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Love is a disaster

von

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Lügen, Misstrauen und Schwäche

"Sagmal spinnst du eigentlich!?", motzte er und funkelte ihn bösartig an. "Ich hatte dich doch gewarnt, aber du wolltest mir ja nicht zuhören. War der einzige Weg dich zu wecken", argumentierte Seito und stellte den großen Topf, der gerade eben noch mit eiskaltem Wasser gefüllt war, auf dem Boden ab. "Verdammter Idiot!", fluchte der von oben bis unten durchnässte Aiji und sprang aus seinem Bett. "Scheint so, als hättest du nicht einmal mehr ein Fünkchen Respekt vor mir", seufzend verließ Seito das Zimmer. "Beeil dich und mach dich jetzt endlich für die Schule fertig, sonst kommen wir zu spät". "Als wäre er meine Mutter", grummelte Aiji leise. Nach einer ganzen Woche, die er bei diesem viel zu jugendlich wirkenden Lehrer verbracht hatte, war das dutzen zur Gewohnheit und das 'Kireda-sensei' zu einem 'Seito-san' geworden. Natürlich blieb dieses Leben bei seinem Lehrer ein Geheimnis. Nicht einmal Familienmitglieder wussten davon. Für sie lebte Aiji bei einem 'guten Freund'. Genervt und müde lief Aiji den Gang entlang. Im Badezimmer angekommen schnappte er sich ein frisches Handtuch, mit dem er sich durch die Haare struppelte, damit diese endlich wieder ein wenig trockener werden würden. Zeit für Haare föhnen und stylen hatte er dank diesem Idioten nun nicht mehr. Schnell wusch er sich das Gesicht und zog sich seine Schuluniform an. "Es wird wirklich Zeit, dass ich langsam mal wieder woanders lebe..ewig kann das nicht so weiter gehen", dachte Aiji und gähnte. Mit mühe versuchte er seine noch immer leicht nassen Haare wenigstens etwas herzurichten, wobei er nicht gerade wirklich viel Erfolg hatte. Seufzend verließ er das Badezimmer und gerade, als er die Küche betreten wollte, spürte er wie eine Kraft ihn zurückzog. "Dafür haben wir jetzt keine Zeit mehr, guck doch mal auf die Uhr". "Willst du mich verarschen!? Ich hab hunger!", motzte Aiji sofort wieder los. "Du kannst in der Pause was in der Mensa kaufen und da essen", schlug Seito vor und verließ danach das Haus. "Komm jetzt, sonst fahr ich ohne dich los!". "Ist ja schon gut!", abgehetzt eilte Aiji zum Auto. "Dieser Kerl ist wirklich ein böser Dämon", dachte er währenddesen genervt. "Ich sollte mir einen Teilzeitjob und ´ne Einzimmer-Wohnung suchen, dann hätte ich endlich wieder mehr ruhe vor ihm. Außerdem ist diese Sache sowieso unheimlich. Welcher Schüler lebt schon bei seinem Lehrer und lässt sich auch noch jeden Tag von ihm mir zur Schule nehmen und wieder nach Hause fahren?". Die Fahrt über blieb es still. Aiji blickte schlecht gelaunt aus dem Fenster, während Seito damit beschäftigt war sich auf die Straße zu konzentrieren. Kurz vor der Schule bremste er und ließ Aiji aussteigen, denn es wäre vielleicht problematisch geweßen, wenn irgendjemand gesehen hätte wie Seito einen seiner Schüler zur Schule bringt. Nachdem Aiji ausgestiegen war fuhr Seito weiter und bog auf die Schulparkplätze ab.
 

"Aiji?". "Was ist?", Aiji drehte seinen Kopf leicht nach links und sah seine Cousine an. "Wegen diesem Kumpel..erzähl doch mal mehr von ihm", flüsterte Kyouko und grinste etwas. "Denkst du, es ist jetzt wirklich die richtige Zeit um über solche Sachen zu reden?", so unauffällig wie möglich flüsterte er zurück. "Ach komm...ich kann bei dem Unterricht nicht aufpassen. Kobayashi ist soo langweilig..", murmelte Kyouko und gähnte. "Trozdem bekommen wir ärger, wenn wir beim labern erwischt werden, also erzähl ich dir vielleicht in der Pause etwas über ihn". Innerlich hoffte Aiji, dass er es nicht tun müsste. Er hoffte, dass Kyouko dieses Thema vergessen würde, denn er lügte nicht gerne. "Ich wohne bei Seito, unserem Lehrer!", auf keinen Fall konnte er das sagen. Allein schon wie verrückt und seltsam sich dieser Satz anhörte. Was würde Kyouko nur denken? Vermutlich würde sie anfangen total dumm und breit zu grinsen. Dann würde sie wohl noch so einen unnötigen Spruch wie "du stehst also doch auf ihn!" los lassen. Sowieso wusste Aiji nicht was diese seltsame Vermutung sollte. War ihr der Fakt, dass beide Jungs waren total egal? Nein, eben deswegen vermutete sie es wohl. Sie war sich ja schon lange so sicher geweßen, dass Aiji schwul war. Stimmte aber nicht - das wusste er natürlich besser. Doch es half nicht, egal wie oft er versuchte es klar zu machen. Kyouko war wohl viel zu sturr und auch zu dumm um zu begreifen, dass Aiji ein normaler Junge war, wie jeder andere auch. Ein Junge, der auf seine große Liebe wartete. Ein schönes Mädchen mit einem tollen Charakter. Aiji hatte sein Traummädchen noch nicht gefunden, wusste auch gar nicht wie genau sein Traummädchen denn hätte aussehen sollen. Schon öfters wurde er von der ein oder anderen Mitschülerin geküsst, hatte aber nichts gebracht, gefunkt hatte es nie. Leicht verzweifelt fühlte er sich schon. 17 und noch immer keine erste Liebe. Aiji strich sich seine Gedanken aus dem Kopf und folgte leicht gelangweilt dem Unterricht. Kobayashi-san war wirklich nicht die beste Lehrerin. Zumindest nicht in Hauptfächern. Sport war ihr Gebiet. In dieser Klasse war sie dieses mal nur eine Vertretrung, da der eigentliche Leher krank und Seito erst in der dritten Stunde mit Unterricht dran war. Aiji konnte sich nicht richtig konzentrieren. Irgendwie kam diese Frau ihm unsympathisch vor. Ihre Unterrichtsmethoden waren unglaublich langweilig und sie tat viel zu sehr auf überlieb und gnädig. Auf die Schüler wirkte sie wie ein Unschuldsengel, der fast nie Strafarbeiten verteilte. Aiji seufzte. Die Zeit verging unglaublich langsam.
 

Endlich, nach zwei Stunden, die ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen waren, ertönte der rettende Pausengong. Sofort stand Aiji auf und stürzte sich in das Schülergetümmel. Durch die verschiedenen Gänge eilte er in Richtung Mensa. Er war verdammt hungrig, wie ihm sein Magen auch noch extra durch lautes knurren mitteilte. Ja, heute früh hatte ihn ja ein gewisser jemand gehindert ein nahrhaftes Frühstück zu sich zu nehmen. Allein schon bei dem Gedanken an diese Person bekam Aiji leichte Stress-Bauchschmerzen. Wieder einmal liefen viel zu viele Schüler durch die Gänge, was zu einigen anrempeleien führte. Aiji machte das nichts aus, das war man an dieser Schule eigentlich schon gewohnt, doch ein Schüler übertrieb es dann doch, indem er Aiji wirklich heftig anrempelte. "Hey! Pass doch etwas auf!", motzte Aiji. "Huh? Oh, tut mir leid", eine fremde Stimme entschuldigte sich. Sie klang irgendwie süß. Aiji drehte sich um und sah den Schuldigen an. Es war ein Mädchen, welches etwas kleiner als er war. Sie hatte wirklich schönes schwarzesblaues Haar und hübsche türkisblaue Augen. Trotz dieser Haarlänge, die bis zum Ende des Rückens reichte, behielten die Haare eine unglaubliche Fülle. Sie waren weder dünn, noch splissig oder strohig. Sie glänzten und fühlten sich bestimmt seidenweich an.Gerne hätte Aiji sie berührt. Doch ehe er noch ein Wort von sich geben konnte drehte sich das Mädchen, nachdem sie ihn kurz angelächelt hatte, weg und legte dann den restlichen Weg zum Pausenhof zurück. Aiji hatte nicht die perfekte Menschenkenntnis - und doch war er sich sicher, dass dieses Mädchen eine liebevolle und sanfte Persönlichkeit hatte. Schnell war sie aus seinem Blickfeld verschwunden. Warum sie es wohl so eilig hatte? Aijis Magen knurrte erneut. Seufzend bog er nun endlich in die Mensa ab und stellte sich an einer der langen Warteschlangen an. Der wohle Geruch frisch gebratenen Fleisches ließ ihn schnell ungeduldig und noch hungrigr werden. Es war eine Quahl an dieser Schule Essen zu kaufen. Gewöhnlicherweiße machte sich Aiji ein Bento, doch dafür war ja heute früh keine Zeit mehr, wie 'Mister-Perfekter-Pünktlichkeits-Lehrer' heute doch so schön gesagt hatte. Aijis Miene verdunkelte sich und wirkte genervt. Es war der typische Blick, wenn er an Dinge dachte, die ihn furchtbar störten. Nach ungefähr sechs Minuten des wartens kam er endlich am ende der Warteschlange an. Er bestellte sich ein paar Spieße Rindfleisch mit Reis und dazu noch ein wenig Gemüse in Süßsaurer-sauce. Ungeduldig eilte er zum nächsten freien Tisch und schlang sofort gierig den ersten Rindfleisch-Spieß herab. "Wow..der Anblick erinnert einen an ein ausgehungertes Tier...aber du und Naoki, ihr schlingt ja öfters mal so", erwähnte jemand, dessen Stimme Aiji sehr gut kannte. Eine Stimme, die er heute nicht hören wollte, zumindest nicht in dieser Pause. "Wir reden nachher in der Pause darüber", erinnerte er sich an die Dinge, die er sagte. Kyouko setzte sich neben ihn und sah ihn an. "Also? Nun erzähl mir mal was von deinem guten Freund!", sie kam sofort auf den Punkt. "Ich hab´s gewusst...verdammt", fluchte Aiji in seinem Kopf, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen. "Also..na ja..mein guter Freund...hmm...er heißt..öhm....Gyu!". Plötzlich sah Kyouko ihn etwas seltsam an. "Gyu..? Was ist das für ein seltsamer Name?", fragte sie skeptisch. Fiel sie nicht darauf rein? Konnte sie es nicht einfach akzeptieren? Sonst war sie doch auch nicht die hellste, also musste es doch klappen sie reinzulegen. "Ja..ich weiß...ich musste auch ziemlich lachen, als ich seinen Namen zum ersten mal gehört habe, aber wer kann schon was dafür, was sich die Eltern so alles ausdenken?", Aiji lachte leicht angespannt und sah seine Rindfleischspieße an, die ihn auf diesen dummen Namen gebracht hatten. Kyouko folgte seinem Blick. "Wenn meine Eltern mich so benannt hätten könnte ich's ihnen nie verzeihen. Aber wie auch immer...wie lange kennst du....Gyu....denn schon?", war Kyoukos nächste Frage. "Na ja..ich habe ihn kennen gelernt, als ich euch das erste mal in der neuen Stadt besucht habe. Wir haben uns sofort super gut verstanden", lügte Aiji. Er kam sich vor wie ein Idiot, wenn er über die Realität nachdachte. "Oh ja..ich verstehe mich super gut mit dem Dämon", dachte er. Noch immer hatte er Seito die Sache mit dem Topf voll Wasser nicht verziehen. Aijis Haare sahen heute total zerzaust aus, da er so in Eile geweßen war. "Ach so? Geht er auf diese Schule?". Aiji schüttelte den Kopf, um weiteren Fragen aus dem Weg zu gehen. "Auf welche Schule geht er?", wollte Kyouko nun wissen. Hatte dieser Regen an Fragen kein Ende? Gab es keinen Weg ihn aufzuhalten? "Öhm..weiß ich nicht hab ich ihn noch gar nicht gefragt", mogelte Aiji. "aach?". "Ja! Was soll eigentlich dieser misstrauische und richtende Blick? Du wolltest doch was über ihn erfahren!", Aiji motzte gespielt. "Hmm...aber die Sache hört sich irgendwie seltsam an". "Es ist aber so! Was hört sich daran, außer seinem Namen, komisch an!?". Kyouko dachte nach. "Nun ja, vielleicht, dass du nicht viel über ihn weißt?". Sie verschränkte ihre Arme. "Ich weiß viel über ihn! Er ist 19, ungefähr 1.80 meter groß, hat blaue Augen und.....braune Haare!..Außerdem zockt er total gerne an seinen Spielekonsolen und ist ziemlich faul wenns um schulische Angelegenheiten oder den Haushalt geht". "Ach so?". Aiji nickte. "Hmm...nadann..", langsam schien sie es zu glauben. "Und wie ist eure Beziehung nun so?". "Wie Katz' und Maus", dachte Aiji sich. "Wie gesagt, wir sind sehr gute Freunde geworden", antwortete er schließlichlich. "Ach? Nicht vielleicht doch ein wenig mehr?", plötzlich fing Kyouko ein wenig an zu grinsen. "Eh? Worauf willst du hinaus?", wollte Aiji wissen. "Nun ja...vielleicht verbotene Gefühle oder so? Hast du dich vielleicht endlich mal verliebt?", Kyoukos grinsen wurde etwas breiter. "Spinnst du eigentlich!?", sofort erhöhte sich die Lautstärke Aijis Stimme stark, doch der Lärm, der in der Aula stattfand, übertönte ihn für die anderen Tische, "wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich nicht schwul bin!?". "Wann akzeptierst du es endlich?", wollte Kyouko wissen und schien keinen Scherz zu machen, "dein Benehmen...dieser Shopping Drang....und sogar dein Style...ich meine..welcher Junge steckt sich rosa Spängchen ins Haar?". "Die trage ich, weil Kageri sie mir geschenkt hat! Außerdem is rosa doch ´ne schöne Farbe!", motzte Aiji sofort. "Aiji..du hast sogar ab und zu den Drang Kageri zu schminken oder ihre Haare zu stylen...du hörst Mädchen wirklich bei Problemen zu, statt nur auf ihre Titten zu starren und die ganze Zeit nur an Sex zu denken...", zählte Kyouko weitere Dinge auf. "Ja und? Nur weil ich nicht immer nur an Sex denke und nicht ununterbrochen auf Brüste starre heißt das nicht, dass ich nicht an Mädchen interessiert bin", verteidigte Aiji sich, "beispielweiße habe ich erst vorhin im Gang ein Mädchen getroffen, welches ich ziemlich süß fand!". "Süß hm? Du findest auch Kageri süß..du hast schon viele Mädchen süß gefunden und dann hast du gesagt 'ich wäre gerne mit ihr befreundet'. Ein normaler Kerl würde sagen 'ich würde sie gerne flachlegen' oder vielleicht 'die wäre mein Typ vielleicht sprech ich sie an und es wird mehr darauß'. Merkst du den Unterschied?". Kyouko zeigte richtend mit ihrem Zeigefinger auf ihn. "Außerdem habe ich aus deinem Mund noch nie gehört, dass du ein Mädchen sexy fändest". Aiji riss der Geduldsfaden. Mit seinen Händen schlug er auf den Tisch und stand auf. "Es reicht! Mir ist egal was du denkst! Ich werd´s wohl besser wissen!". Wütend nahm er sein Tablett und wechselte den Tisch. "Schwul..romantische interesse an einem Mann....und dann behauptet sie auch noch, dass ich vielleicht Gefühle für IHN entwickelt haben könnte? Kyouko kann wirklich nur Schwachsinn von sich geben!", dachte Aiji sich. Kyouko hatte versucht ihm zu folgen, doch im Getümmel der Mensa ging sie verloren. Aiji suchte sich einen Tisch, der sehr weit von dem zuvorigen entfernt geweßen war. Nach einiger Zeit fand er einen, der komplett leer war und setzte sich an ihn. Eigentlich war ihm sein Appettit vergangen, doch er zwang sich dazu die restlichen Stücke zu sich zu nehmen.
 

"Was soll das?", mutig trat sie ihm gegenüber. Sie verschränkte ihre Arme und blickte leicht nach oben, direkt in seine Augen. Von Verunsicherung war in ihren türkisblauen Augen keine Spur. "Was soll was?", wollte er wissen und grinste amüsiert über ihre Heraußforderung. Die Stimmung war angespannt, feindlich. "Ich habe nie ja gesagt!", kam sie sofort auf den Punkt und hielt seinem Blick stand. "Dein Anruf hat deine Unsicherheit bewiesen", Kenta trat einen Schritt näher zu ihr. Die feuerroten Haare waren so zersturppelt wie immer und seine eisig blauen Augen gefüllt mit Selbstbewusstsein. Der schwarze Kayal zog sich in perfekten Linien um sie. Man konnte es diesem Kerl genau ansehen, dass er fest überzeugt war zu wissen was er zu tun hat, doch Saori ließ sich von dieser Aura nicht einschüchtern. "Vielleicht war ich für eine kurze Zeit verunsichtert, aber das bin ich jetzt nicht mehr! Ich brauche deine Hilfe nicht! Ich kann das auch alleine!". "Klar..du kannst es alleine versuchen. Mit mir ist die Wahrscheinlichkeit, dass du es schaffst aber um so einiges höher", meinte er. Keiner von beiden wandte den Blick ab. Beide behielten sie den Gegenüberstehenden genau im Auge. Was um sie herum geschah nahm keiner der Beiden mehr wahr. Es war unwichtig. "Was macht dich da so sicher?". "Soll diese Frage dein ernst sein? Das ist doch klar. Dir müsste es schon aufgefallen sein, dass ich immer die ein oder anderen Pläne parat habe. Wenn ich etwas will, dann bekomme ich es auch. Und ich will Itsuka, also wirst du Naoki bekommen, damit er nicht mehr im Weg steht". "Du bist wirklich mieß", die Verachtung in ihrer Stimme war deutlich zu hören. "Warum? Nun erzähl ich dir doch schon ehrlich was ich vorhabe. Außerdem willst du ihn nicht auch erlösen?", wollte Kenta wissen. "Erlösen?". "Er leidet unter dieser unerwiderten Liebe..siehst du es denn nicht? Siehst du nicht wie er leidet? Du kannst ihn glücklich machen". Es war nicht einmal eine Sekunde, doch Kenta begann sofort zu grinsen, als er diesen kurzen Funken an Verunsicherug in ihren Augen entdeckt hatte. Er nutzte diese Chance deutlich aus: "Hast du darüber noch nicht nachgedacht? Itsuka liebt ihn nicht..vielleicht geht er an dieser unerwiderten und schmerzhaften Liebe ja kaputt? Dabei wäre es doch so einfach ihn wieder glücklich zu machen...meinst du nicht auch?". Saori gab seinem Blick nach, sie wandte ihre Augen ab und starrte an die dunkelrote Mauernschulwand. "Dir gefällt es nicht, dass er sie immer so ansieht...dir gefällt es nicht, dass sich alles immer nur um sie dreht und dir gefällt es nicht, dass er wegen ihr leidet...also änder es". Kentas Worte trafen auf ihre Gefühle, genau so wie er es sich gewünscht hatte. Es machte sie wütend, dass er nur durch Worte bekommen konnte was er wollte. Warum hatte sie das Gefühl, dass sie dieses Angebot wirklich hätte annehmen sollen? Dieser Kerl..mit seiner blassen Haut, seinem kühlen Ausdruck in den eisigen Augen und seinem feurig roten Haar ähnelte er wohl wirklich dem Teufel. Einen Pakt mit dem Teufel bereute man immer, doch trozdem war er auch immer so verlockend, dass man einfach nicht nein sagen konnte. Ging es nun auch Saori so? War sie so naiv und ließ sich so leicht austricksen? "Ich werde ihm helfen, ja. Aber dafür brauche ich dich nicht", Saori versuchte stark zu bleiben. "Sei nicht so sturr. Je schneller umso besser oder? Oder willst du ihn noch länger so deprimiert sehen? Ich kenne meinen Bruder und ich könnte dir helfen, damit du viel schneller an dein Ziel kommst. Jetzt sag endlich ja, dann sind wir beide zufrieden", auch Kenta blieb sturr und so ging der Kampf weiter, "diese ewige Diskussion bringt doch nichts". Saori öffnete ihren Mund, doch kein Ton trat aus ihm herauß. War sie dabei ihm zuzustimmen? Vielleicht könnte man es versuchen? Wenn es ihr zu dumm wurde konnte sie doch trozdem aussteigen. "Was ist? Was möchtest du sagen? Willst du mitmachen? Hilfst du Naoki aus dieser unangenehmen Situation herauß und lässt ihn diese unschönen Liebesgefühle für Itsuka vergessen?". "Man...kann es versuchen. Das heißt nicht, dass ich wirklich durchgehend mitmache und wir es sofort gemeinsam durchziehen! Ich will nur sehen wie du vor hast mir zu helfen. Außerdem habe ich meine Meinung über dich dadurch nicht geändert. Ich finde immernoch, dass du ein verdammt ätzendes Arschloch bist und das werde ich auch immer meinen", ließ sie ihn wissen. Ihre Augen wirkten verunsichert. In ihrem Magen war ein unwohles Gefühl. Es fühlte sich an, als hätte sie eine falsche Entscheidung getroffen. "Ach wirklich?", Kenta begann erneut amüsiert zugrinsen, "keine Sorge, Kireda-Göre. Meine Meinung wird sich auch nicht ändern. Denk ja nicht, dass wir Freunde werden oder ich anfangen würde dich zu mögen". Saori sah ihn an. "Gut zu wissen", mit diesem abschließenden Satz ertönte auch schon der Pausengong, der die Pause enden ließ. Kenta lief an ihr vorbei, legte dabei kurz eine Hand auf ihre Schulter und sprach leise in ihr Ohr: "Wir reden nachher noch einmal". Saori bekam eine leichte Gänsehaut. Es war nicht so, als hätte sie Angst. Nie könnte ein Mensch ihr das Fürchten lehren, da war sie sich sicher. Trozdem hatte er etwas düsteres an sich. Dieser Mensch war wirklich verdorben. Vielleicht hatte sie diese Gänsehaut aus Anwiederung bekommen. Sie wollte nicht in seiner nähe sein, doch das musste sie von nun an wohl öfter. Was hatte sie getan? Warum hatte sie ja gesagt? Wie konnte ein Kerl wie er ihren Kopf so durcheinander bringen? Saori ärgerte sich. Sie war wirklich unglaublich wütend, doch diese Wut verschwand bald und wandelte sich in trauer um, als sie jemanden entdeckte: Naoki. Sein Blick wirkte mehr als nur betrübt, als er in die Schule zurück lief. Es stimmte, man musste ihm helfen, so schnell wie möglich. Was auch immer zwischen ihm und Itsuka vorgefallen war zerbrach ihm seinen Kopf und ließ ihn immer öfter abwesend wirken. Diese Sache musste ein Ende finden, so schnell wie es nur ging.



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