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Der Fluch Lord Voldemorts

von

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Dämonenaustreibung

So, jetzt bekommt'a direkt zwei Kaps an einem Tag ^^

Und ich möchte gerne wissen, wer schon Band 7 gelesen hat.

Ich freue mich auf eure Kommis!

Viel Spaß mit dem Kap!
 

Kapitel 49: Dämonenaustreibung
 

"Nein, warte da ist noch etwas!", sie kramte in ihrer Küchenschürze herum. Dann zog sie einen Brief hervor. "Der ist von einer gewissen Luna. Mich würde nur mal interessieren, woher sie das alles wusste..." Sie reichte Harry den Brief der ihn sofort las:

Hallo ihr da! , stand da in einer mädchenhaften Schrift.
 

Keine Ahnung, bei wem der Brief jetzt gelandet ist, aber er soll bei Harry ankommen, wäre also nett, wenn den jemand weiterleiten könnte. Meinetwegen dürft ihr ihn auch auf Flüche und andere Dinge überprüfen, aber ihr werdet nichts finden, weil ich niemanden verfluchen will. Ich glaube, bei euch sind die Sicherheitsvorkehrungen sehr sicher, also wird Harry wohl den Brief erst lange nach seinem Geburtstag bekommen. Ich tippe mal darauf, dass bei dir gerade der 07. 08. ist.
 

Harry stutzte. Sie hatte Recht.
 

Das ist aber schon okay so. In nächster Zeit sollten wir alle etwas vorsichtiger sein. Nichts desto trotz werden wir wohl alle irgendwann unsere Schulbriefe bekommen und Bücher kaufen gehen müssen. Ich finde, wir sollten die Gelegenheit nutzen und uns treffen, Harry. Ich hätte großen Hunger auf ein Erdbeereis mit Sahne und Sträuseln! Ron und Hermione können natürlich auch mitkommen und die anderen Weasleys auch, insofern sie wollen. Wir können dann alle Bücher kaufen und anschließend noch Shoppen gehen. Ich glaube, das würde euch beiden Spaß machen.
 

Harry blinzelte verwirrt. Was meinte Luna mit 'euch beiden'? Wusste sie von ihm und Draco? Sein Blick flog auf das Datum, an dem der Brief geschrieben wurde. Er war ein Tag vor seinem Geburtstag verfasst worden. Sie konnte doch gar nicht wissen, dass Draco hier war, selbst wenn sie es irgendwie mitbekommen hatte... Sie musste Ron meinen - doch warum hatte sie dann Hermione nicht auch zum Shoppen eingeladen? Vergessen? Harry bezweifelte das stark, doch etwas, was ihm weniger gruselte fiel ihm nicht ein. Also las er einfach weiter:
 

Ich fände es aber nicht so gut, wenn wir uns am Ende der Ferien treffen würden. Das hat verschiedene Gründe. Zum Beispiel den, dass es ja beinahe sinnlos wäre, da wir uns danach wieder ein ganzes Jahr ertragen müssen, haha!

Ich hoffe, du schickst mir bald eine Antwort, dann sage ich dir, wann ich in der Winkelgasse bin!

Bis hoffentlich ganzbald!
 

In arg verschnörkelter Schrift stand unter dem Brief 'Luna Lovegood'. Sie hatte es sogar geschafft in ihre Unterschrift einige Herzchen unter zu bringen. Die Unterschrift sah also zwar sehr schön aus, jedoch auch heftig kitschig.

Harry zog beide Augenbrauen hoch.

"Wir sind also eingeladen? Na gut, ich schreib ihr zurück, okay?"

Molly nickte einverstanden, bemerkte jedoch, dass Harry vielleicht Ron und Hermione vorher fragen sollte WAS er zurück schrieb.

Harry nahm den Brief und ging zur Tür. Wie erwartet wartete Draco dort - jedoch hatte er sich zu beschäftigen gewusst: er quatschte munter mit Mrs. Black. Harry stutzte heftig und blieb wie angewurzelt stehen.

"Dra-!", sagte er und brauchte erst einmal eine Weile um seine Sprache wieder zu finden. "WAS MACHST DU DA?!"

Draco sah ihn an. Dann zog er die Vorhänge des Bildes zu. Mrs. Black schien Harry gesehen zu haben und ließ das ganz brav zu. Doch er sagte nichts.

"Du kannst doch nicht einfach mit... mit ihr reden!", sagte Harry und klang verzweifelt. "Ich meine, ich habe gerade versucht jemanden davon zu überzeugen, dass du nicht vorhast hier alle zu ermorden. Du kannst mir doch nicht in den Rücken fallen!"

"Ähm...", machte Draco zu seiner Verteidigung und sah Harry entschuldigend an. "Ich habe mich bloß irgendwie gefragt, was das hier für ein Haus ist... Naja, und sie war so freundlich und hat es mir erklärt... Sie ist ja nicht sonderlich begeistert, dass ihr euch hier einquartiert habt." Er warf ihr noch einen Seitenblick zu.

"Freundlich?", fragte Ginny, da sie sich sicher war, sich verhört zu haben. Draco grinste darauf hin.

"Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass sie überglücklich war, mich zu sehen", er grinste immer noch.

"Ja", sagte Harry tonlos. "Klasse, und was hast du ihr erzählt?"

"Nichts, ich hab sie gefragt, was mit dem Haus passiert ist und sie hat mir die ganze Geschichte dieses Hauses erzählt, von der Grundsteinlegung bis gerade eben... Ziemlich langweilige Story."

Die Drei sahen ihn immer noch sehr entgeistert an.

"Gut, dann las das in Zukunft besser bleiben, sonst komme ich selbst noch auf abwegige Befürchtungen. Das fände ich aber nicht so prickelnd."

"Ich glaube auch nicht, dass sie noch irgendwelche interessanten Sachen zu erzählen hätte. Sie ist keine Todesserin gewesen. Sie weiß gar nichts, was für uns interessant sein könnte", meinte Draco schulterzuckend. "Es sei denn, es gibt hier noch irgendwo ein Versteck, wo ein paar... Nun ja... wertvolle Gegenstände lagern."

Ginny sah ihn an, als wäre er ihr Märchenprinz, der eine Schatzkammer geöffnet hatte und noch 33 weitere auf sie warten würden.

"Frag sie, wo dieser Raum ist!", bat sie geblendet von ihrer Fantasie, die sich selbstständig gemacht hatte. Draco grinste schief und antwortete ihr nicht mal.

"Was gab es denn so wichtiges zu besprechen?"

"Achja, genau", sagte Harry. "Also ich hab 'nen Brief von Luna Lovegood bekommen-"

Draco verzog das Gesicht und murmelte ein angewidertes 'Loony'.

"- Sie will mit uns Shoppen gehen. Darum will sie uns treffen, wenn wir die Bücher kaufen gehen."

"Shoppen?", fragte Draco skeptisch.

"Hermione wird das bestimmt gefallen!"

"Hermione?", fragte Draco zweifelnd. Ihm lag förmlich auf der Zunge, seine Vermutung, dass es nämlich genauer gesagt Harry sehr gut gefallen würde, Shoppen zu gehen, laut auszusprechen. "Okay, dann gehen wir halt 'shoppen'... Und wann?"

Harry grinste.

"Du willst also mit? Klasse! Ja, ähm... Wissen wir noch nicht, ich frag jetzt noch Hermione und Ron und dann schick ich Luna Hedwig mit der Antwort. Ich glaube, sie weiß schon wann, aber sie wollte das wohl nicht mit diesem Brief schicken."

"Achso...", sagte Draco und wurde von Ginny fasziniert angesehen. Auch sie hatte solche Worte noch nie aus Malfoys Mund gehört. "Okay. Aber nicht am Ende der Ferien. Ich glaube, das wäre nicht so gut."

Harry runzelte die Stirn. 'Es gibt verschiedene Gründe, aus denen ich mich nicht am Ende der Ferien mit euch treffen möchte', klang ihm die ungefähre Bedeutung des Briefes in seinem Kopf nach. Natürlich konnten das persönliche Gründe sein, von denen hatten Mädchen immerhin genug, aber es war doch seltsam, dass Draco das selbe sagte.

"Warum?", fragte Harry darum misstrauisch.

"Weil wir noch ein paar Zimmer streichen sollten", meinte Draco daraufhin nur schwammig.

"Du redest in Rätseln", bemerkte Harry überflüssigerweise und seufzte. "Okay. Dann geh ich jetzt zu den anderen beiden und dann helfen wir Ginny und Ron beim streichen."

"Oh ja!", sagte Ginny voller Vorfreude.

"Ach, willst du eigentlich auch mit? Luna wollte noch Eis essen gehen."

"Eis essen? Das ist klasse! Ja, ich will auch mit! Mum, ich darf doch, oder?"

Molly war schon dabei ein verneinendes Wort zu sprechen, als Harry Ginny die roten Haare tätschelte und dann als gut gemeinten Rat meinte: "Wir passen auch alle gut auf sie auf."

Molly seufzte und sah Malfoy noch mal an.

"Na gut", meinte sie langgezogen und verschwand dann wieder in der Küche, während die anderen nach oben gingen. Harry sprach sich schnell mit Hermione und Ron ab, dann verschwanden sie mit einem dicken Buch in einem Zimmer, das in Größe und Form einem Hotelzimmer glich.

"Das Buch ist klasse!", sagte Hermione begeistert. "Dort stehen alle möglichen Zauberformeln für verschiedene Möbel drin. Die meisten sind aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Es gibt auch Formeln zum verändern der Farbe und des Musters der Stoffe. Und hinten wurde eine ganze Liste von Tapeten angefügt. Das ist wirklich toll. Beinahe wie in einem Katalog, nur dass noch dazu geschrieben wurde, wann wo und wie die Muggel diese Gegenstände alle benutzt haben. Schau mal, was hier bei dem Kerzenlöscher steht!"

Sie schlug eine Seite auf und hielt sie Harry unter die Nase.

"Wow...", sagte er desinteressiert.

Sie betraten den 14. Raum des Ganges. Alle Türen waren hier dicht an dicht und Harry vermutete, dass die Zimmer winzig waren. Ron erklärte ihm, dass sein Dad in den nächsten Tagen Zahlen an den Türen anbringen wollte.

"Also wird der 3. Stock ein Hotel...", meinte Harry.

"Anscheinend", meinte Draco, der zum ersten Mal, seit dem die anderen dazu gekommen waren, etwas sagte. Hermione öffnete die Tür zu dem Zimmer und staunte, als sie sah, dass es komplett in grün tapeziert war und einige grüne Gegenstände darin standen. Zum Beispiel zwei dunkelgrüne Sessel und ein Tisch, mit einer gehäkelten pastellgrünen Tischdecke auf der eine dunkelgrünen Obstschale mit echtem, frischen Obst darin, stand.

"Oh, hier war wohl schon jemand...", sagte Hermione beinahe enttäuscht, doch im nächsten Moment tauchten Fred und George auf.

"Tachchen! Wir haben schon alle Zimmer hier fertig gemacht. Zimmer 18 ist jetzt rot", sagte Fred.

"Zimmer 19 ist blau!", meinte George. "Nur noch Zimmer 20 fehlt, aber wir hatten jetzt echt alle Farben von Beige bis Schwarz, uns fällt nichts mehr ein."

"Dann macht es doch einfach kunterbunt", schlug Harry vor, sofort wurde er von allen Seiten angestarrt.

"Also DAS ist ja wohl voll unstilisch!", sagte Ginny ablehnend. Sogar Draco stimmte ihr zu.

"War ja nur ein Vorschlag. Reißt mir nicht gleich den Kopf ab!", sagte Harry und hob die Hände.

"Was haltet ihr von einer Art Hogwartslook?", schlug Draco vor. Nun vielen alle Blicke auf ihn, doch keiner wusste so genau, was er damit meinte, es schien jedoch auch keiner fragen zu wollen. Die schöne, freundschaftliche Stimmung war sofort zunichte. "Schön. Gut. Ich sag nie wieder etwas!"

Und damit wollte er sich auch schon wieder umdrehen und gehen.

"Halt. Momentchen. Draco!", schrie Harry und hielt ihn zurück. "Nicht abhauen. Wohin willst du denn? Was soll das denn?"

Draco sah Harry so an, als wolle er sagen: Ist das nicht offensichtlich?

"Lass mich", grummelte er und riss sich von Harry los, der ein ganz trauriges Gesicht machte.

"Jetzt ist er eingeschnappt", sagte Fred. Dabei war die Idee eigentlich toll gewesen.

"Ja!", fauchte Harry, als ob Fred alleine daran Schuld wäre. Er ging hinter Draco hinterher, der schon in der Nähe der Treppe war. "So geht das nicht. Du kannst nicht abhauen. Jetzt warte doch, Draco! Das ist doch auch nicht so einfach für sie. Weißt du noch, wie lange ich gebraucht habe, bis ich dir vertraut habe-?"

"Schon, aber-"

"Aber bei mir war das was anderes, oder was?", sagte Harry und verschränkte die Arme.

"Nein - das heißt... ja, schon, aber das meine ich nicht. Sie könnten wenigstens aufhören mich zu ignorieren, oder? Ich will ja nicht sensibel wirken, aber das ist schon ziemlich unfreundlich, oder? Und ich soll dann nett zu ihnen sein? Seh' ich doch gar nicht ein!", bockig schaute er zu Seite. Harry hätte beinahe geschmunzelt über dieses Verhalten, riss sich jedoch zusammen.

"Also bis jetzt hast du dich nicht bei so weltlichen Dingen, wie ein Zimmer einzurichten, sehen lassen. Das wirkt nun mal komisch, dich so reden zu hören. Sie sind es nun mal eher gewohnt, bissige Beleidigungen von dir zu hören und-"

"Also ICH habe kein Problem damit, das von jetzt an auch wieder so zu machen!"

"Ich aber!", konterte Harry. Er hielt Dracos Blick stand, der ihn mit seinen Augen böse anfunkelte. "Und wenn du mal ehrlich bist, dann kannst du dir sicher vorstellen, dass sie befürchten müssen, von einem schlimmen Fluch getroffen zu werden, falls sie etwas Falsches sagen - beziehungsweise überhaupt etwas zu dem, was du sagst, zu sagen. Kannst du das irgendwie nachvollziehen?"

Draco seufzte abgrundtief.

"Ja...", sagte er dann und sah wieder weg. "... Leider..."

"Gib mir mal deinen Zauberstab."

"Wieso?"

"Damit sie nicht mehr befürchten müssen, dass du sie gleich killst, wenn du zurück kommst."

Draco grummelte und sah Harry mit einem fragenden Blick an. Anscheinend musste das sein.

"Mach's einfach. Und jetzt komm", Harry nahm sich Dracos Zauberstab aus seiner Umhangtasche und zog ihn dann wieder zurück zu den anderen, die derweil gestritten hatten, weil jeder das Zimmer in seiner persönlichen Lieblingsfarbe haben wollte. Schließlich hatten sie Schere-Stein-Papier gespielt, doch anscheinend gab es noch keinen Gewinner, denn Fred und George hatten immer das selbe.

Hermione sah Harry zweifelnd an. Sie konnte kaum glauben, dass Harry wohl auch reichlich Einfluss auf Draco zu haben schien - nicht nur anders herum. Sie lächelte etwas unsicher.

"Könnt ihr mir kurz zuhören, ich muss euch was sagen", sagte Harry zu der Gruppe. "Das ist alles nicht so einfach, aber ich fände es klasse, wenn ich mich nicht zwischen einer Freundschaft mit euch und Draco entscheiden muss." Ginny wurde hellhörig. "Und ich kann euch zwar nicht sagen, wieso, aber Draco ist nicht so böse, wie wir ihn bis jetzt kennen gelernt haben..." Draco sah zur Seite und Ginny viel auf, dass Harry ihn immer noch an der Hand festhielt. "... na ja zumindest nicht zu Leuten, mit denen er klar kommt...", fügte Harry dann noch mit einem Seitenblick hinzu, womit er sich in Teufels Küche brachte.

"Achso, und das heißt jetzt also, dass wir uns jetzt mit ihm gut stellen sollen, damit er uns nicht umbringt, oder wie darf ich das verstehen?", fragte Fred bissig.

"Nein, das heißt, dass er nur die Leute verflucht, die er nicht leiden kann!"

"Also seine Feinde, was dann wohl wir wären - großartig!", meinte George und verschränkte die Arme.

"Eben nicht! Aber ihr seid ja zu stur, um auch nur daran zu denken, dass immerhin ICH sage, dass er okay ist! Glaubt ihr denn ernsthaft ausgerechnet ICH würde Voldemort auch noch einen Diener in den Orden schleusen?!"

"Ja!", kam die bissige Antwort.

Harry funkelte die anderen an. So langsam hatte er keine Lust mehr darauf, verzweifelt zu versuchen, sein Umfeld in eine harmonische Umgebung zu verwandeln. Wer war er denn?

"Ich hab dir doch gesagt: Sie wollen es nicht! Und ich will auch nicht! Das passt nun mal nicht! Ich KANN nicht mit ihnen klar kommen und ich WILL es auch nicht! Ich bin hier wegen dir, nicht wegen den da! Und ich habe auch keinen Bock mich mit solchen Primitivlingen abzugeben!", schimpfte Draco.

"Wie war dass? Primitivlingen? Das musst DU gerade sagen! Du kannst doch nichts anderes, als Voldemort die Füße zu küssen!"

Und somit entfachte ein ausgedehnter Streit und Harry stand genau in der Mitte. Von allen Seiten warfen sich Draco und die Weasleys Schimpfwörter an den Kopf. Irgendwann spürte Harry, wie Draco ihm den Zauberstab aus der Hand riss und Hermione sehr still war, nachdem er sie mit 'Schlammblut' beschimpft hatte. Er hörte einen Fluch an die Wand krachen und einen zweiten folgen; dann, wie von beiden Seiten jemand an seinen Händen zog.

'Wieso können sie nicht einfach miteinander klar kommen?', fragte Harry verzweifelt in seinen Gedanken. Ihm war schon jetzt nach heulen zumute, doch als dann eine leise, zischende Stimme antwortete, flossen ihm stumme Tränen über die Wangen. Harry schloss seine Augen. Er wollte gar nicht wissen, was jetzt geschah, er wollte es nicht wissen. Er konnte Voldemort doch nicht aus seinem Kopf vertreiben, so sehr er es auch wollte, er konnte es nicht. Und deshalb auch nicht die anderen vor ihm warnen. Er wollte sich viel mehr aus allen Geschehnissen ausklinken und einfach nur noch verschwinden, in den dunklen Tiefen seines Bewusstseins...

Natürlich war es für Voldemort zu verführerisch gewesen. Er hatte Harry doch nicht einfach in einer solch schwierigen Situation alleine lassen können - schon gar nicht, wo er schon vergas Okklumentik zu benutzen, obwohl es keinen sonderlich wichtigen Grund dafür gab. Und er würde sich gerne um das kleine Problemchen kümmern, was Harry mit den Weasleys und Hermione hatte. Wenn sie nicht mehr da waren, gab es keine Probleme mehr...

Doch Harry wollte das nicht, er wollte Voldemort aufhalten. Aber wie? Was sollte er denn nur tun? Er wollte doch niemandem weh tun, erst recht keinem der hier anwesenden! Und am allerwenigsten Draco, den er in diesem Zustand am meisten verletzen konnte...

"Draco, verschwinde!", sagte er laut und kämpfte innerlich gegen das Biest an, was von ihm Besitz ergreifen wollte. Dazu verführen seine Freunde zu töten konnte Voldemort Harry nicht, das wurde ihm schnell bewusst, doch das machte weiter nichts aus. Er brauchte ja nur für Harry den Fluch zu sprechen, dann hatte das den selben Effekt. Doch mit Harrys Willen, ihn in die Schranken zu weisen, hatte er nicht gerechnet. Er hatte nicht gedacht, dass Harry die anderen versuchen würde zu warnen, und so konnte Voldemort Harry erst nach diesem Befehl an Draco dazu zwingen kein weiteres Mal so etwas zu tun. Er übernahm die Kontrolle über das, was Harry tat und ließ nicht zu, dass er geheimzuhaltende Dinge ausplauderte.

Doch es war zu spät. Draco hatte verstanden was los war. Zuerst hatte er sich gewundert, was Harry sagte, doch dann wurde ihm bewusst, welcher der einzige Grund war, warum er das tat und ihm wich von Sekunde zu Sekunde jegliche Farbe aus dem ohnehin schon blassen Gesicht.

"Da hast du's Malfoy! Verschwinde!", fauchte Ron Draco laut an.

Draco musste Harry nicht anstarren, um zu sehen, was passiert war, er wusste es auch so, er wusste es einfach. Er sah, wie Harry wieder die Augen öffnete und ihn ansah. Unbewusst wich er einige Schritte zurück. Dann sah er Harry lächeln, doch in seinen Augen tobte ein Kampf:

>Harry, wo ist dein Zauberstab?<

Harry antwortete nicht. Er versuchte an etwas ganz anderes zu denken, doch das war nicht so einfach, weil man sehr schnell etwas gedacht hatte, was man nicht denken hatte wollen. Also verriet er mit einem versehentlichen Gedanken, dass sein Zauberstab sich in keiner der Umhangtaschen befand.

>Antworte mir, wo ist dein Zauberstab?!<

Immer noch keine Antwort. Harry dachte an Luna und Erdbeereis. Ganz viel Erdbeereis.

>Harry, du solltest mir gehorchen, sonst tue ich dir weh. Sag mir wo dein Zauberstab ist, sofort! Und wenn es da noch ein Geheimnis gibt, das ich kennen müsste, dann sagst du mir das besser gleich!<

Um das noch zu untermalen, begann Harrys Narbe so stark zu schmerzen, wie sie es sonst immer tat, wenn er eine der Visionen hatte.

'Er will seinen Zauberstab!', schoss es Draco durch den Kopf und er pfefferte seinen eigenen in den Gang. Rons Gesichtausdruck wechselte von siegessicherer Wut auf überraschtes Entsetzen.

"Und was soll das jetzt?", fragte er.

"Willst du dich jetzt mit uns Prügeln, weil du mit unseren Flüchen nicht mithalten kannst?", feixte George.

Draco warf ihnen noch einen kurzen Blick zu.

"Haltet eure Klappe, wenn ihr keine Ahnung habt, worum es geht!", fauchte er leise und sehr böse.

"Ich bezweifele, dass du ohne Zauberstab noch das geringste ausrichten kannst", sagte Harrys Stimme und Draco hatte das Gefühl, als ob ihm jemand einen Eimer Eiswürfel in den den Halsausschnitt gekippt hätte. Doch er ignorierte das Gefühl geflissentlich und ging auf Harry zu.

"So?", fragte er und verschloss sein Gesicht und damit jeglichen Hinweis auf sein Gefühlsleben. "Du willst also, dass ich gehe?"

Nun stand er ganz nahe bei Harry und damit für die Zuschauer der Szene zu nahe an ihm.

"Fass ihn nicht an, Malfoy! Oder ich fluch dich ins nächste Jahrtausend!", fauchte Hermione. Ginny ging aus der Schussbahn, denn sie stand den anderen gegenüber. Doch Draco war zu konzentriert darauf Harry und Voldemort auseinander zu halten, sodass er sie ignorierte.

Harry lächelte ihn an und Draco wusste ganz genau, dass er gerne 'nein, du bleibst hier' gesagt hätte, aber seine, Harrys, Aussage nicht revidieren wollte, um kein Aufsehen zu erregen. Dennoch schien er wohl nicht anders zu können, als Draco zu berühren und ihm mit der rechten Hand über die Wange zu streichen.

Nun war es an Draco zu grinsen. Blitzschnell griff er nach Harrys Hand und verflocht ihre Finger miteinander. Das war ein sehr wirkungsvolles Mittel, um zu verhindern, dass Harrys Teleportier-Zauber Harrys Zauberstab erscheinen ließ.

Hermione und Ron verstanden nur Bahnhof und Fred und George deklarierten die beiden als verrückt. Nur Ginny beobachtete sie unvoreingenommen.

"Sehr schön... Nach dir, Prinzesschen", lächelte Draco böse und küsste Harrys Hand.

"Sie drehen durch."

"Sie haben's ja von Anfang an gesagt: Harry ist verrückt!"

"Jetzt wissen wir warum!", sagten George und Fred abwechselnd.

In Harrys Augen konnte Draco ein unkontrolliertes Funkeln erkennen. Doch noch hatte er nicht gewonnen.

"Gehen? Wohin denn?", fragte Harry und machte keine Anstalten, sich aus Draco Griff zu lösen. Sie beide lächelten zwar, doch ihre Augen sprühten Funken, welche den jeweils anderen auf der Stelle ohnmächtig werden lassen sollte.

"Hm...", machte Draco zunächst. "Ich glaube, bei meinem Vater wärest du ganz gut aufgehoben."

Die Umstehenden schnappten nach Luft. Sie wussten zwar nicht worum es ging, aber offensichtlich war Draco drauf und dran Harry zu entführen!

"Wie schade, dass er gerade in Korea ist", seufzte Harry.

"Korea also?", fragte Draco schon etwas überrascht. "Das ist aber ziemlich weit weg, findest du nicht? Vermisst du ihn denn gar nicht?"

"Schon, sehr, ja", seufzte Harry und die Umstehenden hielten inne. Sie hatten schon zur Hälfte ihre individuellen Flüche gesprochen, doch das verschlug ihnen den Atem.

"Dann solltest du aber ganz schnell hinterher, sonst holst du ihn ja nicht ein", meinte Draco.

Die beiden sprachen sehr langsam, deutlich und vor allem vorsichtig, um den jeweils anderen nicht zu einer Kurzschlussreaktion zu treiben. Draco trat jetzt noch näher an Harry. Das war gefährlich nahe, sehr gefährlich nahe. Harry wollte nicht, dass einer der Umstehenden etwas von ihrer Beziehung erfuhr und wenn Draco noch einen Zentimeter näher kam, war es zugspät, um alles weitere zu verhindern - besonders wo jetzt auch noch Voldemort in Harrys Körper war und die beiden sich auch noch gegenseitig anstacheln konnten.

Draco hatte die schwierige Aufgabe bekommen, Voldemort auf dem schnellsten Weg von dem Ort zu vertreiben, an dem er sich gerade aufhielt, ohne dabei zu deutlich zu werden und damit ihre ganze komplizierte Beziehung den anderen preis zu geben. Doch wenn alles nichts half, würde er wohl in den sauren Apfel beißen müssen. Es war ihm allerdings auch bei weitem lieber einen leicht zerknautschten Harry vor sich zu haben, als einen Voldemort, der ihn umbringen wollte!

Also würde er Harry, beziehungsweise Voldemort, die folgenden Worte wohl leise ins Ohr flüstern. Zu seinem Leidwesen standen jedoch sowohl rechts als auch links von ihm Beobachter, die ihm von den Lippen lesen könnten, doch darum konnte er sich jetzt beim besten Willen nicht auch noch kümmern!

Draco wählte seine Worte sorgfältig und sehr gezielt, denn er wollte unbedingt erreichen, dass Voldemort ein sehr großes Verlangen nach Lucius bekam, jedoch nicht lange genug in Harrys Körper blieb, als dass sich dieser Zustand auf ihn auswirken konnte.

Ein paar stille Sekunden verbrachte er damit Harry sehr verführerische Worte zuzuflüstern. Seine Lippen waren so nah an Harrys Ohrmuschel, dass er sie hin und wieder berührte. Er spürte, wie Harrys Herzschlag schneller wurde und beendete schließlich seine Worte mit der Aufforderung, dass Voldemort zu Lucius gehen soll. Im nächsten Augenblick lag Harry mit geschlossenen Augen in Dracos Armen. Draco musste beide Arme um ihn legen, damit er nicht auf dem Boden landete, doch er wusste, dass er erreicht hatte, was er erreichen wollte: Harry war wieder er selbst!

Hermione wollte schon den nächsten, besten Fluch auf Draco jagen, doch Ginny kam im großen Bogen um die beiden herum und hielt Hermione auf.

"Hör auf! Hör bloß auf! Lasst sie sofort in Ruhe! Und verflucht gefälligst jemanden, der verflucht werden muss!" Und mit den Worten schob sie Draco und Harry in Zimmer Nummer 14. Sie holte noch Dracos Zauberstab vom Ende des Ganges und schob ihn unter der Tür hindurch, dann scheuchte sie alle raus und sagte ihnen, dass sie nichts verstehen würden.

"Aber du, ne? Du hast total die Ahnung, was?", fragte Ron miesmutig.

"Nein, ich habe keine Ahnung, aber es war nicht verkehrt, was Draco getan hat. Ganz bestimmt nicht."

"HALLO?! Ginny, drehst du jetzt auch schon durch?", fragte Fred böse seine Schwester. "Wir können die beiden nicht alleine lassen!"

"Doch, genau das werden wir! Und zwar werden wir das ganze in der Zwischenzeit Mum erzählen - oder besser gleich Dumbledore!"

Sie waren auf der Treppe angekommen, und ein weißbärtiger Zauberer war ihnen entgegen gekommen.
 


 

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Joah.... Das ist jetzt ziemlich lang geworden. Ich hätte noch die Option zur Verfügung gehabt, daraus 2 kleine Kaps zu machen und die gleichzeitig on zu stellen, aber ich glaube nicht, dass es irgendjemanden stört, dass dieses Kapitel zu lang ist *lach*

Okay, bis zum nächsten mal! Bleibt mir treu!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sumomo_hioru
2007-10-01T20:39:57+00:00 01.10.2007 22:39
ich wrde dir immer treu bleiben *schwärm*
war ein tolles kap. Sumomo
Von: abgemeldet
2007-09-19T13:48:22+00:00 19.09.2007 15:48
Das das Kapi lang ist stört mich nicht ! *löl*
Mal sehen ob ich im Unterricht gleich noch ein Kapi schaffe!
*löl+



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