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Wounded Angel

Chapter 19 freigeschaltet...~*erfolgreich abgeschlossen*~
von

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Chapter seven

Chapter seven
 


 

Bewusst hatte sich Toshiya auf seinem Heimweg von Seitenstraßen ferngehalten und als er sicher und unverletzt in dem Haus angekommen war, in dem sich seine Wohnung befand, seufzte er erleichtert auf. Er schloss die Haustür hinter sich zu und trabte lustlos die Treppen bis zu seiner Wohnung hinauf. Oben angekommen steckte er seinen Schlüssel ins Schlüsselloch, schloss müde auf, trat ein und schloss die Tür hinter sich.

"Ich werde dich überall finden. Ob nah oder fern"

Zitternd drehte sich Toshiya zur Tür um und schloss dreimal hintereinander ab.

"Vorsichtshalber.", dachte er, drehte sich beruhigt um und betrachtete seine neue Wohnung glücklich. Durch ein Dachfenster schien eine Straßenlaterne herein und tauchte die ganze Wohnung in ein warmes orangenes Licht. Es standen zwar noch keine Möbel darin, aber Toshiya gefiel die Wohnung auch leer ganz gut.

Er würde höchstens ein Sofa und einen kleinen Tisch in sein Wohnzimmer stellen, welches mit seiner Küche verbunden war. Die Küchenschränke waren an der Wand angeordnet und mittig stand ein großer Arbeitstisch, auf dem man alles für sein Essen zurechtschneiden konnte. Unter der Tischplatte waren noch weitere Schubladen angebracht in denen man Kochlöffel, Messer, Gabeln etc. aufbewahren konnte.

Mitten in der Wohnung führte eine Wendeltreppe nach oben. Oben war eine große Fläche die durch keine Türen oder Wände abgetrennt war. Sie "schwebte" sozusagen und wurde nur mit einem Holzgeländer abgegrenzt, das einen davor schütze hinunterzufallen.

Da man von unten nicht hinaufsehen konnte, hatte dieser "Raum" eine gewisse Privatsphäre und war von Toshiya schon als sein zukünftiges Schlafzimmer auserkoren worden.

Da das Schlafzimmer im hinteren Teil eine Dachschräge hatte, machte es den Raum dunkler und geheimnisvoller. Toshiya hatte sich als kleines Kind immer aus einem Teppich ein Zelt gebaut, dieses mit Kissen ausgepolstert und es schlichtweg "Kissenecke" genannt.

Er hatte es schon immer geliebt sich in irgendetwas reinzukuscheln, deswegen hatte er seine Matratze, die er von Hizumi hatte, genau in die Dachschräge gelegt. Die Kissen mussten zwar noch warten, aber Toshiya hatte sich vorgenommen kein richtiges Bett zu kaufen, sondern nur eine bequeme 180 auf 210cm Matratze zu kaufen und sie genau dort hinzulegen, in der jetzt die alte Matratze lag. Eine kleine Lampe würde er sich auch kaufen und neben das "Bett" stellen. Toshiya stellte seinen Bass neben der Tür ab und schlurfte in die Küche um sich etwas zum Essen zumachen, als ihm einfiel, dass er noch gar nicht eingekauft hatte.

Hungrig stieg er die hölzerne Wendeltreppe hinauf, zog sich oben angekommen bis auf seine Boxershorts aus, breitete seinen Schlafsack auf der Matratze aus, stellte sich den Wecker, kuschelte sich in seinen Schlafsack hinein und war innerhalb von wenigen Sekunden eingeschlafen.

Er träumte nichts in dieser Nacht und als am nächsten Morgen der Wecker klingelte sah er sich verwirrt um, da er nicht mehr wusste wo er eigentlich geschlafen hatte.

Als ihm wieder einfiel, dass er in seiner neuen Wohnung lag, legte er sich erleichtert zurück auf die Kissen. Sein erster Gedanke als er richtig wach war, galt Kaoru. Er hätte ihm so gerne alles erzählt, aber es hatte nicht sollen sein. Vielleicht sollte er es ganz lassen, dachte Toshiya niedergeschlagen. Langsam wühlte er sich aus seinem Schlafsack, stand auf, rekelte sich genüsslich und lief die Wendeltreppe hinunter, in seine Küche, öffnete den Kühlschrank und musste ein zweites Mal feststellen, dass er nichts zum Essen hatte. Hungrig starrte er in den leeren Kühlschrank. Dann musste er sich eben auf dem Weg zur Arbeit etwas zum Essen holen, dachte Toshiya, ging die Wendeltreppe wieder hoch, zog sich um, ging die Wendeltreppe wieder runter, packte seine Tasche und ging aus seiner Wohnung hinaus. Nachdem die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, schloss er diese zu und stieg gemütlich die Treppen hinunter. Im dritten Stock stieg ihm ein süßer Duft in die Nase.

"Waffeln.", dachte Toshiya und nahm noch einmal einen tiefen Zug des Duftes in sich auf.

"Schnell weiter, sonst breche ich noch die Tür ein und überfall Hizumi mit meiner Tasche, wie so ne alte Oma.", dachte Toshiya, doch als er weiter laufen wollte, öffnete sich Hizumis Tür und Hizumi stand vor ihm mit hochgezogenen Augenbrauen.

"Bist gestern aber spät nach Hause gekommen.", sagte er.

"W-woher weißt du das?", fragte Toshiya erstaunt.

"Na hör mal. Dein Getrampel konnte man nicht überhören.", sagte Hizumi genervt.

"Sorry.", sagte Toshiya mit gesenktem und vor Scham rot angelaufenem Kopf.

"Kommt nicht wieder vor.", sagte er und wollte schon weitergehen, als Hizumi ihn ein weiteres Mal zurückrief.

"Fang!", sagte er und schmiss Toshiya ein weißes kleines Päckchen zu. Dieser fing es geschickt auf und stellte erstaunt fest, dass das Päckchen warm war und verboten nach Waffeln duftete.

"Du konntest ja noch nicht einkaufen, oder? Wenn du die Waffeln gegessen hast, hast du wenigstens etwas im Magen.", sagte Hizumi etwas sanfter als sonst.

"D-danke.", sagte Toshiya und verbeugte sich tief.

"Weißt du, die Benzinpreise sind mir in letzter Zeit zu teuer. Hab keine Lust mein Benzin für eine Fahrt ins Krankenhaus, indem du bestimmt liegen wirst wenn du nichts isst, zu verschwenden.", sagte Hizumi, drehte sich um, ging wieder in seine Wohnung und schloss die Tür hinter sich, sodass Toshiya wieder alleine im Treppenhaus stand, mit einer Packung dampfender Waffeln in der Hand.

Schließlich grinste Toshiya, nahm sich eine Waffel, biss genüsslich davon ab und ging nun etwas langsamer die Treppen hinunter.
 


 

*ringringring*

"Guten Tag! Wie kann ich ihnen..... ach ... Hi Totchi-chan.", sagte Shinya lächelnd, als Toshiya, die letzte Waffel essend in "Miyavis Modestübchen", eintrat.

"Hi Shinya.", sagte Toshiya und schluckte den letzten Bissen Waffel hinunter.

"Dort hinten ist ein Raum fürs Personal. Da kannst du deine Sachen abladen.", sagte Shinya und deutete auf eine Tür im hinteren Teil des Geschäftes.

Toshiya ging nach hinten in den Raum, der aussah wie alte Umkleidekabinen in Sporthallen, legte seine Sachen ab und kehrte kurze Zeit später zu Shinya zurück.

"Gestern noch gut nach Hause gekommen?", fragte dieser, während er Toshiya zur Begrüßung umarmte. Toshiya verspannte sich erschrocken, als Shinya ihn umarmte, entspannte sich aber sofort wieder und erwiderte die Umarmung.

"Ja. Hab mich beim Heimweg besonders von den Seitenstraßen ferngehalten.", sagte Toshiya.

"Hört sich an wie ein Rat von Miyavi-sama. Hast du ihn gestern noch getroffen?", fragte Shinya überrascht.

"Ja. Als ich Kaoru heimgebracht habe, hat er mich noch zu einem Tee eingeladen, doch dann ist Miyavi-sama gekommen und ich bin gegangen. Ich fühl mich irgendwie nicht so wohl in seiner Nähe.", gestand Toshiya.

"Das geht Allen so.", beruhigte Shinya ihn.

"Woher wusstest du, dass der Rat von Miyavi-sama kam?", fragte Toshiya nach einer Weile.

"Den Rat gibt er jedem, den er mag. Weißt du, er kennt sich in den Seitestraßen aus.", sagte Shinya beiläufig.

"Und warum?", fragte Toshiya interessiert.

"Er war früher auch einer von diesen "bösen Jungs". Hat grundlos irgendwelche Frauen oder Männer vergewaltigt, die durch seine Seitenstraße gingen. Er war damals in einer der schlimmsten Gangs in dem Viertel. Bestimmt hundert Vergewaltigungen konnten auf denen ihre Rechnung geschrieben werden. Voll hart. Doch dann wurde er von den Bullen geschnappt und die haben ihn für ein paar Tage in Haft gesetzt. Das hat ihm anscheinend die Augen geöffnet. Denn als er dann wieder draußen war, hat er das Geschäft hier aufgemacht und hat sein Gang-Leben an den Nagel gehängt. Als Miyavi ausgestiegen war, löste sich auch der Rest der Gang auf und seitdem herrsch Ruhe in dem Viertel.", endete Shinya, wie wenn er eine Gutenachtgeschichte vorgelesen hätte.

"Das ist ja schrecklich. Warum hat man ihn nicht länger hinter Gitter gebracht?", fragte Toshiya entsetzt.

"Es gab keine Beweise. Die Opfer haben ihn nicht angezeigt, oder wollten nichts gegen ihn aussagen.", sagte Shinya und zuckte mit den Schultern.

"Super. Jetzt hab ich noch mehr Angst vor ihm als ohnehin schon.", sagte Toshiya fröstelnd, doch auch verspürte er tiefe Wut gegen Miyavi, da er so viele Männer und Frauen vergewaltigt hatte. Miyavi wusste anscheinend nicht wie es war hilflos zu sein und wie es war nichts gegen seine Angreifer ausrichten zu können. Wusste nicht welchen Schmerz man nach der Vergewaltigung durchstehen musste, wusste nicht wie es war auf ewig gebranntmarkt zu sein, wusste nicht wie es war jede Berührung eines Anderen zu fürchten.

Auch wenn er nun nicht mehr so war, hatte er doch all diese Verbrechen in seiner Vergangenheit begangen.

"He Toshiya.", sagte Shinya.

"Ja?"

"Aber wehe du sagst was davon Miyavi, oder lässt es dir irgendwie anmerken, dass du davon weißt.", drohte Shinya.

"Schon klar. Ich würde doch keinen Freund verraten.", schwor Toshiya, doch innerlich brodelte immer noch die Wut.

"Dann ist ja gut. Jetzt kannst du zeigen was du kannst.", sagte Shinya lächelnd und zeigte auf die Tür, durch die gerade ein Mann kam und sich interessiert umsah.

"Setzt ein Lächeln auf und behandle ihn, als ob er der Prinz von weiß was ich von welchem Land wäre. Er muss sich wohl fühlen, klar?", fragte Shinya und sah Toshiya fragend an. Als dieser nickte, fügte Shinya hinzu:

"Na dann mal los.", und schupste Toshiya in Richtung des Kunden.

"G-Guten Tag. Kann ich ihnen irgendwie behilflich sein?", fragte Toshiya in einem freundlichen Ton und setzte ein gekünsteltes Lächeln auf.

"Ja, bitte. Ich suche irgendetwas Ausgefallenes für eine Party am Wochenende.", sagte der Mann und sah Toshiya interessiert an.

"Darf man fragen um was für eine Art von Party es sich handelt?", fragte Toshiya höflich.

"Es handelt sich sozusagen um eine Geburtstagsparty.", antwortete der Mann, der lange blonde Haare hatte und sah sich suchend im Geschäft um.

"Sehen sie mich mal bitte an.", sagte Toshiya und als sich der Mann zu ihm umdrehte und ihm in die Augen sah, blickten Toshiya zwei wunderschöne braune Augen an.

"Ich könnte ihnen ein paar Sachen zeigen und sie probieren sie einfach an, wie wäre das?", fragte Toshiya und sah den Blondhaarigen nun mit einem echten Lächeln an.

"Das wäre sehr nett.", erwiderte der Blondhaarige und blieb stehen, während Toshiya verschiedene Hosen und Oberteile für den Mann zusammensuchte. Die Größe konnte er sich ungefähr denken, denn er hatte ungefähr den gleichen Körperbau wie Die, dessen Größe er komischerweise in Erinnerung hatte.

Nach fünf Minuten kehrte er mit einer Handvoll zueinander passender Hosen, Röcke, Oberteile und Westen zurück.

"Jetzt können sie hier reingehen", kurzer Wink auf die Umkleidekabinen, "und können alles anprobieren. Sie können selbst entscheiden, aber wenn sie Hilfe brauchen, wenn sie sich nicht ganz sicher sind, ob ihnen das Kleidungsstück gefällt, helfe ich ihnen gerne.", sagte Toshiya lächelnd und begleitete seinen Kunden zur Umkleidekabine.

Nach fünf Minuten kam der Blondhaarige heraus und zeigte sich Toshiya in einer Kombination von einer schwarzen Lederhose und einem weißen langen Hemd, welches mit verschiedenen schwarzen Mustern bemalt war. Langsam drehte der Blondhaarige sich vor Toshiya im Kreis. Dieser sah sich alles genau an und sagte nach einer Weile:

"Schön, aber nicht das richtige."

"Hab ich mir auch gesagt.", sagte der Blondhaarige lächelnd und verschwand wieder in der Umkleidekabine.

Nach einiger Zeit kam er wieder heraus und trug diesmal eine verwaschene Jeans, die an manchen Stellen Löcher hatte und darüber trug er ein weißes Hemd, von dem er bewusst die ersten Knöpfe offen gelassen hatte.

"Perfekt.", sagte Toshiya nach einer Weile.

"Wenn sie jetzt darauf noch eine kleine Kreuzkette anziehen, ihre Harre locken und sich dezent dazu schminken sieht es perfekt aus."

"Mmh.... Und was für Schuhe passen darauf?", fragte der Blondhaarige nachdenklich.

"Eigentlich passen da alle Art von Schuhen dazu.", sagte Toshiya und betrachtete das Outfit noch einmal.

"Dann nehme ich das.", sagte der Blondhaarige glücklich, ging zurück in die Umkleidekabine, zog sich um, kam wieder heraus und gab Toshiya die Kleidungsstücke.

Beide gingen zur Kasse und Toshiya tippte die Beträge in die Kasse ein.

"Das macht (umgerechnet) 93, 70€.", sagte Toshiya freundlich.

"Hier.", sagte der Blondhaarige und gab Toshiya das Geld.

"Dann wünsche ich ihnen viel Spaß auf der Geburtstagsfeier.", sagte Toshiya und grinste den Blondhaarigen an.

"Sie müssen mich nicht siezen.", sagte der Blondhaarige.

"Mein Name ist Yoshiki. Ich bin der Leader der Band X-Japan.", stellte sich der Blondhaarigen vor.

Von hinten hörte man nur ein Scheppern, als Shinya ein paar Kleiderbügel fallen ließ, nach vorne zu Toshiya eilte und Yoshiki die Hand gab.

"Terachi Shinya. Sehr erfreut.", sagte Shinya aufgeregt.

"Yoshiki.", erwiderte Yoshiki.

"Toshiya und ich spielen in einer Band namens Dir en grey. Wir würden uns sehr freuen wenn sie, äh du, uns bei einem unserer kleinen Konzerte zuhören könntest. Wir haben noch keinen Manager, aber wir alle wären sehr erfreut, wenn sie unserer Manager werden würden.", sagte Shinya, schrieb schnell etwas auf einen Zettel und überreichte diesen dem erstaunten Yoshiki.

"I-ich..... J-ja.... ich komme zu eurem nächsten Konzert und hör euch mal an. Wenn ihr euch Mühe gebt, könnt ihr schon gute Chancen haben, dass ich euch übernehme.", sagte Yoshiki lächelnd und ging aus dem Geschäft hinaus.

"Oh mein Gott. Wir haben bald einen Manager.", flüsterte Shinya ungläubig.

"Wir müssen ihm erst gefallen.", sagte Toshiya zu Shinya.

"Egal.", hauchte Shinya und umarmte im nächsten Augenblick Toshiya fröhlich.

"Oh mein Gott. Wenn das die Anderen erfahren.", schrie Shinya glücklich.

Nun fing auch Toshiya an lauthals zu lachen und schwang Shinya herum.

"Ihr sollt hier nicht einen auf Liebespaar machen, sondern die Kunden bedienen.", sagte Miyavi scharf.

"Seit wann sind Sie hier?", fragte Shinya immer noch lächelnd.

"Ich bin gerade erst angekommen.", sagte Miyavi und schlurfte in sein Büro.

"Wirkt müde.", sagte Shinya nachdenklich.

"Mir doch scheiß egal. Wenn er lange aufbleiben kann, dann muss er eben müde zur Arbeit kommen. Ist ja schließlich sein Geschäft.", sagte Toshiya wütend.

"Ich hab dir gesagt du sollst dir nichts anmerken lassen, Totchi-chan.", sagte Shinya streng.

"Tja. Das geht ein bisschen schlecht, wenn ich weiß, dass er um die hundert Männer und Frauen vergewaltigt hat.", sagte Toshiya leise.

"Dann denk nicht mehr dran und konzentrier dich auf die Arbeit.", sagte Shinya leichtfertig.

"Ach, Shinya. Ich hab noch ne Frage. Wer hat denn den Proberaumschlüssel?", fragte Toshiya, während er diverse Kleidungsstücke wieder richtig auf ihren Kleiderbügel hängte.

"Ich hab sie. Kyo hat das letzte Mal nur für mich abgeschlossen.", sagte Shinya und sah Toshiya fragend an.

"Warum?"

"Ich bräuchte ihn für heute Abend. Ich würde gerne zwei Stunden vor der Probe in den Proberaum und noch ein wenig üben.", sagte Toshiya wahrheitsgemäß.

"Warte. Ich gib dir den Schlüssel schnell.", sagte Shinya und eilte in Richtung Personalraum davon.

Während Shinya den Schlüssel holte, bediente Toshiya noch drei weitere männliche Kunden.

"Heute ist ganz schön viel los, oder?", fragte Miyavi, der plötzlich dicht hinter Toshiya stand.

Toshiya schluckte seine Wut hinunter und sagte:

"Ja. In einer Stunde vier Kunden. Da kann man nichts sagen."

Miyavi rückte noch näher von hinten an Toshiya ran und flüsterte heißer:

"Hast du schon was nach deinem Feierabend vor?"

Toshiya schluckte hart. Ihm rann eine Gänsehaut nach der Anderen, vor Ekel, über den Rücken.

"J-ja, hab ich. Ich muss noch einkaufen gehen und meine Wohnung einigermaßen einräumen.", sagte Toshiya unwohl.

Eine Hand fuhr unter Toshiyas T-shirt und streichelte langsam über Toshiyas Bauch. Diesem stockte vor Schreck der Atem.

"Angst? Angst, dass uns jemand sehen könnte?", fragte Miyavi rau und drückte Toshiya noch fester an sich, als Toshiya erschrocken merkte, dass etwas hartes sich gegen seinen Arsch drückte. Er riss die Augen auf und flehte im Stillen darum, dass Shinya bald mit dem verdammten Schlüssel auftauchen würde.

"Wir können in mein Büro gehen. Dann sind wir vollkommen ungestört.", flüsterte Miyavi heißer an Toshiyas Ohr und leckte sanft daran. Langsam aber bestimmt zog Miyavi Toshiya in Richtung seines Büros. Noch 50 Meter entfernt. Miyavi fuhr mit seiner Hand unter dem T-Shirt von Toshiya um Toshiyas Brustwarzen herum und fing an, an Toshiyas Halz zu lecken.

Toshiya war wie erstarrt. Er hatte es gewusst. Vom der ersten Begegnung in Miyavis Büro an. Er hatte gewusst, dass es dieses perverse Schwein auf ihn abgesehen hatte. Doch nicht noch einmal würde Toshiya sich vergewaltigen lassen. Das war sicher.

Bestimmt blieb Toshiya ungefähr 20 Meter vor der Bürotür stehen.

"Was ist?", fragte Miyavi etwas genervt, da seine Hose zu sprengen drohte.

"Ich will nicht!", sagte Toshiya entschlossen, entwand sich dem festen Griff von Miyavi und ging wieder zur Kasse zurück.

"Was heißt das, du willst nicht?", fragte Miyavi mit leicht erhobener Stimme.

"Sprichst du nicht meine Sprache, oder was?", fragte Toshiya abfällig.

"Ich will nicht. Ganz einfach. Kannst dir jemand Anderen suchen um deine sexuellen Triebe zu befriedigen, aber ganz bestimmt nicht mich!", sagte Toshiya laut.

Mit wutverzerrtem Gesicht sah Miyavi Toshiya an.

"Das kannst du nicht tun. Du arbeitest für mich.", sagte Miyavi leise.

"Ja, als Verkäufer. Aber ganz sicher nicht als deine persönliche Schlampe.", sagte Toshiya mit bedrohlich leiser Stimme.

Miyavis Gesicht wurde purpurrot vor Wut und er sagte ruhig:

"Noch niemand hat es gewagt, mein Angebot abzulehnen. Niemand."

"Dann bin ich wohl der Erste. Denn die Anderen hatten ja wohl keine Chance dazu abzulehnen.", sagte Toshiya mit purer Verachtung in der Stimme.

"Das wirst du bereuen.", sagte Miyavi leise.

"Ich werde viel in meinem Leben bereuen. Dies aber ganz sicher nicht.", sagte Toshiya bestimmt, sah Miyavi noch einmal abschätzig an und drehte sich zu einem Kunden um, der neugierig das ganze Szenario beobachtet hatte.

"Wie kann ich ihnen weiterhelfen?", fragte Toshiya freundlich und setzte wieder sein Lächeln auf. Er hörte nur noch wie Miyavi davon stampfte und laut seine Bürotür hinter sich zuschlug.

Eine Minute später kam Shinya übers ganze Gesicht lächelnd wieder, mit einem Schlüssel in der Hand.

"Hab ihn gefunden.", sagte Shinya stolz und übergab den Schlüssel Toshiya.

"Wusste nicht mehr wo ich ihn hingetan habe.", fügte Shinya hinzu, doch als er Toshiyas Gesicht sah, hielt er inne.

"Was ist los?", fragte er ihn.

Eine stumme Träne floss Toshiya über die Wange.

"Nichts.", sagte Toshiya und lächelte glücklich.

"Mir geht's gut. Seit langem das erste Mal!", fügte Toshiya hinzu und fing lauthals zu lachen an. Shinya stand verwirrt da und schüttelte den Kopf.

"Muss ich das jetzt verstehen?", fragte er.

"Nein. Ich habe nur gerade eben etwas getan, was mir bei der Verarbeitung von etwas sehr helfen wird.", sagte Toshiya lächelnd.

Irgendwann konnte er das mit Hakuei vergessen. Jetzt noch nicht, aber das mit Miyavi war ein Anfang, der ihm half alles Stück für Stück zu verarbeiten. Irgendwann konnte er Hakuei wieder gegenübertreten und ihm sagen, wie sehr er ihn verletzt und enttäuscht hatte. Jetzt noch nicht. Aber Irgendwann.
 

"Ja? Hallo hier ist Miyavi. Ja, ich hab deinen Schnuckel gefunden.", sagte Miyavi in den Telefonhörer.

"Ja ich bin mir ganz sicher. Hara Toshimara."

"Danke Miyavi. Du hast mir sehr geholfen.", sagte eine Stimme an der anderen Seite des Telefon grinsend.

"Ich kann hier gerade nicht weg, aber in 4 Wochen komm ich vorbei.", sagte die Stimme und fing lauthals an zu lachen.

"Bis in 4 Wochen dann.", sagte die Stimme, welche immer noch bedrohlich lachte und legte auf.

Miyavi legte den Telefonhörer auf die Gabel und murmelte:

"Mich lehnt keiner ungestraft ab. Niemand beleidigt mich ungestraft."

Dann dachte er an das gerade geführte Gespräch und sagte laut zu sich selbst:

"Und du hast dich nicht verändert. Hakuei."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-04-25T13:41:16+00:00 25.04.2006 15:41
Wahh das ist total spannend *------*
du schreibst toll^^
Ich will so gerne weiterlesen ;____;


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