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conSIDer me

a SID fanfiction
von

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sweet lies and a giant hairy crab

+sweet lies and a giant hairy crab+
 

Mit einem unsagbar dicken Brummschädel wachte ich am nächsten Morgen auf. Wahrscheinlich zu viele Schmerztabletten, redete ich mir ein. Doch ich konnte mich an nichts mehr von dem erinnern, was sich nach dem Krankenhausaufenthalt abgespielt hatte.

Als ich ins Wohnzimmer kam, erschrak ich im ersten Augenblick. Was hatte Aki auf meiner Couch zu suchen…und war es überhaupt Aki? Ich näherte mich vorsichtig, stolperte aber über einen Haufen leerer Bierdosen und lag flach.

…Bier? Hatte Aki etwa-?! Hatten wir etwa zusammen getrunken?! Wenn ja, dann war das, was auf der Couch lag, dieses Sexmonster. Ich wollte aufspringen und wegrennen aber da hatte es mich schon fest gepackt.
 

“Guten morgen! Sex?!“, hauchte mir die widerliche Stimme ins Ohr.
 

“Nein.“
 

“Warum nicht? Mit ihm würdest du es jederzeit tun, warum nicht mit mir? Ich hab genau gesehen, wie du ihn gestern angeschaut hast. Und dass du ihn liebst,...tsk. Unglaublich. Sag mir mal, was so toll an dem ist?“
 

Er schien offenbar mehr von seinem zweiten Ich zu wissen als umgekehrt.

“Ich wüsste nicht, was dich das alles angeht. Verschwinde endlich aus meinem Leben und gib mir Aki wieder!“
 

“Arschloch.“, hörte ich ihn nur noch zischen, dann rannte er nach draußen.
 

Die Tür fiel ins Schloss und er war weg. Eine fast angenehme Stille schlich sich in meine Wohnung. Und trotzdem war mir unwohl dabei. Ich merkte, wie mir wieder die Tränen in die Augen stiegen.

“Verdammt!“
 

“Du solltest aufhören, ihn mit deinen Sinnen als zwei Menschen zu betrachten. In deinem Herzen ist er doch ein und derselbe, oder nicht?“
 

“Huh? Wer hat das gesagt?“ Paranoid sah ich mich in der Wohnung um.
 

“Ich war‘s,…der fette Leuchtkäfer.“, summte mir das leuchtende Ding vor dem Gesicht herum.
 

“Wer,…oder was bist du eigentlich?“ Ich sprach doch tatsächlich mit diesem Etwas vor meiner Nase.
 

“Eine Knödelfee. Wenn du dich erinnern willst, bitte.“
 

“Achja, die mit dem Knödelsekret. Erfüllst du eigentlich auch Wünsche?“, sah ich das fliegende Glühding unvermittelt an.
 

“Natürlich. Ich bin nicht umsonst eine Fee.“
 

“Dann gib mir Aki wieder, so wie er vorher war.“
 

“Das kann ich nicht.“, erwiderte es.
 

“Warum nicht? Feen erfüllen einem doch jeden Wunsch, oder nicht?“, war ich jetzt ein wenig enttäuscht.
 

“Er hat sich schon etwas von mir gewünscht. Solange er nicht aus eigener Kraft wieder zu dem wird, was er war, kann ich nichts tun. Auch nicht, wenn du es dir von mir wünschst.“
 

“Er hat sich von dir was gewünscht? Wieso hat er dann so überrascht getan, als er dich gesehen hat?“
 

“Nunja, er war betrunken, als er seinen Wunsch ausgesprochen hat. Aber da ich in der Nähe war, dachte ich, ich tu ihm nen Gefallen. Wenn widererwarten doch mal etwas schiefgeht, übernehme ich keinerlei Verantwortung für das, was mit dem Wunsch passiert. Ich erledige hier auch nur meine Arbeit, weißt du.“
 

“Er war betrunken…? Was hat er sich denn gewünscht?“, fragte ich vorsichtig und kam zugleich ins Grübeln.
 

“Das bleibt ein Geheimnis zwischen Fee und dem betreffenden Menschen. Tut mir leid.“
 

“Und wie kann er sich…zurückverwandeln? Sagst du mir wenigstens das?“
 

“Nunja,…er…muss zu seinen innersten Gefühlen stehen und…sich sozusagen den Wunsch selbst erfüllen. Dann wird das, was beim Wünschen eventuell schiefgegangen ist, wieder rückgängig gemacht.“
 

“Tzk. Eine Fee die keine Wünsche erfüllen kann. Sowas hab ich ja noch nie gehört. Wozu brauchen wir dich dann, wenn wir alles selbst machen müssen?“
 

“Na hör mal! Ich bin nicht Gott oder sowas. Meine Macht ist auch begrenzt. Was kann ich dafür, dass Menschen so weinerlich und unbrauchbar werden, wenn sie besoffen sind? Der Alkoholspiegel in seinem Blut hat wahrscheinlich für ein Diskontinuum in der Wunschwelt gesorgt und ihn in zwei Persönlichkeiten gespalten. Das ist nun wirklich nicht meine Schuld.“
 

“Und was kann ich nun tun, wenn du mir schon keinen Wunsch erfüllen kannst?“
 

“Ich fürchte, nicht sehr viel. Du wirst abwarten müssen, bis er das Problem selbst angeht. Ich denke, es würde aber schon ein wenig helfen, wenn du seine…andere Seite als einen Teil von ihm akzeptierst.“
 

“Das heisst, er steht dann zu seinen wahren Gefühlen und verwandelt sich zurück. Das soll ich dir glauben, ja? Ich meine, ist ja vollkommen normal, dass Leuchtkäfer mit einem reden und Wünsche erfüllen, weil es eigentlich Feen sind….

Das ist doch alles ausgemachter Quatsch! Warum ist die Welt dann nicht einfach in Ordnung, wenn man sich was wünschen kann, um sie besser zu machen?“
 

“Das liegt nur daran, dass ihr Menschen nicht mehr glaubt. Ihr müsst immer alles ganz genau wissen und braucht für die einfachsten Dinge eine Erklärung. Ihr seid misstrauisch und selbstverunsichert. Wenn ihr nur glauben würdet, wäre einiges so viel einfacher in eurer Welt. Und wenn sich hier jeder wünschen würde, was ihm gefällt, wäre das wohl der Beginn von Chaos und Anarchie. Ich glaube nicht, dass durch Wünsche allein eine Weltordnung entsteht. Dazu braucht es den Verstand, den festen Entschluss, den Mut und die harte Arbeit von jedem einzelnen. Ich bin hier nur für das kleine Glück zuständig.“ Damit war sein Monolog beendet und es verschwand durchs offene Fenster.
 

~~~
 

Ich konnte nicht umhin, mir einzugestehen, dass diese Fee verdammt Recht hatte. Doch ich wusste wirklich nicht, was Aki dazu bewegen könnte, ehrlicher zu sich selbst zu sein und den Wunsch…oder Fluch, wie auch immer man es bezeichnen mochte, wieder rückgängig zu machen.

Ich beschloss, ihm so gut es ging beizustehen und ihm zu helfen. Das bedeutete aber gleichzeitig, meine Gefühle weiter zurückzustellen und mich ihm als guten Freund anzubieten. War meine Freundschaft zu ihm auch keine komplette Lüge, so fühlte es sich doch irgendwie auch nicht ganz richtig an, es nur auf Freundschaft zu begrenzen. Ich wusste aber einfach nicht, wie ich es sonst anstellen sollte, ihm beiseite zu stehen. So war dann also mein Plan geboren und ich setzte ihn in die Tat um.
 

~~~
 

“Krchchchch, wie siehst du denn aus?!“, kicherte Mao und zeigte mit dem Finger auf mich.
 

“Ich war bei der Hochzeit von nem Freund, mann.“, warf ich beleidigt zurück. Ich hatte mich extra schick gemacht.
 

“Sexy der Anzug. Pass auf, dass du nicht der nächste bist!“, grinste Shinji aufmüpfig.
 

“Pffft, mit euch red ich nicht mehr.“ Ich drehte mich um, zog das Jackett aus und bereitete mich für die Aufnahmen zum Song vor.
 

“Geht‘s deiner Hand wieder besser?“ Aki kam etwas verwundert in den Proberaum.
 

“Yup!“, gab ich motiviert zurück und übte schon mal trocken mit den Drumsticks.
 

“Was hast du denn da an? Du siehst aus wie ein salary-man!“, lachte Aki jetzt auch.
 

“Ah-au, auauauauauauau! Das tut weh.“, simulierte ich einen Stich ins Herz und ließ mich vom Stuhl fallen.
 

“Baka! War doch nicht so gemeint…hey, steh schon wieder auf.“
 

Ich lag noch eine Weile rum und starrte auf den Fußboden vor mir. Irgendwie war ich verdammt müde auf einmal.
 

“Yuya?! Alles ok?“ Aki war blitzartig zu mir gesprungen und rüttelte mich - schon wieder besorgt.
 

“Mou, lass mich schlafen. Ich bin müde.“, gab ich zurück, um ihn nicht weiter zu beunruhigen.
 

“Was hast du denn gestern Nacht gemacht, dass du auf dem Studioboden schlafen musst?“
 

“Hochzeit von nem Freund. Spar dir jeden weiteren Kommentar über meinen Anzug.“
 

“Ok.“, grinste er mich an und half mir hoch.
 

“Kann…ich kurz mit dir allein reden? Es ist wegen neulich…“, unterbrach ich seine gute Laune.
 

“Mh.“, erwiderte Aki nur knapp.
 

Wir verschwanden in einem der Aufenthaltsräume auf der anderen Seite des Studios.

“Kannst du mir einen Gefallen tun, Aki-chan?“
 

Er sah mich nur verwirrt an, nickte aber zögerlich.

“Was willst du also?“
 

“Dass du das von neulich im Taxi vergisst…“
 

“Wie könnte ich?!“ Er war schon wieder aufgebracht.
 

“Ich war gestresst, ich hatte wahnsinnige Schmerzen und…ich war einfach verwirrt von diesem ganzen Hokuspokus um uns herum.“ Ich sah ihn mit festem Blick an.
 

“Es war aber nicht das erste Mal, dass du mir so was gesagt hast. Also,…was ist wirklich dran, hm?“, sah auch er mich jetzt direkt an.
 

Meine Maskerade wollte schon anfangen zu zerbröseln aber ich musste stark sein!

“Ich liebe dich!“, sagte ich todernst.
 

“Wh…-!“
 

“U-soooo! War nur Spaß.“, grinste ich jetzt.

“Ich liebe dich als…Freund. Als guten Freund. Das wollte ich dir auch damals sagen aber…es kam vielleicht falsch rüber, ok?“ Ich versuchte ihn freundschaftlich zu umarmen, da sah er mir wieder ernst in die Augen.
 

“Und der Kuss?…Du weisst schon, nach dem Spaghetti-Essen…“
 

“Eh…-ttooo…“ Ich konnte ihm ja schlecht wieder unter die Nase reiben, dass er es war, der damit angefangen hatte.

“Sagen wir einfach, es war…Neugier…und ein Fehler. Abgemacht?“
 

“Meinetwegen.“ Er sah fast etwas traurig dabei aus.
 

“Dann können wir uns jetzt hoffentlich besser auf die Aufnahme konzentrieren. Ich dachte, es wär gut wenn wir das vorher klären.“
 

“Uhn. Weißt du, Yu-chan, du bist echt ein feiner Kerl!“, klopfte er mir lachend auf die Schulter und ging zurück ins Studio.
 

Da stand ich nun. Einsam, ohne Maske, mit einer süßen Lüge. Doch was blieb mir anderes übrig?
 

~~~
 

“Mao, der Text is ja spitzenmäßig!“ Shinji konnte manchmal ziemlich kindische Dinge sagen, aber das machte ihn nur sympathischer.
 

“Danke. Hab mich echt bemüht.“, grinste Mao ein wenig selbstverliebt und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht hinters Ohr.
 

“…‘Ich liebe und hasse Lügen‘…Die Stelle mag ich echt.“ Aki vertiefte sich ganz in den Songtext während er dabei auf dem Bass begleitete.
 

“Ich hasse Lügen…“, redete ich wieder mehr mit mir selbst.
 

“Du bist doch der Ober-Lügner hier.“ Mao hatte mich ziemlich kalt erwischt.
 

“Hast du den Song deshalb ‘Uso‘ genannt, um mich zu ärgern?“, war ich jetzt gekränkt.
 

“Hör mal, bloss weil du den Song geschrieben hast, heisst das nicht, dass sich alles um dich dreht.“
 

“Gomen.“ Ich verschwand hinter dem Drumset, denn ich war mit der Aufnahme an der Reihe.

Obwohl ich mich konzentrieren wollte, waren meine Gedanken noch bei dem Spielchen, dass ich hier gerade spielte. Sobald ich mich aber von diesen Gedanken einwickeln ließ, würde wieder alles komplizierter werden. Das, was ich Aki gerade erzählt hatte, sollte die Wahrheit sein und fertig! Hirn ausschalten, Automatik an, trommeln, los!
 

~~~
 

Tage, Wochen gingen ins Land. Wir waren schon auf Promo-Tour für die Single. Mein Song zum ersten Mal als Single! Ich hatte es wirklich geschafft. Ich war glücklich. Irgendwie. In der Band lief es auch wie geschmiert, denn bald würde unser erstes Major-Album rauskommen. Wir waren alle ziemlich aufgeregt und auch angespannt. Ob unsere Fans uns weiter auf unserem Weg begleiten würden?
 

“Yuya, du schnarchst.“ Shinji verpasste mir eins mit ner Zeitschrift.
 

“Au, tu ich nicht. Brutalo.“
 

“Wohl, ich habs genau gehört!“, mischte sich Mao ein.
 

“Tsk.“ Ich drehte mich um und versuchte weiter zu schlafen. Als ich aber an die Scheibe des Vans schaute, mit dem wir unterwegs waren, sah ich Aki‘s nachdenkliches Gesicht sich darin spiegeln. Was ihn wohl bewegte? Natürlich brachte mich das um meinen Schlaf und ich war ziemlich fertig, als wir ankamen.
 

“Wir gehen Ramen essen, kommt ihr mit?“ Shinji konnte es einfach nicht lassen, Ramen zu testen.
 

“Nee, ich glaub ich penn erst mal ne Runde bevor wir zum Interview gehen.“, rieb ich mir den Schlaf aus den Augen.
 

“Ich bleib auch hier.“ Aki nahm seinen Koffer und verzog sich in sein Hotelzimmer.
 

Eigentlich wollte ich ihm ja hinterherrennen, um zu sehen, was mit ihm ist. Als guter Freund aber verkniff ich mir die Nerv-Tour und gab ihm Raum, von allein mit seinen Sorgen zu mir kommen zu können. Ich ging in mein Zimmer und grübelte vor mich hin, immer hoffend, dass Aki doch noch sein Herz bei mir ausschütten würde.

Mit einem Mal ging die Tür ruckartig auf.

Herein stolperte…

“Mao! Was machst du denn hier?“
 

“I-isch? Komm disch be…suffen…suchen.“, wehte mir mit seinen Worten eine üble Fahne entgegen.
 

“Du bist ja hackendicht.“
 

Mao grinste nur und ließ sich auf mein Bett fallen.
 

“Hey, geh gefälligst in dein Zi-…“ Da schnarchte er auch schon.

Ich zog ihm die Schuhe aus und legte eine Decke über ihn. Es gab Momente, da benahm er sich wie ein kleines Kind. Irgendwie waren wir alle eigentlich wie kleine Kinder. Ich denke manchmal, dass uns das zusammenschweißt. Ich legte mich neben ihn und versuchte zu schlafen, was bei der Enge im Bett fast unmöglich war.
 

“Yuyaaamotoooo, schliebä disch….“, hörte ich es plötzlich neben mir und Mao‘s Arm landete auf mir.
 

Als er versuchte, sich an mich zu klammern, schob ich ihn energisch beiseite.

«Nicht du auch noch, das wird mir zu viel…»

Mit einem Kissen und einer Decke bewaffnet suchte ich mir einen Schlafplatz auf dem Boden und verbrachte mehr schlecht als recht die Nacht darauf.
 

~~~
 

“Uhn…? Yuya was machst du denn da unten? Und wieso bist du überhaupt in meinem Zimmer?“, regte sich etwas auf meinem Bett.
 

“Das ist MEIN Zimmer!“, grummelte ich von meiner unbequemen Postition am Boden und warf mir die Decke wieder übers Gesicht. Ohne auch nur eine Stunde Schlaf konnte ich schlecht in den Tag starten. Aber was tut man nicht alles für den Erfolg. Ich stand also auf und machte mich fertig, während Mao langsam aus dem Bett kroch.
 

“Tschuldige, Yayuu…ich war einfach so…“
 

“Besoffen, wolltest du sagen.“
 

“Ja.“, grinste er mich an.

“Hab ich noch irgendwas verbrochen, außer dich aus deinem Bett vertrieben zu haben?“
 

“Ehm,…“ Ich war mir nicht sicher, ob ich es ansprechen sollte aber irgendwo wollte ich wenigstens in dem Bereich Gewissheit haben.

“Du sagtest, du liebst mich und hast mich umarmt.“ Ich sah ihn ernst an.
 

“Bwahahaha,…ok! Aber das wissen doch sogar unsere Fans.“ Er strich mir scherzhaft über die Wange und machte mir schöne Augen, dann hielt er inne.

“Moment mal, du glaubst jetzt nich wirklich, dass ich das ernst gemeint hab, oder?“
 

“Naja, Kinder und Besoffene sagen immer die Wahrheit, oder nicht? Und du bist beides.“
 

“Ach Yuya, diese Sache mit deinem heimlichen Verehrer macht dich immernoch fertig, oder? Am besten, du gehst heut nicht mit zum Interview. Ich regele das schon.“
 

“Aber…“ Wo war ER denn? Ich hatte ganz andere Sorgen als diesen…das heisst, eigentlich machte ich mir schon Sorgen um ihn,....in Form von Aki - seinem anderen Ich.
 

“Kein aber! Und ja: Ich liebe dich! Denn du bist wirklich ein verdammt guter Freund für mich. Du weißt aber schon, dass ich ‘solche‘ Hobbies nicht pflege, oder?“ Mao sah mich besorgt an.
 

“Ja klar,…ich…bin in letzter Zeit nur ziemlich…anfällig, was solche Äußerungen angeht. Mach dir keine Sorgen. Ich glaub nicht, dass du schwul bist oder so.“ Ein verbissenes Grinsen.
 

“Wär ja auch noch schöner! Also - Ruh dich aus, ich reiß das heute allein!“
 

“Danke, du bist echt…“
 

“Hm?“, lächelte er.
 

“Wahnsinn…weißt du doch.“, lächelte ich zurück.
 

“Du meinst ‘wahnsinnig‘!“
 

“Das auch, ja.“ Mein Lachen war wohl über die ganze Etage zu hören.

Mao verschwand in sein Zimmer und machte sich fertig. Ich wollte mich noch ein paar Stunden hinpacken, um ihm zumindest am Nachmittag zur Seite zu stehen. Doch meine Pläne wurden durchkreuzt von…

“Aki? Bist du heut nicht mit Shinji unterwegs?“
 

Nur ein Kopfschütteln und ein nicht zu deutender Blick.
 

“Geht’s dir nicht gut? Weiß Kojima das schon?“
 

Ein Nicken.
 

“Na komm, den Mund aufmachen musst du schon. Hellsehen kann ich noch nicht.“ Ich wollte den Arm beruhigend um ihn legen aber er schubste mich plötzlich wütend weg.

“W-was...? Was ist denn nur los?“
 

“Das weißt du sehr gut! Ich hab euch gestern Abend gesehen, als ich zu dir wollte…“
 

“Ich weiß nicht, was du meinst, Aki….“ Alles um mich herum begann sich zu drehen.
 

“Du und Mao!“
 

“Bitte was? Was soll mit mir und Mao sein?“
 

“Du hast dich zu ihm ins Bett gelegt und er hat dir seine Liebe gestanden und dann hat er dich umarmt und…!“
 

“Sag mal tickst du jetzt völlig aus?!!! Bist du etwa schon wieder jemand anderes?!“
 

“Ich bin immer ich selbst!“
 

“Dann sag mir doch, was dich daran stört, dass Mao in meinem Bett geschlafen hat!“
 

“Du...er…ach…!“ Aki schmiss sich wütend aufs Bett.
 

“Komm sei nicht kindisch. Mao war betrunken und hat sich in der Tür geirrt. Daraufhin hab ich ihm die Schuhe ausgezogen und ihm ne Decke gebracht. Als er sich dann halb auf mich gewälzt hat, hab ich die Nacht aufm Boden verbracht, wie du vielleicht noch erkennen kannst.“ Ich deutete auf mein Schlaflager unterhalb des Bettes.
 

“Jaja und was sollte dieses ‘Ich liebe dich‘-Gelaber?“ Er war immer noch ziemlich wütend.
 

“Du kennst doch das Spielchen aus den Konzerten und Commentvideos…“, seufzte ich.
 

“Aber privat hat er keinen Grund dazu. Auch nicht, wenn er besoffen war!“
 

“Wieviel genau hast du eigentlich mitbekommen, um dir so ein Urteil darüber bilden zu können?! Wieso regst du dich eigentlich so auf? Und wieso muss ich mich hier eigentlich vor dir rechtfertigen?!!!“ Ich schnappte mir meine Jacke, knallte die Tür hinter mir zu und suchte mir ein ruhiges Plätzchen, um meinen Schlaf nachzuholen.
 

Unglaublich. Seine Reaktion war einfach unglaublich. Aber es war definitv Aki und nicht sein Alter-Ego. Ich schloss die Augen und wollte einfach nur noch alles vergessen.
 

“Es tut mir leid, dass ich so einen Aufstand gemacht hab…“
 

“Hm?“ Ich öffnete nur widerwillig die Augen.

“Aki,….“
 

“Ich…ich…es ist so…weißt du…!“
 

“Komm zum Punkt oder ich gehe.“
 

“Aber ich dachte, wir sind Freunde!“
 

“Ja verdammt und deshalb sollst du endlich raus damit! Ich ertrag es nicht, wenn du um den heißen Brei redest. Wenn du ein Problem mit mir hast, sag‘s. Wenn du ein Problem mit jemand andrem hast, sag‘s! Aber rede verdammt nochmal vernünftig mit mir und raste nicht grundlos aus.“
 

“Das war nicht grundlos! Das war, weil…wegen…! Na deshalb eben!“
 

“Genau das mein ich….“ Seufzend beugte ich mich nach vorn und sah ihn an.

“Komm, setz dich.“
 

“Okay.“
 

“Ich habe einige Fragen an dich und ich möchte, dass du sie mir ernsthaft und ehrlich beantwortest ohne zu zögern. Einverstanden?“ Igendwie musste ich die unvermeidliche Konversation ja zum Laufen bringen.
 

Aki nickte.
 

“Ok. Pass jetzt gut auf. Erstens - Vor kurzem kam dieses Leuchtvieh zu mir und hat mir einen langen Vortrag gehalten. Es ist ja eine Fee und sie hat dir wohl einen Wunsch erfüllt. Kannst du dich daran erinnern?“
 

“Eh…?“ Aki sah mich mit großen Augen an.
 

“Ja oder nein?“
 

“I-ich weiß nicht.“
 

“Hast du dieses Vieh schon mal gesehen vorher?“
 

“Soweit ich weiß nicht…“ Aki schien in seiner Erinnerung zu kramen.
 

“Ok, Zweitens - Erinnerst du dich an einen Abend mit Saga, etwa letzten Sommer?“
 

“Kann sein. Kommt drauf an, was es war…ich war sicher oft betrunken, wenn ich mit ihm unterwegs war…“
 

“Richtig. Und deshalb werde ich dir jetzt erzählen, was damals passiert ist. Vielleicht hilft dir das ja auf die Sprünge.“
 

“Eh…?“
 

“Also. Es war etwa um Tanabata herum. Du hast dich mit Saga getroffen und einen über den Durst getrunken. So weit so gut. Als du nicht mehr Herr deiner Sinne warst, hast du dich Saga anvertraut und ihm von dem Menschen erzählt, den du liebst. Saga schien noch nicht komplett besoffen zu sein, denn er hat sich daran erinnert, wie du ihm klar und deutlich sagtest, dass du einen Mann liebst und keine Ahnung hast, wie du es ihm beibringen sollst. Das weiß er deshalb so gut, weil du gleich darauf einen Wunsch auf einen dieser bunten Zettelchen geschrieben hast und ihn wohl auch noch an den Baum vor dem Laden hängen wolltest. Ganz zufällig kam da diese Fee vorbei und hat dir deinen Wunsch erfüllt. Da du aber besoffen warst, hat irgendetwas nicht richtig funktioniert und du bist von deinem anderen Ich getrennt worden. Soviel zur Story und jetzt zu dir.“
 

“Ich weiß nicht, was du mir damit sagen willst. Die Fee ist Schuld, dass ich jetzt zwei Menschen bin?“
 

“Nein, du! Ich will wissen, was du dir gewünscht hast, mann!“
 

“Ich...weiß nicht…mehr…“
 

“Ach komm…ich will dir helfen, verdammt!“ Ich verlor wirklich bald die Geduld.
 

“Na gut. Ich habe mir gewünscht, dass…“ Eine lange Pause.

“…ich meine Gefühle diesem…Mann mitteilen kann.“
 

“Ok, du erinnerst dich also doch. Dann sag mir jetzt, um wen es geht, damit ich dir helfen kann. Die Fee meinte, deine Persönlichkeitsspaltung ist nur rückgängig zu machen, wenn du dir den Wunsch selbst erfüllst.“
 

“Das…kann ich nicht…“ Plötzlich sprang Aki auf und rannte davon.
 

“Aki…!“ Irgendwie war mir wohl nicht grundlos mulmig zumute.
 

Ich ging zum Hotelzimmer zurück und hoffte, Aki dort zu finden. Aber nichts. Ich machte mich dann voller Sorge für die Interviewtermine fertig. Ich hatte mir fest vorgenommen, Mao noch zu helfen. Also ging ich los, unwissend darüber, was Aki jetzt wohl trieb.
 

~~~
 

Wie erwartet war ich bei den Interviews nicht in Höchstform, denn ich bin ja nicht mal am Vormittag zum Schlafen gekommen und war dementsprechend aufgewühlt. Mao verzieh mir aber, nachdem er hörte, dass Aki schlecht drauf war und mich die ganze Zeit unter Beschlag genommen hatte. Das musste für Mao an Informationen erstmal reichen.

“Ok, ich seh dann mal nach Aki. Du kannst ja Shinji und Kojima abholen und mit ihnen noch was essen gehen.“
 

“Yup, mach ich! Und du mach dir nicht immer so viele Sorgen und ruh dich endlich mal aus.“
 

“Mach ich.“ Ich verschwand in einem Taxi und fuhr zum Hotel zurück.
 

Dort angekommen, rannte ich sofort zu Aki‘s Zimmer. Ich hatte gehofft, er würde die Tür offen lassen. Das war auch so. Nur war Aki leider nicht da. Dafür aber jede Menge leerer Flaschen und Dosen aus der Minibar.

“Verdammt!“ Ich machte mich unsagbar angespannt auf den Weg, ihn zu finden. Aber nichtmal in der Hotelbar war er. Dabei hatte ich angenommen, er hätte auf der Suche nach Alkohol die nächstbeste Bar in Beschlag genommen. Ich fragte nach Restaurants, Cafes und Bars in der näheren Umgebung des Hotels. Ich suchte alles ab: von billig bis teuer…überall wo man eben Alkohol führte. Nichts.

Letztendlich landete ich vor einem Conbini, da ich mir schnellstmöglich einen Regenschirm besorgen musste. Die Regenzeit war in vollem Gange und ich war ohne Schirm losgerannt. Typisch Regenmann.

Da sah ich ihn plötzlich. Nicht Aki, sondern das, was aus ihm wurde, wenn er zuviel intus hatte. Ich muss leichenblass gewesen sein, denn seine pure Anwesenheit machte mir immernoch mächtig Angst. Aber es half nichts, ich musste ihn ins Hotelzimmer kriegen, bis er sich wieder…verwandelte. Wenn das jemand in der Öffentlichkeit mitkriegen würde…mir war ganz schlecht bei dem Gedanken daran, dass das vielleicht sogar schon passiert ist.

Ich schluckte, nahm all meinen Mut zusammen und packte diesen…Sa-cchan am Arm, zog ihn aus dem Laden und schleifte ihn Richtung Hotel.
 

“Hey, was soll das?! Lass mich gefälligst los!“ Er zappelte wie die Fische an meiner Angel.
 

“Du kommst jetzt mit mir, egal ob dir das passt oder nicht.“, entgegnete ich nur kurz.
 

“Hör auf mich zu verarschen, Mister Sinneswandel!“ Er riss sich los und drückte mich gegen eine Hauswand.

“Du glaubst wohl, ich renn dir ewig hinterher, was? Hast du dich aber gewaltig geschnitten!“ Da verpasste er mir einen Schlag mit seiner Linken.

“Ich habe auch Gefühle, weißt du!!! Aber Aki ist für dich das Einzige!“, schrie er mich hasserfüllt an.
 

“Ich weiß…“ Alle Kraft floss aus mir und ich sank zu Boden.
 

“He…-hey!!! Aufstehen!“ Ich spürte nur noch wie er mich packte und in ein Taxi verfrachtete. Ich hasse Taxis.
 

Als ich aufwachte, saß er noch neben mir und sah mich eindringlich an.

“W-wo…?“
 

“In deinem Zimmer.“
 

“Warum…hast du…?“
 

“Das weißt du ganz genau…“
 

“Du willst,…mit mir schlafen?“
 

“Tse,…ich kann auch wieder gehen.“, klang er jetzt ziemlich verletzt.
 

“N-nein, schon ok…ich hab nichts dagegen, wenn du hierbleibst.“
 

“Bist…du dir da ganz sicher?“
 

“Uhn.“, nickte ich. Da bemerkte ich, wie er…sich langsam wieder zu Aki verwandelte.
 

“Y-yuuya! Wieso blutest du?!“, sah mich mein Bandkollege jetzt erschrocken an.
 

“Das warst du.“, grinste ich und richtete mich auf.
 

“K-kann nicht sein!“
 

“Oh wohl.“, lächelte ich ihn weiter an.
 

“Ach, wieso musste ich mir auch so was wünschen…“, schimpfte er mit sich selbst.
 

“Daran ist doch nichts Schlimmes,…aber Wünsche sollten niemals Wünsche bleiben. Findest du nicht? Nur wenn du ehrlich mit dir selbst bist, wird das dich und deine Wünsche weiterbringen. Und ich helf dir dabei.“, war ich wieder voller Enthusiasmus.
 

“Ich habe aber Angst es ihm zu sagen! Was, wenn er mich nicht auf die gleiche Weise liebt?“
 

“Das ist doch bei der Liebe an der Tagesordnung, dass man nicht weiß, ob man zurückgeliebt wird…, oder? Damit muss man umgehen lernen, auch wenn es schwer ist. Hör mal und wenn du dir Gedanken darüber machst, dass es ausgerechnet ein Mann ist, das ist doch völlig in Ordnung! Solange du es ihm aber nicht sagst, wirst du nie wissen, ob er dich nicht vielleicht auch liebt. Tu mir den Gefallen! Allein schon, damit du wieder…du selbst sein kannst. Das ist mir am wichtigsten,…dass du wieder Aki sein kannst. Dieser verdammte Fluch soll sich endlich in Luft auflösen und du wieder in Ruhe und Frieden leben. Möchtest du das nicht auch?“
 

“Ja, schon…du hast ja Recht.“, sah er verbittert auf seine inzwischen zittrigen Hände und biss sich dabei auf seine Unterlippe.
 

“Also raus mit der Sprache, wer ist es?“, legte ich ihm die Hand auf die Schulter, um ihn zu ermutigen, sich mir zu öffnen.
 

“Du weißt es doch, oder nicht?“ Aki sah mich verunsichert an.
 

“Hm? Wiewaswerwo? Ich? Keine Ahnung. Ehrlich.“ War ich irgendwo unaufmerksam gewesen, hatte ich etwas übersehen?
 

“Hast du so ein riesiges Brett vor dem Kopf, oder was?!“
 

“Entschuldige mal, du vertraust dich mir ja nichtmal in schwierigen Situationen vollkommen an. Wie sollte ich da wissen, wen du liebst?“
 

“Mach es mir doch nicht so schwer, Yu-chan….“
 

“Eeehhhh,…du, ich weiß wirklich ni-“
 

“Shhh!“, legte mir Aki seinen Finger an die Lippen.

“Denk doch mal nach….“
 

Ich sah ihn nur noch verwirrt an. Hatte ich gleichzeitig mit meinen Gefühlen für ihn auch mein Hirn ausgeschaltet?
 

“Wem genau rennt denn mein Alter-Ego hinterher?…“
 

“M-m…mir?“, sah ich ihn immer fragender an.
 

“Und wovon ist dieses Alter-Ego ein Teil?“
 

“Von…dir?“
 

“Und das heißt?“
 

“K-keine Ahnung.“
 

“Aaahah. Du bist manchmal wirklich grenzdebil.“ Aki sackte in sich zusammen.
 

“Tut mir wirklich leid aber…ich versteh immer noch nicht.“
 

“Was gibt es daran nicht zu verstehen, hm?!!!!!“ Aki packte und schüttelte mich, sah mich mit tränenerfüllten Augen an.

“Wenn mein Alter-Ego Sex von dir will und ich einen Mann liebe, wen liebe ich dann?“
 

“Eh,-…was hat das eine mit dem anderen zu tun? Wenn ein Teil von dir Sex will und ein anderer Teil von dir einen Mann liebt…dann…hä?“
 

“Ich gebs auf.“, seufzte er entmutigt.
 

“Aber…Moment, wenn also dieser Sa-cchan mir hinterher rennt und Sex von mir will und du…eh…“
 

“Yu-chan, ich liebe dich.“ Er lächelte mich verzweifelt an und küsste mich.
 

“EH?!“ Ich berührte meine soeben geküssten Lippen ungläubig.
 

“Ist das alles, was du dazu sagen kannst? Du machst es mir wirklich nicht einfach, zu meinen Gefühlen zu stehen….“, lächelte er immernoch verzweifelt.
 

“Ja aber,…“ Warum genau nochmal war mir bei der ganzen Grübelei über Aki etwas entgangen? Wieso dachte ich eben an eine riesige, haarige Krabbe und nicht daran, was mein Gegenüber mir grad gesagt hatte? In meinem Kopf herrschte ein merkwürdiges, einzigartig buntes Treiben, das aber nichts mit Liebe oder Schmetterlingen im Bauch zu tun hatte. Es war einfach nur der pure Wahnsinn, der da aus mir sprach. Die letzten Monate waren definitiv zu viel für mich. Ich ließ mich wieder auf das Bett sinken.
 

“Moment mal hier, jetzt aber! Hast du grad gesagt, du liebst MICH?!“, schnellte ich nach oben und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
 

“Ja, begreifst du es endlich?…“, sah er mich hoffnungsvoll an.
 

“Nein.“---KLONK---
 

Aki‘s Kopf knallte lautstark gegen den Bettpfosten.
 

“Ich dachte nur grad daran, was du für einen Aufstand gemacht hast, als ich sagte ‘Ich liebe dich‘…. Und wie ich mich nach diesem…Spaghetti-Kuss von dir fernhalten musste…und…“
 

“Aber das war doch nur weil…ich mich so überrumpelt gefühlt hab von dir! Was ist mit meinem Yuya-süchtigen anderen Ich, was mit meiner Eifersucht auf Mao gestern? Bin das alles nicht ich? Ist das nur irgendein Perverser für dich, der dir nach dem…Sperma trachtet?!“
 

“Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass Sex und Liebe zwei verschiedene Dinge für mich sind und…ich deshalb auch nicht schwul bin. Vielleicht bin ich auch deswegen so schwer von Begriff, was dieses Sexmonster in dir angeht…?“
 

“Das ist kein Sexmonster…das ist nur…die Person in mir, die sich traut auf dich zuzugehen und dir zu sagen, was sie fühlt und was sie will.“
 

“Also willst DU Sex mit mir?“ Der Blitz sollte mich beim Scheißen treffen für meine unsagbar grenzenlose Begriffsstutzigkeit.
 

“NEIN VERDAMMT! Ich…ich weiß nicht. Ich weiß gar nichts mehr. Nur eins: Ich liebe dich. Das ist die einzige Wahrheit, die ich in mir finden kann.“
 

“Solltest du dich dann nicht freuen, wenn ich dir Zuneigung entgegen bringe? Stattdessen wurde ich ignoriert oder mit wütenden Blicken bestraft. Findest du das nicht komisch?“
 

“Ist das ein Verhör oder was?! Ich war eben verwirrt und habe auf deine Annäherung mit Ablehnung reagiert.“
 

“Hm,…“, grübelte ich mit meinen letzten noch vorhandenen Denkzellen.
 

“Yu-chan,…was genau empfindest du eigentlich für mich, wenn du nicht schwul bist?…Bevor ich mich hier weiter zum Affen mache.“
 

“Ah,…du meinst das mit dem ‘Ich liebe dich‘ - ‘Ich liebe dich als Freund, vergiss was ich gesagt hab‘ - Quatsch?“
 

“Ja.“, sah er mir jetzt direkt in die Augen.
 

“Beides empfinde ich für dich aus ganzem Herzen. Liebe ist Liebe, ob Familie, Freunde oder Partner. Aber ich geb zu, dass mich diese beiden Gefühle von Liebe selbst unendlich verwirren und innerlich zerreißen.“
 

“D-du…“ Aki‘s tränenbenetzte Rehaugen wollten mich fast selber schon zum Weinen bringen.
 

“Dass ich dich als Freund liebe, ist nicht gelogen. Das andere hab ich damals nur verleugnet, weil ich dir…nicht anders helfen konnte. So in etwa? Bitte lass es mich nicht noch mal wiederholen. Ich hab Angst, dass du dann wieder wütend wirst und mich ablehnst.“
 

“Nach allem was ich dir grad gesagt habe? Mhmh.“, schüttelte er den Kopf.

“Bitte, ich will es noch mal hören, wenn ich im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte bin.“, krallte er sich an meinem Hemd fest und sah mich flehend an.
 

“Ich…muss weg.“, sprang ich hastig auf und wollte schon aus dem Zimmer rennen.
 

“YUYA!“ Beleidigt und mit verschränkten Armen saß Aki auf dem Bett und sein wütender Blick durchbohrte mich von hinten.
 

“J-ja...?“, drehte ich mich vorsichtig um.
 

“Herkommen, sofort!“, bedeutete er mir mit seinem Zeigefinger.
 

“Ohh-kaaaay….“ Ich bewegte mich wieder langsam auf Aki zu.
 

“Hinsetzen.“
 

“Dein Wunsch ist mir Befehl.“, lächelte ich verschüchtert. ‘Verschüchtert‘ - schon wieder ein Wort, dass nicht zu mir passen wollte. Aber da steht es nun mal.
 

“…Ich soll ‘ehrlich mit mir selbst sein‘, hast du mir das nicht vorhin gesagt? Sei so gut und halte dich an deine eigenen Worte, ja?“
 

“Was Mao und Shinji wohl dazu sagen würden, wenn wir…?“
 

“Lenk nicht vom Thema ab. Du sagtest, du hast mich verdammt gern. Du sagtest, du liebst mich als Freund. Los jetzt, was wolltest du mir wirklich sagen?“
 

“Ich hab doch schon gesagt, ich empfinde beides für dich…und…“
 

“Ich will ES aber h-ö-r-e-n. Aus deinem Mund. In einem Moment, in dem wir beide vollkommen bei uns sind. In einem Moment, in dem ich mir hundertprozentig sicher sein kann, dass du es auch wirklich ernst meinst.“
 

“Ich kann nicht.“
 

“Sei gefälligst ein Mann und keine Memme, sonst überlege ich mir das mit meinen Gefühlen für dich noch mal!“ Mit seiner rechten Hand umfasste er mein Kinn und quetschte meine Wangen zusammen, so dass ich einen riesigen Schmollmund machen musste. Seine Augen ruhten auf meinen.
 

“Üsch lühbe…düsch, A‘ki.“, sah ich ihn jetzt tränenerfüllt an.

Er fiel mir lachend um den Hals und drückte mir den längsten Kuss meines Lebens auf. Zögerlich umfasste ich seine schmalen Hüften und erwiderte den Kuss dann leidenschaftlich. Auch wenn die Liebeserklärung eine halbe Erpressung war, hatte ich die Wahrheit endlich ungestört aussprechen können. Gerade wollte meine Zunge über Akis weiche Lippen fahren und in seinen Mund wandern, da…
 

“Junge, wo seid ihr denn? Wir haben schon das halbe Hotel abge-“ Mao platzte in den schönsten Augenblick meines Lebens rein mit seiner quäkenden Stimme. Er glotzte uns mit tellergroßen Augen an. Shinji und Kojima standen hinter ihm mit etwa demselben Gesichtsausdruck aber doch eher sprachlos.
 

“Yo!“, winkte ich ihnen halb lächelnd halb aufgelöst zu, Aki immer noch im Arm haltend. Der verkroch sich mit seinem Gesicht in meiner Halskuhle und war sicher knallrot vor Scham.
 

“…‘Yo‘ hier nicht rum, ey….“ Bei Shinji ratterte es jetzt ziemlich laut im Oberstübchen. Mao nahm ihm aber das Reden gottseidank ab.
 

“Ihr seid schwul?“
 

“Nein Mao, wir lieben uns nur, das ist alles.“
 

“Aber hast du mich nicht gestern noch gefragt, ob ich schw-…?“
 

“Nein Mao, das siehst du falsch.“, antwortete ich hastig.
 

“Ihr liebt euch also?…Deswegen immer diese Andeutungen mit ‘Aki ist mein Partner‘…“
 

“So…in etwa….“, murmelte ich.
 

“Aber das ist doch wundervoll!“, schlug Mao freudig die Hände zusammen und grinste uns an.
 

Aki kam aus seinem Versteck hervor und sah verunsichert zu seinen Bandkollegen am anderen Ende des Raumes.

“Ja?“
 

“Natürlich! Wäre es nicht viel schlimmer, wenn ihr euch hassen würdet?“, erwiderte Mao.
 

“Ksk, deine Logik möchte ich haben, mann.“, grinste Shinji irgendwie erleichtert über die Stimmungsauflockerung in dieser seltsamen Atmosphäre.
 

“Ich weiß nicht, ob ich das gut finden soll…“ Kojima machte ein ernstes Gesicht.
 

“Aber sicher doch! Immerhin ist es ihre Privatsache, und das wird es auch bleiben. Dafür sorgen wir schon. Deshalb freut euch jetzt gefälligst alle!“ Mao war unglaublich. Er zog Shinji und Kojima aus dem Zimmer und schloss respektvoll leise die Tür.
 

“Morgen ist unser nächstes Konzert. Meinst du wir kriegen das hin?“ Ich sah Aki gleichzeitig glücklich und besorgt an.
 

“Klar, Partner.“, grinste er bloß und schmiegte sich an mich.
 

Hielt ich gerade das pure Glück in meinen Händen? Was auch immer es war, ich hielt es ganz fest umschlungen und genoss die Wärme, die es ausstrahlte - die er ausstrahlte.
 

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Anmerkungen:

Ufufufufuuuh |3~ Was für ein Finale.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-10-20T02:07:28+00:00 20.10.2009 04:07
Uhiiii ^^
entlich das finale.....
echt man musste lange drauf warten...
aber so toll....
und das mit Yuuyas Begriffstutzigkeit...
Ich wusste schon seid einer halben ewigkeit das Aki ihn und er aki liebt xDDDDDDDD
naja man kann es ihm nicht über nehmen ^^




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