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Deadly enemies

von

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Abduction

Alucard hatte wie immer Wort gehalten und es geschafft, sie unauffällig sowohl in die Uffizien hinein, als auch vor Tagesanbruch wieder hinaus zu befördern. Nicht nur davon war Integra beeindruckt gewesen. Bei ihrem Rundgang durch die Ausstellungshallen, hatte der Vampir mit einem erstaunlichen Wissensschatz geglänzt. Er kannte so gut wie alle Maler, ihre größten und bedeutsamsten Werke und konnte bei dem ein oder anderen mit heiteren Anekdoten aufwarten.

Auf ihr neugieriges Nachfragen, woher um alles in der Welt er das alles wüsste, hatte er nur schwach gelächelt. „Es gab eine Phase, in der ich, nun ja, ein wenig körperlich eingeschränkt war.“ Sie hatte nur kurz genickt, um ihm zu singnalisieren, das sie verstand hatte, dass es um das Verließ im Keller ging. Der Blick seiner roten Pupillen glitt in die Ferne, als er weitersprach. „Nun es ist auf Dauer selbst für jemanden wie mich, nicht ganz einfach, bei dieser Art der Gefangenschaft nicht den Verstand zu verlieren. Walter hatte das wohl ähnlich gesehen und dafür gesorgt, dass wenigstens mein Geist regemäßig Beschäftigung bekam.“ „Walter? Wie denn das? Ist er zu dir herunter gekommen und ?“ „Nein,“ unterbrach er sie rasch „Das wäre gegen die strikte Anordnung deines Vaters gewesen. Niemand durfte diesen Teil des Kellers betreten. Du musst bedenken, dass du eigentlich nie von meiner Existenz hättest erfahren sollen.“ Diese Worte so harmlos sie auch klangen, versetzten ihr einen schmerzhaften Stich, bei der Vorstellung, wenn es wirklich so gekommen wäre.

Alucard indessen fuhr fort „Der gute alte Todesengel schien zu ahnen, dass nur meine menschliche Hülle aussah, als wäre alles Leben aus ihr gewichen, als würde ich schlafen und er hatte Recht. Zwar war ich nur ein Schatten meiner selbst, aber es langte um mich wach zu halten.“ Langsam begriff Integra die Tragweite seiner Erzählung und sie schauderte. Wie grausam musste es gewesen sein. Nicht in der Lage zu sein auch nur einen einzigen Finger zu rühren und das Stunde um Stunde, Nacht für Nacht, Tage, Monate, Jahre!! Ohne zu wissen, wie lange dieser Zustand andauern würde. „Wie hat er es denn angestellt, dich zu beschäftigen?“ Endlich kehrte der alt bekannte Ausdruck diebischer Freude in Alucards Gesicht zurück. „Die Bibliothek. Er sorgte dafür das ich „zuhören“ konnte, wenn dein Vater sie benutzte oder später, als du dort unterrichtet wurdest. Außerdem lief immer irgendwo im Haus ein Fernseher oder Radio, auch wenn diese Art der Unterhaltung manchmal eine Qual sein konnte.“ Beide lachten jetzt und sahen sich an, bis Integra leise sagte „Ich hoffe, das hat es dir trotzallem ein wenig erträglicher gemacht.“ Genauso leise erwiderte er „Zerbrich dir darüber nicht den Kopf.“ Das helle Rot seiner Augen wurde dunkel „Ich würde es jederzeit wieder tun, wenn der Preis der Selbe wäre.“

Dieser letzte Satz ging noch einmal in ihrem Kopf herum, bevor die durchdringenden Strahlen des Tages, sie fürs erste in einen tiefen Schlaf sinken ließen.
 

Walter erwachte mit rasende Kopfschmerzen aus seiner Bewusstlosigkeit. Dieser Umstand wurde nicht besser, denn bevor er auch nur richtig die Augen aufgemacht hatte, wurde er bereits an den Schultern gepackt und mehr auf einen Stuhl geworfen, als gesetzt. Mühsam versuchte er die Besinnung zu behalten, was ihm mit ein paar nicht grade leichten Schlägen ins Gesicht auch gelang. Langsam wurde das schwankende Bild vor seinen Pupillen gerade, doch bei dem Anblick der sich ihm bot, hätte er sich lieber gleich wieder in die Ohnmacht verabschiedet. Vor ihm stand mit verschränkten Armen und verkniffener Miene kein anderer als Enrico Maxwell. Stöhnend schnappte er nach Luft um den Rest des üblen Schwindelgefühls los zu werden, aber das Oberhaupt Iscariots schien sein Zustand nicht wirklich zu interessieren. „Na endlich, ich hatte schon befürchtet wir kriegen sie nie wieder wach.“ Er machte eine unwirsche Handbewegung und der schmerzhafte Griff an Walters Schultern lockerte sich. Er konnte hören, jemand hinter ihm zurück trat. „Das genügt fürs erste meine Herren. Ich denke ab hier kommen wir mit Mr. Dolneaz allein zurecht.“ Walter sah auf seine Hände hinab, die man feinsäuberlich mit Kabelbindern aneinander fixiert hatte. Er hatte nicht die leiseste Chance sich zu befreien, geschweige denn seine Drähte zu benutzen. Das sah Seniore Maxwell anscheinend genauso. Er lächelte dünn zu ihm hinunter. „Ich hoffe sie nehmen uns die etwas unbequeme Reise nicht allzu übel.“ Walter versuchte trotz allem Haltung zu bewahren, auch wenn das seinen geschunden Knochen nicht wirklich gut tat. Den Schmerzen nach zu urteilen, waren sie mit ihm nicht besonders pfleglich umgegangen, obwohl er keinerlei Erinnerungen daran hatte, wie er hier hergekommen war, noch wo er sich wirklich befand. „Keines Wegs eure Exzellenz. Was verschafft mir den das Vergnügen einer Unterhaltung mit Ihnen?“ Der Bischof lachte auf. Irgendetwas musste anscheinend sehr lustig an diesem Satz gewesen sein. Dann änderte sich der Ausdruck auf seinem Gesicht. „Nun Mr. Dolneaz, ich denke sie können sich noch gut an die letzte Begegnung zwischen uns erinnern?“ Er wartete keine Antwort ab, sondern fuhr einfach fort „sie verlief, das muss ich zugeben, nicht ganz zu meiner vollsten Zufriedenheit.“ Walter zog die Augenbrauen hoch. „Tatsächlich? Nun ich nahm an, dass sie ihr Ziel durch aus erreicht haben. Die Hellsingorganisation existiert nicht mehr.“ Jedenfalls nicht offiziell fügte er im Stillen hinzu. Enrico fixierte ihn mit starrem Blick „Das dachte ich bisher auch.“ Plötzlich drehte er sich zu seinem Schreibtisch um, an dem er bisher gelehnt hatte. Als er sich wieder Walter zuwandte hielt er etwas zwischen Daumen und Zeigefinger, was Walter zuerst für eine Münze hielt. „Bis ich das hier präsentiert bekommen habe.“ Er beugte sich so weit vor das sein gefesselter Gesprächspartner erkennen konnte, worum es sich handelte. „Ein Knopf?“ „Jawohl ein Knopf, aber nicht irgendein x beliebiger Knopf. Schauen sie genau hin mein Guter. O ich vergaß mein Fehler, sie haben ja keine Sehhilfe dabei, nun gut, dann werde ich ihnen sagen um was für ein bedeutsames Exemplar es sich hierbei handelt.“ Da der Raum in dem sie sich befanden, bis auf eine kleine antike Leselampe in der Ecke mehr oder weniger im Dunkeln lag, hätte Walter selbst mit seinem Monokel Schwierigkeiten gehabt, das zu erkennen, worauf Enricos Maxwell hinaus wollte. „Dieser Knopf trägt ein Wappen und zwar das Wappen der ehemaligen Hellsingorganisation.“ Walter versuchte sich seine Überraschung nicht anmerken zulassen. „Tatsächlich? Haben sie etwa unsere altes Anwesen besucht? Ich meine das, was davon noch übrig ist?“ Es sollte ungezwungen klingen, doch all seine Bemühungen sich von allem unbeeindruckt zu zeigen, was ihm der Erzfeind seiner Lady präsentierte, wurden von folgendem Satz je zu Nichte gemacht. Maxwells dünne Lippen verzogen sich zu einem teuflischen Grinsen. „ Dieses Fund stammt nicht aus dem ehemaligen Hellsinganwesen, sondern aus einer alten Villa in der Nähe von Florenz.“

Für einen Augenblick verschlug es dem Diener die Sprache. Sein Gegenüber genoss es sichtlich. „Jetzt können sie sich sicher vorstellen, warum wir so brennend daran interessiert sind, uns mit ihnen zu unterhalten.“ Sein eben noch belustigter Blick wurde wieder eiskalt. „Ich habe mich tatsächlich dazu verleiten lassen, zu glauben, dass dieses protestantische Flittchen bereits ihre Strafe erhalten hat und in der Hölle schmort zusammen mit ihrem gezähmten Dämon. Das war anscheinend, das gebe ich jetzt offen zu, wohl nur frommes Wunschdenken gewesen. Jetzt, wo es unumstößliche Hinweise darauf gibt, dass entweder sie oder ihre blutsaugenden Egel oder auch alle zusammen noch existieren und für ihr gottloses Treiben auch noch hier her gekommen sind!“ Seine Stimme wurde mit jedem Wort lauter. „Werden wir alles daran setzten, sie aufzuspüren, sie zu jagen und ein für alle Mal zu vernichten!“ Während er seine flammende Ansprache hielt, überschlugen sich in Walters Hirn die Gedanken. Er musste eine Möglichkeit finden, Lady Integra zu warnen, damit sie und die anderen verschwinden konnten. So schnell wie möglich, doch es wollte ihm keine einfallen. Das Gefühl der Hilflosigkeit wuchs noch mehr, als ihm die Bedeutung von Maxwells Worten klar wurde. Hier her? Hieß das etwa das sie ihn nach Italien verschleppt hatten? Der Bischof schien seinen letzten Gedanken gelesen zu haben. „Sie werden uns dabei eine große Hilfe sein mein Bester, darum betrachten sie sich bis auf weiteres als unseren Gast“ So wie er das Wort aussprach, hatte es wohl wenig mit seiner Bedeutung zu tun.
 

Seras wurde durch das sachte aber unaufhörliche Vibrieren des Handy in ihrer Jackentasche geweckt. Mit einem geöffneten Auge schielte sie auf das Display und er kannte Walters Nummer. Gähnend nahm sie das Gespräch an „Ja Walter was gibt’s?“ Es war nicht die altvertraute Stimme des Butler, der ihr antwortete. „Hallo Seras hier ist Peter Fargason!“ Die Überraschung machte Seras Augenblicklich hellwach. „Oh Kommandant Fargason Sir, mit ihnen hatte ich nicht gerechnet.“ Entschuldigte sie sich für ihren läppischen Ton, doch ihr ehemaliger Vorgesetzter hatte ganz anderes Sorgen. „Hör zu ich muss unbedingt Lady Integra sprechen. Walter wurde entführt!“ Der Vampirin schrie entsetzt auf „Was? Wer?“ Im nächsten Moment flog über ihr der Sargdeckel zur Seite und bevor Sera noch etwas sagen konnte, hatte ihr Integra bereits das Handy aus der Hand gerissen. Ihre sonst immer ruhige und strenge Stimme zitterte hörbar. „Fargson hier spricht Lady Integra was ist passiert?“

„Ein Überfallkommando würde ich sagen. Ich und Mr. Dolneaz waren zum Frühstücken verabredet und als ich ankam, konnte ich gerade noch sehen, wie zwei Männer wie Schränke ihn in einen Lieferwagen verfrachtet haben. Dem Ablauf nach zu urteilen ein professionell durchgeführter Zugriff, würde ich sagen. Außer mir keine Zeugen und keinerlei Spuren eines Kampfes.“ „Woher wissen sie das?“ „Ich hab mich nach dem der Lieferwagen weg war, sowohl im Treppenhaus, als auch in der Wohnung umgesehen. Die hatten sie nämlich auch gründlich auf den Kopf gestellt, aber nirgendwo Fingerabdrücke hinterlassen. Zum Glück hatte er den Laptop bei seinem letzten Besuch bei mir gelassen und das Handy haben sie nur nicht gefunden, weil es ihm beim Mantelanziehen anscheinend aus der Tasche gerutscht und in den Schirmständer gefallen war. Hätte sich der Akku nicht zu dem Zeitpunkt gemeldet wo ich gerade im Flur stand, hätte ich es auch nicht bemerkt.“ Integra überlief es kalt. Im Moment interessierte sie nur ein Gedanke „Konnten sie sehen, ob Walter verletzt war?“

Fargason zögerte mit seiner Antwort „Er schien bewusstlos zu sein. Sie trugen ihn mehr oder weniger zwischen sich. Mehr konnte ich auf die Entfernung leider nicht ausmachen.“ Sie biss sich einen Fluch dabei unterdrückend auf die Unterlippe. Nur nicht in Panik geraten, sie musste ruhig bleiben um rational und gründlich überlegen zu können. „Ok …. Fargason hören sie mir genau zu. Viele Kommen für diesen Überfall nicht wirklich in Frage und deshalb müssen sie jetzt zu erst mal rausfinden wo sich Anderson aufhält. Ich bin mir sicher, dass wir dann auch Walter finden.“ „ Der Templerorden“ unterbrach sie jetzt die dunkle Stimme von Alucard, der bisher nur stumm dem Gespräch gelauscht hatte. Sie sah ihn an und die Verzweiflung in ihren Augen ließ ihn die Hand nach dem Telefon ausstrecken, dass sie ihm ohne jeden Wiederstand übergab.

„Fargason? Ich hoffe sie haben noch ein paar gute Männer in Peto, denn das wird nichts für Feiglinge.“ Die Antwort, die er darauf bekam ließ ihn schmunzeln. „Perfekt, die Spießgesellen des katholischen Bastards sind nicht aus Pappe und zu dem auch noch ziemlich gut darin sich zu verteidigen. Ihr Hauptquartier, wenn man es so nennen möchte befindet sich an der Themse, nicht weit von der Waterloo Bridge am Roy Royal Court of Justice. Ich kann mir allerdings kaum vorstellen, dass man sie einfach höflich hereinbittet, wenn sie anklopfen. Darum halte ich es für das Beste, den Herren ebenfalls einen unerwarteten Besuch abzustatten und dabei auf überflüssige Höflichkeiten zu verzichten.“ Er zog einen Flunsch. „Leider wird mir das knappe Zeitfenster nicht gestatten dabei sein zu können, was ich mehr als bedaure. Nichts desto trotz werden sie, da bin ich mir sicher, jetzt umgehend alles notwendige in die Wege leiten, damit wir den guten alten Walter wieder heile zurück bekommen.“

Es folgten noch ein paar Abklärungen zu Einzelheiten, dann war das Gespräch beendet. Alucard warf Seras das Telefon zu. „Und was machen wir jetzt?“ Er zuckte mit den Achseln. „Nicht viel fürchte ich. Bis unserer alter Kommandante soweit ist, wird uns nichts anderes übrig bleiben, als abzuwarten.“ Integra riss protestierend die Augen auf. „Einfach nichts tun? Das kommt gar nicht in Frage. Jedenfalls nicht so lange dieses elendige Drecksschwein Walter in seiner Gewalt hat!“ Seras sah das genauso. „Einfach nur rum sitzen und Däumchen drehen?“ Der Vampir schüttelte milde den Kopf. „Was glaubt ihr sollten wir denn tun?“ Er wollte noch weiter reden, als ein leises Motorengeräusch ihn unterbrach. Für menschliche Ohren zu leise, doch für drei Vampire mehr als deutlich hörbar. „Was war das?“ frage Seras mit leicht schief gelegtem Kopf. Auch Integra horchte jetzt angestrengt. „Klingt nach einem Auto, ein großes, ein Laster vielleicht?“ Die ehemalige Polizistin schaute verwirrt. „Was macht ein Laster nach Einbruch der Dunkelheit noch auf einem Friedhof? Für eine Beerdigung doch wohl reichlich spät.“ Ihr Meister machte sich weniger Gedanken über den Grund des unerwarteten Besuchs. Er rieb sich die behandschuhten Hände und wandte sich zum Ausgang der Gruft. „Ich für meinen Teil, hoffe nur auf mehr als einen Menschen. Ich habe Hunger“ Während er das sagte, wuchsen seine Zähne bei jedem Wort.

Der fast runde Vollmond schien hell über den Gräbern, deren Steine und Kreuze wie mahnende Finger in die Luft emporragten.

Alucard warf den Kopf in den Nacken und zog genießerisch die Luft ein. Sie brachte ihm Kühle und den Duft von menschlichem warmen Blut, dass ziemlich am Ende des Friedhofs darauf wartete von ihm verspeist zu werden. Er sah sich zu Integra um, die hinter ihm aufgetaucht war. Der dunkle Glanz in ihren Augen verriet ihre innere Gier, die sie mit Müh und Not zu beherrschen versuchte. Er genoss diesen Anblick für eine Sekunde dann bedeutete er mit einem Kopfnicken in die Richtung aus der die Fährte zu ihnen herüber wehte. „Ladys first meine Teure“ „Vielleicht sind es nur unschuldige Kinder, die sich einer blöden Mutprobe unterziehen wollen.“ Presste sie zwischen den Zähnen hervor. „Unschuldige Kinder?“ noch einmal zog er hörbar die Luft ein „nein, da kann ich dich beruhigen. Es riecht ganz und gar nicht nach Unschuld.“ Er schien für ein paar Sekunden zu überlegen. Den Duft intensiv zu prüfen, bis er schließlich sagte „Es stinkt grade zu nach Angst und Schuld.“ Damit löste sich seine Gestalt zu einem roten Nebelfetzen auf, der wie vom Wind getrieben in die Dunkelheit verschwand. Integra seufzte leise, dann folgte sie ihm mit Seras im Schlepptau.
 

Die Männer hatten schon eifrig mit dem Graben begonnen, als Alucard am Rande der aufgeworfenen Grube auftauchte. Zu nächst beobachtete er das Treiben ohne einen Mucks von sich zu geben. Anscheinend war er hier grade dabei, ein paar Leichenschänder bei der Arbeit zu stören. Da konnte sich der liebe Gott doch nur für sein Eingreifen bedanken.

Insgesamt vier Männer machten sich mit Schaufeln dran, die Ruhe der Toten zu stören, als der Vampir das Ende einer Schaufel packte, die einer der Männer gerade in die Luft geregt hatte. „Hey was zum Teufel?!“ Der Vermummte fuhr erschrocken herum, während die anderen für eine Sekunde wie gelähmt da standen. Der Vampir machte ein tadelndes Gesicht „So was gehört sich aber nicht meine Herren. Einfach so tote Menschen ausbuddeln.“ Er entriss dem Mann das Werkzeug mit einer kleinen ruckartigen Bewegung, die seinem Gegenüber einen Schmerzensschrei entlockte. Damit kam Bewegung in die anderen. Zwei stürmten jetzt mit Spitzhacken bewaffnet auf ihn zu. Der dritte zog eine Automatikpistole aus seiner Jacke hervor, die er umgehen auf Alucard richtete. Dieser amüsierte sich bereits königlich. Die Versuche, seiner Gegner ihn zu verletzten, scheiterte kläglich, weil er mühelos die erste Schläge mit dem eroberten Spaten parierte. Erst als die zwei ihre Taktik änderten und sich von verschiedenen Seiten an ihn heranwagten, gelang es einem die Spitze der Hacke in seinem Rücken zu versenken. Gurgeln ging der Vampir in die Knie und seine Gegner nutzen ihren neuen Vorteil gnadenlos aus. Sie prügelten wie von Sinnen auf den am Boden liegenden Körper ein bis Blut spritze und Knochen unter hässlichem Knirschen zerbrach. Keiner von beiden schien aufhören zu wollen, bis der Pistolenträger sie stoppte. „Es reicht, der hat mehr als genug!“ Schnaufend holten seine Kammeraden Luft „Was machen wir jetzt?“ „Erst mal unsere Arbeit so schnell wie möglich zu Ende und dann schaffen wir den Kerl genauso bei Seite, wie den anderen.“ Entschied der Mann und ließ seine Pistole wieder in seiner Jacke verschwinden. „O.k.“ Sie wollten sich gerade wieder dem Loch zu wenden, als sich der vermeintlich totgeschlagene langsam unter leisem Gekicher auf richtete. Allen Drei blieb fassungslos der Mund offen stehen, als sie mit ansahen, wie die gebrochenen Gliedmaße wie von unsichtbaren Magneten gezogen wieder zueinander fanden. „Das war aber nicht sehr nett.“ Befand der Vampir dröhnend. „Wohlen doch mal sehen ob ihr genauso viel aushalten könnt wie ich.“ Dann stürzte er sich auf sein erstes Opfer. Obwohl der Mann fast doppelt so breit war wie Alucard baumelte er schon nach wenigen Sekunden hilflos, wie eine Maus im Rachen einer Katze. Der Vampir hatte seine Zähne wie ein Fangeisen in dessen Hals geschlagen und das warme dampfende Blut quoll wie ein köstlicher warmer Strahl in seinen Mund. Fassungslos sahen die Kammeraden dem Todeskampf ihres Freundes zu, bis dem einen erneut seine Waffe wieder einfiel. Panisch versuchte er sie aus dem Futter der Jacke zu ziehen, doch bevor er es geschafft hatte, riss ihm bereits jemand schmerzhaft den Kopf in den Nacken. Das letzte was seine Augen sahen, war ein wunderschönes, schneeweißes Gesicht aus dessen weitgeöffneten Mund Raubtierzähne hervorblitzen.



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