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Nur ein paar Worte ...

... und ich wäre geblieben
von

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Visionen

Sango, Müroke, Shippo und Kiara warteten noch lange vor dem Brunnen. Sie wussten nicht was geschehen war, denn Inu Yasha wollte es ihnen nicht erzählen. Das einzige was er sagte, als sie nach Kagome gefragt hatten, war: „Sie soll bleiben wo sie ist, hier will sie doch sowieso niemand!“ Immer wenn sie versuchten das Thema anzusprechen, bekam Inu Yasha einen Wutanfall und manchmal drohte er ihnen auch mit seinen Krallen.

Sie reisten zwar noch zusammen, aber es war nicht dasselbe ohne Kagome. Nicht nur, dass sie fast gegen Dämonen verloren, sondern auch ihre Freundschaft mit Inu Yasha litt sehr. Schon allein wegen den ständigen Wutausbrüchen und Drohungen.

Es dauerte bei den 5 sehr viel länger Kagome zu vergessen. Es war eigentlich unmöglich.
 

Nach 4 Monaten geschah dann etwas Schreckliches.

Es war mitten in der Nacht und alle schliefen, bis auf Inu Yasha. Jedes mal wenn er die Augen schloss, sah er ihr Gesicht, immer noch. Er hatte immer nur wenige Stunden Schlaf und war deshalb noch mürrischer drauf.

Knacks (ein Ast ist zerbrochen, der auf dem Boden lag)

„Wer ist da?“ Inu Yasha war aufgesprungen und hatte Tessaiga aus seiner Scheide gezogen. Doch als er sah wer hinter einem Felsen hervor kam, lies er sie gleich wieder sinken. Aber sie war nicht die, die Inu Yasha erwartet hatte. In der Dunkelheit, waren sie nicht zu unterscheiden.

„Hallo Inu Yasha. Lang nicht mehr gesehn.“ Erst als Kikyo in das Mondlicht trat erkannte er sie. Sofort erhob er Tessaiga wieder.

„Na na na! Du wirst mich doch nicht bedrohen wollen?“

„Sei still! Was willst du hier? Du hast das was du wolltest und jetzt lass mich in Ruhe!“ Inu Yasha versuchte nicht zu schreien, denn er wollte die anderen nicht wecken, damit sie nichts von der Sache mit Kikyo erfuhren.

„Du willst mir die Schuld geben, für das was passiert ist. Süß. Aber ich bin mit Sicherheit nicht Schuld an deinem Streit mit Kagome.“

„Ach nein? Wer dann?!“

Kikyo kicherte und sagte dann: „Natürlich du, wer denn sonst? Du hättest ihr doch folgen können, oder seh ich das falsch? Du hättest sie locker aufhalten können.“ Sie hatte Recht. Aber Inu Yasha wollte Kagome nicht folgen. Es war ihre Entscheidung gewesen und er hätte ja bestimmt nichts daran ändern können.

„Wenn du nicht gewesen wärst, dann wäre das alles gar nicht erst passiert!“

„Aber immerhin hast du dich ja auch gar nicht gewährt.“

„Du hast Kagome bedroht! Was hätte ich da tun soll?“

„Na ja, ist ja jetzt auch egal. Ich wollte dir nur jemanden vorstellen …“ Kikyo ging einen Schritt zur Seite. Und dann kam ein kleiner Junge hinter dem Stein hervor. Er war ungefähr sieben Jahre alt.

„Darf ich dir deinen Sohn vorstellen: Inyo.“ Inu Yasha musterte das Kind. Er hatte schwarze lange Haare. Er sah fast genauso aus wie er, wenn er ein Mensch war.

„Soll das ein Witz sein? Es sind gerade erst mal vier Monate vergangen, seit … na du weißt schon!“

„Ja, aber immerhin bin ich tot. Und deshalb ist einiges bei mir anders, als bei euch Lebenden.“

„Aber selbst wenn es so wäre, wieso zeigst du mir den dann?“ Inu Yasha hatte das Wort mit so viel Ekel ausgesprochen, dass Inyo zusammen zuckte, doch er nahm keine Rücksicht auf den Jungen.

„Ich habe dir gesagt, dass ich nichts mit ihm zu tun haben will! Ich will ihn nicht kennen lernen und ich werde auch nicht den Vater für ihn spielen!“ Inu Yasha starrte Kikyo so fest in die Augen, dass er nicht bemerkte, wie Inyo immer wütender wurde.

„Ich wollte ihn dir nur einmal zeigen.“, sagte Kikyo.

„Ich will ihn aber nicht sehen, genauso wenig wie dich! Und jetzt verschwindet alle beide, bevor …“ Inu Yasha drohte Kikyo mit Tessaiga – und das war der größte Fehler den er begehen hätte können.

Es war, als wäre in Inyo etwas explodiert. Plötzlich bekam er eine immer und immer stärker werdende Aura. Seine Augen waren auf einmal feuerrot und plötzlich hielt er ein Schwert, dass genauso groß war wie Tessaiga war. Doch sein Schwert war umgeben von Flammen, die wild um sich schlugen.

Inu Yasha wusste gar nicht wie ihm geschah, als Inyo schon auf ihn einschlug. Inu Yasha konnte zwar knapp ausweichen, aber auf der Wange striff ihn Inyo noch.

„Hör auf! Was soll denn das?“ Eine Zeit lang wich Inu Yasha noch aus, aber als er merkte, dass die anderen gerade wach wurden, da setzte er zum Gegenschlag an. Er konnte den Angriff auf Sango gerade noch rechtzeitig abblocken.

„Lass meine Freunde aus dem Spiel!“ Inu Yasha setzte all seine Kraft in seine Hand und schleuderte Inyo weg. Der flog gegen den Stein und wurde bewusstlos.

„Inu Yasha! Was ist passiert?“, fragte Müroke während er sich den Schlaf aus den Augen rieb. Doch er ignorierte seine Frage, denn nun ging der Hundedämon auf Kikyo zu.

„Woher hat er dieses Schwert? Und wieso wollte er mich gerade töten?“

„Wie soll ich sagen? Er wurde dazu erzogen.“

„WAS? Du hast ihn zu einer Killermaschine erzogen?“

„Nein, da hast du mich missverstanden. Ich habe ihn nicht zu einer Killermaschine erzogen, er ist zu jedem sehr nett und höflich. Ich habe ihn nur dazu erzogen, dass er dich tötet.“ Kikyo lehnte lässig neben dem Stein und lächelte als wäre nie etwas geschehen.

„Wieso tust du das?“

„Man nennt das Rache. Es ist so ein schönes Wort, findest du nicht auch?“

„Inu Yasha, was redet denn Kikyo da?“, fragte Sango, die zusammen mit Müroke, Shippo und Kiara fleißig lauschte. Aber auch sie wurde ignoriert.

Inu Yasha verstand nun gar nichts mehr. Jetzt auf einmal wollte Kikyo Rache haben, und das ausgerechnet mit seinem Sohn!

„Ich denke du solltest jetzt gehen – und nimm deinen Plagegeist mit!“

„Wir sind noch lange nicht fertig.“ Kikyo ging zu Inyo hin und strich mit den Fingern über seine Stirn. Schlagartig öffnete er seine Augen wieder und das ganze begann von vorne. Wieder ging er mit seinem Flammenschwert auf Inu Yasha los. Diesmal hatte er zum Glück Unterstützung.

Es war zum Verrückt werden. Sie konnten ihn noch so oft hart treffen, er stand immer wieder auf. Er kam ihnen vor wie ein Roboter (natürlich kannten sie damals so was noch nicht, aber so streng wollen wir ja jetzt nicht sein, oder?). Hätten sie auf Kikyo geachtet, wäre ihnen vielleicht aufgefallen, dass sie Inyo mit einigen Zaubersprüchen unterstützte. Aber sie waren zu beschäftigt. Inyo war schnell und stark und auch wenn er in der Unterzahl war, war er den anderen weit aus überlegen. Sein Ziel war es zwar Inu Yasha zu töten, aber nachdem sich die anderen immer eingemischt hatten, richtete sich sein Zorn auch gegen sie.

„Inu Yasha, wir müssen schnell weg!“, sagte Müroke. Da waren sich alle einig. Also saßen alle bis auf Inu Yasha schnell auf Kiara auf und versuchten zu entkommen, während Inu Yasha Inyo noch einmal gegen einen größeren Stein schlug. Dann kam er hinterher.

Sie hatten nicht viel Vorsprung, aber es reichte um alles in einer Kurzversion zu erklären. Nun verstanden sie, wieso Kagome gegangen war, und wieso Inu Yasha nie darüber reden wollte. Es tat ihm jetzt immer noch weh, von dieser Nacht zu reden.

„Was sollen wir jetzt tun? Dieser kleine Gnom ist wahnsinnig stark! Er kommt wirklich nach mir!“ Sango und Müroke fanden das äußerst komisch und so gab es wenigstens ein paar Minuten Fröhlichkeit nach diesen langen Monaten der Trauer.

Doch während sie sich über Inu Yasha lustig machten, musste er an Kagome denken. Immer und immer wieder.

Plötzlich geschah etwas: Während Inu Yasha neben Kiara herhüpfte, und sich nichts sehnlicher wünschte als Kagome an seiner Seite, war er auf einmal im Nichts. Um ihn herum war alles schwarz. Und er war allein. Doch dann erschien vor ihm eine Art Nebel. Und aus den Nebelschwaden wurde langsam ein klares Bild. Zuerst erkannte Inu Yasha nichts auf diesem Nebelbild. Doch dann viel es ihm wie Schuppen vor die Augen: das war die Zukunft! Die Zukunft in der Kagome lebte! Und dann sah er sieh. Sie ging gerade an einem verglasten Haus vorbei und sah etwas mitgenommen aus. Er hatte ganz vergessen wie schön sie war … Und gerade als sie sich zu ihm herdrehen wollte, verschwand das Bild wieder. Der Nebel löste sich langsam auf und Inu Yasha war wieder im Dunklen allein.

Jetzt da er ihr Gesicht wieder gesehen hatte, war die Sehnsucht größer als zuvor. Er vermisste alles an ihr, aber am meisten fehlte ihm ihr Lachen. Sie konnte so fröhlich sein, so etwas hatte er noch nie erlebt.

Schon wieder tauchte ein Nebel auf und wieder formte er sich langsam zu einem Bild. Auch diesmal sah Inu Yasha wieder Kagome, doch nun war sie offenbar zu Hause. Sie war etwas bleich im Gesicht.

„Kagome!“, schrie Inu Yasha verzweifelt, in der Hoffnung, dass sie zu ihm kommen würde. Und in der Tat, sie hatte ihn anscheinend gehört! Kagome fuhr in die Höhe, als hätte sie jemand gerufen. Dann rannte sie aus dem Zimmer, und der Nebel verschwand wieder.

„KAGOME!!!“ Aber es kam kein Bild mehr, Kagome war weg.

Jetzt wurde es auch wieder heller. Das Dunkle verschwand immer und immer mehr und dann sah er Sangos Gesicht über seinem.

„Gott sei Dank! Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht!“, sagte sie. Jetzt bemerkte er erst, dass er auf dem Boden lag, und sein Kopf tat höllisch weh.

„Was ist passiert?“

„Tja, wenn wir das wüssten. Auf einmal warst du wie weggetreten und bist … abgestürzt. Und dann bist du mit dem Kopf zuerst auf dem Boden gelandet und hast dich einfach nicht mehr gerührt.“ Das erklärt ja dann auch den Schmerz und diesen seltsamen Traum, dachte er.

„Also war es nur ein Traum …“ murmelte er enttäuscht. Sango und Müroke sahen sich fragend an, aber sie sagten nichts.

„Komm Inu Yasha! Du bist hier einige Minuten gelegen. Dieser Giftzwerg hat und uns bald eingeholt!“, drängte Müroke.

„Ja, aber wir wissen noch nicht was wir machen sollen. Finden werden sie uns auf jeden Fall.“, sagte Shippo (der kleine Kerl, kam bisher viel zu kurz dran – sorry Shippo!)

„Ich hab eine Idee: Wir gehen in die Zukunft!“, sagte Inu Yasha.

„WAS?“, sagten alle zusammen total fassungslos.

„Ja! Wenn ich das kann, dann könnt ihr das auch. Ich habe genug Splitter für alle.“

„Inu Yasha, hast du dir das mal überlegt? Wo sollen wir denn wohnen? Glaubst du Kagome möchte dich sehn? Bestimmt nicht.“ Müroke war sofort still, nachdem ihm Sango fest ihn die Rippen stieß, wegen seiner Taktlosigkeit.

„Wir müssen ja nicht bei ihr wohnen.“

„Ja, aber wenn wir nun die Vergangenheit dann irgendwie verändern? Und wenn du die Vergangenheit änderst, dann änderst du doch auch die Zukunft, aber die ändert sich doch wegen uns und …“ Shippo versuchte seine Theorie zu vervollständigen, aber das war für ihn alles noch zu kompliziert.

„Wir müssen uns nur ruhig verhalten, dann wird niemand etwas merken. So! Und jetzt gehen wir besser schnell, ich kann die Aura des Zwergs spüren!“

Und so machten sie sich auf den Weg. Sie waren zum Glück schneller als Inyo, aber zum Schluss legte er auch noch einen Zahn zu, und hätte sie beinahe erwischt. Doch sie konnten alle noch in letzter Minute in den Brunnen hüpfen und hatten somit keine Chance mehr, über Shippos Idee nach zu denken …



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