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Kasai to Mizu

Feuer und Wasser
von

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Erinnerungen an das erste Treffen


 

Kapitel 12: Erinnerungen an das erste Treffen

 

Schweigend standen die Beiden da. Keiner sagte ein Wort. Wie konnte sie nur so etwas sagen? Sie war bereit zu sterben? So ein Quatsch! „Kasai, warum…?“, fing Ruffy an, doch unterbrach ihn die feste Stimme der rothaarigen. „Ist doch wahr. Ich bereue nichts, Ruffy. Ich werde mit Mizu kämpfen und wenn ich dabei draufgehe, ist es mir egal.“ Ihre Stimme war überzeugend, keinerlei Trauer oder Furcht war zu vernehmen, doch der schwarzhaarige hatte seine Zweifel. Ja, ihre Stimme war überzeugend, aber ihre Haltung passte einfach nicht dazu. Die Schultern hingen, ihr Blick war gesenkt und die Hände zu Fäusten geballt. Von außen sah sie eher gezwungen aus, diese Worte auszusprechen. Es war einfach nicht sie selbst. „Rede keinen Quatsch, Kasai!“, kam es etwas lauter von hinten. Sabo stand im Türrahmen, hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah nicht gerade freundlich aus. Es nervte ihn, dass die junge Revolutionärin so etwas sagte. Desinteressiert drehte sich Kasai um. „Ich rede keinen Quatsch, das versteht ihr sowieso nicht. Trommel lieber die anderen zusammen, anstatt mir Moralpredigten zu halten!“ Tief seufzte er, er musste eben ihre Befehle befolgen. Aber später würde er bestimmt noch einmal mit ihr reden. „Ist gut. Wo genau?“ „Hier, an Deck. Ich hab nicht sehr viel zu sagen.“ Damit drängte sie sich an ihm vorbei. „Sag mal, Sabo, warum lässt du dich von ihr so herumkommandieren?“, fragte Ruffy kurze Zeit später nach. Er verstand einfach nicht, warum sie ihn so in der Gegend rumscheuchte. Seufzend lehnte sich der blonde gegen den Holzrahmen der Tür und antwortete: „Sie ist meine Vorgesetzte. Mein Captain, sozusagen.“ „Ich dachte, ihr seid Partner.“ Er legte den Kopf schief und sah sein Gegenüber verwirrt an. Kasai hatte immer von „Partnern“ gesprochen, warum denn jetzt „Captain“? „Guck, Ruffy, das ist so, eigentlich sind wir Partner, aber ich habe ihre Befehle zu befolgen. Sie ist die Vize-Oberoffizierin der ganzen Armee, also steht sie nur unter Dragon. Dein Vater ist der einzige, der ihr Befehle geben darf. Ich bin damals, als Dragon meinte, sie brauche einen Partner, ihr zugeteilt worden. Ich bin zwar länger bei der Revolution, aber sie ist dafür viel stärker und…pflichtbewusster, als ich. Und ehrlich gesagt, ich könnte sie mir gar nicht als eine befehlsausführende Person vorstellen. Sie hatte eben schon immer das Sagen.“, erklärte er. Er erinnerte sich an ihren ersten Auftrag als Team. Kasai hatte sofort das Ruder in der Hand gehabt, sie war der Boss, niemand sonst. Auch jetzt war es so und alle hatten sich mittlerweile daran gewöhnt. Sie kümmerte sich um Strategien, spezielle Aufträge und oft auch um die Neulinge, die meistens meinten, sie selbst wären der Boss und niemand hätte ihnen etwas zu befehlen. Diese Leute hatten immer falsch gedacht. Nicht selten kam es vor, dass viele von eben diesen den kleinen Saal, in der die rothaarige ihren „Unterricht“ gab, mit blauen Flecken und Beulen verließen. Bei diesem Gedanken musste er unwillkürlich grinsen. Er selbst war einmal in diesem Unterricht gewesen, aber nur einmal. Eigentlich mussten die Neulinge drei- bis viermal dorthin und das ganze drei Stunden am Stück, aber gab es auch Ausnahmen, die die rothaarige bestimmte. Er war solch eine Ausnahme gewesen. Ein Neuling war er natürlich auch nicht gewesen. „Wie habt ihr Beide euch eigentlich kennengelernt?“, meinte der schwarzhaarige neugierig. Es interessierte ihn wirklich brennend. Kurz schaute Angesprochener auf, doch schweifte sein Blick zur Reling, zu welcher er sich nun bewegte. Er setzte sich auf diese und lächelte vor sich hin. Das waren ein paar schöne Erinnerungen. „Setz dich, ist eine längere Geschichte.“

 

Vor eineinhalb Jahren im Hauptsitz der Revolutionsarmee

Gelangweilt saß der blonde auf dem hölzernen Stuhl an dem, ihm zugeteilten, Schreibtisch im Hörsaal. Laut wurde durcheinandergeredet. Die ganzen Neulinge ahnten noch gar nicht, wer hier gleich als Lehrkraft in den Raum treten würde. Auch Sabo nicht, obwohl er gar kein Neuling war. Hier saß er nun, zwischen vierunddreißig Grünschnäbeln und wartete auf die „Lehrerin“. Als er hier angefangen hatte, gab es so jemanden noch nicht. Tief seufzte er und bettete seinen Kopf auf seine Arme, welche auf dem Tisch verschränkt waren. Lust hatte er so gar keine, was verständlich war. Er war kein Neuling, doch musste er trotzdem hier sitzen. Wenn er so darüber nachdachte, er war es ja eigentlich selbst schuld. Immerhin hatte er Ivancov gefragt, wie man denn in den nächsten Level aufsteigen konnte. Mit „Level“ war die Stufe gemeint, in die man aufsteigen konnte. Er war jetzt auf Stufe vier, also die Mittelstufe, wo man mittelschwere Aufträge bekam. Dragon war auf Stufe sieben, also die Chefetage. Die Leute unterhalb von Stufe fünf bekamen ihn selten bis gar nicht zu Gesicht, was Sabo ziemlich störte. Er wollte weiter nach oben, schwerere Aufträge erledigen, denn diese, die er jetzt bekam, waren zu einfach für ihn. Er brauchte mal wieder eine Herausforderung. Dafür musste er jetzt jedoch erst einmal in diesen dämlichen Unterricht, damit die zuständige Lehrerin ihn einschätzen konnte. Sie musste entscheiden, wie es mit ihm weiterging. Plötzlich öffnete sich die Türe. Die Stimmen im Raum verstummten sofort und kurz darauf trat schüchtern ein lilahaariges Mädchen ein. War sie etwa die Lehrerin? „Guten Tag, liebe Neulinge. Ich bin Yuka.“ Durch die Reihen drang ein leises Gemurmel. Neben dem Blonden wurde getuschelt. „Ist das etwa die Lehrerin? Ich dachte, die wäre so streng.“, kam es links von ihm. Genervt rollte er mit den Augen, Gerüchten sollte man eben kein Glauben schenken. „Ich bin hier, um eure Lehrerin zu entschuldigen. Die Offizierin befindet sich in einem wichtigen Gespräch mit dem Chef. Sie wird sich etwas verspäten, aber sie sollte in zehn bis fünfzehn Minuten hier eintreffen.“ Wieder ging Getuschel durch die Reihen. „Hast du gehört? Eine Offizierin.“, sprach ein brünetter Junge den blonden an. Er war selbst etwas überrascht. Warum kam denn extra eine Offizierin? „Also, während ihrer Abwesenheit soll ich euch übernehmen. Habt ihr irgendwelche Fragen?“, fragte Yuka weiter. Der Nachbar des Blonden meldete sich ordnungsgemäß. „Ja, bitte.“, meinte Yuka und zeigte auf ihn. „Wer ist denn diese Offizierin? Welchen Rang hat sie?“ „Also, sie heißt Furasshu Kasai und ist die Vize-Oberoffizierin. Sie ist fünfzehn Jahre alt und ziemlich stark.“, erklärte sie. Totenstille. Die Vize-Oberoffizierin höchstpersönlich, damit hatte keiner gerechnet. Aber die Starre löste sich bei vielen schneller als gedacht. „Mein Gott, könnt ihr nicht mal anständige Fragen stellen? Hey Süße, hast du einen Freund?“, kam es von oben. So ein komischer Proll mit schwarzen Haaren hatte dies von sich gegeben. Genervt seufzte Sabo, nicht einmal hier konnten es viele nicht lassen. Wenn diese Offizierin das gehört hätte, gäbe es bestimmt ziemlichen Krach. Die Angesprochene wurde etwas rot um die Nase, damit hatte sie nicht gerechnet. Es war ihr ziemlich unangenehm. „N-N-Nein, hab ich nicht.“, nuschelte sie und sah auf den Boden. Vor einer Gruppe von Neulingen zu stehen, das war nicht ihr Ding. „Ist doch super. Dann komm doch mal hier hoch und zeig uns was von dir.“, meinte er rotzfrech. So langsam platzte dem Revolutionär der Kragen. Man sah doch, wie unangenehm der lilahaarigen dies war, wieso machte er dann noch solche Provokationen? „Was ist? Soll ich zu dir runter kommen?“, fügte er hinzu, als die junge Frau keine Anstalten machte, sich zu bewegen. „Hör schon auf sie zu belästigen!“, mischte er sich nun ein. Erstaunt, dass sich jemand wagte, ihm ins Handwerk zu fuschen, sah er ihn an. „Ich kann machen, was ich will, Kleiner! Oder, willst du Ärger? Dann komm ruhig her!“ „Sehr gern!“ Bissig sahen die Beiden sich an. „Hört doch bitte auf.“, versuchte Yuka einzuschreiten, aber ohne Erfolg. Ein lauter Knall ertönte, ließ alle im Raum zusammenzucken. Brutal war die Tür aufgeschlagen worden und im Türrahmen stand eine rothaarige junge Frau. Bedrohlich schaute sie die Beiden Männer an, keiner wagte es, sich zu bewegen. „Setzt euch wieder hin.“, sagte sie. Ihre Stimme war kalt, eiskalt. Erleichtert atmete Yuka aus. „Hallo Kasai. Bin ich froh, dass du hier bist.“ „Ja, das glaub ich dir. Danke fürs Übernehmen.“ Während die beiden Streithähne sich wieder gesetzt hatten, trat die rothaarige vor die Klasse. Yuka verabschiedete sich, doch wurde sie, kurz bevor sie den Raum verließ, aufgehalten. „Ach, Yuka, Yukiko sucht dich. Ihr wolltet doch das System aktualisieren und sie braucht dich bei der Kartographie.“ „Oh, ok, danke.“ Und weg war sie. Seufzend wendete sie sich an die Klasse. „Entschuldigt die Verspätung. Willkommen bei der Revolutionsarmee und blah, blah, blah…“, fing sie an. Man sah ihr an, wie genervt sie war. Genervt setzte sie sich auf das Pult und seufzte laut. „So, du, da oben…“, sprach sie den schwarzhaarigen an. „Wieso ich? Der hat mich doch angemacht!“, protestierte er und deutete dabei auf Sabo.  Grinsend sah die rothaarige Offizierin zu Sabo. „Er hat nur Yuka verteidigt, mehr nicht. Aber du, du bist ein Macho, den wir hier echt nicht gebrauchen können. Also, sollte ich noch ein einziges Mal sehen, wie du ein Mitglied dieser Armee, egal ob männlich oder weiblich, blöd anmachst, sorg ich dafür, dass du in der Kantine landest. Haben wir uns verstanden?“ Tief schluckte er, nickte dann aber. Diese Frau wusste eben, wie sie sich Respekt einbrachte. „Und jetzt du dir.“, wandte sie sich an den blonden. Jetzt war er an der Reihe. Zielstrebig ging sie auf ihn zu, stellte sich vor seinen Tisch und baute sich vor ihm auf. Ganz locker saß er da und schaute zu ihr auf. Er zuckte nicht, er hatte keine Angst oder Furcht in seinem Blick. Lächelnd stützte sie sich am Tisch ab. „Du gefällst mir. Lässt dich nicht einschüchtern, nicht einmal von mir. Und dein Blick, dein Engagement für fremde Menschen. Hm…Sind wir uns nicht schon einmal über den Weg gelaufen?“ Nachdenklich besah sie ihn. Irgendwoher kannte sie ihn, aber woher? „Du bist auf jeden Fall kein Neuling. Hilf mir auf die Sprünge, wie heißt du noch gleich?“ Sie lief wieder zurück zum Schreibtisch. Erst jetzt bemerkte er das Klackern ihrer hochhackigen Schuhe, sie trug schwarze Pumps, ein schwarzes Top mit einer schwarzen Strickjacke und einen grauen Rock. Kein schlechter Anblick für die Männer im Raum. „Mein Name ist Sabo, Miss.“, antwortete er. „Duz mich ruhig.“, erwähnte sie nebenbei. Kurz blätterte sie in einem Ordner, worin die ganzen Akten der Personen, die an diesem Unterricht teilnahmen, vertreten waren. Plötzlich stoppte sie und staunte nicht schlecht beim Überfliegen seiner Akte. „Jetzt weiß ich, woher wir uns kennen. Du warst vor drei Monaten bei dieser Sache im East Blue mit dabei. Du warst damals auf Stufe drei, hast dich vorgearbeitet bis Stufe vier…ah ja. Verstehe…“ Zufrieden klappte sie den Ordner wieder zu. Da hatte sie ja einen guten Schüler. „Gut, dann fangen wir mal an.“

 

„So, Leute, das war’s für heute. Bis morgen um dieselbe Uhrzeit. Ach und Sabo, du bleibst bitte noch kurz hier.“, meinte die Offizierin. Ohne auf jemanden zu achten, schnappte sie sich einen Stuhl und setzte sich Angesprochenen gegenüber, überschlug noch eben die Knie. Sie wartete bis alle aus dem Raum getreten waren, dann wendete sie sich an den blonden. „So…Ich hab hier etwas Schönes für dich.“, sagte sie und streckte ihm im nächsten Moment eine Mappe entgegen. Verwirrt nahm er sie an und blickte fragend zu ihr. „Das ist ein Empfehlungsschreiben.“, lächelte sie. „So schnell? Wann haben Sie…?“ „Zwei Sachen…“, sie streckte ihm demonstrativ zwei Finger entgegen, „Erstens, ich sagte, du sollst mich duzen. Zweitens, was glaubst du, was ich da die ganze Zeit über in meinen Computer eingetippt habe? Weißt du, ich höre euch zwar zu, aber ich hab noch andere Arbeiten zu erledigen. Auf jeden Fall kannst du damit jetzt zu Dragon gehen. Eigentlich übernimmt Ivancov die Einteilung, aber mit diesem Schreiben gehst du direkt zu Dragon. Du hast wirklich Talent und, falls er dich zu Ivan schicken will, sagst du ihm, Kasai schickt dich, ok? Ich will dich nicht hier unten bei den Neulingen sehen, sondern ganz oben, deshalb ist dieses Schreiben hier nicht für Stufe fünf. Es ist für Stufe sechs. Viel Glück.“ Damit stand sie auf und wandte sich zum Gehen um. „Warte bitte noch.“, hielt er sie auf. Mit fragendem Gesichtsausdruck drehte sie sich wieder zu ihm um. „Was denn?“ „Als die Stunde angefangen hat, woher wusstest du, was passiert war? Du warst doch überhaupt nicht hier, oder irre ich mich?“ Sie kicherte kurz. „Du musst wissen, ich hatte gar kein wichtiges Gespräch. Das ist so: Wir machen das zu Anfang immer. Es dient dazu, dass man herausfindet, wer sich hier benehmen kann und wer eben nicht. Yuka wird immer eingesetzt, weil sie süß, hübsch und schüchtern ist. Während Yuka zu euch in den Raum getreten ist, stand ich die ganze Zeit vor der Tür und hab gelauscht.“ „Mit anderen Worten: das war also ein Test, ja?“ Grinsend nickte sie. „Ich muss los, weil ich jetzt wirklich ein wichtiges Gespräch hab. Also, ich hoffe, wir sehen uns demnächst.“, lächelte sie und verschwand dann schnell aus dem Raum. Sie war spät dran gewesen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Robin-swan
2014-01-22T12:18:26+00:00 22.01.2014 13:18
Interesannt mal zu erfahren, wie sich Kasai und Sabo kennengelernt haben. Tolles Kapitel ^^
Antwort von:  Piratenqueen
22.01.2014 13:34
Danke schön ;-*
Von:  fahnm
2014-01-16T23:54:20+00:00 17.01.2014 00:54
Hammer Kapi^^


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