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Remember

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Musik zum Kapitel:
Bring Me To Life – Evanescence
You Found Me – The Fray
Piece by Piece – Kurt Hugo Schneider, Sam Tsui, Kirsten Collins
Call Me – Shinedown
Somebody to Die For – Hurts Komplett anzeigen

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Flashbacks


 

“It is an absolute human certainty

that no one can know his own beauty or perceive a sense of his own worth

until it has been reflected back to him in the mirror

of another loving, caring human being.”

John Joseph Powell

 
 

>Angst< Er hatte mir Angst gemacht. Weder Schrot noch Dämonendolch hatten ihn töten können. Ein Engel des Herrn. >Zweifel< So etwas gab es nicht, so etwas konnte es nicht geben. Denn die Welt bestand nur aus Schmerz, Blut, Verzweiflung und Tod, meine Welt.

Ich bin kein Held, mehr Monster als Mensch. Ich war es nicht wert gerettet zu werden, ich hatte es nicht verdient, nicht nach allem, was ich getan hatte. Und Castiel schien mit seinen tiefen, blauen Augen direkt in meine Seele zu blicken. >Scham< Wo er doch sonst soziale Sprache und Zwischenmenschliches nicht versteht, durchschaute er mich schon bei unserer ersten Begegnung sofort, sah in mich hinein, fing meine Emotionen auf wie eine Teetasse bevor sie zerspringt.
 

Es war als würde die Welt einen Moment still stehen. Von Anfang an verlor ich mich in diesen tiefen, blauen Augen, die meine Sorgen und Befürchtungen zu ertränken schienen, und sah ihn die Zeit vergessend immer etwas zu lang an. (1)

Ich vertraute ihm meine Ängste an, die ich nicht einmal Sam erzählen würde, für ihn musste ich stark sein. Castiel aber ließ ich hinter meine Maske schauen. Er hatte etwas an sich, das mich allen Widersprüchen zum Trotz ihm vertrauen ließ, das mir das Gefühl gab sicher zu sein. Obwohl ich anfangs noch versuchte dagegen anzukämpfen, ließ ich mein Bauchgefühl meinen Verstand besiegen, Herz übertönte Hirn.
 

Es roch nach Schwefel, Feuer und verbranntem Fleisch. Die Schreie waren markerschütternd. Niemals Ruhe, niemals Frieden. In der Ferne schnelle Schritte, die nächste Angriffswelle. Dass ich mich freiwillig für den Auftrag gemeldet hatte, war nur noch eine dunkle Erinnerung. Vielleicht war es von vornherein mein Schicksal gewesen.

Doch dann sah ich es, das schwache Leuchten einer menschlichen Seele.

Vierzig Jahre hatte es gedauert bis ich die Belagerung in der Hölle durchbrach. Beinahe wäre ich zu spät gekommen. Gerade noch konnte ich verhindern, dass die Dämonen Dean zu einem von ihnen machten. Doch das Siegel war gebrochen und Dean ebenso. Seine Seele war so sehr geschunden… Mir blieb nur noch eine letzte Möglichkeit ihn zu retten. Bisher hatte noch nie ein Engel versucht sich mit einer menschlichen Seele zu verbinden, die dazu bestimmt war zu leben. Und als ich es tat wusste ich wieso. Ich fühlte alles, was Dean gefühlt hatte, die Schmerzen waren unvorstellbar, der Selbsthass und die Schuld niederschmetternd. Und so sehr ich auch wollte, dass es aufhörte, ich ließ ihn nicht los, gab ihn nicht auf. Ich nahm sie auf mich, die Schuld und all das Leid, setzte ihn Stück für Stück wieder zusammen. Ich war ein hohes Risiko eingegangen, aber wie durch ein Wunder hielten wir stand. Jedoch hatte es mich immense Kraft gekostet die menschliche Seele wieder aufzubauen. Nur knapp schaffte ich selbst es der Hölle zu entkommen.

>Dean Winchester ist gerettet!<

Meine Gnade hinterließ einen deutlichen Abdruck auf seiner Schulter und auf seiner Seele. Und obgleich das Brandmal nicht mehr zu sehen ist, kann ich Dean noch immer fühlen, selbst dann wenn ich nicht bei ihm sein kann. Seit dem Tag an dem ich ihn rettete sind wir verbunden, wir teilen ein tiefgreifendes profundes Band.
 

Seine Hände verkrampften sich in den Laken, sein Gesicht war vor Schmerz verzerrt und sein Atem ging hektisch, genau wie die sich unstet bewegenden Augen unter seinen geschlossenen Lidern. Ein gequälter Laut verließ seine Lippen.

Die Erinnerungen an die Hölle quälten ihn in seinen Träumen. Immer wieder durchlitt Dean die Torturen aufs Neue. Nachts spürte ich ihn meinen Namen schreien. Auch wenn er sich am Tage nicht erinnerte, wie ich ihn aus der Verdammnis errettet hatte, im Schlaf tat er es. Und so rettete ich ihn jede Nacht erneut. Nacht für Nacht saß ich auf seiner Bettkante und beendete seine Albträume, betrachtete ihn wie er friedlich weiterschlief, wachte über seinen Schlaf. (2)
 

Er erklärte mir, was „persönlicher Freiraum“ ist. Wieso fiel es mir nur so schwer das Gelernte bei ihm umzusetzen? Bei jedem anderen hatte ich dieses Problem nie, nur zu Dean konnte ich keinen Abstand halten. Ich mochte seine Nähe. Es gefiel mir, wie meine Hülle seine Körperwärme wahrnahm…  wie sein Atem meine Haut streifte…
 

Cas verbrachte eine ganze Nacht auf offener Straße wartend auf mich, obwohl er wusste, dass es noch Stunden dauern würde bis ich genug geschlafen hatte. Er hätte überall hingehen können, er ist ein Engel, aber er entschied sich auf mich zu warten.
 

Plötzlich waren da diese Empfindungen… Dinge, die ich vorher noch nie gespürt hatte…

Was machte dieser Mensch nur mit mir?!

Dean ging mir unter die Haut, ich ließ ihn zu nah an mich heran. Ich begann Befehle zu hinterfragen, denn dieser eine Mensch ließ mich an allem zweifeln, was ich für selbstverständlich gehalten hatte. Für Dean warf ich all meine Prinzipien über Bord. Er veränderte mich, langsam und doch grundlegend.
 

Als Dean im Wartezimmer des Himmels Zachariah nach dem Plan fragte, den wir Engel verfolgten, konnte ich ihm nicht in die Augen sehen. Nach meinem letzten Versuch ihn zu warnen, hatte man mich zurück in den Himmel gezwungen und mich wieder auf den „richtigen Weg“ gebracht.

Dean flehte mich an, ihn zu seinem Bruder Sam zu bringen, aber ich wusste, eine Flucht würde unser aller Tod sein. Als er erwiderte, dass es sich lohnt dafür zu sterben, wurde mir bewusst, dass ich ihn nicht verlieren wollte. Ich konnte ihn nicht sterben lassen. Weil ich auf seine Bemühungen mich zu überzeugen nicht einging, sagte er, ich solle aus seinem Leben verschwinden, und das tat ich. Wenn das bedeutete ihn zu retten, war ich bereit diesen Preis zu zahlen. (3)

Er hatte mich rückradlos… seelenlos… innerlich tot… genannt, …und er hatte recht. All die Menschen, die sterben würden, wenn Armageddon begann… Und ich würde das zulassen?

Es musste einen anderen Weg geben! Ich würde eine Möglichkeit finden, Dean trotz der Flucht vor den Engeln zu beschützen, selbst wenn das mein eigenes Leben kosten sollte, oder wir beide würden sterben, gemeinsam. Und so rebellierte ich gegen den Himmel, denn Rebellion beginnt im Kopf.
 

>Wut< Ich hatte mich nicht mehr im Griff, schlug ihm ins Gesicht, beschimpfte ihn… bis er verschwand. Ich war so ungeheuer wütend, dass Castiel mich im Stich ließ. Wieso wühlte mich das bloß so sehr auf, dass ich sämtliche Kontrolle verlor? (3)

Plötzlich wurde ich gegen die Wand gedrückt, Cas presste seine Hand auf meinen Mund, mein Herz raste. Ich sah ihm in die Augen… nickte als er das Messer hervorholte. Denn ich hatte keine Angst mehr, ich vertraute ihm. Er war zurückgekommen, Cas hatte sich für mich entschieden. Er gab meinen Mund wieder frei und schnitt sich seinen Unterarm auf, zeichnete eine Sigille mit seinem Blut an die Wand, zögerte nicht selbst als Zachariah ihn entdeckte. Castiel, ein himmlisches Wesen, war bereit zu fallen, für mich, die Person die nicht glaubte. (4)

Ich habe nie Licht am Ende des Tunnels gesehen. Ich habe mir nie erlaubt Hoffnung zu haben. Ich habe nie an Engel geglaubt... bis ein Engel an mich glaubte.
 

Ich ließ Zachariah verschwinden, ich hatte mich widersetzt. Ich gab meine Bestimmung, mein Zuhause, meine Familie und alles was ich je gekannt hatte auf - alles an das ich Jahrtausende lang geglaubt hatte, bis ich ihn traf. Auf die unausgesprochene Frage, wie weit ich für ihn noch bereit war zu gehen, sollte ich schon bald eine Antwort erhalten.

Als die Erzengel bei Chuck erschienen, brachte ich Dean zu Sam, ich selbst blieb dort. Vielleicht konnte ich ihnen etwas Zeit verschaffen. Ich würde die Krieger des Himmels aufhalten, so lange wie möglich, für Dean. (4)
 

 
 

“Your soulmate is not someone that comes into your life peacefully.

It is who comes to make you question things,

who changes your reality, somebody that marks a before and after in your life.

It is not the human being everyone has idealized,

but an ordinary person, who manages to revolutionize your world in a second.”

Unknown
 


 

Quellen:

1) Deans Blicke - only looking - Video Augenblicke

2) Bettkante - Albtraum - Traum - watch him sleeping - Blickrichtung - „I´ll watch over you.“

3) Szene 4x22 Konfrontation

4) Szene 4x22 Rebellion - Sigille - Aufopferung


Nachwort zu diesem Kapitel:
Deleted:
“People think a soul mate is your perfect fit, and that’s what everyone wants. But a true soul mate is a mirror, the person who shows you everything that is holding you back, the person who brings you to your own attention so you can change your life.” - Elizabeth Gilbert

Na, habt ihr die Teetassen-Referenz zu „Hannibal“ gleich durchschaut? ;)

Der Auftakt zu einer schicksalhaften Reise in die Vergangenheit ist getan…
In dem nächsten Kapitel „Was hätte sein können“ wird der kreative Eigenanteil deutlich höher sein und ich werde nicht mehr so durch die Ereignisse rennen, versprochen! Komplett anzeigen

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