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Vampir Tochter

von

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Mit einem unterdrückten Schrei wachte sie auf. Sie sah zu ihrem Fenster und bekam angst. Nun träumte sie schon davon sich umzubringen. Doch andererseits hatte ihr Traum ja auch recht. Es gab niemanden der ihr nach weinen würde. Alle beschwerten sich immer nur über sie oder hänselten sie. Verzweifelt begann sie wieder zu weinen. Sie wollte doch auch geliebt werden.

Nach einigen Stunden klingelte ihr Wecker. Übermüdet stand sie auf und machte sich fertig. Als sie geduscht, angezogen und frisiert war sah sie wie blass sie war. Allerdings viel dies anscheinend, etwas später, beim Frühstück niemanden auf. Alle waren zu sehr mit den Vorbereitungen für Melanies Geburtstag vorbereitet. Bevor Anja in die Schule fuhr holte sie sich noch etwas von ihrem Taschengeld um am Nachmittag in der Stadt nach einem Geschenk für ihre Schwester zu gucken.

Später in der Schule waren die Meisten gerade eifrig beim tuscheln als Anja das Klassenzimmer betrat. Kaum saß sie an ihrem Platz klingelte es auch schon und zu Anjas Erleichterung verging der Schultag sehr schnell. Nachdenklich ging sie zum Bus. Sie war so Geistesabwesend das sie nicht bemerkte das ihr die vier Mädchen ihr folgten. Während der fahrt in die Stadt dachte Anja wieder nach was sie Melanie kaufen konnte. >Etwas zum Anziehen wird wohl das Beste sein den immerhin nimmt sie sich ja oft etwas aus meinem Schrank. Nur was genau? Vielleicht eine Bluse?< durch ihr vieles nachdenken bemerkte sie nicht das sie inzwischen in der Stadt war und eigentlich aussteigen wollte. Als sie die Läden sah schreckte sie hoch und drückte schnell den Knopf, so das der Fahrer sah das er anhalten musste. Kaum hatte Anja den Bus verlassen steuerte sie auf das erste Geschäft an.

Dort gab es viele schöne Sachen die ihr Gefielen. Doch für Melanie konnte sie nicht das erstbeste nehmen. Also ging sie noch in vier weitere Läden und sah sich alles in Ruhe an. Dann fand sie ein sehr hübsches Shirt. Es war blau und hatte einen etwas weiteren Ausschnitt. >Das wird ihr bestimmt gefallen. Doch kann ich mir das auch leisten?< Anja nahm ein Shirt und suchte das Preisschild. >Sonderpreis fünfzehn Euro.< Ihr viel ein Stein vom Herzen. Nun musste sie nur noch Melanies Größe finden und bezahlen. Sie musste auch nicht lange suchen bis sie das Passende gefunden hatte. Anja nahm das Shirt und ging zur Kasse. Dort bezahlt sie und ließ das Oberteil noch hübsch einpacken. Erleichtert verließ Anja das Geschäft und atmete vor der Tür erst einmal tief durch. „Sie an unser Flohzirkus kauf sie mal etwas vernünftiges zum anziehen das wird aber auch mal allerhöchste zeit.“ Sagte plötzlich eine Stimme. Erschrocken drehte Anja sich um und sah die Vier Mädchen. „Was macht ihr den hier?“ fragte Anja überrascht. „Wir können gehen wohin wir gehen immerhin ist das ein freies Land.“ Sagte eine von ihnen wütend. „Los zeig mal was du da hast.“ Sagte ein anderes Mädchen und versuchte Anja die Tüte aus der Hand zu nehmen.

Anja ging einen schritt zurück und sagte: „Das ist nicht für mich.“ Schnell drehte sie sich um und machte sich auf den Weg zum Bus. Doch sie kam keine drei Meter weit, denn die Mädchen wollten nicht so schnell aufgeben und waren ihr nachgelaufen. Nun standen sie um Anja herum und sahen sie giftig an. „Sag mal Anja wie schaffst du es nur immer in den Klausuren so gute Noten zu bekommen?“ fragte die kleinste von ihren. „Ich lerne viel.“ antwortete Anja leise. Doch die Mädchen schienen ihre Antwort nicht gehört zu haben und eine von ihnen sagte: „Sie ist eben eine Streberin wie sie im Buche steht.“ „Wahrscheinlich nimmt sie sogar ihre Bücher mit ins Bett.“ Die Mädchen begannen zu lachen. Anja jedoch verletzten diese Worte. Sie biss sich auf die Lippe und rannte zwischen zwei Mädchen hin durch. Sie lief einfach, sie wollte nur weg und nicht mehr die verletzenden Worte hören. Irgendwann konnte sie nicht mehr. erschöpft lehnte sie sich gegen eine Hauswand und versuchte Luft zu bekommen.

Als es ihr etwas besser ging sah sie sich um. Die Häuser kamen ihr bekannt vor und auch die Bäume um sie herum, sie stand in der Hasennussallee. Sie war vorher noch nie die Strecke von der Stadt nach Hause gegangen. Woher wusste sie also wo lang sie laufen sollte. Komischerweise war ihr im Moment egal wie sie nach Hause gefunden hatte. Sie wollte einfach nur noch nach oben und das Geschenk verstecken. Schnell schloss sie die Tür auf und ging hoch. Vor der Wohnungstür lauschte sie. Sie konnte keine Herzschläge in ihrer Wohnung wahrnehmen. Erleichtert schloss sie auf und ging ihr Zimmer. Dort holte sie eine Kiste unter ihrem Bett vor und legte die Tüte mit dem Shirt hinein. >Hier wird sie bestimmt nicht suchen.< dachte Anja für sich und ging sich um ihre Hausarbeit kümmern.

Eine Stunde später hörte sie wie sich die Haustür öffnete und ihre Eltern kamen. Schnell lief sie in die Küche um nach der Suppe zu sehen. Als die Drei vollbeladen in die Küche kamen sagte ihr Vater grob: „Wir haben schon gegessen.“ Er stellte die große Kiste ab und fragte dann: „Wo warst du? Du hast noch immer Hausarrest mein Frolein. Du hast nach der Schule sofort nach Hause zu kommen.“ „Ich..“ Anja wollte sich erklären doch als Melanie in die Küche kam konnte sie ihnen nicht sagen das sie ein Geschenk kaufen war den dann würde Melanie mit Sicherheit bei der nächsten Gelegenheit ihr Zimmer durchsuchen. „Es tut mir leid.“ Sagte sie nur und half dabei den Einkauf wegzuräumen.

Einige Minuten Später kam Melanie wieder in die Küche. „Das wird glaube ich die tollste Feier meines Lebens.“ Sagte Melanie. Anja reagierte nicht und packte weiter aus. „Bin ich dir jetzt schon zu wieder das du nicht mehr mit mir reden willst oder was?“ fragte Melanie. Anja sah Melanie mit tränen gefüllten Augen an und antwortete: „Nein, aber du weißt genau das wir meinen Geburtstag noch nie gefeiert haben. Ich bekomme nie etwas.“ Melanie grinste und sagte: „Du verdienst es ja auch nicht. Außerdem bin ich die Ältere.“ Anja lief weinend in ihr Zimmer. Sie fühlte sich so alleine gelassen.

Als am nächsten Tag die Schule zu ende war ging Anja langsam zum Bus. Sie wollte eigentlich nicht nach Hause. Dort würde Melanie wieder mit ihrer Feier angeben.

Sie ging so langsam das die anderen Schüler alle an ihr vorbei gingen. Es störte sie auch nicht als sie ihren Bus wegfahren sah. Sie wartete einfach auf den nächsten.

Während sie da stand näherte sich eine Gruppe der Bushaltestelle. Es war Melanie. Als sie Anja an der Haltestelle stehen sah wollte sie, sie vor all ihren Freunden bloß stellen. „Hey Anja hast du inzwischen schon ein Geschenk für mich? Oder bist du noch immer zu geizig?“ fragte sie. Anja drehte sich überrascht um. „Was?“ „Deine Eigene Schwester will dir nichts schenken?“ „Schäm dich.“ Sagten die Freunde von Melanie. Anja stand da und sah in Melanies Augen das sie gewonnen hatte. Nichts was sie jetzt sagen würde, würde etwas daran ändern das die Mädchen und Jungen sie für Geizig und niederträchtig hielten. Weinend lief Anja weg.

Einige Straßen weiter blieb sie in einer Sackgasse stehen. Dort hockte sie sich hinter einige Mülltonnen und weinte. Niemand sollte ihre Tränen sehen.

Die Stunden vergingen und die Nacht brach an. Anja saß noch immer in der Sackgasse und weinte. Doch plötzlich lag wieder dieser seltsame Geruch in der Luft. Sie stand auf und folgte dem Duft. Es dauerte nicht lange bis sie in eine Seitenstraße kam wo sie eine Frau und einen Mann sah. Die Frau hing am Hals des Mannes. Sie sah wie Blut seinen Hals entlang lief. Die Frau bemerkte Anja und drehte sich zu ihr um. Anja konnte das Herz des Mannes kaum noch hören und wusste das für ihn jede Hilfe zu spät war. Was sie aber am meisten wunderte war das sie bei der Frau kein Herzschlag hörte. Plötzlich stand die Frau vor ihr und drückte sie zu einer der Wände. Sie kratze sie am Hals, leckte an der Wunde und sagte leise: „Du wirst ein köstlicher Nachtisch.“ Anja sah zwei spitze Eckzähne aufblitzen. >Das kann nicht sein. Es gibt keine Vampire.< dachte sie. Doch als die Frau den Kratzer an ihrem Hals noch größer machte und das herauslaufende Blut ableckte, merkte sie das sie doch real sein mussten. Anja versuchte sich zu wehren und schaffte es sie zurück zu stoßen und sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. „Du hast ganz schön kraft.“ Sagte die Frau und stand wieder vor ihr. Anja hatte schreckliche angst und schloss ihre Augen. Sie wusste eigentlich nicht was sie tat und doch fühlte sie plötzlich etwas warmes an ihrer Hand und der Geruch des schwarzen Blutes verbreitete sich. Anja öffnete ihre Augen und sah das ihre Hand in der Brust der Frau steckte. „Du...“ begann die Frau und taumelte etwas weiter zurück. Anja zog ihre Hand aus ihrer Brust und hatte ihr Herz in der Hand. Die Frau fiel einfach um und zerfiel, so wie das Herz in ihrer Hand, zu Staub. Anja ließ den Staub auf den Boden rieseln und sah auf das Blut in ihrer Hand. Ihr wurde schwindelig. Sie lehnte sich an die Wand hinter sich und versuchte die blutende Wunde an ihrem Hals abzudrücken. Überall roch es nach Blut und ihr wurde immer Komischer. Plötzlich begann ihr Mund unbeschreiblich zu schmerzen. So schnell sie konnte ging sie aus der Seitenstraße. Ihr ganzer Körper zitterte. >Mich darf keiner sehen.< Verzweifelt versuchte sie nach Hause zu kommen. Doch mit jedem Schritt den sie machte wurde sie schwächer. Irgendwann wurde ihr schwarz vor Augen und sie wurde Ohnmächtig.

Die Zeit verging. Irgendwann fuhr ein Auto auf der abgelegenen Straße und zuerst fuhr es vorbei doch dann wendete er und hielt an. Jemand stieg aus. Die Person sah sich um und entdeckte dann Anja. Schnell sah er nach ob sie verletzt war doch sie konnte keine Wunde sehen. Er nahm sein Handy und Rief einen Krankenwagen. Während er wartete brachte er das Mädchen in die Stabile Seitenlage und holte noch schnell eine Decke aus seinem Auto. Nachdem er sie zugedeckt hatte öffnete Anja leicht verschlafen die Augen. Sie konnte nichts erkennen, alles war verschwommen. Der Mann hatte bemerkt das sie aufgewacht war und sagte: „Hab keine angst. Hilfe ist gleich da.“ Anja hatte kaum Kraft und ahnte sie wo sie gleich hingebracht werden würde: „Mir geht es gut. Ich brauchte...“ Ihr wurde kalt und begann zu zittern. „Bitte... keinen Arzt.“ sagte mit letzter kraft und wurde wieder Ohnmächtig.

Er deckte sie wieder zu und hörte erleichtert die Sirene. Rasch stellte er sich auf die Fahrbahn um die Sanitäter einzuweisen. Diese untersuchten ihre Patientin und fragten: "Hat sie irgendwelche Allergien?" "Das weiß ich nicht. Ich kenne sie auch nicht ich habe sie so gefunden." Der Sanitäter seufzte und beschlossen sie in die nächste Klinik zu bringen. Vorsichtig legten sie sie auf eine Trage und fuhren los. Der junge Mann nahm seine Decke und folgte dem Krankenwagen. In der Notaufnahme wurde Anja sofort noch einmal von einem Arzt untersucht.



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