Zum Inhalt der Seite

Berlin macht das Leben auch nicht leichter

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Disclaimer: Orte, Menschen, Tiere alles frei erfunden. Außer Bela und Farin, aber die gehören nicht mir Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

1

Ein kaltes feuchtes Etwas traf mich mitten ins Gesicht und riss mich aus dem Schlaf. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, doch die Lider waren schwer wie Blei. „Hey du!“ Die Stimme schien meilenweit weg. „Hey! Hallo!“ Der zweite feuchte Schlag lies mich ruckartig zusammenfahren und ich stieß mit dem Hinterkopf hart gegen die Wand. „Wat ist denn?“, murmelte ich genervt. Vor mir stand ein Typ, den ich im Traum noch nicht gesehen hatte und winkte mit einem Wischlappen gestresst hin und her. Das feuchte Etwas. Wo verdammt war ich hier? „Wir machen zu. Feierabend. Los raus hier!“ Nach einem Blick nach links und rechts fiel es mir wieder ein. Ballhaus Spandau, Mittwochabend. Und ich war auf dem Klo eingeschlafen. Verdammt.
 

„Hallo!“ Schon fast verzweifelt fuchtelte der Kerl mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. „Ja is ja gut.“ Eine Hand am Klodeckel, die andere am Toilettenpapierhalter versuchte ich mich auf die Beine zu ziehen. Hätte wohl auch funktioniert, wenn das Ding gehalten hätte. Mit einem lauten Knall landete ich zwischen dem Toilettensitz und der Klobürste auf dem Boden und stieß mir erneut den Hinterkopf. Diesmal richtig. „Autsch.“, brummelte ich vor mich hin und blickte verwirrt auf die Halterung in meiner Hand. „Mensch Junge! Wat solln der Mist! Komm steh auf jetzt!“ Immernoch das feuchte Etwas in der Hand packte er mich unter den Armen und zerrte mich unsanft nach oben. Plötzlich drehte sich die Welt um mich herum in ganz grausamer Weise. Ein unendlich mieses Gefühl. Schlechter hätte es mir wohl nicht gehen können.
 

Ich war eindeutig noch nicht nüchtern und fühlte auch gleich ein alamierendes Ziehen in der Magengegend. So dauerte es nicht lange, bis ich dem Typen entgegenschwankte und ihm zur Kröhnung seines wohl beschissenen Arbeitstages auf die Schuhe kotzte. „Ah Scheiße! Das ist ja widerlich!“ Das war es wirklich. Als er sich nach dem ersten Schock wieder gefangen hatte, packte er mich wenig gefühlvoll an den Oberarmen. Ich war noch immer mit Würgen beschäftigt. „Mach das du raus kommst! Verschwinde hier!“ Ich stolpterte und taumelte, als er mich aus der Toilettenkabine durch den ganzen Laden zerrte. Der scheinbar endlose Marathon endete mit einem heftigen Stoß in die Rippen, dann landete ich vor der Tür.
 

Mein Kopf suchte einen Moment lang nach der Orientierung, wurde dabei jedoch schnell von den kalten Regentropfen, die zahlreich wie hunderte kleine Nadelstiche meine Haut benetzten, abgelenkt. Schlechter konnte es doch kaum laufen. Regen, Kälte, Dunkelheit. Meine Stimmung war auf dem Nullpunkt und mir war immer noch übel. Wenigstens durchbohrte mich der Geistesblitz, welcher mich schon auf der Toilettenkabine heimgesucht hatte. Spandau. Da war ich. Und das war gut. Hier war ich aufgewachsen. Keine Ecke, die ich noch nicht gesehen hatte. Der Heimweg war also machbar, wenn auch ungemütlich. Wenigstens trug mein noch immer viel zu hoher Alkoholpegel dazu bei, dass ich nicht fror in dieser kalten Novembernacht. Schwankend setzte ich mich in Bewegung in Richtung SBahn.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück