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What are you fighting for...?

Sesshoumaru x OC ?
von

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Tot oder lebendig…

Der Dämon ließ das bewusstlose Mädchen los und sie fiel auf den nur spärlich bewachsenen Boden.

„Menschen.“, murmelte er verächtlich und sah mit ebendiesem Ausdruck in den Augen auf die Bewusstlose hinab.
 

Ichiro kletterte aus dem Fluss und schüttelte das nasse Fell. Er erblickte den Youkai, der im Begriff war eines seiner Schwerter zu ziehen.

Nicht noch einmal würde er eine Mutter verlieren, dachte er sich und rannte auf den feindlichen Youkai zu.

Niemand darf seine Mutter verletzen.

Niemand.
 

Langsam kehrte das Bewusstsein des jungen Mädchens in ihren Körper zurück.

Sie öffnete die Augen nicht, wusste aber dass sie auf dem Rücken lag. Unter ihren Fingerspitzen fühlte sie Grashalme und eine Wärme, wie sie nur Sonnenstrahlen bringen, streichelte ihr Gesicht.

Sie hustete, drehte sich aus einem natürlichen Reflex heraus zur Seite und krümmte sich leicht zusammen.

Zittrig atmete sie durch und schluckte. Ihr Hals war rau, das Schlucken verursachte ihr schmerzen, doch ihr wollte nicht einfallen wieso.
 

Dann erst öffnete sie langsam ihre Augen. Das helle Sonnenlicht blendete sie und so musste sie erst einige Male blinzeln, um überhaupt etwas erkennen zu können.

Immer noch leicht verschwommen sah sie in einiger Entfernung eine Gestalt im Schatten stehen, die sich an die Steine des Wasserfalles lehnte.

Wer ist das?

Sie blinzelte noch ein paar Mal und endlich konnte sie wieder klar sehen.

Erleichtert atmete sie durch und sah wieder zu dem Fremden in einiger Entfernung.
 

Je länger sie ihn beobachtete, desto bekannter kam er ihr vor. Diese silbernen Haare, die Kleidung, die Schwerter.

Ihn ihrem Gehirn ratterte es, doch es war noch zu taub, um die Zusammenhänge zu verstehen.

Der Fremde hob den Blick und da sah sie es. Diese Augen. Diese Augen, die sich regelrecht in ihr Gedächtnis gebrannt hatten.

Bilder nahmen in ihrem Kopf Gestalt an.

Er, auf dem Wasserfall. Er, wie er herunter schwebt. Er, wie er sie angreift.
 

Erschrocken sprang Naoko auf, nur um im nächsten Moment wieder auf den Boden zurück zu fallen.

Ihr Körper war immer noch taub und die plötzliche Bewegung hatte einen Schwindel ausgelöst.

Sofort schob sie sich ein Stück von dem unbekannten Weg, der sie weiterhin nur emotionslos und kalt betrachtete.

Warum lebe ich noch? Ich müsste tot sein.
 

Nicht nur diese Frage beschäftigte sie. Eine andere drängte sich in ihr Gedächtnis.

Ichiro. Wo ist Ichiro?

Panisch sah sie sich um und entdeckte den Kleinen auf einem Stein neben dem Fluss hockend. Naoko konnte die Emotionen in seinem Blick nicht richtig deuten, zu verwirrt war sie noch.

Das nächste was sie realisierte war, dass Ichiro von kleinen Felsen sprang und auf sie zu humpelte.

Ichiro…
 

Sofort erhob sich die Kupferhaarige, diesmal kam kein Schwindel.

„Ichiro.“, begann sie mit kratziger Stimme „Was ist passiert?“,

Sie hockte sich zu den Kleinen und betastete seine Pfote.

„Was hast du getan?“, flüsterte sie und drehte den Kopf zu dem silberhaarigen Dämon.

„Was hast du getan?!“, schrie sie ihn an und aus jedem einzelnen Wort konnte man ihre unterdrückte Wut heraushören.
 

Unbeeindruckt, beinahe gelangweilt blickte der Dämon die Menschenfrau an.

„Du solltest aufpassen wie du mit mir redest, Weib. Sonst könnte es ein unschönes Ende für dich nehmen.“

Fast hätte sie seine Worte nicht verstanden, der Wasserfall schluckte die gleichgültige Aussage.

Naoko war die Drohung nicht entgangen, doch was er alles anstellen würde, war ihr in diesem Moment herzlichst egal.

„Was hast du mit Ichiro gemacht!“
 

Als der Youkai das ‚du‘ vernahm, glaubte Naoko für einen kurzen Moment ein leises Knurren vernommen zu haben, war sich aber wegen der Entfernung zwischen ihnen nicht sicher.
 

„Ihm mussten Manieren beigebracht werden.“, antwortete er nur gelangweilt und ignorierte die Kupferhaarige wieder.

Naoko fuhr mit dem Abtasten von Ichiros verletzter Pfote fort.

„Ich glaube sie ist gebrochen, tut mir leid.“, flüsterte sie dem Kleinen zu und hob ihn behutsam hoch.

Bei ihrem Lederbeutel angekommen, kramte sie nach ihrer Decke und legte Ichiro auf diese.

Schnell war er eingeschlafen und so musste Naoko sich wohl oder übel wieder zu dem ihr immer noch völlig unbekannten Youkai umdrehen. Ihr behagte der Gedanke nicht, mit ihm alleine auf der Lichtung zu sein, doch sie drehte sich tapfer zu ihm um.
 

Warum hat er mich nicht getötet?

Immer wieder kreiste diese Frage in Naokos Kopf herum. Sie fand einfach keine plausible Erklärung.

Und warum geht er nicht einfach wieder?

Leise seufzte Naoko. Irgendwas stimmt hier überhaupt nicht…
 

„Warte du dumme Göre!“

Eine plötzliche weitere Stimme, riss Naoko aus ihren Gedanken. Nur Sekunden später kam ein kleines Mädchen im orangenen Kimono auf die Wiese gerannt. Dicht hinter ihr, war ein kleines grünes Männchen. Diesem schien auch die entnervte Stimme zu gehörten.

Das Mädchen rannte direkt auf den Dämon zu, Naoko weitete geschockt die Augen.

Er wird sie umbringen!
 

„Meister, Meister, da hinten ist eine wunderschöne Wiese mit so vielen Blumen. Das müsst Ihr sehen!“

Meister, hat sie den Dämon gerade…Meister…genannt?

Dieser nickte dem Mädchen nur zu, doch sie freute sich unheimlich über diese simple Geste.

Das fröhliche kleine Mädchen drehte sich zu Naoko.

„Du bist wieder aufgewacht.“, freute sie sich und hüpfte lächelnd auf die Kupferhaarige zu.
 

Naoko, die zuerst viel zu perplex gewesen war um etwas zu sagen, brachte nur ein verwirrtes „Wer bist du?“ zustande.

Anstatt des Mädchens meldete sich der grüne Gnom zu Wort.

„Der Grund warum der Meister so ein unwürdiges Wesen wie dich am Leben gelassen hat!“, schimpfte er drauflos und schien gerade erst mit seiner Predigt anzufangen, als er durch ein leises aber bestimmtes „Jaken.“ zum Schweigen gebracht wurde.
 

Dann lebe ich also nur noch wegen dem Mädchen… Aber…

Die Kleine lächelte Naoko freundlich an.

Wie kann sie mit den beiden seltsamen Gestalten unterwegs sein und dabei so fröhlich bleiben?

„Ich bin Rin.“, strahlte das Mädchen „Und du?“
 

Gerade als sie sich vorstellen wollte, kam ihr auch schon der Silberhaarige dazwischen.

Wann hat er sich hinter Rin gestellt?

„Das ist Naoko.“ Er spuckte ihren Namen fast schon, doch trotzdem hatte er durch dieses mysteriöse in seiner Stimme einen melodischen Klang angenommen, auch wenn diese Abscheu mitschwang, fand zumindest Naoko.

Was denke ich da eigentlich? Ich muss durch meine Sauerstoffarmut einiges an Gehirnzellen eingebüßt haben. Mein Sinn für Logik und mein gesunder Menschenverstand sind wohl weg…

Das Mädchen, Rin, wich erschrocken einen Schritt zurück.

Was?

„Die Naoko, deren Familie die Youkais tötet?“

Nun war es an Naoko erschrocken die Luft anzuhalten.

Was? Man kennt uns überall als Youkaitöter?

„Genau. Eine Sarana.“, bestätigte der Youkai spöttisch.

Einen kurzen Moment dachte Naoko darüber nach die Kleine auszubessern, zu erzählen wie die Sache wirklich war, doch sie tat es nicht. Weil sie irgendwo doch recht hatte. Ihre Familie tötet Youkais. Vielleicht nicht persönlich, aber sie sind ihr Todesurteil…
 

„Ja, aber sie scheint edle Absichten zu haben.“, sprach der Youkai in derselben spöttischen Tonlage weiter. „Sie will die Menschen aufhalten und den Youkais helfen. Sucht nach Verbündeten.“
 

Anscheinend verstand die Rin nicht wie er dies meinte, denn schnell war sie auf Naokos Seite.

„Dann müssen wir ihr helfen.“

Jede Furcht war aus dem Gesicht der Kleinen gewichen. Rin verstand Naoko. Sie war doch auch auf Seiten der Youkai.

Ihrem Meister entgleisten kurzzeitig die Gesichtszüge, doch schnell war die emotionslose Maske wieder aufrecht.

In seinem Inneren jedoch brodelte es.

Was denkt dieses Weib wer sie ist. Ich hätte sie doch töten sollen und Rin so zeigen, dass sie nicht immer ihren Willen bei mir durchsetzen kann.
 

„Ihr würdet mir also tatsächlich helfen?“, fragte Naoko ungläubig und ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen.

„Sag mal was denkst du eigentlich du mieses Menschenweib. Als ob wir jemanden wie dir helfen würden. Das wäre das letzte was wir tun würden. Wir werden die Menschen alleine vernichten. Meister, erlaubt mir dieses lästige Weib aus dem Weg zu räumen.“

Jaken richtete seinen Kopfstab auf die irritierte Naoko, doch dieser wurde ihm prompt von Rin abgenommen.

„Sie ist doch auf unserer Seite.“, protestierte sie und fing einen kleinen Streit mit Jaken an.
 

„Ruhe!“, die schneidend kalte Stimme des Dämons riss sie aus ihrem Wortgefecht.

„Ja Meister.“, murmelten beide schnell und Jaken riss seinen Kopfstab wieder aus den Händen des kleinen Mädchens.

Rin ist doch schon Plage genug. Was wenn der Meister diese Göre auch noch aufnimmt… Nein, das würde er nie tun. Stattdessen wird er sie eines grausamen Todes sterben lassen und so auch Rin eine Lektion erteilen.

Der Kappa war schon überzeugt vom Tod der Kupferhaarigen und setzte sich so einfach nur ins Gras.
 

„Du willst also unsere Hilfe.“

Naoko dachte nicht, dass das möglich wäre, aber die Stimme des Silberhaarigen schien ein paar Grade kälter geworden zu sein.

„J…ja, ich…ich…“ Naoko könnte sich selbst ohrfeigen. Warum machte sie seine Anwesenheit immer so nervös. Diese Augen. Schnell atmete sie durch.

„Ja, ich bitte Euch um hilfe. Ihr seid einer der wenigen, die mächtig genug sind es mit den „Menschen der Zukunft“ und ihren seltsamen Waffen aufzunehmen.“

Naoko war stolz auf sich. Sie hatte den Satz ohne zu stottern gesagt.
 

„Warum sollte ich das tun? Mit solch einer niederen Kreatur wie dir zusammenarbeiten?“

Seine Worte versetzten ihr einen leichten Stich.

Warum interessiert es mich was er von mir denkt? Ich muss ihn nur überzeugen mir zu helfen.

Ein leises Knurren lenkte die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf einen Punkt hinter Naoko.

Ichiro humpelte zu dem silberhaarigen Dämon und knurrte ihn an.

„Was erlaubst du dir!“, rief Jaken empört, doch der Fuchs ließ sich nicht ablenken. Hatte ein klares Ziel vor Augen. Den Silberhaarigen.
 

„Hast du immer noch nicht genug?“ Ein spöttisches Lächeln huschte über das Gesicht des Youkais und er formte seine Finger zu Klauen. Etwas Grünliches war an ihnen zu sehen. Gift.

Als es auf den Erdboden tropfte, zischte es leise und das Gras schmolz zu einer braunen Flüssigkeit.

„Nein!“, rief Naoko aus und stellte sich vor ihren Schützling. „Wenn du Ichiro etwas antun willst, musst du zuerst mich töten!“
 

„Wie töricht.“, meinte der Youkai nur und hielt eine Kralle knapp unter ihr Kinn. Naoko hielt die Luft an und versuchte ihre Panik zu verbergen. Erfolglos.

Dem Youkai entgingen weder ihre geweiteten Augen noch ihr leichtes Zittern.

„Du solltest dich mir nie wieder in den Weg stellen.“, flüsterte er mit bedrohlich ruhiger Stimme und zog seine Hand wieder zurück. Erleichtert atmete Naoko auf. Hätte er sie berührt, hätte das Gift sich durch ihren Körper gefressen und sie langsam getötet.
 

„Komm Rin, wir gehen weiter.“

„Kann Naoko mitkommen?“

Der Silberhaarige blieb stehen und drehte sich zu der Kupferhaarigen um.

„Meinetwegen.“, murmelte er. Bei dem Klang seiner Stimme trieb es Naoko eine Gänsehaut auf die Arme. So viel Abscheu… Kälte… was hatte sie ihm denn bitte getan?
 

Anschließend drehte er sich wieder weg und machte sich auf den Weg. Rin folgte ihm schnell, Jaken stolperte mit einem Gesichtsausdruck als würden ihm die Augen aus den Höhlen kommen nach.

Naoko blieb zuerst noch eine Zeit lang unschlüssig auf der Stelle stehen, doch sie redete sich selbst ein, dass sie diese Gelegenheit nie wieder bekommen würde und so ignorierte sie ihr warnendes Unterbewusstsein und folgte der sonderbaren Reisegruppe.
 

Sollte ich ihn nach seinem Namen fragen? Immerhin will ich doch wissen mit wem ich reise…

„Wie heißt du eigentlich?“

Sofort tobte Jaken los. „Was fällt dir ein du wertloses Weib, niemand spricht…“

Durch eine Handbewegung seitens seines Meisters wurde er zum Schweigen gebracht.

Dieser drehte sich zu Naoko um und sah aus wie immer eisigen Augen auf sie herab.

„Sesshoumaru.“
 

Seine Stimme war auch diesmal schneidend kalt gewesen und hatte seinem Namen so nur noch mehr Ausdruck verliehen.

Sesshoumaru. Gedanklich wiederholte Naoko seinen Namen. Ja, er passt zu ihm.

Nun hatte sie auch diesen endlich erfahren.
 

Erneut war es still. Drückend still.

„Du reist mit einem Fuchs?“, fragte Rin nach einiger Zeit neugierig und lächelte Naoko wie immer freundlich an.

„Nein, ich reise mit einem Fuchsyoukai.“, erklärte diese lächelnd, worauf sie von Rin nur verwirrt angesehen wurde. „Er sieht gar nicht aus wie ein Youkai.“

„Weißt du, mein Vater lässt Youkai fangen und die „Menschen der Zukunft“ haben seltsame Waffen, mit denen sie sie dann ihre Kräfte berauben und so verlieren sie an Größe. Die Youkais haben große Schmerzen dabei.

In Eisenkäfigen werden sie durch Zeitportale in andere Zeiten gebracht, wo grausame Versuche mit ihnen durchgeführt werden. Ichiro war in einem Käfig mit vielen anderen seiner Art.

Ich versuchte sie zu befreien, doch man hat mich erwischt. Im letzten Moment konnte ich ihn noch retten.“
 

Die ganze Zeit über hörte das Mädchen aufmerksam zu und streichelte den geschrumpften Fuchsdämon dabei.

„Und seine Mutter ist jetzt…“ „Ja, leider.“

Traurig blickte die kleine Rin zu Boden.

„Dann ist Ah-Uhn jetzt wohl auch tot…“

„Wer ist Ah-Uhn? Was ist passiert?“



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