine Technologie mag beeindruckend sein, aber das bedeutet nicht, dass ich der Zusammenarbeit zustimme“, begehre ich entschieden auf. Sein Lächeln wird breiter, erreicht jedoch immer noch nicht seine Augen.
 

"Für dich immer noch Jonouchi-Dono, mein einsamer, trotziger Drache. Du irrst dich, wenn du immer noch ernsthaft glaubst, du hättest eine Wahl. Ich schlage vor, dass du kooperierst, denn solange du das tust, werde ich dir gnädig sein. Wenn du dich jedoch querstellst und das Projekt unnötig behinderst, lasse ich dich aus deiner Villa werfen und mache dich zum Streuner. Verstanden?" Mit diesen eindringlichen Worten der offensichtlichen Drohung seine neue Macht gegenüber mir zu nutzen, wenn ich ihn dazu provozieren sollte, wendet er sich von mir ab und als ich ihm hinterher will, werde ich erneut von den Männern im Anzug aufgehalten. Während sie mich zum Aufzug bringen und sicherstellen, dass ich diesen nach unten nehme, fühle ich mich plötzlich wie betäubt. Ich nehme nur noch Isono neben mir wahr, der mir einen offensichtlich besorgten Blick zuwirft.
 

Die Männer bringen uns zu meinem Wagen und machen uns klar, dass wir bis auf Weiteres in der Kaiba Villa auf neue Anweisungen warten müssen. Isonos Blick wird noch eine Spur beunruhigter, als er merkt, wie passiv ich mich verhalte. Das liegt daran, dass ich schwer an der Enthüllung des neuen Hauptanteilseigners zu knabbern habe. Die Identität von Jonouchi als der Drahtzieher hinter dieser mysteriösen Situation ist für mich immer noch schwer fassbar. Was hat er vor? Was hat Mokuba damit zu tun? Warum hat der Blonde sich, nach so vielen Jahren der Abwesenheit, auf diese rätselhafte Art und Weise in mein Leben und in die Geschäfte der Kaiba Corporation eingemischt? Diese Fragen wirbeln in meinem Kopf und lassen mich nicht zur Ruhe kommen.
 

Ich frage mich, wie ich mit dieser Information umgehen soll. Soll ich versuchen, Jonouchi zur Rede zu stellen und die Hintergründe für sein Handeln zu ergründen? Oder sollte ich im Hintergrund agieren, um mehr über seine Pläne herauszufinden, bevor ich mich ihm offen entgegen stelle? Die Unsicherheit über seine Absichten macht mich nervös und treibt mich dazu, nach Antworten zu suchen. Während wir notgedrungen in die Kaiba Villa zurück kehren einer ungewissen Zukunft entgegensehend, spüre ich die Last der Verantwortung für die Kaiba Corporation beinahe übermächtig auf meinen Schultern. Mein Verlangen nach Rache und Kontrolle über meine Firma ist stärker denn je, aber gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass Jonouchi nicht einfach zu Durchschauen ist. Die kommenden Tage werden entscheidend sein, und ich muss mich auf das Unbekannte vorbereiten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, jetzt kennen wir den Schuft, der Seto seine Firma weg genommen hat, aber was er damit genau bezweckt hat, bleibt für den älteren Kaiba Erben und uns noch eine Weile verborgen.

Zu diesem Kapitel muss ich Einiges hinzufügen.

Erstens: Die Grundidee für die Geschichte war eine Macht Verschiebung zwischen den beiden, meiner Meinung nach im Manga/Anime, ich nenne es mal "underrated" Charakteren, weil ich sowohl Seto Kaiba als auch Katsuya Jonouchi als sehr komplexe Charakter empfinde, die allerdings, da es ja hauptsächlich um Yugi geht, oft zu kurz kommen. Seto ist lediglich der Anti Held, während Katsuya wie ein Cheerleader und Sidekick wirkt, was den beiden aber meines Empfindens nach nicht im Entferntesten gerecht wird. Katsuya ist hier sehr selbstbewusst, was ich bewusst so gestaltet habe, da er während der Serie bereits eine enorme Charakter Entwicklung durchgemacht hat und nun Seto, seinem ehemaligen Rivalen auf Augenhöhe entgegentritt. Der Mensch, dem Seto es am Wenigsten zugetraut hat, hat ihm seine Firma weg genommen, eine Ironie, die meiner Meinung nach durchaus zum allgemeinen dramatischen Stil des Manga/Anime Erzählstils passt.

Zweitens: Die Technologie für Utopia habe ich mir von dem Film Klassiker "Ready Player One" abgeschaut, dessen Schöpfer kein Geringerer als Steven Spielberg nach der gleichnamigen Buchvorlage von Ernest Cline ist. Ich habe den Film nicht explizit im Thema erwähnt, da es kein Crossover ist und ich auch nicht zu viel verraten wollte. Deshalb hier der Disclaimer: die Beschreibung der Technologie von Utopia entspricht so ziemlich der von Oasis in dem genannten Film und gehört deshalb den beiden genannten Herren.

Drittens: Wer genau aufpasst hat, wird in diesem Kapitel sowohl den Titel der FanFiction als auch das Coverbild entdeckt haben. Diese Details liebe ich an Geschichten und habe sie deshalb bei dieser eingebaut. Wer andere Werke von mir kennt, wie zum Beispiel meine Origin Story "Miss Undercover - Doppelleben für die Liebe", der weiß wie ich meine Handlungsstränge aufbaue und das ich gerne Dinge, die ich zuvor schon mal erwähnt habe, im späteren Verlauf der Geschichte erneut einfließen lasse.

Viertens: Seto nennt Katsuya hier nicht "Köter" sondern "Streuner". Mir gefällt der erste Begriff überhaupt nicht und ich glaube auch zu wissen, dass in der englischen Synchronisation auch Stray zu deutsch Streuner verwendet wird. Außerdem passt es viel besser in den Dialog als "Köter", weshalb ich "Streuner" als "Beleidigung" gewählt habe.

Vielen Dank für die bisherigen Kommis, ich freue mich natürlich auf weitere. Ich hoffe, dass die Geschichte bis hier her schlüssig ist und einige zuvor offenen Fragen bereits beantwortet hat. Wie gesagt, das ist mein Schreibstil und mein Mann meint, dass dieser meine Geschichten so spannend macht, weshalb ihr es mir bitte verzeihen mögt.

Fröhlichen ersten Advent nochmal und bis Dienstag. Komplett anzeigen

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