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Silent Tempest

Stiller Sturm
von

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Silent Arrival – Stille Ankunft

Dein altes Leben kam dir mittlerweile so unwirklich vor, als sei es nur ein Traum gewesen. Anakin, Shmi und Vrei standen dir so nah wie es nur ein Familienmitglied konnte. Das was dir in den ersten Tagen fast die Nerven raubte, störten dich nicht mehr, wie der Sand in deinen Kleidern, die sengende Hitze der zwei Sonnen oder die fremden Sprachen. Jeden Morgen standst du vor Sonnenaufgang auf um mit Vrei die Waren für den Markt abzuholen und halfst bis Mittag dabei sie zu verkaufen. Nur selten konntest du ausschlafen, denn hier gab es kein Wochenende oder Feiertag. Auf Tatooine gab es nur das Wetter nach dem man sich richtete; Sturmfrei oder Sturm. Nur wenn ein Sandsturm aufzog, durftest du liegenbleiben und noch etwas schlafen. Was deiner Meinung nach nicht oft genug vorkam.

Nachmittags halfst du Anakin in Wattos Laden, denn wenn du einen Teil seiner Arbeit übernahmst, durfte das Sklavenkind früher nach Hause gehen. Und auf diesen Teil des Tages freutest du dich am meisten. Denn ab dann konnten Anakin und du eure Machtfähigkeiten trainieren. Vrei brachte euch nach und nach bei eure Kräfte zu beherrschen, aber für ihre Hilfe verlangte sie, dass ihr zwei die gesamte Ausbildung absolviertet. Vor allem das Meditieren prägte sie euch so sehr ein, dass du und Ani nicht mehr schlafen konntet ohne vorher euren Geist in tiefe Ruhe gebettet zu haben. Du und Anakin büffelten jeden Abend verschiedene Sprachen, Politik, richtiges Benehmen und was am amüsantesten war; musizieren und tanzen. Denn weder Ani noch du waren motorisch dazu geeignet, sich nach einer choreographischen Bewegungsabfolge zu Musik zu bewegen. Dies führte immer wieder zu schmerzenden Zehen und lautem Gelächter, trotz der gewaltigen Anstrengung. Obwohl du Schule nie so richtig gemocht hattest, liebtest du diesen Unterricht.

Nach ein paar Monaten konnte jeder von euch zwei ohne weiteres einen ganzen Podrenner schweben lassen und die Gedanken von den euch umgebenden Personen wahrnehmen. Aber ihr konntet auch eure Machtaura verdecken und andere Machtsensitive spüren. Betroffen merktest du, dass viele Sklaven stark in der Macht waren. Aber keiner von ihnen hatte je die Chance ein Jedi zu werden, da sie im Outer Rim geboren und aufgewachsen waren. Und hier draußen wurden nur wenige der Machtsensitiven gefunden. Während dir die Tragweite der Sklaverei immer wieder vor Augen geführt wurde, verstand Anakin plötzlich wie schlecht seine Chancen waren je ein Jedi zu werden. Denn Vrei log euch nie an und so erklärte sie euch dass ihr beide zu alt wärd. Sie ließ euch keine Hoffnung je ein Mitglied des Jediordens zu werden. Doch dabei warf sie dir einen Blick zu der dich automatisch verstummen ließ und dir klar machte, dass Vrei sehr wohl wusste, was für ein Weg deinem Freund bevorstand.

Doch trotz dieses Gespräches stürztet ihr zwei euch weiterhin in eure Ausbildung und lerntet weiter, denn auch wenn ihre keine Jedi werden konnten, so konntet ihr dennoch etwas an eurem Lebe ändern. Während Anakin das Beste aus seiner Situation machen wollte, war es immer noch dein Plan dafür zu sorgen, dass Anakin nicht der Dunkelheit verfiel. Doch erst Monate später mitten in einem Traum erschien dir die Art und Weise wie du diesen Plan zur Vollendung bringen konntest. Es war denkbar einfach und doch schwieriger als du bisher glaubtest. Denn nur wenn Anakin von der richtigen Person zum Jedi ausgebildet würde, würde die Dunkelheit ihn nicht in seine Klauen kriegen. Aus diesem Grund musstest du Qui-Gon Jinn retten. Sicher war Obi-Wan Kenobi ein guter Jedi, doch sein Meister hatte mehr Erfahrung und würde Anakin besser leiten und kontrollieren können.

Dies war der Grund wieso du eines Abends, als Anakin nach Hause gegangen war, zu Vrei gingst und sie um eine Einzelausbildung batst. Die ehemalige Jedi sollte dir das Führen eines Lichtschwertes beibringen, nur dir. Nach ein paar Tagen Bedenkzeit und einer ernsten Diskussion wieso du diese Kampfkunst erlernen wolltest, stimmte dir deine Großmutter zu und gab dir die Aufgabe, einen Ersatz für ein Schwert zu suchen. Doch dies war nicht so leicht wie es klang, denn du musstest auf viele Dinge achten, wie das Gewicht, die Form, die Größe und das Material. Erst nachdem du eine ziemlich schwere Metallstange in Wattos Laden entdeckt hattest, war Vrei bereit dein Einzeltraining zu beginnen. Du hattest eigentlich keine Kampferfahrung, wenn man das Herumgetolle mit deinem Bruder außer Acht ließ. Doch deine Reflexe waren sehr gut und durch eure Training und die harte Arbeit auf Tatooine waren deine Muskeln mittlerweile stark und belastungsfähig. Was dir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar war, war der Umstand dass bemerkte Anakin dass du ein Geheimnis vor ihm hattest. Zu Beginn störte es den Jungen nicht, denn jeder hatte Geheimnisse. Doch dann merkte er, dass du noch etwas anderes trainiertest, was er nicht erzählt bekam und irgendwann sah er dich bei deinem Zusatztraining. Während du also mit einem Stock das Kämpfen erlerntest, wuchs in Anakin die Eifersucht. Denn du durftest scheinbar die vollständige Ausbildung zum Jedi machen, während er nur die Sparversion bekam. Nachdem fast ein ganzes Jahr seit deiner Ankunft vergangen war, entzweite sich eure Freundschaft langsam.

Aber das bemerktest du erst als es fast zu spät war. Eines Tages kamst du nach deiner Arbeit auf dem Markt in das Geschäft wo Anakin arbeitet um ihm zu helfen. Doch als du zur Tür reinkamst, fauchte Anakin dich wütend an: „Was willst du?“ Verwirrt zogst du die Augenbrauen zusammen und meintest, dass du wie immer helfen wolltest. Daraufhin schnaubte der Junge verächtlich: „Das kann ich auch alleine und jetzt hau ab.“ „Aber…“ setztest du nochmal zum Sprechen an, doch Anakin fuhr dir ins Wort: „Haut ab und trainier zu kämpfen, ich brauch dich genauso wenig wie du mich! Geh.“ Mit dem letzten Wort warf Anakin ein Schrottteil nach dir und du flüchtetest aus dem Raum. Draußen kämpftest du mit den Tränen, du wolltest doch nur helfen und verstandst nicht wieso Anakin so wütend war. Betrübt gingst du einfach in eine Richtung los und verließest die Stadt nach einer Weile.

Erstaunt erkanntest du irgendwann die Stelle wieder, wo du das erste Mal auf den jungen Skywalker getroffen warst. Du setztest dich in den Sand um nachzudenken. Seit du hierwarst, hatten du und Anakin fast alles zusammen gemacht und alles geteilt. Du versuchtest zu verstehen was er fühlte und nach und nach wurde dir klar, dass Anakin sich einfach übergangen fühlte. Denn du hattest ihm nichts gesagt oder erklärt, wie ihr es sonst auch tatet. Hätte er das bei dir gemacht, wärst du wohl auch gekränkt gewesen. Schnell standst du auf und klopftest dir den Sand aus den Kleidern. Sofort ranntest du los um mit Anakin zu reden, doch als du den ersten Schritt gemacht hattest, hörtest du ein Pfeifen über dir und sahst in den blauen Himmel über dir. Mit großer Geschwindigkeit raste ein Schiff über dich hinweg, dessen reflektierende Hülle dich blendete. Hektisch blicktest du nochmal dem Schiff hinterher, das unweit hinter dir landete und einer großen Sandwolke produzierte. Dann ranntest du los um dich mit Anakin auszusprechen.

Ohne auf die schimpfenden Personen zu achten, die du anrempeltest, ranntest du geradewegs zu Wattos Laden und riefst nach Anakin. Dieser sah dich missmutig an und wollte dich wieder wegschicken. Du aber drücktest ihm beide Hände auf den Mund und sagtest ganz schnell: „Es tut mir leid, dass ich dir es nicht erzählt habe. Das war nicht fair von mir. Aber ich wollte dir damit helfen und habe nicht darauf geachtet, dass ich damit deine Gefühle verletzt habe. Du bist mir wichtig und ich will nicht mit dir streiten. Es tut mir im Herzen weh, wenn du mich nicht mehr bei dir haben willst. Du bist wie ein Bruder für mich… bitte verzeih mir.“ Mit großen tränengefühlten Augen sahst du den Jungen an und nahmst deine Hände aus seinem Gesicht, damit er dir antworten konnte. Anakin atmete einmal tief durch und sah dir einen Moment lang still in die Augen. „Ist das dein Ernst?“ fragte er schließlich. Du nicktest ganz schnell und Anakin versuchte zu lächeln. „Obwohl ich etwas nach dir geworfen habe um dich zu verscheuchen?“ Wieder nicktest du, während dir ein paar Tränen über die Wangen liefen. „Klar verzeih ich dir, solange du mir verzeihst.“ Schnell nahm Anakin dich in den Arm und du atmetest erleichtert aus.

Plötzlich fiel dir etwas ein und du begannst fieberhaft deinen Gürtel abzusuchen. Als du das Gesuchte fandst, reichtest du das zweitletzte Bonbon deines Vaters an Anakin weiter und nahmst dir selbst das letzte. Die in Plastik eingeschweißte Süßigkeit war klebrig, deformiert und weich, aber kein einziges Bonbon hatte dir bis zu diesem Tag so süß geschmeckt, wie der Moment, als du dich nach diesem kurzen Streit mit Anakin versöhnt hattest. Ihr zwei grinstet euch an und schnell gingst du deinem Freund bei der Arbeit zur Hand. Total abgelenkt von dem Sortieren lauter Kleinteile bemerktest du nicht wie ein paar Kunden das Geschäft betraten. Erst als du hörtest wie Anakin mit jemandem redete, sahst du zum Tresen, wo Anakin immer saß und den Laden bewachte. Mit großen Augen betrachtetest du den großgewachsenen Mann der in Begleitung einer hübschen jungen Frau, einem Gungan und einem Astromech war. Anakin rief dich zu sich und stellte dich vor. Lächelnd grüßtest du die Gruppe und meintest zu Anakin, dass du noch kurz zu Vrei gehen würdest. Dieser nickte verstehend und sprach mit der jungen Frau. So schnell deine Füße dich trugen ranntest du nach Hause und erzähltest deiner Großmutter schnell von dem Jedi. Vrei schloss ihre Augen und meinte: „Ich möchte nichts mehr mit den Jedi zu tun haben… aber du solltest die nächsten Tage bei Anakin und Shmi verbringen.“ „Was? Aber wieso darf ich nicht hierbleiben? Ich kann doch morgens hingehen und…“ Vreis erhobene Hand ließ dich verstummen. „Ich liebe dich mein kleiner Engel und du bist ein Teil meines Lebens geworden… Aber du gehörst nicht hierher an meine Seite, sondern musst weiter gehen. Geh mit Anakin und werde eine wundervolle Jedi.“ Mit diesen Worten reichte sie dir deinen Rucksack, der bereits gepackt war und gab dir einen sanften Kuss auf den Kopf. Dann schob sie dich aus der Tür und schloss sie hinter dir. Still sahst du nochmal zurück auf die verschlossene Tür und gingst zögerlich los, mit der schwindenden Hoffnung, dass Vrei nochmal rauskommen würde. Doch sie kam nicht mehr.



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