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What are you fighting for...?

Sesshoumaru x OC ?
von

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Gesucht, aber auch gefunden?

Einige Zeit später brodelte der Tee fröhlich vor sich hin und Naoko genoss einfach nur die Ruhe. Ihr ging es schon viel besser, da sie wusste dass sie jemanden hat, der sich um sie sorgt.
 

Von Tag zu Tag besserte sich Naokos Gesundheitszustand. Das Mädchen trank fleißig den bitteren Kräutertee und aß was Ichiro mitbrachte. Der Kleine wurde immer besser im jagen und hatte es sogar schon geschafft alleine einen Hasen zu erlegen.

An diesem Tag war er dann verständlicherweise besonders stolz auf sich gewesen und auch Naoko hatte nicht schlecht gestaunt.

Die Frage woher er den Kessel überhaupt hatte, hatte sie sich schon lange nicht mehr gestellt, da sie ohnehin nicht mehr auf eine Antwort hoffte.
 

„Weißt du…“, begann das Mädchen kauend „...ich denke wir können uns langsam wieder auf den Weg machen.“

Zwar wirkte der Youkai etwas skeptisch, nickte jedoch nachdem er einen prüfenden Blick aus der Höhle geworfen hatte.

Es war wieder wärmer geworden in den letzten Tagen, das Tief hatte sich verzogen.

Naoko goss sich den restlichen Tee in ihre Holzschale und leerte diese schnell. Anschließend verstaute sie sie wieder in ihrem Lederbeutel und schulterte diese.

„Wir können los.“, verkündete sie fröhlich und schon machten sich die Zwei auf den Weg.
 

Naokos höllische Halsschmerzen waren einem unangenehmen Kratzen gewichen. Ansonsten war sie fast wieder vollkommen gesund. Nur ein leichter Schnupfen brachte sie regelmäßig fast um den Verstand.
 

Im Minutentakt wechselte der Kessel von Naokos rechter in ihre linke Hand und wieder zurück. Das erste Mal seit sie ihn besaß, ging er ihr auf die Nerven und hätte er ihr nicht buchstäblich das Leben gerettet, hätte sie den schwarzen Metallkessel schon längst im nächsten Fluss versenkt.

Ichiro keckerte jedes Mal schadenfroh, wenn er sie leise fluchend den Kessel durch die Gegend schwingen sah, worauf sie ihm oftmals böse Blicke zuwarf.

So verging die Zeit.
 

Ehe die Zwei es richtig realisierten, war es schon Abend und es begann langsam zu dämmern.

„Tja, es ist wieder mal Zeit zur Unterschlupfsuche.“

Lange mussten die Zwei nicht suchen, denn sie folgten schon den ganzen Tag lang einem Fluss und nach gefühlten Kilometern flussaufwärts, kamen sie an einem tosenden Wasserfall an.

„Wow.“ Selten hatte Naoko so etwas Beeindruckendes gesehen.

„Ich weiß zwar beim besten Willen nicht, wie wir bei diesem Krach schlafen sollen, aber die Aussicht gefällt mir.“

Zufrieden stellte die Kupferhaarige ihren mit auf der Reise gefundenen Nahrungsmitteln gefüllten Kochkessel ab und spazierte gemächlichen Schrittes auf den Fluss zu.

Einige Zeit lang starrte sie in das klare Wasser, dann wandte sie sich grinsend zu ihrem Weggefährten.

„Wer hat alles Lust auf Fisch?“
 

„So gefällt mir das schon besser.“, murmelte Naoko kauend und beobachtete die Sterne am Himmel.

„Ist es nicht schon hier Ichi?“

Der Kleine ließ als Antwort nur ein Knurren verlauten und knabberte weiter an seinem Abendessen.

Noch nie hatte Naoko einen Wasserfall gesehen und nun würde sie sogar in einer Höhle hinter einem solchen übernachten.
 

Die Nacht ging schnell vorüber, wahrscheinlich auch weil sie so gut wie schon lange nicht mehr geschlafen hatte. Das Geräusch der in die Tiefe stürzenden Wassermassen hatte ihre Nachtruhe keinesfalls beeinträchtigt.

Ichiro mit seinem feinen Gehör schien es da anders ergangen zu sein…

So war es ihm mehr als zuwider, dass Naoko noch eine Nacht an diesem Ort verbringen wollte.

Seine Rasse war am „aussterben“ und sie wollte Urlaub machen…

Trotzdem war Ichiro aber keinesfalls beleidigt oder gar wütend auf seine menschliche Begleiterin. Sie verbrachten sogar einen recht erholsamen und lustigen Tag. Man darf eben nicht immer ernst sein.
 

„Und schon wieder Abend. Erstaunlich wie schnell die Zeit vergeht…“

Naoko sah der Sonne zu, wie sie immer weiter hinter dem Horizont verschwand, um auf der anderen Seite wieder aufzutauchen.
 

„Morgen gehen wir dann weiter und suchen nach Verstärkung.“, sagte sie leise, wusste aber dass ihr Begleiter es gehört hatte, auch wenn der Lärm des Wasserfalles ihre Stimme beinahe verschluckte. Der Kleine brummte nur kurz zustimmend, ehe er ausgiebig gähnte.

„Schon müde?“, scherzte Naoko, wusste aber genau, dass er schon beinahe drei Tage durchgehend wach war.

„Keine Sorge, morgen stört dich kein Wasserfall beim Schlafen.“,
 

Ichiro, der schon sitzend k.o. war, nickte nur und gähnte nochmals.

Naoko setzte sich ins Gras, das neben dem Fluss wuchs und sah zum Himmel auf. Einzelne Sterne konnte man schon erkennen, so wie einen majestätischen Halbmond.

„Wie viel größer und mächtiger der Mond von hier aus aussieht.“, murmelte sie gedankenversunken und war vom Anblick des Wasserfalls im Mondschein so überwältigt, dass sie nicht anders konnte als zu lächeln.
 

Minutenlang saß sie einfach nur da und blickte den Mond, der so aussah als schwebe er nur wenige Zentimeter über der Fallkante des Wasserfalles, an.

Auch wenn sie die Magie dieses Ortes so sehr in ihren Bann zog, dass sie ihr Umfeld kaum noch wahrnahm, so entging ihr nicht, dass sich plötzlich eine Person am oberen Ende des Wasserfalles befand.

Silbernes Haar schimmerte im Mondlicht.
 

Naoko wusste nicht wem sie ihre Aufmerksamkeit schenken sollte. Dem Mond oder dem Fremden?

Beide hatten etwas Magisches und Mysteriöses an sich, beide strahlten dieselbe Stärke aus.

Der Fremde blieb noch einen Augenblick stehen, dann sprang er von den Felsen neben dem Wasserfall zehn Meter in die Tiefe.

Mit einer Mischung aus Schock und Faszination, beobachtete Naoko wie er nahezu nach unten zu schweben schien und problemlos auf seinen Füßen landete.

Langsam bewegte er sich auf das Mädchen zu.
 

In Naokos Kopf begann es zu arbeiten

Youkai!

Ihre Gedanken ratterten weiter

Youkai…in Menschengestalt!
 

Erschrocken wich das Mädchen einen Schritt zurück, was ihrem Gegenüber ein spöttisches Lächeln auf die Lippen brachte, doch so schnell es gekommen war, war es auch schon wieder weg.

Naoko war sich nichtmal sicher, ob sie es sich nicht nur eingebildet hatte.

Jetzt hast du doch alles was du willst. Einen starken Youkai. Aber warum macht er dich dann so nervös. Ist es weil er dich so ansieht als wolle er dich am liebsten mit bloßen Händen in der Luft zerreißen?
 

Wenige Zentimeter vor dem Mädchen blieb er stehen und blickte mit einer Mischung aus Gleichgültigkeit und Abscheu auf sie hinab.

Naoko wollte ihn fragen wer er ist, doch ihr Mund blieb geschlossen. Die Worte blieben ihr im Halse stecken.

Warum macht er mich so nervös? Youkai hin oder her, ich muss ihn um hilfe bitten.
 

Ihr Gegenüber verengte die Augen ein klein wenig, er schien innerlich wütend zu sein, blieb aber völlig ruhig. Naoko glaubte seine Augen hätten kurz rot aufgeblitzt, doch als sie in diese sah, bemerkte sie nichts Ungewöhnliches. Nur seine Augen. Wie erfrorenes Gold, so kalt.

Wie kann eine so warme Farbe so kalt sein?

Naoko war so fasziniert von den Augen des Fremden, dass sie nicht die Hand bemerkte, die sie unsanft am Hals packte und gegen den nächsten Baum schleuderte.
 

Durch den Aufprall wurde sie wieder zurück in die Realität gerissen.

Hallo, vor dir steht ein Youkai! Keine Zeit für Tagträumereien!

Erschrocken rappelte sich Naoko wieder auf, doch sie wurde sofort am Hals gepackt und gegen den Baum gedrückt.

Reflexartig umfasste sie die sie leicht würgende Hand und brachte ein leises „Warum?“ hervor.

Der Youkai drückte noch ein wenig fester zu.

„Du bist eine dieser Menschen, die glauben die überlegene Rasse zu sein.“

Naokos Augen weiteten sich.

„Was? Das ist nicht wahr!“, rief sie schnell.
 

„Pass auf in welchen Ton du mit mir sprichst, Weib! Und lüg mich nicht an.“

Trotz der Wut und Abscheu, die in ihr mitschwang blieb seine Stimme tödlich ruhig.
 

Die Augen des Youkai leuchteten erneut rot auf. Naoko wollte zurückweichen, doch in ihrem Rücken war ein Baumstamm und sie wurde festgehalten.

„Du bist eine dieser Saranas. Takeru Saranas Tochter. Man hört viel von dir, du sollst dich doch so um die Youkais Sorgen und versuchen die Menschen aufzuhalten. Lächerlich. Andere glauben dir diesen billigen Trick vielleicht, aber ich nicht. Und dann besitzt du auch noch die Dreistigkeit in meinem Gebiet herumzuschnüffeln und für deinen Vater zu spionieren. Weißt du was ich mit solch niederen Kreaturen wie dir anstelle?“

Zur Demonstration verstärkte der Dämon den Druck um Naokos Hals.
 

„Nein, nein, ich habe nicht gelogen. Bitte, Ihr müsst mir glauben.“

Panik schwang in Naokos Stimme mit. In seinen goldenen Augen spiegelten sich ihre wieder. Das Entsetzen in diesen.

„Ihr müsst mir glauben.“, versuchte sie es nochmals, doch der Druck wurde nicht weniger.

„Das ist kein mieser Trick, ich will den Youkais wirklich helfen, ich finde es nicht richtig, was die Menschen machen.“,

Tränen sammelten sich in Naokos Augen, doch sie konnte sie nicht mehr rechtzeitig wegblinzeln und so bahnten sie sich einen Weg aus diesen und flossen ihre Wangen hinab.
 

„Warum solltest du das tun? Menschen handeln nur aus Eigennutzen. Ich sehe in deinem Tun keinen Sinn für dich, also muss es eine Lüge sein.“, schlussfolgerte er mit emotionsloser Stimme und für einen kurzen Moment huschte ein sadistisches Lächeln über seine Lippen.

Das war’s für dich. Jetzt hast du einen Youkai gefunden und der glaubt dir nicht. Aber was hast du denn gedacht… schoss es Naoko durch den Kopf.

Das Mädchen krallte sich an dem Baumstamm hinter sich fest und wartete nur noch darauf, bis er sie endlich töten würde, damit sie diesen Blick nicht mehr ertragen muss. Diese goldenen Augen. Diese erfrorenen Augen.
 

Abermals verstärkte sich der Druck, doch diesmal nicht kurzzeitig, sondern dauerhaft. Naoko weitete erschrocken die Augen. Noch nie hatte sie so viel Angst verspürt. Panisch umklammerte sie den Arm des Youkais, doch er ließ nicht locker.
 

Ein Knurren lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das Bein des Dämons. Ichiro zerrte daran, biss ihn.

Auch der Youkai in Menschengestalt knurrte nun, doch der junge Fuchsdämon ließ nicht locker.

„Ichiro.“, flüsterte Naoko fast tonlos. Ihre Sicht begann langsam zu verschwimmen.

Der Dämon mit dem silbernen Haar stieß den Fuchsyoukai von sich, sodass er im Fluss landete.

„Ichiro.“, versuchte das Mädchen es erneut, doch wieder verließ kaum ein Ton ihre Lippen. Die Kupferhaarige kratzte an den Händen des Youkais, doch er schien es kaum zu bemerken.

Ehe sie bewusstlos in sich zusammensackte, blickte sie ihm nochmals mit anklagendem Blick direkt in die Augen. Dort fand sie keine Emotion vor.
 

Der Dämon ließ das bewusstlose Mädchen los und sie fiel auf den nur spärlich bewachsenen Boden.

„Menschen.“, murmelte er verächtlich und sah mit ebendiesem Ausdruck in den Augen auf die Bewusstlose hinab.
 

Ichiro kletterte aus dem Fluss und schüttelte das nasse Fell. Er erblickte den Youkai, der im Begriff war eines seiner Schwerter zu ziehen.

Nicht noch einmal würde er eine Mutter verlieren, dachte er sich und rannte auf den feindlichen Youkai zu.

Niemand darf seine Mutter verletzen.

Niemand.



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