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Schicksalsveränderung

von

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Antworten, oder auch nichts?!

„Wusstest du davon?“ Sie Stimme Sesshomarus schallte schneidend durch das Speisezimmer, als dieser den Inu Halbgott gefunden hatte und blieb erhobenen Hauptes an der Tür stehen, worauf sämtliche Bediensteten augenblicklich den Raum verließen. Mit einem finsteren Blick starrte der Lord Kiyoshi an und marschierte dann geradewegs auf den Kopf der Tafel zu, wo er sich mit dem Rücken zur offenen Tür, durch die man einen Teil des Gartens sehen konnte, nieder ließ.

„Meint ihr die Tatsache, dass Kagome von meinem beinahe Tod träumt? Nein, davon wusste ich nichts, bis sie es mir regelrecht entgegen gebrüllt hatte.“ entgegnete er ihm ruhig, doch stand auf jeden Fall fest, dass das Verhör damit noch lange nicht beendet war. Sichtlich unzufrieden legte der Lord einen Arm auf dem Tisch ab und beugte sich ein Stück nach vorn.

„Was hat es damit auf sich?“ Kopfschüttelnd wich der Blauhaarige seinem Blick aus und starrte die blank polierte Tischplatte an, ehe er ergeben aufseufzte „Ich weiß es nicht... Ich habe keinerlei Erklärungen für ihre Visionen, noch dafür wieso gerade sie diese Bilder sieht. Ich wünschte es wäre anders, da ein Mädchen wie sie ein solches Grauen niemals zu Gesicht bekommen sollte.“

Ein dumpfer Knall ließ ihn, wie auch Sesshomaru zur Tür schauen, wo Akira mit einem finsteren Gesichtsausdruck stand. „Sie ist schon lange kein kleines Mädchen mehr.“ knurrte er, da ihm die letzten Worte des Blauhaarigen wohl nicht entgangen waren. „Kagome hat gelernt damit umzugehen. Sie mag zwar manchmal etwas überreagieren, wenn sie was nicht versteht, doch solltest du dich davor hüten sie als kleines naives Ding dahinzustellen. Sie verträgt mehr als man meinen mag auch wenn sie äußerst impulsiv sein kann.“ Die Worte des Schwarzhaarigen hallten in dem großen Raum nach, als der Wolf sich auf der gegenüberliegenden Seite von dem anderen Sohn Kurons nieder ließ. Er konnte seinen Anblick anscheinend nicht ertragen, weshalb seine Augen alles zu fixieren schienen, nur nicht die Gestalt Kiyoshis. Ein wenig belustigt beobachtete Sesshomaru die beiden Halbbrüder, doch passte es dem älteren anscheinend so gar nicht ignoriert zu werden. „Wir müssen darüber reden. Es bringt nichts...“ Fing dieser an, doch wischte Akira nur forsch seine Hand durch die Luft um ihn zum schweigen zu bringen „Wir müssen gar nichts, ich bin nur wegen Kagome hier. Alles andere ist mir egal.“ Kiyoshi warf seinem Halbbruder einen unzufriedenen Blick zu, doch war ihm klar, dass er dieses Gespräch auf später verschieben musste. Akira war wohl noch nicht so weit und dies musste er akzeptieren, auch wenn es ihm nicht passte. „Wenn das also geklärt wäre, sollten wir zum eigentlichen Thema zurück kehren.“ Vergessen war die kurze Konversation zwischen den beiden und damit hatte Sesshomaru nun ihre volle Aufmerksamkeit. „Ich wollte nicht wissen, ob du von ihren Träumen wusstest. Es ist vielmehr der Inhalt, der mich interessiert.“ „Ihr... meint, was sich vor 100 Jahren im Reich des Mondes ereignet hat?“ Augenblicklich hefteten sich die Augen des Blauhaarigen wieder auf die Tischplatte und wagte es auch nicht mehr aufzusehen. „Der Angriff erfolgte schnell, ich befand mich gerade in der Bibliothek...“ „Erspare mir die Details...“ fing Sesshomaru an ihn zu unterbrechen, doch hielt er inne und sah eben so wie Akira und Kiyoshi zur Tür, welche wenige Augenblicke daraufhin aufgeschoben wurde. Es verging einige Sekunden, als dann Kagome langsamen Schrittes den Raum betrat. Der Daiyoukai fluchte innerlich, da er noch vor der Frau die Informationen von dem Kami akuma erhalten wollte, doch war dies nun etwas in den Hintergrund gerückt als er bemerkte, in welch einer Tracht sie erschienen war. Da stand sie, in einem der Kimonos, welche er ihr zur Verfügung stellte und starrte ununterbrochen Kiyoshi an. Er musste zugeben, dass ihr diese Kleidung bei weitem besser stand, als jene, die sie sonst trug. Nicht nur, dass gewisse Körperzonen verdeckt waren, sie wirkte dazu auch nicht länger deplatziert. Sie sah nun aus wie eine Frau, die tatsächlich hier her gehörte. Sie gab das Bild einer lieblichen Schönheit ab, wäre da nicht dieser emotionslose Ausdruck in ihrem Gesicht, welchen sie wohl jedem ihr Fremden entgegen brachte. Ihr war nichts mehr von der Verwirrung und der Verzweiflung anzusehen, welche sie zuvor noch plagte. Aus irgendeinem Grund erfüllte es ihn mit Zufriedenheit dies zu sehen, es zeigte ihm, dass er sich keinesfalls in ihr getäuscht hatte. Diese Frau war neben ihm eine wahre Meisterin darin ihre Gefühle zu verbergen, nun für menschliche Verhältnisse wohl bemerkt. Akira hatte dennoch durchaus recht wenn er sagte, dass sie ziemlich impulsiv sein konnte und manchmal sogar überreagierte.
 

Kagome hatte große Mühe damit die aufkommenden Gefühle zu verbergen, als sie den großen Raum betrat und den Blauhaarigen erblickte. Ihr war absolut schleierhaft, wie er hier quicklebendig am Tisch sitzen konnte, doch war eines sicher. Sobald sie etwas im Magen hatte würde sie ihn ausquetschen, ob er nun wollte oder nicht. Sie ging beinahe im Schneckentempo, da sie sich ohne Stolpergefahr in dieser beengenden Kleidung nicht schneller fortbewegen konnte auf den beinahe vier Meter langen und ein Meter breiten Tisch zu, wo sie an dessen Ende stehen blieb. Sie wusste nicht genau, wie man sich im Mittelalter bei Tisch so gab, doch hatte sie vor langer Zeit mal einen Roman gelesen, wo ein junges Mädchen zu Gast bei einem König den Fauxpas beging sich einfach irgendwo niederzulassen. Zur Bestrafung wurde sie ausgepeitscht und für zwei Tage in den Kerker gesperrt. Wie es weiter ging, daran konnte sie sich nicht mehr so recht erinnern, doch würde sie diese Erfahrung sicherlich nicht teilen wollen. Mit einen Blick auf Sesshomaru, der sie anscheinend die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hatte verneigte sie sich leicht und sah ihn, als sie sich wieder aufrichtete abwartend an. Es war kaum zu bemerken, doch schien sein Mundwinkel kurz zu zucken, ehe er ihr zu nickte „Du kannst dich setzen, wohin du willst.“ Machte er sich etwa lustig über sie? Dieser Mistkerl, er schien ihre Unsicherheit wohl zu genießen. Vielleicht aber hatte sie ihn auch überrascht, was auch immer ihn so sehr amüsierte, sie hatte keinen Fehler gemacht. Lange musste Kagome nicht überlegen wo sie platz nehmen wollte und ließ sie auch sogleich zu Akiras Linken auf das weiche Kissen nieder. Noch immer wurde sie angestarrt, doch war es ihr sobald sie saß egal. Nun hatte sie keinen Fehler begangen, da selbst in der Neuzeit die Regel galt, der rechte

Platz neben einem Mann gehöre seiner Frau oder Geliebten. „Kagome...“ fing der Schwarzhaarige auch gleich voller Freude an, doch hob sie nur ihre Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. „Nicht jetzt. Wir sprechen nach dem Essen, ich fühle mich, als hätte ich seit Tagen nichts gegessen.“ Der Wolf nickte und schien zu verstehen. Sie wusste ja nicht, wie recht sie mit ihrer Aussage hatte. Die junge Frau zog es für´s erste vor zu schweigen, da sie nun nichts sehnlicher erwartete als die ihr vorhergesagte Mahlzeit und sie sollte auch nicht enttäuscht werden. Es verging wohl kaum eine Minute, als Kagome das öffnen einer Tür hinter sich vernahm und augenblicklich den Duft einer leckeren Mahlzeit in der Nase hatte. Jedenfalls hoffte sie, dass es etwas wohlschmeckendes und vor allem gares war, da sie sich in einem Dämonenhaushalt befand, wo alles roh vertilgt wurde. Kagome sah dabei zu, wie vor ihr eine Schüssel Reiß und ein hölzernes Tablett gebratenes Fleisch mit Gemüse vorgesetzt wurde, wobei sich die Mahlzeit der Youkai auf Fleisch bezog, welches wohl nur von der Flamme geküsst wurde. Ihr Blick huschte zu Sesshomaru der sie anscheinend noch immer beobachtete und warf ihm ein kurzes dankbares Lächeln zu, da sie annahm, dass er für ihr opulentes und vor allem totes Mahl verantwortlich war. Ihr Blick wurde zwar gleichgültig erwidert, doch schenkte sie dem keine Beachtung mehr. Als die anderen schon zu essen begannen legte die junge Frau, so wie es sich bei Tisch gehörte die Hände aneinander und murmelte „Guten Appetit“ ehe sie zu ihren Stäbchen griff und selbst ihrem schon grollenden Magen etwas zu führte.
 

„Nun...“ fing Kagome an und legte die Stäbchen bei Seite, als sie fertig war. Die Youkai hatten ihre Mahlzeit schon längst verdrückt, doch hatten sie geduldig darauf gewartet, dass auch die junge Frau zu ende aß. Ihr Blick richtete sich direkt auf den Blauhaarigen, ehe sie weiter sprach „Bevor ich beginne meine Fragen an...“ Für einen Augenblick hielt sie inne und sah den Kami akuma weiter an, bis er endlich begriff und ihr seinen Namen verriet. „Also bevor ich Kiyoshi meine Fragen stelle, würde ich gerne wissen, was genau geschehen ist.“

„Nachdem du eingeschlafen bist, bist du nicht mehr aufgewacht, bis heute jedenfalls.“ Teilte Akira ihr auch gleich mit. Kagome jedoch warf ihm einen kurzen Seitenblick zu und ließ daraufhin ihren Blick durch den Raum schweifen. „Das ist mir nicht entgangen.“ entkam es ihr sarkastisch „Ich will wissen, was geschehen ist und wie lange ich geschlafen habe.“

„Drei Tage“ Augenblicklich hielt sie in ihrem Tun inne und starrte mit leicht geweiteten Augen einen imaginären Punkt an der Wand an. Sie fragte sich gerade, was sie dazu brachte so lange in Dunkelheit zu verharren, ohne davon auch nur etwas mitbekommen zu haben, da fuhr Sesshomaru auch schon fort „Nachdem du eingeschlafen bist erwachtest du noch in der selben Nacht. Du schienst von irgendwas besessen und bist durch mein halbes Land marschiert um ihn aufzusuchen.“ Innerlich geschockt sah sie den Daiyoukai an und folgte dessen Blick, welcher auf Kiyoshi lag.

„Du hast schwarze Magie angewandt um ihn aus seinem Gefängnis zu befreien.“ "Schwarze Magie?" entkam es ihr halblaut, erhielt darauf jedoch nur ein Nicken. Eigentlich sollte sie sich Fragen, woher sie über solche Fähigkeiten verfügte, doch rückte dies in Anbetracht der Umstände und die Tatsache, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmte in den Hintergrund. Ihr Blick wurde um einiges nachdenklicher, als sie dem Blauhaarigen in die Augen sah und leise ihre Vermutung mitteilte. „Dann warst du es, der in meinem Traum zu mir sprach. Du warst es, der mich um Hilfe bat und meinte, es wäre mein Schicksal dich zu befreien. Doch da stellt sich mir dir Frage, wieso ich?“ Der Kami akuma jedoch sah zur Seite und fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare, als würde er sich winden darauf zu Antworten.

„Sprich endlich. Schließlich hatten wir eine Abmachung. Ich befreie dich und du sagst mir, wer ich bin.“ Nun sah er sie wieder direkt an, wobei sich seine Augen ungläubig ein Stück weiteten. Doch konnte sie auch einen hauch Trotz darin erkennen, was sie in diesem Moment beinahe zur Weißglut trieb. Doch war er es, der seiner Unzufriedenheit Luft machte. „Eine Abmachung, an die ich mich nicht einmal erinnern kann. Diese Unterhaltung, soweit sie auch stattgefunden hatte spielte sich im Reich der Träume ab. Ich habe keine Ahnung, wie ich dort hin gelangen soll, wenn ich doch die ganze Zeit in einer Art Trance ähnlichen Tiefschlaf verweilte.“ Beinahe hätte sie aufgelacht. Für einen Youkai war dieses Exemplar wohl weniger scharfsinnig. Eine Schande wie Sesshomaru nun sagen würde, zu seinem Bedauern gehörte dieser hier auch noch seiner Rasse an. „Tiefschlaf du Genie. Wann träumt man, wenn man schläft. Du solltest nachdenken, ehe du sprichst.“ Sie hörte ihn knurren, was wohl hieß das ihre Beleidigung gesessen hatte. Dumm nur für ihn, dass es sie nicht im mindesten interessierte. Ohne die Miene zu verziehen hielt sie den Blickkontakt aufrecht, was wie sie wusste einer eindeutigen Herausforderung gleich kam. Seine Gesichtszüge verhärteten sich, doch hielt er sich anscheinend zurück sie aufgrund ihrer Unverschämtheit zur Rechenschaft zu ziehen. Stattdessen fegte er sein langes blaues Haar von der Schulter und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist für deine Verhältnisse ziemlich herablassend und Unverschämt noch dazu.“

„Ach und welch Verhältnisse meinst du damit? Du spielst doch jetzt damit nicht auf die Tatsache an, dass ich ein Mensch bin.“ Diese verdammten Dämonen und ihre Meinung sie wären besser als all die anderen, wie sehr sie das doch hasste.

„Ich meine vielmehr die Verhältnisse der Unwissenheit. Du forderst Antworten und beleidigst mich im Gegenzug, denkst du das das klug ist?“ Daher wehte also der Wind. Kagomes Mundwinkel zog sich leicht nach oben, als ihr klar wurde, dass Kiyoshi beleidigt war.

„Halte dich einfach an unsere Vereinbarung. Du solltest dabei nicht vergessen, dass du nur meinetwegen wieder frei bist.“ Der Ausdruck in seinen Augen zeigte ihr, dass sie mit dieser Aussage eindeutig die Oberhand gewann. Vielleicht ließe sich damit ja noch was anfangen, doch zuerst wollte sie Antworten.
 

„Wie du willst. Dann stelle deine Fragen.“ gab der Blauhaarige schließlich seufzend auf und sah sie abwartend an. Kagome jedoch hielt einen Augenblick inne. Sie dachte darüber nach, welche Frage sie im Moment am meisten reizte. Zu ihrer eigenen Verwunderung ging es dabei nicht um ihre persönliche Veränderung.

„Was geschah damals im Reich des Mondes? Wer war die Person, durch dessen Augen ich all das sehe.“

„Was genau passiert ist, kann ich dir nicht sagten.“ gab Kiyoshi zögern zu und zeigte damit deutlich, dass es ihm unangenehm war darüber sprechen zu müssen. Wenn es für sie selbst nicht so wichtig wäre hätte sie es ihm erspart, da sie es durchaus nachvollziehen konnte wie es war über seine schmerzerfüllte Vergangenheit sprechen zu müssen. Dennoch ließ sie ihn dies nicht sehen, er war trotz ihrer Träume ein Fremder und wollte ihm nicht die Gelegenheit geben ihre Gefühle zu seinem Vorteil zu nutzen.

„Dann teile mir mit, was du weißt.“ Eiskalt hatte sie es ihm entgegen geschleudert und spürte daraufhin auch gleich den Blick von Akira auf sich. Was hatte er denn bitte erwartet? Sollte sie dabei auch noch Kiyoshis Hand halten und sagen ´Hey wir sind für dich da?´ Sie hatte ihm versprochen offener zu sein, jedoch galt dieses Versprechen ihren Freunden gegenüber und dabei beließ sie es auch.

„Es geschah vor etwa 100 Jahren...“ fing Kiyoshi dann an und starrte sie dabei an, als würde er ganz versunken in deinen Erinnerungen durch sie hindurch schauen. „Das der Gott des Feuers sich in das Reich geschlichen hatte, bekam niemand mit, bis zu dem Moment, als das Schloss in Flammen aufging. Ich befand mich zu der Zeit in der Bibliothek, als eine der Wachen hinein kam und ich erfuhr, dass wir angegriffen wurden. Mein Weg führte mich durch das Schloss, doch begegnete ich nur Feuer und Verwüstung. Die meisten waren bereits tot, so suchte ich nach dem nächsten Ausgang und sah, wie die Königin durch Fudos Hand fiel. Allein Sakura-Hime hatte überlebt und stand ihm gegenüber.“ Kagome schluckte, also war ihr Traum wohl näher an der Realität dran, als ihr lieb war. Sie sah haargenau dabei zu, wie das Reich des Mondes und die Herrscherfamilie vernichtet wurde.

„Ich sehe in meinen Träumen also alles durch die Augen der Mondprinzessin Sakura?“

Der Blauhaarige nickte langsam, worauf die den Kopf verwirrt zur Seite neigte

„Aber wieso?“ Kiyoshi ließ ein Schnauben verlauten und sah weg, als könne er ihren Anblick nicht ertragen und sagte „Das ist mir ebenso unklar wie dir.“

„Was ist dann geschehen? Du hast ihr etwas zu gerufen, doch was waren deine Worte?“ frage sie, da das Ende des Traumes ihr am meisten Kopfzerbrechen bereitete.

Der Blauhaarige seufzte tief, als müsse der sich dazu durchringen. Er wollte nicht und zeigte dies auch offen. Es war irgendwie merkwürdig, wie Kagome feststellte. Dämonen schienen sich ständig aufs oberste Treppchen zu stellen und verachteten die Menschen, doch gaben die meisten von ihnen ihre Gefühle bedingt öffentlich preis. Wieso hatte sie dann immer das Bild von kaltblütigen Monstern im Kopf gehabt wenn sie an Youkai dachte, wenn doch offensichtlich Sesshomaru der einzige war, der sich wie ein Eiszapfen benahm? Lag es vielleicht daran, dass er ein Daiyoukai war, oder besaß er ebenso eine weniger rosige Vergangenheit? Nun darüber konnte sie sich auch noch später Gedanken machen, vielmehr ging es nun darum den Blauhaarigen zum Sprechen zu bringen. „Nun sag schon.“ forderte sie auf, worauf er ihr einen vernichtenden Blick zu warf und knurrte „Du weißt doch ganz genau, was geschehen ist. Sie ist ebenso wie all die anderen gefallen.“ Kagomes Geduldsfaden schien kurz vorm reißen, wieso stellte sich dieser Hund eigentlich so stur an „Das meinte ich auch nicht. Du wurdest erschlagen, doch sitzt du mir hier nun gegenüber. Außerdem will ich wissen, was du ihr zu gerufen hast!“ Ihr Gegenüber krallte sich beinahe an der Tischplatte fest, um aufgrund ihrer Hartnäckigkeit die Beherrschung nicht zu verlieren.

„Die Mauern des Schlosses haben mich zwar unter sich begraben, doch hatte ich es überlebt. Als ich mich befreite war die Prinzessin verschwunden, Fudo hatte sie vollkommen ausgelöscht. Er hatte mich zwar entdeckt, doch konnte ich noch fliehen, ehe er mir etwas anhaben konnte. Etwa sechs Monde später hat er mich aufgespürt und in die ewige Dunkelheit gesperrt, in der ich hätte auf ewig verweilen müssen. Doch bist du aufgetaucht und hast mich befreit.“

Damit hatte sie die Antwort darauf, was ihm widerfahren war, doch hatte er noch immer geschwiegen, was seine Worte an die Hime anging. Wieso schwieg er nur? In diesem Moment kam ihr da ein Verdacht, der ebenso die Schmerzen erklärte, die sie nach ihrem erwachen vor ein paar Tagen spürte.

„Standen du und die Prinzessin euch näher?“ Bei diesem Worten versteifte sich der Inuyoukai vollkommen. Sein Blick wurde eisern, als er sie fixierte und sagte „Meine Beziehungen zur Königsfamilie sind hier nicht von belang.“ Wenn er sich da mal nicht irrte. Kagome hatte nicht vor nachzugeben „Da irrst du dich, es spielt sehr wohl eine Rolle.“

„Nein tut es nicht, du siehst lediglich wie sie damals ums Leben kamen. Alles andere geht dich nichts an.“ brauste er auf und wurde nun zunehmend wütender. Damit hatte sie die Bestätigung, doch Kagome ersparte ihm nichts.

„Sie hat dich geliebt.“ sprach sie dann mit ruhiger Ernsthaftigkeit aus. Kiyoshi schienen ihre Worte jedoch weder zu erstaunen, noch freute er sich darüber. Vielmehr sah er ihr mit unverhohlenem Spott und Wut verzerrter Miene entgegen. „Was weißt du denn schon? Glaube ja nicht, dir aufgrund der paar Bilder in deinem Kopf ein Urteil darüber bilden zu können, wie es in der Prinzessin aussah. Niemals könntest du, die hier vor mir sitzt und sich so kaltherzig gibt verstehen was es bedeutet zu lieben, also tu mir und dir selbst einen Gefallen und erspare uns diese Heuchelei.“ Stille hatte sich ausgebreitet, als Kiyoshi zu sprechen aufhörte und sich mit Kagome ein Blickduell zu liefern schien.
 

Während Sesshomaru sich eine Schale Sake nach der anderen einverleibte und dem ganzen amüsiert folgte, da er sich eine vielversprechend handgreifliche Auseinandersetzung zwischen Sucher und Schützling erhoffte, starrte Akira mit deutlich geweiteten Augen seine Freundin an. Er versuchte irgend ein Anzeichen dafür zu finden, dass der Inu zu weit gegangen war und fürchtete jeden Moment, dass die junge Frau ohne weiteres auf eben diesen los gehen würde. Doch blieb sie zum erstaunen ihrer Begleiter wo sie war und brach nach einer Weile den Blickkontakt ab. Ihr Kopf wandte sich nach links, wo sie durch die geöffnete Tür hinter Sesshomaru auf den Garten hinaus schauen konnte. „Du irrst dich.“ fing sie leise an und hielt für einen Moment inne, als ihr ein leichter Luftzug ins Gesicht blies. Dann sah sie wieder zu Kiyoshi, der sie weiterhin stur betrachtete und atmete einmal, sich darauf vorbereitend den ganzen Schmerz dieser einen Nacht wieder hervor zu holen, tief durch. „Du irrst dich, wenn du denkst ich wüsste nicht, wie es in ihr aussah. Ich weiß es sehr genau, auch wenn ich darauf herzlich gern verzichtet hätte... Doch werde ich diesen Schmerz ganz sicher niemals wieder vergessen können. Das Gefühl, als würde mir mit einer rostigen Klinge die Brust aufgeschnitten... direkt durch mein Herz hindurch und das bei vollem Bewusstsein. Das Gefühl, als würde mir die Luft abgeklemmt werden, das tiefe schwarze Loch in das man fällt, vollkommen regungslos da steht und sich allem hilflos ausgeliefert fühlt. Das Gefühl, als würde man von nun an in ewiger Dunkelheit leben und die Sonne niemals wieder aufgehen sehen." Für einen Augenblick hielt sie inne und betrachtete dabei weiterhin die nun erstaune Miene Kiyoshis. "Auch wenn ich glaubte es wäre unmöglich, doch empfing ich diese Gefühle von Sakura und später auch von dir.“ Als Kagome ein weiteres mal inne hielt, konnte sie sehen, wie die Augen ihres Gegenübers einen fassungslosen Ausdruck annahmen, wobei dieser seinen Mund leicht öffnete. Doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen, da sie ohnehin schon wusste, was er fragen wollte. „In der Nacht, bevor ich dich aus deinem Gefängnis befreite traf ich dich in meinem Traum. Wir standen uns zwar nicht gegenüber, du sprachst zu mir und da nahm ich deine Gefühle war, doch hatte ich diese wohl falsch gedeutet. Deine Sehnsucht galt nicht nur der Freiheit.“ Kagome hatte große Probleme sich den erneuten Schmerz, der die Erinnerungen daran hervorholte nicht nach außen vordringen zu lassen. Auch wenn die Worte des Blauhaarigen für gewöhnlich an ihr vorbei gegangen wären, so rissen sie dennoch alte Wunden auf. Er konnte zwar nicht wissen, wie viel Liebe einst in ihr gesteckt hatte, bevor man ihr alles nahm, doch würde sie ihm dies nicht so ohne weiteres verzeihen. Mit dem unangenehmen Druck auf der Brust und dem Gefühl gleich in Tränen auszubrechen erhob sie sich.

„Es bringt nichts mich noch weiter mit jemanden zu unterhalten, der nicht gewillt ist mir die gewünschten Antworten zu liefern.“ Nach einem respektvollem Nicken Richtung Sesshomaru machte sie sich auf den Weg den Raum zu verlassen, doch wollte Kiyoshi dies anscheinend verhindern. Schneller als sie reagieren konnte, war er aufgesprungen und hielt sie an ihrem Handgelenk gepackt zurück „Verzeih, ich wollte nicht...“ Die Schwarzhaarige jedoch entriss ihm ihre Hand, ohne darauf zu verzichten ihm einen tödlichen Blick zu zu werfen und ging weiter „Spar es dir und betrachte deine Schuld mir gegenüber als beglichen. Du bist mir in keinster Weise mehr Rechenschaft schuldig, ich werde schon allein heraus finden wer ich bin. Ich brauche auch keine Form des Dankes von dir, ersparen wir uns doch einfach diese Heuchelei.“ Damit rauschte sie auch schon aus den Raum heraus und ließ die drei Youkai allein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rinnava
2015-02-15T16:35:28+00:00 15.02.2015 17:35
sper tolles Kapi
ich liebe es und mach schnell weiter
Lg Rin
Von:  cindy-18
2015-02-15T16:11:50+00:00 15.02.2015 17:11
hammer das wir immer intresannter ;D
Von:  Otaku64
2015-02-14T21:55:48+00:00 14.02.2015 22:55
*ganz große Augen hab* du spannst uns aber echt auf die Folter
ist aber ein schöner kapitel ~♥


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