Das Naturkraft-Dreieck
In der Nacht hatte Lilly enorme Schwierigkeiten, genug Schlaf zu bekommen. Diese ganze Sache war ihr unheimlich und kräftezehrend, war sie dieser Aufgabe wirklich gewachsen?
Alle diese Fragen beschäftigten sie.
„Ich habe Angst, aber ich habe ein Versprechen gegeben. Ich kann nun nicht mehr umkehren, ich muss mich dieser Sache stellen!
Der hohe Rat der Psycho-Pokémon legt alle Hoffnung in mich, ich werde die Welt retten!“, ermutigte sie sich selbst.
Lilly warf einen Blick nach draußen, es war finstere Nacht und diese Angelegenheit schien die Dunkelheit noch finsterer wirken zu lassen. Sie seufzte vor Anspannung, was auch der Teamleiter spürte. Das ältere Mewtu kam zu ihr.
„Lilly?
Ich habe deine Angst per Telepathie gespürt und kann es verstehen. Doch du solltest erstmal gut schlafen, wir brechen morgen zum Naturkraft-Dreieck auf. Soll ich heute Nacht bei dir bleiben?“, fragte das Wesen tröstend.
Lilly war in der Tat sehr verunsichert. Alles machte sie nervös, da konnte sie nicht anders und nickte. Sie schmiegte sich an Mewtus Körper und fühlte sich tatsächlich schlagartig besser.
„Dein Herzschlag klingt fast so wie der von meiner Mutter“, murmelte sie und schlief endlich ein. Die Nacht blieb erstaunlicherweise recht ruhig, für diese Ereignisse zu ruhig......
Am kommenden Morgen war die Anspannung nur wenig abgeklungen, was sie sich aber nicht anmerken lassen wollte. Lilly hatte Angst, was waren diese Trübschatten und wie sollte sie diese Gegner besiegen?
Bestand die Lösung womöglich in diesem mysteriösen Stein, welcher sich einfach auflöste?
Während sie noch in Gedanken war kamen das ältere Mewtu und Psiana zu ihr.
„Hoffentlich bist du startklar. Und mach dir keine Sorgen um deine Fähigkeiten, denn du bist die Auserwählte. Wir wissen, dass du diesen lila Stein gefunden hast und dieser scheint mit dem Naturkraft-Dreieck in Verbindung zu stehen“, erklärten sie.
Nun verstand das Mädchen nichts mehr, machte sich aber für die Exkursion bereit. Unterwegs wirkte die Umgebung gar nicht wie in ihrem Traum, alles schien unversehrt. Doch es lag eine böse Kraft in der Umgebung.....
„Mir sind hier einige wilde Pokémon aufgefallen, welche sich irgendwie seltsam benehmen. Sie wirken auf mich, als seien sie nicht sie selbst, einige vom Typ Psycho wirken besonders lethargisch. Das kommt bestimmt von diesen Trübschatten, wir sollten uns beeilen!“, sprach Lilly energisch.
Die ganze Truppe war etwa eine Stunde unterwegs und beobachtete die Umgebung sehr genau. Es war wie Lilly es spürte, Psycho-Pokémon zogen sich zurück und mieden die Umgebung. Hinzukommend fiel ihr auf, dass in diesem Bezirk keine Anzeichen für menschliche Besiedlung zu erkennen war. Es gab nichts. Lebten hier überhaupt jemals Menschen?
Lilly folgte den beiden Mewtu ins Innere von einer der Ruinen, wo sich eine dieser Kugeln befinden soll. Sie war noch da, also war Diebstahl nicht dafür verantwortlich. Aber was war es dann?
Lilly berührte die Kugel und verspürte mit einem Mal eine ungeheure Energie in sich aufsteigen, wie bei dem lila Stein auch. Bestand ein Zusammenhang?
Die Mew und auch Psiana waren ratlos.
„Ist alles in Ordnung bei dir?
Stimmt da was nicht?“, wollte Psiana wissen und stellte die Schwanzspitze auf.
„Diese dunkle Kraft.....sie ist hier am Eingang der Ruinen sehr präsent. Hier ist etwas was ich nicht sehen kann, aber ich spüre es......und es ist unheimlich stark. Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir kämpfen müssen“, gab das Mädchen zurück.
Die anderen wichen entsetzt von den Ruinen zurück, sollten sie wirklich hier kämpfen?
Gegen wen oder was sollten sie überhaupt kämpfen?
Der Körper des Mädchens schmerzte schon vor Anspannung, eine immense Energie staute sich in ihr auf und entlud sich unerwartet in einem kraftvollen roten Lichtstrahl. Sie machte einen Sprung nach hinten, auch die anderen Pokémon wichen zurück. Was war das?
Dieser Lichtstrahl traf den Boden und hinterließ ein riesiges Loch, aus dem eine schwarze Wolke stieg. Ohne Vorwarnung schoss erneut ein Energiestrahl aus ihrer Hand und traf diese Wolke, welche in roten Funken verschwand. Verlieh dieser mysteriöse Stein ihr diese Kraft?
Lange Zeit für solche Überlegungen blieb nicht, denn immer mehr dunkle Wolken kamen aus dem Boden. Einer erwischte Psiana und zog es mit sich.
„Was zum......was ist das denn? !
Bitte helft mir, zerstört dieses Monster!“, kreischte es. Das Shiny-Mewtu versuchte noch, das Pokémon per Psychokinese zu erfassen, doch diese Wolke eliminierte die Fähigkeit. Psiana verschwand mit dem Gebilde im Boden, was alle fassungslos machte. Besonders Lilly war entsetzt.
„Das sind also diese Trübschatten“, gab sie erschüttert von sich.
Doch für einen guten Plan war keine Zeit, es stiegen immer mehr Wolken aus der Erde und umhüllten alles in der Nähe, Bäume, Sträucher und sogar Wasser. Alles färbte sich schwarz.
Lilly hatte nur noch einen Gedanken, sie musste Psiana und alles andere Leben auf der Welt retten. Das ältere Mewtu ahnte ihre Gedanken und drückte sie an sich.
„Du bist so mutig, du bist die Auserwählte für diese Aufgabe. Im Namen aller Menschen und Pokémon werden wir diese Bedrohung besiegen!
Stellen wir uns den Trübschatten in ihrem Reich gegenüber!“, verkündete es und sprang mit Lilly auf die Wolke zu, auch alle anderen folgten den beiden.
Kaum wurden alle von dieser dunklen Masse umhüllt, verlor Lilly das Bewusstsein. Diese enorme Finsternis verschluckte sie regelrecht, alles Licht erlosch, Geräusche verstummten schlagartig. Wie würde es nun weiter gehen?
Alle wussten, dass es nun kein Zurück mehr gab.
