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Die Vergangenheit holt dich immer ein

Du kannst nicht vor allem weglaufen, sondern musst dich deinen Verfolgern stellen
von

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Spiegeleier

19. Spiegeleier
 

Nach ihrem Gespräch war Itachi zu Temari ins Bad verschwunden, Sasuke in die Küche, um etwas zu Essen und Sakura ins Gästezimmer.

Dort setzte sie sich auf ihre Hälfte des Bettes, zog die Beine an, verschränkte ihre Arme auf den Knien und senkte den Kopf nach vorne, damit sie ihn auf den Armen ablegen konnte. Ihre Nerven lagen mittlerweile blank. Seit sie von Hidan und Kakuzu vor der Bar abgefangen worden war, hatte ihre Vergangenheit sie wieder eingeholt. Den Tod ihrer Eltern hatte sie nie wirklich überwunden, hatte sich entweder von Beziehung zu Beziehung gehangelt oder sich so in Arbeit gestürzt, dass sie zu beschäftigt war, um darüber nachzudenken. Doch jetzt kam alles wieder hoch. In den letzten Wochen hatte sie oft Albträume gehabt. Wieder und wieder sah sie, wie ihre Mutter tot vor ihr lag und ihr Vater erschossen wurde und immer wieder flüchtete sie aus dem Haus. Der Traum endete immer gleich: Mit dem Zusammenprall mit Narutos Auto. Dann wachte Sakura meist schweißgebadet auf und zitterte am ganzen Körper.

Ihr wurde auf einmal alles zu viel und am Liebsten wäre sie von hier abgehauen. Aus dieser schönen, gemütlichen Wohnung, aber auch weg von den Menschen, die ihr in den letzten Stunden (und in Sasukes Fall Monaten) sehr ans Herz gewachsen waren, doch sie konnte nicht die ganze Verantwortung auf Sasuke, Itachi und Temari abwälzen. Immerhin war es Sakuras Schuld, dass die drei überhaupt mit dieser Organisation zu tun hatten und nun waren vermutlich auch ihre Leben in Gefahr.

Eine geschlagene Stunde saß Sakura so auf dem Bett in völliger Dunkelheit und ohne sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
 

Sasuke hatte sich inzwischen Spiegeleier gebraten und war jetzt mit einem voll bepackten Teller unterwegs ins Gästezimmer. Ihm war aufgefallen, dass Sakura den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte. Allgemein hatte er das Gefühl, sie würde physisch und psychisch anbauen, vielleicht spielte sie ja sogar schon mit dem Gedanken alles hinzuwerfen und einfach abzuhauen. Das jedoch würde er zu verhindern wissen, selbst, wenn er sich wieder mit einem Stuhl vor die Wohnungstür setzen musste.

Als er die Tür öffnete, war er für einen kurzen Moment verwundert, er war stockdunkel in dem Zimmer und er sah Sakura erst auf den zweiten Blick.

Sie saß mit angezogenen Beinen auf dem Bett und hatte ihren Kopf in ihren Armen vergraben. Offenbar ging es ihr wirklich nicht gut. Um die Stimmung etwas aufzulockern meinte er locker zu ihr:

„Na? Bist du ein Vampir oder wieso hockst du im Dunkeln?“

Wie er jetzt ausgerechnet auf Vampire kam wusste er allerdings auch nicht.

Sakura hob den Kopf – immerhin konnte Sasuke erkennen, dass sie nicht geweint hatte und das beruhigte ihn doch ungemein – und sah ihn verständnislos an.

„Soweit ich weiß finde ich Blut nicht sehr appetitlich.“

Gut, ihren trockenen Humor hatte sie also auch noch nicht verloren.

„Ich hab auch leider kein Blut da, nur Spiegeleier.“

„Ich hab keinen Hunger.“

Lüge.

Sakuras Bauch verriet sie in diesem Moment und meldete sich lautstark zu Wort. Sasuke grinste sie an und sie ergänzte:

„Na ja, vielleicht ein bisschen.“
 

Sasuke stellte den Teller neben sie aufs Bett und setzte sich ans Fußende.

Während Sakura aß, beobachtete er sie. Unter ihren Augen waren immer noch diese dunklen Schatten und sie war im Allgemeinen sehr blass.

„Sakura. Denk nicht mal dran, jetzt aufzugeben!“

Abrupt wurde Sakura aus ihren Gedanken wieder in die Realität gerissen und war nun überrascht. Konnte Sasuke etwa wirklich Gedanken lesen? Es wäre nicht das erste Mal, dass er genau wusste, wie es ihr ging und was sie dachte.

„Du wirst mir allmählig etwas unheimlich, Sasuke.“

„Bitte?! Wer läuft denn hier blass wie eine Leiche und mit Augenringen bis nach Timbuktu herum?“

Sakura verschluckte sich fast an ihrem letzten Stück, stand hektisch vom Bett auf und begutachtete ihr Gesicht im nächsten Spiegel.

„Oh Gott, wieso sagst du mir denn nicht, dass ich aussehe wie ein Junkie?!“

Sasuke entschied sich dafür ihr besser keine Antwort zu geben, denn wenn er ihr gesagt hätte, sie würde aussehen wie ein Junkie hätte sie ihn vermutlich gleich kastriert oder geköpft oder vielleicht auch beides.

Bei dieser Vorstellung machte er wohl eine sehr interessante Grimasse, denn Sakura musste auf einmal laut loslachen. Verwirrt schaute er sie an, freute sich aber gleichzeitig darüber, dass sie offenbar ihr Lachen wiedergefunden hatte.

„Was ist so witzig?“

„Dein Gesichtsausdruck. Ich wette du hast dir grade vorgestellt, was ich mit dir anstelle, falls du mir eher gesagt hättest, dass ich so schlimm aussehe.“

Nun war Sasuke seinerseits etwas erschrocken, konnte man seinem Gesicht etwa neuerdings Emotionen ansehen und die dann auch noch so genau deuten?!
 

Als er den Teller wieder in die Küche bringen wollte kam Sakura auf ihn zu und umarmte ihn leicht.

„Danke Sasuke.“

„Für die Spiegeleier?! Das ist doch selbstverständlich.“

Sie löste sich von ihm.

„Äh ja, für die auch. Danke.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  DarkBloodyKiss
2011-10-06T20:55:28+00:00 06.10.2011 22:55
Ein super tolles Kappi ^^

glg DarkBloodyKiss ^^
Von:  fahnm
2011-10-06T20:22:52+00:00 06.10.2011 22:22
Super Kapi^^


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