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Gejagte der Dunkelheit

von

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Frühaufsteher

11. Frühaufsteher
 

Katie träumte in dieser Nacht lauter wirre nicht zusammen hängende Dinge, doch ein Motiv zog sich immer wieder durch ihre Gedanken. Die alte Kirche tauchet wieder und wieder vor ihrem inneren Auge auf und sie sah wieder die ganzen gefesselten Muggelstämmigen und sogenannten Blutsverräter. Schweißgebadet wachte sie schließlich auf und sah, wie vor ihrem Fenster grade die Sonne aufging.
 

Schlafen würde sie eh nicht mehr können und so beschloss Katie, obwohl sie ja am vorigen Abend schon geduscht hatte, dies noch einmal zu tun und stand wenige Minuten später auch schon wieder im Bad unter der Dusche.

Das heiße Wasser hatte immer wieder den gleichen beruhigenden Effekt auf sie und so vergaß sie allmählig die Träume der vergangenen Nacht.
 

Eine geschlagene ¾ Stunde später stand sie nun wieder mit noch nassen Haaren und nur einem Handtuch bekleidet vor der Schublade mit der Unterwäsche.

Bei genauerer Betrachtung, bemerkte sie, dass nicht nur Spitzen-Dessous dort drin lagen, sondern auch Seide und allerlei andere wertvolle und edle Stoffe.

Ihre Gedanken galten heute Morgen zur Abwechslung mal nicht ihrer derzeitigen Situation, sondern einzig und allein dem Wunsch, dass diese Unterwäsche doch bitte jemand anders gekauft hatte, als Adrian Pucey. Denn der war so ziemlich der Letzte, von dem Katie sich Unterwäsche (und vor allem SOLCHE Unterwäsche) schenken lassen wollte.

Seufzend griff sie schließlich blind in die Schublade und fischte ein kleinen Fetzen dunkles Satin heraus, sowie einen schlichten BH.
 

Dann nahm sie die restliche Kleidung genauer in Augenschein. Der Schrank an sich war ziemlich groß und in drei Teile geteilt. Links hingen diverse Blusen und Pullover ordentlich auf Bügeln, darüber war ein Regalbrett auf dem sich Tops und T-Shirts stapelten. Im mittleren Teil hingen verschiedene Hosen (vor allem Jeans) und auch zwei Röcke. Alles gute und vor allem teure Markenartikel.

Als Katie die dritte Tür ihres Schrankes öffnete fiel ihr glatt die Kinnlade herunter. Bunte Farben und hier und da ein paar Glitzernde Steinchen leuchteten ihr entgegen.

In dem Teil des Schrankes hingen Kleider. Teilweise einfache, die sie gut im Alltag anziehen konnte, es waren aber auch ein paar dabei, die eindeutig in die Kategorie ‚Ballkleid’ fielen. Wozu würde sie die denn bitte brauchen?!
 

Es war jawohl höchst unwahrscheinlich, dass sie in nächster Zeit auf einen Ball gehen würde. Außerdem war die Vorstellung, dass Voldemort beispielsweise einen Weihnachtsball gab, doch sehr abwegig, zumal Weihnachten ja das Fest der Liebe war und er davon ja bekanntlich sowieso nichts hielt.
 

Letztendlich sah Katie ein, dass sie nicht den ganzen Tag vor diesem tollen Kleiderschrank stehen und die Kleider begaffen konnte, sondern dass sie sich doch vielleicht besser mal anzog, immerhin konnte praktisch jederzeit jemand herein kommen und dann wollte sie nun wirklich nicht in Unterwäsche vor demjenigen stehen. Ihre Wahl fiel letztendlich auf eine eng geschnittene Jeans und ein blau weiß gestreiftes langärmliges Oberteil, dessen Ärmel sie allerdings nach oben krempelte.

Dann fiel ihr Blick auf die Innenseite der Tür des Schrankes, vor dem sie immer noch stand und sie begutachtete die tiefen Ringe unter ihren Augen. Ansonsten sah sie im Gegensatz zu gestern wieder relativ normal aus. Die Wange war von der Salbe komplett abgeschwollen und auch der Schnitt auf der anderen Seite war nur noch eine dünne rote Linie.
 

Katie drehte sich hinüber zu dem kleinen Schminktischchen und setzte sich auf den Hocker davor.

In den Schubladen befand sich ein buntes Sammelsurium an Dingen, die man oder besser ‚frau’ so brauchte und so waren ihre Augenringe nach einigen Handgriffen abgedeckt und auch ihre sonst so hellen Wimpern dunkel getuscht.

Die Haare hatte Katie zu einem lockeren Dutt nach oben gesteckt und machte sich nun auf den Weg in Richtung Küche, denn sie verspürte allmählig doch einen ziemlich gewaltigen Hunger. Immerhin hatte sie seit den Nudeln nichts mehr gegessen.

Ach ja… die Nudeln … Oliver … der Streit wegen ihren Kochkünsten … und schließlich das verhängnisvolle Wort … die Greifer … STOPP!
 

Verdammt, sie hatte sich in den letzten Stunden nicht einmal gefragt, wie es Oliver ergangen war! Was war sie denn für eine Freundin, die sich nicht einmal um ihre Freunde sorgte?!

Oh Gott, hoffentlich ging es ihm gut oder er war zumindest noch am Leben. Hektisch wuselte Katie durch die langen Korridore des Hauses und hatte auch nach einigen Minuten die große Eingangshalle erreicht. Schön und gut, doch sie hatte keine Ahnung wo die Küche war. Hinter der einen Tür lag die Bibliothek, das wusste sie, aber es gab noch drei weitere Türen und ihr würde wohl nichts anderes übrig bleiben, als in jeden der dahinter liegenden Räume hinein zu sehen, um dann letztendlich hoffentlich die Küche zu finden.

Hinter der ersten Tür lag ein riesiger Salon, der wohl als Esszimmer (oder besser Esssaal) benutzt wurde.

Hinter der nächsten Tür befand sich ein riesiger Saal, der wohl zu öffentlichen Anlässen genutzt wurde, denn alles hier drin war äußerst festlich geschmückt und noch eine Spur edler eingerichtet als der Rest des Hauses. Katie schloss die Tür wieder und wandte sich nun der letzten verblieben Tür um.

Sie stieß sie auf und fand dahinter tatsächlich die Küche vor. Hier wuselten gleich drei Hauselfen umher.

Eine davon entdeckte Katie und stürmte sofort auf sie zu.

„Miss, kann ich Ihnen etwas zu essen anbieten? Und wie wäre es mit etwas Kaffee oder Tee?“

Katie nickte nur stumm und sah sich weiter um, während die Hauselfe sie zu einer kleinen Essnische brachte. Dort standen eine gemütliche Eckbank und ein kleiner Tisch. Sie nahm dort Platz und wurde sofort von der Hauselfe mit Kaffee versorgt, kurze Zeit später war Katie schon dabei Pfannkuchen mit Marmelade in sich hineinzuschaufeln, als hätte sie noch nie etwas dermaßen Leckeres gesehen.
 

„Hast du seit Tagen nichts mehr gegessen Bell, oder wieso schaufelst du so?!“

Katie verschluckte sich augenblicklich an ihrem Pfannkuchen und hustete sich die Seele aus dem Leib, bis ihr letztendlich jemand auf den Rücken klopfte und sie sich beruhigte. Als sie aufsah, stand der Hausherr persönlich vor ihr, ebenfalls mit einem Becher Kaffee in der Hand.

„Wenn du es genau wissen willst: Nein, ich hab seit knapp eineinhalb Tagen nichts mehr gegessen.“

„Oh, na dann stört es dich hoffentlich nicht, wenn wir zusammen frühstücken.“

Kurz zögerte sie, dann murmelte sie etwas von wegen „Ist doch dein Haus, du was du willst.“ Und biss in den nächsten Pfannkuchen. Ihr Gegenüber schmunzelte leicht und bestrich seinen Croissant, den ihm Debbie, eine der Hauselfen, eben vor die Nase gestellt hatte.

Als Katie fürs erste satt war, lehnte sie sich auf der Bank zurück und betrachtete den jungen Mann auf der anderen Seite des Tisches.

„Wie kommt’s eigentlich, dass du schon auf bist, Pucey?“

„ich könnte dich dasselbe fragen, Bell. Aber zu deiner Information, ich bin sowieso Frühaufsteher, deswegen bin ich schon wach. Was für eine Ausrede hast du?“

„Ich konnte nicht mehr schlafen.“ Dass sie von ihren Alpträumen eingeholt worden war, verschwieg sie bewusst.

„Ach und übrigens, sag bitte nicht noch mal diesen Namen, in Ordnung?“ fragte er sie und sie guckte irritiert zurück.

„Wieso? Ich hab dich immer schon Puc-“ Katie wurde unterbrochen.

„Ich hasse den Namen, sag ein Adrian. Wenn dir ‚Meister’ allerdings besser gefällt werde ich dich nicht davon abhalten, mich so zu nennen, nur nenn mich nicht beim Nachnamen.“

Da war der immer flirtende, immer einen Spruch auf den Lippen habende Adrian Pucey also wieder, den sie von Hogwarts her kannte. Katie war allerdings schon etwas irritiert wegen seiner Bitte. Früher hatte sie ihn schließlich auch ausschließlich mit Nachnamen angesprochen. Genau wie er sie.

„Na gut, dann sag aber bitte auch nicht Bell zu mir, sondern Katie.“

Er nickte langsam und es kehrte wieder Ruhe ein am Frühstückstisch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  JO89
2012-10-19T21:35:12+00:00 19.10.2012 23:35
Der Schrank ist ja jetzt wirklich riesig und ich wette, dass alles Pucey gekauft hat.
Ich wette, dass er genau weiß, was darin alles ist :)

Aber was mich noch viel brennender interessiert: Was ist mit Oliver?
Wie geht es ihm? Wo ist er?

Dass beide nicht schlafen konnten, nun ja, ironie des Schicksals, aber wieso will er nicht mehr Pucey genannt werden, ich mein ich würde auch nicht so genannt werden wollen, weil mir da nuoch was ganz anderes einfällt, aber... naja, ich hoffe ich werde es erfahren :)

Es ist noch immer spannend :D

glg
Von:  kikotoshiyama
2012-04-22T17:53:25+00:00 22.04.2012 19:53
Klasse Kap^^
Wie der Tag wohl weiter geht?
lg kiko


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