Zum Inhalt der Seite

Summer Ranch

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gewitter und neue Erkenntnisse

Am späteren Nachmittag kehrte Ryou dann mit dem Shuttleauto zur Ranch zurück. Die Zeitschriften hatte er gut verstaut in seinen Rucksack gepackt, doch es war nicht das Einzige, was er eingekauft hatte. Auf Süßigkeiten hatte die Naschkatze zwar verzichtet, war dafür aber in einen Souvenirladen einmarschiert. Dort hatte er ein paar Andenken gekauft, da sie nicht nur Ansichtskarten, sondern auch andere Dinge verkauften. Mit seinen Errungenschaften ging er von den Parkplätzen der Shuttleautos auf direktem Weg in sein Zimmer, wo er nicht nur den Souvenirs einen Platz gab, sondern auch die Magazine verstaute, wo sie niemand finden würde außer er selbst. Jetzt wollte er sie aber noch nicht lesen, sondern erst am Abend, wenn er sowieso schon so müde war, dass sein Körper nicht mehr irgendwie darauf reagieren konnte. Stattdessen wollte der Weißhaarige etwas spazieren gehen, auch wenn das Wetter etwas frisch war und die Sonne sich nicht am Himmel blicken hatte lassen. Es war das ideale Wetter für ihn, denn er mochte so heiße Tage, wo man in der Sonne brutzelte, nicht.
 

Also schritt er die Treppen hinab, warf einen vorsichtigen Blick nach draußen und checkte ab, ob die Luft rein war. Immerhin wollte er dem Älteren nicht begegnen, wusste er doch, dass er sich vorher nicht abgemeldet hatte wegen des Joggings. Draußen war aber niemand zu sehen, weswegen er sich tatsächlich nach einer Weile hinaus traute. Zufrieden und entschlossen legte er einen Spaziergang ein, ging zu den Wanderwegen und von dort aus zu den Profikoppeln, die er gesehen hatte. Die Sicht dort hin war allerdings von einigen Bäumen verdeckt, weswegen er nicht wusste, dass sich der Andere dort mit Hurricane aufhielt. Erst, als er den Weg schon herunter war, erblickte er diesen und dieser ihn. Sofort wollte Ryou wieder hoch und nur weg von hier, doch das war nicht so leicht, denn der Weg war steil und nicht gerade leicht zu erklimmen. Deswegen rutschte er zurück, als sein Alptraum auf Hurricane auf ihn zu geschnellt kam und augenblicklich abstieg.
 

„Sag mal... Kannst du mir mal verraten, wo du warst? Ich habe fast eine viertel Stunde auf dich gewartet. Denkst du, ich habe nichts besseres zu tun?!“, maulte er den völlig überforderten Schüler an.
 

„Ich... Tut mir leid. Ich wollte ja Bescheid geben, aber es ging nicht mehr. Sonst wäre doch das Shuttleauto ohne mich gefahren und ich musste doch ganz dringend in den nächsten Ort.“, versuchte sich Ryou zu erklären.
 

„In den nächsten Ort? Was hast du denn da gemacht? Doch nicht etwa Süßigkeiten oder so gekauft?“, hakte der Reitlehrer nach.
 

„Nein, natürlich nicht. Ich habe dort etwas von der Post aus verschickt. Ein paar Ansichtskarten und ein Paket.“, gab er an.

„Ich habe mir auch was von dort aus dem Souvenirladen gekauft, wo ich einmal da war. Naja, immerhin kann ich das nicht am letzten Tag machen. Da bin ich ja schon wieder zurück.“
 

„Na gut... Wehe ich finde Süßigkeiten bei dir. Aber sag das nächste Mal trotzdem irgendwie etwas, lass deinen Freund irgendwas wissen oder... Wie auch immer.“, hatte sich Bakura's erste Wut nach einem tiefen Durchatmen gelegt.

„Und was machst du nun hier?“
 

„Wandern.“, beantwortete der Jüngere die Frage.

„Ich mag es nicht so viel zu laufen, wenn es so warm ist.“
 

„Verstehe. Na dann... Fühle dich ganz ungestört und...“, unterbrach Bakura plötzlich, als etwas feuchtes auf seinem Kopf landete.

„Oh je.“, äußerte dieser daraufhin.
 

Dem einzelnen Tropfen folgten ein paar weitere, während Ryou sich die Hände über den Kopf hielt. Es fing also an zu regnen und er hatte wieder einmal kein Glück mal eine ungestörte sorgenfreie Zeit hier zu genießen. Sofort stieg Bakura wieder auf Hurricane, riet ihm noch sich etwas zu beeilen und in die Herberge zurück zu kehren. Indes ritt er voraus, machte sich daran die Kühe in ihre Stallungen zu treiben, die noch draußen auf der Wiese weideten. Als er fertig war und Hurricane ebenfalls in seine Box gebracht hatte, wollte er eigentlich zurück in die Personalunterkunft, als Ryou ihm völlig durchnässt entgegen kam. Dieser schien es aber gar nicht mehr eilig zu haben, ging einfach gemächlich vor sich hin.
 

//Das darf doch jetzt nicht wahr sein.//, dachte der Ranchleiter und verdrehte die Augen.

„Na los, beeile dich mal. Es sieht nach Sturm aus und du trödelst hier vor dir her als sei gar nichts. Gott herrje, komm mit.“, zog er den Durchnässten mit sich.
 

Dieser wollte sich noch wehren, wollte nicht mit Bakura alleine sein, sondern ihm eigentlich aus dem Weg gegangen sein. Doch nun wurde er schnurstracks von ihm weg gezerrt und das nicht zur Herberge, sondern zu der Personalunterkunft. Alles in ihm sträubte sich auf einem Mal, wusste er immer noch nicht, wie er sich dem Älteren gegenüber geben sollte. Immerhin konnte es sein, dass dieser was von ihm wollte, also durfte er keinesfalls mit ihm alleine sein. Allerdings wusste er auch nicht, wie er sich unauffällig aus der Situation hinaus manövrieren sollte. Schließlich war es dann auch zu spät, als die Tür sich hinter ihm schloss. Er hatte einfach zu lange darüber nachgedacht und jetzt einfach wieder hinaus laufen war auch nicht sehr klug, denn inzwischen donnerte es ganz schön. Indes war Bakura in ein anderes Zimmer gegangen, warf ihm schließlich ein Handtuch mitten ins Gesicht. Leicht murrend nahm er es dann aber trotzdem an, trocknete sich die Haare ab und wollte schon weiter gehen, als...
 

„Bleib da gefälligst stehen. Du machst ja alles nass und schmutzig.“, meckerte dieser wie eine Putzfrau.

„Na los, zieh die Schuhe aus. Und die nasse Kleidung am besten auch noch, sonst könntest du noch krank werden. Darauf hast du sicher keine Lust und... Wenn du glaubst du könntest dich so vor dem Reitunterricht drücken...“, beendete er den Satz nicht.
 

Ryou zog daraufhin zwar seine Schuhe aus, machte aber nicht die Anstalten sich sonst irgendwie zu entkleiden. Die Tatsache, dass es hier so ruhig war, machte ihn auch irgendwie nervös, wusste er nicht, ob er denn hier mit dem Älteren nun alleine war oder nicht. So blieb er einfach im Flur stehen und wartete, dass irgendwas passierte. Eine Weile dauerte es, da kam der Ranchleiter wieder zu ihm.
 

„Stehst du immer noch da? Mensch, Ryou. Willst du da Wurzeln schlagen?“, fragte dieser.
 

„A-aber... Ich habe doch nichts zum Anziehen.“, entgegnete Ryou.

„Dann ist mir nur noch kälter.“
 

„Ach, Ryou. Ich gebe dir schon was, mach dir da mal keine Gedanken. Mach einfach und komm hoch.“, verlangte der Ältere und verschwand daraufhin in eben jene Richtung.
 

Einen kurzen Augenblick zögerte der Weißhaarige noch immer, entledigte sich aber dann doch seiner nassen Kleidung und nahm sie mit nach oben. Dort angekommen fand er Bakura in seinem Zimmer, so nahm er jedenfalls an, konnte ihn durch einen Türspalt sehen, wie er dann den Kleiderschrank schloss. Kurz darauf klopfte er an, öffnete die Tür und blieb dort stehen. Er fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken in seiner Nähe so zu sein, ausgesetzt der Tatsache, dass es wohl wirklich so war, dass er mit diesem alleine war.
 

„Bleib da nicht so angewurzelt stehen. Komm rein, ich beiße nicht.“, zog er Ryou am Arm in sein Zimmer.

„Ich kann dir leider nur das hier geben. Meine Hosen werden dir wohl kaum passen.“
 

Daraufhin nahm er die Kleidung des Jüngeren und brachte sie hinunter um sie auf die Wäscheleine zu hängen. Es dauerte einen Moment, da realisierte Ryou, was er da bekommen hatte. Es hielt lediglich ein großes Shirt in den Händen und nichts für unten herum. Trotzdem ahnte er, dass Bakura wohl recht hatte mit den Hosen und zog wenigstens das an, was er hatte, bevor dieser ihn so noch länger sah. Dennoch zupfte er an dem Shirt, versuchte es irgendwie länger zu machen, als der Ältere wieder zurück kam.
 

„Bakura, das ist zu kalt.“, jammerte Ryou.
 

„Mensch, stell dich nicht so an. Ich kann dir höchstens noch eine dünne Decke geben.“, warf er ihm diese entgegen.
 

Daraufhin schloss der Ranchleiter die Tür und klopfte daraufhin neben sich auf das Bett. Etwas zögerte der Schüler daraufhin, aber nicht so lange, da er wusste, dass er sonst nur wieder dazu gezwungen wurde. Stattdessen setzte er sich mit etwas Abstand auf das Bett und lehnte sich hinten an eines der Kissen, ehe er die Decke über seine Beine legte. Indes zappte Bakura etwas mit dem kleinen Fernseh herum, legte sich dann aber doch auf ein Programm fest.
 

„Wo... Wo sind die anderen Bewohner des Hauses? Sind wir hier etwa ganz alleine?“, fragte der Weißhaarige etwas besorgt, während sein Herz immer unruhiger klopfte.
 

„Naja, ich denke schon. Jeder hat hier halt seine Aufgaben in solch einem Fall. Mariku kümmert sich um die Gäste, ich um die Pferde und Kühe... Und die anderen Bewohner kümmern sich eben um andere Tiere. Das dauert sicher noch, oder sie haben beschlossen nicht zurück zu kommen und den Regen abzuwarten.“, erklärte dieser daraufhin.
 

„Ach so.“, kommentierte Ryou das Gesagte.

„Und... Naja, schauen wir halt Fernseh.“
 

Daraufhin herrschte fürs Erste Schweigen zwischen den Beiden. Innerlich herrschte aber weiterhin Unruhe in Ryou's Kopf. Es machte ihn einfach nervös in dessen Zimmer zu sein, alleine nur mit ihm im Haus und seine Kleidung nass im Keller, wissend, dass er erst hier weg konnte, wenn sie trocken war oder es aufhörte zu regnen. Irgendwann aber vertiefte er sich in das Fernsehprogramm wurde so allmählich müder. Er hatte es vermisst so unterhalten zu werden, war es, im Gegensatz zu Bakura, gewohnt so zu leben. Schwerer und schwerer wurden mit der Zeit seine Augenlider, denn ohne den sonst üblichen Koffeinschub, konnte er sich einfach nicht so gut wach halten wie sonst. Es regnete aber immer noch und seine Kleidung war laut der Information des Älteren auch noch nicht trocken. Inzwischen lag er mehr schlecht als recht gebeutelt auf dessen Bett, unfähig noch irgendwie klar zu denken oder gar irgendwo anders hin zu gehen. Wenig später schaltete der Ranchleiter das Gerät dann auch ab, schaltete das Nachtlicht an und deckte Ryou mit einer weiteren Decke zu.
 

„Schlaf ruhig hier. Ich werde gleich auch hinab gehen und auf der Couch schlafen.“, informierte dieser ihn, woraufhin Ryou schon protestieren wollte.

„Keine Widerrede.“, entgegnete Bakura jedoch schnell, als er dies merkte.
 

Und Ryou war tatsächlich zu müde um noch irgendwie mit ihm herum zu diskutieren. Immer schwerer konnte er die Augen offen halten, kuschelte sich stattdessen in die warme Decke, ehe ihm die Lider ganz zu fielen und sich nicht mehr öffneten. Der Reitlehrer wartete noch einen Augenblick, damit er sich wirklich sicher war, dass dieser auch schlief. Kurz darauf schob er dessen Haare etwas beiseite und hinterließ einen kleinen Kuss im Nacken des Schlafenden, ehe er sich tatsächlich zum schlafen hinunter begab. Darauf hatte er den ganzen Abend gewartet, grinste nun schelmisch vor sich hin. Selbst wenn dies bedeutete, dass er heute auf der Couch schlafen musste, hatte es sich doch gelohnt Ryou hier her zu locken. Zufrieden mit sich und seiner Perfidität, entledigte er sich letztlich seiner Kleidung und legte sich in der Stube zur Ruhe...
 

Ein greller Blitz und ein darauf gefolgter lauter Donnerknall ließ Ryou aus seinem Schlaf hochschrecken. Einen Moment brauchte er um sich zu orientieren, wusste dann wieder, wo er war. Irgendwie fühlte er sich einen Moment lang komisch, konnte aber nicht sagen, woran es lag. Dafür hatte er ein wenig Durst bekommen, verließ deswegen den ruhigen Schutz des Raumes. Vorsichtig wankte er im Halbdunkel die Treppen hinab, konnte nur durch die ab und an auftauchenden Blitze etwas sehen. Auf der Suche nach der Küche, ging er auch durch die Stube, musste allerdings jäh feststellen, dass der Ältere verschwunden war. Etwas lauter rief er seinen Namen, bekam jedoch keine Antwort. Schließlich fand der Weißhaarige die Küche aber dennoch, die wohl nach hinten hinaus zur Richtung der Stallungen lief, wie er durch die Lage des Fensters erkennen konnte. Unbedacht schenkte er sich erst einmal etwas Wasser aus der Leitung ein und trank dieses, vernahm dann aber irgendwelche Stimmen. Sich fragend, was da los sei, blickte Ryou nach draußen und konnte gerade noch so Bakura entdecken. Etwas überrascht, entschloss er sich nachschauen zu gehen und holte indes seine inzwischen trockene Kleidung wieder aus dem Keller. Kurzerhand und ungefragt schnappte er sich eine größere Jacke von der Garderobe und rannte mit Kapuze bedeckt zu der Richtung in die er den Ranchleiter gesehen hatte. Hektik herrschte in der Scheune, während immer wieder Leute mit den dortigen Tieren heraus kamen. Vorsichtig watete Ryou hinein in die wässrige Pampe, die sich inzwischen hier gebildet hatte, denn die Scheune stand inzwischen knöcheltief unter Wasser. Als er Bakura schließlich fand, schien dieser ganz schön angespannt und redete auf zwei Stallburschen ein.
 

„Bakura! Was ist hier los?“, rief der Jüngere ihm schließlich zu und machte so auf sich aufmerksam.
 

„Ryou?! Was machst du denn hier? Geh zurück nach drinnen. Das hier ist kein Ort für Greenhorns. Ich will nachher nicht verantwortlich sein, dass die auch noch etwas passiert.“, machte der Ranchleiter klar.
 

„Aber... Ich übernehme die Verantwortung schon selbst.“, entschied Ryou, vernahm das Wiehern eines aufgeregten Pferdes.

„Kann... Kann ich irgendwie helfen?“, fragte dieser, merkte man ihm doch an, dass er sich zumindest um irgendwas sorgte, auch wenn man nicht wusste, ob es die Tiere oder Bakura war.
 

Kurzerhand kam er um die Ecke, erkannte nun was los war. Zwei Stallburschen und Bakura als Aufseher, versuchten Laska hervor zu holen und hier weg zu schaffen, scheinbar genau wie die anderen Tiere, die hier gewesen waren. Nicht mehr viele waren geblieben, aber Laska machte Probleme, da sie dauernd stieg und sich keinen Zentimeter vor bewegen wollte.
 

„Sie ist wasserscheu. Wenn du helfen willst, dann... Zieh dir da drüben ein paar Gummistiefel, nimm eine Ente oder so und bring sie...“, unterbrach Bakura jäh seine Erzählung, als der Jüngere näher an das Pferd schritt.

„Was machst du? Willst du gleich unter Laska liegen?!“
 

„Lass mich. Ich habe keine Angst. Dem Pferd habe ich viel zu verdanken, also... Ich... Laska... Laska, vertrau mir.“, streckte Ryou die Hand aus und schritt vorsichtig vor.
 

Dabei hielt er Blickkontakt, wagte sich Zentimeter um Zentimeter vor, während Laska... Ja, sie wurde allmählich tatsächlich ruhiger, stieg nicht mehr und ließ sich dann doch tatsächlich von Ryou streicheln.
 

„Pferde. Ich werde sie nie verstehen.“, seufzte der Ältere daraufhin.

„Na gut, bring Laska eben hoch zu den anderen in die Scheune auf dem Hügel. Aber nicht reiten, wehe ich höre da sowas. Das ist bei dem Wetter zu gefährlich.“
 

Kurzerhand zog sich Ryou schnell ein paar Gummistiefel über und watete durch das Wasser mit Laska. Es war eine weite Strecke hinauf zur Scheune, die über eine Brücke führte. Er folgte dem Convoy und lieferte dort eines der letzten Tiere ab, ehe er wieder zurück lief. Natürlich wollte er zu keinem Anderen als Bakura, der noch immer unten war, wie er jedenfalls glaubte. Dieser kam ihm dann allerdings doch entgegen, woraufhin der Jüngere los rannte und den Halt auf der rutschigen Wiese verlor. Etwas geschockt, weil dieser geradewegs auf den Fluss zu rutschte, lief der Ranchleiter mit Hurricane ebenfalls los. Wenig später sprang er, die Leine seines Pferdes haltend, in das Wasser und bekam den leichtsinnigen Tollpatsch gerade noch so zu fassen. Als sie von dem Pferd heraus gezogen wurden, waren sie aber beide pitschnass, woraufhin der Ältere ihm eine Kopfnuss verpasste.
 

„Bist du lebensmüde?! Was meinst du, warum ich sagte nicht reiten?! Hier ist alles rutschig, Ryou. Dass...“, stoppte dieser jedoch.
 

Durch den Schreck des Momentes und seinem Gebrüll, rannen dem empfindlichen Jungen Tränen über die Wangen. Er selbst war hart, wenn so etwas passierte, hatte nicht bedacht, wie sein Schüler in so einem ersten Moment, wo er beinahe in den Fluss gestürzt war und ertrinken hätte können, empfand. Tief durchatmend bewegte sich der Ältere auf ihn zu, nahm ihn erst einmal in die Arme und tröstete ihn etwas.
 

„Shhh~, schon gut. Ist ja noch mal gut gegangen. Ich passe auf dich auf, versprochen.“, redete Bakura beruhigend auf ihn ein.
 

„I-ich... Können wir zurück zum Haus? Ich...“, stammelte der Schüler nun aus Angst.
 

Daraufhin nickte der Reitlehrer, brachte nur noch Hurricane zu den Stallungen und kehrte nach einer kurzen Erklärung zurück. Es hatte keinerlei Einwände seitens der anderen Mitarbeiter gegeben, nachdem er berichtete, was vorgefallen war. Wieder zurück bei Ryou, geleitete er diesen zurück in die Personalunterkunft, wo sie beide nun erst mal frische Kleidung brauchten. Bakura begab sich, nachdem er sich seiner Schuhe entledigt hatte, hinauf in sein Zimmer und Ryou zog wieder das große T-Shirt an, dass er beim verlassen der Unterkunft über die Couch geworfen hatte. Gemeinsam breiteten sie die Kleidung im Keller auf der Wäscheleine aus, begaben sich daraufhin wieder hoch. Zwar wollte der Jüngere nun nichts lieber als wieder zu schlafen und das alles vergessen, doch wurde er plötzlich aufgehalten.
 

„Ich... Kann ich kurz mit dir sprechen? Ich habe etwas wichtiges mit dir zu klären. Komm, wir setzen uns ins Wohnzimmer.“, ließ er dem Schüler erneut keine wirkliche Wahl.
 

Ein wenig müde aber dadurch auch kein bisschen nervös, folgte er Bakura in die Stube und setzte sich auf die Couch. Dieser hatte inzwischen auch einen Pyjama an, was ein ungewohnter Anblick war. Kurz darauf nahm er neben Ryou platz, atmete erst einmal tief durch um den Schock von vorhin noch etwas zu verdauen.
 

„Wir müssen reden, Ryou. Ich war nicht ganz fair zu dir und ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich habe dich für einen faulen und unmotivierten Stadti gehalten, der nichts auf die Reihe bekommt und am Liebsten die Tag zur Nacht und die Nacht zum Tag macht. Aber... Ich habe mich geirrt.“, machte Bakura hier eine Pause.
 

„Naja, anfänglich stimmte das ja auch. Trotzdem merke ich, dass ich mich allmählich auch ändern kann. Du brauchst dich deswegen nicht zu entschuldigen.“, entgegnete der Jüngere.
 

„Doch, muss ich. Du hast heute jede Menge Mut und Aufopferung gezeigt, hast insgesamt meine Schikanierungen ausgehalten und auch nicht aufgegeben, als ich dich gefordert habe. Du hast dich auch nicht beim Management beschwert, obwohl du sicher mehr als ein mal Grund dazu gehabt hättest.“, räumte dieser ein.
 

„Wieso erzählst du mir das alles?“, wunderte Ryou diese Ansprache doch nun sehr.
 

„Ich... Naja, ich muss mich noch für etwas entschuldigen. Ich weiß nicht, ob du es neulich bemerkt hast. Am Ende der Reitstunde in den Innenstallungen, da war meine Hand, wo sie nicht sein sollte. Das ging zu weit und es tut mir leid.“, erntete der Ältere einen fassungslosen Gesichtsausdruck seitens des Weißhaarigen, der daraufhin aufsprang.
 

„A-also doch... Dann habe ich mir das gar nicht eingebildet. Aber wieso...?“, verstand Ryou nicht, warum dies nun alles um ihn herum passierte.
 

„Wieso? Gut, ich hatte kein Recht dazu. Aber dass du mich fragst, wieso? Schau doch mal in den Spiegel. Bis auf dein Körpergewicht am Bauch bist du wohl alles andere als hässlich. Ich finde dich süß.“, gestand der Ältere daraufhin.
 

Ryou, sichtlich überfordert mit diesem Geständnis, stand erst einmal fassungslos und mit offenem Mund vor der Couch, sein Herz pochend und sich doch unsicher, ob er darauf etwas sagen sollte oder konnte. Ein wirres Gefühlschaos herrschte in seinem Kopf und seiner Brust, woraufhin er nur wenig später die Flucht nach oben in das Zimmer antrat und den Schlüssel herum drehte, der auf der Tür steckte...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2013-05-05T13:06:44+00:00 05.05.2013 15:06
Hey ^_^

So schnell wird sich Ryou wohl noch nicht sicher sein, was das mit Bakura ist. Das war schön, das du ihn während des Unwetters so mutig gemacht hast :) nur bei Bakuras Erklärung, wieso er das mit der Hand auf dem Hintern gemacht hat ... Hätte ein ich mag sich nicht besser geklungen? ... So muss Ryou denken, er mag nur seinen Körper?!

CuCu Jyorie

Antwort von:  Nao_Kirisaki
05.05.2013 20:00
Das mag sein, aber ich habe diese Worte absichtlich so gewählt. Den Grund und mehr liest man im übernächsten Kapitel, also ist schon nicht so, dass ich mir nichts dabei gedacht habe.


Zurück