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What are you fighting for...?

Sesshoumaru x OC ?
von

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Willensstärke

„Er ist im Moment beschäftigt, daher sollen wir Euch empfangen.“, erklärte Kenshin und deutete nur widerwillig eine leichte Verbeugung an. Hayate tat es ihm mit knirschenden Zähnen gleich.

„Folgt uns bitte.“, fuhr Kenshin fort und ballte seine Hände zu Fäusten.

Mit Sesshoumaru auf ihrem Schloss wird es gewiss eine lange Zeit werden…
 

Ein neuer Morgen brach an. Ein Morgen aus dem Naoko Kraft schöpfen wollte, damit sie sich endlich wieder auf den Weg machen konnte. Genug Zeit wurde vergeudet, als sie fiebrig in der Hütte Akikos lag. Nun hieß es gesund werden und zwar möglichst schnell.
 

Sesshoumaru war wütend auf sie gewesen. So viel wusste die Kupferhaarige noch. Er war hier, sie hatte ganz deutlich gespürt, dass er hier war und doch er war wütend gewesen. Warum lag für Naoko auf der Hand.

Sie hatte Rin nicht beschützen können, sie verjagt. Wer weiß wie lange sie alleine im Wald umhergeirrt war.

Tiefe Schuldgefühle plagten die Kupferhaarige und drohten sie in ein Meer aus Trauer zu reißen, doch sie hoffte weiter darauf bald gesund zu werden und die Situation klären zu können.
 

Seit sie bei Akiko war, sah sie vieles anders. Die Heilerin war ihr eine gute Freundin geworden und auch mit Takeo verstand sie sich wieder einigermaßen, auch wenn sie das nicht unbedingt zugeben wollte.

Sie war sich immer noch unschlüssig ob sie ihn hassen sollte oder nicht, aber immerhin hat er ihr das Leben gerettet. Schon früher hat er sie immer beschützt und verteidigt, war immer der beste Freund, der beste große Bruder gewesen.

War für sie da als ihre Mutter gestorben ist…
 

Alleine saß sie da.

Der strömende Regen verklebte ihre Haare zu einem nassen Klumpen und weichte ihren Kimono auf. Das kleine Mädchen zitterte und fror, doch klammerte es sich an den dünnen Baumstamm. Wollte nicht gehen, denn es wäre ein erneuter Abschied. Würde es einen erneuten Abschied überleben?
 

„Naoko…“

Nur ein Flüstern war es, das das kleine Mädchen dazu brachte den Kopf zu heben und sich umzudrehen.

„Takeo.“, begann es traurig „Sie ist weg.“

Der Junge setzte sich neben die Kleine in die Wiese und nahm sie in den Arm. Es kümmerte ihn nicht ob der Regen auch ihn bis auf die Knochen durchweicht. Er wollte einfach nur bei ihr sein und sie jetzt nicht allein lassen und er wusste, dass es schlecht wäre sie einfach so von hier wegzubringen. Von dem kleinen Baum, in den sie immer so große Hoffnungen gesetzt hatte.
 

Sie hatte ihn einst mit ihrer Mutter gepflanzt, an einem sonnigen Frühlingstag. Auch Takeo war dabei gewesen und hatte geholfen ein Loch für die damals kleine Pflanze zu graben. Naoko war damals freilich größer gewesen als das Pflänzchen, doch mittlerweile überragte das dünne Bäumchen die Achtjährige um einige Zentimeter.
 

„Warum ist sie weg Takeo?“, stellte Naoko nach einer gefühlten Ewigkeit die Frage „Warum hat sie mich mit Papa alleine gelassen?“, mit ihren großen hellbraunen Iriden blickte sie ihren Freund fragend an und immer wieder bahnten sich neue Tränen einen Weg aus ihren kindlichen Augen. Takeo war auf irgendeine Weise dankbar für den Regen. So würde er nur einen Teil ihrer Tränen sehen.
 

„Sie wollte euch nicht alleine lassen. Ganz bestimmt nicht.“, begann Takeo, sichtlich um Fassung ringend „Hast du nicht gesehen wie sie gekämpft hat um bei dir zu bleiben? Sie hat gekämpft bis zum Schluss, weil sie dich mehr als alles auf der Welt geliebt hat. Und das ist es doch das zählt.“, versuchte er das Mädchen

aufzumuntern. Erfolglos.
 

„Aber sie ist trotzdem weg.“

Ein Schluchzen rüttelte das Mädchen durch und sie krallte sich noch ein Stück fester in dem dünnen Stamm des jungen Bäumchens.

„Da hast du recht.“, antwortete Takeo und löste die Finger des Mädchens von dem dünnen Stamm. „Und jetzt wisch dir die Tränen ab. Was würde deine Mutter sagen wenn sie dich so sehen würde?“

„Sie würde mir sagen, dass ich nicht weinen soll, da wir alle irgendwann einmal gehen müssen. So wie Oma und Opa.“, gab die kleine Kupferhaarige zu und senkte beschämt den Blick.

„So ist es. Leider.“, flüsterte Takeo und die beiden beobachteten weiterhin schweigend den jungen Baum, der noch ein langes Leben vor sich haben würde.
 

Schnell schüttelte Naoko den Kopf. Das alles war schon viele Jahre her, doch trotzdem konnte sie sich noch genau daran erinnern. Schon immer war Takeo ihr großer Bruder gewesen, der ihr einfach überall geholfen hatte. Doch durch die Zukunftsmenschen…

Takeo war plötzlich immer distanzierter geworden. Sie konnte einfach nicht mehr so befreit mit ihm reden wie sonst. Er war einfach anders. Damit hätte sie ja noch leben können, aber womit hatte sie es verdient, dass er sie permanent hintergeht?

Aber andererseits… War er nicht auch nur ein Opfer dieses Wahnsinns?
 

Naoko erinnerte sich erneut zurück. Takeo war damals krank geworden. Nur eine Woche nachdem er die halbe Nacht bei strömenden Regen an ihrer Seite gesessen war und ihr beim Weinen zugehört hatte. Sie hatte panische Angst auch ihn zu verlieren.
 

Sie wusste es, schon die ganze Zeit über. Nie würde sie in dem Wissen leben können, dass Takeo tot ist. Es würde sie ein weiteres Mal zu Boden schmettern und ihre Seele in tausend Teile zerspringen lassen. Takeo war über die Jahre der wichtigste Mensch für sie geworden. Der einzige, dem sie alles erzählen konnte und selbst nachdem er ihr Vertrauen missbraucht hatte, konnte sie ihn einfach nicht hassen. Er war ihr wichtig. Sogar sehr.

Ihr Bruder.
 

❈❀❁❀❈
 

Mittlerweile hatte auch Ryoichi Zeit gefunden den Lord der westlichen Länder persönlich zu begrüßen. Kenshin und Hayate waren sobald sich die erste Gelegenheit bot verschwunden und versuchten ihren Unmut über Sesshoumarus Anwesenheit nicht allzu deutlich oder in dessen Dabeisein Luft zu machen.
 

„Lord Ryoichi. Gehe ich Recht in der Annahme, dass Ihr auch Lord Shinobu und Lord Katsuro hinzuziehen werdet?“, brach Sesshoumaru das drückende Schweigen und fixierte seinen gegenüber mit seinem Blick.

„So ist es. Die beiden sind schon auf dem Weg hierher.“, war die knappe Antwort, ehe sich wieder die brodelnde Stille ausbreitete.
 

Ryoichi und Sesshoumaru hatten sich nichts zu sagen, also sprachen sie auch nur das Nötigste miteinander. Sie wussten, dass ihr Zusammentreffen auf rein politischer Ebene stattfand und nichts mit Dingen wie Freundschaft zu tun hatte. Vor allem, da die Katzen, ein sehr nachtragendes Volk, den Hunden seit den Ereignissen vor hundert Jahren immer noch nicht trauten.

Vorsicht war immerhin immer besser als Nachsicht, auch wenn die Hunde und die Schlangen seit dem Auftauchen der Zukunftsmenschen ebenfalls keinen Krieg untereinander mehr führten.
 

Nach nur wenigen Sekunden erhob sich Sesshoumaru, mit den Worten „Ihr findet mich in meinem Gemach.“

Erst als der Lord der westlichen Länder den Raum verlassen hatte, entspannte sich Ryoichi wieder ein wenig.
 

❈❀❁❀❈
 

„Das ist alles überhaupt nicht gut! Wir werden alle sterben! Oder denk nur was der Meister sagen würde, wenn ihn so eine unwürdige Katze angreifen würde. Waaach, nicht auszudenken was alles passieren könnte oder auf wem er seine Wut auslassen würde. Ich bin ein toter Kappa, ein toter Kappa!“

Kichernd beobachtete die kleine Rin wie Jaken panisch im Kreis herum rannte und mit seinen Armen hilflos in der Luft herumfuchtelte. Seit sie auf den Schloss waren, war er noch viel nervöser als sonst und rannte in seiner Aufregung andauernd gegen irgendwelche Wände.
 

Ah-Uhn hatte einen eigenen Stall bekommen und auch sonst ging es hier allen gut. Nur Jaken spielte mal wieder nicht mit. Seiner Meinung nach warteten die Nekoyoukais nur auf eine Gelegenheit sie alle umzubringen. Eine Meinung, die Rin mit einem Schulterzucken abtat. Wären sie böse, dann würde sich Sesshoumaru ganz anders verhalten, so viel wusste sie. Aber Jaken war ja schon immer ein wenig… eigen gewesen.
 

Ein zaghaftes Klopfen riss Rin aus ihren Gedanken und kurz darauf trat auch schon Kotone ins Zimmer. Die junge Nekoyoukai war Rins persönliche Dienerin und hatte von nun an die Aufgabe sich nur um das Menschenmädchen zu kümmern. „Ich soll Euch daran erinnern, dass es bald essen gibt.“, begann die braunhaarige Dienerin und verließ nach einem schüchternen Nicken seitens Rin auch schon wieder das Zimmer.

Auch wenn die Dienerin immer sehr nett zu ihr war, hatte Rin ein klein wenig Angst vor ihr. Warum wusste sie selbst nicht.
 

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Erneut wurde dem Kapuzenträger ein fragender Blick zugeworfen. Der gefühlte tausendste fragende Blick.

Zwar verstand er, dass sein neuer Begleiter keine Ahnung hatte mit wem er jetzt eigentlich reist, doch Korosu wollte trotzdem nichts über sich verraten.

Auch Ichiro fand sich langsam damit ab, dass sein neuer Begleiter ein Meister des Schweigens war und hing seinen eigenen Gedanken nach. Er hoffte, dass der ihm völlig fremde ein ähnliches Ziel oder wenigstens ähnliche Absichten besaß. Auf jeden Fall mochte Ichiro wieder zu seiner Mutter. So lange hatte er Naoko nun schon nicht gesehen und seit er ihren Dolch gefunden hatte, war die Sehnsucht so groß wie nie.
 

Als ob er Ichiros Gedanken gelesen hätte, nahm Korosu ihm den Dolch aus dem Maul und begutachtete ihn, ehe er auch noch daran schnüffelte. „Hm, dachte ich es mir doch.“, begann er dann zu sprechen. „Füchslein, wir steuern wohl das selbe Ziel an.“

Anschließend packte er Naokos Dolch in seinen Mantel und ignorierte Ichiros verwirrten und misstrauischen Blick. Will er Naoko etwas Böses?
 

❈❀❁❀❈
 

Akiko war nicht nur eine fantastische Heilerin, nein, sie war auch noch eine fabelhafte Köchin. Naoko fing langsam an sich zu fragen was sie nicht kann, verwarf diese Gedanken aber schnell wieder. Sie hatte wichtigeres um das sie sich sorgen sollte.

Ichiro zum Beispiel oder Rin, was sie wieder zu ihrem Problem zurückbringt bei dieser Heilerin festzusitzen.
 

„Gibt es nicht irgendein Wunderheilmittel, das mich schnell wieder gesund machen kann?“, fragte sie ungeduldig, während sie ihren Eintopf löffelte.

„Nein.“, lachte Akiko und schien kurz zu überlegen. „Obwohl… ja, viel Ruhe.“ Kurz zwinkerte sie ihrer Patientin zu, ehe auch sie weiteraß.

Okay, wir streichen das mit der fantastischen Heilerin.
 

Takeo saß schweigend vor seiner Schale und dachte ebenfalls nach. Jedoch nicht über die Zukunft, sondern die Gegenwart. Darüber, wie es weitergehen soll, denn er könnte hier nicht ewig bleiben. Auch er würde viel zu kämpfen haben, wenn er sich nun gegen die Zukunftsmenschen stellen will. Es würde ein schwerer Weg werden, doch der leichte Weg ist nur selten der richtige.
 

Alle drei Menschen fassten einen Entschluss. Den Entschluss zu kämpfen.

Sie würden sich von nichts aufhalten lassen und von nun an hart trainieren, viel Stärke brauchen. Körperliche Stärke, sowie Willensstärke.

Ein starker Wille war die Grundlage auch körperliche Stärke zu gewinnen.
 

Nach dem Essen wechselte Akiko Naokos Verbände und stellte zufrieden fest, dass die Verletzungen langsam zu heilen begannen. Zwar würde es noch etwas dauern, aber sie würde wieder vollständig gesund werden. Das Einzige, das eventuell bleiben könnte, waren ein paar kleine Narben, doch was war das schon, wenn sie weiterleben durfte?
 

Wie immer riet Akiko ihrer Patientin anschließend zu schlafen und verließ mit Takeo die Hütte. Freilich wollte Naoko so schnell wie möglich wieder gesund werden, doch schlafen konnte sie beim besten Willen nicht den ganzen Tag. So legte sie sich einfach auf ihren Futon, kraulte Kuro und tat das, das sie am wenigsten tun sollte. Nachdenken.
 

„Okay, du willst mir jetzt allen Ernstes erzählen, dass du keine Waffe dabei hast?!“ Ungläubig starrte Akiko Takeo an und stemmte nur kurz darauf auch schon wütend ihre Hände in die Hüften. „Lügst du mich etwa an?!“

Sofort hob der Braunhaarige beschwichtigend seine Hände. „Aber nein, nicht doch! Ich habe wirklich keine Waffe dabei…“

Die Züge Akikos entspannten sich wieder ein klein wenig und sie ließ auch ihre Arme wieder sinken. „Aber warum denn nicht?“, fragte sie. „Immerhin bist du alleine losgezogen. In eine sehr gefährliche Welt. Besonders für dich.“
 

Kurz lachte Takeo lustlos auf. „Man hat mir mein Schwert abgenommen und mir stattdessen eine dieser seltsamen Zukunftswaffen gegeben. Ich solle der Welt zeigen, dass ich zu den Überlegenen gehöre, hieß es. Bei der erstbesten Gelegenheit habe ich das Mistding weggeworfen.“, erklärte er und ballte seine Hände zu Fäusten.

„Ich…“, begann Akiko, brach aber sofort wieder ab und schien zu überlegen.

„Stimmt etwas nicht?“, fragte Takeo nach, erhielt aber nur ein schnelles „Ich bin gleich wieder da!“, von der in ihre Hütte laufenden Akiko als Antwort.
 

Nur wenige Minuten später kam sie wieder und hatte die Hände hinter ihrem Rücken verschränkt.

„Was…?“, setzte Takeo an und war ein wenig verunsichert von Akikos breitem Grinsen.
 

Ohne Vorwarnung gab sie ihre Hände wieder nach vorne und offenbarte so, was sie schon die ganze Zeit hinter ihrem Rücken versteckt hatte. Es war ein Schwert.

Doch nicht irgendein Schwert. Der Griff glänzte silbern und einige Edelsteine, dessen Name Takeo nicht kannte, waren eingelassen. Die Klinge war messerscharf und blitze regelrecht im Licht der Abendsonne.

„Es gehörte meinem Vater.“, begann Akiko und ließ ihren Blick vom Schwert zu Takeo gleiten. „Es ist mein wertvollster Besitz und mir sehr wichtig. Ich will es dir geben, als Zeichen dass ich dir vertraue.“
 

Mit einem undefinierbaren Ausdruck in den Augen, nahm Takeo das Schwert in seine Hände. Es fühlte sich leichter an, als er anfangs dachte. Er sah wieder auf zu Akiko.

„Danke. Ich verspreche dir, ich werde dich nicht enttäuschen. Und ich danke dir.“ Ein leichtes Lächeln, das schüchtern von der Heilerin erwidert wurde, zierte seine Lippen.
 

Im nächsten Moment wurde das freundliche Lächeln der unschuldig wirkenden Heilerin zu einem fiesen Grinsen. Sie nutzte den Überraschungsmoment, als Takeo abgelenkt war, holte mit ihrem Kurzschwert aus und ließ es auf den überraschten Braunäugigen niedersausen.



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