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Memories

von

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Peinliche Aktion

Mohamed Ragab Feat Jaren 'Hear Me'
 

I'm everywhere you step but you step over me
 

every way you look but you don't see
 

and every single thing you say to me goes unanwsered
 

You're just out of reach
 

I can't let you go and I don't know
 

If you could hear me
 

I wish that I could touch you one last time
 

If you could hear me
 

If you could hear me you know that
 

I'm always here as you are on your journey no I'll never dissapear but I wish that
 

I could touch you one last time
 

If you could hear me...
 


 


 

Keiner sprach, alle Augenpaare waren auf Andre gerichtet, der noch immer fassungslos seinen Gegenüber ansah. Vom ersten Tag an sollte Kevin in ihn verliebt sein? Kaum zu glauben, alle Anzeichen dafür standen auf null und wenn Andre ehrlich war, rannten ihm ein paar Jungs zu viel nach. Damals und heute war es sicher nicht sehr viel anders.
 

So viel hatte Andre damals mitbekommen, sich anfangs nicht daran gestört, doch irgendwann kotzte ihn dieses ganze Gehabe einfach nur noch an. Es ging so weit, dass er sich deswegen mit Adam gestritten und anschließend von ihm getrennt hatte.
 

"Andre?" Jiri riss ihn aus seinen Gedanken, lächelte schwach und schob ihm ein Glas Wasser zu. "Du wirkst mir ein wenig zu blass."
 

"Geht schon", nuschelte er, während er verstohlen zu Kevin rüberschielte.
 

All die Jahre hatte er nur Augen für ihn. Wie dumm er war und sicher würden ihn viele darum beneiden. Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, während er nach dem Glas griff und einen großen Schluck trank. Ob er mit Kevin alleine reden sollte? Irgendwie traute er sich dann doch nicht und wenn er ehrlich war, kannten sie sich privat gar nicht. Er wusste von Kevin nichts und Kevin wusste von ihm nichts. Keine besonders gute Basis, um sich näherzukommen.
 

Andre seufzte leise, leerte sein Glas und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. Wie sollte er es bloß anstellen, mit Kevin zu reden? Soweit er wusste, war er noch immer aktiv in seinem Job unterwegs und tingelte von A nach B. Zeit blieb da nicht viel.
 

Und er? Zeit genug hatte Andre, hatte sich seinen Traum erfüllt von einer eigenen Werkstatt und meist fiel er abends total müde in sein Bett. Autos schrauben war anstrengend, aber einfacher im Vergleich zu Kevins Knochenjob. Immer gut aussehen, funktionieren, präsent sein und das machen, was verlangt wurde. Nicht zu vergessen, lächeln, freundlich sein, obwohl man am liebsten an die Decke gehen wollte oder einen scheiß Tag hatte. Genug Gründe, warum Andre aufgehört hatte. Den Hauptgrund behielt er jedoch für sich, hatte nie darüber gesprochen und auch Adam wusste davon nichts.
 

Viel reden war ohnehin nicht sein Ding, wurde ihm gerade wieder bewusst und noch ehe er ansetzen konnte, ergriff Jack das Wort. "Reden soll helfen. In Köpfe können wir schlecht reingucken." Frech zwinkerte er ihm zu und deutete somit an, dass er es nicht böse meinte. Andre nickte lediglich, kannte er die Art doch ziemlich gut noch.
 

"Kannst es ja mit der Bleistiftnummer nochmal probieren. Vielleicht funktioniert es ja." Unterstreichend streckte Andre dem blonden, jungen Mann vor sich die Zunge heraus und taute langsam auf.
 

"Hey, geil, du bist wieder da." Begeistert klatschte Jack in die Hände, feierte den kleinen Erfolg ganz groß und knuffte Kevin in die Seite. Ein Zeichen, dass er sich miteinbringen sollte, Andre weiter aus der Reserve zu locken.
 

"Wir sollten das feiern, aber nicht hier", plapperte er emsig weiter, legte sich bereits einen Plan zurecht und hoffte, Andre würde dem zustimmen.
 

"Was genau schwebt dir vor?", fragte Kevin von der Neugier gepackt, ehe ihm wieder bewusst wurde, dass Jack sein kleines Geheimnis ausgeplaudert hatte. Schlagartig wurde er rot um die Nase, was Andre nicht entging.
 

Also doch. Da waren Gefühle. Anderenfalls würde Kevin sich nicht so genieren und versuchen seine Verlegenheit zu verstecken. Irgendwie süß und wenn er sich nicht irrte, war da vor Jahren eine ganz ähnliche Situation. War er damals nur zu jung und unerfahren, um zu bemerken? Andre biss sich überlegend auf die Unterlippe und genau das machte Kevin wahnsinnig. Damals wie heute. Wenn Andre sich selber biss, dazu diesen Blick draufhatte, dann...
 

Kevin rutschte tiefer in seinen Stuhl, atmete tief durch und versuchte sich die schlimmsten Dinge vorzustellen, um sich nicht gänzlich zu blamieren. Allerdings machte er die Rechnung ohne seinen besten Freund, der ihn gut genug kannte, um zu merken, was gerade passierte. "Oho." Ein fettes Grinsen hatte Jack ebenfalls auf den Lippen, während er dreist auf Kevins Schritt schielte.
 

Dem Blick folgte auch Andre, der erst verwirrt und schließlich selbst verlegen war. Wie peinlich. Kevin klappte das Zelt in der Hose auf und er schien die Ursache dafür zu sein. "Sorry", nuschelte er hastig, drehte den Kopf weg und sah lieber in eine völlig andere Richtung.
 

An sich war der Anblick nicht neu, jedoch Jahre her und beruflicher Natur. Andre hatte es jedenfalls immer geglaubt und jetzt hieß es, er war die ganze Zeit hinter ihm her. Vermutlich auch, als er mit Adam etwas Kurzes am Laufen hatte. Weiterhin Gedanken wollte er sich nicht machen, Jack hatte etwas gesagt, einen Vorschlag gemacht.
 

"Feiern willst du?", wiederholt er zaghaft. "Wann und wo denn?"
 

"Heute nicht mehr", antwortete der blondhaarige Mann ihm und hatte genau erkannt, dass Andre dafür gesundheitlich nicht in der Lage war. "Wir können das die Tage gerne machen, wenn du Lust und vor allem Zeit dazu hast."
 

Von allen Seiten wurde er angesehen, auch von Kevin, der sein Problem in den Griff bekommen hatte und die Antwort kaum erwarten konnte. Hoffentlich sagte er zu, verbrachte ein paar Stunden mit ihnen und was noch wichtiger war, ihm eine neue Chance gab. Er war nervös, rutschte hin und her, griff zur Zigarette und wurde von Andre komisch angesehen.
 

"Rauchst du wieder?"
 

"Nur, wenn ich nervös bin", rechtfertigte Kevin sich wie aus der Pistole geschossen und grinste schief.
 

Andre erwiderte die Worte mit einem Lächeln. "Wie mir scheint, muss ich dich echt neu und besser kennenlernen. Viel weiß ich nicht über dich und du weißt noch weniger."
 

"Dann bist du dabei?", mischte Jack sich hoffnungsvoll ein.
 

"Bin ich. Wann und wo steigt die Party?", wollte Andre wissen, während auch er sich eine Zigarette anzündete und diese langsam rauchte.
 

Kevin und Jack sahen sich kurz an, grinsten über beide Ohren. "Bei mir, also auf dem Hof. Kennst ihn ja noch."
 

Kennen? Wohl kaum, Andre war einmal da gewesen und das war Jahre her. Jack feierte damals seinen zwanzigsten Geburtstag. Viele waren da und wenn er es richtig in Erinnerung hatte, war er nach nicht mal zwei Stunden wieder verschwunden.
 

"Vage, Jack, ganz vage", winkte er deshalb ab, drückte seine Kippe im Aschenbecher aus und stand langsam auf. "Ich finde es aber schon und wenn nicht, frage ich Adam. Er war immerhin ja schon öfter bei dir."
 

Verstehend nickte der junge Mann mit den markanten Gesichtszügen. "Dann sehen wir uns übermorgen, so gegen sieben?"
 

Andre erwiderte darauf nichts, hob aber zum Abschied die Hand und folgte seinem jüngeren Bruder über die Straße. Zurück blieben Kevin und Jack, die kurz darauf die Rechnung verlangten und zahlten. "Denkst du, er kommt wirklich?" Jack sah seinen besten Freund an. Hoffnung schien neu aufzukeimen und inständig hoffte er, dass Kevin nicht wieder auf die Nase fiel.
 

Nochmals würde er das nicht durchstehen. Da konnte er noch so sehr eine Mauer um sich bauen. Irgendwann bröckelte diese und riss ein. Jack legte freundschaftlich den Arm um seinen besten Freund und schmunzelte. "Warten wir es ab."



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