Zum Inhalt der Seite

Zwielicht der Walachei

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schicksalsfindung

Gedankenverloren streifte ich tags drauf durch die Gänge des Schlosses.

Wie viele Jahre, Jahrhunderte was dies nun mein Zuhause?

Welche Höhen & Tiefen liegen seit jener Nacht, in der ich zum Mündel des wohl mächtigsten Mannes auf diesem Planeten wurde hinter uns?

Ich erinnerte mich nur schwach daran, wie es war, als meine Eltern mit mir auswanderten, um das ohnehin große Wissen über Alternativen des Bekannten zu erweitern.

//Meine Eltern…//

Vater war der Zweitgeborene eines gr. Stammesführers, von ihm hatte ich meine Weitsicht & Führungsqualitäten geerbt.

Meine Mutter hingegen war eine junge Priesterin in den Diensten der Dana, deren Verbundenheit zu allem Leben & (so mein Onkel) auch ihre ruhige Ausstrahlung der meinen gleicht.

Sie liebten mich, soviel ist mir geblieben. Sie opferten sich, um mir die Flucht zu ermöglichen. Mit ihnen sollte aber nicht, wie von der Kirche erhofft der Teufel ausgetrieben worden sein.

Denn wie diese jetzt weiß, bin ich Teil diesem von ihnen verhassten Trugbild, geworden.

//Dracula//

Er gab mir was ein Kind brauchte, Lisa unterstrich diese Emotionen & Adrian… dieser einst quirlige Junge hat sich zum positiven Ebenbild seines Vaters entwickelt.

//Lisa sagte immer zu mir „vergiss niemals deine Wurzeln, denn sie machen dich zu dem Wesen was du im Spiegel erblickst“//

Wie aufs Stichwort, stand ich vor dem riesigen Wandteppich, der den Baum Yggdrasil in all seiner Pracht mit den unterschiedlichen Welten zeigte. //Bei den Tempeln sollte ich vorerst unterkommen, denn mich gleich den Menschen zeigen würde sie nur verstören, nach allem was ihnen angetan wurde. // Zwar war dieses Bild nicht mit dem was die Kelten glaubten identisch, doch hatte ich den Eindruck: Egal was für eine Ansicht man vertritt, so haben sie alle den gleichen Ursprung und Ziel.

Dass die Kirche jedoch weder den Ursprung noch das Ziel vertritt, welches die Alten mir bekannten innehatten, zeigte sich allzu oft in ihrer Handhabung mit dem was uns gegeben wurde:
 

Im liebevollen Sein des/mit dem Ganzen

Auf meinem Zimmer, stand schon meine halb gepackte Tasche. //Gut das man als Vampir nicht solche großen Bedürfnisse hat. //

Mir erneut den Brief des “Neuen“ Clanführers durchlesen, fand ich eine Spur, die mir vielleicht helfen konnte. //Ein Versuch ist es wert. //

Rasch schrieb ich einige Zeilen und versiegelte diese mit dem Wappenring meines Vaters. Es war das einzige Erbstück von ihnen. //„Nimm und nutze ihn, wenn die Zeit gekommen ist Inara meine Tochter.“//

Warum ich auf Mal diese Erinnerungsblitze hatte, konnte ich mir nicht erklären, doch ließ ich sie zu und merkte wie sie mich stärkten.

*pfiff…* ein stolzer Rabe, landete auf meinem Fensterbrett.

„fliege rasch und sei auf der Hut, denn diese Zeilen sind nur an meines Onkels Nachfahren gerichtet.“

So als hätte er mich verstand erhob dieser sich mit einem lauten Rufen in die Lüfte und verschwand kurz darauf hinter den Wolken.

„Inara, bist du soweit?“

Seit dem Kampf mit seinem Vater, nannte er mich nicht mehr wie sonst auch vertraut “Schwester“.

Das Zeigte mir, wie erwachsen er geworden ist und die Verhältnisse zwischen uns verstand.

„Ja bin ich, alles sicher für die Reise.“

Lächelnd machte er mir den Weg frei. „Dann solltest du keine Zeit vergeuden.“ Den traurigen Unterton konnte er nicht verheimlichen. „Je eher ich unterwegs bin, desto schneller bin ich wieder hier.“ Schmunzelte ich die Tasche schultern.

Mein Pferd war bereits gesattelt. „Versuch nicht allzu sehr mit dem Wasser in Kontakt zu kommen, wer weiß ob der Segen des Bischofs nicht mit der Strömung hinaus aufs Meer gelangt ist.“

//Ach stimmt da war ja was…// Fast hätte ich die miese List der Verräterin vergessen.

„So wie die Strömungen die Wasser aufwühlten, ist dieser sicherlich so verwaschen wie die Hemden, Belmonts.“

Adrian lachte. „Du kannst ihn auch nicht ausstehen.“

Die Braue hebend schaute ich ihn vom Pferd aus an. „Also, wenn Sypha ihn nicht zwingt sich regelmäßig zu waschen, dann wird man seinen Geruch bis die Lande meiner Ahnen wahrnehmen können.“

Ein letztes Mal blickte ich zurück aufs Schloß und das dahinter liegende Anwesen. „Mach keinen Unfug, solange ich fort bin, Adrian Tepes.“

„Sei du lieber auf der Hut vor den Nachtwesen, Lady Inara, Mündel Dracula.“

Freundschaftlich mit etwas Nachdruck umarmten wir uns, ehe ich dem Tier die Sporen gab und ins Ungewisse ritt.
 

2 Monde vergingen bevor ich mit dem Schiff auf die Insel meiner Geburt übersetzte.

Die kluftigen Ebenen des nun bekannten Schottlands, hießen mich vom weiten aus Willkommen. //Ich bin wieder da! //

Vom Hafen aus nahm ich die geschlungenen Pfade durch die Wälder, über die weiten Wiesen bis nahe der Küste von Elgin.

Es hatte sich einiges verändert, doch in den tiefen der Ländereien von Moray fanden sich noch immer die geheimen Tempel an. //Hier kann ich vorerst Ruhe finden. //

Doch hatte ich nicht mit den noch vorhandenen Priesterinnen gerechnet. „Wer seid ihr & was ist euer Anliegen?“

Freundlich verneigte ich mich und sprach in der Sprache der Ahnen. „Gegrüßt seid ihr hohe Priesterin des Dagda & Dana!“ Mich ihnen wohlgesonnen zeigend, reichte ich ihnen den Siegelring meines Vaters. „Eine Botschaft des Oberhaupts meiner Familie erreichte mich vor einigen Monden. Diesem Ruf bin ich nun gefolgt.“

Die Frauen schauten erschrocken, jedoch nicht verängstigt auf den in der Hand der Hohepriesterin liegenden Ring. „Du bist die Tochter Aithne, jener Schwester, die ihrem Herzen folgte.“

Ich nickte. „Mein Name ist Inara!“

Wissend hieß man mich willkommen, doch wie wir ins Heiligtum gingen, reagierten die Vögel seltsam. „Du bist kein Wesen des Lichts mehr habe ich Recht.“

Ehrlich stimmte ich ihr zu. „Im fernen Lande, aus dem ich komme, hat die Verderbnis mir alles genommen und in die zwar dunklen jedoch warmen Arme des dortigen Herrschers getrieben.“

An des Göttervaters Ebenbild, blieben wir stehen. Es war alles so fremd & doch so vertraut.

Das warme Sonnenlicht schien durch die eng von Wurzeln mit Blumenranken durchzogene Dach.

Alles hier war naturverbunden, nur wenige Brunnen, Treppen, Altare und was die Priesterinnen der Ehre unserer Götter darlegten, waren aus edlem Stein gefertigt.

Es war wie ein schöner Traum.

„Dann bist du die Gesandte, welche uns von den Ungeheuern der Unterwelt befreien soll.“

Nun wurde mir etwas mulmig. „Euch ist sicher aufgefallen, dass…“, „Du selbst eine dieser Vampire bist? Ja, dass haben uns die Wesen des Lichts bereits wie du sicherlich auch mitbekamst, übermittelt.“

Überrascht folgte ich ihr in die Haupthalle, welche nur so von warmem Sonnenlichte durchflutet und sich im Wasser des gr. Brunnen vor uns brach. //Ein Paradies des Gleichgewichts. //

„Du erinnerst dich an unsere Gebräuche?!“

Es klang mehr wie eine Feststellung wie nach einer Frage. „Dir ist bewusst, welches Erbe du nun antreten musst.“

Mein Schweigen bestätigte die etwas in die Jahre gekommene Frau. „Als Tochter der unseren, wird dir die Ehre & Bürde aufgetragen, ebenfalls den Göttern zu dienen.“

Zu keiner Antwort fähig nickte ich bloß und horchte weiter ihren Worten. „Der Nachfahre deines Onkels väterlicher Saits, hatte gegen den einst hier sein Unwesen treibenden Wikinger gekämpft und ihm schwer zugesetzt.“

„Godbrand?!“ Der Name sprang nur so aus meinem Munde, was die Hohepriesterin dazu veranlasste eine Braue zu heben. „Du kennst diesen Tyrannen?“

Die dümmlichen Sprüche und sein prahlendes Auftreten flackerten vor meinem inneren Auge. „Ja ich kannte ihn. Bis er plötzlich spurlos in den Mauern des Schloßes meines Ziehvaters verschwand.“
 

Weiter durch die verschlungenen Gärten kamen wir an einen Schrein an, über dessen ein steinerner Rabe mit ausgestreckten Flügeln thronte. „Ruh dich aus von der langen Reise, ich werde deinem Clan eine Nachricht senden und Morgen wird dein jetziger Weg enden.“

Damit entschwand die Hohepriesterin und lies mich allein. //Was will sie mir damit sagen? //

Fragend schaute ich mich um. Es war ein Bett und eine Schüssel zum Waschen da, ebenso ein Handtuch, doch wie ich die Krähe auf dem Ast entdeckte wurde mir klar, wo ich mich genau befand.

//Dies ist nicht irgendein normales Zimmer…dies ist der Schrein der dunklen Königin Morringan!//

Nun schien es einleuchtend. //Sie wollen mich zu einer der Ihren machen und mein Pfand der ihrer göttlichen Hoheit.//
 

Nur wie soll diese Zeremonie von statten gehen, wenn kein funken Leben mehr in einem weilt?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück