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Underworld III

In Teufelsküche
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier noch ein Kurzkapitel, aber dann kommt ein richtig langes, versprochen!

Eure Tomanto Komplett anzeigen

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Schicksalsfäden

~ Ninas Sicht ~
 

Ich schwebe an Izayas Fenster und klopfe an. Er muss mein breites Grinsen bemerkt haben, denn er öffnet mir voller Vorfreude.

»Was machst du denn hier?«, flüstert er mit großen Augen.

»Ich hole dich ab. Zenit Verabredung, weißt du noch? Es muntert dich vielleicht auf«.

»Ich brauche nicht die hellste Zeit des Tages abzuwarten, wenn ich dich habe, um alle Schatten verschwinden zu lassen, Nina«.

Er steigt zu mir heraus, schlägt leise mit den Flügeln, und nimmt meine Hand.

»Schnell, schnell! Bevor sie uns sehen!«.

Gemeinsam machen wir uns aus dem Staub.
 

Es fühlt sich so an, als sei es Jahrhunderte her, seit wir hier gewesen waren. Der alte Eichenbaum steht noch genau da, in voller Blüte, wo wir uns schon als Kinder versteckt haben.

Wir landen davor.

»Meinst du, jemand ist uns gefolgt?«.

»Schwer zu sagen«, merke ich an und sehe mich um.

»Izayaaa?!«, höre ich die strenge Stimme seines Vaters rufen.

»Schnell, hier lang!«, flüstere ich und ziehe ihn hinter den Baum, wo die Wurzeln teilweise aus dem Boden ragen und eine versteckte Kuhle unter dem Stamm freilegen.

Wir kichern als wir darunter kriechen.

»Shh!«, macht Izaya, kann sich aber auch nicht so recht zusammenreißen.

Gemeinsam beobachten wir das Geschehen. Izayas Vater dreht ein paar Runden und schaut sich um. Bei jedem Rufen müssen wir uns ein erneutes Kichern unterdrücken.

Es dauert auch nicht lange, da zischt der alte Griesgram ab.

»Es ist sicher«, flüstere ich und krabbele hinaus. Ich reiche Izaya die Hand und helfe ihm ebenfalls aus dem Versteck.

»Das wird ihm nicht gefallen«.

»Das ist egal. Ihn kann überhaupt nichts jemals zufrieden stellen«, sage ich und lasse mich mit ihm zusammen am Stamm der Eiche nieder. Das Gras ist weich und Gänseblümchen häufen sich in der Nähe.

»Könnte es doch bloß immer so sein«, flüstert Izaya und lehnt sich an mir an.

»Fühlt sich an wie gestern, als wir noch Kinder waren. Da sind wir immer zum Spielen hergekommen«.

»Mhm«.

»Du hast dich so blöd angestellt, als ich das erste Mal in einem weißen Kleid aufgetaucht bin. Du hast gesagt, ich sehe wie eine Braut aus. Du hast mir noch am selben Tag einen Antrag gemacht. Wir waren acht Jahre alt!«.

Er lacht. Dann legt er einen Arm um mich und küsst mir den erleuchteten Scheitel.

»Seitdem trägst du ständig weiße Kleider«.

»Mhm«, mache ich und halte seine Hand. »Ich denke, ich wollte einfach, dass du es nochmal sagst«.

»Willst du mich heiraten?«.

»Genau das«.

»Das meinte ich nicht«, sagt er und schaut mir in die Augen, »Ich frage dich hier und jetzt noch einmal«.

Ich halte den Atem an.

»Willst du mich heiraten?«.

Ich lächele und streiche ihm über die Wange.

»Meine Antwort ist dieselbe wie damals«, flüstere ich und küsse ihn, meinen Izaya, »Das will ich«.

Sein Heiligenschein leuchtet heller.

»Sind wir jetzt verlobt?«.

»Ich glaube, das waren wir schon immer«.

»Dann wird's ja langsam Zeit«, lacht er. Dann hält er inne und sein Heiligenschein leuchtet nicht mehr so stark.

»Was ist?«.

»Unsere Eltern werden es nicht erlauben«.

Wir verstummen. Darüber habe ich gar nicht nachgedacht. Es ist mir schon so zur Gewohnheit geworden gegen meine Eltern zu rebellieren, dass ich sie gar nicht in Betracht gezogen habe.

»Dann laden wir nur die engsten Freunde und Verwandten ein«, schlage ich vor, »Sie können uns nicht ewig einsperren«.

Ein Eichenblatt fällt sachte vor uns zu Boden, Izaya hebt es auf.

»Das wird schon. Nur du, ich und-«.

».. Meine Schwester«, murmelt er und fixiert das Eichenblatt.

Ich betrachte es ebenfalls. Eichenblätter haben eine ganz besondere Form. Laut einer Geschichte sind sie so, weil sie gerissen wurden, und zwar vom... Teufel.

Izayas Schwester ist vor einiger Zeit gefallen, aber lange her ist es wirklich nicht. Sie ist in so gut wie allen gemeinsamen Erinnerungen aus Kindertagen dabei. Ich habe Izaya nur durch sie kennengelernt. Es ist hart in Nostalgie zu schwelgen, wissend, dass.. sie für immer fort ist.

»Sie können uns nicht ewig einsperren..«, wiederholt er meine Worte.

Er ballt die Hand zur Faust und zerquetscht das Blatt.

»Wir laden sie auch ein«, sagt er.

»Aber Izaya, sie ist-«.

»Wir laden sie ein«.
 

Danach habe ich ihn nicht mehr gesehen.



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