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Weihnachten, das Fest der Liebe

Geständnisse unterm Weihnachtsbaum (Taito)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das Lied, "Leb deinen Traum", ist der Soundtrack Serie Digimon Adventure und habe ich mir nicht selbst ausgedacht. Komplett anzeigen

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Snowboarden für Anfänger, Tannenbäume für Profis

Tai fiel, fiel endlos in die Tiefe. Der Aufprall kam abrupt, gefolgt von einem lauten knacken. Er musste sich was gebrochen haben, sein Kopf schmerzte. In seinem Blickfeld erschienen seine Freunde. Schwerfällig hob er einen Arm, von alleine konnte er nicht mehr aufstehen.
 

„Erst belügst du mich und jetzt willst du meine Hilfe? Bestimmt nicht.“ Kari schaute in abwertend an und verschwand.
 

„Mit meinem Bruder? Schäm dich, Tai.“ auch Tk wandte sich ab.
 

Tai wollte es erklären. Sich, die Situation, alles. Sein Mund war verklebt und trocken, es kam kein Ton heraus. Weiter abseits stand Yamato und wurde dann von Tk weg gezogen. Ein schriller Ton ertönte, als sich seine Freunde von ihm entfernten.
 

Nass geschwitzt, schreckte Tai hoch. Sein Herz raste, wie nach einem seiner Marathon-Läufe. Verwirrt schaute er sich um. Sein Kopf pochte vor Schmerz und er erkannte den Raum nicht wieder.
 

„Babe, mach den Wecker aus. Ich habe noch immer Urlaub.“ Yamatos Stimme drang dumpf an sein Ohr.
 

Tai griff nach seinem Handy und schaltete den Wecker aus. Sechs Uhr in der früh.
 

„Ich muss rüber, Hübscher.“ er zog sich ein Shirt an und schlich ohne weiteren Kommentar aus dem Zimmer.
 

Das Haus lag im Tiefschlaf und nach der gestrigen Glühweinparty, würde sich daran so schnell nichts ändern. Sein letzter Glühwein musste schlecht gewesen sein. Daher jetzt die Kopfschmerzen.

~Vielleicht lag es auch an der Menge von zehn Glühwein.~

In seinem Kopf drehte sich alles, er musste an die frische Luft. Kurz sorgte er in seinem Zimmer für Chaos, für den Fall, das ihn jemand suchte. Dann sollte es ein bisschen bewohnt aussehen.
 

Wenig später stand Tai in dicker Jacke draußen im Schnee. Der Wald lag noch im dunkeln. Die Einfahrt und sein Van waren schon wieder zugeschneit. Mal davon abgesehen, dass er noch lange nicht fahren konnte.

Für eine freie Einfahrt konnte er trotzdem schon einmal sorgen. Kurz entschlossen griff er nach der Schaufel mit der Joey tags zuvor, für Ordnung vor dem Haus gesorgt hatte.

Verkatert und gefangen in seinen Gedanken, schaufelte Tai den Schnee von der einen Seite auf die andere, ohne einen Plan.
 

Nun war zwar die Einfahrt frei, die Terrasse die von der Küche raus führte, komplett zugeschüttet.

Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Sollte Mimi heute Abend wieder eine Glühweinparty veranstalten wollen, wäre es doch schön den Glühwein im Schnee zu trinken.
 

Also schaufelte Tai, als gäbe es keinen Morgen, obwohl es schon früh am Morgen war. Mit jedem Kilo Schnee den er auf schaufelte, fühlte er sich besser und sein Kopf wurde wieder klarer.

Seine Muskeln schmerzten und er schwitze leicht.

Die Zeit flog an ihm vorbei und es wurde heller. Die Vögel zwitscherten im Wald, während er sich auf die Suche nach großen Steinen machte. Seiner Jacke hatte er sich schon entledigt und er trug obenrum nur noch ein dünnes Sweatshirt. Sein Gesicht glühte und sein Herz brannte. Über diese Überraschung würden sich seine Freunde freuen und sie konnten einen weiteren unvergesslichen Abend zusammen verbringen.
 

„Alta, Tai. Was geht bei dir? Redbull in die Kaffeemaschine gemacht, statt Wasser oder was?“

Davis stand in Jogginghose und Kapuzenpulli in der Terrassentür.
 

„Und dein guter Umgangston? Liegt noch oben im Bett und schläft?“

Tai schaufelte eine Ladung Schnee auf Davis.
 

„Oh ist das schön!“ Jetzt tauchten die Mädels im Türrahmen auf und begutachteten sein Werk.
 

Tai hatte aus dem Schnee eine Schneebar geformt mit Sitzgelegenheit und passender Feuerstelle. Die Mädels waren vor Begeisterung nicht mehr zu bremsen und versammelten sich um Tai. Zwischen dem ganzen Geplauder bekam er schließlich von allen Frauen einen Kuss auf die Wange und lief dann tatsächlich rot an.
 

„Häuft ein bisschen Schnee auf und ist schon der Held. Weiber.“ kommentierte Davis die Szene und gesellte sich zu den anderen Jungs, die schon am Küchentisch saßen.
 

„Nur kein falscher Neid, Kleiner.“ zwinkerte Yamato ihm zu und nippte an seinem heißen Kaffee.
 

„Na Schlafmütze? Schon wach?“ Tai setzte sich neben Yamato und musste widerstehen, seinen morgendlichen Kuss einzufordern.
 

Sein Freund sah morgens zum anbeißen aus. Die Haare leicht zerzaust und die blauen Augen noch nicht ganz offen, schaute er verschlafen durch seine Brille. Er trug Tais Shirt. Hatte er ihn heute morgen etwa vermisst? Seinen Körper und die morgentlichen Streicheleinheiten inklusive Happy End?
 

Nach einem ausgiebigen Frühstück wollte der Tag geplant werden und Mimi sah es als Herzenssache an, dies zu übernehmen.

„Ski fahren! Ihr solltet alle Skifahren gehen!“
 

„Aber Mimi! Wir lassen dich doch nicht alleine zurück!“ gab Sora sofort zu bedenken.
 

„Ich komme ja auch mit. Joey und ich können ein bisschen Schlitten fahren und wir treffen uns dann in einer Hütte wieder, auf ein bisschen Après-Ski.“
 

Und da es Sinnlos war gegen Mimi zu argumentieren, standen sie schon wenig später vor dem Skiverleih.
 

Kari und Tk schlossen sich der Rodeloption von Mimi und Joey an und Yolei verabschiedete sich kurzfristig, als sie die Skianfänger und den dazu passenden Skilehrer entdeckte.
 

„Ich greife auf ein Snowboard zurück. Zwei Bretter unter den Füssen und zwei Stöcke in der Hand, ist mir zu abenteuerlich.“ analysierte Tai und hatte sofort Davis an seiner Seite.
 

„Super Plan Tai! Da mach ich mit!“
 

„Kannst du den Snowboarden?“
 

„Ja, sicha. Kann ja auch nicht viel schwerer sein als Ski fahren.“
 

Womit die Diskussion auch zu diesem Thema schnell beendet war. Tai tauschte einen kurzen Blick mit Yamato aus.
 

„Soll ich ihn jetzt aufhalten?“ fragte Yamato.

„Du passt schon auf den kleinen Wirbelwind auf.“
 

„Super, auch noch Kinderdienst im Urlaub?!“
 

„Was gibt es hier zu tuscheln?“ Davis steckte den Kopf zwischen die Beiden und schaute erwartungsvoll von einem zu anderen.
 

************************************************************************

Auf der Bergspitze angekommen, machten sich die Skifahrer langsam daran, die Piste im Slalom abzufahren. Nach großem Spaß sah das für Tai nicht aus.
 

„Lust auf ein kleines Wettrennen mit mir, Tai?“ feixte Davis rum.
 

„Lieber nicht. Nachher bricht sich noch jemand was.“
 

„Ach komm schon. Tai! Mit Yamato fährst du schließlich auch ständig Wettrennen. Oder hast du etwa Angst vor mir?“
 

"Wenn ich mit Yama ein Wettrennen fahr, bin ich mir auch sicher, dass wir das überleben. Bei dir, bin ich mir da nicht so sicher. Ich will einfach nicht, das du dich dich verletzt."
 

Davis ließ nicht locker und er wusste genau welchen Knopf er bei Tai drücken musste, um seinen Ehrgeiz zu wecken.
 

„Ich denke ja, du hast Angst. Wahrscheinlich lässt Yamato dich immer gewinnen, weil du sein bester Freund bist.“ flötete Davis los während Tai seine Schuhe auf das Board schnallte.
 

"Ok, wie du willst. Solltest du dir was brechen, kannst du dich von Kari ins Krankenhaus fahren lassen, samt Standpauke.“ rief Tai schließlich.
 

"Wir werden ja sehen wer im Krankenhaus landet." gab Davis zurück und stellte sich an die Abfahrt.
 

"Definitiv." flüsterte Tai und zog sich seine Brille auf.
 

Die Anderen waren derweil schon am Fuß des Berges angekommen und warteten nun auf Davis und Tai.
 

"Ich denke, einer der beiden Spinner bricht sich was.“ prophezeite Kari die Szenerie.
 

„Wohl möglich hast du dieses Mal recht. “ Tk schien diese Situation auch nicht ganz koscher.
 

Davis schoss mit einem Satz den Berg runter und war bemüht einen möglichst engen Slalom zu fahren, um Zeit zu gewinnen.

Tai hingegen wählte die kleine Strecke abseits der Piste, auf dem der Schnee noch nicht platt gefahren war. Mit einer halsbrecherischen Geschwindigkeit bretterte er den Hang hinab und steuerte einen kleinen Hügel an. Davis schaute sich irritiert nach Tai um und geriet das erste Mal leicht ins schwanken.

Tai hingegen war vollkommen in seinem Element. Adrenalin rauschte durch seine Adern und der Geschwindigkeitsrausch ließ ihm Flügel wachsen. Wie auf jedem Board, beherrschte er auch hier die Natur und ließ sich von ihr treiben. Kurz vor dem Hügel ging er leicht in die Hocke und griff mit einer Hand nach seinem Board. Er drehte sich in der Luft und sprang über Davis hinweg.

Dieser hingegen sah Tai nur noch im Augenwinkel über sich hinweg fliegen und landete dank Unaufmerksamkeit, in einer aufgeschütteten Seitenbande, kopfüber im Schnee.
 

Tai hingegen landete elegant auf seinem Board, verringerte sein Tempo und steuerte seine wartenden Freunde an. Kurz vor ihnen riss er eine kurze Rechtskurve, bremste, drehte sich und überschüttete sie schließlich mit einer Ladung Schnee.

Lässig nahm er seine Brille ab und stand vor einem staunenden Publikum.
 

„Mega Sprung!“ lobte Yamato und klatsche Tai ab.
 

„Bist du des Wahnsinns?“

Wahrscheinlich würde es Tai seiner Schwester nie recht machen.
 

****************************************************************************

Nach weiteren Abfahrten und einigen Stunts beschloss Mimi, dass es Zeit für Aprés Ski war. Da überfüllte Skihütten mit hoher Temperatur und zu wenig Toiletten nichts für Mimi waren, verlagerten sie die Party in ihre eigene Skihütte.

Izzy sorgte für ordentlich Musik und da sie hier in der Abgeschiedenheit niemanden stören konnten, hatte selbst Kari nichts zu meckern. An der vorbereiteten Feuerstelle zündete Tai mit Davis ein Lagerfeuer an.
 

„Krass Tai. Was du alles kannst.“
 

„Du musst einfach nur mehr vor die Tür, Davis.“ winkte Tai ab.
 

Davis brauchte nur einen kurzen Moment um diese Aussage passend auszulegen.

„Wir könnten ja im Sommer mit deinem Van zu ein paar coolen Stränden fahren und ein paar Mädels aufreißen?“
 

„Super Idee.“ Tai verdrehte die Augen und legte einen großen Holzscheit in das Feuer. In mitten der Schneebar brannte ein schönes Lagerfeuer.
 

„Klar! Und dann machst du noch ein paar Stunts mit deinem Surfbrett und wir können uns vor Frauen kaum retten.“ seine Augen leuchteten mit dem Feuer um die Wette.
 

„Da stellt sich mir nur eine Frage.“ Yamato war zwischen ihnen aufgetaucht und schaute Davis fragend an.

„Wieso sollten sich die Frauen um dich versammeln, wenn Tai die Stunts mit dem Surfbrett macht?“

Tai grinste über beide Ohren und klatsche mit Yamato ab.
 

„Stimmt. Deine Snowboard Haltungsnote war heute kaum einen Punkt wert.“
 

„Ärgert ihr Davis wieder?“ Sora kam mit Stockbrot an das Lagerfeuer und drückte Tai und Davis einen Stock samt Teig in die Hand.
 

„Ohhh“ stimmten beide ein und es herrschte wieder Einigkeit.
 

„Manchmal kann es so einfach sein.“ kommentierte Yamato das Geschehen.
 

„Männer. Man muss nur wissen wie.“ mit einem zwinkern in Yamatos Richtung verabschiedete sie sich wieder in die Küche.
 

„Isch würdsch sagschen, Schora steht aufsch disch!“ Davis tauchte mampfend neben ihm auf, mit dem fertigen Stockbrot in der Hand.
 

Hellhörig blickte Tai auf.
 

„Alscho isch würde da nischt zschweimal warten.“
 

„Womit wir wieder beim Thema wären, Davis. Dir hat sie nicht zugezwinkert!“ feixte Tai und rangelte mit ihm.

„Yama kann sie halt alle haben.“ diesmal war es an Tai, Yamato zuzwinkern, während er Davis durch die Haare strubelte.
 

„Der Glühwein ist fertig!“ Mimi kam mit einem vollen Tablett nach draußen.

„Und damit ihr zu dem süßen Zeug auch Abwechslung habt, gibt es noch Tequila für euch.“
 

„Mimilein, dass ist doch zu schwer für dich.“ Joey wollte ihr das Tablett abnehmen.
 

„Das geht schon mein Schatz.“ und Mimi drehte sich weg von Joey.

„Nicht das du wie gestern Abend stolperst und die ganzen Getränke verschüttest.“
 

„Ich hab versucht euch zu retten. Ab jetzt kämpft jeder für sich.“ flüsterte Joey Yamato zu.
 

Und schon drückte Mimi ihren Freunden je eine warme Tasse Glühwein in die Hand.
 

„Dann macht gleich die erste Tequila-Runde. Ich breite euch dann noch eine zweite vor, während ihr euren Glühwein genießt. Den haben Sora und ich übrigens selbst gemacht.“ damit verteilte Mimi auch noch Pinnchen inklusive Salz und Zitronen.
 

Joey positionierte sich am Rand der Schneebar und als alle sich zu prosteten und dann tranken, schmiss er den Inhalt seines Pinnchens, über die Schulter in den Schnee.
 

„Warum müssen wir unter deiner Frau leiden und du nicht?“ fragte Tai.
 

„Weil ihr, nach Silvester nach Hause fahren könnt und ich weiter mit Mimi und den Schnapsrunden leben muss.“
 

„Klingt einleuchtend.“ sagte Yamato achselzuckend und prostete Tai zu.
 

Der Abend wurde später, die Stimmung ausgelassener und Tai immer lockerer.
 

„Yamato! Wie wärs wenn du deine Gitarre rausholst und uns ein paar deiner alten Lieder vorspielst?“ schlug Mimi vor.
 

„Ja, bitte Yamato!“ unterstützen Sora und Kari den Vorschlag.
 

„Erst werde ich abgefüllt und dann soll ich noch einen Ton treffen. Wie stellt ihr euch das vor?“
 

„Aber richtige Rockstars trinken auch und stellen sich dann auf die Bühne?“ Tai blitze ihn herausfordernd an.

Yamato verdrehte die Augen. Würde er nicht freiwillig für seine Freunde spielen, dann doch aber für seinen Lebensgefährten.

„Wie ihr wollt.“
 

Er ließ sich Zeit seine Gitarre zu holen und stimmte sie noch in seinem Zimmer nach. Wenige Minuten später schlich sich Tai hinterher.

Tai setzte sich hinter Yamato aufs Bett und küsste sanft seinen Nacken.
 

„Ich vermisse dich.“ brachte er zwischen zwei Küssen hervor.
 

Yamato ließ sich zurück fallen uns genoss die Zärtlichkeiten seines Partners.
 

„Ich bin doch hier.“
 

„Nein. Ich vermisse dich so richtig! Ich will dich!“ leise hauchte Tai ihm die Worte ins Ohr. Um sein Verlangen zu unterstreichen, drückte er sich näher an Yamato und zog ihn schließlich auf seinen Schoß. Yamato spürte Tais Lust und drückte sich enger auf seinen Freund.

Tai stöhnte auf und griff ihm unter den Pullover. Sanft kratze Tai, Yamatos Rücken und nestelte an dem Gürtel seines Freundes.
 

„Wir schlafen gleich ein!“ schrie Davis von unten.
 

Tai ließ seinen Kopf auf Yamatos Schulter fallen.

„Die lieben Kinder.“ sagte er und ließ Yamato nur ungern aufstehen.
 

„Taichi?“ Yamato blieb stehen und schaute Tai tief in die Augen.
 

Auf Tais Haut bildete sich eine dünne Gänsehaut und diese hatte weder mit Lust noch mit Kälte zu tun. Es fühlte sich an, als würde Yama ihm direkt in seine Seele schauen.

War er wirklich Yamato große Liebe? Tai konnte das nicht glauben. Selbst sah er sich als gewöhnlich und teilweise sogar langweilig. Außer ein bisschen Sport und mit einem Brett umgehen, konnte er nicht viel.
 

„Taichi, ich habe ein Weihnachtsgeschenk für dich und ich würde es dir gerne schon heute Abend schenken. Ich habe ein Lied für dich geschrieben, eigentlich für uns.“ er gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen und verließ das Zimmer.
 

Tai brauchte einen Moment um sich wieder zu fangen und lief seinem Freund hinterher.
 

Yamato wartete auf ihn und hielt ihm die Terrassentür auf.
 

„Küssen!“ schrie Yolei auf einmal. Dabei war ihr deutlich anzusehen, dass sie nicht soviele Tequilas

vertrug.
 

„Was ist los?“ Tai schlitterte in den Türrahmen und blieb abrupt stehen.

„Wer hat sich geküsst?“
 

„Ihr müsst euch endlich küssen!“ rief jetzt auch Mimi.
 

Sie tauschten panische Blicke aus und Yamato lief rot an.
 

~Haben sie uns gesehen? Wissen sie was? Was sagen wir jetzt? Wir waren betrunken?~

„Küssen, küssen!“ rief sogar Kari.
 

„Habe ich schon ein Lied verpasst?“ Davis drängelte sich auch in den Türrahmen, in den Händen Stöcke mit aufgespießten Marshmallows.

Er schaute kurz in die Runde, hoch zum Türrahmen und sagte „Achso, na gut.“

Dann küsste er einen perplexen Yamato auf den Mund, im Anschluss einen noch perplexeren Tai und ging unter dem Mistelzweig weg, zurück zur Feuerstelle.

Alle applaudierten und johlten.
 

„Ich hätte gerne noch einen Kurzen, Mimi!“ bestellte Tai und setzte sich dann ebenfalls an die Feuerstelle.
 

Nachdem sich alle einigermaßen beruhigt hatten, spielte Yamato alte Lieder auf der Gitarre. Sogar die Männer der Runde kamen nicht, sich den ein oder anderen Moment über die Augen zu wischen. Sie schwelgten alle in alten und schon lange vergangenen Zeiten.
 

„Ein Lied habe ich noch und dann ist Schluss mit der Lagerfeuerromantik.“ verkündete Yamato und und fixierte Tai einen Moment länger, als den Rest der Gruppe.
 

Er räusperte sich kurz und schlug dann die Saiten an, leise fing er an zu singen.
 

„Du wirst noch viel erleben,

Du musst diesen Test bestehen,

Es kommt der Tag, an dem du dein Ziel erreichst“
 

Kurz schaute Yamato Tai an und Tai stockte der Atem. Für einen Moment war diese verrückte Welt stehen geblieben und sie waren nur noch zu Zweit.
 

„Leb' deinen Traum, denn er wird wahr

Geh deinen Weg

Stelle dich der Gefahr

Alles, was wichtig ist

Wirst du erkennen, wenn die Zeit gekommen ist

Ja, greif nach den Sternen

Du bist bereit

Glaub an dich

Bald ist es soweit ….“
 

Als Yamato das Lied zu Ende gesungen hatte, klatschten seine Freunde laut Beifall. Tai saß da und wusste nicht was er sagen sollte. Noch nie wurde ihm ein Lied gewidmet und er konnte sich auch nicht daran erinnern einen Song gehört zu haben, der so direkt auf sein Leben zu geschnitten war.
 

~Leb deinen Traum~
 

„So, es ist Schlafenszeit.“ Joey klatsche in die Hände und seine Augen waren verdächtig glasig. Am Alkoholkonsum konnte es nicht liegen, da er den ganzen Abend sämtliche Getränke in den Wald befördert hatte.

„Und morgen Männer, müssen wir früh raus und einen Baum kaufen!“
 

„Jah!“ rief Sora.

„Das dürfen wir auf keinen Fall verschlafen. Am Ende bekommen wir nur noch so eine kleine Krüppeltanne.“
 

„Der Baum muss riesig sein! Er muss mindestens bis zur Decke reichen!“ Mimi breitete ihrer Hände weit aus.

„Dann sehe ich auf den Fotos wenigstens schmal aus.“
 

Während die Anderen in ihre Zimmer gingen, verkündete Tai noch, das Feuer zu löschen. Yamato blieb neben ihm stehen.
 

„Das Lied war wunderschön, Yama. Danke.“
 

„Schön, dass es dir gefallen hat. Ich habe es letzte Woche zu Ende geschrieben und konnte kaum abwarten es dir vorzuspielen. Du machst mein Leben besonders, Taichi.“
 

„Ach Quatsch.“ Tai winkte ab, weil ihm dieses Kompliment Zuviel war.

„Ich würde allerdings gerne unser Weihnachtsfest zu was ganz besonderem machen.“
 

„Ok. Und was stellst du dir da vor?“
 

„Lass uns gleich in den Wald gehen und einen Baum fällen!“

Tai blickte in große, ungläubige Augen.
 

„Einen Baum fällen? Wir? Mitten in der Nacht?“
 

„Ja! Bis wir morgen in der Stadt sind, sind die schönen Bäume schon längst weg und einen Baum in Mimis Größenordnung werden wir so oder so nicht bekommen.“
 

„Mir ist nur nicht ganz klar, warum wir Mimi diesen Wunsch so genau erfüllen müssen?“
 

Tai verdrehte die Augen.

„Weil Morgen Weihnachten ist. Weihnachten gehen Wünsche in Erfüllung. Und weil ich unser Weihnachten perfekt haben möchte, weil ich Träume leben soll.“
 

Nun war es an Yamato, die Augen zu verdrehen.

„Ich dachte eher daran, dass du deine Träume lebst und nicht die von anderen wahr werden lässt, Herr Weihnachtsengel.“
 

Tai grinste breit.

„Es ist, alles-ist-möglich-Montag. Also was solls. Wir brauchen nur einen weiteren Komplizen.“
 

Über das Haus legte sich eine angenehme Stille und die Nachtruhe war eingetreten. Draußen schneite es wieder und hier und da knarzte ein Holzpaneel.
 

Auf Zehenspitzen schleichten Yamato und Tai durchs Haus und hofften, sich nicht in der Zimmertür zu irren. Leise schlossen sie eine Tür auf und schauten rein. In seinem großen Himmelbett lag Davis, alle Viere von sich gestreckt und laut schnarchend.
 

„Süß, der Kleine.“ feixte Yamato.

„Und man könnte meinen, ihr seid verwandt.“
 

Tai kniff Yamato in die Seite.

„Das ist ja so überhaupt nicht richtig.“ wehrte sich Tai.
 

„Stimmt! Du siehst natürlich um einiges süßer aus!“ Yamato kuschelte sich in Tais Arm und fing an ihm sanft die Lippen zu küssen. Ihr Kuss wurde wilder und Yamato biß Tai zärtlich in den Hals.
 

„Hey! Mach mich nicht wuschig. Sonst gehen wir heute nirgends hin.“ befahl Tai und schob seinen Freund ein Stück von sich.
 

„Ich habe keine geheime Mission, Herr Weihnachtsengel.“
 

„Nein, nein, nein. Das ziehen wir durch!“ und weil Yamato eine Schnute zog, ergänzte Tai den Satz: „und danach kümmere ich mich um dich!“
 

Die jungen Männer schlichen sich näher an das Bett ran, obwohl es nicht nötig war. Davis machte nicht den Eindruck, dass ihn irgendwas oder irgendwer in nächster Zeit wecken würde.
 

„Davis.“ sagte Tai.

Dann etwas lauter „Davis!“
 

Vorsichtig rüttelte Tai an ihm.
 

„Himmel! So wird das nichts! Möchtest du das er noch tiefer schläft oder ihn wecken?“

Yamato zog Davis die Decke runter und schüttelte ihn dann energisch.

„Davis! Aufstehen! Frühstück ist fertig.“
 

Verwirrt machte Davis die Augen auf.

„Das kann nicht sein.“ gähnte Davis und schaute verschlafen.
 

Als er realisierte, das Yamato und Tai in seinem Bett lagen, schreckte er hoch und wollte los blöken.
 

Schnell hielt Yamato ihm den Mund zu und Tai zog ihn aus dem Bett.

„Psst!“ zischte Tai ihm ins Ohr.

„Du willst doch immer mit den großen Jungs mitspielen. Heute Nacht ist die Chance.“
 

****************************************************************************
 

Der Schnee glitzerte im Mondschein und knirschte unter ihren Schritten.
 

„Wie absolut, hammer-geil ist denn die Aktion!“ Davis bekam sich nicht ein und zog den Schlitten unermüdlich hinter sich her.
 

„Noch, ist hier gar nichts hammer-geil. Noch ist nämlich gar nichts passiert.“ bemerkte Yamato, dem die ganze Aktion nicht geheuer war.

„Nach was genau halten wir Ausschau, Taichi?“
 

„Nach dem perfekten Weihnachtsbaum. Er muss groß sein, dicke Zweige haben und wunderbar nach Tanne riechen.“
 

„Wie riecht denn Tanne?“ Davis kratze sich am Hinterkopf. „Trifft das nicht auf alle Bäume zu?“
 

„Ich glaube langsam, Taichi, verträgt den ganzen Schnaps nicht richtig.“
 

„Da!“ rief Tai.

Erschrocken drehten sich Yamato und Davis um und schauten in die gezeigte Richtung.

„Da! Da steht der perfekte Baum. Das ist er!“

Tai stand vor einer sehr breiten Tanne, die nicht weniger als drei Meter hoch war.
 

„Super! Wird ja immer besser. Ist die nicht etwas sehr überdimensioniert, Taichi?“
 

„Nein! Sie ist perfekt.“
 

„Ok.“ Davis, der einfacher zu begeistern war und mit weitaus mehr jugendlichem Leichtsinn an die Sache ran ging als Yamato, machte sich an die Arbeit. Er stellte den Schlitten zur Seite und legte die Axt neben die Tanne, während Tai seine Jacke auszog.
 

„Mach sie platt!“ feuerte Davis den Älteren an.
 

Der Wald wurde von dumpfen Axtschlägen durchbrochen. Tai war nicht mehr zu halten. Er schlug eins ums andere Mal in den dicken Stamm und der Baum begann bedrohlich zu wanken.

~Die Mädels wollten einen riesigen Weihnachtsbaum? Den sollten sie haben. Kari wollte ein vergessliches Weihnachtsfest? Bitte sehr! Alles war möglich~

Auch wenn Tai sich für einen Moment hinterfragte, ob die Euphorie vom Restalkohol kam.
 

„Jungs, Achtung! Baum fällt.“
 

Und mit einem letzten Schlag, brachte Tai die Tanne zu Fall. Kerzengerade viel sie in den tiefen Schnee.
 

„Dann wäre der schwerste Teil schon geschafft.“ mit dem Unterarm wischte er sich den Schweiß von der Stirn.
 

„Absolut!“ antwortete Yamato sarkastisch.

„Nur noch flux die 30 Kilo schwere Tanne, fünf Kilometer nach Hause ziehen und fertig.“
 

Auch hier ließ Davis in nichts nach. Er schob den Schlitten neben dem Baum und legte schon einmal die Schnüre zurecht.
 

„Etwas Sport, schadet dir nicht mein Herz.“ damit gab Tai seinem Freund einen Klapps auf den Hintern.
 

„Ich habe da tatsächlich eine andere Vorstellung von Sport.“
 

„Den gibt es auch noch. Quasi zur Belohnung.“ Tai machte sich dran, die Tanne auf den Schlitten zu hieven.

Tatsächlich ging der Weg zurück, schneller als vermutet. Zu dritt ließ sich der Schlitten auch zügig durch den Schnee ziehen. 20 Minuten, etlichen blauen Flecken, mehreren verloren Tannennadeln und einer zerbrochenen Porzellanfigur später, stand der Baum im Ständer neben dem Kamin.

Das Wohnzimmer wirkte um einiges kleiner und die Tanne noch imposanter, im geschlossenen Raum.
 

„Die Mädels werden ausflippen.“ fasste Davis die Situation zusammen.
 

„Stimmt! Und nun Feierabend!“ Tai scheuchte Davis ins Bett und bedeutete Yamato, sich in ein paar Minuten in Tais Bett zu schleichen. Schließlich gab es noch eine Kleinigkeit zu erledigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  bebi
2006-10-28T22:30:44+00:00 29.10.2006 00:30
Suuuper Kapi! Echt toll. ^^ Ich will unbedingt weiter lesen. Bekomm ich vielleicht ne ENS, wenn es weitergeht? Das wär ganz ganz lieb.
Super geil. Alles. Die Story die Stimmung die beiden. Suuuper. ^^ Aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ein 3 Meter Hoher Tannenbaum nur 50Kilo wiegt. ;) Das bekomm ja sogar ich noch hoch. XD
Wie dem auch sei, bitte schreib schnell weiter. ^^
Ganz Liebe Grüße
bebi
Von:  Rukisan
2005-06-21T21:36:55+00:00 21.06.2005 23:36
Wow ^^
Ah, die beiden werden einfach immer süßer zusammen *schwärm* Taichi als perfekter Skiläufer, nicht schlecht, bin gespannt was er noch so alles auf dem Kasten hat ^^
Und dann die Baumaktion ^^ Sachmal wie hoch ist das Zimmer da eigentlich, dass da so ein rießen Baum reinpasst?
Bin auf jedenfall gespannt was die anderen dazu sagen werden wenn sie den Baum sehen (und daß von den beiden erfahren) ^^
Danke jedenfalls auch für die Nachricht ^^
Freu mich schon total auf die Fortsetzung
lg *knuddel* ru
Von:  Kaya
2005-06-21T18:38:23+00:00 21.06.2005 20:38
Halloooooo MEEEEEEEEEEEEEIN Schatz XDDDD

ne also weißt du
die Brille..ich liebe diese Brille und dann Tai mit Brille
*wechsabber*
also genial
ich glaub meine bilder haben langsam wirkung auf dich *rofl*

ööööhm ach jaaaaaaaaaaa kratz mich beiß mich Jazzymaus *grrrrr*
dieser spruch lässt dich auch nich mehr los oder?
pass bloß auf...ich nehm das ernst
wart ersma ab, wenn du aus polen wieder da bist
*sich ins fäustchen lach*

da bekommt der spruch dann mal gaaaaanz andere bedeutung MEIN schatzi

ne also, alles in allem ganz okay
ich freu mich schon aufs nächste pitel *ja schon weiß was passiert* ich lieeeeebe diese stelle *jetzt schon wechlach*

rechtschreibfehler...du kennst meine meinung dazu MEIN schätzchen

aba ich husch jetzt mal wieder bevor ich noch geschlagen werde oder so..obwohl
kratz ich beiß mich!!!

DEINE Elena
Von:  kuraiko
2005-06-21T13:24:01+00:00 21.06.2005 15:24
*wassereislutschend vorm PC sizt*
*schwitzt*
mh... jetzt ist mir kalt lol
nee achwas,
ja ne weihnachtsstory im Juni,
ich hab mal eine lezten August veröffentlicht ^_~
ja, nee
also deine FF gefällt mir eigentlich recht gut,
abgeshen von n paar kleinen Fehlern in der Rechtschreibung.
Mh was mich auch n bissl gestört hat ist das du manchmal n Name 3 oder 4 mal hintereinander vewrwendest, da könnte man an manchen stellen einfach "er" einsetzten, würde sich besser anhören.
ja und manche sachen vielleicht n bisschen ausführlicher,
teilweise ists n bisschen gehetzt.
dein schreibstil ist auch ganz okay~
ab und zu n wenig einseitig
und ich glaub wenn du dich n bissl mehr anstrengst wird
der noch um einiges besser!
Ja aber so im allgemeinen:
~gute Idee (lol im Juni)
~ganz gut geschrieben
~die jungs machen sich dauernd gegenseitig heiß (*rrr*)
passt doch
ich mags,
sag mir doch bitte bescheid wenns weitergeht ^-^
*knuddl*
alles liebe
raiko
Von: abgemeldet
2005-06-21T12:13:48+00:00 21.06.2005 14:13
*____*
SWEEEEEEEEEEEEET! War das niedlich himmlisch *seufz*
Wunderschön romantisch und liebevoll. So süß!
Ich freu mich schon darauf, was die anderen wohl dazu sagen werden, wenn sie es ihnen sagen. =^-^=

Bis denne
*knuddel* Inu


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