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Seeking for the Truth

von

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~ Memories ~

Yuki stand am Fenster und betrachtete die länger werdenden Schatten, eine leichte Brise kam auf und die Wipfel der bäume wiegten sich im Wind. Sie strich sich eine ihrer inzwischen langen Haarsträhnen aus dem Gesicht und wandte sich um. Zei stand, an den Türrahmen gelehnt, da und beobachtete sie. Für einen kurzen Moment wanderten ihre Gedanken zurück zu jener Zeit vor vier Jahren, als alles begonnen hatte und ein Anflug von Traurigkeit huschte über ihre Züge, bevor sie mit einem Lächeln die Hände nach ihm ausstreckte.

Zei trat zu ihr und löschte im vorbeigehen das Licht der Kerze aus, so daß das Zimmer nur noch durch das silberne Licht des Mondes erhellt wurde, der sich eben in jenem Moment aus einer Wolke befreit hatte.
 

Als Yuki am nächsten Tag erwachte, war Zei schon aufgestanden. Sie vermutete, daß sie ihn in der Küche antreffen würde, und war deshalb äußerst erstaunt, daß sie das Haus verlassen vorfand.

Irgendwie irritierte sie das ein wenig, da er ihr üblicherweise vorher Bescheid sagte, wenn er vorhatte etwas alleine zu unternehmen.

Da sie nicht wußte, wann er zurückkehren würde, aß sie zuerst etwas, bevor sie die Pferde versorgte, er war also zu Fuß aufgebrochen, dachte sie, als sie sowohl ihres als auch seines im Stall vorfand.

Sie beschloß die Zeit mit einem Bad mit Rosenblüten- und Lavendelöl zu verbringen. Während sie im warmen Wasser lag und sich ein schmales rotes Rinnsal durchs klare Wasser schlängelte, glitten ihre Gedanken erneut in die Vergangenheit ab.
 

Sie erinnerte sich noch genau so klar an jenen Tag, als wäre es gerade erst gestern gewesen, der Tag, an dem Zero zum Vampir ‚wurde’ oder besser gesagt, der Tag, an dem es nicht länger möglich war, daß er sein eigenes Schicksal verleugnen konnte.

Er wäre damals lieber gestorben, als mitzuerleben, wie er sich in das verwandelte, was er am meisten auf der Welt verachtete, einen Vampir.

Da er die Medizin ihres Ziehvaters nicht vertrug, gab es keine andere Lösung, keinen Ausweg für ihn, außer dem Tod – oder – dem Leben, die Art und Weise zu leben, die er jetzt führte, zusammen mit ihr.

Sie war sich selbst nicht sicher, was genau sie damals bewogen hatte, ihm ihr Blut anzubieten, sie wußte nur, daß sie ihn diesem Schicksal nicht ausliefern wollte, und sie wollte auch nicht, daß er sich ihm kampflos ergab. Was spielte es schon für eine Rolle, wenn sie etwas Blut verlor, wenn er doch dadurch würde weiterleben können?

Natürlich war ihre Entscheidung damals keineswegs gutgeheißen worden, und so hatten sie es, so gut es ging, verheimlicht. Der einzige, dem sie nichts hatte vormachen können, war Kaname gewesen, doch er hatte sie nicht verraten und durch sein Schweigen waren sie insgeheim in gewisser Weise Verbündete geworden. Sie mußte Lächeln, als sie an einen Spruch dachte, den sie einmal gelesen hatte, ‚nichts verbindet die Menschen so sehr wie ein gemeinsam gehütetes Geheimnis eines Tabu-Bruches’, und den hatten sie wahrlich begangen.

Sicher, es gab jederzeit vampirgewordene Menschen, die über andere Menschen herfielen, sie schwer verletzen oder meist sogar töteten, sich jedoch einem Vampir freiwillig hinzugeben, war, wenn nicht an sich schon ein Verbrechen, dann doch zumindest so ein starker Tabubruch, daß er nach Möglichkeit augenblicklich versucht wurde zu unterbinden.

Trotzdem hatten sie sich darüber hinweg gesetzt und inzwischen gehörte dieser Aspekt fest zu ihrem Leben.

Yuki tauchte komplett unter Wasser und spülte sich dabei den Schaum aus ihren inzwischen bis knapp zur Hüfte reichenden ebenholzfarben schimmernden Haaren, als sie wieder auftauchte, fuhr sie sich vorsichtig mit zwei Fingern über ihren Hals, die leichte Blutkruste war inzwischen verschwunden, jedoch waren die Bißspuren noch deutlich zu spüren… .
 

Yuki hatte sich gerade etwas angezogen, einen leicht taillierten dunkelblauen Samtblazer sowie eine dazu passende Hose, als sie vor dem Haus die Hufe eines Pferdes hörte. Rasch legte sie sich noch einen Seidenschal um den Hals, der die Bißspuren verdeckte, bevor sie einen Blick aus dem Fenster warf. Eine in einen dunklen Umhang gehüllte Gestalt war von einem noch dunkleren Rappen abgesprungen und warf gerade die Zügel lässig über einen in der Nähe stehenden Busch, bevor sich der Reiter mit langen, zielstrebigen Schritten der Eingangstür näherte. Als Yuki die Bewegungen des Besuchers sah, beschleunigte sich unwillkürlich ihr Herzschlag, auch wenn sie sein Gesicht nicht gesehen hatte. Sie eilte die Treppe hinab und erreichte die Tür gerade in dem Moment, als der schwere Türklopfer das erste Mal gegen den Knauf schlug.

Mit klopfendem Herzen öffnete sie die Tür und blickte in zwei ihr wohl bekannte dunkle Augen.

~ unexpected visitor ~

Sie war im ersten Moment so überrascht, daß ihre Stimme ihr versagte und sie den Besucher mit einer wortlosen Geste aufforderte, doch einzutreten.

Der Mann trat ein und schloß die Tür hinter sich und schlug gleich darauf seine Kapuze zurück, wodurch seine langen dunklen Haare nach vorne fielen und seine ernsten Züge noch mehr betonten.

Yuki stand immer noch da, unfähig, etwas zu sagen, erst als ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht erschien, fand sie ihre Sprache wieder und sie erinnerte sich an das Gebot der Gastfreundschaft, deshalb bat sie ihm, ihr in die Küche zu folgen und bot ihm etwas Gebäck und Tee an.

Während sie ihm Tee einschenkte, bemerkte er,

„es freut mich, dich bei guter Gesundheit anzutreffen, Yuki.“

Sie wandte den Kopf und begegnete seinem Blick, der sie einige Momente gefangen hielt, bevor sie die Kanne abstellte und sich ihm gegenüber hinsetze.

Sie nickte langsam, „ja, ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Kaname.“ Und dann, ohne daß sie es hätte verhindern können, fuhr sie ihn an: „Wie konntest du so etwas nur tun? Wie konntest du so einfach verschwinden, ohne eine Nachricht, ohne ein Lebenszeichen von dir zu senden?“ Sie spürte, wie die ganze Ungewißheit der letzten Jahre sie übermannte und sie fürchtete, sie würde in Tränen ausbrechen, deshalb sprang sie auf und wollte aus dem Zimmer stürzen, doch er war mit einer so geschmeidigen Bewegung ebenfalls aufgestanden, daß er ihr den Weg zur Tür abschnitt, noch bevor sie die Tür überhaupt erreicht hatte, deshalb wandte sie sich nun von ihm ab und starrte statt dessen aus dem Fenster.

Kaname trat hinter sie, berührte sie jedoch nicht, sondern stand einfach nur da und betrachtete ebenfalls den Anblick des Innenhofs.

Nach einer Weile drehte sie sich um, sah ihn jedoch nicht an.

Er strich ihr mit der Hand sanft über die Wange und brachte sie schließlich dazu, ihm in die Augen zu sehen.

„Yuki, es tut mir aufrichtig Leid, doch es ließ sich nicht verhindern, es war unausweichlich.“ Sie wollte etwas entgegnen, doch er schüttelte nur leicht den Kopf, „nein, glaub mir, es war notwendig auch wenn es“, er zögerte, „äußerst schmerzhaft war.“ Nach einer Weile fügte er hinzu, „ gerade du solltest doch wissen, daß man manche Dinge einfach tun muß, ganz egal welche Möglichen Konsequenzen es haben könnte, weil die Konsequenzen, unterläßt man es, noch um so vieles schrecklicher wären.“ Der Wahrheitsgehalt seiner Bemerkung traf sie tief und sie schaute einen Moment lang beschämt zu Boden, bis er sie mit seiner nächsten Bemerkung aus den Gedanken riß.

„Im übrigen bin ich froh, daß du die Zeit gut überstanden hast und ich dir gefehlt habe.“ Sie hob den Kopf und schaute ihn diesmal direkt an, sein Gesichtsausdruck war schwer zu deuten.

„Dein Tee wird kalt“, sagte sie, weil die anderen Dinge, die ihr durch den Kopf gingen, zu schwer auszusprechen gewesen wären. Er warf ihr einen Blick zu und meinte dann, „du solltest dir auch eine Tasse einschenken.“ Sie lächelte, dankbar, daß er vorerst nicht weiter bei dem schwierigen Thema verweilen wollte und folgte ihm zurück an den Tisch.

Nachdem sie einige Zeit schweigend zusammen gesessen hatte, fragte er, „wo ist Kiryu? Ein Grund weswegen ich hergekommen bin, betrifft direkt ihn.“ Und nachdem er einen Moment ihren Hals fixiert hatte, fügte er hinzu, „ ihr seid doch noch zusammen, oder?“ Die Art, wie er es betonte, sorgte dafür, daß sich ihre Wangen röteten.

„Ja, er ist heute früh fort gegangen und ich weiß nicht, wann er zurück sein wird.“ Während Kaname verstehend nickte, fragte sie sich insgeheim, ob er vielleicht extra gewartet hatte, bis Zei das Haus verlassen hatte, um sie alleine anzutreffen, zuzutrauen wäre es ihm jedenfalls.

Sie schloß für einen Moment die Augen. Die Zeiten hatten sich geändert, was damals mit einzelnen Überfällen und Unruhen begonnen hatte, war inzwischen zu einer erbitterten Fehde, oder vielmehr, einem erbitterten Krieg ausgeartet. Das Ziel ihres Ziehvaters, eine Basis zu schaffen, auf der Menschen und Vampire sich wieder annähern und in Frieden miteinander leben konnten, war in so weite ferne gerückt, daß es ihr Herz zerriß, wenn sie daran dachte, was es für ihn bedeutet haben mußte, mit an zusehen, wie sein Lebensziel, sein Lebenswerk, vernichtet wurde. Die Academy gab es nicht mehr, ihre damaligen Schüler hatten sich in alle Winde zerstreut, die Vampire waren untergetaucht, hatten ihre eigenen Schulen und Organisationen gegründet und weiter ausgebaut und verfolgten eine Haltung der Distanzierung und Abschottung gegenüber jedem, der nicht zu ihrer eigenen Art gehörte, wobei dazu auch jene vampirgewordenen Menschen zählten, die jetzt nicht nur von Vampiren, sondern von Menschen gejagt wurden und das lange bevor sie dem Wahnsinn anheim fielen. Sie war froh, daß sie zufällig nicht in der Academy gewesen waren, als der rote Sturm, wie er gemeinhin genannt wurde, in der Academy einfiel und alles nach Möglichkeit einzuäschern versuchte.

Als sie damals, zusammen mit Zei, zurückgekehrt war, haben sie nichts mehr vorgefunden, von dem alten Glanz ihrer Kindheitserinnerungen. Es hieß, der Rektor sei beim Versuch, die Angreifer aufzuhalten, gestorben und auch von Kaname hatte sie seit jenem Tag kein Lebenszeichen mehr erhalten und so hatte sie, auch wenn ein Teil ihrer Selbst sich stets geweigert hatte, die Hoffnung aufzugeben, sich doch im Stillen damit abgefunden, daß sie die beiden Lebewesen verloren hatte, die ihr seit jenem Tag im Winter neben Zei am Wichtigsten gewesen waren. Auch wenn es eine schreckliche Tragödie gewesen war, und sie eine zeitlang das Gefühl hatte, sie wäre innerlich längst gestorben, so hatte dieses Ereignis zumindest was Zei betraf, etwas Positives, denn es riß ihn aus seiner Lethargie und gab ihm neuen Lebenswillen zurück, und da er und Yuki von nun an auf sich alleine gestellt waren, hatte er angefangen, sich für sie verantwortlich zu fühlen, dahingehend, daß er es nun unzumutbar gefunden hätte, sie einfach alleine zurückzulassen, wo nun niemand mehr übriggeblieben war, außer ihnen beiden.

~ journey to the past ~

„Kiryu kommt.“ Kanames Stimme riß sie aus ihren düsteren Gedanken und sie blinzelte mehrmals, um sich die neue Situation in Erinnerung zu rufen. Zumindest Kaname lebte noch. Einen Moment später erschien Zei in der Tür und fragte, „wessen Pferd ist das denn da draußen, Yuki?“ Doch noch während er seine Frage stellte, hatte sich Kaname umgewandt und stand nun Zei direkt gegenüber. Die beiden fixierten sich einige Augenblicke wortlos, bevor Zei bemerkte, „du lebst also noch, Kaname, ihr Reinblüter seid wohl durch nichts so schnell tot zu kriegen, was?“ Auch wenn er leise gesprochen hatte, so war sein bedrohlicher Unterton keineswegs zu überhören gewesen. Zeis Abscheu, Verachtung und Haß auf alle Vampire, und besonders jene, die reinblütig waren, hatte sich in all den Jahren keineswegs gelegt.

Kaname, der Zeis Einstellung zu diesem Thema kannte, reagierte gelassen, „ich freue mich auch, daß du noch am Leben bist, und vor allem bei so guter Gesundheit, was du wohl vor allem Yuki zu verdanken hast, nicht wahr?“ Die Retourkutsche saß, und Zei erbleichte, bevor er seine Fassung wiederfand und barsch erwiderte, „und was verschafft uns die Ehre deiner erlauchten Anwesenheit?“

Yuki, die den Schlagabtausch der beiden bisher schweigend verfolgt hatte, stellte sich zwischen sie und sah jeden von ihnen auffordernd an, „hört auf ihr beiden, das bringt doch nichts, wir sollten uns freuen, daß nicht alle alten Freunde von damals dem Untergang geweiht waren, und statt dessen…“ Unvermittelt versagte ihr die Stimme und sie wandte sich ab, während sowohl Zei als auch Kaname einen etwas betretenen Gesichtsaudruck bekamen.

„Entschuldige“, murmelte Zei, was wohl an Yuki gerichtet war, als er an den beiden vorbei in die Küche trat, und sich ebenfalls eine Tasse Tee eingoß. Mit der Tasse in der Hand, sah er zu Kaname hinüber, bemüht einen neutralen Ton anzuschlagen, „also dann erzähl mal, warum hast du uns aufgesucht und …woher wußtest du überhaupt, wo wir uns aufhalten?“

Über Yukis Gesicht huschte ein kurzes Lächeln der Erleichterung und sie bat alle, sich doch an den Tisch zu setzen, weil es wohl sicher eine etwas längere Geschichte werden würde….

Mit dieser Einschätzung der Situation sollte sie recht behalten.
 

Nachdem Kaname geendet hatte, saß Yuki erleichtert und Zei schweigend da, während Kaname in die Rolle eines Beobachters geraten war, der sich seinen eigenen Reim auf die Reaktionen der beiden und ihre Beziehung zueinander zu machen suchte.

Kaname hatte ihnen unter anderem erzählt, daß ihr Ziehvater Kurosu keineswegs dem Angriff zum Opfer gefallen war, sondern rechtzeitig gerettet werden konnte, offensichtlich von mehreren Reinblütern, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Academy aufgehalten hatten und die möglicherweise sogar die eigentliche Ursache des Angriffs einer abgespaltenen, besonders extremen Gruppe von Vampir-Jägern gewesen waren. Wie genau die Flucht verlaufen war und wo sich Kurosu jetzt aufhielt, dazu hüllte sich Kaname in Schweigen, doch sie vermuteten, daß er wohl damals zusammen mit Kaname und noch einigen anderen Vampiren eine sichere Zuflucht aufgesucht haben mußte. Da Yuki und Zei sich zu diesem Zeitpunkt nicht in der Academy aufgehalten hatten, drohte ihnen keine Gefahr, jedoch war es ihrem Ziehvater danach nicht möglich gewesen, sie zu sich zu holen, was er außerordentlich bedauerte, wie er ihnen durch Kaname ausrichten ließ. Er betonte jedoch ebenfalls, daß sie sich wiedersehen würden, auch wenn er noch nicht wisse, zu welchem Zeitpunkt es möglich wäre.

Die zweite Angelegenheit, weswegen Kaname zu ihnen gekommen war, betraf den Vampir, der damals Zeis Familie auf einen Schlag ausgelöscht hatte, und nur ihn als einzigen am Leben gelassen hatte. Ebenfalls einen Reinblüter, genau wie Kaname, jedoch handelte es sich bei jenem Vampir um einen weiblichen.

„Ich frage mich, weshalb du mir das erzählst, du müßtest doch wissen, wie ich darüber denke, was in all den Jahren mein Bestreben bezüglich dieses speziellen Vampirs gewesen ist, Kaname, dir kann doch nicht ernsthaft daran gelegen sein, mich zu unterstützen geschweige denn, dafür zu sorgen, daß ich dieses Ziel erreiche?“

Kaname sah Zeis fragenden Ausdruck und sah ihn einige Zeit an, bevor er erwiderte, „zum einen, ist diese Entscheidung nicht meine eigene gewesen, ich bin in dieser Hinsicht nur ein Bote, die Entscheidung, dir ihren Aufenthaltsort mitzuteilen, haben andere getroffen.“ Wer diese ‚anderen’ waren, erwähnte er auch dieses Mal nicht, aber Yuki war sich sicher, daß ihr Ziehvater dazugehörte und einige andere Vampire wohl ebenfalls,…wieso aber wollten sie, daß Zei den Vampir fand, nachdem er so lange gesucht hatte und ihn womöglich sogar eliminierte?

„Es wird einiges erklären und du wirst einiges besser verstehen, wenn du erst dort gewesen bist“, fuhr Kaname mit ruhiger Stimme fort.

Zei versteifte sich instinktiv, „was bitte soll das denn nun bedeuten? Du klingst ja gerade so, als würde ich mich mit jemandem zur Teezeremonie verabreden!“ Doch statt einer Antwort erhielt er wieder nur dieses reservierte Schweigen und einen undurchschaubaren Blick von Kaname.
 

Obwohl sie Kaname angeboten hatten, bei ihnen zu übernachten, lehnte er dennoch dankend ab, mit der Bemerkung, er würde im Laufe des nächsten Tages wiederkommen, um Zeis Entscheidung bezüglich der ‚Sache’ zu erfahren und ihm gegebenenfalls, entschied er sich dafür, den Vampir aufzusuchen, den genauen Aufenthaltsort mitzuteilen.
 

Zei saß an diesem Abend noch lange in einem Sessel und grübelte vor sich hin, bis Yuki schließlich zu ihm ging, und ihm einen Arm um die Schultern legte, er griff nach ihr und zog sie auf seinen Schoß.

„Wenn du dadurch frei wirst, dann geh, Zei.“

Er sah ihr lange in die Augen bevor er antwortet, „du weißt, daß ich noch einen anderen Schwur geleistet habe.“ Sie lächelte und küßte ihn, bevor sie erwiderte, „ja, ich erinnere mich noch gut daran, aber ich weiß auch, daß es dich die ganzen Jahre über begleitet, dir gefolgt ist, wie ein unliebsamer Schatten. Wenn du beschließt zu gehen, werde ich dich gehen lassen.“ Nach einer Pause fügte sie hinzu, „und ich werde auf deine Rückkehr warten.“
 

Als sie am nächsten Morgen die Augen aufschlug, begegnete sie Zeis eindringlichem Blick. Er mußte sie im Schlaf beobachtet haben, und als sie in seine Augen blickte, wußte sie, wie er sich entschieden hatte, noch bevor er irgend etwas gesagt hatte. „Vergiß nicht, daß ich auf dich warte.“ Sie zog ihn an sich um ihn zu küssen und er erwiderte ihren Kuß wie ein wortloses Versprechen.

Kaname kam am Nachmittag zu ihnen und als er Zei draußen vor dem Stall mit einem gesattelten Pferd und einigem Gepäck stehen sah, wußte er, wie er sich entschieden hatte. Yuki war nicht zu sehen. Als Zei ihn bemerkte, nickte er ihm zum Gruß zu und winkte ihn zu sich.

Die beiden sahen sich ernst an, schließlich sagte Zei, „für den Fall, daß etwas dazwischen kommt, versprich mir, nein schwöre mir, bei deinem Blut, was euch so heilig ist, daß du dich um Yuki kümmern wirst!“ Als Kaname eine abwehrende Bemerkung machen wollte, schnitt ihm Zei das Wort ab, „nein, es ist das erste und einzige Mal, daß ich einen Vampir um etwas bitten werde, also schwöre es mir!“

Kaname sah ihn noch einen Moment eindringlich an, bevor er schließlich erwiderte, „ich schwöre es dir, bei meinem und bei deinem Blut.“ Ein ironisches Lächeln umspielte mit einem Mal seinen Mund, „möchtest du, daß wir unseren Eid mit Blut besiegeln?“ Zei sah ihn einige Sekunden brüskiert an, bevor er bemerkte, daß es Kaname keineswegs ernst gemeint hatte, es war nur eine seiner Bemerkungen seines seltsamen Humors. „Ich werde mich an den Schwur halten, jedoch solltest du bedenken, daß du Yuki nicht um ihr Einverständnis gefragt hast.“ Zei wandte seine Aufmerksamkeit von Kaname zum Hauseingang, aus dem in diesem Moment Yuki getreten war und die nun auf sie zulief. Bevor sie die beiden erreichte, berührte Zei Kanames Arm, „danke.“

~ get in touch again ~

Kaname bestand darauf, Zei den ersten Teil des Weges zu begleiten, und so vereinbarten sie schließlich, daß sie noch am selben Tag aufbrechen würden, selbst wenn das bedeutete, daß sie vielleicht eine Nacht im freien würden verbringen müssen. Zei jedoch wollte seine Abreise nicht noch länger hinauszögern, zum einen, weil dieser uralte innere Schmerz wieder zum Leben erwacht war, zum anderen, weil er es nicht ertrug, noch länger mit Yuki in dieser ungewissen Situation zusammen zu sein. Ihren Vorschlag, erst am nächsten Morgen aufzubrechen, hatte er kategorisch abgelehnt, und sich damit letzen Endes durchgesetzt, auch mit Hilfe eines Kommentars, den Kaname gemacht hatte. Es hatte ihn ein wenig überrascht, daß Kaname trotz seiner offensichtlichen Antipathie für Vampire generell, sich ihm gegenüber trotzdem hilfsbereit verhalten hatte. Vielleicht tut er das nur dem Rektor zuliebe, dachte Zei, der wußte, daß der Rektor einem zu so manch einem Verhalten bewegen konnte.
 

Am Abend des dritten Tages teilte ihm Kaname schließlich mit, daß er von hier ab alleine würde weiterreisen können. Er hatte ihm eine ausführliche Wegbeschreibung gegeben, sowie ein handgeschriebenes Blatt mit einer aufgezeichneten Karte, das Pergament trug die Handschrift seines Ziehvaters…

Zum Abschied versicherte Kaname ihm, daß er sein Versprechen einlösen würde, daß es aber nicht unbedingt in Yukis Sinne wäre, es dazu kommen zu lassen. Zuletzt reichte er Zei ein in dunkelblauen Samt eingeschlagenes Päckchen, was er als Lebensgarant bezeichnete, für Notfälle. Als Zei es später auswickelte, entdeckte er eine der spezial Waffen, die von menschlichen Vampir Jägern gebraucht wurden, sowie eine Notiz von Kurosu: Gebrauche sie weise. Der vollkommene Krieger siegt, ohne gekämpft haben zu müssen.

Der Satz war typisch für seinen Ziehvater. Zei steckte die Notiz ebenso sorgfältig wieder ein, wie die Waffe, bevor er zu seinem Alptraum aus der Vergangenheit aufbrach.
 

Yuki hielt es alleine im Haus kaum aus, und so unternahm sie oft lange Ausritte, und kehrte manchmal erst bei Einbruch der Dämmerung zurück. Jedes Mal wünschte sie sich, die beiden wären inzwischen zurückgekehrt, selbst wenn sie wußte, daß es nur eine verzweifelte Hoffnung war…

Nach einer Woche stand, als sie von ihrem Ausritt heimkehrte, ein Pferd im Stall – Kanames Rappe.

Nachdem sie ihr eigenes Pferd versorgt hatte, eilte sie ins Haus um ihn zu suchen, schließlich fand sie ihn jedoch an einen alten Baum gelehnt sitzend, der in einiger Entfernung zum Haus stand.

Als sie sich im näherte hob er den Kopf und sah sie an, sie konnte seine Augen nicht sehen, da er im Schatten des Baumes saß und zudem die Dämmerung inzwischen weit fortgeschritten war, jedoch spürte sie seinen Blick wie eine Berührung auf ihr.

Zeitgleich stand er auf und sie begann zu rennen. Atemlos blieb sie vor ihm stehen und sie sahen sich an.

Er umfaßte ihr Gesicht mit den Händen und sah ihr ernst in die Augen, „er kann frühestens in drei Tagen zurückkommen, vielleicht auch erst in vier.“ ‚Oder nie mehr’, schoß es ihr durch den Kopf, doch sie versuchte sofort wieder, diesen Gedanken zu unterdrücken.

„Warum bist du zurück gekommen?“, fragte sie ihn, obwohl sie den Grund bereits ahnte, selbst wenn Zei ihn nicht gebeten hätte, zurück zu gehen, so hätte Kaname es dennoch getan, er würde sie kein zweites Mal im Ungewissen zurücklassen.

„Du kennst die Antwort bereits“, erwiderte er nur, bevor er hinzufügte, „komm, laß uns ins Haus gehen bevor es vollkommen Dunkel geworden ist.“
 

Zei hatte keine Schwierigkeiten das entsprechende Viertel zu finden, eine Vergnügungsmeile, wie passend dachte er, hier war nachts der meiste Betrieb, und niemand wurde hier gerne erkannt geschweige denn gesehen oder bekannte sich gar öffentlich dazu, was hier getrieben wurde. Ein idealer Unterschlupf, auch für Vampire.

Noch während er überlegte, wie er den Vampir aufspüren könnte, legte ihm plötzlich eine, mit einem bunten Kimono bekleidete, Frau ihren Arm um die Taille und zog ihn mit sich in einen Hauseingang, noch bevor er reagieren konnte. Sie hatte ihn ins innere des Hauses bugsiert, ehe er sich versah hatte sie ihn auf die weichen Kissen am Boden geschubst und stand nun, mit in die Hüfte gestemmten Händen da, während sie auf ihn hinabblickte.

Irgendwie kam ihm die gesamte Situation derart grotesk vor, daß er einfach aufstehen und das Haus verlassen wollte, doch in diesem Moment hörte er ihre Stimme, eine Stimme, die ihn erstarren lies, ihn wie Eis gefrieren ließ und ihm Kälteschauer über den Rücken jagte. Langsam hob er den Kopf und ihre Blicke begegneten sich.

Das letzte woran er sich erinnerte, war ihr eigentümlicher Gesichtsausdruck, bevor ihm die Sinne schwanden.

„Wie konnte ich ihm nur vertrauen“, war sein letzter klarer Gedanke.
 

Yukis Unruhe steigerte sich in dieser Nacht ins Unermeßliche und sie hatte einen so schrecklichen Traum, daß sie schreiend aufwachte und damit auch Kaname alarmierte, der ins Zimmer stürzte, jedoch sofort stehen blieb, als er sah, daß sie nur schlecht geträumt hatte. Yuki zitterte noch immer und hatte Angst, alleine zu bleiben, deshalb zündete Kaname eine Kerze an und setzte sich zu ihr ans Bett. Auch wenn sie rein äußerlich kaum wesentlich jünger zu sein schien, so lagen zwischen ihrem und seinem Alter doch etliche Menschenjahre. Sie mußte seine Gedanken gespürt haben, denn plötzlich legte sie den Kopf auf die Seite und sah ihn forschend an, „für eure Zeitrechnung bin ich wohl noch immer ein kleines junges Mädchen, was sich im Dunkeln fürchtet, wenn es alleine ist, was?“

Kanames Augen wurden bei ihrer Bemerkung dunkler, doch sonst änderte sich sein Ausdruck nicht. Er setzte sich neben sie auf die Bettkante und legte einen Arm um sie, „sei nicht so hart zu dir selbst, Yuki, wir alle haben unsere eigenen Ängste und Schwächen, ganz gleich wie alt wir sind. Den Verlust zu fürchten, von jemand, der einem viel bedeutet, ist nichts wofür man sich schämen müßte.“

Wieder einmal hatte er genau den Kern ihrer Gefühle getroffen. Sie war froh, daß er da war und sie nicht wieder vollkommen einsam und verlassen worden war, so wie damals als Kind….als sie beinahe einem Vampirangriff zum Opfer gefallen wäre, wenn Kaname sie – damals selbst noch heranwachsend – sie nicht gerettet hätte. Sie lehnte den Kopf an seine Schulter und schloß die Augen, „danke, Kaname, für alles.“

~ painful discovery ~

Als Zei das Bewußtsein wieder erlangte, stand die Sonne so hoch am Himmel, daß es mindestens Mittagszeit sein mußte, er war also etliche Stunden ohne Bewußtsein gewesen, nun zumindest war er am Leben – noch, jedenfalls.

Er versuchte, sich aufzusetzen, bemerkte jedoch, daß er gefesselt war, und deshalb unfähig, sich aufzurichten. Sein Gesicht verzerrte sich vor Wut, als ein Schatten über ihn fiel und ihn vor dem gleißenden Sonnenlicht abschirmte. Die Gestalt kam näher, im Gegenlicht konnte er sie zuerst nicht klar erkennen, doch kurz darauf setzte seine Erinnerung wieder ein und er schrie gellend auf.

„Wieso hast du mich nicht gleich ermordet, so wie du es mit allen anderen auch getan hast? Oder gestern Nacht, wo ich das Bewußtsein verloren habe?“ Er hielt kurz inne, „aber nein, wie könntest du, du willst deine Opfer leiden sehen, sonst macht es dir keine Freude…“ Er hätte ihr sicherlich noch mehr an den Kopf geworfen, wenn sie ihm nicht in diesem Moment die Hand auf den Mund gelegt hätte und ihn somit zum Schweigen brachte.

„Du hast doch keine Ahnung, wovon du überhaupt redest, deshalb vergebe ich dir.“

‚Pah, sie und mirvergeben, daß ich nicht lache’, am liebsten hätte er wirklich verächtlich gelacht, doch da ihre Hand noch immer auf seinem Mund lag, konnte er nicht, statt dessen biß er zu und sie schrie vor Überraschung auf. Fassungslos betrachtete sie ihren Finger, aus dem aus einer spitzen Wunde das Blut quoll, „nun beißen hast du zumindest schon recht gut gelernt“, bemerkte sie trocken, bevor sie sich ihren Chiffonschal abstreife und um ihren verletzen Finger band. Zei funkelte sie wütend an, konnte jedoch nichts weiter tun.

Mit ihrer unverletzten Hand hielt sie eine Wasserflasche hoch, „sieh mal, ich wollte dir eigentlich etwas zu trinken bringen, aber wenn du dich so verhältst…“

Er wandte den Blick ab, er würde sicher nicht bei ihr betteln, wenn sie ihn quälen wollte, bitte, wenn sie ihn töten wollte, würde er sie in diesem Zustand sowieso nicht davon abhalten könne, aberganz bestimmt würde er ihr nicht auch noch die Genugtuung bieten, sich vor ihr zu erniedrigen.Sie würde seinen Willen nicht brechen – niemals.

Seltsamerweise bestand ihre einzige Reaktion in einem tiefen Seufzen, ehe sie sich wieder vor ihn hinkniete und ihm einige Tropfen Wasser einflößte, es handelte sich tatsächlich nur um schlichtes Brunnenwasser. Sein Körper reagierte unerfreulicherweise äußerst dankbar auf das kühle Naß.

Nachdem sie ihm zu trinken gegeben hatte, fuhr sie ihm, man könnte fast sagen, zärtlich, doch er weigerte, dies im Zusammenhang mit ihr zu denken, durchs Haar.

„Kiryu, ich will nicht, daß du so daliegen mußt, jedoch ist es wichtig, daß du mir zuhörst, und da ich fürchte, daß du es nur so tun wirst, kann ich dich leider jetzt noch nicht losbinden.“

Er glaubte ihr kein Wort sicher war das nur einer ihrer weiteren Schachzüge, um ihre Opfer zu quälen, doch plötzlich stutze er, sie hatte ihn ‚Kiryu’ genannt, ein Name, der ihm verhaßt war, ein Name, mit dem ihn nur Vampire angesprochen hatten. Vampire! Natürlich durchfuhr es ihn wie ein Blitz, er war also hinters Licht geführt worden, Kaname hatte ihn betrogen, hatte sie beide betrogen, ihn in eine Falle gelockt, um sich dann Yuki zu holen, wie konnte er nur so blind gewesen sein, und ihm hatte er vertraut, Yuki hatte ihm vertraut und nun, wäre er selbst nicht nur für seinen eigenen Tod verantwortlich, sondern auch noch für Yukis Qualen. Diese Erkenntnis belastete ihn so schwer, daß er drohte wieder das Bewußtsein zu verlieren, und so bemerkte er auch nicht den besorgten Blick, den ihm die Vampirin zuwarf.
 

Yuki hatte das Gefühl, daß irgend etwas mit Zei ganz und gar nicht stimmte, von Stunde zu Stunde wurde sie unruhiger und auch Kaname konnte sie nicht beruhigen. Am dritten Tag nach Kanames Rückkehr bekam sie Fieber und mußte im Bett liegen bleiben, zudem hatte die Bißstelle begonnen sich zu entzünden, etwas was in all den Jahren noch nie passiert war. Als Kaname die Verfärbung entdeckte, verließ ihn zum ersten Mal seine sonstige innere Ruhe und er fluchte leise.

„Yuki, du hättest mir sagen müssen, daß sich die Wunde entzündet hat.“ Sie sah ihn zwar an, doch eigentlich sah sie vielmehr durch ihn hindurch, ihre Augen waren vom Fieber glasig geworden.

Kaname ging in die Küche, um einen Tee mit fiebersenkenden Kräutern zuzubereiten, den er ihr, nachdem er abgekühlt war, löffelweise einflößte. Nachdenklich betrachtete er ihre Bißwunde; schließlich kam er zu dem Schluß, daß die Entzündung schon zu weit vorangeschritten war, um die Wunde noch mit herkömmlichen Mitteln behandeln zu können. Nachdem Yuki eingeschlafen war, behandelte er die Wunde deshalb auf seine Weise. Schon am nächsten tag war die Entzündung merklich abgeschwollen und auch das Fieber war zurückgegangen, sie war jedoch noch immer sehr geschwächt und außerordentlich blaß. Als sie ihn jetzt ansah, als er ins Zimmer kam, waren ihre Augen wieder klar, und er lächelte sie erleichtert an.

Sie erwiderte sein Lächeln schwach. „Was ist passiert?“

Er setze sich zu ihr und reichte ihr einen Becher mit speziellem Kräutertee, den sie in kleinen Schlücken trank.

„Du hattest hohes Fieber, außerdem hatte sich der Biß entzündet.“ Seine Stimme war beinahe neutral, doch als sie seinem Blick begegnete, sah sie die hinter der äußeren Ruhe verborgenden brodelnden Gefühle. Kaname war wütend, daß so etwas überhaupt passiert war, und darüber, was der Auslöser gewesen war.

Sie bedeckte mit einer Hand den Biß und sagte beschwichtigend: „Verurteile ihn nicht dafür, es ist nicht seine Schuld.“ Kaname entgegnete nichts, er sah sie nur eindringlich an.

„Dein Leben stand auf dem Spiel, ich finde nicht, daß man damit so sorglos umgehen sollte. Nächstes Mal mußt du mir es eher sagen, sonst ist es vielleicht zu spät.“ Am seinem Blick und Tonfall merkte sie, wie ernst es ihm damit war, aber auch, daß er nicht übertrieben hatte.

Sie ließ langsam die Hand sinken, „falls es überhaupt ein nächstes Mal geben wird.“ Sie wußte schließlich nicht, ob Zei überhaupt noch lebte.

Kaname ergriff ihre Hand und hielt sie schweigend zwischen seinen eigenen Händen fest.
 

Als Zei wieder erwachte war es spätabends oder nachts und er hatte inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren.

Da ihn die Sonne nun nicht mehr blendete konnte er sich die Umgebung etwas genauer betrachten, er befand sich in einer Art Höhle, im Höhleneingang brannte ein Lagerfeuer und eine Frau sang leise vor sich hin. Irgend etwas an der Melodie kam ihm seltsam vertraut vor, doch das konnte nicht sein, oder etwa doch?

Als hätte sie seine Gedanken erraten drehte sie sich unvermittelt um und sah ihn an, eine vage Erinnerung huschte durch sein Gedächtnis, zu flüchtig, um länger haften zu bleiben.

Sie unterbrach ihren Gesang nicht, während sie zu ihm ging und sich neben ihn kniete, ihre Haare waren nun offen und fielen ihr in langen silbernen Locken bis fast zu den Knien hinab, sie hatte nicht nur dieselbe Haarfarbe wie er, sondern auch dieselbe Augenfarbe. Verwirrt betrachtete er stumm ihr Gesicht, während sie, immer noch singend, seine Fesseln löste und ihm über die Haut strich, um die Durchblutung zu fördern. „Setz dich nicht zu schnell auf, sonst wird dir wieder schwindlig werden“, ermahnte sie ihn, während sie ihm aufhalf.

Er lehnte sich mit dem Rücken an die Felswand und betrachtete sie eingehend. Eigentlich war sie eine ausgesprochen schöne Frau. Kein Wunder, sie ist schließlich auch ein Vampir, noch dazu ein Reinblüter, warf ihm seine innere Stimme sofort vor.

Ihr Blick war noch immer auf ihn geheftet, „willst du etwas zu essen und trinken haben?“ fragte sie ihn, und ohne seine Antwort abzuwarten holte sie einen Becher und eine Schale mit Gemüse und Nüssen, die sie neben ihm auf dem Boden stellte.

Nach einigem Zögern aß und trank er schließlich ein wenig, er wußte nicht, wie viele Tage seit seinem Aufbruch vergangen waren und er wollte jede Chance nutzen, um die Situation doch noch zu seinen Gunsten wenden zu können. Seine Gedanken schweiften zu Yuki und er wünschte, er hätte sie niemals zurückgelassen, oder sie hätte versucht, ihn von seinem Vorhaben abzubringen.

„Deinen Freunden geht es gut, mach dir keine Sorgen um sie.“ Er erstarrte, wie konnte sie genau in dem Moment, als er an Yuki gedacht hatte, so eine Bemerkung machen, konnte sie etwa seine Gedanken lesen?

Sie lächelte wehmütig, „es gibt noch so vieles, was du lernen mußt, Kiryu. Ich hätte dich niemals zurücklassen dürfen.“
 

Selbst wenn er gewollt hätte, so war er doch zu geschwächt, um sich auf einen Kampf mit ihr einzulassen, außerdem hatte sie ihm seine Sachen abgenommen, und ohne die Waffe, konnte er wenig ausrichten, gegen einen reinblütigen Vampir…

Vielleicht wäre es das beste, abzuwarten und herauszufinden, was sie wirklich von ihm wollte.
 

Yuki erholte sich dank Kaname und konnte bald wieder aufstehen. Sie weigerte sich jedoch, das Haus auch nur für einen Ausritt zu verlassen, und schließlich gab es Kaname auf, zu versuchen, sie dazu zu überreden, weiter als bis zum alten Baum zu gehen, wo sie sich nach seiner Rückkehr getroffen hatten.

Der Monat war fast vorüber, als Kaname bemerkte, daß es Zeit wäre, aufzubrechen, Yuki starrte ihn entsetzt an und beharrte darauf, daß sie hier auf Zei warten würde, wie sie es ihm versprochen hatte. Sie war sich sicher, daß er noch lebte und zu ihr zurückkommen würde.

Nach einer weiteren Woche sprach Kaname das Thema erneut an.

„Yuki es ist hier nicht sicher, jedenfalls nicht auf Dauer, laß uns woanders hin gehen.“

Sie entgegnete ihm, daß sie mit Zei hier lange genug sicher gewesen sei und es auf die ein oder zwei Wochen nun auch nicht mehr ankäme, doch dann sagte Kaname etwas, was sie zutiefst erschütterte.

Er wird aber nicht in ein oder zwei Wochen zurückkommen und so lange bis er zurückkommt, können wir hier nicht mehr bleiben.

Sie war im ersten Moment so geschockt, daß sie unfähig war, etwas zu erwidern, geschweige denn zu fragen, wie er darauf käme, doch schließlich antworte Kaname ihr, wenn auch nicht sehr konkret.

Er meinte, daß er wisse, daß Zei jetzt noch nicht würde zurückkommen können und daß sie nicht noch wesentlich länger hier bleiben konnten, da sie noch einen weiten Weg vor sich hätten. Als sie wissen wollte, wo dieser Ort denn sei, sagte er nur, er ist das letzte Refugium, Kurosu ist auch dort. Schließlich willigte sie ein, sich mit ihm auf die Reise ins ungewisse zu begeben, auch wenn sie sich manchmal fragte, ob sie das richtige tat, und was Zei wohl denken würde, wenn er zurückkam und das Haus verlassen vorfinden würde.

~ looking forward ~

Der Ort, an den Kaname reisen wollte, lag ziemlich weit entfernt, sehr weit im Norden, dort wo sich ein weitläufiges Bergmassiv ausdehnte.

Da er keine unerwarteten Zwischenfälle auf ihrer Reise erleben wollte, machten sie einige Umwege und brauchten insgesamt mehrere Wochen, bis sie endlich angekommen waren.

Yuki war erschöpft, sowohl mental als auch physisch, doch Kaname wollte so schnell wie möglich den Ort erreichen, und so ritten sie viele Stunden am Tag. Als sie die Berge erreichten, atmete Yuki erleichtert auf, sie waren jedoch noch immer nicht an ihrem Ziel angekommen…

Als sie eine Woche später endlich über einen geheimen Pfad in ein Tal hinabritten, war Yuki mehr als erstaunt, als sie ihren Blick über die Umgebung schweifen ließ. Die gesamte Landschaft bot ihr einen unbekannten Anblick, sie war überrascht, daß so ein Tal existierte, insgeheim fragte sie sich, wie es all die Jahrhunderte im Geheimen verborgen bleiben konnte.

Kaname, der ihre Gedanken erraten zu haben schien, bemerkte: „Es gehörte seit jeher den Reinblütlern, deshalb wußten die Menschen nichts von seiner wirklichen Existenz, es ist für sie mehr ein Mythos, denn Realität.

Das Tal verfügte über eine üppige und sehr grüne Vegetation, noch nie zuvor hatte Yuki so viele bunte Blumen gesehen.

Kaname schlug einen gewundenen Pfad ein, auf dem sie nach kurzer Zeit zwei Wächtern begegneten, die sie jedoch, nachdem sie Kaname erkannten, ohne weiteres passieren ließen.

Yuki fragte sich mehr und mehr, wohin sie eigentlich geraten war…

Die eigentliche Siedlung war in den Fels gehauen worden, war jedoch im Laufe der Zeit immer größer geworden und bestand nun auch aus Stein gebauten und gezimmerten Häusern; Kaname führte sie weiter ins Innere des Felsendomizils, schließlich kamen sie in eine Halle, in deren Zentrum ein mit Wasser gefülltes Becken stand, an den Wänden befanden sich unzählige Regale mit Aufzeichnungen, Tiegeln, Kristallen und Skulpturen, an zwei sich gegenüberliegenden Seiten befanden sich mehrere Bänke und Tische. Yuki war noch ganz gefangen genommen, von den vielen Eindrücken, die sich ihr mit einem Mal darboten, als plötzlich, anscheinend aus einem Seitengang, den sie nicht bemerkt hatte, ein Mann auf sie zutrat und dabei irgendeine Geste der Begrüßung machte.

„Wie schön, daß ihr endlicheingetroffen seid! Ich dachte schon, ihr würdet es vor dem Jahreswechsel nicht mehr schaffen.“

Yuki blinzelte verwirrt, der Jahreswechsel war doch erst in knapp 6 Monaten? Wieso hätten sie so lange unterwegs sein sollen?

Der Mann der nun direkt vor ihr stand, redete schon wieder, jedoch hatte sie den Anfang seiner Bemerkung verpaßt, „….meine Güte, wie erwachsen du geworden bist, da habe ich doch glatt verpaßt, was aus meiner Adoptivtochter geworden ist, so ein Jammer aber auch!“

Yuki sah ihr Gegenüber nun zum ersten Mal richtig an und hätte vor Überraschung beinah aufgeschrieben, vor ihr stand ihr Ziehvater Kurosu, den sie jedoch im ersten Moment nicht erkannt hatte, da er jetzt doch sehr anders aussah, als sie ihn in Erinnerung hatte, und das lag keineswegs daran, daß er in den Jahren, wo sie ihn nicht gesehen hatte, besonders gealtert wäre. Nein, vielmehr wirkte er irgendwie jugendlicher, zeitloser, als sie ihn in Erinnerung gehabt hatte.

Seine Haare waren noch länger als früher, er hatte sie am Hinterkopf zusammengebunden, jedoch zu beiden Seiten der Schläfen eine handbreit lose gelassen, so daß sie ihm über die Schulter nach vorne fielen und sein Gesicht umrahmten. Sein Gesicht strahlte eine Zeitlosigkeit aus, daß es auf sie beinahe beängstigend wirkte. Hatte er schon immer so jugendlich ausgesehen? fragte sie sich.

Das Auffallendste waren jedoch seine dunklen Augen, die einen Stich ins violette hatten, sowie seine silbernen Haare. Sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, daß er so ausgesehen hatte, und das, obwohl sie ihn fast tagtäglich gesehen hatte. In seiner derzeitigen Erscheinung erinnerte er sie mehr an eine ältere Version von Zei, als an ihren Ziehvater….

Kurosu, der ihre Verwirrung zu bemerken schien, schlug schließlich vor, daß sie sich am besten erst einmal von ihrer Reise erholen sollten, er würde dafür sorgen, daß sie sich erfrischen konnten und etwas zu essen und zu trinken bekämen, bevor sie sich weiter unterhalten würden.

Yuki war über diesen Vorschlag überaus dankbar und noch ehe sie etwas erwidern konnte, war er bereits wieder verschwunden und ließ sie mit Kaname zurück. Kaname begleitete sie ihn ein großzügig eingerichtetes Zimmer und meinte, er würde dann später zurückkommen, um mit ihr zusammen zu Kurosu zu gehen. Als er ihren verunsicherten Blick bemerkte, trat er zu ihr und strich ihr über die Wange. „Mach dir keine Sorgen Yuki, du bist hier unter Freunden, bis später. Wenn etwas sein sollte,….mein Zimmer liegt am Ende des Flures.“
 

Das Zimmer, oder vielleicht sollte sie sie besser als ‚Gemächer’ bezeichnen, enthielt auch einen sehr geräumigen Kleiderschrank in welchem sich, zu Yukis Erstaunen, auch diverse Kleidungsstücke in ihrer Größe befanden, es schien beinahe so, als wäre alles von langer Hand vorbereitet worden und als hätte das Zimmer nur noch auf ihre Rückkehr gewartet. Yuki wußte nicht genau was, jedoch schockierte sie dieser Gedanke irgendwie.

Sie warf ihren Umhang auf ein in der Nähe stehendes Sofa und streifte sich die Stiefel ab, ehe sie auf Strümpfen in de nächsten Raum lief, der offensichtlich als Schlafzimmer dienen sollte – gegenüber der Fenster stand ein recht großes Bett mit hellblauen Seidengardinen, eine blau-weiß gemusterte Tagesdecke sowie etliche Kissen in zarten Pastelltönen vervollständigten das Ensemble. Yuki, die nach den Strapazen ihrer Reise aufrichtig erleichtert war, nicht mehr auf dem Boden schlafen zu müssen, konnte der Verlockung die sich ihr darbot nicht entziehen und so lies sie sich rücklings auf die weiche Matratze fallen – nur für ein Paar Augenblicke, dachte sie noch, bevor sie in tiefen Schlaf fiel.
 

Sie erwachte durch ihren eigenen Schrei, im Dunklen, und im ersten Moment war sie unfähig sich zu erinnern, wo sie sich befand. Als sich ihre Augen nach einiger Zeit an das fahle Dämmerlicht gewöhnt hatten, konnte sie die Umrisse der Zimmereinrichtung erfassen und sie atmete erleichtert auf. Sie hatte einen schrecklichen Alptraum gehabt – einen mehr in ihrem Leben – und dieses Mal war niemand da, um sie zu trösten und zu beruhigen, daß es nur ein böser Traum gewesen war. Aber war es das denn überhaupt gewesen – nur ein böser Traum? Mit einem Mal erinnerte sie sich wieder, daß sie auch von Zei geträumt hatte und in ihrem Traum, war es ihm keineswegs gut ergangen….

Yuki sprang aus dem Bett und stolperte zur Tür und stürmte auf den Gang hinaus. Da sie vergessen hatte, sich die Schuhe anzuziehen rutschte sie auf den glatten Fliesen beinahe aus und wurde nur durch Zufall vor einem Sturz auf den harten Boden bewahrt, als sie jemand an den Armen ergriff und zu sich zog.
 

„Der Boden ist sehr glatt, gib acht, daß du nicht stürzt“, tadelte eine sie eine ihr wohl bekannte Stimme sanft. Sie drehte sich um und blickte direkt in Kanames dunkle Augen. Er hatte sich umgezogen und anders frisiert, wirkte ansonsten jedoch keineswegs so erschöpft wie sie, auch wenn er anscheinend noch nicht geschlafen hatte – im Gegensatz zu ihr.

Im ersten Moment war sie so erleichtert, daß sie ihm in die Arme fiel, nur um sich kurz darauf wieder verlegen von ihm zu lösen. Kaname betrachtete nachdenklich ihren verwirrten Gesichtsausdruck, irgend etwas schien sie aus der Fassung gebracht zu haben. Beruhigend legte er ihr einen Arm um die Schultern.

„Was hältst du davon, wenn wir uns hinsetzen und du mir erzählst, was dich so beunruhigt hat?“ Dankbar nickte Yuki und ließ sich von ihm in sein Zimmer begleiten. Kaname bedeutete Yuki sich aufs Sofa zu setzen und auf ihn zu warten, kurz darauf kehrte er mit einem Tablett, Tee und etwas Gebäck zurück.

Yuki hatte die Arme um die angewinkelten Beine geschlungen und machte den Eindruck, als fröre sie, deshalb holte er noch eine Decke, die er um ihre Schultern legte.
 

„Ich wollte mich nur einen kleinen Moment ausruhen“, begann sie schließlich, „doch irgendwie muß ich wohl doch eingeschlafen sein, als ich wieder aufwachte, war es bereits Nacht und so finster im Zimmer“, sie stockte, „und außerdem hatte ich wieder diesendiesen Traum…und von Zei habe ich auch geträumt.“ Unvermittelt richtete sie ihren Blick auf Kaname, „es geht ihm nicht gut, da bin ich mir sicher, es geht ihm überhaupt nicht gut! Wir müssen ihm helfen, wir können doch nicht einfach hier sitzen und nichts tun….“ Sie war noch immer so durcheinander, daß sie in Tränen ausbrach, ohne es verhindern zu können, deshalb verbarg sie ihr Gesicht in den Händen.

Kaname, der bisher schweigend zugehört hatte, setzte sich neben sie und strich ihr tröstend über den Rücken.

„Yuki….du brauchst dir keine Sorgen um Kiryu zu machen, es mag ihm vielleicht tatsächlich nicht gut gehen, aber es ist trotzdem alles in Ordnung.“ Als sie ihn daraufhin entsetzt ansah, um zu protestieren, legte er ihr einen Finger auf die Lippen, um sie am Sprechen zu hindern und fixierte ihren Blick. „Ich kann dir jetzt nicht mehr dazu sagen, vertrau mir, versuch, mir zu vertrauen, bitte.“ Nach einigem Zögern nickte sie schließlich wenig überzeugt und murmelte, „ich weiß, daß es ihm nicht gut geht, ganz gleich, weshalb…“

Da sich Yuki weigerte, alleine in ihre dunklen Zimmer zurückzugehen, begleitete Kaname sie letztendlich und erklärte ihr dann, wie sie die Beleuchtung zu benutzen hatte. Schließlich dankte sie ihm verlegen und sagte, daß er sicher auch noch schlafen müsse und sie nun alleine zu recht komme, außerdem sei der morgen ja nicht mehr allzu fern und bei Tageslicht fühle sie sich sowieso sicherer. Kaname verließ sie mit der Bemerkung, sollte noch etwas sein, wisse sie ja, wo sie ihn finden würde.

~ the new home ~

Die Vampire hatten seit jeher einen – im Vergleich zu den Menschen – verschobenen Tagesrhythmus, was sich entgegen allgemeiner Vorurteile vor allem dadurch ergeben hatte, daß sie sich ihren Verfolgern entziehen mußten, was sich nachts besser umsetzen ließ als tagsüber.
 

Yuki verzichtete in Anbetracht ihrer Träume darauf, sich noch einmal hin zu legen und so erforschte sie ihr neues Zuhause ein wenig. Der Wohnraum ging auf eine überdachte Terrasse hinaus, an die sich ein weitläufiger Park samt Springbrunnen und Zierteich mit Fischen anschloß. Die ganze Anlage war äußerst liebevoll angelegt worden und allmählich begann sich Yuki zu fragen, wie viele Bewohner sie hatte. Es mußten weitaus mehr sein, als sie zuerst angenommen hatte.

Sie schlenderte weiter durch die Anlage und setzte sich auf eine Bank, die neben dem Eingang zu einem Heckenlabyrinth stand.

„Guten Morgen, meine Liebe, hast du gut geschlafen?“, wurde sie plötzlich von einer fröhlichen Stimme aus ihren Gedanken gerissen.

Als sie sich dem Mann zuwandte, blickte sie ihn das freundlich lächelnde Gesicht von Kurosu, der just in diesem Moment aus dem Labyrinth hervorgetreten war und sich nun neben sie auf die Bank setzte. Er wandte sein Gesicht der Morgensonne zu und blinzelte dann einige Male, bevor er sich ihr wieder zuwandte.

„Manche Gewohnheiten ändern sich wohl nie, was?“ bemerkte er zwinkernd.

„Guten Morgen, Direktor,…ich…nun ja, ich dachte alle würden noch schlafen, es tut mir sehr Leid, daß ich Ihre Einladung gestern ebenfalls verschlafen habe“, fügte sie noch betreten hinzu.

Er machte eine abwinkende Geste, „ach, nicht der Rede wert, ihr hattet eine lange Reise, wir können unser Begrüßungsessen problemlos heute nachholen. Außerdem möchte ich, daß du mich Kurosu nennst,…Direktor…..das bin ich schon lange nicht mehr.“ In seiner Stimme schwang ein Anflug von Wehmut mit, als er an die früheren Zeiten dachte, wo er versucht hatte, etwas zu verändern, zu bewegen – und kläglich gescheitert war.

Yuki betrachtete ihn nun genauer, sie hatte sich gestern also doch nicht getäuscht, selbst bei hellem tageslicht wirkte er keineswegs gealtert, er wirkte vielmehr noch immer jugendlich und voller Energie, und auf erschreckende Weise wie eine reifere Erscheinung von Zei, wenn man von der offenherzigen Fröhlichkeit einmal absah, denn Zei war nach wie vor überwiegend ruhig und ernst und es war äußerst selten, ein Lächeln zu sehen oder ihn Lachen zu hören….

Fast schien es, als hätte Kurosu ihre Gedanken bemerkt, denn nun meinte er, „es gibt so viel, was wir dir noch werden erklären müssen, aber alles zu seiner Zeit, man sollte die Dinge nicht überstürzen.“

Wieder so eine rätselhafte Aussage, allmählich fragte sich Yuki, ob sie hier je eine konkrete Antwort bekommen würde, denn Kaname und auch Kurosu schienen vage Andeutungen im Gegensatz zu klaren Erklärungen zu bevorzugen.

Kurosu schlug vor, noch ein wenig durch die Anlage zu spazieren und Yuki willigte ein. Während sie liefen erfuhr sie noch das ein oder andere nebensächliche Detail zu ihrem derzeitigen Aufenthaltsort.

Schließlich fragte er, ob sie gemeinsam frühstücken wollten, da er sonst immer alleine essen müßte, da die ‚anderen’ nie so früh aufstanden wie er.
 

Es dauerte einige Zeit, bis sich Yuki in ihrem neuen Zuhause eingelebt hatte, doch schließlich gewöhnte sie sich an die neue Umgebung und freundete sich mit dem einen oder anderen Bewohner ein wenig an, auch wenn sie stets eine gewisse Zurückhaltung beibehielt, umgeben von Vampiren fühlte sie sich nie vollkommen sicher und sie fragte sich insgeheim, wieso Kurosu stets so unbefangen und gelöst sein konnte.

Kurosu war zwar kein Direktor mehr, da es keine Academy mehr gab, jedoch hatten sie auch hier verschiedene Schulen, auch wenn sie sich von jenen, die Yuki kannte, ziemlich unterschieden. Die Vampire verfügten über ein mehrere Jahrtausende altes Wissen und hatten ein riesiges Archiv alter Schriften angesammelt, was sie absolut faszinierte. Leider waren die meisten Aufzeichnungen in einer sehr alten Symbolschrift verfaßt, so daß sie diese zuerst lernen mußte, bevor sie sie lesen konnte. Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, lehrte Kurosu diese alte Sprache und er war höchst entzückt, daß er Yuki nun wieder zu seinen Schülern zählen konnte. Kaname unterrichtete ebenfalls, was Yuki zuerst sehr überraschte, als sie davon erfuhr, doch er bemerkte darauf, daß es wesentlich besser sei, seine Kämpfe auf dem Papier als auf dem Schlachtfeld auszutragen. Yuki verstand zwar nicht ganz, was er damit gemeint hatte, jedoch vermutete sie, daß dies der Grund war, weswegen er die Zuflucht die meiste zeit nicht mehr verlassen hatte, im Gegensatz zu vielen der anderen Vampire. Yuki hatte im Laufe der Zeit herausgefunden, daß sich die Vampire neu strukturiert und organisiert hatten und es durchaus noch eine recht große Anzahl von ihnen gab, deren Kampfgeist keineswegs erloschen war.
 

Ein Nebeneffekt, wenn man unter Wesen lebte, die nach menschlichen Maßstäben einen gewissen Grad der Unsterblichkeit erreicht hatten, war, daß man selbst auch ein anderes Zeitgefühl entwickelte oder man sogar sein bisheriges Zeitgefühl völlig verlor. An manchen Tagen erschien es Yuki, als wäre sie erst gestern angekommen, dann wieder beschlich sie das Gefühl, als wären bereits etliche Monate oder gar Jahre vergangen, seit sie und Zei sich getrennt hatten. Durch ihre Träume wußte sie, daß es ihm etwas besser ging, aber noch immer wußte sie weder wo er war, noch wann sie sich wiedersehen würden und das war, was ihr am meisten zusetzte – auch wenn sich alle in ihrem Umfeld bemühten, sie abzulenken und ihr eine neue Heimat zu bieten, so fühlte sie sich dennoch nie vollständig, solange Zei nicht bei ihr war. Kaname war der einzige, der sie zum Lachen bringen und von ihren düsteren Gedanken abbringen konnte und durch die neuen Umstände entwickelte sich eine Freundschaft, die sich auf Grund der Gegebenheiten der CrossAcademy nicht hatte entwickeln können.
 

Yuki saß im Schatten einer Akazie und betrachtete das glitzernde Wasser, als auf einmal ein versiegelter Brief in ihren Schoß fiel. Überrascht blickte sie auf, Kaname stand neben ihr an den Baum gelehnt und hatte den Umschlag soeben fallen lassen. Auch sein Blick schien auf das in der Ferne glitzernde Wasser gerichtet zu sein.

Er vermied direkten Augenkontakt, als er meinte, „der kam heute mit einem Kundschafter von uns aus dem Westen an.“ Nach kurzem Zögern fügte er hinzu, „darauf hast du doch die ganze Zeit gewartet, oder?“ Er stieß sich vom Baum ab und ging davon, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Irritiert drehte Yuki den Briefumschlag um, als sie die sorgfältige Handschrift erblickte, in der ihr Name auf der Vorderseite stand, begann ihr Herz zu klopfen und für einige Momente zitterten ihre Hände so sehr, daß sie unfähig war, den Brief zu öffnen, aus Angst, ihn versehentlich zu zerreißen. Zei hatte geschrieben – endlich.
 

Gruß an meine Lieblingskritikerin;) ~ und ja, es geht noch weiter und nein ich weiß noch nicht wann, komm an der einen Stelle grad net weiter Xx.

~ reunion ~

Hallo ihr Lieben :)

Hier also der sehnsüchtig erwartete Brief für Yuki und für euch. Ich hoffe, es gefällt euch.

Vielen Dank für eure Kommis und viel Spaß beim Lesen wünscht euch ~ its-me:)
 

Yuki – die eine – wie lange wirst du auf diesen Brief gewartet haben?

Ich hätte dir gerne eher geschrieben – doch noch lieber würde ich dich eher wiedersehen.

Alles ist so verworren und kompliziert – komplizierter als es bereits war und noch komplizierter als ich dachte, daß etwas noch werden könnte.

Ich werde versuchen, dir alles zu erklären, wenn wir uns sehen und ich hoffe, daß dies bald sein wird.

Stets der deine.
 

Zeî.
 

Der Brief war kurz, und typisch für Zei, trotzdem war sie unglaublich erleichtert und traurig zugleich, da sie jetzt, während sie seinen Brief in den Händen hielt, die Sehnsucht noch schmerzhafter als zuvor verspürte, beinahe so, als wolle sie sie ganz in Stücke reißen.
 

Yuki schlief unruhig in dieser Nacht, was vielleicht, aber nicht nur, am Vollmond liegen konnte. Ein spezielles Fest der Vampire stand kurz bevor und Kurosu hatte ihr gegenüber erwähnt, daß Zei spätestens bis zu den Feierlichkeiten wieder bei ihnen sein würde. Infolgedessen war sie so aufgeregt, daß sie die letzten Tage kaum noch hatte schlafen können und einmal sogar während Kurosus Unterricht eingeschlafen war, was jenen nicht unbedingt erfreut hatte.

Yuki drehte sich auf die andere Seite und war mit einem Mal hellwach, obgleich sie eben erst aus dem Schlaf erwacht war. Ein fremder Schatten fiel ins Zimmer und sie war sich sicher, daß sie nicht alleine im Zimmer war. Sie rutschte ein Stück zur Bettkante und spähte an den Vorhängen des Bettes vorbei zum offenstehenden Fenster, vor dem eine schlanke Gestalt stand. In dem Augenblick, wo sie die Gestalt entdeckt hatte, wandte jene den Kopf und sah sie direkt an. Natürlich konnte Yuki den Blick mehr ahnen, denn sehen, da sich genau in diesem Moment eine Wolke vor den Mond geschoben hatte und alles mit einem mal in eine gespenstische Finsternis tauchte, jedoch fühlte sie, wer da in ihrem Zimmer stand.

„Zei...“, flüsterte sie kaum merklich, doch er hatte sie dennoch gehört, eine Gabe, die das Vampirdasein mit sich brachte.

„Ich wollte dich nicht wecken, verzeih.“ Sie spürte das Lächeln, was die Worte begleitete. Sie schlug die Decke zurück und lief barfuß auf ihn zu, kurz vor ihm blieb sie stehen, irgendwie wirkte er verändert, irgend etwas an ihm hatte sich verändert. Verunsichert sah sie ihn an, der Mond befreite sich aus den bauschigen Wolken und sein silbernes Licht fiel erneut ins Zimmer. Nun war es hell genug, daß sie sein Gesicht erkennen konnte, irgendwie wirkte er älter – gealtert - und für einen Moment erschrak sie furchtbar, doch dann verschwand die Vision und Zeis Gesicht wirkte so jugendlich wie zuvor.

Seine Haare waren länger geworden, vereinzelte Strähnen fielen ihm über beide Schultern, vielleicht war es das, was sie so überraschte, denn eigentlich waren ihm lange Haare verhaßt gewesen. Er schien ihren Blick bemerkt zu haben, denn er griff nach einer silbrigen Haarsträhne und meinte, „das ist nur vorübergehend.“

Während sie die Haarsträhne in seiner Hand ansah, betrachtete er weiterhin aufmerksam ihr Gesicht. Wie sehr hatte er sich nach ihr gesehnt, hatte es ihn nach ihr verzehrt und nun, wo sie direkt vor ihm stand, fühlte er sich befangen und alles nur wegen seiner Vergangenheit, die er wieder einmal im Stillen verfluchte.

„Yuki“.

Er strich ihr über das dunkel schimmernde Haar und ließ einige dunkle Strähnen zwischen den Fingern hindurchgleiten. Die vertraute Geste löste den Bann und sie lehnte sich an ihn.

„Du hast mir so sehr gefehlt“, flüsterte sie.

Er küßte sie auf den Scheitel und vergrub sein Gesicht in ihrem dunklen Haar.

„Und du mir erst.“
 

Leider ist das Kapitel etwas kürzer geraten, ich bemühe mich aber, bald weiter zu schreiben.

~ celebration ~

Irgendwann war sie in seinen Armen eingeschlafen und als sie jetzt durch die hellen Strahlen der Sonne erwachte, war sie beruhigt, Zei neben sich schlafen zu sehen, es war also doch kein Traum gewesen. Erleichtert stand sie auf, um ins Bad zu gehen, an der Tür drehte sie sich noch einmal um und war einen Blick zurück auf den Schlafenden. Die langen Haare verliehen ihm einen sanften Ausdruck, um so mehr, da er friedlich zu schlafen schien. Wahrscheinlich war er nicht minder müde als sie es nach ihrer Reise gewesen war, dachte Yuki. Am besten, er schlief erst einmal richtig aus, sie würden später noch genug Zeit haben, um in Ruhe über alles zu reden.
 

Sie machte einen Spaziergang durch die Parkanlage und traf dabei zufällig auf Kaname, der an den Sockel seine Skulptur gelehnt stand. Er hob zum Gruß die Hand und sie gesellte sich zu ihm, verwundert darüber, daß sie ihn schon so zeitig antraf. Normalerweise wachte er nie vor der Mittagstunde auf, meistens jedoch erst gegen Nachmittag.

„Heute Abend wird die Zeremonie stattfinden“, bemerkte er, als sie ihn erreichte. Verwundert sah sie ihn an. Von welcher Zeremonie sprach er?

Er erwiderte ihren Blick und meinte dann mit leicht spöttischem Tonfall, ob ihr Zero denn nichts erzählt hätte. Verneinend schüttelte sie den Kopf. „Nun ja, er wird wohl seine Gründe gehabt haben.“ Obwohl Yuki daraufhin Genaueres erfahren wollte, weigerte sich Kaname, ihr eine entsprechende Antwort zu geben. Statt dessen verwies er sie an Kurosu, der ihr mit Sicherheit alles erklären könnte…

Sie machte sich sofort auf die Such nach Kuroso, traf diesen jedoch nicht an und ging deshalb wieder in ihre Räumlichkeiten zurück. Zu ihrer Überraschung war Zero bereits aufgestanden und hatte die Wohnung verlassen. Irgendwie irritierte sie das. Wo mochte er wohl hingegangen sein? Es gab so vieles, worüber sie mit ihm reden wollte…

Einige Zeit später klopfte es an der Tür und Kurosu erschien, um ihr einige Details über die Zeremonie mitzuteilen. Die Feierlichkeiten würden genau zur mittleren Stunde beginnen, sie sollte die Kleider anziehen, die er ihr mitgebracht hatte und vor allem den weiten dunkelblauen Umhang mit Kapuze nicht vergessen.
 

Zero war, nachdem er mit Kurosu die Details besprochen hatte, zu einer Wanderung durch die felsige Berglandschaft aufgebrochen. Auch wenn es Yuki gegenüber ein wenig unfair erschien, so wußte er doch nicht, wie er ihr gegenübertreten sollte, noch weniger, wenn sie erst alles erfahren würde, heute abend, im Zuge der Zeremonie. Auf einmal frischte es auf und eine heftige Windböe fuhr ihm durchs Haar. Ärgerlich strich er sich die langen Haarsträhnen aus dem Gesicht, welch eine Befreiung, wenn er sie endlich wieder kurz würde tragen können!
 

Kaname hatte sich in seine Gemächer zurückgezogen und saß grübelnd in seinem Lieblingssessel. Die heutige Nacht würde so manche unerwartete Offenbarung mit sich bringen, noch war nicht abzusehen, was danach wohl geschehen würde, in wieweit sich die Dinge verändern würden…

Er spielte mit dem Gedanken, durch seine Abwesenheit zu glänzen, war dann jedoch zu neugierig und entschloß sich letztendlich doch dazu, der Zeremonie beizuwohnen.
 

Pünktlich zur mittleren Stunde versammelten sich alle im großen Kuppelsaal. Das Besondere an diesem Raum war seine überdachte Decke, so daß man stets den Himmel sehen konnte, ohne jedoch bei schlechtem Wetter Gefahr zu laufen, den Unwegsamkeiten der Natur ausgeliefert zu sein. Im Rundgang brannten etliche Fackeln, um den Raum zu erhellen, außerdem gab es noch mehrere Schalen, in denen duftende Kräuter und Blumen verbrannt wurden. In der Mitte des Raumes stand eine Schale, in dem ein helles Feuer loderte. Kaname überflog die Anwesenden mit einem Blick und schätzte, daß ungefähr dreißig bis fünfzig Personen gekommen waren. Yuki und Zero konnte er jedoch nicht entdecken. Mit einem Mal trat Ruhe ein, als eine Gestalt vor das Feuerbecken trat und mit einer theatralischen Geste ihre Kapuze vom Kopf zog.
 

Anmerkung: Auf Grund des offensichtlich mangelnden Interesses wird dies möglicherweise das letzte Kapitel sein, das ich zu dieser FF hier hochlade.



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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von: abgemeldet
2008-06-20T20:12:30+00:00 20.06.2008 22:12
»Das Besondere an diesem Raum war seine überdachte Decke, so daß man stets den Himmel sehen konnte, ohne jedoch bei schlechtem Wetter Gefahr zu laufen, den Unwegsamkeiten der Natur ausgeliefert zu sein.«

Ich schätze, hier ist ein Glasdach gemeint. Das kann man aber nur erraten.
Warum schreibst du nicht: »Das Besondere an diesem Raum war seine Glasdecke«?

Aber bitte schreib doch weiter!
Ich bin jedenfalls gespannt, was jetzt passieren wird!!
Es wäre doch schade, nun aufzuhören! Du kommst gerade in Fahrt!

@Rulca
Wie sollte ich bitte deine Posts löschen?! Kannst du mir das mal verraten?
Erst mal nachdenken, bevor man solche Anschuldigungen vorbringt!
Im Übrigen habe ich es nicht nötig, die Meinungsäußerungen anderer zu löschen. Ich kämpfe mit fairen Mitteln. Und es ist eine Unverschämtheit, mir das Gegenteil zu unterstellen!

Nebenbei bemerkt: Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, daß du "gegen mich" warst. Wahrscheinlich habe ich das gar nicht bemerkt.
Ich reagiere auch nicht auf jeden Kommentar.
Du siehst Gespenster!
Von: abgemeldet
2008-06-19T18:16:24+00:00 19.06.2008 20:16
Zei hält sich an die alte Rechtschreibung?
Er steigt gleich in meiner Gunst. XD
Du stehst ja auf lange Haare ... Ich bin froh, daß es nur vorübergehend ist. ^^'
Die Vision des gealterten Zei klingt spannend. Hat irgendwie was Poetisches und sicher verbirgt sich dahinter noch irgendein Geheimnis?
Sehr romantisch, das Kapi ... ^^
Paßt irgendwie zu dir. *g*
Wie immer schaffst du es meisterlich, eine melancholische, kontemplative Stimmung zu erzeugen. Das ist eine besondere Stärke deiner Texte.

Und bitte verzeih, daß dieser Kommentar so spät kommt! *verbeug*
Von:  dark_silva
2008-06-17T06:41:52+00:00 17.06.2008 08:41
sry dass ich dir bei den letzten kapi kein kommi hinterlassen hab, aber ich habs vergessen
super kapi
bitte mach weiter
würd mich sehr darüber freuen
lg dark_silva
Von: abgemeldet
2008-06-16T23:05:30+00:00 17.06.2008 01:05
hallo hier ist ruka , me-sama , du hast wieder ein neues kapitel geschrieben wie mich das freut , ich liebe nämlich deine ff ^^ und würde mich auch freuen wenn du weiter schreibst ^^ was ich gerne wissen würde was ist das für eine zeremonie und wo ist yuki und wo ist zero ? tut mir leid weil ich bisher keine kommis geschrieben hab aber das stimmt nicht irgendjemand hat wohl mein anderes kommi gelöscht das was ich vorher geschrieben ha , ich wette das war gatty der traue ich es hundertprozentig zu weil ich ja dich verteidigt und gegen sie war. villeicht oder vielleicht hat ihr es nicht gefallen was ich geschrieben hab , ^^ na ja ist mir auch egal , danke für das neue kapitel hab mich total darüber gefreut . lg ruka ^^ love me-sama ^^
Von: abgemeldet
2008-06-16T20:25:56+00:00 16.06.2008 22:25
ich schliesse mich bei lenia an ^-^
sry das ich erst jetzt ein kommi schreiben kann hatte leider meine nick und pass verlegt ~.~'' (dämlich muss man sein)

freue mich auf ein evtl. weiters kapitel, wer mag das sein der ans feuerbecken tritt Öö

lg Tam Tam
Von:  lenia
2008-06-16T19:39:27+00:00 16.06.2008 21:39
so hier kommt ein kommi
sry, habe die ff erst endeckt und bi hellauf begeistert...hc fwürde mch echt freen wenndu weitermachen würdest, da mir dein schreibstil und dein sinn für dramatik sher gut gefällt
hoffe du schriebst weiter
lg
lenia

ps: würde mich über eine ens benachrichtung bei einem nächsten kapitel sehr freun^^
Von:  its-me
2008-03-09T22:05:46+00:00 09.03.2008 23:05
@ Gatty

>>Die Vampire hatten seit jeher einen – im Vergleich zu den Menschen – verschobenen Tagesrhythmus, was sich entgegen allgemeiner Vorurteile vor allem dadurch ergeben hatte, daß sie sich ihren Verfolgern entziehen mußten, was sich nachts besser umsetzen ließ als tagsüber.«
Welches ist dann ihre Schwäche?

-Schwäche kann auch in der Stärke der anderen bestehen, ergo, "daß sie sich ihren Verfolgern entziehen mußten, was sich nachts besser umsetzen ließ als tagsüber" da die Menschheit in der Regel nachts schläft, wurden die Vampira nachtaktiv, ist bei manchen Arten auf der Erde ja auch so, von wegen natürliche Freßfeinde etc;)

»Es tut mir leid!« wird klein geschrieben, anders als: »Er tut mir ein Leid!« Hier ist nämlich »Leid« ein Substantiv, im ersten Satz jedoch ein Bestandteil des Verbs »leidtun«.

-tja da muß ich dich leider enttäuschen, in 2! Romanen, die ich kürzlich gelesen habe, wird, Es tut mir Leid - Leid groß geschrieben, und du willst doch nicht behaupten, alle Verlage drucken fehlerhafte Bücher, oder? btw: neue Rechtschreibung suxx so who cares ;)

Angliszismen sind ja noch übler als selbst kreierte Worte, nene da bleib ich lieber bei meiner CrossAcademy, und auch hier wieder: künstlerische Freiheit! 99% der Sachen, die du bemängelst, finden sich so in etlichen gedruckten Romanen wieder ;)

Von: abgemeldet
2008-02-16T18:05:11+00:00 16.02.2008 19:05
Erst mal ein Lob: Du verstehst es immer wieder, die Spannung gut aufzubauen und im entscheidenden Moment eine interessante Wende einzufügen (so wie hier mit dem Brief). Kompliment!
Und nun die Kritik (die fällt wie immer etwas ausführlicher aus, aber das ist normal XD)!
»Die Vampire hatten seit jeher einen – im Vergleich zu den Menschen – verschobenen Tagesrhythmus, was sich entgegen allgemeiner Vorurteile vor allem dadurch ergeben hatte, daß sie sich ihren Verfolgern entziehen mußten, was sich nachts besser umsetzen ließ als tagsüber.«
Welches ist dann ihre Schwäche?
»Die ganze Anlage war äußerst liebevoll angelegt ...«
Tja, wie sollte man eine »Anlage« schaffen, außer dadurch, daß man sie »anlegt«? XD
Und im nächsten Satz steht noch mal Anlage! Donner und Doria!
Es gibt so viele mögliche Worte: Park, Garten, Grünfläche (oder Grünraum, wie man ja einigen Hochschullehrern zufolge eigentlich sagen müßte) ...
»Es tut mir leid!« wird klein geschrieben, anders als: »Er tut mir ein Leid!« Hier ist nämlich »Leid« ein Substantiv, im ersten Satz jedoch ein Bestandteil des Verbs »leidtun«.
Ähnlich ist es bei »lachen hören«. »Ich höre dich lachen.« Lachen ist ein Verb.
»Ich höre dein Lachen.« Lachen ist ein Substantiv.
»Tageslicht« groß schreiben!
Vor der wörtlichen Rede steht ein Doppelpunkt, dann geht es groß weiter:
Nun meinte er: »Es gibt so viel, was wir dir noch werden erklären müssen.«
Oder:
»Es gibt«, sagte er, »so vieles, was wir dir noch erklären müssen.«
Also und nun noch mal ein Wort zur größten internationalen Rechtschreibsünde aller Zeiten! (Ich sage absichtlich »international«, weil diese Unsitte von den Regeln aller menschlichen Sprachen verworfen wird!) >.<
»Cross Academy« wird auseinander geschrieben. Niemals, niemals darf man Cr... - du weißt schon; also ohne Leerzeichen vor dem Großbuchstaben - schreiben. Im Deutschen heißt es »Cross-Akademie«.
Merke: AUF EINEN KLEINBUCHSTABEN FOLGT NIE EIN GROSZBUCHSTABE!!!
Ansonsten: Weiter so!
Von: abgemeldet
2008-02-09T20:20:57+00:00 09.02.2008 21:20
Dieses Kapitel hat mir sehr gut gefallen. Du verstehst es, der Geschichte eine neue interessante Wendung zu geben. Das Tal ist eine gute Idee.
Mein Lob deiner korrekten Auffassung der handelnden Personen (insbesondere Kanames) will ich nicht gebetsmühlenartig wiederholen, angebracht ist es auf jeden Fall.
Ein paar Ausdrucksmängel sind zu kritisieren:
»[...] vor ihr stand ihr Ziehvater Kurosu, den sie jedoch im ersten Moment nicht erkannt hatte, da er jetzt doch sehr anders aussah, als sie ihn in Erinnerung hatte [...] Nein, vielmehr wirkte er irgendwie jugendlicher, zeitloser, als sie ihn in Erinnerung gehabt hatte.«
Zweimal »in Erinnerung haben«, das ist ein bißchen zu viel.
Und dann im nächsten Absatz noch mal »zeitlos« und »jugendlich«:
»Sein Gesicht strahlte eine Zeitlosigkeit aus, daß es auf sie beinahe beängstigend wirkte. Hatte er schon immer so jugendlich ausgesehen?«
Das ist doppelt gemoppelt. Entweder denkst du dir andere Worte aus oder du mußt es nicht noch mal erwähnen.
Dann gibt’s hier einen komischen Satz: »Yuki wußte nicht genau was, jedoch schockierte sie dieser Gedanke irgendwie.«
Wie, was?
Woher kommt hier ein was??
»[...] außerdem sei der morgen ja nicht mehr allzu fern.«
Der Morgen ist ein Substantiv. Der Morgen ist nicht fern.
Aber: Ich stehe morgen zeitig auf.
Ansonsten: Weiter so!
Von: abgemeldet
2008-02-03T15:52:43+00:00 03.02.2008 16:52
Na, ich bin ja gespannt, was weiter passiert.
Kaname tut mir irgendwo immer leid ...
Du magst Bäume, was?
*lach*
Na ja, mal sehen ...


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