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Seeking for the Truth

von

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~ looking forward ~

Der Ort, an den Kaname reisen wollte, lag ziemlich weit entfernt, sehr weit im Norden, dort wo sich ein weitläufiges Bergmassiv ausdehnte.

Da er keine unerwarteten Zwischenfälle auf ihrer Reise erleben wollte, machten sie einige Umwege und brauchten insgesamt mehrere Wochen, bis sie endlich angekommen waren.

Yuki war erschöpft, sowohl mental als auch physisch, doch Kaname wollte so schnell wie möglich den Ort erreichen, und so ritten sie viele Stunden am Tag. Als sie die Berge erreichten, atmete Yuki erleichtert auf, sie waren jedoch noch immer nicht an ihrem Ziel angekommen…

Als sie eine Woche später endlich über einen geheimen Pfad in ein Tal hinabritten, war Yuki mehr als erstaunt, als sie ihren Blick über die Umgebung schweifen ließ. Die gesamte Landschaft bot ihr einen unbekannten Anblick, sie war überrascht, daß so ein Tal existierte, insgeheim fragte sie sich, wie es all die Jahrhunderte im Geheimen verborgen bleiben konnte.

Kaname, der ihre Gedanken erraten zu haben schien, bemerkte: „Es gehörte seit jeher den Reinblütlern, deshalb wußten die Menschen nichts von seiner wirklichen Existenz, es ist für sie mehr ein Mythos, denn Realität.

Das Tal verfügte über eine üppige und sehr grüne Vegetation, noch nie zuvor hatte Yuki so viele bunte Blumen gesehen.

Kaname schlug einen gewundenen Pfad ein, auf dem sie nach kurzer Zeit zwei Wächtern begegneten, die sie jedoch, nachdem sie Kaname erkannten, ohne weiteres passieren ließen.

Yuki fragte sich mehr und mehr, wohin sie eigentlich geraten war…

Die eigentliche Siedlung war in den Fels gehauen worden, war jedoch im Laufe der Zeit immer größer geworden und bestand nun auch aus Stein gebauten und gezimmerten Häusern; Kaname führte sie weiter ins Innere des Felsendomizils, schließlich kamen sie in eine Halle, in deren Zentrum ein mit Wasser gefülltes Becken stand, an den Wänden befanden sich unzählige Regale mit Aufzeichnungen, Tiegeln, Kristallen und Skulpturen, an zwei sich gegenüberliegenden Seiten befanden sich mehrere Bänke und Tische. Yuki war noch ganz gefangen genommen, von den vielen Eindrücken, die sich ihr mit einem Mal darboten, als plötzlich, anscheinend aus einem Seitengang, den sie nicht bemerkt hatte, ein Mann auf sie zutrat und dabei irgendeine Geste der Begrüßung machte.

„Wie schön, daß ihr endlicheingetroffen seid! Ich dachte schon, ihr würdet es vor dem Jahreswechsel nicht mehr schaffen.“

Yuki blinzelte verwirrt, der Jahreswechsel war doch erst in knapp 6 Monaten? Wieso hätten sie so lange unterwegs sein sollen?

Der Mann der nun direkt vor ihr stand, redete schon wieder, jedoch hatte sie den Anfang seiner Bemerkung verpaßt, „….meine Güte, wie erwachsen du geworden bist, da habe ich doch glatt verpaßt, was aus meiner Adoptivtochter geworden ist, so ein Jammer aber auch!“

Yuki sah ihr Gegenüber nun zum ersten Mal richtig an und hätte vor Überraschung beinah aufgeschrieben, vor ihr stand ihr Ziehvater Kurosu, den sie jedoch im ersten Moment nicht erkannt hatte, da er jetzt doch sehr anders aussah, als sie ihn in Erinnerung hatte, und das lag keineswegs daran, daß er in den Jahren, wo sie ihn nicht gesehen hatte, besonders gealtert wäre. Nein, vielmehr wirkte er irgendwie jugendlicher, zeitloser, als sie ihn in Erinnerung gehabt hatte.

Seine Haare waren noch länger als früher, er hatte sie am Hinterkopf zusammengebunden, jedoch zu beiden Seiten der Schläfen eine handbreit lose gelassen, so daß sie ihm über die Schulter nach vorne fielen und sein Gesicht umrahmten. Sein Gesicht strahlte eine Zeitlosigkeit aus, daß es auf sie beinahe beängstigend wirkte. Hatte er schon immer so jugendlich ausgesehen? fragte sie sich.

Das Auffallendste waren jedoch seine dunklen Augen, die einen Stich ins violette hatten, sowie seine silbernen Haare. Sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, daß er so ausgesehen hatte, und das, obwohl sie ihn fast tagtäglich gesehen hatte. In seiner derzeitigen Erscheinung erinnerte er sie mehr an eine ältere Version von Zei, als an ihren Ziehvater….

Kurosu, der ihre Verwirrung zu bemerken schien, schlug schließlich vor, daß sie sich am besten erst einmal von ihrer Reise erholen sollten, er würde dafür sorgen, daß sie sich erfrischen konnten und etwas zu essen und zu trinken bekämen, bevor sie sich weiter unterhalten würden.

Yuki war über diesen Vorschlag überaus dankbar und noch ehe sie etwas erwidern konnte, war er bereits wieder verschwunden und ließ sie mit Kaname zurück. Kaname begleitete sie ihn ein großzügig eingerichtetes Zimmer und meinte, er würde dann später zurückkommen, um mit ihr zusammen zu Kurosu zu gehen. Als er ihren verunsicherten Blick bemerkte, trat er zu ihr und strich ihr über die Wange. „Mach dir keine Sorgen Yuki, du bist hier unter Freunden, bis später. Wenn etwas sein sollte,….mein Zimmer liegt am Ende des Flures.“
 

Das Zimmer, oder vielleicht sollte sie sie besser als ‚Gemächer’ bezeichnen, enthielt auch einen sehr geräumigen Kleiderschrank in welchem sich, zu Yukis Erstaunen, auch diverse Kleidungsstücke in ihrer Größe befanden, es schien beinahe so, als wäre alles von langer Hand vorbereitet worden und als hätte das Zimmer nur noch auf ihre Rückkehr gewartet. Yuki wußte nicht genau was, jedoch schockierte sie dieser Gedanke irgendwie.

Sie warf ihren Umhang auf ein in der Nähe stehendes Sofa und streifte sich die Stiefel ab, ehe sie auf Strümpfen in de nächsten Raum lief, der offensichtlich als Schlafzimmer dienen sollte – gegenüber der Fenster stand ein recht großes Bett mit hellblauen Seidengardinen, eine blau-weiß gemusterte Tagesdecke sowie etliche Kissen in zarten Pastelltönen vervollständigten das Ensemble. Yuki, die nach den Strapazen ihrer Reise aufrichtig erleichtert war, nicht mehr auf dem Boden schlafen zu müssen, konnte der Verlockung die sich ihr darbot nicht entziehen und so lies sie sich rücklings auf die weiche Matratze fallen – nur für ein Paar Augenblicke, dachte sie noch, bevor sie in tiefen Schlaf fiel.
 

Sie erwachte durch ihren eigenen Schrei, im Dunklen, und im ersten Moment war sie unfähig sich zu erinnern, wo sie sich befand. Als sich ihre Augen nach einiger Zeit an das fahle Dämmerlicht gewöhnt hatten, konnte sie die Umrisse der Zimmereinrichtung erfassen und sie atmete erleichtert auf. Sie hatte einen schrecklichen Alptraum gehabt – einen mehr in ihrem Leben – und dieses Mal war niemand da, um sie zu trösten und zu beruhigen, daß es nur ein böser Traum gewesen war. Aber war es das denn überhaupt gewesen – nur ein böser Traum? Mit einem Mal erinnerte sie sich wieder, daß sie auch von Zei geträumt hatte und in ihrem Traum, war es ihm keineswegs gut ergangen….

Yuki sprang aus dem Bett und stolperte zur Tür und stürmte auf den Gang hinaus. Da sie vergessen hatte, sich die Schuhe anzuziehen rutschte sie auf den glatten Fliesen beinahe aus und wurde nur durch Zufall vor einem Sturz auf den harten Boden bewahrt, als sie jemand an den Armen ergriff und zu sich zog.
 

„Der Boden ist sehr glatt, gib acht, daß du nicht stürzt“, tadelte eine sie eine ihr wohl bekannte Stimme sanft. Sie drehte sich um und blickte direkt in Kanames dunkle Augen. Er hatte sich umgezogen und anders frisiert, wirkte ansonsten jedoch keineswegs so erschöpft wie sie, auch wenn er anscheinend noch nicht geschlafen hatte – im Gegensatz zu ihr.

Im ersten Moment war sie so erleichtert, daß sie ihm in die Arme fiel, nur um sich kurz darauf wieder verlegen von ihm zu lösen. Kaname betrachtete nachdenklich ihren verwirrten Gesichtsausdruck, irgend etwas schien sie aus der Fassung gebracht zu haben. Beruhigend legte er ihr einen Arm um die Schultern.

„Was hältst du davon, wenn wir uns hinsetzen und du mir erzählst, was dich so beunruhigt hat?“ Dankbar nickte Yuki und ließ sich von ihm in sein Zimmer begleiten. Kaname bedeutete Yuki sich aufs Sofa zu setzen und auf ihn zu warten, kurz darauf kehrte er mit einem Tablett, Tee und etwas Gebäck zurück.

Yuki hatte die Arme um die angewinkelten Beine geschlungen und machte den Eindruck, als fröre sie, deshalb holte er noch eine Decke, die er um ihre Schultern legte.
 

„Ich wollte mich nur einen kleinen Moment ausruhen“, begann sie schließlich, „doch irgendwie muß ich wohl doch eingeschlafen sein, als ich wieder aufwachte, war es bereits Nacht und so finster im Zimmer“, sie stockte, „und außerdem hatte ich wieder diesendiesen Traum…und von Zei habe ich auch geträumt.“ Unvermittelt richtete sie ihren Blick auf Kaname, „es geht ihm nicht gut, da bin ich mir sicher, es geht ihm überhaupt nicht gut! Wir müssen ihm helfen, wir können doch nicht einfach hier sitzen und nichts tun….“ Sie war noch immer so durcheinander, daß sie in Tränen ausbrach, ohne es verhindern zu können, deshalb verbarg sie ihr Gesicht in den Händen.

Kaname, der bisher schweigend zugehört hatte, setzte sich neben sie und strich ihr tröstend über den Rücken.

„Yuki….du brauchst dir keine Sorgen um Kiryu zu machen, es mag ihm vielleicht tatsächlich nicht gut gehen, aber es ist trotzdem alles in Ordnung.“ Als sie ihn daraufhin entsetzt ansah, um zu protestieren, legte er ihr einen Finger auf die Lippen, um sie am Sprechen zu hindern und fixierte ihren Blick. „Ich kann dir jetzt nicht mehr dazu sagen, vertrau mir, versuch, mir zu vertrauen, bitte.“ Nach einigem Zögern nickte sie schließlich wenig überzeugt und murmelte, „ich weiß, daß es ihm nicht gut geht, ganz gleich, weshalb…“

Da sich Yuki weigerte, alleine in ihre dunklen Zimmer zurückzugehen, begleitete Kaname sie letztendlich und erklärte ihr dann, wie sie die Beleuchtung zu benutzen hatte. Schließlich dankte sie ihm verlegen und sagte, daß er sicher auch noch schlafen müsse und sie nun alleine zu recht komme, außerdem sei der morgen ja nicht mehr allzu fern und bei Tageslicht fühle sie sich sowieso sicherer. Kaname verließ sie mit der Bemerkung, sollte noch etwas sein, wisse sie ja, wo sie ihn finden würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-02-09T20:20:57+00:00 09.02.2008 21:20
Dieses Kapitel hat mir sehr gut gefallen. Du verstehst es, der Geschichte eine neue interessante Wendung zu geben. Das Tal ist eine gute Idee.
Mein Lob deiner korrekten Auffassung der handelnden Personen (insbesondere Kanames) will ich nicht gebetsmühlenartig wiederholen, angebracht ist es auf jeden Fall.
Ein paar Ausdrucksmängel sind zu kritisieren:
»[...] vor ihr stand ihr Ziehvater Kurosu, den sie jedoch im ersten Moment nicht erkannt hatte, da er jetzt doch sehr anders aussah, als sie ihn in Erinnerung hatte [...] Nein, vielmehr wirkte er irgendwie jugendlicher, zeitloser, als sie ihn in Erinnerung gehabt hatte.«
Zweimal »in Erinnerung haben«, das ist ein bißchen zu viel.
Und dann im nächsten Absatz noch mal »zeitlos« und »jugendlich«:
»Sein Gesicht strahlte eine Zeitlosigkeit aus, daß es auf sie beinahe beängstigend wirkte. Hatte er schon immer so jugendlich ausgesehen?«
Das ist doppelt gemoppelt. Entweder denkst du dir andere Worte aus oder du mußt es nicht noch mal erwähnen.
Dann gibt’s hier einen komischen Satz: »Yuki wußte nicht genau was, jedoch schockierte sie dieser Gedanke irgendwie.«
Wie, was?
Woher kommt hier ein was??
»[...] außerdem sei der morgen ja nicht mehr allzu fern.«
Der Morgen ist ein Substantiv. Der Morgen ist nicht fern.
Aber: Ich stehe morgen zeitig auf.
Ansonsten: Weiter so!


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