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Knights of Zion - Chronicles of the Future

von

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Alliances 1: Tsukasa, Prinzessin der Nixen

Jaaaaa, es geht weiter!!! Die Chroniken der Zukunft werden fortgesetzt - und

die der Vergangenheit auch bald! Viel Spaß beim Lesen!
 

Kapitel 4: Alliances/Teil 1: Tsukasa, Prinzessin der Nixen

PROLOG:
 

Drei Jahre sind ins Land gezogen, Jahre, in denen die Victims nicht von Zion verbannt werden konnten. Dennoch ist durch die Rückkehr der Fünf Ritter die Hoffnung zurückgekehrt und man glaubt sich nicht rettungslos verloren. Fürst Hijikata Azuma, der Regent der Hauptstadt Troy, hat die jungen Männer in seine Dienste genommen, nicht ahnend, wer sich wirklich dahinter verbirgt. Die Priesterinnen der Mächte von Schloss Zion wachen wohlwollend über die Fortschritte ihrer Schutzbefohlenen....

Zero, Hiead, Clay, Roose und Yamagi sind erfüllt und glücklich und erledigen die ihnen auferlegten Pflichten mit Ausdauer, Kraft und Mut, unterstützt von ihrer umfassenden Natur-Magie. Doch auch Schweigen hüllt Teela, die Erste Hüterin, ein. Drei Jahre sind verstrichen, ohne Antwort auf jene Frage, die Elia damals gestellt hatte.

Dass die Jungen einen Preis für ihre Macht zahlen müssen, die sie als Ritter besitzen.

Und dieser Preis könnte sehr hoch sein, denn egal, ob Ritter oder nicht - kann man von ihnen erwarten, ihre Gefühle aufzugeben? Sir Erts Virny Cocteau, der bereits verstorbene Anführer derer, die zu einer Legende wurden, hatte ein "nein" erwidert.

Heute ist ein besonderer Tag für die jungen Herrn, denn der Fürst läßt sie ins Schloss rufen, um ihnen einen Auftrag zu übergeben. Dieser Auftrag wird sie auf eine harte Probe stellen und sie werden erstmals erfahren, was es wirklich heißt, ein "Ritter Zions" zu sein - und welche Last damit verbunden ist....

Und damit beginnt die eigentliche Geschichte....
 

~~ Yamagis/Lacus' POV ~~
 

Die Wasserwirbel um mich herum senken sich und meine Gestalt hat sich prompt verändert, wenngleich ich zugeben muss, dass sie sich, seit ich 18 und fast erwachsen bin, nicht mehr so extrem wandelt wie früher einmal. Zero bzw. Helios schnallt sich sein Schwert um. Wir haben eine Einladung des Gebieters erhalten, in der er uns ersucht, seinen Palast zu betreten. Ich war noch nie dort und bin sehr aufgeregt, denn auch wenn ich zugeben muss, an prachtvollere Einrichtungen gewöhnt zu sein - das Thermalbad meiner Eltern ist schließlich nicht gerade hässlich -, ein Schloss ist sicherlich noch viel großartiger eingerichtet. Hiead/Ignis ist höchst verstimmt. Ich würde ja sagen, er hat es immer noch nicht überwunden, dass die Tochter von Professor Allecto mit sechzehn anderenorts studieren gegangen ist. Vielleicht wollte sie auch nur vermeiden, von ihrem Vater ausgebildet zu werden. Ich hätte nie gedacht, dass mein sonst so kühler Freund (Feuer! Sein Element ist Feuer! Man soll es ja nicht glauben!) Liebeskummer haben könnte. Seit dem gestrigen Kampf gegen den riesigen Victim ist seine Laune aber noch schlechter, weil seine Kräfte plötzlich versagt haben. Ob das mit dem Brief zusammenhängt, den er von Ikhny (der Professorentochter) bekommen hat? Der flatterte ihm gestern äußerst unpassend in aller Herrgottsfrühe zur Tür hinein. Aber bloß weil er miserabel geschlafen hatte, konnte er wohl kaum....? Ach, was zerbreche ich mir darüber überhaupt den Kopf! Ich bin viel neugieriger zu erfahren, was Azuma-dono eigentlich von uns will. Clay/Vento hat eine Kutsche gerufen und kaum hat sich der Wagenschlag hinter uns geschlossen, rollen wir über die Pflastersteine. Vor dem Schloss werden wir von zwei ziemlich grimmigen Wächtern brgrüßt, doch ihre finsteren Blicke berühren keinen von uns - als Ritter Zions sind wir schließlich ganz andere Typen gewöhnt! Im Inneren des prunkvollen Baus ziehe ich hörbar die Luft ein und auch meinen Freunden verschlägt es die Sprache angesichts der Prachtentfaltung in Gold, Silber, Purpur und Marmor, die sich vor uns ausbreitet. Ein in elegant-schwarze Livree gekleideter Lakai erscheint und läßt verlauten, der Fürst "lasse bitten". Der Thronsaal ist, verglichen mit dem Rest des Gebäudes, relativ schlicht eingerichtet, nicht einmal die Vorhänge präsentieren sich in der edlen Farbe der Könige und des Reichtums. Wir verneigen uns vor unserem Gebieter und er erhebt sich würdevoll und lächelnd, erfreut darüber, dass wir seiner Einladung so rasch Folge geleistet haben.
 

"Gut, dass Ihr hier seid, Ritter. Wie Euch gewiss zu Ohren gekommen ist, denken die Victims nicht daran, ihre Eroberungspläne aufzugeben. Das Land Eteria wird ohne die Hilfe anderer Völker wohl kaum große Chancen haben, wenn der Krieg gegen diese Wesen weiter auf derselben Stelle tritt. Zu viele sind schon gestorben. Daher mein Auftrag an Euch. Jeder von Euch soll eines jener Reiche aufsuchen, die einst den Eterianern geschworen hatten, in Notfällen beizustehen - und Krieg ist zweifellos ein Notfall."

"Gewiss, Herr", wirft Roose/Arbor ein, "Doch Ihr hättet Euch längst mit den verschiedenen Reichen verständigen können, nicht wahr?"

"Bevor Ihr kamt, war daran nicht zu denken, allein die Vorstellung! Ja, ich habe Boten entsandt, doch keiner von ihnen erreichte je sein Ziel und sie kehrten auch nie wieder in meine Dienste zurück, denn die Victims hatten sie bereits getötet. Ihr jedoch seid anders, denn Ihr seid die Träger einer Macht, die einzigartig war und ist - uneingeschränkte Kontrolle über ein Element! Ihr allein könnt diese Reise antreten!"

"Warum habt ihr drei Jahre damit gewartet?" setzt Zero/Helios an, der noch nicht ganz überzeugt ist, wie mir ein Blick in seine dunkelblauen Augen verrät. Azuma-dono verschränkt die Arme und mustert uns die Reihe nach.

"Ich musste Eurer sicher sein. Schon einmal hat mich ein Gefolgsmann im Stich gelassen, obgleich er mir bereits seit Jahren zur Seite gestanden hatte. Nach all dieser Zeit bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Ihr wirklich aufrecht und treu seid und deshalb betraue ich Euch mit dieser Mission. Sir Lacus", wendet er sich an mich und ich trete vor.

"Euch schicke ich in den Westen, zum Meer der Unglücklichen Liebe."

"Das ist ein sehr trauriger Name, ehrenwerter Fürst", entgegne ich wenig begeistert. Heißt es nicht "nomen est omen"? Ich bin nicht sicher, ob ich mich um diesen Auftrag reiße. Koalitionsangebote sind ja schön und gut, aber eigentlich mag ich lieber handfestere Sachen. Könnte ich nicht statt dessen ein paar Victims die Köpfe abschlagen? Ich unterdrücke ein missgestimmtes Murmeln und nehme ohne weiteren Protest die versiegelte Botschaft entgegen, die adressiert ist an "Die Königlichen Hoheiten Aquatikas, Poseidon und Amphitrite."

"Euch, Sir Arbor, schicke ich in den Norden, zum Jadewald."

Mein Freund verneigt sich respektvoll und erhält ebenfalls eine Schriftrolle. Mit Mühe kann ich entziffern, an wen diese gerichtet ist - "Demeter, Herrin des Immergrünen".

"Euch, Sir Vento, entsende ich in den Osten, in die Berge der Tausend Stürme." Clay macht kein sonderlich begeistertes Gesicht, was jedoch nicht unbedingt verwunderlich ist, denn von diesem Gebirge erzählt man sich die schaurigsten Geschichten - dass dort Harpyien leben, die jeden Reisenden in Stücke reißen und sich an seinem Fleisch gütlich tun, zum Beispiel. Dann doch lieber das Meer mit dem schwermütigen Namen. Diese Nachricht soll zu "Lord Boreas, den ewigen Tornado" gebracht werden.

"Und Euch beide, Sir Ignis und Sir Helios, schicke ich in den Süden, wenngleich zu verschiedenen Völkern. Ihr, Krieger der Tapferkeit, werdet Euch hinunter zu den Kratern des Höllenfeuers begeben."

"Klingt äußerst einladend, mein Fürst."

"Ich habe nicht gesagt, dass Euch die Namen gefallen müssen, verflixt! Seid froh, wenn Ihr freundlich aufgenommen werdet!"

Das vorletzte Schriftstück wechselt den Besitzer, mit gedämpfter Begeisterung entgegengenommen von Hiead, der die Stirn runzelt, als er den Empfänger erkannt hat - "Hephaistos, Bezwinger der rubinroten Flammen". Hui! Der muss ein enorm hohes Tier sein!

"Und Ihr, Krieger der Hoffnung, werdet einen guten Freund von mir aufsuchen, den weisen Felis. Sein Reich befindet sich mehr im Südosten. Es nennt sich Nekodae ("Nekoday" gesprochen, wie "day" im Englischen). Mit ihm werdet Ihr wohl kaum viel verhandeln müssen. Und nun geht - und erfüllt Euren Auftrag!"
 

Damit entlässt er uns. Auf der Straße senkt sich ein langes Schweigen über uns. Die Reise verspricht, lang und anstrengend zu werden, doch wir haben wohl kaum eine Wahl. Ohne groß zu überlegen, rufen wir Elia und die anderen herbei, um uns auf ihren Rücken in unbekannte Gefilde tragen zu lassen. Ein letzter Blick, ein letzter, freundschaftlicher Händedruck und die Drachen schwingen sich majestätisch in die Lüfte. Mein Herz wird schwer durch diesen Abschied. Ich weiß nicht, wann ich die anderen wiedersehen werde und eine kalte Betrübnis umschließt gleich einem Panzer mein Inneres. Mir ist klar, dass ich gebraucht werde, wenn Eteria nicht untergehen soll, was es ohne Allianzen früher oder später tun wird, dennoch will kein Hochgefühl in mir aufsteigen.

>> Ihr seid traurig, Master? << erkundigt sich Elia und ich nicke leicht mit dem Kopf.

>> Ihr werdet einander wiedersehen, Herr. Freundschaft ist ein hohes Gut - Ihr solltet es immer in Ehren halten.<<

"Das habe ich immer getan, Hüterin, also werde ich das auch weiterhin. Wann werden wir unseren Bestimmungsort erreichen?"

>> In ein paar Stunden. Das Meer der Unglücklichen Liebe trägt seinen Namen nicht umsonst, müsst Ihr wissen. Es existiert eine alte Legende, die von einer Nixe erzählt, die sich in einen jungen Prinzen verliebte und alles dafür opferte, um bei ihm sein zu können, sogar ihre wunderschöne Stimme und ihr Dasein als Meermaid. Mit Hilfe eines Zaubertranks, gebraut von einer ruchlosen Hexe, bekam sie zwei menschliche Beine statt ihres Fischschwanzes und wurde die Kameradin des Prinzen. Aber das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr und so musste sie mit an sehen, wie der Mann, den sie liebte, eine andere heiratete. Da es für ihr Überleben wichtig gewesen war, dass er ihre Gefühle erwiderte, blieb ihr nichts anderes übrig, als am Morgen nach seiner Hochzeit an die Reling des Festschiffes zu treten und sich in die Fluten zu stürzen. Dort löste sich ihr Körper in Schaum auf. Seither wird dieser Ozean ,Meer der Unglücklichen Liebe' genannt.<<
 

Ich antworte nicht. Warum bloß gibt es so viele traurige Legenden? Hätte es nicht ein frohes Ende in Harmonie und Freude sein können? Doch ich mache mir nichts vor. Zion hat viel von seinem Glanz und seiner Pracht verloren, seit die Schatten des Krieges und des Verderbens ihre Krallen danach ausgestreckt haben. Die Menschen und alle anderen Wesen, die auf dieser Welt leben, haben zu viele düstere Tage ertragen, als dass sie noch an solche Dinge denken. Zerstörung und Tod breiten die Finsternis über dem Planeten aus wie einen unzerreißbaren, schwarzen Schleier und manchmal frage ich mich, ob meine Aufgabe, meine Berufung als Ritter Zions, wirklich von Nutzen ist. Sicher, wir haben die Kraft, die Victims zu vernichten, doch was bringt es letztendlich, wenn wir das Böse nicht an der Wurzel ausrotten? Außerdem sind es nicht nur die abnormen Kreaturen - korrupte Machthaber, arrogante und selbstgefällige Krieger, Männer wie Frauen, die sich für besser halten als den Rest der Bewohner, ihre Intrigen spinnen und ihr Gift in die tauben Ohren von unfähigen Monarchen träufeln. Die einfachen Leute leiden und das Ansehen von Magie und Schwerterkunst ist auf einen kleinen Teil zusammengeschrumpft, weil es genug unter denjenigen gibt, die diese Fertigkeiten besitzen und sie doch nur für ihre eigenen, gierig-egoistischen Ziele einsetzen. Die letzten drei Jahre als Krieger haben mich gelehrt, dass meine Vorstellungen von dieser Welt sehr idealistisch waren, als ich meine Aufgabe annahm und den Schwur leistete, den Planeten zu beschützen und den Treueid leistete. Ich weiß nicht, weshalb, aber manchmal ist mir, als hätten uns die Priesterinnen nicht alles gesagt....
 

Als wir endlich zu den steilen Klippen gelangen, unter denen sich die Wellen des Meeres der Unglücklichen Liebe brechen, steige ich von Elias Rücken und werfe einen Blick hinunter in die Tiefe. König Poseidon und seine Gemahlin sind Nixen, also muss ich irgendwie ins Wasser.

>>Master, es wäre nicht ratsam, in voller Rüstung schwimmen zu gehen.<<

"Das ist mir auch klar, verdammt! Wofür hältst du mich?! Ich werde mich einfach zurückverwandeln!"

Damit packte ich den Griff meines Schwertes. Es glüht auf und ehe ich mich versehe, habe ich meine normale Gestalt wieder, Sir Lacus ist verschwunden und Yamagi Kushida erscheint auf der Bildfläche. Meine Reflektion in den kristallklaren Fluten betrachte ich nicht ohne Wohlgefallen. Ich bin ziemlich in die Höhe geschossen und mein Gesicht ist jetzt erwachsen und männlich geschnitten, ohne eine Spur der typischen kindlichen Weichheit. Gerade, als ich einen Schritt hinein mache, schäumt das Wasser vor mir auf und eine Fontäne schießt in den Himmel. Ich zucke zurück und sinke auf die Knie, um eine ehrerbietige Pose einzunehmen. Aus der Fontäne heraus taucht eine Meerjungfrau auf, mit grünem Fischschwanz, der Oberkörper bedeckt mit rosa Blüten und Seegras, so drapiert, das man das Ganze als Oberteil bezeichnen könnte. Das blonde Haar ist von Perlen umkränzt und sie lächelt sogar.

"Wer bist du, Fremder?"

"Ich....ich bin ein Gesandter von Fürst Hijikata Azuma, dem Regenten von Troy. Ich bin gekommen, um Euren Herrschern einen Vorschlag zu einer Allianz zu unterbreiten. Bitte führt mich zu ihnen."

"Gerne. Doch leider sind König Poseidon und Königin Amphitrite zur Zeit im Eismeer zugegen, um bei der Geburt der Robbenbabys dabei zu sein. Eine Repräsentationsangelegenheit - aber ich denke, die Prinzessin wird Euch gerne empfangen."

Das auch noch, die obersten Majestäten sind natürlich nicht da! Das hätte ich mir denken können! Als ich hinab tauche, überreicht mir die Meerjungfrau eine Kette mit einer goldenen Perle daran. Kaum hat sie mir den Schmuck umgehängt, spüre ich, wie Sauerstoff in meine Lungen fließt und ich atme auf - es muss ein magischer Gegenstand sein, der es normalen Sterblichen ermöglicht, unter Wasser zu atmen wie die Meermenschen.

Meine Führerin schwimmt mir voraus und ich folge ihr, so schnell es mit meinen Beinen geht, und nach einer Weile taucht ein Palast vor mir auf, den ich mir herrlicher nicht hätte erträumen können. Die hohen Mauern sind aus schimmernden Korallen gebaut, die großen, spitz zulaufenden Fenster gefertigt aus klarem Bernstein, und das Dach besteht aus Muschelschalen, in denen riesige, goldene Perlen leuchten, die offensichtlich für das Licht verantwortlich sind, das alles erhellt. Der Palast erhebt sich auf einer Anhöhe, darunter liegt, ausgebreitet wie ein Teppich aus Licht und Gold, die Stadt Nereide, der Angelpunkt des Reiches Aquatika. Die bedrohlich wirkenden Kraken mit den silbernen Spießen in den Tentakeln, machen den Weg frei, als wir vorbei gleiten. Ich werde in den Thronsaal gebracht und meine Führerin sagt:

"Wartet einen Moment, ich werde die Prinzessin von Eurer Anwesenheit berichten und vom Grund Eurer Reise, die Euch zu uns lenkte."

Ich nicke und setze mich in eine der ausgepolsterten Muscheln, die, wie ich vermute, eine Art Stuhl darstellt. Nach einer Weile ertönen Fanfaren und eine Sänfte, getragen von einem kräftigen Manta, schwebt zur Tür herein. Sie ist kunstvoll gearbeitet, aus Korallen und Perlen in verschiedenen Farben, der Aufsatz oben ist eine Strahlenkrone. Die seidig glänzenden Vorhänge werden zur Seite geschoben und die Prinzessin kommt heraus.
 

Wie soll ich beschreiben, was ich in diesem Moment sehe?

Obwohl mich der violette Fischschwanz zunächst abstößt, wandern meine Augen ihren Körper hinauf. Der obere Teil ist verborgen unter einem großen Seerosenblatt, das mit Seegras und leuchtenden Perlenschnüren befestigt ist, man hat sogar Goldfäden oder was immer man hier unten verwendet, mit hinein gebunden. Dazu eine Flut langen dunklen Haares, wie ein Umhang aus Seide oder Samt, tiefe, atemberaubend schöne Augen, ein zartes, aber dennoch aristokratisches und vornehmes Gesicht mit einer süß geschwungenen Nase und einem verführerischen Mund. An den Ohren schimmert Schmuck in Form von Korallenrosen, um den Kopf ist ein Kranz aus weißen Blumen geschlungen, und in jeder Blüte glitzert eine Perle. Ich verneige mich, bevor ich überhaupt ein Wort der Begrüßung hervor gestammelt habe. Sie hält mir ihre Hand hin und ich küsse sie, wie es das höfische Protokoll verlangt. Eigentlich habe ich mir die Haut einer Nixe schuppiger vorgestellt, doch tatsächlich ist sie nicht viel anders als die eines echten Menschen. Die ihre ist warm, weich und duftend und ich spüre, wie mir die Knie weich werden.

"Ich bin Prinzessin Tsukasa Arista. Und wer seid Ihr, schöner Fremder?"

Sie hat eine sehr angenehme, melodiöse Stimme. Ich glaube, es muss eine Wonne sein, sie singen zu hören.

"Ich bin Yamagi Kushida, ein Bote von Fürst Azuma, dem Herrn von Troy. Diese Nachricht, die seine Bitte um eine Allianz enthält, soll ich Euch überbringen."

Sie nimmt die versiegelte Schriftrolle an sich und gibt sie an meine Führerin von vorhin weiter, wahrscheinlich ist sie so etwas wie eine Kammerdienerin.

"Es ist nicht an mir, über Koalitionen zu entscheiden, Kushida-san, das werden meine Eltern tun. Unglücklicherweise befinden sie sich gerade im Eismeer und werden erst in einigen Tagen zurücksein. Wenn Ihr mein Gast sein wollt, so seid in Aquatika herzlich willkommen. Wenn Ihr es wünscht, lasse ich Euch sofort ein Gemach einrichten."

Ich schüttele den Kopf.

"Nein, Prinzessin. Ich....ich möchte Euch noch ein wenig Gesellschaft leisten, wenn dieses Anliegen nicht zu unverschämt ist."

Sie blickt mich stumm an und ich meine, eine gewisse Verwirrung in ihren Augen zu erkennen.
 

~~ Tsukasas POV ~~
 

Der Tag hat schlecht begonnen mit der etwas planlosen, überstürzten Abreise meiner Eltern ins Eismeer und mich lassen sie hier zurück, mit einem Haufen unerledigter Staatsgeschäfte und den üblichen Diplomatiebriefen an König Triton, der ungehalten darüber ist, dass es meinem Vater nicht möglich war, seiner Einladung zum alljährlichen Delphinrennen zu folgen. Und jetzt erscheint Attina, meine persönliche Dienerin, in meinem Gemach und erzählt irgendetwas von einem menschlichen Gesandten aus dem Land Eteria. Ach, als hätte ich nicht genug damit zu tun, dieses lästige Entschuldigungsschreiben zusammen zu stöpseln! Ich rufe nach meiner Sänfte, um einen königlichen Auftritt zu inszenieren. Gleichzeitig bin ich sehr überrascht, denn die meisten Menschen meiden den Kontakt mit uns, wegen all der Ammenmärchen über die Sirenen, die Unglück bringen. Als ich den Thronsaal erreicht habe, verlasse ich meine bequeme Sänfte mehr oder weniger missmutig. Ich glaube nicht, dass ich mich jemals zur Königin eigne, dazu verabscheue ich die steifen Umgangsformen und Benimm-Regeln viel zu sehr.

Ich will soeben ungehalten fragen, was bei allen Krabbenscheren er denn eigentlich hier will, doch ich beiße mir abrupt auf die Lippen, als ich den Gesandten betrachte. Lilanes Haar und intensive, fast unergründliche Augen in der Farbe von klarem Amethyst, eine gerade Nase und ein wohl geformter, fast....sinnlicher Mund. Ich ringe um Haltung. Also, Tsukasa, schämst du dich denn gar nicht, so etwas auch nur zu denken?! Du kennst den Kerl doch gar nicht und darüber hinaus ist er ein Mensch, kein Meermann! Ah, aber was für ein hübscher! Wenn meine Mutter wüsste, was ich....nun, sie ist ja nicht da, also....Ich weiß, dass ich ihn endlich nach dem Grund seiner Anwesenheit fragen muss, aber ich kann mich nicht von seinen Augen losreißen. Er hat sich respektvoll verneigt, doch sein Blick bleibt auf mir haften, wie ein Seestern auf einem Felsen. Was ist nur los?! Noch nie bin ich durch einen jungen Mann so aufgewühlt worden! Dabei weiß ich von seiner bloßen Existenz erst seit ein paar Minuten! Als er meine Hand küsst, ist mir, als müsse ich schmelzen wie gefrorenes Wasser. Die Wärme und Sanftheit seiner Lippen durchdringen mich wie das Donnergrollen in einer Gewitternacht, heftig und plötzlich. Ich straffe die Schultern und stelle mich ihm vor:

"Ich bin Prinzessin Tsukasa Arista. Und wer seid Ihr, schöner Fremder?"

Schöner Fremder?!

Ich sollte mir die Zunge abbeißen! Warum irritiert er mich so? Gewiss, er....er ist schön, doch mir völlig unbekannt, wieso spüre ich dann diese Verwirrung in mir? Ich bin schließlich keine vorpubertäre Jugendliche mehr, sondern eine junge Frau und meine Backfischgefühle habe ich längst hinter mir gelassen. Aber irgend etwas an ihm zieht mich unglaublich an....da ist eine Kraft in ihm, die im Einklang mit dem Rhythmus der Wellen steht, im Einklang mit der Natur des Wassers....wenn er doch nur aufhören würde, mich so anzusehen....!

"Ich bin Yamagi Kushida, ein Bote von Fürst Azuma, dem Herrn von Troy. Diese Nachricht, die seine Bitte um eine Allianz enthält, soll ich Euch überbringen."

Er besitzt auch eine wundervolle Stimme, kühl und klangvoll, wie das Rauschen eines Baches. Yamagi - ein hübscher Name.

Ich nehme ihm das Schriftstück ab und gebe es an Attina weiter, die es sogleich sorgsam verwahrt, um es später in den Tresor zu sperren, schließlich ist es von Bedeutung.

"Es ist nicht an mir, über Koalitionen zu entscheiden, Kushida-san, das werden meine Eltern tun. Unglücklicherweise befinden sie sich gerade im Eismeer und werden erst in einigen Tagen zurücksein. Wenn Ihr mein Gast sein wollt, so seid in Aquatika herzlich willkommen. Wenn Ihr es wünscht, lasse ich Euch sofort ein Gemach einrichten."

Es soll sich wie ein verbindlicher Vorschlag anhören, aber ich glaube, ich spreche es mehr wie eine Bitte aus. Will ich, dass er bleibt? Aber weshalb? Da schüttelt er den Kopf.

"Nein, Prinzessin. Ich....ich möchte Euch noch ein wenig Gesellschaft leisten, wenn dieses Anliegen nicht zu unverschämt ist."

Darauf vermag ich nichts zu erwidern. Er wünscht meine Gesellschaft, er, der er ein Mensch ist, die unsere schuppigen Schwänze hässlich und abscheulich finden, die uns verfluchen, wenn ein Sturm aufzieht, weil sie unseren Gesängen die Schuld daran geben, die uns für dämonische Wassergeister halten, die alle Schiffbrüchigen zu sich in den nassen Tod ziehen, er will bei mir bleiben?! Mein Herz beginnt, wild zu schlagen. Was ist mit mir? Irgendwo gewahre ich Attina, die mich vielsagend angrinst. Sie soll das lassen, was erlaubt sie sich?! Meine Augen treffen die seinen erneut und es scheint mir, als würde die Zeit stehen bleiben.

Ob es das gibt?

Schicksal?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2004-01-28T22:00:34+00:00 28.01.2004 23:00
Also Diana, ich fang mal an:
1) wieder Mal suuuuuuuuuper geschrieben
2) auch wieder eine klasse Story/Hintergrund
3) beide Knights of Zion, also Past und Future sind "WOW"
4) hoffe dass Kisna noch irgendwie in der FF vorkommt (muss aber nicht sein, wenn du es nicht für passend hälst)

Zusammenfassung: Nur ein Wort " SUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU​UUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUPER :)
Hdl Jasmin

Ps. Freue mich schon auf die nächsten Kapitel von deinen FF's (Megami Kouhosei Akte 2 und Knights of Zion)
Von: abgemeldet
2004-01-24T19:16:55+00:00 24.01.2004 20:16
Hmmm, irgendwie kommt mir das aus Arielle die Meerjungfrau bekannt vor *grins*!
Kann das sein?
Von: abgemeldet
2004-01-23T17:27:56+00:00 23.01.2004 18:27
Hi diana1 Ein sehr schöner teil!!!!! Wow einemeer ungfrau,doch du hat die wie man die anderen lotsinnen rein brignt die find eich genial!!!!!!!!!
Mach weiter und zwar schnell rim


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