Zum Inhalt der Seite

Remember

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Musik zum Kapitel:
Sag meinen Namen – Lupid
Don´t Look Back – Boston
Parallel – Urbanstep, Micah Martin
Ever Rose has its Thorns – Poison
Until It’s Gone – Linkin Park Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Rückfall & Schmerz


 

"I don't really know what love even is, and maybe I never will.

All I know is that there are some smiles you never get tired of seeing,

and some hands you never want to let go of,

and some absences that hurt too much to ignore."

Unknown
 

Nur unter Aufwendung all seiner Willensstärke konnte sich Castiel von dem Menschen lösen.
 

Deans Atem ging stoßweise: „Cas, was… Was …?“

Sprachlos sah er Castiel an. Er hatte keine Worte für das, was er gerade durchlebt hatte. Er konnte nicht fassen, was geschehen war.

Seine Haut fühlte sich kalt an, wo gerade noch Castiels warme Hand gewesen war. Er fröstelte.
 

Der Engel blickte gebannt auf das Mal, sichtbar allein für ihn. „Das Band zwischen uns ist tiefer als ich dachte…“ Er wirkte fast so verstört wie sein Gegenüber. Ein seltsamer Ausdruck lag in seinen Augen. „Dean, ich wollte dir nicht weh tun…“, sagte er während er seine zitternde Hand betrachtete.
 

Er wich zurück als Dean seinen Arm ausstreckte. Dieser nahm jedoch zögernd die noch immer zitternde Hand und fing seinen Blick auf.

„Tu es…“, die Stimme des Menschen war benommen und rau.

Ungläubig neigte Castiel den Kopf zur Seite und zog die Augenbrauen zusammen, er verstand nicht, nicht sofort…

„Tu es.“, wiederholte der Blonde leise, fast flüsternd.
 

Grüne Augen, die ihn ansahen, Deans Finger, die die seinen umschlossen… seine Hand zitterte nicht mehr, es war richtig. Noch ein letzter Blick um sicher zu sein -kaum merklich nickte Dean-, dann hob Castiel seine Hand.
 

Dean schloss die Augen und machte sich bereit, erwartete den Schmerz.

Doch als Castiel wieder seine Schulter umschloss, spürte er nichts als Wärme und Geborgenheit und… Verbundenheit, einen Platz an den er gehörte... Der Engel konnte diesen von Deans Seele verursachten Schmerz zwar nicht verlöschen lassen, aber er konnte ihn übertragen, auf sich selbst.

-
 

Ich brauchte seine Hilfe, er war der einzige, der mir helfen würde. Aber als ich Dean im Garten bei Lisa und Ben sah, erkannte ich, dass er endlich das Leben lebte, was er sich immer gewünscht hatte. Er verdiente ein besseres Leben als ich ihm jemals bieten könnte. Er verdiente dieses Leben. Dass ich nicht mehr Teil seines Lebens war, war der Preis, den ich dafür bereit war zu zahlen. All das, was er bereits geopfert hatte... Ich konnte ihn nicht noch um mehr bitten.
 

Alles was ich tat, tat ich für den höheren Zweck, das größere Wohl. Raphael musste aufgehalten werden. Wenn ich ihn nicht mit Hilfe der Seelen aus dem Fegefeuer besiegen würde, würde er Armageddon erneut beginnen. Ich musste sie doch beschützen, das war meine Aufgabe. Also gab ich meine Würde auf und ließ mich auf den Deal mit Crowley ein. Ich tat das Richtige, das dachte ich zumindest.

Das Schlimmste war Dean, der so sehr versuchte loyal zu sein, obwohl ihm jeder Instinkt das Gegenteil befahl. Er verteidigte mich sogar vor Bobby und Sam. Das hatte ich nicht verdient. (1)
 

Wie konnte er uns das antun? Wie konnte er mir das nur antun nach allem was gewesen war? >bittere Enttäuschung< Ich hatte ihm vertraut! Ich hatte ihn an mich herangelassen wie sonst niemanden zuvor. >Schmerz< Das hätte ich nicht tun sollen.

Wie verzweifelt musste jemand sein, um soetwas zu tun?! Wieso hatte er mich nicht um Hilfe gebeten? Vertraute er mir so wenig? Ich hatte wirklich geglaubt, da gäbe es eine Verbindung zwischen Cas und mir. Ich war ja so naiv gewesen. >Trauer<

Und doch zögerte ich ihn zurückzulassen als die Dämonen kamen, aber Cas rief, ich solle fortlaufen und mich in Sicherheit bringen. (2)
 

Ich stand in dem Kreis, umschlossen vom Feuer des heiligen Öls, eingesperrt. Dean wandte sich von mir ab. Doch bevor er mich endgültig verließ, sah er noch ein letztes Mal zurück. Und als ich es in seinen Augen sah – all den Schmerz, nicht etwa Wut, sondern Trauer – wusste ich, dass es noch Hoffnung gab. (2)
 

Dean sah schon viel früher, dass ich auf dem falschen Pfad war, aber ich wollte - brauchte, dass er zu mir stand, das eine Mal, dass ich ihn darum bat. Und ich war enttäuscht – nein, tief getroffen – von seinem fehlenden Vertrauen in mich. Früher hatte mich sein mangelnder Glaube nie tangiert, wieso hatte sich das geändert? Wieso fühlte es sich jetzt so an als würde man mir den Boden unter den Füßen wegziehen? Mein Schöpfer sagte einst, du musst etwas lieben bevor du dessen Verlust fühlen kannst. Aber was wusste ich schon von der Liebe.
 

Ich hinterging sie alle, Crowley, Raphael, ja sogar Bobby, Sam und Dean, meine Familie.

Ich erklärte mich zum neuen Gott, schlachtete im Himmel tausende meiner Brüder und Schwestern ab. Der erste Mensch, den ich tötete, war ein Priester, der Homosexualität als Sünde bezeichnete – der erste von vielen.
 

Die Leviathane in mir waren stark, aber nicht stark genug, denn etwas von mir war noch übrig. Je mehr Kontrolle ich zurückerlangte, desto größer wurden die Schmerzen. Mir war bewusst, dass ich sterben würde, und das war richtig so, aber ich war froh, dass Dean bei mir war, dass ich mich von ihm verabschieden konnte. Ich hatte Angst, doch er gab mir die Kraft das zu tun, was ich tun musste.

Ich machte meine letzten Schritte. Als das Wasser mich umfing, wusste ich, dass es gleich vorbei sein würde. Noch ein letztes Mal sah ich ihn an, dann ließ ich mich fallen.
 

Nur noch sein Trenchcoat war übrig geblieben, dumpf schwamm es im Wasser. Als es zu mir ans Ufer gespült wurde, nahm ich es an mich und behielt es bei mir, denn Cas hatte ich nicht halten können.

Ich habe mir nie erträumt jemanden wie ihn zu treffen, und ich konnte mir nie vorstellen jemanden wie ihn zu verlieren. Ich hatte geglaubt sein Verrat wäre furchtbar, aber ihn sterben zu sehen war um so vieles schlimmer.

Ich weiß nicht wirklich, was Liebe überhaupt ist, und vielleicht werde ich es nie. Alles was ich weiß ist, dass es manche Lächeln gibt, die du nie müde wirst zu sehen, und manche Hände, die du nie gehen lassen willst, und manche Verluste, die zu sehr wehtun um sie zu ignorieren. Und ich konnte nichts weiter tun als meinen Schmerz, der mir Nacht für Nacht den Schlaf raubte, in Alkohol zu ertränken.
 

>Emmanuel?! Das ist nicht sein Name! Er heißt Castiel! Er ist… war doch Cas, mein Cas…<

Als ich ihn fand, lebend, bei einer jungen Frau, ohne Erinnerungen, wusste ich nicht wie ich empfinden sollte. Einerseits fühlte ich mich endlich wieder vollständig, als hätte die ganze Zeit über ein Teil von mir gefehlt. Andererseits fühlte ich mich am Boden, denn das was fehlte, ließ sich nicht mehr zusammensetzen, er erinnerte sich nicht… an mich.

Aber ich konnte ihm nicht erzählen, was wir bereits alles gemeinsam durchgestanden hatten, denn dann hätte ich ihn auch daran erinnert, was er getan hatte. Das konnte ich ihm nicht antun, selbst wenn das bedeutete, dass er mich für immer vergessen hätte. (3)

Doch die Erinnerungen kamen zurück. Er erkannte mich wieder! Ich habe immer gewusst, dass er eines Tages zu mir zurück finden würde.
 

Als ich zum ersten Mal wieder meine Kräfte einsetzte, kamen die Erinnerungen zurück. In schmerzenden Bildern zogen sie an meinen Augen vorüber. Aber ich sah nicht etwa die Schöpfung der Erde, den ersten Menschen oder die Geschehnisse im Heiligen Land, nein, ich erinnerte mich an Dean…

Mit ihm kam die Schuld, meine übergroße Schuld. Dean vergab mir, selbst wenn ich es nicht konnte. Ich hatte einen Weg gefunden, wie ich für meine Taten bezahlen konnte, für Dean. Ich übertrug Sams Erinnerungen an die Qualen in Lucifers Käfig auf mich, wohl wissend was das für mich bedeutete. (4)
 

-

Entgeistert keuchte Dean auf, als der Engel die Verbindung erneut löste. Castiels Hand hinterließ eine stechende Leere.

„Nein!“ Deans Stimme bebte und doch sprach aus ihr vehemente Entschlossenheit.

Noch ehe der Engel sich versah, packte er dessen Handgelenk und presste die Hand wieder auf seine Schulter. Castiel war so überrascht, dass er nicht reagieren konnte.
 

Zwischen zusammengebissenen Zähnen stieß Dean einen unterdrückten Laut aus, als sich sein Rückgrat jäh nach vorn wölbte… „Dean!“

Seine Atemzüge bebten… „Lass meine Hand los! Bitte!“ Er wollte nicht.

Seine Knie gaben nach… „Nein, nein, nein…“ Dumpf drangen die Worte durch das Rauschen in seinen Ohren.

Seine Augenlieder flatterten… „Bleib bei mir!“ Er konnte nicht.

Das intensive Gefühl der plötzlichen Berührung -der alles durchdringende Schmerz- überwältigte ihn. Deans Körper hielt nicht mehr stand, gab unter der Last der unwillkürlichen Verbindung nach. Ebenso sein Geist, er ertrug es nicht mehr, gab auf und entsagte der Realität, glitt zurück in die Erinnerungen.
 

 
 

"I undersood myself only after I destroyed myself.

And only in the process of fixing myself, did I know who I really was."

Sade Andria Zabala
 


 

Quellen:

1) Szene 6x20 Zweifel - „The worst part“ - Traurigkeit

2) Szene 6x20 Heiliges Feuer - Deans Vorwurf - „I was right here. Where were you?“ - Rückblick

3) Szene 7x17 Erinnerungen - Cas Vorwurf

4) Szene 7x17 Übertragung - "I was lost until I took on your pain." Castiel


Nachwort zu diesem Kapitel:
Deleted:
"You have to love something before you can feel it's loss." - Ben Edlund

Was hat Dean sich dabei nur wieder gedacht? Hat er überhaupt gedacht?
Das wäre doch sicher vermeidbar gewesen, oder?
Wie viel können Deans Körper und Geist noch aushalten, bis nichts mehr übrig ist?
Und was bedeutet sein Handeln für Castiel?

Wie immer nach einem eher nacherzählenden Teil, folgen nächstes Mal mehr Eigenideen. Verheerende Eigenideen… Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück