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Die Tiermenschen Insel

von

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Ungebetener Gast

Ungebetener Gast
 

Während das Boot ablegt, schaue ich mich um. Hier irgendwo ist die Gestalt doch hingerannt. Wer wegrennt verbirgt was und in dieser Lage ist das vielleicht unser verhängnis, wer wäre so dumm das alles aufs Spiel zu setzen? Es ist klar, dass die anderen es nicht merken, umso mehr muss ich herausfinden, wer sich hierher geschlichen hat.

Dann sehe ich sie, diese unter einer Kapuze gehüllte Person, sie versteckt sich und denkt, dass niemand was mitbekommen hat, falsch gedacht! Ich bin so konzentriert bei der Sache, dass ich nicht mal ansatz merke wieviel Spaß das macht. Wenn mich einer fragt, ich würde es abstreiten. Ich schleiche mich an diese Person heran, es ist inakzeptabel, dass sich einfach jemand an Bord schleicht, wo ich mich nicht mal wegschleichen kann. Und ich möchte auch gar nicht, dass wir Ärger bekommen, hiervon hängt viel ab und das nicht nur für uns. “Hab dich!”, sage ich dann und lege meine Hand auf dessen Schulter. So einfach würde ich sie nicht davonkommen lassen. “Ahhhh …”, ruft sie erschrocken aus und auch wenn es nur ein Schrei ist …, ich kenne diese Stimme. “Lisa?”, frage ich dann und sie hört auf zu schreien. Lisa ist in meiner Parallelklasse, aber ich kenne sie gut, wer nicht? Sie hält sich für die schönste und klügste, und viele dumme Jungs und Mädchen - hauptsächlich Jungs - unterstützen sie in ihrem Denken. Ich verdrehe genervt die Augen, was macht sie hier? Ich habe es gewusst, mein Bauchgefühl trügt mich nicht.

“Was machen Sie hier …?”, fragt nun auch der Lehrer, der durch das Geschrei angelockt wurde. Tja … so einfach kommt sie nicht mehr weg. Sie ärgert sich, dass sie erwischt wurde, aber selbst schuld, wenn sie sich so verdächtig verhält und ihre lausige Verkleidung hilft da auch nicht viel, auch wenn sie nun wie ein nicht ganz so hässlicher Junge aussieht. Und es ist außerdem unfair den anderen Mädchen gegenüber. “Das ist nur deine Schuld", giftet sie mich an. Sie konnte mich noch nie leiden … warum weiß ich allerdings bis heute nicht. Dann schaut sie zu dem Lehrer und klimpert mit den Augen. “Bitte … es ist schon sehr lange mein Wunsch, den König der Tiere zu sehen.” Natürlich, weshalb sonst …? “Ich muss einfach. Was, wenn er mein Schicksal ist?” Na träumen kann sie, das muss man ihr lassen. “Ich werde auch brav sein.”, sagt sie zum Schluss. Mr. Hecker wird doch nicht darauf reinfallen …? Er sollte daran denken, dass das große Konsequenzen hat. Seufzend fährt dieser sich über den Nacken und tut nachdenkend. Was habe ich erwartet? Sie ist die Queen an unserer Schule, wer kann ihr schon einen Wunsch abschlagen … ich ahne schlimmes, wenn sie auf den König treffen sollte und sie vielleicht wirklich die Königin wird. Die armen Tiere … ok, jetzt haben sie auch schon mein Mitleid. Erst meine Anerkennung und nun das … ich sympathisiere zu viel mit ihnen und bin ihnen noch nicht mal begegnet.
 

“Aber Mädchen dürfen nicht dabei sein …”, gebe ich zu bedenken. “Ja … außerdem ist eine feste Anzahl vorgeschrieben.”, füge ich noch hinzu. Tja, Pech gehabt, denke ich. Sie lächelt. Was hat sie vor? Und wieder mein Bauchgefühl.

“Keine Sorge, ich bin gut verkleidet und die wissen doch nicht wie ich aussehe …, außerdem habe ich mit Tai getauscht. Wir sind also nicht zu viele.”, sagt sie. Dieser Verräter. Wieso hat er nicht mit mir getauscht …? Dabei wollte er sie sehen, wieso also hat keiner mit mir getauscht? Jeder weiß doch, dass ich nicht so der Abenteuer bin. Aber wie hat sie das nur angestellt? Er hatte sich doch darauf gefreut.

Ich bin gerade deprimiert. “Hmm …”, kommt von Mr. Hecker. Es gab jetzt nichts mehr was dagegen sprach, zumal wir schon unterwegs sind und wir sie auch nicht alleine auf dem Boot lassen konnten. Na ganz toll. Dann sfzt er. “Also gut … aber halte dich bedeckt.”, sagt er zu ihr … ZU IHR!! “Hihi … vielen Dank, Mr. Hecker.”, freut sie sich und steckt mir die Zunge raus, ich verdrehe nur die Augen und gehe iwo anders hin. Nicht mehr lange und wir sind da, mein mulmiges Gefühl wird immer größer.

Das wird noch schlimm enden, ich spüre es einfach und dabei wäre ich nicht so gern dabei.

Schließlich sehen wir die Insel, sie sieht größer aus als ich dachte … na ja zumindest der Nebel macht sie recht groß. Ich muss zugeben inzwischen bin ich schon sehr neugierig.

Aber ich gebe mir auch Mühe, mich zusammen zu reißen. Als dann plötzlich jemand seine Hand auf meine Schulter legt. Verdammt, jetzt weiß ich wie Lisa sich gefühlt hat. Allerdings schaue ich in ein wohlwollendes Gesicht. Mein anderer bester Freund. Ja, im Gegensatz zu den vielen Meinungen anderer bin ich der Auffassung, dass man mehr als einen besten Freund haben kann … und bisher ist es ganz gut gelaufen. Die beiden sind aber meine einzigen Freunde, wir sind sozusagen ein Dreiergespann. Deshalb weiß ich auch nicht, was ihn dazu getrieben hat, Lisa seinen Platz abzugeben. “Kai …, erschreck mich doch nicht so.”, sfze ich. Ich weiß was man jetzt denkt, habe ich auch … aber ich kann euch versichern, dass sie nicht miteinander verwandt sind. Auch wenn sie ähnliche Namen haben, sich sogar äußerlich etwas ähnlich sehen - meines Geschmacks zu viel - sind sie nur Freunde. Aber dafür richtig gute, innerlich gleichen sie sich noch mehr. Ich dachte wirklich mal, sie sind Brüder …, gar Zwillinge und da haben sie sich noch nicht so geglichen wie jetzt. Aber im Gegensatz zu Tai ist Kai hier … und hat sich nicht kaufen lassen. Oder wie auch immer sie ihn dazu gebracht hat, an seiner Stelle zu gehen.

“Entschuldige … aber ich glaube, ich werde Seekrank.", sagt er und sieht wirklich überhaupt nicht gut aus. Und das, wo wir gleich da sind. “Halte durch … wir sind gleich da.”,

“Mir ist sooo übel …”, sagt er und lässt sich fallen. Meine Mama hat mir in solchen Momenten immer über den Rücken gestreichelt, es hat mir immer geholfen. Das mache ich jetzt auch bei ihm. Kurz darauf sind wir angekommen, unser Lehrer bindet das Boot fest und wir klettern runter auf den Strand. Er hat es geschafft, ohne sich zu übergeben. Kai ist erleichtert, endlich festen Boden unter den Füßen zu haben. Wir sind kaum angekommen, da sehen wir auch schon unser Begrüßungskomitee.

“Ich dachte immer, Hasen brauchen keine Brille, weil sie Möhren essen.”, meint mein Freund neben mir, während wir auf diesen zu gehen. Das ist der größte Hase, den ich je gesehen habe. “Nun, ich brauche sie ja auch nicht, um zu sehen …”, sagt sie und schiebt diese hoch. “Sondern um zu demonstrieren.”, sagt sie und mir jagte ein Schauer über den Rücken. Ich sehe zu Kai, der ist voll begeistert. Also die Ohren hat sie nicht zur Deko. Wie sie da vor uns steht, sie strahlt eindeutig Autorität aus. Ich bin froh, dass Kai hier ist, so kann ich mich den Monat über an ihn halten. Ich hoffe, dass er sich nicht an sie hält.
 

“Nun gut, ihr werdet also einen Monat bei uns verbringen und ich rate euch, dass ihr euch an unsere Regeln haltet. Wenn nicht, hat das weitgehende Konsequenzen!”, sagt sie und sieht uns alle an. Ich sehe, dass alle sehr eingeschüchtert sind … von einem Hasen. “Ähm … also, ich versichere, wir werden uns alle benehmen.”, sagt unser Lehrer kleinlaut und sie sieht ihn an. “Das will ich hoffen …”, meint sie nur und sagt, dass wir ihr folgen sollen.

Als wir das tun, lichtet sich immer mehr der Nebel, bis zu einem kleinen Häuschen, vor welchem sie stehen bleibt. Wenn sie schon so autoritär ist, wie ist dann erst der König? Laut Gerücht 2, ist sie schließlich immer an seiner Seite. Gerade aber wohl nicht, also ist immer relativ. Als wir dann alle angekommen sind, sieht sie uns prüfend an, einen nach dem anderen. “Nun gut, bevor wir hineingehen … möchte ich euch die Regeln für den Monat erklären und je nachdem wie ihr euch benehmt, können noch weitere dazu kommen.”, sagt sie. Na das kann ja was werden …

“1. Ohne Erlaubnis wird nichts angefasst.

2. Der Palast ist tabu!”, fängt sie an, als ich schon sehe, wie sich eine Hand hebt. Lisa. “Ja?”, fragt sie und man hört eindeutig, dass sie nicht erfreut ist über diese Unterbrechung. Wenn das alle so gut ausdrücken können, werde ich zumindest hier keine Probleme haben. “Aber den König sehen wir, er kommt uns begrüßen … oder?”, fragt sie und kann dabei wirklich gut tief klingen. Aber mit ihren guten Ohren …, kann sie es verstehen, oder? Also, dass es nicht ihre richtige ist. Irgendwie habe ich Angst, was passiert, wenn sie das kann. “Nein, den werdet ihr, wenn es sich vermeiden lässt, nicht sehen. Also weiter! Ohne Unterbrechung, wenn ich bitten darf.”, meint sie und schaut uns alle durch ihre Brille an. Niemand rührt sich und alle warten, aber ich sehe, dass es Lisa sehr schwer fällt. Ich wusste, das ist keine gute Idee.

“3. Ihr bleibt immer in eurer Gruppe, niemand geht irgendwo alleine hin. Ab und an werdet ihr mal aufgeteilt, aber ansonsten bleibt ihr zusammen und auf euren Zimmern!

4. Es wird mit niemanden gesprochen, der euch nicht anspricht … hauptsächlich werde ich es sein, mit der ihr redet.

So … Im Großen und Ganzen war es das. Gibt es jetzt noch fragen?”, fragt sie. Wir sind also quasi abgeschnitten und ausgegrenzt. Niemand traut sich, auch Lisa … sie will nicht auffliegen. Aber das hier ist etwas, was nur einmal geschieht und auch wenn mir das nicht so gefällt, wenn ich schon mit muss … möchte ich auch was davon haben, also melde ich mich und nehme all meinen Mut zusammen. Sie sieht mich an, sie hat definitiv nicht erwartet, dass jemand was sagen will bzw wird.
 

“Wir werden also quasi abgeschnitten und ausgegrenzt. Wozu dann das ganze …? Ich dachte, wir sind hier um euch kennenzulernen oder warum sonst wird das hier gemacht …? Wenn ihr sowieso nicht vorhabt, euch zu uns zu öffnen, könnten wir auch jetzt gleich wieder gehen.”, sage ich. Bitte sag, dass wir gehen können … Stille. Dann lächelt sie plötzlich, was ist passiert?

“Darüber reden wir später noch … jetzt gehen wir erst einmal in eure Unterkunft, die für die nächsten Wochen euer zu Hause sein wird.”, sagt sie und geht vor. Ich bin unsicher, was ich davon halten soll, aber gut, was soll ich machen? Erstmal nur folgen. Es sieht aus wie ein kleines Häuschen und es geht direkter runter, aber alles ist beleuchtet. Ich muss zugeben, ich bin sehr aufgeregt und nervös. Wenn ich mich umsehe, sehen die anderen aus wie ich mich fühle, es geht ihnen also genauso. Denn wir wissen nicht, was uns erwartet.



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