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The Noah's Ark Project

von

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The ship that should not exist anymore

Er war nichts Besonderes und ein ganz normaler Tag wie jeder andere da draußen in den tiefen und dunklen Ecken des Alls.

Und soweit das Auge sehen konnte war nichts zu erkennen außer tiefer Schwärze und Sternen die in solch einer großen Entfernung zu ihnen funkelten dass man sie niemals erreichen könnte.

Sterne die weit außerhalb dieses Systems lagen in dem sie sich gerade befanden und sich diese dabei wie ein glitzernder Teppich vor ihnen ausbreiteten. Welten, Planeten und Galaxien so weit entfernt dass man sie niemals erreichen könnte in nur einem einzigen Menschenleben.

Aber nicht nur vor ihnen war dieser Anblick zu sehen, nein, sondern auch überall um sie herum. Oben, unten, vorne, oder hinten, es war egal wo man auch hinsah, denn Sterne waren überall und auch das Einzige was Licht spendete und damit die Dunkelheit des Alls erhellte. Ein Anblick den Sakurai immer wieder durch den Blick seines Cockpits vor ihm genoss wenn er ihn sah. Ein Anblick der für ihn Ruhe mit sich brachte, aber auch kalte Einsamkeit. Etwas was er eigentlich nicht mochte...aber sich darin dennoch am wohlsten fühlte.

Es kam häufig vor das Sakutaro allein im großen Cockpit ihres Schiffes saß und von dort einfach nur in das dunkle Universum vor sich starrte. Das Raustarren und in das Dunkel vor sich zu sehen war etwas geworden was er inzwischen sogar viel zu häufig tat und er es seinen Jungs auch nicht mal verübeln konnte wenn sie sich deswegen Sorgen machen würden. Immerhin schottete er sich dabei komplett ab. Und er selber wusste nicht mal so genau warum er das eigentlich tat. Ob er nun da draußen nach etwas suchte, oder eben nicht. In den Tiefen des Alls nach etwas suchte.

Und dennoch tat er es, weil es ihm somit besser ging. Also saß er meist einfach nur dort und klappte dabei, völlig in Gedanken versunken, das Zippo-Feuerzeug in seiner rechten Hand immer wieder auf und zu, so das es dabei laut klickte. Das Klicken war somit auch jedes Mal das Einzige was zu jeder Zeit wieder von den kalten Wänden des Raumes abprallte und so zu ihm zurück drang in dieser Stille. So lange zumindest bis er sich dann endlich eine Zigarette aus der rechten Brusttasche seiner braunen Fliegerjacke zog und sich diese danach auch schon in seinen linken Mundwinkel steckte.

Er benutzte das Zippo danach auch zum anzünden, steckte es dann wieder in seine linke Hosentasche seiner langen, schwarzen Hose und atmete danach den Rauch aus dem Mund aus ohne die Zigarette dabei in die Hand zu nehmen. Es tat gut. Dieser Anblick war wunderschön und das Rauchen dazu tat sehr gut. Diese Dinge waren das was es schaffte ihm Trost zu spenden wenn ihn mal wieder die Einsamkeit überfiel die da Tief in seinem Herzen lauerte. Vor der er sich fürchtete...und die ihm dennoch ein vertrauter Freund geworden war.

Sakutaro Sakurai war der junge Kapitän dieses Raumschiffes und seiner Crew mit der er gerade ziellos durch diesen Teil ihres Sonnensystems schwirrte. Er war zwar noch jung, gerade mal 20 Jahre alt, aber schon wesentlich erwachsener und reifer als es manch ein anderer in seinem Alter sein wollte. Das lag aber auch an dem Fakt dass er schon sehr früh lernen musste auf sich selbst aufzupassen und zu überleben. Zu überleben in dieser grausamen Welt und in der Kälte des Weltalls. Etwas was hart war und so menschfeindlich wie es überhaupt nur sein konnte.

Aber die Zeiten waren an sich hart im Jahre 2548 und der größte Teil der Menschheit befand sich dabei, spannenderweise, noch immer auf der Erde stationiert und das obwohl ihre Möglichkeiten das Spektrum schon lange gesprengt hatten. Und es war bei weitem kein Geheimnis mehr das die menschliche Population in den letzten hunderten von Jahren so exponentiell angestiegen war das es extrem unangenehm war und somit auch immer mehr die Ressourcen auf der Erde knapper wurden. Und genau deswegen wurde es auch, im Jahre 2290, was vor so langer Zeit gewesen war, sogar mal so schlimm dass einige Zivilisationen, unter anderem die Chinesen und Amerikaner, anfingen sich um Raum und Ressourcen auf dem Planeten zu bekämpfen. Etwas was danach einem dritten Weltkrieg sogar sehr ähnlich wurde. Das Ergebnis daraus war das ein großer Teil der Erde dabei komplett unbewohnbar geworden war und alles nur wegen dem Einsetzen von Atombomben und biologischer Kriegsführung mit Krankheitserregern. Unteranderem auch das Land seiner Wurzeln, nämlich Japan, wurde dabei komplett zerstört und würde somit für hunderte von Jahren verseucht so wie auch unbewohnbar sein. Und das alles nur wegen dieser einen Sache die damals passiert war.

Alles kam einem Exodus verdammt nahe.

Doch dieser Vorfall, der den Planeten Erde so schwer verletzt und beschädigt hatte, eine Wunde in ihn riss, sorgte danach endlich dafür dass sich alle Regierungen der Erde am Ende dann doch mal an einen Tisch setzten mussten und anfingen wollten eine Lösung zu finden. Eine Lösung für den schwindenden Platz und dem Sterben der Erde. Denn wenn sie so weiter machten wie bisher wurde das unabwendbar. Die Erde würde sterben. Und es war dabei ein Fakt dass kein Lebewesen, außer dem Menschen, seinen Lebensraum so sehr zerstörte wie sie es taten. Und das auch, wenn dieser zerstört wurde, sie dann dafür bekannt waren einen anderen zu suchen und diesen zu übernehmen. Wie die Heuschrecken, die von einem Feld zum nächsten sprangen wenn es dort nichts mehr zu essen gab. Aber genau der Vorfall mit Japan war der Moment gewesen wo die Menschheit anfing endlich mal die Augen auf zu machen und dann versuchte ins All zu expandieren. Denn die Erde wurde immer enger und die Lebensbedingen auf ihr immer schlechter.

Alle Mittel und Forschungen wurden darauf, Hand in Hand, mit allen Ländern und Regierungen der Welt, dazu genutzt um den Menschen im All überlebensfähig zu machen. Und es wurden wahrlich keine Kosten dabei gescheut um das zu erreichen. Das Ende vom Lied waren dann Kolonie-Stationen, so hochmodern und mit unglaublicher Technologie ausgestattet, die dann frei im All umher schwebten und das meist nahe der Erde.

Man verfrachtete Menschen einfach dort hin um die Erde langsam „heilen“ lassen zu können. Auch wurde zugleich noch eine „Geburten-Kontrolle“ Weltweit eingeführt und auch auf die zukünftigen Stationen im All übernommen. Was bedeutete: Pro Familie durfte nur ein einziges Kind geboren werden und danach erfolgte eine Sterilisation der Väter. Es war ein knallhartes, radikales Konzept um die Population damit zu kontrollieren. Und bei dem Stand von 70 Milliarden Menschen, im Jahre 2300, war das auch irgendwie dringend notwendig gewesen.

Spannenderweise erholte sich die Menschheit darauf auch von allem. Auch wenn es lange dauerte. Sie stand wieder auf, obwohl es hart geworden war zu leben. Die Population sank zu einer überschaubareren Anzahl und illegale Geburten gab es von da an nicht mehr. Jedes Kind, das geboren wurde, wurde schon lange vor seiner Geburt bereits registriert und „geplant". Dazu kam dann noch eine Abwägung ob es überhaupt erst geboren werden durfte. Ob es also ins „Konzept“ passte. Besonders auf Kolonie-Stationen im All waren die Regeln, in der Hinsicht zumindest, sogar noch härter als auf der Erde. Was aber auch daran lag dass auf einer gewaltigen Kolonie-Station nun mal dennoch weniger Platz war als auf einem Planeten. Egal wie sehr dieser auch vorher verwundet wurde, denn auf der Erde war noch immer mehr Platz gewesen.

Auf den Stationen konnte es somit auch vorkommen das Babys, die in einem gewissen Zeitraum gezeugt wurden wo zu viele Menschen bereits auf dieser lebten, einfach „entfernt“ wurden, noch bevor sie geboren werden konnten. Besonders wenn sie ohne Anmeldung und „illegal“ gezeugt wurden. Denn um ein Baby zeugen zu dürfen musste das erst besprochen und genehmigt werden.

Wie gesagt: Die Welt hatte sich verändert. Die Menschheit hatte sich verändert.

Babys wurden also im normalen Zeitraum abgerieben, wenn sie nicht genehmigt waren und so wie es gesetzlich vorgeschrieben wurde. Manchmal gab es sogar Jahrzehnte lang keine Geburten auf solchen Stationen, eben wegen Überfüllung und erst wieder wenn Menschen dort gestorben waren. Fakt war also: Es gab keine unkontrollierte Fortpflanzung der Menschheit mehr. Egal ob auf der Erde, oder im All, JEDER wurde gezielt „gezüchtet“ und entstand nicht ausversehen sondern nur wenn es Platz dafür gab.

Für Sakutaro war das ein krankes Konzept an sich, aber auch eines an das sich alle bereits gewöhnt hatten nach so vielen Jahrhunderten. Es gehörte inzwischen zu der Menschheit dazu, so wie die Luft zum Atmen und das Essen um auf den Beinen zu bleiben damit man arbeiten konnte. Alles lief also nach Plan und wie programmiert ab, was ihnen immer mehr die Menschlichkeit nahm. Zumindest war das seine persönliche Auffassung der Dinge. Denn seiner Meinung nach konnte man die Natur nicht einfach programmieren und noch dazu die Geburtenrate nach Plan takten, denn dann war es nicht mehr natürlich, sondern vorgeschrieben und berechnet. Wie bei einem Computer. Und dennoch lebten sie nach dem Prinzip, denn es war das Einzige was ihre Art unter Kontrolle hielt. Immerhin war der Mensch sehr territorial und hatte einen aggressiven Paarungstrieb um sich am Leben zu halten. Etwas was Sakutaro nur zu gut kannte, denn auch er war eines dieser Babys gewesen das damals kontrolliert gezüchtet wurde. Er war aber ein Mensch und keine Maschine, auch wenn es die Menschheit offenbar immer mehr so verlangte. Aber was für eine Zucht er war, denn er wurde wahrlich mit gutem Aussehen gesegnet und Genen.

Sakutaro war ein großer Mann von gut 190 Zentimetern. Er hatte kurzes, schwarzes Haar und stechende grüne Augen die zwischen seinem Pony im Gesicht hervorstachen. Auch war er gut trainiert und kräftig. Ein Mann wie er war ein Prachtexemplar eines männlichen Vertreters seiner Rasse und Frauen würden sich darum schlagen mit ihm Kinder zeugen zu können. Hatten es sogar schon mal getan in der Vergangenheit. Sogar noch mehr als das, wenn er so darüber nachdachte.

Der Junge erinnerte sich nämlich gerade wieder an verschiedene diese Vorfälle, während er einen weiteren Zug von seiner Zigarette nahm und dann den Rauch danach ausatmete. Und besonders an einen erinnerte er sich gerade lebhaft zurück...Denn er erinnerte sich daran wie eine Frau mal versucht hatte mit ihm ein Kind zu zeugen indem sie ihm etwas in den Drink getan hatte um ihn so willig zu bekommen. Verdammt kranker Scheiß.

Das es Drogenhandel in einer Bar, auf einer Station am Rande der Umlaufbahn des Mondes gab, war nichts Neues mehr gewesen und zum Glück war ihm das nicht passiert. Aber die Frau die das versucht hatte...Sakutaro mochte sie sogar. Und das hatte mehr weh getan als er dachte.

Sie war anfangs witzig und nett gewesen und er hatte deswegen sogar den ganzen Abend viel mit ihr gequatscht und sie auch zu einem Drink eingeladen. Doch danach ging alles irgendwie schief, denn es stellte sich dann schnell heraus dass sie ihn nur abgecheckt und als „Erzeuger“ erwählt hatte und nicht weil sie wirklich eine Beziehung mit ihm wollte.

Er war genetisch eine perfekte Partie gewesen. Stark, jung und gesund. Und es war ein Fakt das Schwangere in ihrem Status sofort immer höher gestellt waren als der Rest auf der Station. Besonders wenn sie einen bereits schon „älteren“ Fötus mit sich trugen. Oder die Mutter noch jung war. Denn ab einem bestimmten Alter wurde nicht mehr so leichtfertig abgetrieben, wenn überhaupt. Und das wusste sie.

Somit wollte sie also nur aus ihrer miesen Lebenslage raus kommen und ihm dabei auch noch ein Kind unterjubeln. Mal abgesehen davon dass diese Schwangerschaft definitiv registriert worden wäre und man dann kurz darauf auch schon herausfand dass er der Vater war. Man fand das schnell raus eben weil jeder Mensch im galaktischen System registriert war und er dann noch hätte kastriert werden müssen! Ganz gesetzlich gesichert natürlich, denn ein Mann durfte ja nur noch ein Kind zeugen in seinem Leben! Das alles wäre also einfach so über seinen Kopf hinweg und ohne seine Einverständnis passiert. Und scheiße das wäre ganz schön schief gelaufen...wenn Paku ihn nicht davor gerettet hätte. Sein, sozusagen, neuer Vater. Und der treuste Kerl den er kannte.

Paku Yaguchi war für Sakutaro inzwischen auch emotional sowas wie ein Vater geworden und hatte den Jungen aufgenommen nachdem seine Eltern, bei einem Unfall auf einer Station, gestorben waren.

Er kannte die Eltern des Kleinen und fühlte sich, als bester Freund seines Vaters, also sofort für in verantwortlich und Sakutaro könnte ihm niemals genug dafür danken. Für das Adoptieren und auch dafür das er seine Männlichkeit gerettet hatte an dem Tag!

Paku hatte die Frau nämlich dabei beobachtet wie sie Saku heimlich etwas in den Drink kippte und war darauf dann eingeschritten. Es ging also alles gut und der Junge wurde demnach nicht zu früh und ungewollt Vater. Aber dafür ging etwas anderes an dem Tag in dem Schwarzhaarigen kaputt. Etwas was wesentlich mehr Schaden nach sich gezogen hatte...Nämlich das Vertrauen in eine zukünftige Liebesbeziehung.

Er war nämlich damals gerade mal 18 Jahre alt gewesen als diese Scheiße passiert war. Und von dem Tag an wollte er auch niemals mehr eine Freundin haben, geschweige denn irgendeine Bindung. Er ließ sich nicht mal mehr auf körperliche Nähe ein und so kleine Ausflüge mit seinen Kumpels in ein Bordell waren demnach Geschichte geworden. Was aber seltsam war denn Sakutaro liebte eigentlich Sex.

Er war jetzt nicht süchtig danach, oder ein Draufgänger der alles knallte was nicht schnell genug auf einem Baum war, aber er liebte das Gefühl von körperlicher und wilder Nähe zu einer anderen Person. Und er war anfangs sogar wahrlich nicht wählerisch mit seinen Vorlieben und Partnern gewesen, denn der Junge schlief nicht nur mit Frauen, sondern auch mit hübschen Männern.

Saku war immer sehr offen mit seiner Sexualität gewesen und kostete sich, sozusagen, durch alle „Stufen und Klassen“ hindurch um dabei seine persönlichen Vorlieben zu finden.

Als Teenager hatte er auch mit Männern geschlafen und das sogar in beide Richtungen. Einmal war er derjenige gewesen der „nahm“ und dann wieder derjenige der „genommen“ wurde. Doch je älter er wurde, umso weniger fand er Interesse daran sich ficken zu lassen und wurde eher der der jemanden ficken wollte, als anders herum. Er hatte also in diese Richtung Blut geleckt und somit seinen Platz in der Kette gefunden. Und dennoch war da eine Sache gewesen die er beim Sex einfach nicht fand...und das waren Gefühle.

Sakutaro empfand nämlich keine emotionalen Gefühle beim Sex mit einer Person. Sicher es war geil Sex zu haben und er liebte es, aber er konnte dennoch keinerlei gefühlvolle Verbindung zu dem Menschen aufbauen mit dem er gerade schlief. Behandelte sie jetzt nicht wie Spielzeuge, aber nach dem Sex war er dann auch wieder weg. Da gab es dann kein Kuscheln danach, oder umschlungene Küsse am nächsten Morgen. Und demnach auch keine Worte mehr zum austauschen. Auch hatte er dazu eines noch nie beim Sex getan...nämlich das Küssen. Er küsste nicht beim Sex und hatte auch nie das Bedürfnis danach gehabt, denn Küsse bedeuteten eine Bindung für ihn. Etwas was er damals nicht konnte und später dann auch nicht mehr wollte. Alles wegen dieses einen Vorfalls. Und er persönlich glaubte auch nicht an diesen Mist dass es sowas wie Liebe auf den ersten Blick gab, denn sie war ihm noch nie über den Weg gelaufen.

Das war insofern wie mit dem Thema zu Gott. Einige Menschen glaubten noch immer daran dass Gott sie erschaffen hatte und über einen wachte. Aber der Saku eben nicht...denn er war ihm nie begegnet.

Sakutaro glaubte demnach nur an Dinge die er sehen, anfassen und bestätigt bekommen konnte und an mehr nicht. Und so war es auch bei ihm mit der Liebe. Daher wusste er genau, dass nur wenn er jemals das Bedürfnis haben sollte jemanden küssen zu wollen...er diese Person dann auch wirklich liebte. Das sie dann wirklich zueinander gehörten und sich auch „riechen“ konnten. Ihre Gene...dann vielleicht zueinander passten, oder so. Doch noch nie hatte er dieses Gefühl bei jemanden empfunden. Ganz egal mit wem er auch geschlafen, oder wem er über den Weg gelaufen war. Es war einfach nicht existent...Und vielleicht war das auch besser so.

Ein schrilles Piepen riss ihn schließlich aus seinen Gedanken und er hauchte wieder den Rauch der Zigarette aus seinem Mund aus. Danach fuhr sein Blick dann locker rechts neben sich zu einem kleinem Pult, das direkt neben seinem Sitz aufgebaut war und auf dessen Schalttafel viele Knöpfe, in verschiedenen Farben, leuchteten. Aber einer stach ganz besonders hervor, nämlich der Knopf für die Sprechanlage und dieser damit anzeigte das er gerade einen Anruf von innerhalb ihres Schiffes bekam. Das schrille Piepen war dabei noch immer da und so legte er sichtlich genervt die Kippe etwas schnaufend neben sich auf die metallische Lehne, nachdem er sie auf dieser ausgedrückt hatte und in den dort befindlichen Aschenbecher hinein.

Wer störte denn verdammt noch mal? Aber so war das nun mal als Kapitän eines Schiffs, man musste immer auf „Abruf“ sein.

Also drückte er danach fest auf den Knopf und hielt diesen dabei noch nach unten ins Pult gedrückt, als er laut zur Anlage fragte:

„Saku hier...Kann man euch nicht mal für fünf Minuten allein lassen?“

Locker und lässig und so wie er meist war, kam dann diese Frage aus ihm.

Das Piepen war darauf verschwunden und an seiner Stelle war ein Rauschen zu hören, dass von dem Pult neben ihn aus der Sprechanlage ertönte und eine bekannte, so wie tiefe, Stimme dann zu ihm sprach:

„Sorry Saku wenn ich dich gerade aus deiner stundelangen und tiefen „fünf Minuten“ Meditation, die sicherlich auch Rauchen beinhalten, rausschmeißen muss, aber hier gibt es etwas das dir mal ansehen solltest. Also komm mal runter auf die Brücke und sieh es dir besser persönlich an.“

Persönlich?

Die Stimme war von Paku gewesen, der da mit ihm gesprochen hatte und kurz darauf verstarb auch schon das Rauschen der Leitung und die andere Seite hatte aufgelegt.

Persönlich, he? Saku schüttelte etwas genervt den Kopf. Wirklich? Mann seine Jungs waren doch keine kleinen Kinder mehr die bei allem sein Einverständnis nötig hatten!

Er seufzte wieder. Und erneut: sowas kam wohl mit sich wenn man ein Kapitän war. Also erhob er sich schweren Gemüts aus seinem Stuhl und lief hinter diesem den kurzen Gang zu einem Aufzug hinab, in den er dann einstieg und danach auf das Pult und den Knopf für „Brücke“ tippte. Kurz darauf zurrten die schweren, metallischen Türen des Aufzugs vor ihm auch schon zu und er fühlte wie es nach unten ging.

Das Cockpit und die Brücke an sich waren bei ihrem Schiff klar getrennt. Die Brücke war für das Radar da und um Funk nach außerhalb herzustellen. Die wichtigste Kommunikationstechnik befand sich dort und auch diente es dazu das gesamte Schiff zu überwachen. Es wurde dort angezeigt wenn die Maschinen einen Defekt hatten und auch wenn sich etwas aus dem All gefährlich nahe ihrem Schiff nähern würde. Somit war es das zweite Herz des Schiffs, neben dem Maschinenraum natürlich und war auf Grund dessen auch ständig besetzt.

Das Cockpit war dagegen nur sowas wie der Ausguck und halt der Ort von dem man das Schiff durchs All flog. Und das ihre Mühle überhaupt noch flog hatten sie auch nur ihren Aufträgen von großzügigen Konzernen zu verdanken und ihrem eigenem Mechaniker der eben fast alles, im kompletten Alleingang, am Laufen hielt. Denn zu sagen dass diese Kiste auf dem neusten Stand wäre, war sowas von weit gefehlt und ganz schlicht und einfach gelogen.

Dieser Weltraumkarn war ein verdammt altes Schiff und bei weitem nicht so modern wie die neueren Exemplare die durch das All zischten und mit denen sie nicht mal mithalten konnten wenn ihr Leben davon abhinge. Noch dazu verfügten neuere Schiffe, in ihrer jetzigen Zeit, sogar über eine KI eine sogenannte “künstliche Intelligenz“ die alles überwachte und mit jedem System des Schiffes verbunden war. Sowas besaßen sie nicht, denn das war zu reich für ihr Blut. Allein der Umbau würde Millionen kosten, geschweige denn die KI installieren zu lassen. Nein danke, darauf konnten sie verzichten. Es sei denn sie wollten lebenslang Schulden machen. Stattdessen wurde diese Kiste per Hand und nicht durch eine KI gesteuert. Etwas was sehr viel Erfahrung und Talent mit sich brachte, was nur Saku von ihnen besaß denn er war als ein Ass-Pilot ausgebildet worden als er noch auf der Station lebte wo er geboren wurde. Das Einzige was er gerne aus der Zeit im Militärtraining mit sich genommen hatte. Und sicher wäre es sicherer einen Computer alles berechnen und das Schiff steuern zu lassen, besonders dann wenn man von einem Meteoritenschauer überrascht wurde, oder auf ein Asteroidenfeld zusteuerte. Immerhin war der Flug durch das All etwas anderes als auf der Erde, oder über Rübenfelder. Dennoch waren sie auch ohne eine KI noch immer am Leben und das hatten sie nur Sakutaro und seinem Talent zum Fliegen zu verdanken. Denn wenn er etwas drauf hatte, dann war es das Fliegen und Navigieren. Darin konnte ihn keiner schlagen.

Oft hatte er sie damit sicher aus Asteroidenfeldern navigiert und geflogen. Und nicht selten war er somit auch schon Weltraumpiraten entkommen. Etwas was es leider viel zu oft gab in ihrem Teil des Systems in dem sie Aufträge annahmen. Sakutaro war also an sich zuverlässig und hatte eine schnelle und verdammt gute Auffassungsgabe. Sowas wie einen Kampfinstinkt der ihn vor Gefahren warnen konnte. Fast sowas wie sein persönlicher siebter Sinn. Und Paku ging sogar noch soweit das er seinen Jungen als den besten Piloten ihrer Galaxie betitelte. Auch wenn dem das sehr unangenehm war. Demnach, mit all dem was er so geleistet hatte, war Saku auch schnell zum Kapitän ernannt worden, eben weil er so gut fliegen konnte, sich mit allem gut auskannte und oben drauf auch noch Führungsqualitäten besaß über die man nicht meckern konnte. Und das Obwohl es eigentlich Paku sein Schiff war und er sich auch mit dem Titel „Veteran“ von ihnen bekleiden durfte.

Sakutaro hatte zwar so seinen eigenen „Groove“ um an gewisse Dinge ranzugehen, aber nie brachte er dabei seine besten Freunde und zugleich sein Team in Gefahr. Alle vertrauten ihm und das war auch der Grund warum er nun runter zur Brücke musste. Sie brauchten anscheinend seine Expertise und Entscheidung, denn ohne die lief hier nichts. Und er wusste es auch selber, so dass er nichts dagegen hatte runter zu müssen. Denn wenn Paku ihn auf die Brücke bestellte...dann war da etwas Wichtiges, oder sogar Ernstes, im Anmarsch. Etwas wo er dabei sein musste und eine wichtige Entscheidung von Nöten sein würde.

Also kam er dann auch schon kurz darauf ein Stockwerk unter ihm an, spürte wie der Aufzug stoppte und schritt danach aus den sich öffnenden Türen raus auf die Brücke vor sich.

Ihr kleiner Weltraumflieger und anders konnte man ihn nicht nennen gegenüber anderen Schiffen, war nicht sonderlich groß. Demnach war auch die Brücke vor ihm kleiner als von neueren Modellen ihres Schiffs. Es war, neben dem Maschinenraum, zwar der zweitgrößte Raum in der Kiste, aber dennoch kleiner und überschaubar. Nicht sehr viel, doch sie konnten wirklich nicht meckern denn dieses Schiff hatte sie bisher nie im Stich gelassen. Es war wie ein guter Freund.

So sah er kurz nach dem Verlassen des Aufzugs auch schon Paku, der mit verschränkten Armen neben einem dünneren und Brille tragenden Mann stand der vor einem großen Pult saß.

Paku war ein verdammter Riese gegenüber allen anderen. Sogar noch größer als Saku und kräftig gebaut. Es wirkte sogar so kräftig dass wenn er einer Person einen Schlag verpasste, man danach echt erwartete er würde ihr dabei noch den Kopf von den Schultern pfeffern. Ihn als starken „Bären“ zu bezeichnen war also noch niedlich ausgedrückt, denn er wirkte körperlich mehr wie ein massiger Oni. Doch von seiner Art her war er allerdings eher ein zu groß geratender Teddybär und sehr freundlich. Aber Paku konnte auch anders wenn man ihm nur genug Feuerholz für sein Feuer gab und man es mit ihm zu weit auf die Spitze trieb. Sakutaro wusste das genau, denn er hatte das einmal live miterlebt. Und ehrlich gesagt wollte er Paku auch nie wieder so wütend sehen wie damals. Denn das eine Mal...hatte ihm völlig gereicht.

So richtete sich dann sein Blick von ihm weg und zu dem Mann rüber der da neben ihm am Pult saß und Katsura Tanaka hieß.

Katsura war ein Genie und zugleich der Mechaniker von ihnen der diesen Flieger überhaupt erst am Fliegen hielt. Ohne ihn würde hier fast nichts laufen und demnach kannte er sich mit dem Schiff und der Technik an sich am Besten aus. Ohne es übertrieben darstellen zu wollen: aber er war wirklich ein wandelndes Lexikon an Wissen wenn es um Technik, Computer, KI und Mechanik ging. Denn alles in diesem Laden lief nur und hielt dabei sogar leicht mit neuerer Technologie mit, weil ER diese Kiste immer wieder aufpimpte und sich sorgfältig darum kümmerte. Und dafür respektierten ihn auch alle zu tiefst. Vor allem das er es fast im kompletten Alleingang schaffte ein Schiff dieser Altersklasse auf den Beinen zu halten.

Für dieses Schiff und seine Crew, war er demnach vielleicht das wichtigste Mitglied, zusammen mit ihrem Arzt an Bord. Und wo man gerade davon sprach: Der war auch hier. Denn direkt hinter Katsu und seinem Pult, vor dem er saß, sah Saku wie die letzten zwei Augenpaare seiner Crew zu ihm rüber blickten und vor einem Frontfenster stehen dass erst den Blick raus ins All, von ihrem Punkt aus, ermöglichte. Zu guter Letzt standen dort nämlich die letzten zwei Mitglieder: Sugiura Sato und Matsumoto Watanabe.

Matsumoto, der neben Sugi stand, war der Zweitälteste in ihrem Team, direkt nach Paku und hauptsächlich für ihre Waffen an Bord verantwortlich. So kümmerte er sich um Schusswaffen, aber auch um die Schutzkleidung der Crew und noch andere Dinge die explodierten und dabei Spaß verursachen könnten. Im Groben war Matsu also für die Sicherheit zuständig und ein Mann auf den man sich verlassen konnte wenn es hart auf hart kam. Sein Nachname ging angeblich sogar auf einen Samurai zurück, der damals einfach den Ortsnamen seines Zuhauses in der Provinz Settsu übernommen haben soll. Sein kämpferischer Charakter passte da wirklich sehr gut zu ihm. Und nicht selten hatte er alle hier beschützt und dabei auch schon vor kniffligen Situationen gerettet. Ohne ihn wären sie auch einmal, im Kampf gegen Piraten, nicht sehr lange am Leben gewesen. Er war ein Kämpfer und auch half seine Statur dabei denn er war kräftig gebaut und hatte harte Gesichtszüge die ganz gut zu seinem schroffen und losen Mundwerk passten. Er war etwas stürmisch und hitzig, aber dennoch konnte man sich auf Matsumoto immer verlassen wenn es eng wurde.

Und schließlich stand neben ihm Sugiura. Das letzte Mitglied und er war ihr besagter Arzt an Bord.

Er war ein eher dünner und schlaksiger Kerl mit einem kahlrasierten Kopf und einem sehr lieben Gesicht.

Meistens wirkte er mehr wie der Typ der sofort umfallen würde wenn man ihm Blut zeigte, aber das war bei Weitem nicht der Fall! Er war ein hart ausgebildeter Sanitäter und er und Saku kannten sich schon seit ihrer Kindheit. Sie waren beste Freunde und wenn Sugi etwas zu Sakutaro sagte dann kam das meist schneller bei ihm an als jetzt vielleicht von anderen seiner Truppe und das war noch nicht mal respektlos gemeint gewesen, denn die Bindung zwischen ihnen war einfach schon länger da gewesen und meist war es eben Sugiura der Saku davon abgehalten hatte sich damals überstürzt das Genick zu brechen auf einem Spielplatz.

Sugi kannte sich mit allerlei Medizin und Heilpraktiken aus, was ihn, in ihrer jetzigen Zeit, von unschätzbarem Wert machte. Denn die Behandlung von Wunden und Krankheiten, innerhalb eines Krankenhauses, oder bei einem fremden Arzt, war inzwischen sehr teuer geworden und keine Krankenkasse kam mehr dafür auf. Ressourcen für Medizin wurden eben auch immer knapper wegen der Situation auf der Erde und Überbevölkerung, die zwar nach so vielen Jahrhunderten besser, aber noch immer existent war. Und auch in der Genetik war sein bester Freund kein kleines Licht und überzeugte mit erstaunlichem Wissen in dem Bereich. Denn während Saku zum Militär und Piloten-Dienst ging, schrieb sich Sugi für eine Ausbildung als Mediziner und Arzt ein. Und sicherlich hatte Saku etwas damit zu tun gehabt, denn der hatte sich als Kind oft genug verletzt und Sugi ihn dann darauf verarztet. Vielleicht hatte er durch ihn somit seine Berufung gefunden. Aber wer wusste das schon?

Vor langer Zeit hatte sich Sugiura sogar mal, zusammen mit Katsu seiner Hacker-Hilfe, Zugang zu der genetischen Weltdatenbank im Zentralcomputer auf der Erde verschafft und besaß somit das Werkzeug und den Zugang um alles und jeden genetisch identifizieren zu können. Er konnte also alles über fremde Menschen recherchieren, wenn es denn sein musste und sie davon einen Vorteil bekommen würden. Ein Vorteil der sich sogar schon recht oft als nützlich erwiesen hatte...besonders als Söldnergruppe. Denn genau das waren sie nun mal. Sie waren Söldner die sich mit ihren kuriosen Aufträgen über Wasser hielten und schon so manch miese Aufträge angenommen hatten um damit über die Runden zu kommen. Sie standen zwar noch nicht auf der roten Liste der Weltregierung, also bereit zum Abschuss und verhasst, aber waren auch nicht ganz okay in ihrem Buch. Doch Saku war das an sich egal. Denn solange er und seine Jungs damit überleben konnten stand er gern auf ihrer roten Liste. In der Hinsicht war er also sehr egoistisch geworden. Zumindest was seine „Familie“ betraf, denn das waren die Jungs für ihn...eine Familie.

Sakutaro hatte dazu noch kein großes Vertrauen in die Weltorganisationen und Regierung an sich. Er mied sie deswegen auch so gut er konnte und wollte erst recht keine Aufträge von denen annehmen wenn es nicht absolut notwendig gewesen wäre. Und es war auch kein großes Geheimnis mehr dass er schon schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht hatte. In vielerlei Hinsicht. Und allein schon wegen der Art und Weise wie Menschenverachtend sie eingestellt waren. Besonders wegen ihrem neuen Konzept der Populationskontrolle und so. Von Anfang an...kam Saku nicht mit diesem System klar. Und das war etwas extrem seltenes geworden für einen Jungen in der neuen Geschichte der Menschheit. Denn meist hinterfragte keiner das System sondern rollte einfach mit diesem mit ohne Fragen zu stellen.

Sakutaro schritt danach jedenfalls auf Paku zu und blieb dann genau zwischen ihm und Katsura stehen, die ihn beide dann ansahen, als er schließlich zu seinem Vater links von sich hoch sah und fragte:

„Wie ist unser Status? Was gibt’s denn so dringendes?“

Er klang dabei noch leicht genervt, aber das war schon okay.

Paku nickte dann an ihm vorbei und runter zu Katsu, so das Saku dann ebenfalls hinsah und ihr Mechaniker danach auch schon vor sich auf dem Pult etwas eintippte, während er dabei sprach:

„Wir hätten dich wirklich nicht runter geholt wenn es nicht wichtig gewesen wäre Sakutaro. Glaub mir. Also komm ich am besten gleich mal zum Punkt. Folgendes ist nämlich passiert:...Ich habe vor genau einer Stunde ein unbekanntes Signal im All aufgeschnappt das sich um ein akustisches Barkensignal handelt. Es wiederholt sich so um die zehn Minuten lang, verstummt schließlich und kommt dann wieder nach fünf Minuten. Es sendet auch immer wieder über dieselbe Funkfrequenz. Eine Frequenz die dazu sogar noch verdammt alt ist und wahrscheinlich von neueren Schiffen nicht mal mehr geortet werden kann. Immerhin ist denen ihre Technik schon so weit entwickelt dass die Daten ganz anders aufgenommen werden. Das was ich hier habe...das ist wie mit einem Abspielen einer Platte. Du kannst eine alte Schellackplatte nicht mehr auf einen Vinylplattenspieler auflegen, denn der kann die Art von Daten nicht mehr lesen. So funktioniert das hier auch.“

Als er das sagte runzelte Saku etwas verdutzt die Stirn.

Ja okay das bekam er gerade auch noch hin. Dennoch war er dankbar für diese Information, nur wusste er nicht was er dazu sagen sollte denn das war sehr kurios. Ein so altes Signal? Und das hier draußen? So dass er dann darauf fragte:

„Bitte was? Ein Barkensignal und das hier draußen im Nichts? Du willst mich doch veräppeln Katsu. Wir befinden uns hier am äußeren Rande des Systems. Die nächste größere Koloniestation ist, bei unserem Tempo, mehr als 1 Jahr von hier entfernt. Hier ein Signal ins All zu schießen ist komplett sinnlos, denn keiner schnappt das auf. Und wie du bereits sagtest: keine Schiffe von heute senden mehr über ein Barkensignal.“

Keiner schnappte sowas mehr auf...außer ihnen und ihrer Kiste und sie waren wirklich nur aus reinem Zufall soweit raus gebracht worden und das war ein Fakt.

Sie befanden sich so verdammt weit draußen wegen ihrem letzen Auftrag den sie abgeschlossen hatten.

Dieser war eine Lieferung an eine Station gewesen. Kein legales Geschäft vor allem und deswegen waren sie auch so weit weg vom Sprung um sich somit etwas vom Radar der Regierung zu befinden und dann auszuharren bis mindestens nach 72 Stunden etwas Gras über die Sache gewachsen war. Aber mal abgesehen davon: Ein Barkensignal? Sowas existierte doch heute überhaupt nicht mehr.

Somit war Saku erstaunt sowas überhaupt von Katsu zu hören. Neuere Funkmeldungen, oder Nachrichten wurden über wesentlich modernere Technik verbreitet und nicht mehr über solch eine Frequenz verschickt. Das klang sehr komisch, denn wie alt musste bitte die Technik sein die sowas raus ins All schoss? Sicher ihre Kiste war nun auch nicht mehr die Modernste und stellte wirklich mehr eine Ausnahme da als die Regel, was aber auch bedeutete: Das was auch immer dieses Signal sendete entweder so alt war wie ihre Schrottkiste...oder vielleicht sogar älter. Aber konnte das sein? Gab es sowas noch?

Katsu nickte Sakutaro dann zustimmend zu und antwortete darauf:

„Das sehe ich auch so. Wie gesagt: der Code ist sehr alt und ich muss ihn leider noch etwas mehr durch den Computer jagen um schließlich eine genaue Aussage bekommen zu können was er nun genau bedeutet, aber der Fakt bleibt dennoch: Woher kommt dieses alte Signal? Ich habe sowas noch nie zuvor gehört. Nur immer darüber gelesen wie das funktioniert und das es mal sowas gab, aber mehr auch nicht...In der Regel ist sowas aber meist eher ein Notrufsignal...Das ist wirklich faszinierend.“

Saku lehnte sich dann nach vorne auf das Pult und sprach darauf:

„Kannst du es abspielen? Ich würde das gerne mal hören.“

Es war Neugier in ihm.

Sicherlich könnte er nichts damit anfangen denn er verstand nichts von dieser Art von Technik, aber wenn es akustisch war dann wollte er seine Neugier gerne damit befriedigen und wenigstens wissen wie es klang.

Katsu nickte darauf zu ihm und drückte dann auch schon neben sich auf einen Knopf am Pult um das Signal für alle hörbar zu machen. Was es dann auch wurde und sich danach wirklich alle im Raum nach vorne auf das Pult lehnten, von wo der Ton her kam und aufmerksam dabei lauschten.

Und dann hörten sie es...und schwiegen.

Zuerst klang es mehr wie ein Schlottern. Es waren dumpfe und unregelmäßige Töne wie wenn man etwas über einen dicken Gummistreifen zog und der sehr rau war. Aber hin und wieder kamen mal vereinzelte hohe Töne, wie ein Kreischen hervor, nur definitiv technisch erzeugt. Es klang bizarr. Und auch Saku bemerkte schnell dass sich dieses Signal nach guten 5 Sekunden bereits schon wiederholte. Als würde sich eine Nachricht von fünf Sekunden einfach in einer Dauerschleife abspielen und das ganze zehn Minuten lang. Immer und Immer wieder. Es klang wie aus einer anderen Welt.

Der junge Pilot runzelte verdutzt, aber irgendwie auch fasziniert, die Stirn wegen diesem Signal und lauschte weiter. Matsumoto dagegen sprach nun auch mal etwas zu dieser Lage und gab darauf von sich:

„Das klingt nach keinem Signal was ich schon mal irgendwo gehört haben könnte...Also ich kenne akustische Barkensignale. Hab mal davon gehört und mir in den Archiven welche angehört, aber DAS kommt mir überhaupt nicht bekannt vor. Notruf-Barkensignale laufen nach demselben Prinzip ab und haben dazu eine gewisse Frequenz oder Abfolge wie sie nun genau abgespielt werden. DAS hier hat nichts von dem was ich kenne. Es ist komplett anders...“

Komplett anders?

Sugi sah dann links neben sich zu Matsu, während er beide Arme überkreuzt vor sich auf dem Pult, den Kopf dabei noch auf diesen liegen hatte und darauf antwortete:

„Vielleicht ist es eher eine Stimme die aufgenommen wurde und hat diese dann über eine Barke abgeschickt?“

Das war an sich eine nette Idee, aber Katsu schüttelte sofort den Kopf deswegen.

Er antwortete nüchtern zu ihm:

„Nein das denke ich nicht. Ich kann mir das hier nur so erklären dass es sich um einen verdammt alten Code handeln muss, der einfach nicht mehr aktuell ist. Und die Technik, so wie auch die Frequenz mit der er versendet wird, würde das sogar bestätigen.“

Matsu grinste dann etwas frech und sprach darauf die Situation lockern wollend:

„Vielleicht sind wir ja die Ersten die auf Aliens gestoßen sind, was denkt ihr?“

Wieder eine nette Idee, aber noch unglaubwürdiger als das von Sugi das es sich um eine Stimme handeln könnte. Aber jeder im Raum hatte schon verstanden das Matsu gerade nur einen Scherz machte und selber nicht an Aliens glaubte. Denn so nach hunderten von Jahren im All müsste die Menschheit ja mal so langsam welchen begegnet sein, oder? Also wenn es sie wirklich gab.

Demnach wurde das gleich wieder weggeschoben und Saku sah wieder zu Katsu, fragte ihn dann:

„Kannst du es orten? Also genau aus welchem Winkel des Alls es zu uns kommt?“

Normalerweise wäre das eigentlich etwas was Sakutaro sowas vom am Hintern vorbei gehen würde. Doch dummerweise gab es da an der ganzen Sache einen Harken, den er einfach nicht wegschieben konnte, egal wie sehr er auch wollte und dieser nannte sich: Pflicht.

Sie waren ein registrierter Bergungstrupp auf dem Papier der Regierung, denn anders konnten sie die Sache mit ihren Aktivitäten im All nämlich nicht laufen lassen und damit waren sie sozusagen „verpflichtet“ jedem Notsignal nachzugehen, egal wie alt es auch war. Und erst recht wenn es eine unbekannte Herkunft hatte.

Wenn es also rauskäme dass sie hier gewesen waren und das Signal einfach ignoriert hatten und wenn andere dann ein besagtes Schiff nach ihnen fanden, welches den Funk raus geschossen hatte, dann gab es massiv Probleme. Immerhin hatten sie dann nicht ihre Pflicht erfüllt. Und sicher könnte sich Saku einfach sagen: Keiner außer unserer Kiste ortet solch ein Signal noch, also wie hoch wäre die Chance das es jemand anderes findet? Das könnte er tun und einfach alles damit abharken. Aber dennoch war ihm das Risiko etwas zu hoch das dieses Thema irgendwann mal wieder aus der Kiste sprang und ihm dann wie eine Schlange in den Arsch biss. Die Wahrscheinlichkeit bestand nun mal und das konnten sie sich nicht leisten. Nicht mit dem Ruf und dem Geld das sie hatten. Und in der Sekunde ärgerte er sich wahrlich darüber dass ihre Kiste nun inzwischen sogar schon so alt war dass sie überhaupt erst dieses Signal aufschnappen konnten. Mann man hatte einfach immer wieder Ärger mit dieser Mühle, was?

Katsu drückte dann auf einigen Knöpfen am Pult herum und las dann schließlich etwas vor sich auf dem Bildschirm ab. Es waren Koordinaten und er beantwortete mit diesen Sakutaro seine vorher gestellte Frage und gab darauf zurück:

„Es kommt aus dem hintersten Teil unseres Sektors. Wahrlich an der Grenze des Systems und direkt nah der Umlaufbahn vom Jupiter.“

Saku sah ihn an.

„Nahe vom Jupiter?“

Fragte er darauf.

Das lag also wirklich am äußersten Rande von dem System in dem sich die Menschheit so mit ihren Schiffen herumtrieb. Denn alles was nach dem Jupiter kam, also der Saturn, Uranus oder Neptun, wurden nicht von Menschen beflogen und waren Sperrgebiete. Es war einfach zu weit weg und wenn man nicht gerade Milliarden von Geldern in eine Forschung für eine Kolonisation außerhalb ihres Bereiches ausgab, dann ging auch niemand über den Jupiter hinaus.

Der Jupiter war etwa 860 Millionen Kilometer von der Erde entfernt und er war dazu noch der größte Himmelskörper in ihrem Sonnensystem, wenn man die Sonne weg ließ, der so gelblich und hell strahlte das er allem anderen Sternen und Monden locker Konkurrenz machen konnte. Er wirkte einfach so hell weil er eben der größte Planet in ihrem Sonnensystem war und weil seine Wolkendecke sehr viel Sonnenlicht reflektierte. Umgerechnet in Jahre, also wenn man von der Erde aus zu ihm fliegen wollte, bräuchte man ganze 8 Jahre um ihn zu erreichen. Mit älterer Technik zumindest und dazu rechnete man jetzt nicht einen Lichtsprung oder so, deren Technik eh kaum ein Schiff noch hatte. Kein Schiff ihrer Zeit besaß mehr einen Warp-Antrieb, denn es war einfach zu gefährlich gewesen.

Unter einem Warp-Antrieb verstand man einen Antriebsmechanismus, der Reisen mit Überlichtgeschwindigkeit durch gezieltes Krümmen der Achse von Raum und Zeit ermöglichte. Doch diese Technik war einfach zu teuer und zu gefährlich gewesen, so dass man das Projekt schnell eingestampft hatte. Besonders nach dem Vorfall wo ein Schiff mit einer Kolonie kollidiert war hörte das auf, eben weil die Berechnungen für den Sprung nicht zutreffend genug gewesen waren. Es war einfach zu riskant. Allein um von ihrem Standpunkt aus weg und zur nächsten kleineren Handelsstation zu kommen und das ohne Warp, brauchten sie fast drei Monate!

Was war das also bloß nur für ein Schiff das von nahe Jupiter ein Notsignal sendete? Und das so wirklich auf der äußersten Grenze des Systems...

„Was zum Teufel ist das für ein Schiff was sich hier umtreibt?“

Fragte dann Matsumoto sichtlich verdutzt und bestätigte damit genau den Gedanken den eigentlich jeder in diesem Raum hatte, denn sowas war hier noch keinem untergekommen. Es war demnach eine sehr gute Frage.

Das sich mal jemand hier draußen am Rand aufhielt, schön und gut sowas konnte passieren, denn immerhin waren ja auch SIE hier um nicht gefunden zu werden. Aber sich mit solch einem alten Notsignal hier aufzuhalten war dagegen doch sehr komisch. Es war irgendwie so sinnlos...

„Das würde ich auch gerne wissen...Wie lange brauchen wir bis wir es sehen können? Also wenn wir jetzt dort hinfliegen würden, wie lange würde es dauern?“

Fragte Paku dann endlich und Katsu sah zu ihm.

„Also wir könnten, bei unserem Tempo, locker in drei Stunden dort sein. Wenn nicht sogar weniger. Kommt halt drauf an auf was wir unterwegs so antreffen. Wie gesagt es ist echt weit draußen. Aber bis dahin habe ich auch sicherlich das Signal genauer dechiffriert und weis dann endlich um was sich die Nachricht handelt.“

Matsumoto sah dann etwas verdutzt zu Paku rüber, als der das gesagt hatte und fragte darauf:

„Warte mal: Du willst da hin? Ey mal ohne Witz und korrigiert mich falls ich mich jetzt gerade irre, aber uns allen läuft doch hier gerade ein eiskalter Schauer den Rücken runter wegen dieser Sache, oder? Also: warum genau sollten wir dann da noch mal hinfliegen? Keiner kann sich das erklären und es klingt sehr riskant. Vielleicht ist es ja ne Falle von Piraten, mal daran gedacht? Und ihr kennt mich, ich bin jetzt wirklich kein Feigling, aber ich denke bei der Aktion sollten wir einfach mal den Ball flach halten, den Kopf aus dem Arsch ziehen und das jemand anderem melden. Ich bin hier immerhin für die Sicherheit zuständig und halte das für keine gute Idee.“

Klang vernünftig, aber da gab es einen Harken. Einen den Sugi dann ansprach und zu Matsu darauf antwortete:

„Wem denn? Wem sollen wir das melden? Mit dem letzten Auftrag und der Aktion die dabei gelaufen ist, haben wir uns mindestens für drei Tage aus dem System der Regierung geschossen, Matsumoto. Wir können niemanden herrufen, es sei denn wir wollen darauf richtig Ärger! Und wegfliegen können wir auch nicht weil wenn das dann rauskommt wir danach erst recht Ärger an der Backe haben! Mir gefällt das auch nicht. Das ist wie aus einer Gruselgeschichte, aber Paku hat recht: wir müssen da wohl hin. Wir sind verpflichtet unbekannten Signalen und erst recht einem Notruf nachzugehen, ganz egal was wir ansonsten auch für krumme Dinge drehen.“

Ja das war so ne Sache.

Irgendwie hatten sie einen moralischen Code und dann auch wieder nicht. War etwas verzwickt mit den Jungs, aber änderte dennoch nichts an ihrer aktuellen Situation und das eine Lösung her musste. Es sogar nur eine einzige Lösung gab wie man damit umzugehen hatte. Und Saku wusste das genauso gut wie jeder andere hier im Raum. Weswegen er dann auch final und bestätigend in den Raum sprach, ohne den Blick vom Pult vor sich zu erheben:

„Paku und Sugi haben recht. Wir alle wissen was wir zu tun haben und das es da nun mal keinen Weg drum herum gibt, Matsumoto. Wir haben dieses Signal aufgeschnappt und sind als erster mit der Lage in Kontakt geraten, also müssen wir auch einschreiten...Mir gefällt das übrigens auch nicht, Matsu. Nur damit du es weist. Aber hier gibt es leider keine andere Lösung um damit umzugehen. Egal wie gerne und sehr ich die auch gerade am liebsten hätte. Wir fliegen also hin, sehen uns an was da los ist und dann schauen wir weiter. Aber sollte mir die Sache zu suspekt werden...dann schaff ich uns da auch irgendwie, so schnell wie möglich, wieder raus.“

Gesprochen wie ein wahrer Anführer.

Und mit einem abschließenden Satz wand er sich dann abwechselnd an alle im Raum und zuerst mal an Katsu als er dann sprach:

„Katsura stell den Autopiloten auf die ungefähre Position ein woher das Signal kommt und bring uns da hin. Behalt es vor allem weiterhin im Auge und melde dich sobald du eine Ahnung hast was nun genau die Nachricht bedeuten soll. Und nimm auch weiterhin Acht auf Piraten, oder ähnliches, denn ich möchte keine bösen Überraschungen erleben. Es kann gut sein dass auch noch einige von denen dieses Signal aufschnappen könnten, immerhin fliegen die auch nicht gerade mit nem Porsche-Modell durchs All.“

Damit meinte er schlicht und einfach nur: Dass auch Piraten nicht gerade die neusten und hochwertigeren Raumschiffe besaßen. Genauso wie sie. Es lag also im Rahmen des Möglichen, wenn sich hier welche rumtreiben sollten, dass sie auch das Signal aufschnappen könnten. Immerhin bot sich der leere Raum am Rande eines Systems sehr gut dafür an um dort unterzutauchen. Machten sie ja immerhin gerade auch. Sakutaro wollte demnach einfach in keine weitere Auseinandersetzung mit Weltallabschaum geraten, denn beim letzten Mal hatten sie deswegen auch einige Verluste zu beklagen gehabt. Unter anderem auch Tote...Und das wollte er nie wieder.

Danach wand er sich dann an Matsu, sah zu ihm und sprach:

„Matsumoto dich würde ich bitten komplett nach unserer Ausrüstung zu sehen, denn ich möchte auf das Schlimmste vorbereitet sein. Das unsere Impulswaffen dann sofort einsatzbereit und ohne Probleme funktionieren wenn es drauf ankommt und falls wir dort in Probleme rein rennen sollten. Mach einen kompletten Check der Ausrüstung und hilf danach Sugiura dann noch beim Bereitstellen seiner Ausrüstung und bei all dem was er braucht um uns auf den Beinen halten zu können.“

Wenn er das so sagte klang es ja schon fast so als würden sie gleich in einen verdammten Krieg ziehen. Sicherlich war das nicht der Fall, aber wie bereits gesagt: Saku ging keine Risiken mehr ein. Den Fehler, einfach so unbedacht in eine Situation zu rennen, den hatte er schon einmal gemacht und wollte ihn demnach auch nie mehr wiederholen. Also behandelte er das auch alles sehr wie eine Kriegsvorbereitung. „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“. So sagte man ja auch immer und lieber einmal zu viel gemacht als zu wenig.

Weswegen Matsu und Sugi dann auch ohne Einwände zustimmend nickten und darauf dann an dem Rest der Crew vorbei liefen.

Sie machten sich auf den Weg ihre Arbeit und Pflicht zu erfüllen, so wie Katsu sich auch wieder auf das Pult und den Rechner vor sich konzentrierte und anfing zu arbeiten. Es gab für sie nichts weiteres mehr zu besprechen, also legten die Jungs auch schon los denn ihre Aufträge waren klar und deutlich gewesen. Einzig Paku wies Sakutaro keinen Auftrag zu, denn der wusste in der Regel immer was er zu tun hatte. Noch dazu wollte der Junge seinem Ziehvater keine Anweisungen geben, denn dafür hatte er zu viel Respekt vor ihm. Paku hätte zwar nichts dagegen...aber das war mehr in Saku seinem Kopf so ein absolutes No-Go, also machte er das auch nicht.

Demnach drehte er sich nur wieder um und verließ die Brücke...mit Paku an den Hacken.

Sie stiegen dann also zusammen in den Fahrstuhl und fuhren wieder rauf zum Cockpit, wo der Kapitän nun mal auch hingehörte und gegeben falls übernehmen musste wenn der Autopilot etwas nicht hinbekam. Und das würde passieren, denn wenn plötzlich ein Asteroidenfeld vor ihnen auftauchte, dann brachte sie dort kein Autopilot sicher durch und danach musste Saku halt eingreifen und manuell steuern. Somit war das Entspannen für die nächsten drei Stunden also Geschichte.

Und das sogar jetzt schon, denn Paku fing an mit ihm über etwas zu sprechen worauf er eigentlich kein Bock hatte. Aber er in einem Fahrstuhl nun mal schlecht davor davonrennen konnte. Und während sie so fuhren stand Paku links in der einen und Saku rechts in der anderen Ecke und sie sahen beide nur vor sich, als der Ältere anfing loszureden:

„Okay hör zu: Ich weis du hast kein Bock darauf und du weist das ich kein Bock darauf habe das zu tun. Und dennoch müssen wir darüber reden, Saku.“

„Worüber reden?“

„Über was du dir gerade Sorgen machst, Junge.“

Sakutaro schnaufte nur kurz so wie auch leicht verächtlich darauf und verschränkte danach seine Arme vor sich, als er zurück sprach, ohne dabei zu Paku zu sehen:

„Ich mach mir keine Sorgen.“

Schlechtes Pokerface.

„Doch das machst du Junge und das ist auch völlig okay...Mir gefällt das übrigens auch nicht, denn das ist sehr suspekt. Es tauchen nicht einfach mal so Schiffe am Rand eines Systems aus dem Nichts auf und senden dann noch ein Notsignal. Vor allem nicht noch zusätzlich mit veralteter Technologie. Da stimmt was nicht und das spüren wir alle hier. Wir wollen alle nicht ins Unbekannte rennen und am liebsten einfach nur in eine andere Richtung fliegen. Aber wir sitzen genauso in dieser Lage fest wie du...Es ist also okay dass du deswegen lieber vorbereitet sein willst und besorgt bist. Und genau das auch der Grund warum DU hier unser Boss bist und jetzt das Sagen hast. Denn du hast nun mal einen guten Überblick und uns auch schon öfter bewiesen dass du, wenn es hart auf hat kommt, jeden wieder aus der Lage rausholst in die wir geraten sind.“

„Ja jeden...Außer Chiharu...“

Antwortete Saku dann plump darauf und genau das war es gewesen was hier los war. Das war der Grund warum Paku nun noch mal allein mit ihm sprach, eben weil er sich genau das nämlich gedacht hatte. Denn er wusste genau...das Sakutaro sich deswegen so benahm. Sich so besorgt benahm wegen dieser einen verflixten Sache die vor gut einem Jahr passiert war und er sich noch immer die Schuld daran gab. Es ließ ihn halt einfach nicht los. Also sprach er dann sanft zu seinem Zögling:

„...Das war nicht deine Schuld gewesen, Sakutaro.“

„Und dennoch hab ich nichts dagegen getan um es zu verhindern. Ich hab sie im Stich gelassen Paku...Das ist auf meinem Konto...“

Kam es nur wieder knapp zurück und man bemerkte sofort dass er nicht noch weiter auf das Thema eingehen wollte, denn es tat einfach noch zu sehr weh. Er ging viel zu hart mit sich selbst ins Gericht, denn es war nun mal eine Tatsache das Saku nicht an dem Schuld gewesen war was damals passierte. Aber dennoch packte er sich das auf seine eigenen Schultern und trug es als sein persönliches Kreuz mit sich herum. Als seine Strafe und etwas für das er sich zu geißeln hatte.

Doch das musste aufhören, denn er machte sich damit kaputt. Aber es brachte nichts weiter darauf einzugehen, also ließ Paku das auch und schwieg danach nur wieder, denn wenn er nun weiter sprach machte Sakutaro nur noch mehr dicht. Allein seine Körperhaltung bestätigte bereits dass er auf Abwehr war und schon längst dicht gemachte hatte. Er wollte nicht darüber reden und gerade keinen an sich ran lassen...also akzeptierte das Paku. Fürs Erste zumindest.

Und dann ging auch schon wieder vor ihnen die Fahrstuhltür auf.

Am Ende war es aber dann nur Saku gewesen der allein aus diesem raus schritt und seinen Hintern wieder einsam auf den Sitz im Cockpit pflanzte und sich erneut eine Kippe dabei anzündete. Alleine dort saß wo er immer saß wenn es ihm alles zu viel wurde und er sich bewusst abkapseln wollte. Etwas was Paku nicht gut fand...und das auch erst passiert war nach der Sache mit der lieben Chiharu. Eine Sache an der ALLE Schuld hatten und nicht nur Saku...

Danach schloss der Große aber auch weiterhin wortlos die Fahrstuhltür per Knopfdruck und fuhr wieder runter zu Katsu, denn es brachte einfach nichts.

Er wollte wirklich gern mit seinem Jungen darüber reden, aber Saku hatte eben klar kommuniziert das er sich dafür nicht in Stimmung befand und das hatte er nun zu akzeptieren. Sein Junge...hatte sich in diesem einem Jahr so sehr verändert wegen der Aktion damals. Wegen dem was mit dem Mädchen auf dieser Stadion passiert war...

Und so fuhr er einfach weiter still und nachdenklich nach unten.

Auch Paku machte sich natürlich sehr viele Gedanken über alles. Über das was mit Saku los war...Aber gerade doch noch mehr über das was da auf sie zu kam. Denn es war nicht von der Hand zu weisen dass dieses veraltete Barkensignal und der Standort von wo es gesendet wurde...verdammt verdächtig waren und Unbehagen in ihm auslösten. Und Paku war nun schon lange genug im All unterwegs um förmlich zu riechen dass da etwas nicht stimmen konnte. Oh ja, etwas stimmte da sowas von nicht und das konnte auch jeder von ihnen genau fühlen. Aber dennoch flogen sie langsam darauf zu. Da raus in die Dunkelheit des Alls und hatten dabei keine Ahnung...in was für eine schreckliche Geschichte sie da geradewegs rein zu schlittern drohten. Eine...die einfach alle verändern und keinen Stein mehr auf dem Anderen lassen würde.
 

Es ging einfach so weiter und der Flug zu der Position des unbekannten Signals verlief sogar recht ruhig und dabei gab es auch keinerlei Komplikationen.

Sie schafften es somit dann auch innerhalb von zwei Stunden bereits schon in den Orbit um Jupiter zu kommen und der helle Planet über ihnen brachte etwas Licht in die Dunkelheit des Alles durch das sie bisher geflogen waren.

Der Jupiter war wunderschön anzusehen wie er in verschiedenen gelben und orangen Tönen leuchtete und sich dabei ein Wolkenfilm über dessen Oberfläche zog. Oder es zumindest so aussah als wären es Wolken. Und Saku realisierte selber, wenn er das so vor sich aus der Frontscheibe des Cockpits sah...wie weit weg sie doch von der Erde waren. Denn von hier aus bräuchten sie, allein mit ihrem Tempo, fast 4 Jahre bis sie wieder auf der Erde wären. Vier ganze Jahre waren sie von der Heimat der Menschheit entfernt...Und das war noch schneller zu fliegen als zu früheren Berechnungen denn die Technik hatte sich ja immerhin verbessert in all den Jahrhunderten. Und was ihnen bei der Überbrückung solch eines langen Fluges half...war der sogenannte „Kälteschlaf“. Doch so praktisch und die Lebenszeit austricksend das auch klang, auch vier Jahre Kälteschlaf waren nicht ganz ohne für den Körper.

Als „Kryostase“ beschrieb man diesen Prozess und er war wesentlich komplexer und nicht ganz erheblich ohne Nebenwirkungen verbunden, wie viele vielleicht denken würden. Und diese wurden auch schlimmer je länger man schlief. Kryokonservierung nannte man damals noch das Verfahren, mit dem man Zellen durch Einfrieren und ohne Schäden haltbar machen konnte.

Oft angewendet wurde es schon, vor so vielen Jahrhunderten, bereits bei Keimzellen, also bei Eizellen und Spermien. Frauen und Männer konnten also ihre Keimzellen zum Beispiel vor einer Chemotherapie einfrieren lassen und nach dem Auftauen konnten diese Keimzellen dann sofort wieder ihre normalen Prozesse aufnehmen.

Anders sah das aber bei Organen aus und da musste man erst sehr viel Zeit und Geld daran vergehen lassen bis das überhaupt mal möglich war. Denn große Zellen die viel Flüssigkeit und viele Organellen enthielten, also das waren die "Organe" der Zellen, ließen sich schwer einfrieren und schon auf Zellebene war das Einfrieren an sich sehr komplex. Wurden Zellen also nicht auf die richtige Weise und langsam eingefroren, konnten sich Eiskristalle bilden und die diese dann zerstören. So konnte also sowas wie die Membran um sie herum kaputtgehen, wenn man eine Zelle falsch einfror. Und beim Auftauen musste man dagegen sehr schnell sein, um Eiskristalle überhaupt erst zu verhindern!

Das Problem war also folgendes: Eine kaputte Zelle konnte darauf dehydrieren. So wie es bei eingefrorenem Obst passieren konnte und das ja bekanntlich auch nach dem Auftauen oft matschig wurde. Und bei Organen kam ja noch der Fakt dazu: Das jedes Organ aus ganz unterschiedlichen Zelltypen bestand und diese nicht einheitlich waren. Das bedeutete also: Das all diese Zelltypen wiederum unterschiedliche Gefriereigenschaften besaßen und es somit damals also auch keine genaue Maßeinheit zum Einfrieren gab. Besonders bei multizelluären Systemen wie Organen war das Gewebe dicker als bei einzelnen Zellen. Dadurch funktionierte die Thermik also komplett anders und die "Frostschutzmittel", die man bei der Kryokonservierung verwendete, drangen schlechter ins Gewebe ein.

Schlussstrich war also: Es gab damals noch keine sicheren und effektiven Verfahren um große Organe erfolgreich einzufrieren ohne dabei Schäden zu verursachen. Von kompletten Menschen einzufrieren ganz zu schweigen. Es klang sehr lange nach Fiktion.

Und Saku wusste nicht mal wie und wann, das konnte ihm sicherlich auch nur Sugi sagen, wenn er ihn fragen würde, aber inzwischen war es möglich Menschen in einen Kälteschlaf zu schicken um lange Reisen unbeschadet und nicht alternd zu überbrücken. Es war möglich geworden und sowas war inzwischen ein Standard in jeder Raumstation und einem jedem Schiff. Auch sie hatten sieben Kryobänke in ihrem Schiff, aber nutzten die nicht wirklich oft, denn das Gefühl aus so einem rauszukommen...scheiße es war als hätte man dich zu lange auf Eis gelegt und dann noch mal ordentlich durch den Fleischwolf gedreht. Was ja auch irgendwie der Fall war. Zumindest der erste Punkt.

Also egal wie gut die Technik auch inzwischen geworden war, dass Einfrieren von Menschen brachte dennoch Nebenwirkungen mit sich die, je länger man dabei schlief, umso schlimmer werden konnten.

Saku allein hatte mal ein Jahr auf Eis gelegen und als er da wieder rauskam fühlte er sich wie von einem Laster überrollt und echt scheiße. Als müsste man ihn mit einem Spachtel vom Boden abkratzen und dann auch wieder alle Knochen ordentlich richten. Er erinnerte sich lebhaft daran, denn sein Kopf tat damals höllisch weh, seine Beine waren wackelig und er brauchte wirklich einige Stunden bis er endlich wieder fit genug war um überhaupt wieder alleine auf den Beinen stehen zu können und das ohne gleich dabei zu drohen umzukippen! Der Kälteschlaf nahm einen mit und Sugi hatte mal in den Raum geworfen das wenn man, theoretisch, mal einen Menschen mehr als 50 Jahre auf Eis legte, die Folgen danach für den Körper katastrophal sein könnten.

Er erzählte von starker Amnesie, Verwirrtheit, Panikattacken und sogar bis hin zum Sprachverlust im Sprachzentrum des Gehirns. Etwas was passieren könnte einfach weil das Hirn zu lange eingefroren gewesen war und deswegen bestimmte Verbindungen in diesem dann nicht mehr „zuschnappen“ würden. Als hätte man die Nerven zum Sprachzentrum komplett unterbrochen. Durch gekappt und das war erschreckend zu hören gewesen. Die Tatsache sprechen zu wollen, es aber nicht mehr zu können und das obwohl dein Hirn dir doch sagte: „Sprech jetzt!“, dass war der blanke Horror.

Und Sugi kannte diese Beispiele anhand dessen das man es mal an Tieren im Labor testete und diese dann darauf die Fähigkeit verloren hatten mit ihrer Art zu kommunizieren.

Diese Tiere waren drauf ganz anders drauf gewesen. Sie wurden wild, unsozial und panisch. Als hätte man sie einfach alleine in der Wildnis sich selbst überlassen und diese dabei nur noch an sich und ihr eigenes Überleben dachten. Weswegen man darauf schlussfolgerte dass dies auch bei Menschen der Fall sein könnte, besonders dann wenn man jemanden zulange einfror.

Die gute Nachricht war aber gewesen: dass sich dieser Zustand nicht bei allen so gehalten hatte und wieder ausheilte. Aber meist dauerte es lange und bei jedem war es unterschiedlich schnell bis wieder alles okay wurde. Doch für Saku stand in dem Moment auf jeden Fall fest: er würde sich niemals solange einfrieren lassen. Selbst dann nicht mal wenn man ihn mit einer Waffe dazu zwingen wollte. Eher ließ er sich abknallen bevor er das tat, denn er hasste nichts mehr als den Verlust über sich und seinen Körper. Kontrolle über eine Situation und sich selbst...war inzwischen etwas sehr wichtiges für ihn geworden.

Und während er dort so saß und sich seit gut zwei Stunden dabei nicht wirklich von der Stelle bewegt hatte, sah er plötzlich etwas vor sich...was einfach nicht sein konnte. Etwas weshalb sich sein Blick auch sofort veränderte, verdutzt wurde und er auf seinem Stuhl etwas mehr in eine angespannte Position kam, während er weiter vor sich aus dem Frontfenster sah. Denn was er dort sah...Das konnte einfach nicht sein. Das war einfach unmöglich.

Sakutaro stand danach sofort auf und lief vor sich einige kleine Stufen runter, zu dem Frontfenster und blieb dann auch genau dort stehen als er raus ins All sah. Er dabei etwas erkannte was dort nun wirklich nicht weit entfernt unter dem Jupiter über ihnen und in der Dunkelheit schwebte. Und es war nur zu sehen eben weil der Planet über ihnen so hell war, denn ansonsten hätte man es niemals wahrgenommen da draußen in der Finsternis. Dort wo es herum schlich wie ein Schatten.

Also stand er dort fassungslos und starrte es nur an, als er dabei zu sich selbst sehr leise sprach:

„...Das gibst es doch nicht. Das ist...“

Hinter ihm ertönte darauf das Geräusch des ankommenden Fahrstuhls und kurz danach kam auch schon seine komplette Crew zu ihm ins Cockpit gelaufen und sie sammelten sich um ihn herum und ebenfalls am Fenster. Fast schon so als hätte er sie wie auf Befehl gerufen.

Und Saku fragte erst gar nicht was sie hier machten, denn er wusste bereits dass sie es ebenfalls schon entdeckt haben mussten, denn sonst wären sie nicht hier. Ganz sicher hatte Katsu es, von ihnen allen, schon als Erster bemerkt und dann anschließend dem Rest bescheid gegeben. Außer halt Saku, denn der würde es eh sehen da er ja im Cockpit saß und damit sowieso die Augen nach draußen offen hielt.

Und Katsura war auch der Erste der rechts von ihm dann zu ihm sah und sprach:

„Du hast es also auch schon gesehen.“

Saku nickte, ohne dabei den Blick von draußen abzuwenden und sprach dann darauf:

„Ja hab ich. Gerade eben...Was ist das? Es kann definitiv nicht das sein von dem ich denke was es ist, denn das ist völlig unmöglich...“

Das konnte einfach nicht sein...Und dennoch konnte er es da klar vor sich in der Ferne sehen und sprach dann doch noch aus für was er es hielt, egal wie absurd es auch klang.

Saku sprach:

„Das ist...Das ist ein Kolonieschiff.“

Und allein es auszusprechen klang schon so völlig surreal wie es nur sein konnte, weshalb alle um ihn herum verstummt waren.

Ein Kolonieschiff...Noch nie zuvor hatte er eines gesehen. Außer in Büchern und Geschichten und deswegen haute es ihn auch gerade irgendwie mental von den Füßen. Und dennoch sprach Saku dann unglaublich gefasst, wenn auch verwirrt, weiter:

„Das kann einfach nicht sein...Diese Dinger existieren nicht mehr und wurden schon damals, noch vor unseren Urgroßvätern und deren Urgroßvätern, bereits eingestampft...“

Das war völlig korrekt und daran gab es auch nicht auszusetzten.

Dennoch antwortete dann Matsu zuerst und sichtlich nervös lauter darauf, noch während er mit dem rechten Zeigefinger dabei auf das Glas der Frontscheibe fasste, auf dieses Schiff das nicht existieren durfte zeigte und dabei sprach:

„Und wie erklärst du dir dann bitte die Scheiße da draußen?! Wir alle wissen dass das nicht sein kann und dennoch stehen wir hier vor einem Schrotthaufen der überhaupt nicht existieren dürfte und das auch noch am Rand unseres aktiven Systems! Wo kommt das Ding denn so plötzlich her, wenn die doch alle angeblich eingestampft worden sind?! Und vor allem: wie gehen wir jetzt damit um?! Wie gehen wir damit um Saku?!“

Ja und das war hier die Preisfrage gewesen, nicht? Und Matsu wurde definitiv nicht dafür bezahlt um sich darüber Gedanken machen zu müssen, denn das lag weit über seiner Zuständigkeit und Gehaltsklasse.

Und nicht nur bei ihm, denn man konnte ihnen allen genau ansehen und auch von ihnen hören, dass sie sehr verwirrt und unruhig waren wegen dem was sie gefunden hatten. Und das war auch berechtig denn: wie sollte man nun damit umgehen? Wie ging überhaupt jemand mit so einer unbekannten Lage um? Ein Kolonieschiff und das auch noch hier draußen...

Sie waren ein simpler Bergungstrupp. Was bedeutete sie fanden meist alte und verlassene Schiffe, oder Überreste von denen, sammelten darauf dann das Wichtigste von denen auf und brachten es dann, für genug Geld, wieder zurück. Oder halt eben an den Höchstbietenden der ordentlich dafür zahlen würde. Das war ihr Job und nichts Neues mehr. Aber DAS da draußen war nun eine komplett andere Geschichte, denn es war leider ein Fakt das sie vor einem...sozusagen einem „Geisterschiff“ standen das nicht mal existieren dürfte.

Ach es war sogar noch mehr als nur ein Geisterschiff, denn es war eigentlich eher ein verdammter Mythos der plötzlich zur Realität geworden war und das war noch viel schlimmer als nur ein verlassenes, leeres Schiff, denn keiner wusste was nun zu tun war. Denn: Wie sollte man mit einem Schiff umgehen das ein Mythos war? Wer hatte Anspruch darauf? Wem sollte man das nach drei Tagen denn nur melden? Und wer hatte letztendlich die Verantwortung darüber? Die Regierung auf der Erde? Die nächste Raumstation in der Nähe? Keiner wusste es! Und noch nie zuvor waren Saku und seine Jungs so ratlos gewesen wie in dem Moment, während sich ihr eigenes Schiff weiterhin immer mehr und langsam, diesem Gespenst näherte das da draußen still und leise im All umherschwirrte und das ganz ohne Ziel und Mission. Und eine Sache...war dabei noch wesentlich seltsamer und auch der eigentliche Grund warum alle nun solch eine Unruhe in sich hatten wenn sie es so vor sich sahen...

Sakutaro sah zu Matsumoto rechts neben Katsura und fauchte auch etwas überfordert zu dem zurück:

„Woher soll ich das denn wissen?! Ich bin, genau wie ihr, auch noch nicht in dieser Situation gewesen, Matsumoto! Das da draußen KANN einfach nicht sein und dennoch fliegt es da rum! Woher soll ICH denn wissen was wir nun tun sollen!? Ich weis nicht mal wer dafür zuständig ist! Ist es nun eine: „wer es findet darf es auch behalten“ Situation, oder sollen wir das der Regierung melden?! Oder doch lieber der nächsten Raumstation?! Ich weis es nicht, okay?!“

„Warum weist du sowas nicht?! Du bist doch der verdammte Kapitän, Junior!“

Kam es dann nur plump und laut von Matsu zurück, der nun sichtlich immer mehr unruhiger wurde wegen diesem Geist da draußen. Und es war einfach unglaublich was, innerhalb von Sekunden, doch für eine laute und fast schon panische Diskussion über etwas ausgebrochen war was eigentlich nicht mal existieren durfte. Und ehrlich gesagt konnte ihnen das auch keiner verübeln dass sie so reagierten. Nur kamen sie damit auch nicht zu einer Lösung wenn sie diesen Kurs nun weiter beibehielten. Etwas was Paku als Erster bemerkte und dann links von Sakutaro ruhig, aber laut, dazwischen sprach um den vielleicht kommenden Streit erst gar nicht richtig aufblühen und eskalieren zu lassen.

Er sprach deswegen:

„Hey es recht Jungs. Die Situation ist schon komisch genug, da müssen wir uns nicht auch noch gegenseitig an die Gurgel gehen. Also kommt mal wieder runter. Das ist hier kein Schwanzvergleich, oder die Suche nach einem der Mist gebaut hat, klar?“

Das war wohl war und gut das er es so rau gesagt hatte, denn nur so bekam er dann auch Gehör.

Saku sah deswegen dann auch sofort zu seinem Ziehvater und fragte noch immer aufgebracht, aber wesentlich ruhiger als vorher zu ihm:

„Und was schlägst DU vor was wir nun tun sollen?! Paku ich habe sowas noch nie zuvor gesehen! Ich hab doch keine Ahnung davon! Wie sollen wir denn bitte damit umgehen?!“

Wohl wahr, aber Paku blieb dennoch ruhig.

„Ich auch nicht und siehst du mich deswegen gerade an die Decke gehen? Bleib doch mal locker Junge. Wir finden schon eine Lösung, aber zuerst sollten wir mal ganz entspannt die Lage genauer abchecken und uns ein Bild über die Gesamtsituation machen bevor wir austicken und uns versuchen gegenseitig den schwarzen Peter zuzustecken. Zum Austicken ist später auch noch genug Zeit.“

Kam es dann locker und ruhig von Paku zurück, der wirklich extrem gefasst war für diesen surrealen Moment in dem sie sich gerade befanden.

Einzig Sugi sah still und voller erstaunen, aber mit nicht weniger Unwohlsein im Magen, raus zum Geisterschiff vor ihnen. Er war fasziniert davon. Sie waren noch sehr weit weg von dem Teil, aber es war schon so groß in der Ferne...Das Ding musste gewaltig sein wenn sie dann endlich nah dran wären. Und noch nie hatte er ein Schiff gesehen das locker an die Größer einer Raumstation rankam! Sowas existierte einfach nicht mehr, denn Saku hatte nämlich recht und diese Dinger wurden vor so langer Zeit eingestampft dass sie nur noch Geschichten in Büchern und Mythen waren. Und das alles nur wegen dieser einen Sache die vor so langer Zeit mal passiert war, dass sich keiner mehr daran erinnern konnte ohne darüber gelesen zu haben...

Und als hätte Katsura die Gedanken des Arztes per Funk aufgeschnappt, fing er plötzlich an sich zu räuspern, sah weiterhin raus zu dem Kolonieschiff, dass immer näher kam und fing dann an zu erzählen. Und er sprach etwas aus...von dem er nie gedacht hätte das er das mal sagen würde. Dass es überhaupt möglich wäre.

Er sprach:

„...Und es ist nicht nur irgendein Kolonieschiff, Saku...Das ist: Noah's Ark...“

Als er das sagte sahen ihn alle und nun sogar auch Paku, mit erschrockenen und fassungslosen Blicken an. Denn DAS...konnte noch so viel weniger sein.

So wurde es auch schlagartig sehr still...Und dennoch war Saku der Einzige der dabei noch zusätzlich aus dem Mustopf sah und deswegen dann auch als erster den Mechaniker fragte:

„Was ist denn bitte „Noah's Ark“?“

Katsu sah dann wieder verdutzt zu ihm, aber es war dann Sugi der danach verwirrt zu seinem besten Freund sprach:

„Echt jetzt? Du hast noch nie von dem Kolonieschiff „Noah's Ark“ gehört, Sakutaro?“

Saku zuckte darauf mit den Schultern während er zu ihm sah und er antwortete:

„Geschichte war noch nie so meins. Zumindest nicht so tief wie es vielleicht hätte sein sollen.“

Jap das klang so richtig nach Sakutaro. Da hatte wohl jemand Nachholbedarf, was? Und Katsu bot sich gern dafür an.

Also legte danach auch schon los eine Geschichte zu erzählen die schon so lange her war, dass sie an sich nur noch eine Legende und das Schiff darin auch nur noch ein Mythos ihrer Zeit waren.

Somit fing er an zu erzählen:

„Also gut pass auf Saku hier ist die Kurzfassung: Noah's Ark war das erste und größte Kolonieschiff das zu seiner Zeit jemals gebaut wurde. Es war auch noch das modernste Schiff das es jemals gab. Im September des Jahres 2348 machte sich das Schiff, unter der Führung von einem Mann und zugleich dem Kapitän, namens: Kaizo Oume, zu einem Planeten auf der der Erde sehr ähnlich war. Es handelte sich hierbei angeblich um α2 und es war das Ziel gewesen diesen mit Menschen zu besiedeln. Und somit startete das Schiff als erstes seiner Art mit 600 Kolonisten zu einer Reise auf die vorberechnet etwa 100 Jahre dauern würde um den neuen Planeten überhaupt erst zu erreichen. Aber während dieser Reise brach dann nach 10 Jahren schlagartig der Kontakt zu dem Kolonieschiff ab. Keiner wusste warum und die Erde konnte es einfach nicht mehr kontaktieren. Versuche es ausfindig zu machen wurden erst überhaupt nicht gestartet weil es einfach zu kostspielig geworden wäre. Alles wurde begraben und danach fast komplett vergessen. Und somit ging das Verschwinden von Noah's Ark als der größte Verlust in die Geschichte ein und kostete die Regierung auf der Erde Milliarden von Geldern. Kolonie-Projekte wurden deswegen dann auch nur noch in dem eigenem Sonnensystem ausgeführt und nicht mal über den Jupiter hinaus. Erneut aus Zeit und Geldgründen und von der Noah's Ark sprach man halt einfach kein Wort mehr. Es ist ein Mythos. Ein Geisterschiff...Aber genau dieses sitzt jetzt da unter Jupiter und sendet uns dabei noch ein Notsignal. Wie ein Toter der aus seinem Grab auferstanden ist...Es ist auf jeden Fall das Schiff, denn ich habe seine Größe und Hüllenbeschaffung, so wie auch Form mal durch unseren Scanner jagen lassen. Er konnte mir das bestätigen und fand Noah´s Ark als einzig passendes Modell. Wundert mich ehrlich gesagt selbst etwas dass ich sowas überhaupt noch im Zentralcomputer finden konnte...“

Es war also nur noch eine Geistergeschichte...Und dennoch war es hier.

Matsu sah dann zu Katsura und sprach dabei leicht lauter:

„Moment mal! Wenn es wirklich das Schiff ist, von dem du da sprichst, dann ist es ja über 200 Jahre alt! Okay, das Ding KANN dann einfach nicht Noah´s Ark sein! Da muss dir ein Fehler unterlaufen sein Katsura, denn nach 200 Jahren wird dort sicherlich keiner mehr lebendig an Bord sitzen um manuell einen Notruf senden zu können! Und jetzt sag mir nicht dass das Schiff das von alleine gemacht haben soll, denn Geister gibt es nicht und soweit entwickelt waren die damals noch nicht dass das Schiff das von alleine gemacht haben könnte!“

Katsu sah dann aber wieder rechts zu ihm und antwortete darauf bestimmt:

„Nun Noah´s Ark war verdammt weiterentwickelt für seine Zeit und kann somit auch heute locker an Schiffe rankommen wie wir sie haben. Die Kiste ist sicherlich sogar noch höher entwickelt als unsere. Also demnach wäre das schon möglich. Besonders dann wenn das Schiff noch zusätzlich mit einer KI verknüpft ist. So wie es viele heute haben...Wenn das Schiff also mit einem Muttercomputer und einer künstlichen Intelligenz ausgerüstet und diese Zugang zu allen Systemen hat, dann ist sowas locker möglich und plausibel. Eine KI ist unsterblich und könnte demnach auch alleine das Schiff wieder von α2 hier her gesteuert haben. Und sie könnte auch einen Notruf absenden wenn sie wollte.“

Ja das konnte sie, aber es klang dennoch so völlig verrückt und doch bestand die Möglichkeit tatsächlich. Es war eine gute Theorie um das alles zu erklären. Aber trotz all dem...gab es da einen gewaltigen Harken...

„Aber das ist nur eine Theorie, richtig? Und nichts Handfestes?“

Fragte Sugi darauf nervös und Katsu nickte ihm zu.

„Schon, aber die Einzige die für mich gerade Sinn ergibt. Denn ich glaube auch nicht daran dass dort ein Geist hinter einem Pult sitzt und einen Notruf absendet. Immerhin gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für Geister.“

Ja da war was dran.

Antwortete Katsura darauf, denn der kannte sich damit am Besten aus.

Er wusste wovon er sprach und sicherlich war das genau in dem Moment auch der Fall mit dem Ding da draußen. Und das würde auch erklären warum ein längst vergessenes und verschollenes Schiff, nach so langer Zeit, wieder am Rande ihres Systems, ja sogar in ihrem Sonnensystem auftauchte. Denn der besagte Planet α2 lag weit darüber hinaus und nicht mehr in ihrem Sonnensystem. Er existierte tatsächlich, aber noch nie hatte Saku auch nur ansatzweise davon gehört das man damals wirklich versuchen wollte ihn zu besiedeln. Er war immerhin, schlicht und einfach, zu weit weg. Das klang nach einem Traum der schneller platze als eine Seifenblase. Und dennoch war dieses Schiff da draußen ganze 200 Jahre verschollen gewesen...Wo hatte es sich nur, in all der Zeit, rumgetrieben? Was hatte es wohl alles gesehen? Und erlebt...

Und da stellte sich Saku plötzlich eine weitere Frage. Eine wesentlich unheimlichere und die er dann auch unverblümt in den Raum und an alle warf:

„...Warum sollte ein Schiff, dass vor 200 Jahren verschollen ging, jetzt wieder hier auftauchen? Und vor allem: Warum sollte es ein Notsignal senden...wenn da drauf doch eh keiner mehr am Leben sein wird?“

Denn genau das war es was keinen Sinn ergab und Saku traf damit den Nagel direkt auf den Kopf.

Katsu sah dann wieder zu ihm und zuckte mit den Schultern. Antwortete darauf:

„Vielleicht hat der Kapitän in aktiviert bevor er starb und die KI hatte keinen Zugriff darauf ihn abzuschalten? Diese Schiffe waren mit Solar betrieben und hatten einen gewaltigen Speicher an Energie. Solange der also nicht ausgeht macht das System einfach normal weiter als wäre nichts gewesen.“

Er wusste es natürlich selber nicht und warf mal etwas in den Raum was für ihn einfach einen Sinn ergab. Aber genau da lag der Hase nämlich im Pfeffer begraben, denn es ergab dennoch einfach keinen Sinn, egal wie lange sie auch darüber nachdachten. Und selbst wenn Katsu nun doch recht hatte...so fand es Saku weiterhin seltsam. Denn es war einfach und simpel: Eine KI hatte nichts davon einen Notruf ins All zu senden um gefunden werden zu wollen. Sie war unsterblich und es ihr demnach auch völlig egal wo sie sich gerade so rumtrieb solange der Strom nicht aus ging. Und bei Solar ging im All, in der Regel, nicht so schnell der Strom aus.

Eine KI wurden nun mal sehr speziell programmiert und das war um Befehle zu befolgen und dem Menschen zu dienen. Das war alles was sie antrieb und nicht eigenen Belange oder Emotionen. Wenn sie also bewusst einen Notruf ins All schleuderte...dann WOLLTE sie unbedingt gefunden werden. Sie wollte dass man ihre Position ausfindig machte. Aber warum? Und es stellte sich nun aber noch zusätzlich die Frage, wenn das wirklich der Fall war: Für wen? Besonders wenn sie damit niemanden an Bord mehr helfen konnte...

Es war eine schaurige Frage und auch eine die keinem hier im Raum gefiel, aber sie musste gestellt werden. Leider wusste aber auch keiner darauf eine Antwort und das Kolonieschiff kam derweil immer näher auf sie zu. Was sie auch nicht verstanden, denn eigentlich...hatte Katsu eine andere Position noch gut vor zwei Stunden berechnet gehabt.

Sie waren dem Schiff eine Stunde zu früh begegnet und das untermauerte die Aussage noch mehr: das es sich bewusst bewegte und nicht langsam und ausversehen in ihr System geschwommen kam wie wenn ein totes Schiff durch einen Wellengang an Land gespült wurde. Es hatte Antrieb und funktionierte noch. Was zeigte wie gut und beständig die Technik war mit der es gebaut wurde und dass das Material aus dem es bestand Qualität hatte. Immerhin war das Ding 200 Jahre alt und sah sogar noch, aus der Entfernung zumindest, so gut wie neu aus. Katsura war besonders davon beeindruckt was er da sah. „Komplimente an den Schöpfer“ konnte man da echt nur sagen. Dennoch: Wie gingen sie jetzt damit um?

Sie hatten es gefunden und mussten nun sehen dass sie damit zurechtkamen. Und selbst wenn Saku die Möglichkeit hatte und umdrehen könnte, er wollte es plötzlich nicht mehr wirklich, denn...denn er war neugierig. Noch nie hatte er sowas gesehen und das eben von Katsu gehört zu haben machte ihn nur noch neugieriger. Sie waren tatsächlich hier vor einem Schiff das vor 200 Jahren verschollen ging...Es klang komisch aber: Wie viel musste es bitte wert sein?

Sicher gab es keinen Finderlohn für ein Schiff nachdem keiner mehr suchte, aber allein die Technik und das Wissen da drauf mussten, in den richtigen Händen, verdammt viel Wert haben. Und wer wusste das schon, aber wenn das Ding es wirklich bis α2 geschafft hatte und Daten darüber besaß, dann war diese Kiste eine verdammte Goldmine mitten im All!

Sakutaro zählte jetzt nicht aus Gier die Scheine im Kopf und den Wert dabei, aber der Gedanke danach für den Rest seines Lebens, für ihn und seine Jungs, ausgesorgt zu haben...der klang echt gut. Es war hier keine Gier bei ihm im Spiel...sondern mehr die Freude daran dass sie sich vielleicht nie wieder in Gefahr begeben müssten um an Geld zu kommen. Das niemand mehr...Schaden nehmen würde der ihm was bedeutete.

Dennoch nagte dabei ein ungutes Gefühl in seinem Hinterkopf und an seinen Gedanken während er das Kolonieschiff da draußen sah. Aber seine Entscheidung stand plötzlich fest. Und daran ließ er auch schon gleich jeden teilhaben, als er vor weiter sich raus sah und zum Fenster sprach:

„Ich weis nicht ganz was ich davon halten soll...Aber da wir eh etwas tun müssen und es erst mal in unserem Zuständigkeitsbereich liegt, fliegen wir dort hin und sehen und das mal genauer an...Wir machen es so wie Paku sagt: Wir verschaffen uns einen Überblick über die Situation und schauen dann weiter. Keine Heldenaktion und riskanten Dinger und wenn es mir zu suspekt wird nehmen wir wieder Abstand zu dem Schiff...Sag mal: Konntest du eigentlich die Nachricht fertig dechiffrieren Katsura?“

Wand er sich dann wieder an den Mechaniker und der nickte darauf.

Katsura sah ebenfalls wieder vor sich raus zum Geisterschiff und antwortete darauf:

„Ja konnte ich. Es war ein sehr alter Code gewesen, aber ich habe dennoch rausbekommen was er genau bedeutet. Und die Nachricht war ehrlich gesagt auch sehr simpel und wirklich nix komplexes, nur die Art der Übertragung halt veraltet. Deswegen hat es auch so lange gedauert.“

Matsu sah ihn dann von allen als erster an und fragte schließlich:

„Und? Was genau war nun die Nachricht?“

Katsu sah zu ihm und antwortete kühl:

„SOS...Was übrigens viele immer falsch als: „Save Our Souls“ oder „Save Our Ship“ interpretierten und der eigentliche Sinn eigentlich ein ganz anderer war. Aber...ich finde hier passt es gerade echt gut...Findet ihr nicht auch?“

Ja, denn beides könnte gut passen, wenn das Ding da draußen nur nicht so verdammt alt wäre...

Save our souls...Bei einem Geisterschiff klang das besonders unheimlich. Und genau das war es auch was jedem hier einen Schauer über den Rücken jagte, weshalb alle wieder vor sich aus dem Fenster blickten und zu dem verschollenen Wrack sahen was sie schon bald erreichen würden. Eines welches immer größer wurde, je näher sie diesem kamen und es dabei seltsamerweise dennoch so...lebendig wirkte. Und das obwohl darauf nichts mehr leben würde. Als wäre dieses Schiff da draußen ein lebendiges Wesen das um Hilfe schrie. Ein Wesen das schaurig darum bat dass man nur etwas näher kam um damit seine Seele retten zu können. Um Hilfe bat, nur um dich damit näher zu locken und schließlich zu verschlingen.

Und keiner von ihnen, weder Saku noch der Rest seiner Truppe, hatten auch nur die leiseste Ahnung in was sie da gerade rein rannten. In was für eine Geschichte sie verstrickt werden würden sobald sie auch nur einen Fuß auf dieses Schiff setzten. Das dort draußen, in der Kälte des Universums, etwas passiert war dessen Horror sie sich nicht mal in ihren schlimmsten Alpträumen ausmalen konnten. Das dabei ein Tabu vor so langer Zeig gebrochen wurde. Das in der Kälte dieses alten Geisterschiffs...doch mehr Wärme zu finden war als es erst den Anschein hatte. Und es damit Sakutaro seine ganze Welt auf den Kopf stellen würde...So wie auch alles was er bisher über die Menschheit wusste. Was dachte über sie zu wissen...



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