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Die rechte Hand Gottes

Leben im Zwielicht mit dem Tod als Freund
von

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Wofür du da bist...

Durch die Flure sprintend und über die Treppen hechtend; er ist garantiert durch das ganze Gebäude des Krankenhauses gelaufen. Doch an eine Pause oder kleine Rast ist nicht zu denken, hauptsache raus und an einen sicheren Ort, wo er keine Angst haben muss, beobachtet oder gesucht zu werden. Völlig erschöpft und seiner Kräfte beraubt, steht Val vor der letzten Tür und richtet sich auf;lässt sich Nichts anmerken, macht sich die Haare und wischt sich den Schweiß von der Stirn. Dann erst öffnet er die Tür und tritt sanften Schrittes in den Eingang. Die Frau an der Rezeption lächelt ihn freundlich an.
 

„Sie scheint wohl nichts zu wissen…“
 

Val hebt die Hand, winkt höflich und verabschiedet sich von ihr. Sie erwiedert seinen Gruß und lächelt ihm noch einmal zu. Jetzt fällt ihm auch auf, dass sie dem Mädchen aus dem Traum so verdammt ähnlich sieht. Die langen blonden Haare und blauen Augen, obwohl sie längst nicht so stark leuchten, wie die, des „echten“ Mädchens. Dennoch, völlig fasziniert, bleibt er stehen und schaut die Frau an. Sie hingegen, kriegt langsam ein ungutes Gefühl und schaut ihn fast angewiedert an. Val schaudert es, er reißt sich von ihrem Anblick los und geht nun endlich Richtung Ausgang. Der Weg dort hin, reicht plötzlich weit und ist viel zu lang, länger als beim ersten Blick.

Doch das Ziel ist schneller erreicht als gedacht.

Ein letztes Mal aufatmen und schon springt die Tür auf und Val geht hinaus. Draußen ist es viel kälter, als in dem eher kühl wirkenden Krankenhaus.

Da stimmt was nicht…

Seine Arme schlingen sich um seinen Körper, um ihm genügend Schutz vor der Kälte zu geben, aber das ist einfach zu wenig.
 

„Da stimmt wirklich etwas nicht! Warum ist es so kalt? Ich dachte wir stecken mitten im Hochsommer!“
 

Vom leichten Wind angetrieben, landet eine kleine weiche Flocke auf seine Schulter.

Val schüttelt es, während die Flocken immer mehr werden.

„Ja… und jetzt auch noch Schnee im Hochsommer. Da ist was faul… nur… ich weiß nicht was!"

„Da hast du Recht!“, sagt da eine Stimme, aus dem nun verschneiten Eingang. Sie tritt näher und dreht Val zu sich um. Val schaut sich die Person an und bemerkt, dass er ihn an Jemanden erinnert.

„Du!!“, flüstert Val in einem etwas bedrohlichen Ton. Jetzt wird ihm bewusst, wer vor ihm steht.

„Du bist dieser Wahnsinnige, der mich gerettet hat, um mich mitzunehmen. Ich dachte du wärst tot!“

„Sollte ich?“, rutschte es aus dem Rothaarigen herraus, „hättest du mich lieber tot gesehen? Nachher, sah das aber nicht so aus, als ich mich nicht mehr rühren konnte, wegen dir!!“

Denn letzten Satz schrie er herraus.

Val schaute bedrückt zu Boden, aber mit neuem Mut, wieder zu ihm hinauf.

„Das habe ich nicht gesagt! Ich dachte, dass ich dich umgebracht hätte. Denkst du, es ginge mir besser, wenn du tot wärst?“ Sein Blick wurde durchdringlich und voll mit Kraft, die den Wilden fast in die Knie zwang.

Der Rothaarige lächelte aber und antwortete: „Eben nicht! Du bist doch viel zu sanft, um sowas zu tun, Teufelchen.“

„Hatte ich dir nicht schon letztes Mal gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst?!“, platze es aus ihm herraus.

Der Wilde schob seine Hände nach vorne, um sich vor dem bitteren Blick von Val zu schützen: „Wow, ruhig Blut, ist ja schon gut!“

„Nein, eben nicht! Sag mir, wie heißt du und was ist nun los? Warum bist du wieder hier?!“, sprudelte es, wie ein Wasserfall aus ihm herraus.

Der Wilde kam nun einige Schritte nach vorne, auf Val zu, und lächelte wieder in seiner hönischen Art.

„Bist du sicher, dass du das wissen willst?“

Val nickte heftig und ohne zu zögern, bevor der Wilde auch nur noch was hinzufügen konnte.

Er bemerkte, dass Val nicht umzustimmen ist und fing nun an.

„Ich heiße Lunis. Warum ich hier bin, kannst du dir ja wohl denken. Der Grund ist derselbe, wie im Sommer auch. Und was los ist? Du bist nun endlich aufgewacht!“

„Hey, hey, hey!! Warte mal kurz…“, unterbrach ihn Val rasch, „Was meinst du mit all dem…? Sommer?! Warum, was haben wir jetzt, Winter?? Und aufgewacht? Natürlich bin ich das, aber was willst du mir damit sagen?“

Ein leises Stöhnen entfährt dem Wilden und er schüttelt seinen Kopf mit der roten wilden Mähne.

„Du hast es erfasst! Es ist Winter, schön, dass du es auch mal bemerkt hast.“

„Das ist ein Witz, oder? Das letzte mal, als ich eingeschlafen bin, in meinem Badezimmer, als ich geblutet hatte, war es doch noch Sommer und als ich hier auf gewacht bin, war es doch auch Sommer, nicht?“, sagte Val in einem verwirrten Ton, in seiner hilflosen Stimme.

„Eben nicht! Es ist Winter. Dezember, um genau zu sein. Und du hast geschlafen. Ich hatte ewig auf dich gewartet! Wusste gar nicht, dass dir das bisschen Blutverlust, so doll zusetzt…“, sagte Lunis einwenig zu sich selbst sprechend.

„Das ist doch nicht wahr!“, antwortete Val in flehenden Ton, „Wieso das Ganze überhaupt? Ich will einfach nur, dass alles ist, so wie früher!“

Der Wilde geht nun auf Val zu und legt seine Hand auf die Schulter. Die Atmosphäre war plötzlich ganz anders.

„Nichts ist mehr so wie früher… ich weiß nicht, ob das nun gut oder schlecht ist, aber es werden mächtige Veränderungen auf dich zutreffen. Mach dich auf einiges gefasst!“, sprach Lunis in einem freundschaftlichen Ton, auf Val ganz beruhigend einwirkend.

„Und warum bist du denn nun hier?“, sagte Val ebenso ruhig.

Es dauerte seine Zeit, bis Lunis endlich wieder anfing zu sprechen.

„Das kann ich dir nicht sagen, Teufel.“

Sogar das machte Val nichts mehr aus, so eng waren sie jetzt, in dem Moment, gebunden.

„Weißt du es selbst vielleicht nicht oder sagst du es mir einfach nicht?“

Lunis stutzte.

Er grinste, „Einwenig von beidem.“

Val blieb einfach still und wollte nur da stehen. Es kam ihm nicht in den Sinn zu fliehen, Lunis dort allein stehen zu lassen und mehr wollte er auch nicht fragen. Jetzt, war alles auf einmal wie geklärt und die Antworten reichten aus.

„Nun gut…“, flüsterte Val, „Ich werde mit dir kommen. Aber nur, weil ich endlich wissen will, wofür ich auf der Welt bin. Ich will meinen Sinn und Zweck finden.“

Noch ein Lächeln entfuhr dem Wilden.

„Sehr weise deine Entscheidung, Teufel! Um ehrlich zu sein, macht es mich auf eine Art glücklich, dass du mit mir kommst. Ich meine…“

Dort machte er eine kleine Pause, um wieder anzusetzen.

„Ich würde auch nicht mitkommen, wenn ein wildfremder Trottel mit roten Haaren ankommen würde, um mich zu holen. Aber, da es nun für dich andere Gründe gibt, mein Angebot nicht abzuschlagen, ist es gut, dass du mir folgst. Und ich verspreche dir hiermit, auch wenn DU mich geschlagen hattest, ich werde dir kein Haar krümmen. Ich werde… sowas ähnliches wie dein Partner.“

Val konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und lachte laut schalend los.

Die Hand, die Lunis Val entgegen gestreckt hatte, zog er nun beleidigt und peinlich berührt zurück und sagte genervt: „Ja, ja schon gut! Ich wollte nur nett sein!“

Val hört nach dem Satz auf zu lachen, ging noch näher auf den neuen Partner zu und entgegnete, dass er eigentlich froh ist, dass er das gesagt hatte.

Für Lunis wurde es noch peinlicher, so drehte er den Kopf zur Seite und begann zu schmollen.

Mit einem erneuten Lachen, schien die Welt nun ganz anders zu sein, denn aus Feinden wurde… ja schon fast Freunde.
 

~~~~~~~~~~*~~~~~~~~~~
 

Während auf der einen Seite, die Sonne für zwei Leute aufging, ging sie hier, im Zimmer von Lunis des Krankenhauses, unter. Launa klammerte an ihrem Rock, ängstlich, am Weinen und ungewiss, was sie nun jetzt tun sollte, da ihr Sohn aus seinem Koma erwacht ist, nach vier Monaten, aber der nun abgehauen ist.
 

„Er weiß doch gar nicht was geschehen ist…“
 

Noch fester an ihrem Rock klammernd und noch bitterere Tränen weinend, steht sie auf und macht sich auf dem Weg zurück in ihr vertrautes Heim, in der Hoffnung, dass auch ihr einziger Sohn dort hin gelaufen ist.

An der Haustür, in zögernder Bewegung, holt sie den Schlüssel raus und führt ihn Richtung Schlüsselloch. Einige Sekunden darauf verharrend, erscheinen ihr Bilder vor Augen und einge Wortfetzen sind zu verstehen.

In dem Moment, als Val im Koma lag, hatte sie sich gewünscht, sie könnte in seinen Gedanken sein und alles sehen, was er sah und alles hören, was er hörte… ob er wieder „träumte“ oder, ob er einfach nur schlief. An wen er dachte und nach wen er sich sehnte. Wer ihm auf die Sprünge half in diesem langen Schlaf und, ob er durch Glück noch leben durfte.

Da alles nicht möglich war, reißte sie sich von ihrem Gedanken los und öffnete nun die Tür.

Als würde sie schlafwandeln trat Launa in ihre Wohnung und schaute sich dort um. Alles was dort stand, kam ihr abstoßend vor und gab keine Erfüllung.
 

„Ist das nun alles, was mir bleibt? Mein Mann ist weg und mein Sohn ist nun auch nicht mehr da…“
 

In eine Ecke des Hauses starrend, bemerkt sie das Foto, dass sie so sehr liebte. Wo die ganze Familie vereint war. Vicious und sie, mit Val als Baby, auf dem Arm.

Mit einer eleganten Handbewegung greift sie nach dem Foto und nimmt es in beide Hände. Sie setzt sich auf einen Stuhl und schaut es sich an. Die Zeit verstreicht und Vicious verschwindet langsam aus dem Foto. Durch die plötzliche Leere erschrickt Launa und reibt sich die Augen, kaum fassend, was da nun geschehen ist.

Und beim zweiten Hinschauen, sieht sie, dass auch Val nun fast weg ist. Je länger sie draufstarrt, desto blasser wird der Junge auf dem Foto. Und bald ist er gänzlich verschwunden und keiner, außer einer glücklichen Frau, ist auf diesem völlig bedeutungslosen Foto zu sehen. Jetzt ist es wirklich bedeutungslos…
 

~~~~~~~~~~*~~~~~~~~~~
 

„Ach, wie schön! Wir kriegen gleich erfreulichen Besuch.“, spricht der Messiah sichtlich erfreut.
 

~~~~~~~~~~*~~~~~~~~~~
 

„Nein!! Warum hat er ihn früher, als ich!! Ich muss ihn irgendwie aus der Höhle des Löwen rauskriegen und in den Kaninchenbau bringen.“, sprach die wohlklingende Stimme geschockt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-10-08T18:13:34+00:00 08.10.2008 20:13
ui schatz diese kapitel ist cool^^
es ist irgendwie cool das lunis und val nun zusammen arbeiten werden^^
aba du musst einige fehler berichtigen^^°
aba sonst ein perfektes kapitel wie immer schatz^^
auch freu ich mich auf das mädel im evtl nächsten kapitel^^
und viell wird mehr von dem geheimnis um val gelüftet^^
exellent schatz^^


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