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Zwei Wochen

[Fortsetzung von "Eine Woche"] Erinnerungen von größter Bedeutung sind in Vergessenheit geraten. SoraxKairi ^^
von

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Die Feder

„Sehr gut Kairi, ich danke dir“, äußerte sich Tory, während er sich neben das zitternde Mädchen stellte. Sie ließ das Schwert mit einem Male fallen und beugte sich über ihren ehemalig besten Freund. Ihre Augen weiteten sich und das tiefe Blau glänzte vor Tränen.

„Was…was habe ich getan?“, flüsterte sie fassungslos ihrem Freund zu und stürzte vor diesem auf die Knie. Eine Hand glitt durch seine feuchten Haarsträhnen, dann über seine Wange. Kairis Herz verstand langsam, was sie getan hatte und was passiert war. Ihre Erinnerungen kehrten Stück für Stück wieder zurück. Doch was nützte ihr dies? Sora war tot! Träne für Träne glitt ihr übers Gesicht, tropfte auf den Boden, auf Soras Gesicht, auf seinen schändlich zugerichteten Körper.

„Sora…“, ihre Stimme klang nur noch nach einem heiserem gebrochenem Etwas und war nur noch schwach zu hören, „Bitte…stirb nicht. I-Ich brauche dich…Ich liebe dich.“ Schluchzend stützte sie eine Hand neben seinem Kopf an der Wand ab und senkte den Blick. Sie weinte bitterlich und verzweifelt. Es war vorbei, niemand konnte ihr mehr helfen…niemand. Tory verschwand in dieser Zeit und hoffte darauf, endlich in seine Welt zurückkehren zu können. Doch dies geschah ebenfalls nicht. Ichijo, die einzige Hoffnung für Sho, hatte bereits sein Leben für Sora gelassen, um ihn aus dem Traum zu erwecken. Und Luna stand immer noch fassungslos im Wald und musste mit ansehen, wie ihr Freund unter qualvollen Schreien zugrunde ging. Die Welt nicht mehr verstehend schüttelte sie den Kopf, weinte um den sich langsam auflösenden Körper und wusste nicht mehr, was sie tun sollte. Xemnas hatte sein Ziel erreicht, fast alle waren tot. Nur fragte sie sich immer noch, was für eine Rolle sie hierbei spielen könnte. Sho und Tory waren Beauftragte Xemnas‘ , Ichijo musste Sora aus Torys Welt befreien, doch was konnte sie tun? War sie einfach nur hier, weil sie ihren Freunden gefolgt war? Nein, das konnte sie nicht glauben und so setzte sich die innerlich zerstreute Wölfin in Bewegung und erreichte irgendwann den weißen Strand von Destiny Island. Die trauernde Gestalt ließ sich am Ufer nieder, beobachte die sachten Wellen und wie sich der Himmel immer mehr verdunkelte. Nach einiger Zeit fiel ihr dann etwas in dem Wasser auf, es war eine schneeweiße Feder und sie bewegte sich langsam auf das Ufer zu. Luna trat auf sie zu, berührte sie vorsichtig und schnupperte leicht an ihr. Dann schoss ihr ganz plötzlich das Bild von Sho ins Gedächtnis und eine kleine Träne verirrte sich erneut in ihrem Gesichtspelz. Sie konnte genau den Geruch von ihrem Freund an der Feder wittern. Eine weiße Feder, die sie ihm vor nicht allzu langer Zeit geschenkt hatte. Damals, wo sie noch in ihrer ursprünglichen Welt verweilten.

„Sho…“ Sie streckte die Schnauze weit dem Himmel entgegen und begann so laut und so gefühlvoll wie nur möglich zu heulen. Ihr Gesang drang weit ins offene Meer hinaus, ließ den Wald mit Leben füllen und schien auch auf die Feder niederzufallen. Diese leuchtete in einem grellen Blau auf und alles um sie herum verzerrte sich. Erschrocken unterbrach Luna ihr Klagegeheul und blickte hektisch um sich. Die Umgebung verschwand immer mehr und veränderte sich anschließend. Neue Bilder tauchten auf und raubten der Wölfin den Orientierungssinn. Sie kniff die Augen voller Angst zu, winselte und hoffte auf ein Wunder. Nach nahezu unendlich langen Sekunden hatte sich ihre Umwelt gefestigt und sie öffnete vorsichtig wieder ihre Augen. Schockiert starrte sie auf drei Gestalten in einer tiefen Höhle. Einmal Tory, der etwas weiter abseits stand und dann noch zwei junge Menschen, die sich gegenüber standen. Ein Mädchen, das ein Schwert auf einen Braunhaarigen Junge gerichtet hatte.

‚D-Das sind doch…’

„Nein, Kairi, stopp! Halt an!!“, ohne weiter darüber nachzudenken rannte sie auf die beiden los, sprang an Kairis Schwert und riss es ihr aus der Hand.

„Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Das ist Sora!“ Mit einem verzweifelten Blick sah die Wölfin Kairi in die Augen und versuchte sie auf den richtigen Weg zu lenken.

„W-Wer bist du?“, stammelte hinter ihr der völlig verwirrte Sora.

„Luna.“ Und in genau diesem Moment begriff sie ihre Bestimmung, wofür sie wirklich hier war. „Ich bin die Wächterin der Zeit.“ Mit diesen Worten biss sie Kairi in einen Nerv und verursachte bei ihr somit die Bewusstlosigkeit und rannte anschließend samt Schwert auf Tory zu. Ihre Zähne bissen sich fest in den Griff hinein und mit ihrem Kopf holte sie weit aus. Tory konnte währenddessen nur noch wie angewurzelt stehen bleiben. Kairi fiel inzwischen Sora in die Arme und rührte sich nicht mehr.

„Kairi, Kairi!“, versuchte er sie aufzuwecken, vergebens.

„Was hast du mir ihr gemacht, Luna?!“

„Ihr geht es gut! Geh mit ihr an den geheimen Ort, aber beeil dich!“ Dann schlug sie auch schon auf den grauen Wolf ein, mit dem einzigen Ziel ihn zu vernichten.

„Soviel zu unserer Freundschaft, Tory!“, brüllte sie ihn wütend an und verausgabte sich völlig. Noch ziemlich überrumpelt von allem, setzte er sich kaum zur Wehr und war der Wölfin hilflos ausgeliefert…
 

Soras Sicht:

Leicht zögernd befolgte ich Lunas Befehl und trug Kairi in meinen Armen weg von diesem Ort. Nur wusste ich nicht Recht, wie ich hier rauskommen sollte. Der Weg, den ich gekommen war, befand sich unter Wasser und mit Kairi in diesem Zustand würde ich es nicht schaffen. Also musste der alte Glaube wieder her. Ich rief mein Schlüsselschwert, streckte es nach oben und hoffte, betete, dass ein Wunder geschehen würde.

„Schlüsselschwert! Hilf uns und bring uns fort von diesem Ort!“ Ich schloss die Augen und glaubte daran, dass es funktionieren würde. Und zu meinem Erstaunen das tat es auch. Mein Schwert begann hell aufzuleuchten und im selben Moment verschwand auch schon die Höhle um uns herum. Wir wurden wieder zurück an den Strand unserer Insel befördert. Nach kurzem Überlegen, wo genau wir uns befanden, rannte ich los, Kairi dabei immer noch in meinen Armen. Auf dem Weg zu unserer Höhle fiel mir auf, dass die Sonne im Begriff war, unterzugehen. Und da schoss es mir wieder durch den Kopf. Am Ende des letzten Tages, wenn die Sonne untergegangen war, würden die Erinnerungen von Kairi auf ewig verloren sein und mein Leben ebenfalls…Also lief ich noch schneller. So schnell, wie man rennt, wenn das eigene Leben davon abhängt. Und nicht nur das gab mir den nötigen Antrieb, nein, besonders Kairi war mein Ansporn, denn ich wollte sie nicht verlieren. Niemals. Kaum fünf Minuten später zerrte ich mich schon durch den schmalen Eingang. Der Himmel wurde immer roter und dunkler, sodass mein Herz sich vor Angst förmlich überschlug. Dann erreichte ich endlich die Wand mit all unseren Zeichnungen, die Kairi und ich zusammen im Kindesalter gemalt hatten. Nur was sollte ich jetzt tun? Luna meinte, ich solle hierher kommen, aber was dann ist, hatte sie nicht gesagt. Erschöpft legte ich Kairi auf den Boden und setzte mich neben sie. Dabei legte ich ihren Kopf vorsichtig auf meinen Schoß.

‚Und wenn sie nicht bald aufwacht…ist es sowieso zu spät.’

„Ach, Kairi…“, zaghaft streichelte ich ihr über die Wange. Seit zwei Wochen liebte sie mich jetzt schon nicht mehr…Seit zwei Wochen litt ich jeden Tag aufs Neue…



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