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The Boyfriend Experience

von

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Auszeit

Als Sheriff Stilinski die Türschwelle seines Hauses übertrat, begrüßte ihn ein bereits der Duft seines Abendessens. Er hängte also seine Uniformjacke an die Garderobe und marschierte schnurstracks in die Küche:

„Wow Stiles, das riecht gut. Was hast du denn da Gutes für deinen alten Vater?“
 

„Das sind Grünkohl-Quinoa-Burger mit Süßkartoffel-Ecken. Hausgemacht!“ verkündete der Koch stolz.
 

Der Sheriff verzog das Gesicht:

„Was zur Hölle ist denn bitteschön Quinoa? Und wieso hasst du mich so Sohn, dass du mich zwingst so ein Zeug zu essen? War ich denn nicht immer gut zu dir?“
 

„DA-AD!“ mahnte der Jüngere streng: „Es wird wirklich Zeit, dass du damit anfängst dich gesünder zu ernähren. Du bist kein junger Mann mehr. Dein Blutdruck ist zu hoch, deine Blutfettwerte außer Kontrolle und du bist bloß einen Schokoriegel von einem Diabetes entfernt!“
 

„Ich bin in großartiger Form.“ behauptete der Sheriff schmollend: „Warum kann ich also keine echten Burger mit einer großen Portion Curly-Fries haben?“
 

„Dies hier SIND echte Burger, nur eben aus Quinoa und Grünkohl und ich werde sie sogar mit Käse überbacken. Hier schau!“ erwiderte der Sohn geduldig und zeigte ihm, wie er die gelben Scheiben auf den Bratlingen platzierte:
 

„Ist das echter Käse, oder wieder dieses fiesen vegane Zeug, dass du mir immer wieder andrehen willst?“ fragte der Ältere misstrauisch: „Denn du kannst sagen was du willst, ich schmecke den Unterschied!“
 

„Es ist echter Käse.“ beruhigte ihn Stiles: „Und nun geh dich umziehen, denn wir können gleich essen.“
 

„Ja `Dad´!“ erwiderte der Sheriff verschnupft: „Du hast übrigens vergessen mir zu sagen, dass ich mir vorher auch brav die Finger waschen muss.“
 

Stiles grinste und kehrte dem Herd für einen Augenblick den Rücken, um seinen Vater zu umarmen: „Ich will dich doch nicht ärgern. Ich will bloß, dass du noch lange gesund weiterlebst, aber daraus wird nichts, wenn du im Hausschweinmodus immer nur irgendwelchen Fast-Food-Müll in dich hineinstopfst. Ich hab´ dich lieb, Dad!“
 

„Und ich hätte dich wesentlich lieber, wenn du Curly-Fries für mich hättest, Sohn.“ brummte der Vater und drückte seinem Jungen einen Kuss auf die Schläfe.
 

Später am Tisch musste der Sheriff kleinlaut zugeben, dass sowohl die Burger, als auch die Süßkartoffeln gar nicht so übel waren, insbesondere in Kombination mit der Alioli, die sein Sohn als Dip zu diesem Gericht zusammengerührt hatte. Hinterher rieb er sich zufrieden den Bauch und wollte wissen:

„Und was hast du heute noch vor? Wollen wir später vielleicht zusammen das Spiel sehen?“
 

Stiles schenkte seinem Vater einen entschuldigenden Blick:

„Sorry Dad, aber ich bin gleich noch mit...“
 

„... Scott verabredet.“ vollendete Noah Stilinski den Satz mit einem gutmütigen Grinsen: „Das hätte ich mir denken können. Na dann hau schon ab. Ich sehe doch, dass du es kaum erwarten kannst. Ich kümmere mich auch um den Abwasch, denn immerhin hast du gekocht.“
 

„Danke Dad, du bist der Beste!“ erwiderte Stiles lächelnd und lief los.

Der Sheriff blickte ihm kopfschüttelnd hinterher.
 

Wenig später hielt Stiles Wagen vor dem Haus der McCalls.

Es war immer noch seltsam für ihn, dass nun Scott mit seiner Familie hier allein lebte. Scotts Mutter Melissa war bereits kurz vor dessen Hochzeit ausgezogen und lebte jetzt mit Allisons Vater Christopher Argent in dessen Haus. Diese beide waren ein Jahr nach der Scheidung der Argents ein Paar geworden, doch sie hatten es lange geheim gehalten, um ihre Kinder nicht zu verunsichern. Allerdings war irgendwann Allison ihnen auf die unangenehmste Weise auf die Schliche gekommen, die man sich vorstellen konnte, indem sie nämlich ihren eigenenVater mit Scotts Mutter inflagranti erwischt hatte. Da war die Katze dann aus dem Sack gewesen und Melissa und Chris hatten die Sache offiziell gemacht. Mittlerweile waren sie beinahe genau so lang miteinander verheiratet, wie ihre Kinder. Von einer Doppelhochzeit hatte man damals dennoch abgesehen, denn das wäre einfach zu merkwürdig gewesen.
 

Stiles klingelte und es war Allison, welche ihm öffnete und kurz sah der Agent das Mädchen von damals vor sich, die Neue an der Highschool, in welche sich sein bester Freund auf der Stelle verliebt hatte. Dasselbe lange, dunkle, gewellte Haar, das schelmische Grinsen, die funkelnden Augen und die schlanke Gestalt. Sie hatte sich wirklich kaum verändert, außer das sich vielleicht die Linien in ihrem Gesicht sich ein klein wenig vertieft hatten und ihr Haar kaum sichtbar von ersten silbernen Fäden durchzogen war:

„Stiles, wie schön, dich endlich mal wiederzusehen!“ begrüßte sie ihn herzlich und zog ihn sogleich in ihre Arme:
 

„Ich bin froh hier zu sein. Du siehst toll aus, Ally!“ gab er zurück und konnte über ihre Schulter hinweg bereits die zweijährigen Zwillingsmädchen sehen, welche ihren Lieblingsonkel längst ausgemacht hatten und nun schrill kreischend auf ihn zu geflitzt kamen.

Allison gab Stiles frei, damit dieser die beiden angemessen begrüßen konnte. Er ging auf die Knie und öffnete sein Arme und die beiden Kinder sprangen ihn mit solcher Wucht an, dass sie ihn beinahe zu Boden rissen. Nun plapperten sie wie wild auf ihn ein, denn immerhin hatten sie ihn eine Weile nicht gesehen und hatten viele äußerst wichtige Mitteilungen zu machen; zum Beispiel welches Spielzeug sie neu hinzubekommen hätten und welche Kinder im Kindergarten gemein zu ihnen gewesen seien. Stiles hörte sich das alles geduldig an und ließ sich derweil in das Zimmer der Mädchen entführen, wo er sogleich mit Spielsachen bombardiert wurde, welche er angemessen zu bewundern hatte:
 

„Na ihr wilden Mäuse. Ärgert ihr euren Onkel Stiles?“ wollte Scott wissen, welcher nun ebenfalls das Kinderzimmer betreten hatte:
 

„Onkie S-ssiles Freund mit Lou!“ entrüstete sich Louisa, die selbstbewusste Erstgeborene der beiden Zwillinge und baute sich mit in die Seiten gestemmten Fäustchen vor ihrem Vater auf:
 

„Das verstehe ich. Mein Freund ist er auch.“ versicherte Scott und nahm das Mädchen hoch.
 

Lillian, ihre Schwester, kletterte auf Stiles Schoß und schlang besitzergreifend ihre Arme um dessen Hals:

„Meiner S-ssiles!“ erklärte sie ihrem Vater: „Schlaft heute bei Lilly und Lou!“
 

Der Agent lachte:

„Ach mein Engelchen, das geht leider nicht. Aber ich habe eine noch bessere Idee. Daddy und ich spielen jetzt mit euch Ponyreiten, bis es Zeit für´s Bettchen wird, einverstanden?“
 

Die Mädchen jubelten und als die beiden Freunde nun auf alle Viere niedergingen, krabbelten sie in Windeseile geschickt auf deren Rücken, um auf ihnen durch´s Haus zu reiten und herrisch „Hüa!“ und „Snella!“ zu rufen.

Die beiden Männer wurden eine halbe Stunde später von Mama Allison erlöst, welche die Kinder unter schwerem Protest zum Zähneputzen abholte. Sie gaben erst Ruhe, als ihr Onkel Stiles ihnen versprach, dass er sie morgen vom Kindergarten abholen und mit ihnen auf den Spielplatz gehen würde. Damit und mit reichlich Gute-Nacht-Küsschen wurden Scott und er dann gnädig für heute entlassen und die Freunde machten sich zum Aufbruch bereit.
 

Stiles steuerte auf den Jeep zu, doch Scott rief ihm zu:

„Den lassen wir vielleicht besser stehen.“ Er blickte sich um, um sicherzugehen, dass seine Nachbarn gerade nicht aus dem Fenster schauten, öffnete dann kurz seine Jacke und zum Vorschein kam eine Flasche `Jack Daniels´ in seiner Innentasche.
 

„Wie in alten Zeiten also?“ lachte der Agent:
 

„Ich brauche doch etwas, um deine Zunge zu lockern, wenn ich herauskriegen will, wieso du einfach so außer der Reihe und vollkommen spontan hier in der Stadt aufschlägst. Eines ist ja wohl klar: Irgendetwas muss vorgefallen sein und ich will wissen, was das ist.“
 

Stiles seufzte geschlagen:

„Du kennst mich echt, Mann.“ gab er zurück, doch er beließ es für´s erste dabei.
 

Bei Sonnenuntergang betraten die beiden Freunde das Beacon-Hills-Reservat, etwas das laut der Schilder welche die Stadtverwaltung hier überall aufhängen ließ verboten war, doch daran hatten die Zwei sich auch schon früher nie gehalten.

Sie sprachen über Belangloses, als sie Seite an Seite durch den dunkler werdenden Wald marschierten, über Scotts Job, alte Freunde und was diese heute so trieben und was es Neues in der Stadt gab.

Nach einer Weile waren sie am Ziel, dem Aussichtspunkt mit einem perfekten Panoramablick auf Beacon Hills unten im Tal. Die Freunde nahmen auf dem felsigen Untergrund Platz, ließen die Beine baumeln und Scott öffnete den Whiskey, nahm einen kräftigen Schluck, reichte die Flasche weiter und forderte:

„Und nun erzähl!“
 

„Du verschwendest keine Zeit, was Bro?“ seufzte Stiles.

Anstelle einer Antwort zwinkerte sein Freund ihm zu und Stiles gab sich geschlagen. Er begann seinen Bericht ganz harmlos und erzählte von seinen jüngsten beruflichen Erfolgen. Dann begann der schwierige Teil, in dem er vor seinem besten Freund bekennen musste, wie unglaublich einsam er in letzter Zeit gewesen war und wie wenig ihm seine Karriere im Grunde bedeutete, solange er niemanden hatte, mit dem er sein Leben teilen konnte. Scott nickte Anteil nehmend und legte ihm einen Arm um die Schulter, was es ihm nur umso unangenehmer machte, mit der ganzen Wahrheit herauszurücken. Dennoch sprach er weiter, erzählte Scott von Derek und ließ dabei nichts aus.

Als er geendet hatte, schaute er verstohlen hinüber zu seinem besten Freund; dem Familienvater, dem Ehemann, dem Tierarzt, dem geachteten Mann in seiner Gemeinde und er fürchtete Abscheu und Verurteilung in dessen Blick zu sehen.

Allerdings konnte er nichts dergleichen in dessen Giesicht lesen. Anstatt dessen war da bloß so etwas wie Überraschung und Belustigung:
 

„Sag´ mal lachst du mich etwa aus?“ fragte Stiles also empört: „Ich schütte dir hier mein Herz aus und du machst dich lustig über mich? Ich fühle mich lausig, verstehst du das denn nicht?“
 

Scott stellte die halbvolle Flasche neben sich ab und drückte seinen Herzensbruder fest an sich:

„Ich lache dich doch nicht aus, du keiner Spinner. Ich liebe dich wie verrückt, das weißt du doch. Es ist nur... das ist so eine typische Stiles-Aktion! Und damit meine ich den alten Stiles; den leichtsinnigen, impulsiven Teufelskerl, den ich aus unserer Jugend kenne und nicht den disziplinierten, überkontrollierten, karriereorientierten Agent Mieczyslaw `Mitch´ Stilinski, den sie aus dir gemacht haben. Dieser alte Stiles, das ist der Kerl, den ich vermisst habe, Mann. So hättest du früher auch gehandelt: Du bist mit deiner Situation unzufrieden und ohne hunderttausend Mal darüber nachzudenken und das Für und Wider abzuwägen, handelst du endlich einfach mal. Gott sei Dank! Ich hatte schon Angst, das FBI hätte dich vollkommen auf links gekrempelt und ich kriege diese Seite von dir nie wieder zu Gesicht.“
 

Stiles blickte seinen Freund mit offenem Mund an:

„Sag´ mal, verarschst du mich? Ist das hier die Twilight-Zone, oder was? Findest du es etwa gut, dass ich einen Callboy engagiert habe, oder was ist los?“ fragte er, als er seine Stimme wiedergefunden hatte.
 

Scott lachte:

„Wer bin ich, darüber ein Urteil zu fällen? Die Frage ist ja wohl eher wie DU das findest? Was hast du gedacht? Dass ich den moralischen Zeigefinger erheben und sagen würde `Du böser Junge, du! So etwas macht man aber nicht!´ Für wie spießig hältst du mich? Ich weiß doch, dass du bereits seit Jahren das Leben einer Klosterschülerin führst. Ich hatte schon Sorge, dass dir dein Schwanz durch die ganze Untätigkeit und Langeweile abgefallen sein könnte.“
 

„DR. McCALL!“ rief Stiles entsetzt aus: „Was ist denn das für eine Ausdrucksweise?“
 

Scott ließ sich davon nicht beirren, sondern sprach einfach einfach weiter:

„Ist doch wahr! Du bist jung und gesund... und man hat doch Bedürfnisse! Und nun erzähl endlich! Ist dieser Derek gut im Bett? Kann er irgendwelche besonderen Tricks, oder so? Bringt er dich zum Schreien? Also versteh´ mich nicht falsch, ich brauche keine Details, oder so. Ich will nur sicher gehen, dass du in dieser Angelegenheit auf deine Kosten kommst.“

Stiles begann unbehaglich auf seinem Sitzplatz herumzurutschen, daher stellte sein bester Freund überaus einsichtig fest:

„Ihr habt es noch überhaupt nicht getan, richtig? Verdammt, wieso nicht? Was tut ihr Zwei denn die ganze Zeit miteinander, wenn es nicht das ist?“
 

„Du nervst, Alter!“ brummte Stiles übellaunig: „Ich weiß doch auch nicht, warum ich es nicht tun kann. Irgendwie schäme ich mich wohl dafür, oder ich habe am Ende wirklich vergessen, wie es geht? Was weiß ich denn? Aber mit Derek war es auch ganz ohne vögeln so richtig schön. Wir waren im Kino, sind tanzen und essen gegangen... solche Sachen eben. „
 

„Aha?“ machte Scott ratlos: „Und das reicht dir?“
 

„Im Moment schon, ja. Derek ist echt ein netter Kerl. Ich hatte irgendwie gar nicht damit gerechnet, jemanden wie ihn kennenzulernen.“ gab sein Stiles zurück.

Im Licht des Vollmondes konnte er sehen, wie Scott die Stirn runzelte:
 

„Sag´ mal kann es sein, dass du gerade dabei bist, dich in diesen Kerl zu verlieben?“ hakte der Tierarzt nach:
 

„WAS? NEIN!“ entgegnete sein Freund rasch: „Das wäre doch total bescheuert! Was denkst du denn? Also... nein!“
 

„Stiles, komm´ schon!“ sagte Scott in diesem eindringlichen Tonfall, den er sich angewöhnt hatte, seit er Vater war: „Mit wem sprichst du denn hier gerade? Ich weiß dass das nicht stimmt.
 

Stiles begann sich nervös das Gesicht zu kneten und schließlich gab er seufzend zu:

„Also gut, ich bin vermutlich emotional nicht vollkommen unbeteiligt. Aber weißt du, Derek ist einfach richtig toll! Er sieht nicht nur verdammt gut aus, nein er ist auch echt lieb und irgendwie unerwartet offen. Aber verliebt bin ich nicht, nein! Wie könnte ich denn auch? Wir hatten gerade mal zwei Dates, da kann man doch noch nicht von Liebe sprechen!“
 

„Ich habe Allison nur einmal ansehen müssen und wusste sofort, dass sie die Eine es!“ erinnerte ihn sein Freund:
 

„Sag´ mal willst du mich hier etwa zu etwas ermutigen? Solltest du mir als mein Bruder diese verrückte Sache nicht ausreden?“ fragte Stiles verwirrt.
 

Der Tierarzt zuckte ratlos mit den Schultern:

„Das sollte ich vermutlich. Ich habe keine Ahnung? Dazu muss ich erst eine Sache wissen: Besteht denn eine klitzekleine Chance, dass dieser Derek deine Gefühle erwidert?“
 

Stiles schwieg eine Weile, denn darüber musste er nachdenken:

„Also... ich weiß es nicht?“ gab er ehrlicherweise zurück: „Derek ist sehr einsam, denke ich, wahrscheinlich noch mehr, als ich in meinem Leben je war, oder jemals sein werde. E hatte eine schwere Jugend mit sehr vielen Verlusten, die er hinnehmen musste. Er mag mich, das hat er selbst gesagt und er hat beteuert, dass er so etwas nicht behaupten würde, wenn es nicht stimmt. Dann wiederum war er aber gestern total geschäftsmäßig und nüchtern und damit hat er mich echt verletzt. Ach verdammt, wenn ich mir so zuhöre, dann merke ich selbst wie idiotisch das klingt. Ich bin scheinbar bloß ein einfältiger Trottel, der alles für bare Münze nimmt, was so ein hübsches Gesicht ihm weiszumachen versucht.“
 

Scott lachte:

„Ein Trottel bist du wirklich, aber nur weil du so ein dummes Zeug redest! Du bist der toughe, wahnsinnig schlaue Agent Stilinski. Niemand macht dir so leicht etwas vor. In deinen Verhören sind schon die härtesten Verbrecher zerbröselt, wie Mürbeteigplätzchen. So ein Mann bist du! Und wenn dich das nicht überzeugt, dann habe ich nur einen Namen für dich: Theo Raeken! Er hat uns damals alle an der Nase herumgeführt. Selbst seine Eltern und deinen Dad, der immerhin der Sheriff dieser Stadt, hat er monatelang an der Nase herumgeführt. Liam wäre seinetwegen seinerzeit um ein Haar im Jungendknast gelandet, wenn du nicht Theo am Ende wegen des Mordes an seiner Schwester überführt hättest. Du hast ihn von Anfang an durchschaut, hast uns alle gewarnt, keiner wollte dir glauben, doch du hast dich nicht beirren lassen. Dieser Kerl war ein echter Soziopath, der einfach jeden manipulieren konnte, nur dich eben nicht!“

Der Tierarzt hatte sich richtig in Rage geredet.
 

Stiles lachte und hob beschwichtigend die Hände:

„Okay, okay, du hast mich überzeugt. Ich habe also eine gute Menschenkenntnis. Aber es ist trotzdem so, dass ich Derek für seine Gesellschaft bezahle. Wir haben keine Beziehung, selbst wenn es wahr ist, dass wir uns irgendwie gegenseitig mögen. Was soll ich also tun? Soll ich die Sache abhaken, ehe es zu spät für mich ist und es mir richtig wehtut? Was meinst du?“
 

Scott lächelte:

„Du willst meinen Rat? Hier ist er: Nichts und niemand hat dein kleines Herz seit langer Zeit in Gefahr gebracht. Und wenn da endlich mal wieder einer ist, der dieses Kunststück fertigbringt, dann riskiere es, egal wie wahnwitzig diese ganze Sache dir vorkommt. Vielleicht bricht er dir ja dein Herz, aber das ist immer noch besser, als wenn es irgendwann versteinert, weil aufhörst es zu benutzen!“

Er reichte Stiles die Flasche:

„Hier Bro, der letzte Schluck ist für dich und dann machen wir uns auf den Heimweg, einverstanden?“
 

Stiles nickte nachdenklich, stürzte den restlichen Whiskey hinunter und als sie Seite an Seite betrunken durch den dunklen Wald heimwärts stolperten, spürte er mit einem Mal eine Leichtigkeit, die er bereits seit Ewigkeiten nicht mehr gefühlt hatte.
 

In seinem Apartment in San Francisco schlich Derek bereits seit einer Weile um sein Telefon herum, welches einfach nicht klingeln wollte. Er ließ sich auf sein Bett fallen und blickte nachdenklich zum Vollmond hinauf.



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