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The Tiger and the Wolf

von

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Ein holpriges Date mit Happy End

Scott befasste sich gedankenverloren mit seinem Kleiderschrank. Nicht nur, dass er keine Entscheidung für sein Outfit treffen konnte, ihm ging auch Lukes Verhalten von heute nicht mehr aus dem Kopf. Wie konnte man nur so ambivalent agieren? War es wirklich nur dem Umstand des Verliebtseins geschuldet? Konnte dieses Faktum so einen gravierenden Unterschied ausmachen? Leise seufzend fuhr er sich durch die noch etwas nassen Haare und versuchte seine Aufmerksamkeit auf die Kleiderwahl zu fokussieren.
 

Während er sich durch seine Oberteile kämpfte drängte sich ihm eine weitere Frage auf: Sollte er tatsächlich bei Luke übernachten? Er würde damit in Gerards Nähe sein. Vielleicht handelte es sich bei diesem Date tatsächlich um eine ausgeklügelte Falle? Der Anblick Lukes, wie er ihn beschämt um die Übernachtung gebeten hatte, wie sich der Alpha dabei gefühlt hatte – nein, es war unmöglich, dass er getäuscht worden war. Scott zweifelte keine Sekunde an der Aufrichtigkeit von Lukes Emotionen ihm gegenüber, zumal er genauso fühlte. Ihm wuchs die ganze Angelegenheit einfach über den Kopf. Er war hin und hergerissen zwischen Zuneigung und Sorge.
 

Nach einer gehörigen Bedenkzeit entschied sich Scott für ein graues Langarmshirt und jenen rot-weiß gestreiften Pullover, den er beim Bowlen mit Allison getragen hatte. Damals war die Welt noch eine andere gewesen. Er erinnerte sich noch gut daran, wie sie sie ihm Mut gemacht hatte, mit leicht fragwürdigen Methoden. Ein Lächeln stahl sich auf die Lippen des Werwolfs beim Gedanken an die gute alte Zeit. Das mochte zwar ein wenig altmodisch klingen, aber es war tatsächlich so: Er vermisste Allison noch immer, wobei sich dieses Empfinden allmählich zurückdrängen ließ.
 

Rasch konzentrierte sich Scott auf etwas anderes, nämlich seine restliche Kleiderwahl, bestehend aus einer dunklen Jeans und seinen schwarzen Converse. Sobald seine Haare getrocknet waren, verschwand er im Badezimmer, verwendete ein wenig Gel für seine Frisur und putzte sich die Zähne. Er kontrollierte noch einmal sein Gesicht und wechselte in sein Zimmer zurück, nickte zufrieden ob seines Aussehens und ging dann leicht nervös nach unten. Luke hatte ihm geschrieben, er würde ihn in einer Viertelstunde abholen.
 

Warum war er überhaupt nervös? Gut, das konnte an dem Date liegen, das war bei Allison auch schon so gewesen, aber er glaubte nicht, dass es sich dabei bloß um diesen Umstand handelte. Ein kleiner Teil von Scott empfand so etwas wie Angst. Er strich sich mit der Hand über die Stelle, an der sich das Mal auf seinem Oberarm befand und ließ sich in einen der Stühle am Esstisch fallen. Das würde seine erste Verabredung mit Luke sein und auch die erste mit einem Jungen. Bisher hatte ihm das Küssen gut gefallen. Auch das war es nicht, was ihn verunsicherte. Wenn er ehrlich sein sollte, konnte er seine Nervosität nicht wirklich zuordnen. Mochte es an Gerards Einfluss auf Luke liegen, der Angst emotional erpressbar zu werden, Lukes verschrobener Art oder einfach ob des Faktums, dass sein letztes Date gefühlt ein halbes Jahrhundert in der Vergangenheit lag – Freude und Scheu kämpften innerlich in ihm um die Oberhand.
 

Unruhig trippelte er mit den Fingern auf der Tischplatte herum. Sollte er seiner Mutter eine Nachricht hinterlassen? Dass es später werden würde? Er vielleicht gar nicht heimkam? Nein, er würde ihr einfach via Handy schreiben. Stattdessen stand er auf und geisterte unruhig im Haus herum. War er passend gekleidet? Was würde Luke tragen? Wie sollte er sich verhalten, wenn ihm das Date nicht gefiel?
 

Die Zeit verging wie im Flug und Scotts Herz vollführte einen kleinen Sprung als es an der Tür klingelte. Hastig kontrollierte er noch ein letztes Mal seine Haare und schnappte sich eine dunkle Jacke, um dann zur Tür zu eilen. Lukes Herzschlag war schnell und er konnte dessen nervöses Atmen vernehmen, genauso wie auch ein Männerparfüm, welches seinen Geruch und den des Waschmittels überdeckte.
 

Kaum, dass Scott die Tür geöffnet hatte, schaute Luke auch schon auf und schenkte ihm ein schiefes Lächeln. Er trug die zimtfarbene Strickjacke von vorgestern, dazu schwarze Jeans und schwarze Sneaker mit einem weißen Streifen, ein Exemplar, welches auch der Werwolf besaß.
 

„Hey“, kam es leise vom Briten.
 

„Hi, Luke“, fiel die Antwort seitens des Alphas aus. Er war leicht unschlüssig, was er machen sollte. Ihn zur Begrüßung küssen? Ihn umarmen?
 

Die Entscheidung wurde ihm abgenommen als Luke mit seinem Autoschlüssel in der Hand leise klimperte. Er wirkte leicht überfordert mit der Situation und vermied jeglichen längeren Blickkontakt zu ihm. „Wollen wir fahren?“
 

„Klar“, kam es von Scott und er schloss die Tür hinter sich. Den Schlüssel brauchte er nicht zu legen, da seine Mutter selbst einen dabeihatte.
 

„Ich hoffe, der Laden ist wirklich so gut, wie der Besitzer am Telefon behauptet hat“, startete Luke einen Gesprächsversuch und entsperrte den Mercedes im Gehen. „Du warst da schon einmal?“
 

„Mehrmals“, bestätigte ihm der Werwolf. „Und er ist wirklich gut“, fügte er noch an.
 

Beide stiegen in den Wagen ein und auch heute hatte der Innenraum noch immer nicht seine faszinierende Wirkung auf Scott verloren. Er war eben, trotz seines Werwolfdaseins, noch immer ein Teenager, dem so Dinge wie Autos, Motorräder und dergleichen gefielen. Bei dem Gedanken an zweirädrige Vehikel kam ihm in Erinnerung, dass er bei der Werkstatt anrufen musste, denn er hatte ehrlich gesagt kaum noch Lust darauf, die Strecke zur Tierarztpraxis mit dem Fahrrad zurückzulegen.
 

Sämtliche Lichter und Lämpchen leuchteten auf, sobald Luke den Schlüssel im Schloss herumdrehte, die Zündung betätigte und dem Mercedes Leben einhauchte. Der Motor schnurrte leise vor sich hin und er legte einen Gang ein, womit sie sich in Richtung Stadtkern aufmachten.
 

„Hoffentlich, denn ich habe einen Bärenhunger“, griff Luke das Gesprächsthema von eben wieder auf und konzentrierte sich auf die Straße. Es war mittlerweile dunkel geworden und die ersten Laternen beschienen damit bereits den Bürgersteig. Der Verkehr hielt sich in Grenzen und so kamen sie zügig ihrem Ziel näher.
 

„Klar“, versicherte er dem Briten. „Vertrau mir einfach.“
 

Die restliche Fahrt wurde mit eher belanglosen Themen gefüllt. Sowohl Scott, als auch Luke stand ins Gesicht geschrieben, dass sie sichtlich nervös waren. Beide schienen hin und hergerissen zu sein zwischen Vorfreude und einer kleinen Panikattacke. Vor allem dem Werwolf fiel es schwer, sich zu kontrollieren. Er hatte Angst eine erneute Verwandlung durchzumachen. Gerade in der Öffentlichkeit würde das ein großes Problem werden.
 

Sie bogen auf einen verwaist wirkenden Parkplatz ein, der normalerweise zu dieser Uhrzeit komplett überfüllt war. Die Lokalität war mit einer Neonreklame in fremdartig wirkenden Buchstaben gekennzeichnet. Dazu passend öffneten und schlossen sich zwei Essstäbchen in regelmäßigem Abstand. Hätte durch die halbgeschlossenen Rollläden kein Licht hindurchgeschienen, wäre man dem Eindruck erlegen, das Restaurant habe geschlossen.
 

Scott stieg, leicht misstrauisch, aus und sah sich um. Tatsächlich war keine Menschenseele zu sehen. Erneut keimte in ihm der Verdacht einer Falle auf. Ein vager Seitenblick zu Luke ließ diesen jedoch absolut ruhig wirken oder zumindest nicht minder nervös als ohnehin schon. Leise durchatmend versuchte sich der Alpha zu entspannen und seiner Verabredung zu folgen, die Sinne dabei dennoch schärfend. Er hatte keine Lust, sich am Ende des Abends in einem dunklen Keller wiederzufinden.
 

Sie hatten noch nicht einmal die Treppenstufen zu der großen, rotgestrichenen Holztür erreicht, da wurde diese auch schon aufgezogen und ein Asiate, schätzungsweise Ende der 50er, mit bereits leicht ergrautem, kurzem Haupthaar, in ein weißes Hemd und eine dunkle Stoffhose gekleidet, mit Lackschuhen, trat ihnen entgegen. Die beiden Besucher wurden kurz gemustert und der Mann kniff die Augen zusammen.
 

„Sie sind Mister Taylor?“, fragte er leicht ungläubig und mit einem starken Akzent.
 

„Bin ich“, bestätigte ihm Luke.
 

„Der Mann am Telefon hat aber älter geklungen“, stellte der Asiate fest und seine dunkelbraunen Augen wanderten zu Scott, der sich überhaupt nicht erklären konnte, was hier los war.
 

„Das war auch mein Butler“, erklärte ihm der Brite und griff in seine Hosentasche. Der Blick des Mannes wurde geringschätzig, als er die orangene Son Goku Brieftasche bemerkte. Er schien leicht verstimmt zu sein, denn seine Augenbrauen wanderten bei diesem Anblick nach unten. Erst als Luke die Brieftasche öffnete und seine Kreditkarte hervorzog, hellte sich sein Gesicht auf.
 

„Hier, sie ist auf mich zugelassen. Wenn Sie wollen, können Sie noch die Unterschriften vergleichen“, bot er ihm mit einer gewissen Reserviertheit in der Stimme an.
 

„Nicht nötig, nicht nötig!“, beteuerte der Fremde. „Mein Name lautet Li Bo und ich möchte mich höflich für mein Verhalten entschuldigen.“ Dazu folgte eine angedeutete Verbeugung mit dem Oberkörper. „Wenn die Herrschaften mir bitte folgen würden.“
 

Luke lupfte die Augenbrauen und bedeutete Scott dann mit einer Geste ihm zu folgen. Für Letzteren war diese Situation absolut grotesk. Stiles hätte gewusst, was hier gespielt wurde, doch seinen besten Freund konnte er gerade nicht fragen. Er war jedenfalls noch nie so begrüßt worden, wenn er mit seiner Mutter hierhergekommen war.
 

Im Inneren herrschte gähnende Leere. Das Lokal platzte eigentlich aus allen Nähten und ohne Reservierung bekam man hier kaum einen Platz. Umso verwunderlicher war es, als man sie beide quer durch den Gästebereich führte, in eine Seitennische, die gut abgeschirmt war vor neugierigen Blicken. Nicht einmal aus der Küche, in der Licht brannte und aus der Stimmen zu hören war, hätte man sie beobachten können. Fast schon gruselig wirkte das Restaurant, so ganz ohne Gäste.
 

Mister Bo, Scott nahm an, dass Bo der Nachname war, rückte sowohl Luke, als auch ihm, jeweils einen Stuhl zurecht, verbeugte sich erneut leicht und ließ sie dann alleine. Der Werwolf zog sich seine Jacke aus und hängte sie über die Sessellehne, während seine Verabredung sich neugierig umsah.
 

„Interessant, ich hatte mit einem deutlich schmuddeligeren Ambiente gerechnet“, schloss er seine Investigation ab. „Zumindest das Equipment scheint adäquat zu sein.“
 

„Sag mal, wo sind denn all die Gäste?“, erkundigte sich Scott und sah sich noch einmal um, nur um sicherzugehen, dass er nicht irgendwen übersehen hatte.
 

„Ich habe das Restaurant für heute ausgebucht“, erklärte ihm Luke beiläufig und schien großes Interesse an einem großen Bild in einem kunstvoll geschnitzten Rahmen zu entwickeln, welches einen Tiger zeigte, der sich durch ein Meer aus Schilf kämpfte.
 

„Du hast was?“, platzte es aus dem Werwolf heraus.
 

„Das Restaurant für heute ausgebucht, beziehungsweise für die Öffentlichkeit geschlossen“, wiederholte sein Gegenüber geduldig, als wäre dieser Umstand das Normalste auf der Welt.
 

„Das kannst du doch nicht machen.“ Scott klang nicht nur schockiert, sondern war es auch. Ganz Beacon Hills musste heute wegen ihnen auf die kulinarischen Köstlichkeiten von hier verzichten.
 

„Natürlich kann ich.“ Luke richtete seine Aufmerksamkeit auf Scott und legte den Kopf dabei ein wenig schief. „Wie du ja siehst. Das ist normal, wenn man Besitzer einer American Express Centurion Card ist. Ich könnte auch das Einkaufscenter schließen lassen, um ungestört zu shoppen.“
 

Dem Alpha blieb die Luft weg. Das war doch der blanke Wahnsinn. Wie kam Luke dazu, ein ganzes Lokal nur für sie beide lahmzulegen? Ihm war das Ganze deutlich zuwider. Er fühlte sich wie jemand, der mit seinem Sugar Daddy unterwegs war. Scott wollte sich nicht aushalten lassen und schon gar nicht eine Sonderbehandlung genießen.
 

„Was hast du?“, erkundigte sich der Brite leicht besorgt. „Ist dir schlecht?“
 

„Nein, aber das ist einfach unmöglich. Luke, wir sind doch nicht alleine hier. Dazu haben wir kein Recht!“, entrüstete sich Scott.
 

„Ich will beim Essen meine Ruhe haben und außerdem möchte ich diesen Abend ungestört verbringen. Zumal dir niemand hier leidtun muss, da sie durchaus genügend Geld dafür bekommen, nur uns beide heute zu bedienen. Wahrscheinlich mehr, als dieser Laden in einem Monat abwirft. Was denkst du, warum der Inhaber persönlich draußen wartet und so freundlich ist, hm?“ Lukes Lippen zierte ein schmales Lächeln, welches noch ein wenig dünner wurde, als Mister Bo mit den Speisekarten auftauchte.
 

„Was wünschen Sie denn zu trinken?“, erkundigte sich der Asiate freundlich.
 

Luke schlug die Karte auf und blätterte sie durch. Er schien den wartenden Blick ihres Gastgebers komplett zu ignorieren. Scott versuchte die Situation zu retten, indem er leise räuspernd um eine Cola bat. Die Bestellung wurde mit einem Nicken aufgenommen, ehe das Hauptaugenmerk wieder auf dem Briten ruhte.
 

„Shiaoxin“, orderte er, ohne dabei aufzusehen. „Eine Schale und nach dem Nachtisch Jasmintee, temperiert. Ich nehme an, Sie sortieren die Blüten wieder aus?“
 

„Natürlich“, versicherte ihm Mister Bo. „Wie alt sind Sie, wenn die Frage erlaubt ist? In Amerika gelten strenge Regeln, was den Konsum von Alkohol angeht, wie Sie sicherlich wissen.“ Dabei klang er fast schon ein wenig entschuldigend.
 

„Siebzehn, aber das tut nichts zur Sache.“ Luke sah vom Rand der Karte auf. „Ich übernehme die Strafe bei einer etwaigen Kontrolle durch die Polizei. Zumal das im Service inbegriffen sein sollte.“
 

Mister Bos Unterlippe zitterte leicht, bevor er erneut nickte und sich davonmachte. Seine Haltung war leicht angespannt und Scott konnte seinen flachen Atem, genauso wie das aufgeregte Pochen seines Herzens gut hören.
 

„Luke, das geht so wirklich nicht“, tadelte Scott ihn leise zischend. „Du bringst den ganzen Betrieb durcheinander und verschaffst Mister Bo obendrein Probleme, außerdem musst du nachher noch fahren.“
 

„Tue ich nicht“, wurde er sogleich korrigiert. „Ich weiß genau, was ich will und auch, was ich vertrage. Eine Schale Shiaoxin ist wohl kaum so stark, dass ich davon nicht mehr Autofahren kann. Mal abgesehen davon wird hier kaum eine Polizeikontrolle auftauchen. Stiles´ Vater ist doch der örtliche Sheriff? Der wird wohl andere Dinge zu tun haben, als sich um einen Siebzehnjährigen zu kümmern.“
 

Scott unterdrückte einen verzweifelten Laut. Das Date war bisher eine Katastrophe und sie hatten noch nicht einmal den ersten Gang serviert bekommen. Er hatte gute Lust einfach abzuhauen. Mit so einer Situation konnte man einfach nicht umgehen. Ein bisschen Normalität, trotz seines Werwolfdaseins, wäre wünschenswert gewesen. Stattdessen hockte er hier, mehr oder weniger alleine, in einem Lokal, wo sich Besitzer und wahrscheinlich auch Küchenteam überschlugen, nur weil seine Verabredung mit einem Stück Plastik gewedelt hatte.
 

„Es stört dich“, stellte Luke fest.
 

„Natürlich stört es mich. Das hier ist einfach falsch“, appellierte Scott an das Gewissen seines Gegenübers. „Geld hin oder her, diese Leute arbeiten tagtäglich hart und du behandelst sie, als wären sie nur dazu geboren worden, für dich zu springen. Du setzt dich über gültige Regeln hinweg und bringst andere dadurch in Schwierigkeiten.“
 

Die Gesichtszüge des Briten verhärteten sich, ehe er wieder hinter der Speisekarte verschwand. Scott glaubte förmlich dessen Gedankengänge hören zu können. Er fragte sich gerade, was er denn falsch gemacht hatte und wie er die Situation wieder bereinigen konnte. Exakt wie beim letzten Mal, als Luke das Haus seiner Mutter mit einem abfälligen Kommentar versehen hatte.
 

Leicht frustriert machte sich der Werwolf daran, ein Menü für sich selbst auszuwählen. Trotz der offenkundigen Spannung, welche die Luft gerade zum Schneiden dünn machte, verspürte er großen Hunger. Sein heutiges Essen hatte aus zwei Müsliriegeln und einer Instant-Nudelsuppe bestanden. Dementsprechend lief ihm das Wasser im Mund zusammen, wenn er an ein Stück gebratener Ente auf Reis dachte oder an Chop Suey.
 

Bis Mister Bo an ihren Tisch mit den Getränken zurückkehrte, hatten sie kein Wort mehr miteinander gewechselt. Scott hatte gelegentlich einen Blick über den Kartenrand geworfen, doch Luke versteckte sein Antlitz sehr gut dahinter. Dementsprechend schwer war es für ihn, dessen Reaktion zu deuten, die quasi nonexistent erschien. Scott erhielt seine Cola und Luke wurde eine Schale dampfender, leicht bernsteinfarbener Flüssigkeit vor die Nase gesetzt. Er sah auf, musterte dann das Getränk und räusperte sich.
 

„Entschuldigen Sie bitte, Mister Bo, aber ich habe es mir anders überlegt. Ich möchte Ihnen keine Schwierigkeiten bereiten, das steht nicht dafür. Könnten Sie mir stattdessen eine Tasse Jasmintee bereits jetzt bringen? Natürlich komme ich für den Reiswein auf.“ Luke verzog dabei keine Miene, er klang auch nicht sonderlich schuldbewusst, nur höflich.
 

„Wie Sie möchten“, lautete die Antwort von Mister Bo, dem sichtlich eine Last von den Schultern fiel.
 

„Ich würde auch vorschlagen, dass Sie die Rollläden öffnen und den Betrieb wiederaufnehmen.“ Der Brite kratzte sich mit dem Daumen unter seinem Auge. „Ich werde natürlich für unsere Plätze den vollen Preis bezahlen, wie auch für den Verdienstentgang, den Sie hatten. Sofern es möglich wäre, würde ich aber darum bitten, dass der hintere Bereich hier dennoch nicht als Erstes besetzt wird.“
 

Das Gesicht des Asiaten sprach Bände und er nickte erneut. Scott wurde ein dankbares Lächeln geschenkt, so als würde er ihn für den plötzlichen Sinneswandel seines Gastes verantwortlich machen. „Haben Sie sich denn schon entschieden?“, wollte er von beiden wissen.
 

Der Werwolf musste sich ein Lachen verkneifen. Innerhalb von fünf Minuten hatte er Luke umstimmen können und das ohne große Mühe. Stiles´ Worten entsprang wohl doch ein Fünkchen Wahrheit, als dieser meinte, er würde großen Einfluss auf den Briten ausüben können. Der Gedanke, nicht mehr in einem gespenstisch leeren Lokal zu sitzen, ließ ihn erleichtert aufatmen.
 

„Hast du, Scott?“, wollte seine Verabredung wissen und dabei entging ihm nicht deren leicht schuldbewusste Miene.
 

„Ähm, ja!“ Der Werwolf bestellte sich zwei Frühlingsrollen, dann eine gebratene Ente auf Reis mit Sojasprossen und als Nachtisch eine gebackene Banane im Honigmantel. Luke wählte eine Nudelsuppe, als Hauptgang Gong Bao Huhn und als Nachtisch ebenfalls eine gebackene Banane im Honigmantel aus. Mister Bo schenkte ihnen nun beiden ein ehrliches und deutlich lockereres Lächeln, nahm die Speisekarten und die Schale Reiswein mit und entfernte sich.
 

„So besser?“, erkundigte sich Luke und legte die Hände auf den runden Tisch.
 

„Viel besser“, bestätigte ihm Scott zufrieden.
 

„Wie du meinst“, gab seine Verabredung zurück.
 

„Findest du nicht?“
 

Luke zuckte mit den Schultern: „Für mich ist es normal, alleine essen zu gehen. Ich will nicht beobachtet werden.“
 

„In der Cafeteria ist es doch auch okay?“, gab der Werwolf zu bedenken.
 

„Da ist es unvermeidbar. Außerdem bist du in meiner unmittelbaren Nähe. Das ist etwas anderes.“ Dabei errötete der Brite leicht und räusperte sich erneut. „Vergiss einfach, was ich gesagt habe, ja?“
 

Scott musste sich ein Lächeln verkneifen. Da war wieder, jener süße Luke, der sich sanftmütig und schüchtern verhielt. Dieser weiche Kern, der unter der harten und versnobten Schale verborgen lag. Er fragte sich mittlerweile, ob dieses andere Ich nicht nur ein Schutzpanzer war, um den verletzlichen Jungen zu verbergen, der in seinem Inneren wohnte.
 

„Das ist doch hier auch so?“
 

„Das hier ist etwas anderes. Es ist ein… ein Date und ich wollte es einfach nicht vergeigen, okay? Niemanden geht an, was ich in meiner Freizeit mache und mit wem. Das habe ich bei Alex damals schon so zu halten versucht.“ Seine Augenbrauen wanderten dabei nach unten und er schloss den Mund, da Mister Bo um die Ecke kam, mit den Vorspeisen und dem Jasmintee. Er wünschte ihnen guten Appetit, wobei Scott tatsächlich handelsübliches Besteck ausgehändigt bekam und verschwand dann wieder.
 

Der Werwolf zog kurz in Erwägung, bei der Erwähnung des Namens Alex einzuhaken, doch er wollte ihr erstes Date, worum es sich hierbei zweifelsohne handelte, nicht völlig ruinieren. Luke verhielt sich jetzt ein wenig ruhiger und bedeckter, während er dazu übergegangen war, seine Suppe zu essen.
 

„Hast du eigentlich Heimweh?“, fragte er stattdessen und probierte eine seiner Frühlingsrollen, die heute besonders gut schmeckte.
 

„Ein wenig“, gab Luke leise zu. „Beacon Hills ist nicht Cambridge, genauso wenig wie es Cambridgeshire ist. Ich vermisse den Geruch des frühmorgentlichen Regens, die weiten und satten grünen Felder, sogar London vermisse ich ein wenig. Das regelmäßige Schlagen des Big Bens, frische Scones mit Clotted Cream und dazu eine Tasse frischen Earl Greys.“ Er rieb sich den Nacken. „Nicht, dass Beacon Hills nicht auch etwas zu bieten hätte. Der Wald ist wunderschön und es ist ruhig hier. Zumal du hier wohnst.“ Der letzte Satz war nicht viel mehr als ein undeutliches Nuscheln und ließ Scott leise auflachen.
 

„Du weißt, dass das süß ist?“, kam es grinsend seine Lippen.
 

„Süß ist die kleine Schwester von scheiße, weißt du das denn?“, grinste Luke verlegen zurück. Dann wurde er wieder ernst und fügte an: „Ich wollte außerdem den Ort kennenlernen, an dem Mom gestorben ist. Hier ist es schließlich passiert.“
 

Schlagartig war die gute Laune wieder dahin. Scott kaute auf seiner zweiten Frühlingsrolle herum und ließ Luke die nötige Zeit, die er brauchte, um sich wieder zu fangen. Man merkte dem Briten an, dass es ihm schwer fiel über dieses Thema zu sprechen. Der Alpha hatte auch nicht vor, auf das Thema weiter einzugehen.
 

„Es ist einfach seltsam. Ich bin vor dem Grabstein gestanden und war traurig, dabei kannte ich sie eigentlich nicht. Meine Mutter war mir fremd. Sie hat sich nie gemeldet oder Interesse an mir gezeigt. Dad war sowieso dagegen, dass ich mit ihr Kontakt aufnehme. Ich weiß nicht, was damals vorgefallen ist, nach meiner Geburt, doch es muss etwas Gravierendes gewesen sein.“ Luke straffte seine Haltung ein wenig und ein trauriges Lächeln erschien in seinem Gesicht. „Er hat sie einmal mit einem Jaguar verglichen: Wunderschön, aber sehr gefährlich und unberechenbar. Auf meine Frage hin, was er damit meine, wurde ich ausgelacht.“
 

Scott konnte Luke dabei beobachten, wie dieser seinen letzten Rest Suppe vertilgte und sich dann dem Jasmintee zuwandte. Für ihn klang dieser Waffenmagnat, oder als was auch immer man diesen Daniel Taylor einordnen konnte, nach einem distanziert-reservierten Menschen, der Kate wahrscheinlich durchschaut hatte. Seinen Sohn darüber aufzuklären wäre falsch gewesen, ihn aber so im Dunkeln tappen zu lassen, genauso. Die Sehnsucht nach Kate, oder besser gesagt deren Anerkennung, stand Luke förmlich ins Gesicht geschrieben.
 

„Hat dein Vater denn nie eine andere Frau in seine Nähe gelassen?“ Scott nippte an seiner Cola und versuchte das Gespräch ein wenig von Kate wegzufokussieren.
 

„Nein. Es gab da mal eine Frau, diese Grace, aber die hat er bald wieder abgeschossen. Ich habe sie eigentlich nur zweimal gesehen. Dad hält mich aus seinem Privatleben größtenteils heraus. Wir sehen uns auch selten. Er ist meist unterwegs und wenn er dann einmal zuhause ist, erstickt er trotzdem in Arbeit oder widmet sich anderen Hobbys, der Vervollständigung seiner Briefmarkensammlung, dem Golf, Cricket oder der Jagd, je nachdem. Oder er schmeißt irgendeine Feier, bei der ein Haufen reicher alter Säcke sich gegenseitig daran aufgeilen, wer den größten Kontostand hat.“ Luke lachte plötzlich auf. „Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wie dieser Richard Morgan, irgend so ein Investmentbanker, bei der Fuchstreibjagd aus dem Sattel gefallen ist, weil sein Pferd Angst vor Hakim hatte und scheute. Das Gesicht war unbezahlbar.“
 

Scott war erstaunt, dass Luke nun doch so freizügig über sich erzählte. Das Restaurant war noch immer kaum befüllt, aber die ersten Gäste hatten sich dennoch eingefunden. Entweder ignorierte der Brite diesen Umstand geflissentlich oder es war ihm einfach egal, was sehr konträr zu seiner vorherigen Aussage war.
 

Man brachte die Hauptspeise, während sie sich weiter über alles Mögliche unterhielten. Die gebratene Ente schmeckte ebenso hervorragend wie auch die Frühlingsrollen. Scott schlang das Essen dementsprechend hinunter, unter Aufsicht eines amüsierten Lukes.
 

„Ich soll deine Mutter übrigens von Jonathan grüßen. Er wäre ihr wirklich sehr verbunden ob des Rezepts für ihr Pancakes. Mein Schwärmen war wohl ausreichend, um ihn neugierig zu machen“, sagte er, zwischen zwei Happen Hähnchenfleisch.
 

„Wirklich? Mom meinte noch einmal zu mir, sie seien ganz gewöhnlich.“
 

„Natürlich, denkst du, ich würde lügen? Jonathan ist ein guter Koch, doch so gute Pancakes hat er noch nie gezaubert.“
 

„Du magst diesen Jonathan, hm?“ Scott konnte beobachten, wie Lukes Haltung sich erneut ein wenig veränderte. Er wurde ruhiger, gelassener und wirkte dabei zeitgleich sogar ein wenig glücklich und auch stolz. Die grau-grünen Augen strahlten ein gewisses Maß an Wärme aus, als er leicht nickte.
 

„Jonathan kennt mich von klein auf. Er ist ein exzellenter Butler und arbeitete schon lange vor meiner Geburt für Dad. In diesen 25 oder 30 Jahren, seit denen er bei uns ist, gab es nicht einen einzigen Tag, an dem er meinen Vater nicht zufriedengestellt hätte und mich auch.“ Luke nippte an seiner Tasse und rieb sich die Schulter. „Er hat auf mich aufgepasst, mich getröstet und war für mich da, als ich ihn gebraucht habe. Das liegt nicht in seinem Aufgabenbereich. Jonathan ist eine der wenigen Personen, denen ich Hakim anvertrauen würde. Er ist wie Alfred für Bruce Wayne.“
 

Scott kam bei diesen Worten jene Situation in den Sinn, als Stiles und er diesen Schulbus gefilzt hatten, weil sie glaubten, er habe den Fahrer getötet, dabei war es Peter gewesen. Sein bester Freund hatte einen ähnlichen Batman und Robinvergleich vom Stapel gelassen. In einem Punkt würden sich Luke und Stiles gut zu ergänzen: Ihr Hang zu Superhelden.
 

„Jonathan ist mehr als ein bloßer Butler für mich. Er ist es gewesen, der mich zu meinen Spielen begleitet hat, zu den Langlaufrennen, mir bei Problemen zur Seite gestanden hat, die ich nicht selbst habe lösen können. Er war nahezu nie krank und selbst in diesen Zeiten pflichtbewusst und darauf bedacht, seine Aufgaben zu erfüllen und er weiß nahezu alles von mir. Sogar von dir weiß er Bescheid.“ Lukes Augen begannen förmlich zu leuchten, bei der Erwähnung dieses Umstandes.
 

„Ist das gut oder schlecht?“, wollte Scott wissen. Selbst ein Blinder hätte gesehen, wie sehr sein Gegenüber an diesem Jonathan hing. Das wiederum ließ den Werwolf daran zweifeln, ob Luke überhaupt dazu in der Lage war, so ein Arsch zu sein. Hätte er es nicht selbst mitbekommen…
 

„Jonathan würde sich niemals eine Wertung erlauben, das wäre unprofessionell, ich habe es ihm aber angemerkt: Er hat sich gefreut. So gut kenne ich ihn. Du wirst ihn sowieso kennenlernen, wenn du bei mir übernachtest.“ Dabei beschleunigte sich Lukes Herzschlag hörbar. „Sofern du übernachtest“, korrigierte er sich rasch.
 

Das war nun der Moment, in dem Scott sich entscheiden musste. Wollte er bei Luke übernachten? Was würden sie machen? Bei Allison war er selten über Nacht zu Gast gewesen, da es irgendwann zu gefährlich geworden war, zuerst wegen ihrer Eltern, dann wegen Gerard, später wegen allen Dreien und am Ende hatten sie sich getrennt.
 

Er konnte die Entscheidung noch ein wenig hinauszögern, denn der Nachtisch kam. Nachdenklich kaute Scott auf seinem Stück Banane herum. Was sprach dafür und was sprach dagegen? Er war mit Stiles noch einmal sämtliche Vor- und Nachteile durchgegangen und kam sich, im Nachhinein, reichlich albern deswegen vor. Eine Pro- und Kontraliste erstellte man für andere Angelegenheiten. Die Pros hatten dabei übrigens eindeutig überwogen. Stiles´ Ratschlag belief sich schlussendlich darauf, dass Scott einfach auf sein Herz hören sollte und wenn er das tat, dann stand die Antwort bereits fest.
 

„Wenn es dir keine Umstände macht?“
 

Lukes Gesicht hellte sich nicht nur auf, er strahlte förmlich. „Wo denkst du hin? Überhaupt nicht! Ich habe Jonathan bereits angewiesen, das Gästezimmer beziehfertig machen zu lassen. Du musst nur noch sagen, was du zum Frühstück willst. Wir könnten auch die ganze Nacht aufbleiben und irgendetwas zocken oder einen Film gucken, oder eine Serie, oder keine Ahnung…“ Die Vorzüge einer Übernachtung wurden dem Alpha mehr als deutlich und überschwänglich erläutert.
 

„Ich bezahle eben, dann fahren wir, ja? Wenn du was zum Schlafen brauchst, ich habe genügend Sachen zuhause, die dir sicher auch passen.“ Luke schlang euphorisch und weit weniger gesittet als bisher seine Banane hinunter und lehnte sich mit seinem Stuhl nach hinten, um in die Küche zu winken.
 

Während er ihn dabei beobachtete, erlangte Scott eine tiefgreifende Erkenntnis: Dieser Junge, der da gerade Mister Bo freudestrahlend seine Kreditkarte in die Hand drückte, war ihm in fünf Tagen wichtig geworden. Er litt mit ihm, freute sich mit ihm und das waren genau jene Empfindungen, die auch Stiles mit Derek teilte, Allison mit Isaac und Lydia mit Aiden. Alle drei bildeten ein Team und der eine Part konnte auf den anderen mäßigend einwirken. Stiles war in der Lage Derek zu bremsen, Allison Isaac aus der Reserve zu locken und Lydia verpasste Aiden ein angenehmeres Image. Er hatte alle drei Dinge bei Luke vollbracht. War das Einbildung? Wunschdenken? Ein Tagtraum?
 

„Scott? Wollen wir fahren?“ Luke war bereits aufgestanden und hielt ihm dabei seine Jacke entgegen.
 

„Klar“, entgegnete er lächelnd und schlüpfte in das Kleidungsstück.
 

Nein, das Date war kein Fehlschlag gewesen, im Gegenteil. Er war in der Lage unter diese harte, eingebildete und verschrobene Oberfläche zu gelangen und den guten Kern in Luke hervorzukitzeln. Dieser Eindruck verstärkte sich noch, als Luke zögerlich nach seiner Hand griff und Scott sie fest drückte. Sie waren heute mit einem kleinen Disput gestartet und gingen jetzt nach draußen, gemeinsam und er musste nicht zur Seite sehen, um zu bemerken, wie glücklich der Brite war. Sie verschränkten ihre Finger und verließen so das Restaurant. Von den wenigen Gästen schenkte ihnen niemand Beachtung, nur Mister Bo kam noch einmal herbeigeeilt und hielt ihnen, mit einem nun ehrlichen Lächeln, die Tür auf. Der Körperkontakt fühlte sich richtig und gut an. Ein L und ein A und der Alpha war sich sicher, dass der Junge neben ihm darauf hoffte, dass ein S und ein M durch die Narbe hindurchzuscheinen vermochte. Zum ersten Mal seit Allisons Trennung fühlte sich Scott nicht mehr innerlich leer. Eine Leere, die niemand zu kompensieren vermochte, bis auf jener junge Mann, der gerade neben ihm herging.
 

„Scott?“, lispelte Luke ihm zu.
 

„Hm?“
 

„Danke.“
 

Bevor Scott etwas sagen konnte, wurde er geküsst, rasch und flüchtig.
 

„Wofür war das denn?“, wollte er überrumpelt wissen.
 

„Etwas, das du nicht verstehst. Ich erkläre es dir auch nicht, nur… danke, dass es dich gibt.“ Damit zog Luke ihn ins Auto und machte sich rasch daran, den Motor anzulassen. Innerlich lächelte Scott und beließ es dabei. Er würde auch in der Höhle des Löwen, gemeinsam mit Gerard, ausharren - es war nämlich jede einzelne Sekunde wert.



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