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What are you fighting for...?

Sesshoumaru x OC ?
von

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Krankheit und Kräutertee

Mit glasigen Augen blickte sie zu ihrem Retter.

Ohne ihn wäre sie wohl erfroren, oder endgültig krank geworden.

Sind wir jetzt Quitt? Ich habe ihm das Leben gerettet und er mir…

Und doch bleibt er noch bei mir.

Sie lächelte ihren Schützling an und flüsterte ein leises „Danke.“

Der Youkai nickte und schien ebenfalls zu lächeln.

Anschließend tapste er zu Naoko und kuschelte sich eng an sie.

Diese deckte ihn mit der Decke zu und so waren beide geschützt vor der Kälte und dem Regen.

Geschützt vor allem Bösen.
 

Langsam, beinahe schon vorsichtig, öffnete Naoko ihre Augen, schloss sie aber mit einem leisen Stöhnen sofort wieder.

Ichiro beobachtete sie besorgt und stupste sie mit der Nase an, doch sie lächelte nur beruhigend und öffnete erneut ihre Augen.

Am liebsten hätte sie gesagt „Alles okay.“, doch sie konnte nicht. Nicht nur weil es eine Lüge wäre, sondern auch weil sie ihrer Stimme nicht traute.

Ihr Hals schmerzte höllisch und bei jedem schlucken musste sie auf ihre Gesichtszüge achten. Würde sie sie schmerzvoll verziehen, – und dazu war ihr wirklich zumute – würde Ichiro sofort bemerken, dass etwas ganz und gar nicht stimmt.
 

Ihr Blick glitt zu den Überresten des Lagerfeuers. Es rauchte noch leicht, hatte also länger gebrannt als sie gedacht hatte.

Naoko streckte sich, doch auch das konnte sie nicht ganz schmerzfrei erledigen. In ihren Gliedern zog es unangenehm und auch sonst wies sie alle typischen Anzeichen einer Erkrankten vor.

Ich habe keine Zeit für sowas, ich muss weiter!
 

Widerwillig begann sie zu sprechen. Ihre Stimme klang grauenvoll.

„Komm, wir müssen weiter.“

Sie wollte sich erheben, doch Ichiro knurrte sie an.

Was?

Naoko ließ sich zurücksinken und er wurde wieder ruhig.

Er scheint bemerkt zu haben, dass ich nicht so gesund bin wie ich tue…
 

„Dann lass mich wenigstens Holz und Kräuter sammeln gehen.“

Der Jungyoukai schien zu überlegen, schüttelte dann aber doch den Kopf.

„So kann ich aber nicht gesund werden.“

Erneut arbeitete es im Kopf des jungen Fuchsdämons, doch plötzlich drehte er sich um und rannte einfach aus der Höhle

„Ichiro?“
 

Lässt er mich jetzt alleine?

Naoko war erschrocken, geschockt.

Nein, so etwas würde er nie machen! Oder…?

Qualvolle Sekunden wurden zu Minuten, doch Ichiro kam nicht wieder.

Eine einzelne Träne bahnte sich einen Weg über Naokos Wange.

Gerade jetzt, wo ich ihn am meisten brauche…
 

Irgendwann war Naoko eingeschlafen und merkte so auch nicht, wie Ichiro Holzstück für Holzstück in die Höhle schleifte und schließlich sogar ein kleines Eichhörnchen danebenlegte.

Mit Kräutern kannte sich der Youkai zwar nicht aus, doch er hatte Naoko neulich beim Pilze sammeln beobachtet und sich den Geruch dieser gut eingeprägt. Zufällig war er wieder auf diesen gestoßen.

Schützend setzte er sich neben die schlafende Menschenfrau. Würde auf ihr Erwachen warten und ihr dann zeigen was er geschafft hatte. Ichiro war stolz auf sich. Noch nie hatte er so viel Wichtiges gemacht.
 

Tatsächlich dauerte es nur wenige Minuten, bis Naoko von einem kurzen Hustenanfall geweckt wurde.

Ein besorgtes Winseln brachte sie dazu den Blick zu heben.

„Ichiro?“

Sie sah in seine dunklen Augen, freute sich ihn wiederzusehen.

„Du bist zurück.“ In ihrer Stimme schwang so viel freue mit, das das Mädchen unweigerlich lächeln musste.
 

Der Jungyoukai nickte und drehte das Köpfchen in Richtung Höhleneingang.

„Das hast… du gebracht?“ Naoko war sichtlich gerührt.

Wie konnte ich nur glauben er würde einfach abhauen und mich meinem Schicksal überlassen?

Das Mädchen schämte sich über ihre Gedanken und senkte den Blick.
 

Erst ein lautes Bellen brachte sie dazu ihn wieder zu heben.

Ichiro tippte mit einer Pfote auf das Holz und Naoko verstand sofort. Vorsichtig erhob sie sich und wankte zu ihrem Begleiter, wo sie sich wieder auf die Knie fallen ließ und das größtenteils trockene Holz stapelte. Anschließend zückte sie wieder ihre Feuersteine und entzündete das Holz.
 

Erst da fielen ihr das Eichhörnchen und die Pilze auf.

„Du hast… wie hast du… danke.“

Viel zu gerührt um einen klaren Satz zu fassen, hob sie den Youkai einfach hoch und umarmte ihn. Sie konnte sich kaum noch erinnern wann sie das letzte Mal so liebevoll gesund gepflegt wurde.

Das war als ihre Mutter noch gelebt hatte…

Sie noch ein kleines Mädchen gewesen war…
 

Naoko setzte das Fellbüschel wieder ab und spießte die Pilze auf zwei Holzstöcke, die sie einfach von dem Holzstapel nahm. Das Eichhörnchen übergab sie Ichiro, der dieses erst nicht annehmen wollte, dann aber doch nachgab.

„Ich werde nachher noch Wasser und Kräuter sammeln müssen.“

Ichiro war nicht gerade begeistert davon, also kaute er einfach kommentarlos auf seinem Eichhörnchen herum.
 

Hm, wie sehen diese Kräuter nochmal aus… Gezackte Blätter, blühen weiß…

Schon einige Minuten suchte Naoko nach den Heilkräutern, die ihre Mutter immer für den Tee verwendet hatte. Nichts half ihr besser wenn sie krank war…

Ichiro war dicht hinter ihr und wartete nur darauf, dass Naoko ein Exemplar des „Wunderkrautes“ finden würde, denn dann würde er sich den Geruch von diesem einprägen und in der Gegend nach mehr davon suchen können.
 

„Ichiro, sieh mal!“

Tatsächlich hatte sie etwas des Krautes gefunden, jedoch nicht genug um einen Tee daraus zuzubereiten.

Die Gegend hier ist allerdings günstig. Hier wächst sicher noch mehr davon.

Der Fuchsyoukai schnüffelte an dem Kräuterblatt und prägte sich den Geruch gut ein.

„Es gibt auch noch so ein ähnliches Kraut, mit roten Beeren und violetten Sprenkeln auf der Blattunterseite. Dieses ist aber hochgiftig und darf nicht mit diesem verwechselt werden, aber das ist ohnehin nicht wichtig für dich. Du verlässt dich auf deinen Geruchssinn und ich denke nicht, dass die Kräuter einen identischen Geruch haben.“

Trotzdem prägte sich der Youkai die Worte gut ein und rannte anschließend los, um noch mehr des Heilkrautes zu finden.
 

Naoko machte sich unterdessen auf die Suche nach einem Fluss. Diese gestaltete sich bei weitem einfacher, als die nach dem Heilkraut. Vor allem, da man so einen Fluss schon von einiger Entfernung hören kann.

Das Mädchen füllte ihre Schale mit der Flüssigkeit und ärgerte sich darüber keinen Kochkessel oder ähnliches mitgenommen zu haben.

Auf dem Weg zurück zur Höhle verschüttete sie wegen ihrer zitternden Hände noch einiges des ohnehin nur minimalen Wasservorrates.

Warum muss es nur so verdammt kalt sein?
 

Nachdenklich saß Naoko vor dem Feuer.

Wie soll ich das jetzt aufwärmen ohne die Schale zu Feuerholz zu machen?

Ein plötzliches schabendes Geräusch schreckte sie aus ihren Gedanken. Naoko packte ihren Dolch und stellte sich an die Innenwand der Höhle. Bereit jederzeit einen Überraschungsangriff zu starten, oder sich zu verteidigen.
 

Das Geräusch kam näher, Naoko verstärkte den Griff um ihren Dolch. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Sie hoffte nur, dass das näherkommende Wesen Ichiro nichts getan hatte.

Das Schaben wurde schneller, kam näher. Naoko konnte ihren Herzschlag in ihrem Kopf wiederhallen hören und bereitete sich innerlich schon auf einen Kampf vor.

Dann plötzlich kam das Wesen, das das schabende Geräusch verursachte um die Ecke und Naoko ließ vor Verwirrung den Dolch sinken.

„Ichiro?“
 

Der kleine Fuchsyoukai hatte nicht nur eine Menge Heilkräuter angeschleppt, sondern lieferte diese auch gleich im praktischen Eisenkessel.

„Wo hast du den her?“, fragte Naoko geschockt und vergaß dabei völlig die letzten Minuten, in denen sie ängstlich an der Wand gekauert hatte.

Der Kleine brummte nur belustigt und schüttelte sich die Wassertropfen aus seinem Fell.

„Geklaut?“, fragte Naoko vorsichtig nach, doch Ichiro schüttelte nur den Kopf.

Wie jetzt? Wo hat er ihn dann her, er kann ihn schlecht gekauft haben. Aber wo sollte er ihn geklaut haben, hier ist doch nichts als Wald… Wo hat er diesen Kessel bloß her?
 

Ichiro deutete mit dem Kopf in Richtung der Holzschale und zog eine belustigte Grimasse.

Okay, der Kessel ist das Beste, das mir passieren konnte, aber woher hat er ihn?

„Ich bin dir wirklich sehr dankbar für den Kessel. Er ist genau das, was ich jetzt brauche, aber ich würde wirklich gerne wissen woher du ihn hast. Ist hier in der Nähe ein Dorf oder hast du ihn von Banditen geklaut?“

Der Kleine schüttelte nur sein Köpfchen und deutete auf den Kessel.

Er hat recht. Ich sollte mich der Zubereitung meines Tees widmen und keine wilden Spekulationen beginnen.
 

Naoko nahm die Kräuter aus dem Kessel und verließ mit diesem die Höhle. Davor drehte sie sich aber nochmals zu ihrem Schützling um und flüsterte ein leises „Danke.“

Ichiro nickte nur stumm.
 

Einige Zeit später brodelte der Tee fröhlich vor sich hin und Naoko genoss einfach nur die Ruhe. Ihr ging es schon viel besser, da sie wusste dass sie jemanden hat, der sich um sie sorgt.



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