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Knights of Zion - Chronicles of the Future

von

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Seals 6: Katzenaugen

Es geht weiter! Ich war inspiriert und wusste total, was ich schreiben wollte, deshalb kommt der neue Teil so früh (im Gegensatz zum letzten)! ^_____^

Viel Spaß beim Lesen!
 

Kapitel 14: Seals 6: Katzenaugen
 

Zero hatte die Gedankenübertragung beendet und wandte sich nun an Kizna. "Ich habe meine Freunde kontaktet. Was immer geschehen mag, ich hoffe, dass die Völker den Allianzen zustimmen werden, denn sonst werden die Victims leichtes Spiel haben...."

"Sorgt Euch nicht, Heiler. Ich bin sicher, dass die anderen Könige dieser Welt einsichtig genug sind, um ihre Stämme auf den richtigen Weg zu führen. Ihr solltet Euch ein wenig ablenken. Vater wollte zwar, dass ich Euch zu Eurem Quartier bringe, aber das kann noch warten. Lasst mich Euch erst einmal die Burg zeigen und den Garten, Trübsal blasen könnt Ihr auch später noch!"

Sie nahm ihn an der Hand, lächelte ihm aufmunternd zu und geleitete ihn durch mehrere endlos scheinende Korridore hinaus in einen großen, eindrucksvollen Innenhof, der von hohen Wehrtürmen umsäumt war. In der Mitte stand die Marmorstatue einer Raubkatze mit einem Kopfreif und einem Halsschmuck.

"Das ist unsere Göttin Bastet, der meine Schwestern und ich die Treue geschworen haben. Da sind die beiden ja auch schon! Vermutlich haben sie ihre Waffenübungen durchgemacht."

Zero sah in die angegebene Richtung und erkannte zwei junge Mädchen, die ähnliche Rüstungen trugen wie Kizna. Auch sie hatten rosafarbenes Haar, jedoch im Gegensatz zu ihrer Schwester blaue Augen. Sie verneigten sich neugierig vor dem Besuch und warteten darauf, dass sie einander vorgestellt wurden.

"Das ist Zero Enna, ein Bote aus Troy, dessen Fürst um eine Allianz ersucht. Außerdem ist er Sir Helios, der Anführer der Ritter von Zion. Und dies sind meine Schwestern, die 17jährige Utena und die 13jährige Momoko."

"Ihr seid tatsächlich einer der legendären Krieger?" erkundigte sich Momoko und ihre Augen begannen sofort zu strahlen. "Ach, wie aufregend! So ein Leben ist doch sicher sehr spannend, oder nicht?"

Er musste über ihre Begeisterung schmunzeln, schüttelte jedoch den Kopf. "Ritter zu sein, mag in deinen Ohren romantisch klingen, aber idealisiere das Bild nicht zu sehr. Wenn du erst einmal eine wahre Kriegerin geworden bist, wirst du das verstehen."

Momoko blinzelte verwirrt. Sie verstand nicht, aber das machte nichts, dafür hatten Kizna und Utena begriffen und wechselten einen Blick. Als Auserwählte der Göttin Bastet oblag es ihnen, das Kampfhandwerk zu erlernen und mit ihren Magien ihre Heimat zu beschützen, aber verglichen mit der Verantwortung, die auf seinen Schultern lastete, war ihre Aufgabe beinahe unbedeutend. Kizna, die dank ihm um die Sieben Siegel wusste, verwünschte ihre Impulsivität erneut, denn dass seine Mission von größerer Wichtigkeit war als alle Gefechte, die sie je bestanden hatte, war ihr nur zu deutlich klar.

"Wenn ihr mit dem Training fertig seid, kümmert euch um eure beiden Katzengefährtinnen und seht zu, dass ihr danach in den Tempel kommt, um Bastet eure Huldigung darzubringen, ihr seid schon seit drei Wochen überfällig! Abmarsch!!" Die jüngeren Geschwister zwinkerten sich gegenseitig zu und Momoko kicherte albern, während Utena sich in den linken Arm kniff, was in ihrer internen familiären Zeichensprache in etwa bedeutete: "Er gefällt dir, was?"

Die Älteste von Felis' Töchtern schleuderte ihren schlimmsten Blick auf die beiden, murmelte verärgert etwas vor sich hin und führte Zero schließlich durch den Innenhof zu einer kleinen versteckten Tür, hinter der sich ein prächtiger Garten erstreckte. Unterschiedliche, angenehm duftende Blumen verwandelten die Umgebung in ein Meer aus Farben, in dem hier und da vereinzelte grüne Grasinseln oder Bäume hervor lugten, von denen die meisten ebenfalls blühten. "Wunderschön. Ich spüre die Liebe, mit der dieses Land bearbeitet wurde....und mit der es regiert wird. Euer Vater ist ein guter Herrscher, wie seine klugen Augen beweisen. Es ist bedauerlich, dass ich das nur von wenigen Männern und Frauen sagen kann, die Macht in ihren Händen halten....Seit ich vor drei Jahren zum Ritter Zions wurde, habe ich zu viele Enttäuschungen erlebt, was das betrifft...."

Seine Stimme wurde schwer und für einen Moment verdüsterte Zweifel die strahlenden Saphire. Zweifel an seiner Bestimmung....denn Teela und die anderen Priesterinnen hatten ihnen noch etwas verschwiegen, davon war er mittlerweile fest überzeugt....Ein Schnurren ertönte und Sachmet schmeichelte ihm um die Beine, um ihn aufzuheitern. Er lächelte unweigerlich und strich ihr durch das scharlachrote Fell.

"Ich bin überrascht, muss ich sagen. Sie mag Euch und so zutraulich ist sie normalerweise nicht."

"Das spricht doch für mich, nicht wahr? Nun, wenn sie mich nicht gerade angreift, ist sie doch eigentlich ein richtiges Schmusekätzchen."

Kizna lachte melodisch und begann, sich wirklich wohl in seiner Gesellschaft zu fühlen. Er war so anders, als die anderen jungen Männer in Nekodae, die bereits um ihren Hand angehalten hatten, weder steif noch besonders förmlich, aber auch nicht unhöflich oder arrogant. Die meisten, die um sie warben, waren zumeist auch gar nicht an ihr als Person interessiert, sondern an dem riesigen Reich, das sie eines Tages erben würde sowie den drei mächtigsten magischen Gegenständen, die in ihrer Heimat existierten - den "Katzenaugen", ovale, handtellergroße Edelsteine in Rot, Blau und Grün, die dem Volk von Nekodae einst von der Göttin Bastet persönlich übergeben worden waren und als die Schutzsteine des Landes galten. Die Legende besagte, man nenne sie deshalb "Katzenaugen", weil sie dieselbe Kraft besassen wie die Augen der Gottheit: Ihr rechtes Auge symbolisierte das Element Wasser und konnte jede Lüge entlarven, während das linke Auge für das Element Erde stand und in der Lage war, das Leben und Sterben aller Kreaturen Zions vorherzusagen. Das dritte Auge auf ihrer Stirn war meistens unsichtbar und trat nur in Erscheinung, wenn das Herz eines Katzenmenschen am Tage seines Todes überprüft werden musste. Es symbolisierte Feuer und konnte direkt in die Seele eines Wesens blicken. Kizna war auserkoren worden, das rote Katzenauge zu hüten, während Grün Utena gehörte und Blau Momoko. Wie verhasst waren ihr diese Bewerber gewesen, die sich nicht einmal die Mühe gemacht hatten, ihre tatsächlichen Absichten zu verheimlichen! Keiner sprach von Liebe....und seither hatte sie sich geschworen, niemals einem Mann zu verfallen, um ihr Dasein als Kriegerin zu führen, sich ihren Stolz zu bewahren und die drei Steine zu verteidigen. Aber dieser Zero....ihn trieben edle Motive, Gier und Herrschsucht waren ihm fremd. Vielleicht.... konnten sie Freunde werden?
 

Utena und Momoko hatten den herrlichen Tempelbau erreicht, nachdem sie ihre Katzenfreundinnen Kiara und Sarabi gefüttert hatten. Es gehörte zu ihren Pflichten, Bastet einmal die Woche zu huldigen und ihr Speiseopfer darzubringen, außerdem konnte man bei dieser Gelegenheit überprüfen, ob sich die Katzenaugen noch im Schrein befanden, der mit einem Zauber geschützt war, den nur die auserwählten Hüterinnen kannten und brechen konnten. "Er ist hüüüüüüüüüüüüübsch!" wiederholte Momoko gerade zum ungefähr zwanzigsten Mal, als wenn ihre ältere Schwester taub wäre.

"Meinst du, ich bin blind? Er hat zwar keine Katzenohren, so wie wir, aber trotzdem sieht er gut aus! Hm, genau mein Typ! Ich hoffe, er bleibt noch ein bisschen länger."

"Dem bist du bestimmt zu alt!"

"Und du zu unreif!"

"Gar nicht wahr!"

"Wohl wahr! Außerdem ist er, glaube ich, in Kiznas Alter, also genau mein Jahrgang!"

"Ne, Kiznas Jahrgang, wenn dann! Du bist ein Jahr jünger als sie!"

"Jedenfalls stehen meine Chancen besser als deine!"

"Du bist gemein...."

In diesem Augenblick braute sich eine dunkle Wolke über dem Tempel zusammen und ein Blitz schlug in das Dach ein. Die Mädchen schrieen auf und sprangen in Deckung, als sie sahen, wie sich eine gierige Hand nach den Katzenaugen im Schrein ausstreckte. Utena zog ihr Schwert, doch zu ihrer Erleichterung konnte die Kreatur das Schild nicht durchdringen. Plötzlich jedoch raste die Hand auf sie zu und bevor sie reagieren konnte, wurde sie von dem schwarzen, krallenbewehrten Arm am Hals gepackt.

"UTENA!!"

Ein gefährliches Aufleuchten übertrug sich auf die Siebzehnjährige und als sie ihre Augen wieder öffnete, waren sie blutrot. Ein teuflisches Grinsen zeigte sich auf ihrem Gesicht.
 

Kizna und Zero ahnten von dem nichts. Sie schlenderten gemütlich durch die Blütenpracht des Gartens und sprachen über viele verschiedene Dinge, besonders aber über die Verantwortung, ein Erwählter zu sein. Die beiden jungen Menschen fanden einander sympathisch und merkten, dass sie auf der gleichen Wellenlänge lagen, etwas, das vor allem sie vermisst hatte, seit die Sache mit dem Heiraten ein Problem geworden war, denn es war Sitte, dass eine Nekodae mit achtzehn Jahren heiratete oder sich wenigstens verlobte. Zero wollte ihr soeben von seiner Ausbildung bei Lady Croford erzählen, als sie eine bedrohliche Präsenz spürten und sich achtsam umschauten.

"Spar dir die Suche, Schwester."

"Wie? Aber....Utena? Was....was ist mit deinen Augen passiert?"

"Nichts weiter, außer, dass ich endlich das besitze, wonach ich schon die ganze Zeit getrachtet habe und nun ist es mein!" Sie hob den Arm und Kizna erkannte die drei Edelsteine in den Goldfassungen, befestigt an goldenen Ketten, mit denen man sie sich umhängen konnte.

"Du hast die Katzenaugen aus dem Schrein entwendet?! Bist du verrückt?! Nur der Bannkreis ist wirksam genug, um sie vor Gesindel zu schützen! Bring sie sofort zurück!"

"Das werde ich nicht tun. Was glaubst du denn, weshalb ich mich überhaupt in die Rolle der Kriegerin Bastets gefügt habe? Weil ich einzig und allein die Macht der Steine wollte, nichts anderes! Nekodae braucht keinen alten, schwächlichen Herrscher wie unseren Vater, dieses nutzlose Klappergestell!! Seine Zeit ist vorbei und meine Ära ist gekommen, die Ära einer wahren, starken und mächtigen Königin!!"

Aus Kiznas Gesicht wich sämtliche Farbe, ein heftiges Zittern ergriff ihren Körper und sie flüsterte ungläubig: "Was redest du da?! Das kann doch....unmöglich dein Ernst sein!"

"Onee-san!!" stieß jemand hervor und taumelte durch die kleine Tür zum Ort des Geschehens. Es war Momoko mit einer tiefen Wunde am linken Oberarm.

"Hör zu! Das ist nicht Utena! Sie ist von einem Victim besessen!!!"

"SO!!! Du wagst es, meine Schwestern für deine Machenschaften zu missbrauchen, Bestie?! Das wirst du büßen, das schwöre ich dir!! Zeig dich!!"

"So großspurig? Du willst einen Kampf? Den kannst du haben!! Aber vergiss nicht, dass dies immer noch Utenas Körper ist!! Denk nach, Kizna - willst du wirklich ihr Blut an deinen Händen kleben sehen?!"

Felis' älteste Tochter wich zurück und das Schwert, das sie bereits halb aus der Scheide gezogen hatte, glitt zögerlich nach hinten. Was sollte sie tun? Ihr Feind mochte die Kontrolle über ihre Schwester haben und das verwandelte sie in einen Gegner....andererseits konnte sie Utena doch nicht verletzen? Und zu allem Überfluss hatte sie die Katzenaugen gestohlen! Es war ausgeschlossen, dass sie diese im Besitz des Monsters ließ!! Schweiß trat ihr auf die Stirn und rann langsam über ihre Schläfe; sie musste schlucken, um ihre ausgedörrte Kehle zu befeuchten. Der Himmel über ihnen verdunkelte sich und ein wilder Wind kam auf. Utena stand im Zentrum dieses Infernos und lachte kalt, die Augen in tödlichem Triumph auf ihre drei wehrlosen Gegenüber gerichtet. Zero konnte die immense Kraft dahinter fühlen, aber er begriff auch, dass die Magie des Victims durch diese Steine um einiges verstärkt wurde. Nach Kiznas Worten zu urteilen offensichtlich heilige Artefakte von enormer magischer Energie. Er umfasste den Griff des "Ernn Laties", hob es hoch und rief: "FÜR DIE EHRE VON ZION!!!!"
 

Lichtstrahlen hüllten ihn ein, die Rüstung erschien und er hatte den Eindruck, von innen heraus mit dem Kosmos vereint zu werden. Die Verwandlung endete und die Klinge seines lebenden Schwertes schimmerte geheimnisvoll.

"Du willst es versuchen, Ritter?!?! Ich werde dir nichts schenken!!!" Utena ging zum Angriff über und schwang ihre Waffe in einem weiten Bogen, der jedoch von Helios ohne Schwierigkeiten pariert wurde. Momoko und ihre große Schwester verfolgten das Duell atemlos. Helios stellte sich tapfer den besten und härtesten Hieben der Katzenkriegerin und musste sich eingestehen, noch nie einem so flinken und gewandten Kontrahenten begegnet zu sein. Es begann zu regnen und der Boden weichte auf, wurde schlammig und hinderlich. Als die Hüterin ausrutschte, trat er ritterlich zurück, ohne ihr Missgeschick auszunützen. Im nächsten Moment wurden Utenas Haare zu langen Fesseln, die sich um seine Beine, Arme und Taille legten wie eine Riesenschlange und es ihm unmöglich machten, sich zu bewegen. Hohnlächelnd erhob sie sich wieder.

"Wie heroisch und edel von dir, mich nicht umzubringen, als du die Gelegenheit hattest!!! Und wie unnachahmlich dämlich von dir!!! Du bist ein Dummkopf!!! Für einen Augenblick war ich dir ausgeliefert und du hättest mich vernichten können!! Aber nein, du folgst ja dem Ideal eines Ritters und tust so etwas nicht!!! Ha, wie hirnlos muss man dafür sein?!"

"Du hast recht, ja....ich bin ein Dummkopf. Aber ich habe mir geschworen, das Böse zu bekämpfen. Und dazu gehören nun mal nicht nur Dämonen, sondern auch tyrannische, grausame, ungerechte Regenten, die einzig ihr eigenes Selbst lieben und über Leichen gehen, um ihren Ehrgeiz und ihre Machtgier zu befriedigen!! Menschen wie sie würden jeden Vorteil nutzen, der sich ihnen bietet - und verhielte ich mich ebenso, wäre ich nicht besser als sie!!! Aber ich bin ein Ritter Zions und ich werde mich nicht auf dieses verachtenswerte Niveau herunterziehen lassen, mag es dir auch töricht erscheinen!!!"

Helios erzeugte einen Wirbel aus Licht um sich herum, der Utenas Haarseile zerriss und befreite sich. Sie kreischte zornig und griff erneut an, diesmal jedoch wich er ihrem ersten Stoß aus und packte dabei die Ketten, die sie um ihr Handgelenk geschlungen hatte. Sie zerrte am anderen Ende und zischte: "Lass die Katzenaugen los, Narr!! Dir scheint nicht klar zu sein, welche Macht sie besitzen und sie gehört jetzt mir, mir ganz allein!! Mit einem einzigen Lidschlag könnte ich dich töten!!!"

"Da wäre ich mir nicht so sicher!!!" erklärte eine schneidende Stimme im Hintergrund und Utena bzw. der Victim, der sie kontrollierte, erstarrte. Kizna stand hinter ihr und hielt ihr einen scharfgeschliffenen Dolch an die Kehle.

"Pah! Das würdest du nicht wagen!! Es ist immer noch der Körper deiner geliebten Schwester!!"

Helios handelte. Er hatte keine Wahl und keine Zeit, wollte er diesem Irrsinn Einhalt gebieten. Das "Ernn Laties" zerschnitt die Finsternis wie ein Blitz und gleich darauf ertönte ein schriller Schmerzensschrei. Utena wand sich und stierte wie eine Wahnsinnige auf ihre abgeschlagene Hand, die weitab von ihr im Gras lag, die klammen Finger immer noch um die Katzenaugen geschlossen. Der Ritter hob sie auf und betrachtete seine blutige Waffe.

"Wie konntet Ihr das tun?!"

"Sorgt Euch nicht, Mylady. Sobald die Nacht hereingebrochen ist, kann ich Eure Schwester heilen und ihr eine neue Hand erschaffen. Nun zu dir." fügte er mit eisiger Stimme hinzu und näherte sich der zusammengesunkenen Gestalt zu seinen Füßen.

"Verflucht....!!! Alles nur, weil du mich abgelenkt hast....VERDAMMT SOLLST DU SEIN!!!!"

Utena schleuderte einen Energieblitz auf Kizna. Momoko wollte dazwischen gehen, kam aber zu spät und die junge Frau wurde frontal getroffen. Warmes Blut ergoss sich auf den schmutzigen Boden und sie sackte zurück, eine Hand auf die schwere Wunde in der Magengegend gepresst. Helios ergriff sein Schwert mit beiden Händen und konzentrierte sich. Die Schneide fing an, in einem hellen weißen Licht zu glühen und Utena jammerte und wimmerte, als sie den reinen Schein spürte.

"Lass von ihr ab, Kreatur - ich befehle es dir!!"

Der Victim ließ ein kehliges Brüllen hören, als er den Körper der Kriegerin verließ und sich zu seiner eigentlichen Gestalt materialisierte. Doch bevor es den Prozess vollendet hatte, schwang der Ritter seine Klinge, deren Strahlen mit jedem weiteren Wort der Zauberformel zunahm. "Schwert der Hoffnung, schick Verderben!! Lass Gutes siegen....Böses sterben!!!" Er führte den finalen Schlag und enthauptete das abscheuliche Etwas, das mit unnatürlicher Geschwindigkeit verrottete. Der Himmel klarte wieder auf und die letzten Regentropfen fielen. Vorsichtig spitzte die Sonne durch die Wolken.

"Momoko! Hilf mir, die beiden in die Burg zu bringen! Ruf ein paar Diener!"

"Jawohl!"
 

Mehrere Lakaien trugen die zwei ältesten Töchter des Hauses in ihre Gemächer und man verband ihre Verletzungen. Sie hatten viel Blut verloren und Felis bangte um ihrer beider Leben. Helios hatte sich indessen wieder in Zero zurückverwandelt und trat an den Gebieter von Nekodae heran.

"Ehrenwerter Weiser, hört mich an. Meine Gabe ist das Heilen, aber ich kann diese Fähigkeit nur nachts gebrauchen. Wenn es Euren Ärzten gelingt, sie bis Sonnenuntergang am Leben zu halten, dann kann ich sie retten. Wollt Ihr mir vertrauen?"

"Warum nicht, junger Freund? Utenas Chancen sind weitaus besser als die Kiznas. Aber sie würde den Gedanken nicht ertragen, ein Krüppel zu sein....und gar indirekt verantwortlich für den Tod ihrer Schwester. Tut, was immer Ihr könnt, um zu verhindern, dass es so endet...."

"Herr....ich muss Euch gestehen, dass ich es war, der...."

"....Utenas Hand abschlug? Was blieb Euch? Nach Eurer Schilderung zu schließen, hätte sie die Katzenaugen niemals freiwillig losgelassen. Manchmal muss man eben schnell entscheiden und Dinge tun, die andere nicht unbedingt billigen. Hättet Ihr auch so gehandelt, wenn Ihr kein Heiler wärt, der es ungeschehen machen kann?"

"Vermutlich nicht. Ich hätte nach einem anderen Weg gesucht...."

"Ihr kennt Eure Grenzen und wisst, was Euch möglich ist und was nicht. Das ist eine lobenswerte Eigenschaft, junger Freund, denn ich kenne genug Burschen Eures Alters, die nicht einmal in Betracht ziehen, darüber nachzudenken, ob es für eine Sache nicht eventuell mehr als einen Lösungswegs gibt. Ruht Euch eine Weile aus, bei Sonnenuntergang werde ich Euch rufen lassen."
 

Der Abend senkte sich auf die Häuser in Nekodae. Zero betrat Utenas Gemach und die Ärzte, die um das Bett herumstanden, machten ihm platz. Er kniete sich nieder und untersuchte den Stumpf sehr genau. Man hatte die Wunde fachmännisch gereinigt und verbunden. Rasch dröselte er die weißen Leinen auf und konzentrierte sich auf seine Gabe. Voller Staunen verfolgten die Mediziner im Hintergrund diese außergewöhnliche Magie, die Knochen, Muskeln, Blutgefäße und Haut neu wachsen ließ. Als er fertig war, besass Utena wieder eine Hand, als wäre nie etwas passiert. Während die Ärzte noch darüber diskutierten, winkte Felis den Heiler in Kiznas Zimmer. Sie hatte Wundfieber bekommen, keuchte schwer und warf sich auf ihrem Bett hin und her. Zero entfernte auch hier den Verband und betrachtete den bösen, hässlichen Schnitt, der quer über ihren Bauch verlief. Behutsam berührten seine sanften warmen Hände ihr Fleisch und regenerierten es Stück für Stück. Zertrennte Organe, Venen und Arterien setzten sich zusammen, bis die letzte Spur der grauenhaften Verletzung verschwunden war. Zero wischte sich den feinen Schweiß von der Stirn und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, ermattet wie immer nach einer Heilprozedur. Die übrigen Mediziner klatschten leise Beifall und Momoko fiel ihm dankbar um den Hals, ihre Worte von Schluchzern unterbrochen. Er tätschelte dem Mädchen den Kopf und verneigte sich tief vor Felis, der ihn glücklich und wohlwollend musterte.

"Ihr seid ein guter Mensch, Zero-san....und ein Mann mit einem mutigen Herzen, auf dem eine schwere Verantwortung lastet. Ihr könnt sicher sein, dass ich der Allianz mit meinem treuen Freund Azuma zustimme. Überbringt ihm meinen Entschluss mit einer Botschaft meinerseits. Und jetzt, meine Herren, wollen wir uns zurückziehen."

Er komplimentierte die Ärzte aus dem Raum, schubste seine Jüngste liebevoll nach draußen und schloss die Tür. Wenig später öffnete Kizna die Augen und Zero beschlich das komische Gefühl, dass Felis genau das erwartet hatte. Aber weshalb sollte er ihn dann mit seiner Tochter allein lassen? (*g* Warum wohl? Tja, Felis ist wirklich sehr weise....! ^____^)

"Zero-san...."

"Sprecht nicht, Mylady, Ihr seid noch ein wenig geschwächt."

"Ihr habt uns gerettet, nicht wahr? Mich....und meine Schwester....Ihr habt mir versprochen, sie zu heilen und ich bin sicher, dass Ihr es längst getan habt. Und jetzt habt Ihr auch noch mich davor bewahrt, meine letzte Reise anzutreten....sind die Katzenaugen in den Schrein zurückgebracht worden?"

"Ja, sorgt Euch nicht. Euer Vater hat sieben Mystische Bannkreise um den gesamten Tempel errichtet, um die Sicherheit zu steigern. Er hat mir auch berichtet, welche Bedeutung diese Edelsteine haben. Die Situation war also sehr gefährlich."

"Ich bin froh, dass es vorbei ist. Euer Ankunftstag war wirklich schlecht gewählt, neh? Erst schieße ich Euch mit einem Pfeil ab und dann werdet Ihr in einen Kampf verwickelt....aber wisst Ihr was? Zumindest einen Vorteil hat es: Ich habe festgestellt, dass nicht alle Männer verabscheuungswürdige Wesen sind!"

"Wie freundlich von Euch!" erwiderte Zero in gleichem Ton und setzte ein schelmisches Grinsen auf, das nicht ohne Charme war, was sie erröten ließ. "Euer Vater kann froh sein, dass Ihr Eure Meinung über ihn geändert habt!"

"W-w-waaaaaas?! Das erdreistet Ihr Euch zu sagen?! Als wenn ich meinen Vater mit all diesen verfluchten Opportunisten in einen Topf werfen würde!! Was fällt Euch ein?!"

Sie stand auf, um Zero einen Klaps auf den Kopf zu geben, doch sie vergass, dass sie noch nicht wieder vollständig genesen war und ihre Beine gaben unweigerlich nach. Bevor sie auf den marmornen Boden stürzte, fing Zero sie auf. Kizna hätte schallend protestieren müssen ("Eine Kriegerin der Bastet braucht keine Hilfe!"), zu ihrer eigenen Überraschung rührte sie sich jedoch nicht, als sie in seinen starken Armen lag. Sein heißer Atem und seine angenehme Wärme strömten auf sie ein und sie merkte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte. Was war denn auf einmal los mit ihr?! Sie spürte das harmonische Spiel seiner sehnigen Muskeln unter dem dünnen Stoff seiner Kleidung, als er sie von sich schob und ein ungekanntes Prickeln durchrann sie.

"Äh....entschuldigt bitte...." stammelte er, etwas rot um die Nase, womit er allerdings noch niedlicher aussah als ohnehin schon. Überhaupt fand Kizna ihn immer hübscher, obwohl sie ihn erst seit heute kannte und sich nicht erklären konnte, weshalb sie sich so zu ihm hingezogen fühlte. Zero ging es ähnlich, hatte ihre unmittelbare Nähe ihn doch nervös werden lassen bis ins Mark. Sie war zweifellos eine starke und stolze Persönlichkeit, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass sie eine Frau war, mochte sie sich noch so maskulin geben. Und sie war unbestreitbar eine bewundernswerte Frau....

"Ihr....könnt doch nichts dafür....ich sollte mich lieber noch ein bisschen hinlegen...."

Sie stolperte in ihr Bett zurück und zog sich die Decke bis an die Schultern. "Ich....ich wünsche Euch eine gute Nacht, Zero-san...."

Er verneigte sich und verließ ihr Gemach mit einem herzlichen Lächeln. "Auch Euch eine gute Nacht, Mylady....und süße Träume."



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2005-06-18T11:57:14+00:00 18.06.2005 13:57
Sone geile Story! schreib bidde gazn ganz schnell weida^^
Von: abgemeldet
2004-08-11T05:40:49+00:00 11.08.2004 07:40
Tja, was soll ich sagen was die anderen noch nciht gesagt haben??
Außer, das du wirklich mal drüber nachdenken solltest deine Geschichten auch an einen Verlag zu schicken, ich bin sicher du hättest großen Erfolg.
Das kapitel war der absolute ober Hammer und ich bin shcon total Neugierig wie du weiter schriebst.
Also flott hingesetzt und weiter geschireben!
HAb dich Lieb Alex
Von: abgemeldet
2004-08-03T20:45:10+00:00 03.08.2004 22:45
Hammer geil!!!!!!!!!! Und supi süß!!!!!!!! Einfach interessant udn spannend. WITER SO!!!!!!!!!
miguel
Von:  MetalAngel
2004-08-02T11:24:09+00:00 02.08.2004 13:24
Interesante Idee!
Hoffentlich gehts schnell weiter!!
Von:  Zero2805
2004-07-24T08:48:30+00:00 24.07.2004 10:48
Juhu!!
Endlich gehts weiter!!!!!
Das Kapitel ist mal wieder suuuper!!!!
Schreib ganz schnell weiter.
Ciao Zero
Von: abgemeldet
2004-07-23T19:13:03+00:00 23.07.2004 21:13
wow, einfach super!!^o^ was heißt hier kritik??
büde ganz schnell weiter!!
*knuddel*
sany
Von: abgemeldet
2004-07-23T17:09:07+00:00 23.07.2004 19:09
Das wird klasse


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