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Alles kommt anders, als man will

mit Lauri Ylönen von the Rasmus (Hurra, Kap. 8 ist endlich da!) ^^
von

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Chapter 5

Chapter 5:
 


 

Ein tiefes Knurren ertönte ganz in meiner Nähe.
 

Ich horchte auf. Da!!! Schon wieder! Ein drittes langgezogenes Knurren und Grummeln folgte.
 

Verdächtig nahe bei mir! Und schon wieder!
 

Meine Ohren folgten dem Geräusch.
 

Ich kam zu dem Schluss, dass es mein Bauch sein musste.
 

Und tatsächlich! Es war mein Bauch!
 

Ich hätte nen' Supermarkt verdrücken können, so hungrig war ich.
 

Also brauchte ich was zu Essen. Aber woher, sollte ich das bekommen? Ich war in Ylönens Wohnung, es musste also logischerweise hier irgendwo auch eine Küche geben.
 

Noch immer im Bett liegend sah ich mich um und bewegte meine Arme und Beine. Sie fühlten sich schon viel, viel besser an, als noch vor... - Ja, wie lange hatte ich eigentlich geschlafen? Keine Ahnung , aber es schien schon wieder hell zu sein.
 

Ylönen hatte sich die ganze Zeit über nicht mehr blicken lassen. Darüber war ich froh, ich wollte ihn nämlich auch gar nicht sehen.
 

Meine Decke von mir runter schiebend, stand ich langsam und verschlafen auf, als mir wieder einfiel, dass ich ja nur mein blödes kleines Nachthemd anhatte. "Verdammt, wieso hatte ich keinen langen, undurchsichtigen Schlafanzug an, als meine Wohnung abfackelte?" grummelte ich vor mich hin.
 

Ich brauchte dringend was anderes zum anziehen. Da fiel mir ein Schrank ins Auge. ,Ein Schrank, ja? Hmmmm, ich könnte........oder auch nicht! Das sind doch Ylönens Sachen.!' Trotzdem ging ich zu ihm hin und öffnete ihn. ,Joaaah, warum auch nicht?' noch während ich das dachte zog ich mir auch schon ein paar Sachen heraus: Eine Baggy und ein schwarzes Shirt mit der Aufschrift "Thunder". Beides war mir natürlich viel zu groß. ,Hätte nie gedacht, dass ich mal in seinen Klamotten rumlaufen werde!' In den Klamotten schwimmend und die Hose festhaltend, da diese ständig drohte sich selbstständig zu machen, lief ich noch immer etwas tapsig und verschlafen zur Tür.
 

Vorsichtig lugte ich in einen kleinen Flur hinaus. ,niemand zu sehen. Perfekt!'
 

Leise schlich ich auf eine der drei Türen zu und öffnete sie einen Spalt breit. Nach Küche sah das aber nicht aus, eher schon nach Bad.

Auch bei der zweiten Tür hatte ich kein Glück, denn dort war nur ein Wohnzimmer.
 

Endlich in der Küche angekommen, sah ich mich um. Kein Ylönen zu sehen! Er scheint überhaupt nicht da zu sein. Auch Recht!
 

Die Küche war weiß gekachelt und in der Mitte stand ein Tisch, außerdem konnte man durch einen Türrahmen ohne Tür ins Wohnzimmer sehen.
 

Eine Tür führte auf den Balkon. ,Hey, der hat einen Balkon, ich hatte keinen! Gemein!'

Aber halt mal! Stand da nicht jemand? ,Oh nein, oh nein, oh nein! Er ist doch da!'

Er stand mit dem Rücken zu mir draußen und rauchte.

Ich hatte mich schon gefreut, ihm nicht begegnen zu müssen. Tja, Pech gehabt!

In der Hoffnung, dass er mich nicht sah schlich ich langsam und leise zum "hierher, ich hab was zu Essen" - rufenden Kühlschrank.
 

Wenn er sich nicht umdrehte, würde er mich nicht sehen. ,Dann will ich mal hoffen, dass seine Zigarette noch lange hält!' dachte ich und öffnete vorsichtig den Kühlschrank.
 

ESSEN!!! Mein Bauch machte einen Freudensprung. Viel war zwar nicht drin, aber etwas Käse war doch auch nicht schlecht. Auf der Küchenplatte lag frisch aufgeschnittenes Brot. Ich schnappte mir den Käse und das Brot und entdeckte auch noch eine Sprudelflasche! ,Juhu! Ich bin gerettet!'
 

Mit meinem Frühstück beladen wollte ich gerade wieder verschwinden, als ich sah, dass Ylönen seine Kippe wegschnippte und den letzten Rauch durch seine Nase bließ.
 

Hektisch sah ich mich um. Ich kam mir vor wie ein Dieb. Naja, eigentlich war ich auch einer.

Blitzschnell schätzte ich meine beiden Fluchtwege ab:

Ins Wohnzimmer, oder in den Flur? Ins Wohnzimmer war es eindeutig kürzer. Ohne noch lange darüber nachzudenken sprintete ich durch den Türrahmen ins Wohnzimmer, als ich auch schon die Balkontür aufgehen hörte.

Hinter dem Sofa sitzend, mit meiner "Beute" neben mir liegend, hörte ich angespannt Ylönens Schritte.

Er schloss die Balkontür und lief durch die Küche. ,Er wird jetzt doch wohl nicht...?' Nein, er kam nicht ins Wohnzimmer. Erleichtert atmete ich auf. Doch, wohin ging er dann? Hoffentlich ins Bad und nicht ins Schlafzimmer!
 

Eine ganze Weile saß ich so da und wartete. Ich hatte keinen Plan, was ich jetzt machen sollte, als sich plötzlich mein Bauch wieder bemerkbar machte. Dagegen musste ich jetzt endlich was unternehmen. Also, fing ich an genüsslich das Käsebrot zu verschlingen.
 

So saß ich mampfend und krümelnd hinter einem Sofa in einer Wohnung, die nicht meine war und hoffte nicht entdeckt zu werden. Mein Bauch war mir dankbar. Vergnügt aß ich ein Brot nach dem anderen, ich hatte ja auch schon lange nichts mehr gegessen.
 


 

"Schmeckts?" mein Herz blieb stehen und ich hielt die Luft an. Meine Hand mit dem Käsebrot halb im Mund, im Begriff hineinzubeißen, erstarrte. Mein Körper spannte sich an. ,Oh nein, oh nein, oh nein, das darf doch jetzt nicht war sein! Das darf nicht war sein!' Es musste urkomisch aussehen, wie ich da jetzt hinter dem Sofa zusammengekauert dasaß und still und heimlich in ein Käsebrot beißen wollte.

Ich spürte, wie mein Kopf heiß wurde und ich knallrot wurde. ,Peinlich, peinlich, peinlich!'
 

Langsam, gaaaaaanz langsam hob ich meinen Kopf und blickte in sein Gesicht mit den verdammt schönen Augen, umrandet von blonden, aufgestylten Haaren. ,Verdammt, was denke ich da eigentlich?'

Sofort sah ich wieder zu Boden, mein Käsebrot noch immer in der Luft haltend.
 

"Ja.........es......naja, ich, also....!" Mehr bekam ich nicht heraus. Das war ja zu peinlich.
 

"Isst du immer hinterm Sofa?" fragte er belustigt.
 

"Ob ich immer......... Was? Nein, natürlich nicht, ich.......!" Wieder kein zusammenhängender Satz.
 

Er nahm mir das Brot aus der Hand, die noch immer wie erstarrt in der Luft hing.

Das konnte er doch nicht machen! Man nahm mir nichts weg! Ich brauchte das jetzt! Ich war am verhungern!

"He! Das ist mein Käsebrot! Ich hab' Hunger! Gib es wieder her!" Aha, ich konnte also doch noch zusammenhängende Sätze bilden. Nur, dass ich jetzt in meiner Wut wieder einmal unüberlegt irgendetwas gesagt hatte. Das war nämlich gar nicht MEIN Käsebrot. Es gehörte natürlich ihm, wie alles hier. Sofort wieder rot werdend sah ich wieder zu Boden, auf dem ich noch immer saß.
 

"Dein Käsebrot? Ich hör ja wohl nicht recht! Du bist ja ein ganz mieser, kleiner Dieb!" Ich sah ihn nicht an, also wusste ich auch nicht, ob er böse oder belustigt war. Ich tippte dem Tonfall nach auf böse.
 

"Du könntest wenigstens fragen, ob du was haben kannst! Dann müsstest du dich auch nicht hinters Sofa verkriechen!"
 

,Peinlich, peinlich, peinlich, er hat ja so Recht!' erst jetzt nahm ich meine Hand endlich aus der Luft.

Er stand noch immer über mir. Das ging nicht! Als mir das bewusst wurde war sofort jede Röte aus meinem Gesicht verschwunden und ich wurde böse. Ich mochte es gar nicht, dass irgendjemand über mir stand und wenn dieser irgendjemand auch noch Ylönen war, dann ging das schon mal gar nicht.

Blitzschnell war ich auf den Beinen, schubste ihn zur Seite und raunte ihn an: "Wenn du es mir nicht geben willst, dann lass es halt!" giftete ich ihn an. Ich versuchte damit zu überspielen wie peinlich mir das Ganze war.
 

"Na gut, dann bekommst du es eben nicht. Du musst ja immer noch nen' rießen Hunger haben! Hast ja lange nichts gegessen. Wenn du glaubst, dass du nichts zu Essen brauchst...!" Er stand genau vor mir und war etwas größer als ich. Grüne Augen sahen mich böse an.
 

"Mit einem lieben und braven "Bitte" würde ich es dir vielleicht geben !" ein überhebliches Grinsen umspielte auf einmal seine Lippen.

Das war zuviel! Ich werde ihn niemals und ich betone: niemals um etwas bitten. Was bildete sich dieser Idiot eigentlich ein?

"Du bist so ein Vollidiot Ylönen! Lass mich bloß in Ruhe." Ich rannte an ihm vorbei aus dem Zimmer in sein Schlafzimmer knallte die Tür zu und schmiss mich auf's Bett. Wo hätte ich auch sonst hin sollen?
 


 

Keine 10 Sekunden später krachte die Tür wieder auf und er stürmte ins Zimmer.

Sofort wollte ich vom Bett aufspringen, doch er war schneller!

Ehe ich mich versah, lag er über mir und drückte meine Hände mit den seinen über meinem Kopf auf's Bett.

Ich wollte mich losreißen, mich wehren, doch er war viel stärker als ich. "Lass mich los!" jammerte ich und wand mich unter ihm.
 

"Jetzt hör mir mal ganz genau zu Josephine!" sagte er in einem sehr bedrohlichen und wütendem Tonfall.

Sein Gesicht war gerade mal ein paar Zentimeter von meinem entfernt, so konnte ich seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren. Wieder dieser unerklärliche Schauer, der mir über den Rücken raste. "Ich habe dir doch gesagt, dass du bei mir wohnen darfst. Und es ist einigermaßen in Ordnung, dass du ungefragt meine Klamotten anziehst oder dir was zu Essen holst! Aber fahr mich nicht so an. Ich weiß ja, dass du mich nicht leiden kannst, aber dir bleibt doch nichts anderes übrig, als bei mir zu bleiben. Außer natürlich, du willst auf der Straße leben!" Erschrocken sah ich ihn an. Ich sah ihm in die Augen. Er hatte ja Recht! Es ist seine Wohnung und sein Essen und dass er mir anbietet hier zubleiben ist wirklich sehr nett von ihm, aber ich verstehe es nicht. "Glaubst du etwa, dass die Tatsache, dass du mich hier wohnen lässt etwas daran ändert, dass ich dich hasse? Ja, mein Lieber, ich hasse dich! Und ich sage es gern nochmal. Ich hasse, hasse, hasse dich!"
 

Er sah mich mit einem undeffinierbaren Ausdruck in den Augen an.
 

"Ich weiß!" meinte er achselzuckend.

"Trotzdem wirst du dich hier so benehmen, wie ich es will, oder ich schmeiß dich raus! Hast du verstanden?" seine Stimme wurde wieder bedrohlicher.
 

Ich hatte es aufgegeben mich zu wehren. Ich sah ihn nicht mehr an und sah zur Seite.
 

"Hast du mich verstanden, Josephine?" mit sanfter Gewalt drehte er mein Gesicht zu ihm und zwang mich somit ihn anzusehen.
 

Ich brachte kein Wort heraus. "Lass mich los! Lass mich endlich los!" flüsterte ich. Ich war den Tränen nahe.
 

"Dann sag es!"
 

Schweigen.
 

Er sah mich an. Mit seinen Augen, die so wunderschön grün waren. Wieso waren die so schön grün? Sie sollten es nicht sein! Ich versank immer und immer mehr in ihnen, bis es mir bewusst wurde. Ruckartig wollte ich meinen Kopf wieder wegdrehen, doch er ließ mich nicht. Meine Hände schmerzten, weil er sie so fest hielt.
 

"Ja!" sagte ich ganz leise. Ich konnte nicht mehr. Eine Träne rann über meine Wange.
 

Der Druck auf meinen Händen ließ nach und er ließ mein Kinn los.

Mit einem Finger strich er mir über meine Wange, um die Träne wegzuwischen. Es brannte. Es brannte wie tausend Nadelstiche. ,Wieso? Was ist nur los?' Ein seltsames Kribbeln machte sich in meinem Bauch breit. ,Was sollte das? Was passiert mit mir? Er soll das lassen, er soll mich nicht berühren!'

Meine Körper spannte sich an.
 

Er strich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und fuhr mit seiner Hand durch meine Haare.
 

Das Kribbeln verzehnfachte sich und ich bekam Gänsehaut.
 

"Lass das!" flüsterte ich.
 

Blitzschnell wand ich mich unter ihm weg und sprang vom Bett! "Fass mich ja nicht nochmal an!" zischte ich ihn an.
 

"Wieso nicht?" grinsend lag er seitlich auf dem Bett und sah mich an. Er hatte ein Tanktop und eine Baggy an. ,Mein Gott , sein Sixpack, war mir bisher nie so wirklich aufgefallen....! Halt mal, was denke ich da eigentlich???'
 

"Weil, weil, weil........ich, nun, ...also" meine Stimme wurde immer leiser und ich flüsterte so leise, dass er es eigentlich nicht hören konnte irgendwas mit "weil, bekomme.......Gänsehaut......wenn du........!"
 

"Ach?!" Sein Grinsen wurde breiter.
 

Jetzt wurde ich wütend. Der sollte nicht so dumm grinsen! "Das bedeutet überhaupt nichts, also hör auf so dämlich zu Grinsen, Ylönen! Verstanden?"
 

Am liebsten wäre ich wieder weggerannt. Aber wohin? Wieder ins Wohnzimmer? Das ging ja wohl schlecht. Sollte Ylönen doch gehen. "Und jetzt geh hier endlich raus!"
 

Ups, wieder mal nicht nachgedacht! Das hier ist SEIN Zimmer. Da kann er machen, was er will!
 

"Nein, ich glaube, du gehst hier eher raus. Das ist nämlich mein Bett und das will ich jetzt auch wieder haben! Du musst leider auf dem Sofa schlafen!" Sein Grinsen verschwand nicht. "Oder mit mir in einem Bett schlafen!"
 

"Da kannst du lange drauf warten!" fuhr ich ihn böse an. Wie kam er nur auf so eine absurde Idee?
 

"Na, dann...!"
 

So ging ich aus dem Zimmer ins Wohnzimmer und setzte mich mit Unbehagen auf's Sofa. Hier musste ich wohl die nächste Zeit verbringen, mir blieb ja nichts anderes übrig.
 

Ylönen kam mir nicht nach. Ab und zu ging er in die Küche oder auf den Balkon, oder auch ins Wohnzimmer. Tat aber so, als sei ich nicht da. Ich wusste die ganze Zeit nicht so recht, was ich machen sollte. Mir war langweilig, also sah ich die meiste Zeit fern oder dachte über Ylönen nach. Immer wenn ich mich dabei erwischte, versuchte ich an etwas anderes zu denken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2004-12-26T17:16:27+00:00 26.12.2004 18:16
uy uy uy ist der brutal . Er gefällt mir immer besser
Von:  LintuSotaRauha
2004-12-24T23:27:31+00:00 25.12.2004 00:27
Nini nimmt mir die Wörter aus dem Mund.^^
*Fähnchen mitschwenk*
Von: abgemeldet
2004-12-16T23:00:25+00:00 17.12.2004 00:00
Wieder ein cooles Kapitelchen. Ich mag die Geschichte immer mehr, ist echt gut geschrieben. Besonders der Streit zwischen den beiden kommt sehr gut rüber und man kann sich gut in ihre Handlungen hineinversetzen. *fähnchen schwenk*
Nini
Von: abgemeldet
2004-11-27T19:05:38+00:00 27.11.2004 20:05
ups, keine Ahnung, warum das jetzt zweimal dransteht! --
Von: abgemeldet
2004-11-27T19:04:42+00:00 27.11.2004 20:04
gefällt mir wirklich gut!

Musste unbedingt weiterschreiben!

Sagste mir Bescheid, wenn du das nächste Kapitel hochlädst?


Marion
Von: abgemeldet
2004-11-27T19:04:27+00:00 27.11.2004 20:04
gefällt mir wirklich gut!

Musste unbedingt weiterschreiben!

Sagste mir Bescheid, wenn du das nächste Kapitel hochlädst?


Marion


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