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Love and Pain goes Hand in Hand

Mamoru & Bunny
von

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Zuhause angekommen stürmte Mamoru ins Haus und ohne Umwege direkt in sein Zimmer. Er konnte Bunny gerade nicht in die Augen schauen. Viel zu sehr schämte er sich für sein Verhalten. Er hatte sich und seine Eifersucht einfach nicht im Griff gehabt.

Noch immer war er wütend; jedoch in erster Linie auf sich selbst.

In seiner jetzigen Verfassung sollte Bunny ihn lieber nicht erleben und so zog er sich zurück. Seine Anlage auf Anschlag gedreht, ließ er sich auf sein Bett fallen und starrte tief in Gedanken versunken an die Decke.
 

Ganze zwei Stunden hatte sich Mamoru nun schon in sein Zimmer verzogen. Immer wieder glitt Bunny's Blick zu Mamoru's Zimmer, während sie ein wenig in der Küche aufräumte. Unzählige Male hatte sie bereits davon gestanden und wollte anklopfen. Doch jedes mal machte sie kurz vorher einen Rückzieher. Sie war unschlüssig. Sollte sie auf ihn zugehen oder ihm doch lieber etwas Zeit geben?

Etwas hielt sie davon ab, zu ihm zu gehen, denn sie kannte Mamoru eben auch gut genug, um zu wissen, dass sie darauf warten sollte, bis er von selbst auf sie zukam.

Eine weitere halbe Stunde war vergangen und sie lief mittlerweile unruhig im Wohnzimmer auf und ab. Noch immer hatte er sich nicht blicken lassen. Lediglich die laute Musik war mittlerweile verstummt und es herrschte eine ungewohnte Stille im Haus. Wieder blickte sie hinüber zu seinem Zimmer. Sie hielt sie es einfach nicht mehr aus. Kurzentschlossen schnappte sie sich eine Flasche Wein, zwei Gläser und klopfte zaghaft an die Tür.
 

Mamoru lag auf dem Bett und starrte an die Decke, als sie eintrat.

Er setzte sich auf und schaute zu ihr, ehe sein Blickt auf die Flasche Rotwein und die Gläser in ihrer Hand fiel.

»Ich dachte, du könntest vielleicht etwas Gesellschaft gebrauchen.« Unsicher lächelte sie ihn an und hob kurz die Weinflasche in die Höhe. Erst nachdem er ihr kurz zugenickt hatte, lief die zögerlich auf sein Bett zu.

Er streckte die Hand nach der Flasche aus, während sie sich neben ihm auf dem Bett nieder ließ und die Gläser hinhielt, damit er den Wein einschenken konnte.
 

Mamoru nahm einen kleinen Schluck von dem lieblichen Wein und blickte dann zu Bunny. Kurz überlegte er, ob er mit ihr über sein derzeitiges Gefühlschaos reden und sich offenbaren sollte. Über kurz oder lang musste er es tun, oder nicht? Und doch blieb er weiterhin stumm. Kein Wort kam ihm über die Lippen und er leerte sein erstes Glas Wein in einem Zug.
 

Dicht an dicht saßen sie beieinander und starrten vor sich hin. Der süffige Rotwein hatte kurzzeitig alles ein wenig erträglicher gemacht. Hatte sie ihr Gefühlschaos vergessen lassen und den quälenden Schmerz betäubt. Eine angenehme Stille herrschte im Haus und in diesem seltenen Moment genossen sie einfach nur die Ruhe und die wärmende Nähe des Anderen.
 

Nachdem Bunny ihr Glas zum dritten Mal geleert hatten, hatte sie es neben das Bett gestellt und sich nach hinten fallen lassen. Ihre langen goldblonden Haare lagen quer über das Bett und Mamoru konnte kaum den Blick von ihr nehmen. Er war gefangen. Verzaubert von ihrem Anblick. Ihre Wangen waren vom Wein leicht gerötet und er musste kurz schlucken. Sie war einfach hinreißend, ... war, so wie sie vor ihm lag, einfach bildschön. Und doch wirkte sie noch immer so vollkommen unschuldig.
 

Die unterschiedlichsten Sachen gingen Mamoru durch den Kopf und doch drehte sich alles nur um sie… um seine Bunny.

Er vergötterte sie. Liebte sie mit jeder Faser seines Herzens und genau das macht alles so kompliziert.

Wie sollte er es nur jemals ertragen, wenn sie ihr Herz und ihre Liebe irgendwann einem anderen schenken würde?

Der Gedanke daran war qualvoll und schmerzlich wurde ihm wieder bewusst, dass er nicht ohne sie leben konnte.
 

Urplötzlich wurde er nach hinten gezogen. Überrascht blickte er Bunny nun direkt ins Gesicht. Noch ehe er sich versah und etwas zu ihr sagen konnte, war sie zu ihm heran gerutscht und hatte ihren Kopf auf seine Brust gelegt.

Still lauschte sie seinem Herzschlag. Dudum. Dudum. Dudum. Es hatte eine unglaublich beruhigende Wirkung und kurz schloss sie die Augen. Eine wohlige Wärme durchströmte ihren Körper, als er sie ein wenig enger an sich zog. Bei keinem anderen Menschen hatte sie sich je so geborgen gefühlt, als bei Mamoru.
 

Vom Wein und seiner Nähe berauscht, entwich ein wohliges Seufzen ihren Lippen.

Oh wie sehr sie sich doch wünschte, dass sein Herz einfach nur für sie schlagen würde…
 

Sanft strich seine Hand über ihren Rücken und sie hob ein wenig ihren Kopf um ihn anzuschauen – direkt in seine blauen Augen und nur eine Handbreit von seinem markanten Gesicht entfernt.

Sehnsüchtig blickte sie auf seine Lippen. Sie waren so nah und sie konnte der Versuchung kaum widerstehen, sie zu küssen. Noch einmal hob sie ihren Blick, während sie sich seinem Gesicht immer mehr näherte.

Mit keiner Silbe hätte sie beschreiben können, was sie in seinem Blick zu erkennen vermochte, bevor er die Augen schloss… wohlwissend was sie jetzt tun würde.

Sein Herz setzte einen Augenblick aus, als er ihren Atem auf seinem Gesicht spürte. Sanft berührten ihre Lippen die seinen. Alles war in diesem Moment vergessen. Alles, was ihn bedrückte und quälte. Es zählte nur noch, dass sie hier bei ihm war.

Die Sanftheit ihres Kusses berührte seine Seele und sein Herz. Zaghaft erwiderte er den Kuss…
 

Sie raubte ihm sie Sinne, als ihr Kuss fordernder und leidenschaftlicher wurde.

Für einen Augenblick gab er seinen Gefühlen nach und das Glück durchströmte in goldenen Wogen seinen Körper. Fühlte es sich so an, wenn man auf Wolke 7 schwebte?

Doch so schnell, wie diese Glücksgefühle Einzug gehalten hatten, umso schneller waren sie wieder verschwinden. Erneut plagten ihn furchtbare Zweifel. So sehr er sie auch für einen kurzen Moment verdrängen konnte, umso intensiver kamen sie nun zurück. Sie hatten beide die Kontrolle verloren und er schob es auf den Wein, der ihnen wohl zu Kopf gestiegen war.
 

Langsam löste er den Kuss und konnte ihr nicht in die Augen blicken. Von der Situation überfordert fuhr er sich durch die schwarzen Haare und schüttelte den Kopf.

»Nein, ich… -es ist nicht richtig«, sagte er mehr zu sich selbst.
 

Bunny spürte seinen plötzlichen Stimmungswechsel und war ein völlig verunsichert. »Mamoru...!?« Entsetzt blickte sie ihn an.

Was tat sie hier eigentlich? Sie schämte sich plötzlich, dass sie ihrem Verlangen nachgegeben hatte. In diesem Augenblick wünschte sich nichts mehr, als dass die Erde sich sofort unter ihr auftun und sie verschlucken sollte.

»Es… es tut mir leid!«, murmelte sie mit tränenerstickter Stimme und flüchtete voller Scham aus seinem Zimmer. Sie wollte gerade nur noch hier weg. Schnell schlüpfte sie in ihre Ballerinas, schnappte ihre Jacke und lief schluchzend aus dem Haus.
 

Mamoru hörte wie die Wohnungstür zu schlug und verfluchte den heutigen Tag. Irgendwie war das heute das i-Tüpfelchen und alles versank im Chaos. Sollte er ihr hinterher? Oder war es besser, sie laufen zu lassen, bis sie sich wieder beruhigt hatte?

So viele Fragen und er fand einfach keine Antwort. Frustriert schlug er mit der flachen Hand auf sein Bett.

Warum konnten sie nicht einfach mal ein normales Leben führen?
 

Wenige Stunden später riss ihn ein Geräusch aus seinem leichten Schlaf. Er hatte sich extra ins Wohnzimmer auf die Couch gelegt, damit er mitbekam, sobald Bunny wieder nach Hause kam. Irgendwann hatte ihn jedoch der Schlaf übermannt.

Doch nun war sie endlich wieder da und er war augenblicklich hellwach. Besorgt sprang er von der Couch auf und lief auf sie zu.

Was er nicht bedacht hatte, war, dass sie ihn womöglich nicht sehen wollte.

Abrupt blieb sie stehen, als sie ihn im Augenwinkel bemerkte. Für einen Moment war sie versucht, sofort wieder nach draußen zu rennen.
 

Mamoru blieb direkt vor ihr stehen und hielt inne, als er ihren gequälten Gesichtsausdruck und die verweinten Augen registrierte.

Er wollte nach ihrem Handgelenk greifen, doch sie wich vor ihm zurück und hob abwehrend die Hände.

»Bunny, bitte… lass uns reden.« Er flehte sie regelrecht an, doch sie drehte den Kopf zur Seite.

Tränen glitzerten in ihren Augen, als sie an ihm vorbei ging.

»Ich kann nicht…«, flüsterte sie. »Ich kann es einfach nicht, Mamoru.«
 

Mit hängenden Schultern blieb Mamoru zurück. Jetzt war genau das eingetreten, wovor er sich so gefürchtet hatte.

Dabei wollte er doch gerade das verhindern…

Er brauchte dringend frische Luft und so lief er los – ohne ein Ziel vor Augen. Unterwegs nahm er kurzerhand sein Handy und rief bei Reika an. Er wusste nicht wieso, doch er brauchte einfach gerade jemanden, mit dem er reden konnte. Warum das ausgerechnet Reika war und nicht Motoki, konnte er im Nachhinein nicht mehr sagen.

Eine Stunde später saß er bei Reika und brachte doch wieder kein Wort heraus. Einzig ihre Anwesenheit beruhigte ihn ein wenig und so schlief er irgendwann erschöpft auf ihrer Couch ein.
 

Am nächsten Morgen fühlte sich Bunny wie gerädert. Sie hatte eine unruhig Nacht verbracht. Lange hatte sie wach gelegen und über Mamoru und sich nachgedacht. Doch auch nachdem sie endlich eingeschlafen war, verfolgte er sie bis in ihre Träume.

Nur langsam stand auf und zog sich ein kurzes Kleid über. Sie brauchte dringend einen Kaffee… Duftend heiß und schwarz.

Als sie aus ihrem Zimmer trat, herrschte eine seltsame Stille im Haus. Normalerweise war Mamoru schon lange wach und bereitete das Frühstück zu.

Doch seine Zimmertür stand sperrangelweit offen und auch im Bad oder in der Küche war niemand. Er war nicht da…

Womit hatte sie das alles nur verdient? Nichts wünschte sie sich mehr, als endlich ein unbeschwertes und glückliches Leben führen zu können – mit dem Mann an ihrer Seite, den sie so sehr liebte.
 

Missmutig ging sie in die Küche und stellte gerade die Kaffeemaschine an, als der Schlüssel im Schloss umgedreht wurde und die Haustür langsam aufging. Bunny wusste, dass es Mamoru war… sie spürte seine Anwesenheit.

»Möchtest du einen Kaffee?«, fragte sie ohne sich zu ihm umzudrehen. Unbehagen machte sich in ihr breit.
 

Von Mamoru erwiderte nur mit einem knappen »Ja«, ehe er sich kurz in das Badezimmer begab, um zu duschen.

Das lauwarme Wasser prasselte auf seinen Körper nieder, während er sich erschöpft gegen die Fliesen lehnte. Er fühlte sich so schlecht wie lange nicht mehr. Das mit Bunny setzte ihm ungeheuer zu und er wusste einfach nicht mehr weiter.

Wie sollten sie unter diesen Umständen weiter unter einem Dach leben können?

Er liebte dieses wundervolle Geschöpft von ganzem Herzen und doch würde es sich falsch anfühlen, wenn er sich auf mehr mit ihr einlassen würde.

Kurz wusch er sich, putzte sich die Zähne und blieb dann vor dem Spiegel stehen.

Stumpfe, trübsinnige Augen blickten ihm entgegen – ja, die Ereignisse des gestrigen Tages und auch der letzten Nacht hatten ihre Spuren hinterlassen… nicht nur in seinem Gesicht, nein auch in seinem Herzen.
 

Zurück in der Küche nahm er eine Tasse und goss dampfenden Kaffee hinein. Suchend wandte er sich um und erblickte Bunny draußen auf der Terrasse. Ihm war bewusst, dass er ihr nicht ständig aus dem Weg gehen konnte, nur weil er völlig neben sich stand und mit seinem Gefühlschaos nicht zurecht kam.
 

In Gedanken versunken hatte er nicht bemerkt, dass Bunny wieder ins Zimmer getreten war. Zögerlich stellte sie ihre Tasse auf dem Tresen ab und überlegte, wie sie am besten anfangen sollte. »Verzeih mir, Mamoru. Es war falsch…«, fing Bunny an und spielte dabei nervös mit einer Haarsträhne.
 

Überrascht drehte er sich zu ihr und sofort erweichte sein Blick, als er auf seine kleine Usako blickte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lillymaus89
2013-08-26T17:41:29+00:00 26.08.2013 19:41
Wow
Bisher echt gut.
Sehr interessant. Mehr davon
Antwort von:  -Luna-
26.08.2013 19:43
Vielen Dank :-)
Nächste Kapitel kommt morgen...


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