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Thunder and lightning

Auf Regen folgt immer Sonnenschein...
von

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Regen zieht auf

„Ah, verdammt, ich bin zu spät!“, Usagi schreckte beim Anblick auf ihren Wecker kerzengerade nach oben.

„Schon ein Uhr? Warum hast du mich nicht geweckt, Luna? Ich hab mir doch extra den Wecker gestellt. Luna?“

Das Mädchen schaute sich. Aber statt ihrer Katze entdeckte sie nur einen Zettel.

„Guten Morgen Usagi! Ich bin schon früh aufgestanden und zu Artemis. Verschlaf nicht und viel Spaß mit den Mädels. Seid auf der Hut. Der Feind des Dunklen Königreiches lauert überall. Luna!“

Sie ließ den Brief sinken. Luna war einfach gegangen, ohne sie zu wecken und Bescheid zu geben. Und dann schrieb sie auch noch, sie solle nicht verschlafen. Ironie pur. Doch Usagi durfte keine Gedanken mehr daran verschwenden. Schon wieder waren fünf Minuten verstrichen und sie bräuchte mindestens noch weitere zwanzig, um sich fertig zu machen. Das ausgiebige Frühstück konnte sie knicken. Alleine bis zum Hikawa-Tempel brauchte sie noch mal zwanzig Minuten. Genervt stöhnte sie auf. So stressig hatte sie sich den Start in ihr familienfreies Wochenende nicht vorgestellt. Hektisch rannte sie ins Bad, um sich die Zähne zu putzen und ihre Haarknoten neu einzudrehen. Gott sei Dank hatte sie darin Routine und so war sie nach knappen zehn Minuten fertig. Kaum war sie wieder im Zimmer, suchte sie sich ihre Klamotten zusammen.

„Die Shorts, das Shirt und noch frische Söckchen. Fertig.“, sprach sie zu sich selbst und rannte kurz darauf die Stufen hinunter. Immer zwei auf einmal. In der Küche schnappte sie sich noch Taiyaki und zwei Senbei, bevor sie in den Flur stürmte und sich ihre dünne Strickjacke schnappte, in ihre Schuhe schlüpfte und hinaus rannte.

So schnell wie sie konnte, rannte sie die Straße hinunter und bog in den Weg zum Hikawa-Tempel ein. Unterwegs schaute sie immer wieder auf ihre Armbanduhr, um noch zu sehen, ob sie in der Zeit lag. Was erstaunlicherweise zutraf. Pünktlich um zwei Uhr stand sie an der obersten Stufe des Tempels und winkte ihren Freundinnen zu.

„Das fass ich jetzt nicht. Usagi, du bist pünktlich?“, erstaunt sah Rei sie an.

„Ja. Und das, obwohl ich verschlafen habe.“, grinste Usagi atemlos.

„Typisch…“, kam es von Ami.

„Unsere…“, antwortete Makoto.

„Usagi!“, vollendete Minako.

„Dann können wir ja jetzt los. Hast du dein Geld?“

„Sicher Rei. Genau hier in meiner Tasche.“

„Sicher? Schau lieber noch mal nach.“

„Mensch Rei.“, aber Usagi tat es und begann in ihrer Tasche zu wühlen.

Schlüssel.

Taschentücher.

Lipgloss.

Taschenspiegel.

Fahrkarte.

Brosche.

Handy.

Aber keine Geldbörse.

„Verdammt!“, fluchte sie.

„Okay. Usagi, du fährst noch mal zurück und wir treffen uns dann am Kaufhaus ‚Shibuya 109’.“, schlug Ami vor und alle nickten.

„Gut. Ich beeil mich. Bis dann!“

„Bis dann!“, winkten ihr ihre Freundinnen hinterher. Sie wussten, dass sicher irgendwas schief gehen würde. Das Usagi mal pünktlich war, war sehr seltsam gewesen.
 

Usagi fluchte auf dem Heimweg vor sich hin. Die Mädchen würden einige Zeit brauchen bis sie in Shibuya waren. Also musste sie sich nun auch nicht mehr abhetzen. Statt zu rennen, schlenderte sie nun die Straße entlang. Auf dem Weg zu ihrem Elternhaus fiel ihr auf, dass sich der Himmel immer mehr zuzog. Statt dem strahlenden Sonnenschein hingen nun nur noch schwere dunkle Wolken am Himmel. Usagi beeilte sich nach Hause zu kommen. Sie wusste, dass sie nur noch zweimal um die Ecke biegen musste, dann wäre sie zuhause gewesen. Doch genau in dem Moment begann es, wie aus Eimern zu schütten. Jetzt begann sie doch wieder zu rennen. Aber der Wettergott meinte es nicht gut mit ihr. Als sie endlich an ihrem Elternhaus angekommen war, war sie nass bis auf die Knochen.

„Na wirklich klasse. Bei dem Wetter kann ich auch gleich zuhause bleiben.“ Sie ahnte, dass es die anderen auch erwischt hatte und wählte Amis Handynummer, um noch einmal nachzufragen.

„Ami? Ja ich bin’s. Regnet es bei euch auch wie aus Kübeln? – Ah, okay, ihr seid gar nicht aus dem Bahnhof raus. – Nein, ich glaub auch, dass wir das knicken. Ich bin nass und nässer und hau mich lieber gleich unter die Dusche, bevor ich noch eine Erkältung bekomme. – Gut, ihr fahrt auch alle wieder heim. Na gut, dann sehen wir uns morgen Nachmittag im Crown? – Ja, aber ich sag euch lieber keine Zeit. – Genau, bis dann! Tschüss.“

Usagi steckte ihr Handy wieder ein und kramte nun nach ihrem Schlüssel.

„Wo ist der nur?“

Ihr schwante böses, als sie ihn nach einer viertelstündigen Suche immer noch nicht gefunden hatte.

„Verdammt. Was mach ich denn nur? Der Schlüssel im Haus. Das Geld im Haus. Und ich bin klitschnass. Nicht mal Luna ist zuhause. Und bei dem Wetter wird sie auch nicht mehr heim kommen. Was mach ich denn jetzt? Naru ist auch nicht in der Stadt. Manno!“

Verzweifelt jammerte sie rum und schaute sich um. Niemand war da, der ihr hätte helfen können. Sie überlegte fieberhaft. Dann fasste sie den Entschluss, ins Crown zugehen. Auch wenn es immer noch Bindenfäden regnete. Aber es war jetzt eh schon egal. Sie war klitschnass und würde auch nicht mehr so schnell trocken werden. Vielleicht konnte sie ja im Crown im Aufenthaltsraum die Nacht verbringen. Bei Motoki würde sie nicht schlafen können. Der besaß nur ein kleines Ein-Zimmer-Appartement und da würde sie keinen Platz haben. Und der Pausenraum war besser als nichts.
 

Kleine Pfützen bildeten sich unter Usagis Füßen, als sie eine halbe Stunde später das Crown betrat. Das Café war wie ausgestorben, was bei dem Wetter auch kein Wunder und Usagi nur recht war. Nur zwei Personen waren überhaupt anwesend und diese beiden richteten ihren Blick nun zu dem klatschnassen Mädchen, das auf sie zukam.

„Oh je, Usagi-chan, wie siehst du denn aus?“, Motoki rannt in den Pausenraum und kam mit einem Handtuch wieder, dass er ihr um die Schultern legte.

„Bin in den Regen gekommen.“

“Das dachten wir uns. Hattest du denn keinen Schirm dabei?“

Sie schüttelte den Kopf und setzte sich neben Mamoru, der am Tresen saß. Flüchtig schaute sie ihn an. Sah sie da so etwas wie Mitleid in seinen Augen? Nein, das konnte nicht sein. Unbemerkt schüttelte sie den Kopf.

„Ich war mit den Mädels zum Shoppen verabredet. Aber ich hab mein Geld zuhause liegen lassen und als ich noch mal zurück bin, kam ich voll in den Regen. Ich hab dann Ami angerufen und sie haben beschlossen, lieber alle heim zu fahren. Wir hatten alle keinen Schirm bei und die Mädels sind wohl auch aufgeweicht.“

“Und warum bist du dann hier und nicht zuhause?“

“Ich hab meinen Schlüssel liegen lassen. Im Flur.“

“Du hast dich ausgesperrt, Odango? Das ist echt typisch für dich.“, grinste Mamoru sie breit an.

„Halt den Mund, Baka.“, sie schaute ihn finster an, was er gekonnt ignorierte. Dann wandte sie sich an Motoki.

„Kann ich hinten im Pausenraum schlafen? Nur für die eine Nacht, bitte!“

„Sorry, Usagi. Das geht nicht. Wegen der Versicherung. Wenn dir hinten was passiert, riskier ich meinen Kopf. Außerdem ist der Chef morgen Früh da und wenn der dich findet, flieg ich raus. Du weißt, dass ich den Job brauche.“

Usagi nickte seufzend.

„Kannst du nicht zu Rei oder den anderen?“

„Nein. Das ist mir echt zu peinlich. Rei würde mich meinen Lebtag nur damit aufziehen.“

„Womit sie nicht ganz unrecht hätte, Odango!“, erneut grinste Mamoru sie an. Aber als er in ihr Gesicht blickte, verstummte er augenblicklich. Er konnte Tränen in ihren Augen glitzern sehen.

„Was ist mit Naru?“, fragte Motoki und schob ihr eine heiße Schokolade mit eine Extraportion Schlagsahne über den Tresen.

“Ist mit ihrer Mutter in Kyoto und besucht Verwandte. Was soll ich denn nun tun?“, verzweifelt und erschöpft legte sie ihren Kopf auf ihre verschränkten Arme. Im Moment hatte sie ganz gegen ihre Natur nicht mal Lust auf die heiße Schokolade.

„Komm mit!“, Mamoru erhob sich und legte neunhundertfünfzig Yen auf den Tresen.

„Was?“, verwirrt schaute Usagi auf.

„Ich sagte, komm mit. Du kannst die Nacht bei mir auf der Couch schlafen.“

„Was?“

“Hörst du schlecht?“

“Nein, aber warum?“

“Ist doch egal. Vielleicht weil ich Mitleid mit dir habe. Vielleicht einfach nur aus einer Laune heraus. Egal. Nimmst du das Angebot an?“

„Ja. Danke!“, unsicher schaute sie ihn an, dann zu Motoki, der ihr aufmunternd zu nickte.

„Dann komm!“, er zog seine Jacke an und hielt ihr die Tür auf, durch die sie schnell huschte.

„Hast du einen Schirm dabei?“

„Was besseres. Da drüben.“

Sie folgte seinem Fingerzeig und schaute auf seinen roten Sportwagen.

„Wow!“

„Danke. Na los!“

Sie nickte und rannte mit ihm in großen Schritten hinüber zum Wagen. Penibel achtete sie darauf, dass geliehene Handtuch von Motoki auf den Ledersitz zu legen, damit er nicht durchgeweicht wurde. Mamoru bemerkte es, als er sich neben sie setzte und lächelte.

„Hättest du nicht machen müssen, Odango. Das ist nur Kunstleder.“

“Wusste ich nicht.“

“Ich weiß. Hör mal, ich hab nichts mehr im Kühlschrank. Ich schlag vor, wir fahren schnell zu einem Supermarkt und ich kauf uns was ein. Hast du besondere Wünsche?“

Sie glaubte sich verhört zu haben. War er gerade nett zu ihr?!

„Ähm. Ich esse eigentlich alles. Sofern es schmeckt.“

„Dacht ich mir. Hast du aber spezielle Wünsche?“

“Hm, also Kushiage, Takoyaki, Yakitori, Yakisoba, Dango, Onigiri und…“

„Okay, was hältst du davon, wenn ich uns Yakitori mit Dango mache und als Nachspeise Schokoladenpudding?“

“Echt?“

“Echt!“

„Das wäre echt super.“

“Dachte ich mir.“, er drehte den Schlüssel und das Auto sprang surrend an.

„Mamoru?“

Er drehte sich überrascht um. Noch nie hatte sie ihn so genannt. Meist war er nur der Baka. Er schaute in ein lächelndes Gesicht.

„Hm?“

“Danke!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, weil ich so guter Laune und höchst motiviert bin, folgt gleich Nummer 2 ^.^
Kommentare und Kritik wie immer erwünscht!

Liebe Grüße,
Vienne

PS: Die ganzen Gerichte hab ich über Wikipedia gefunden ^.- Und 950 Yen waren zum gestrigen Umrechnungskurs ungefähr 7 Euro. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  KagomeKizu
2015-09-18T06:58:47+00:00 18.09.2015 08:58
Typisch Usagi. 😊
Es ist sehr nett von Mamo, das er Usagi bei sich aufnimmt.

Lg
Kago
Von:  -Luna-
2014-03-02T19:08:40+00:00 02.03.2014 20:08
Typisch Usagi - von einem Ungeschick ins nächste. Erst Geldbörse vergessen, dann voll in den Regen und natürlich den Schlüssel vergessen. Hach :D Aber is ja mega lieb von Mamoru, dass er sie dann mit zu sich nimmt. Nu bin ich aber gespannt, was hier nun passiert :)
Von:  InuKa93
2014-01-30T14:50:08+00:00 30.01.2014 15:50
Das ist aber sehr nett von Mamoru, dass er Usagi hilft. Da möchte man doch gleich wissen, wie es weiter geht und ob sich die beiden näher kommen. ^.^
Super Kapi! ;)
Antwort von:  Vienne
30.01.2014 17:11
Danke ^.^ Na dann lies schnell weiter ^.~


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