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Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt!

(Reita x Uruha)
von

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Es wird ernst... Teil 2

Ich hasse mich im Moment,

ich hasse meine Gefühle,

ich hasse es mich so schwach zu fühlen.
 

Schwer seufzend stand ich noch immer am Balkon-Fenster und sah Licht im Zimmer meines Mitbewohners angehen.
 

Kurz darauf tapste die Katze auf unseren Balkon und setzte sich demonstrativ exakt mittig hin.
 

Sie duckte sich kurz darauf, um sich dann lang zu machen und

nach einer Spinne zu angeln, die dort in ihrem Netz hing.
 

Die werde ich morgen mal weg machen, eh Kouyou bei deren Entdeckung einen Anfall kriegt.
 

Dieses war doch ein recht prächtiges Exemplar und sein Schrei würde wohl entsprechend schrill werden.
 

Auch dieser Tag neigte sich dem Ende,

Ruki und seine Freundin waren wieder gegangen.
 

Das Wochenende ist vorbei.

Morgen ist schon wieder Montag und laut Plan, wäre nichts bedeutendes an Unterrichtstoff.
 

Ich schrieb noch ein wenig.
 

Meine Augen taten weh, da es draußen längst dunkel war und mein Zimmer nur von der Aquarium-Beleuchtung und der Nachttischlampe erhellt wurde.
 

Das Schreiben tat erstaunlich gut.
 

Nach Mitternacht überkam mich die Müdigkeit.
 

Ich schlich noch einmal ins Bad, nachdem ich mich versichert hatte, das Kouyou schläft.
 

Meinen Wecker stellte ich nicht, denn ich beschloss blau zu machen.
 

So konnte ich unmöglich unter die Augen Aller treten und es hätte auch sonst nicht viel gebracht.
 

Ich sah aus wie ein Totalschaden,

ich fühlte mich zu dem so

und vermutlich hatte ich auch einen.
 

Auch diese Nacht war nicht besser als die zuvor.
 

Ab und an fand ich ein paar Minuten Schlaf, wachte aber ein paar mal schweißgebadet auf,

denn meine Träume ließen mich nicht in Frieden.
 

Entweder von Panik ergriffen oder Erregung durchflutet

und alles beginnt und endet mit Uruha.
 

Es macht mich schier fertig.
 

Langsam begann es zu dämmern und der Morgen graute.
 

Ich saß gedankenverloren in meinem Bett an der Wand gelehnt, den Blick starr an die Decke.
 

Geräusche im Flur,

mein bester Freund war wach.
 

Bester Freund?
 

Nein... da war eindeutig mehr, auch wenn ich meinen würde, ich mag ihn nicht mehr, als ich ihn vorher schon gemocht hatte.
 

Er bedeutet mir sehr viel.
 

Aber das tat er immer schon.
 

Das hatte sich nicht groß verändert.
 

Nur die Sehnsucht danach ihn zu an zu fassen, über all.
 

Von ihm berührt zu werden, von seinen Händen und diesen unglaublich anziehenden Lippen...
 

Ich will mich in sein weiches Haar krallen...
 

Ich will alles was ich kriegen kann;

er mir geben möchte.
 

Will ich das alles?
 

Ich weiß es nicht...

ich bin verwirrt.
 

Er ruft nicht nach mir, das ich aufstehen soll.
 

Warum rufst du nicht nach mir, Kouyou?
 

Bin ich dir gleichgültig?
 

Nein das könnte ich nie glauben.
 

Die Ruhe und die Uhrzeit verrieten mir, das er zur Uni gegangen sein müsste.
 

Einen Moment rang ich mit mir, stand dann aber doch auf.
 

Ich musste ja mein Vorhaben zur Ungeheuer-Bekämpfung in die Tat umsetzen.
 

Schließlich lauerte auf dem Balkon ein 8-beiniges Monster, das nur darauf wartete über das Objekt meiner Begierde her zu fallen.
 

Da hatten die Spinne und ich wohl etwas gemeinsam.
 

Ein seichtes Lächeln auf meinen Lippen,

welches aber schnell wieder verschwand, als ich mich meiner Zimmertür näherte.
 

Vorsichtig öffnete ich, sah das Uruha's Schuhe und Jacke weg waren.

Dann wird er es wohl auch sein.
 

Ich trat hinaus und schleppte mich in die Küche, holte ein altes Gurkenglas aus der Ecke, mit dem Kouyou immer seine Blumen goss

oder eventuelle Fischbestattungen per Porzellan-Express vornahm,

den dann wohl auch mal die Spinne testen darf!
 

Aquarium-Süßwasser ist übrigens ein guter Dünger für Blumen.

Wenn man zum Beispiel einen Teilwasserwechsel macht, bloß nicht weg kippen!
 

Die Habanero-Pflanze ging damit ab wie Zäpfchen.
 

Seufzend begab ich mich auf den Balkon, fing die Arachnide im Glas ein.
 

Treten konnte ich nicht, denn die hing in der Luft.
 

Anfassen traute ich mir bei diesem schillernden Prachtexemplar auch nicht.
 

Irgendwo hab ich gelesen, das alle Spinnen giftig sind, nur eben für den Menschen mehr oder weniger gefährlich.
 

Wer weiß also schon, ob das dann das Letzte ist, was ich anfassen würde.
 

Ich würde viel lieber etwas anderes anfassen...
 

Mit meinem Fang machte ich mich auf den Weg zum Klo und wenn ich schon einmal hier bin, könnte ich auch gleich meine Notdurft verrichten.
 

Der Spinne wird es dann auch herzlich egal sein.
 

Gesagt, getan.

Die 8-Beinige Bedrohung fuhr Wild-Wasser-Bahn und ich begab mich mit dem Glas zurück in die Küche und stellte es wieder weg.
 

Wenn Kouyou wüsste was da drinnen war, würde er sicher auch das Glas nie wieder in die Hand nehmen wollen oder sich 2 Wochen nicht auf den Balkon trauen.
 

Nun, was er nicht weiß macht ihn nicht heiß.
 

Mein Blick fiel auf die Kaffeekanne mitten auf dem Tisch und ich bemerkte wie dort ein Zettel drunter klemmte.

'Ich hab dir Kaffee gemacht. Bitte, iss was Akira...'
 

„Ach Uruha...“

seufzte ich vor mich hin und machte mich über den Kaffee her.
 

Den Zettel dreht ich um und kritzelte ein

'Danke'

drauf.

Lies diesen dann auf dem Tisch liegen und den Rest räumte ich weg.
 

Auch wenn es eine Weile her war, das ich etwas gegessen hatte und auch mein Magen sich entsprechend meldete, hatte ich absolut keinen Appetit oder Ansporn etwas daran zu ändern.
 

Kam aber nicht um hin, automatisch einen Blick in den Kühlschrank zu werfen, weil ich es irgend wie immer tu, wenn ich ratlos in der Küche stehe.
 

Mhmm, eine angefangene Flasche Kirschlikör.
 

Diesem war ich dann doch nicht abgeneigt.
 

Es reichte zwar nicht um sich in das nächstbeste Paralleluniversum zu befördern, aber immerhin genug um sich etwas aufzuheitern.
 

Mit der Flasche bewaffnet zurück im Zimmer, nahm ich erst mal einen großen Schluck davon.
 

Kniff die Augen zusammen.

Es war süß und irgend wie bitter.
 

Typisch Kouyou...
 

Ich fuhr den PC hoch und und las meine E-mails durch.

Eine kam von meiner Schwester mit einem Link zu einem Musikvideo.
 

Und wie man so eben beim durchklicken diverser Werke dazu kommt, so stieß ich auf eine Filmmusik. 'Lux Aeterna von Clint Mansell',

das klang sehr eindrucksvoll.
 

Auf nüchternen Magen, schlug der Likör, ziemlich bald an.
 

So suchte mir die Bass-Tabs und Noten zum Lied heraus und beschloss, so gut es ging, dies auf dem Bass nach zu spielen,

zumindest so das eine Melodie erkennbar ist.
 

Ja was man im angeheiterten Zustand so für Ideen hat, aber es lenkte mich ab und tat gut.
 

Außerdem war es im zeitlichen Rahmen Krach zu machen und ich konnte endlich wieder mein Baby an den Verstärker klemmen.
 

Im Laufe des Tages fand ich ganz gut rein in den Song.
 

Ich war soweit zufrieden mit mir.
 

Eine kurze Pause zur Entspannung wollte ich nun einlegen,

aber da hörte ich die Wohnungstür ins Schloss fallen.
 

Er ist also wieder da.
 

Nun überlegte ich was ich tun würde,

denn ich spielte mit dem Gedanken ihm unter die Augen zu treten.
 

Irgendwann musste ich schließlich sowieso, es war nur eine Frage der Zeit.
 

Mein Entschluss stand fest!
 

Ich würde da raus gehen und die Situation meistern!
 

Kouyou würde mich nicht gleich überfallen, das weiß ich.

Soviel Taktgefühl hatte er dann doch.
 

Den letzten Rest des Kirschlikörs hinter gekippt und auf in den Kampf!
 

Ich trat vorsichtig hinaus.
 

In der Küche brannte Licht, aber es war keiner dort zusehen.
 

Ich wusste nun nicht mehr, ob es so eine gute Idee war, raus zukommen und es stattdessen lieber noch ein wenig heraus zu zögern.
 

Aber die Entscheidung nahm mir mein Mitbewohner ab, in dem er ganz plötzlich hinter mir stand.
 

Ein Glas mit Gurken und ein seltsames Gerät in der Hand.
 

Er sah mich an - mit einer Mischung aus Überraschung und Vorsicht.
 

Ganz kurz zierte ein Lächeln seine feinen Gesichtszüge, eh er zur Seite sah und an mir vorüber schritt.
 

Er werkelte mit dem komischen Gerät an dem Glas herum.
 

Scheinbar will er den Deckel aufkriegen.
 

Kouyou, warum fragst du mich nicht, ob ich dir helfe?
 

Ich mach das doch sonst immer auf, auch wenn ich dabei selbst ganz schön ins Schwitzen gerate.
 

Aber das, was er da gerade tat, sah sehr brutal aus.
 

Nichts desto trotz, er bekam es doch auf, fischte ein paar Gurken raus und legte sie auf einen Teller.
 

Da kam mir der Zwischenfall mit der Spinne wieder in den Sinne und ich musste mir ein Schmunzeln verkneifen.
 

Er setzte sich mit einer Zeitschrift an den Tisch und kaute auf den Dingern herum, während ich etwas verloren im Türbogen lehnte.
 

Ich beobachtete ihn dabei gebannt und er sah wenig später zu mir auf.

„Möchtest du auch?“

und schob mir den Teller zu.
 

Aus meinen Gedanken gerissen stammelte ich:

„Ja, nein! Ich weiß nicht, eigentlich... möchte ich nicht.“
 

Mit einem Blick - den ich wieder einmal - nicht deuten konnte, verschloss er das Glas und stellte es dann in den Kühlschrank.
 

Kurz nach dem Schließen der Kühlschranktür hielt er inne und richtete dann vorsichtig das Wort an mich:

„Ich... hab Notizen gemacht... vom Unterrichtsstoff, wenn du es abschreiben möchtest...“

und drehte sich zu mir; eine Antwort abwartend.
 

„Nein, ja... gib her, ich schreib es mir ab.“

murmelte ich und sah wie Kouyou skeptisch eine Augenbraue hob, sich dann aber in Richtung seines Zimmers in Bewegung setzte.
 

Tief ein atmend, setzte nun auch ich mich an den Tisch,

nachdem ich einen Schreibblock und einen Kuli aus der Schublade hervor gekramt hatte.
 

Uruha kehrte mit ein paar Blättern zurück und legte sie wortlos auf den Tisch, setze sich anschließend ebenfalls wieder und widmete sich seiner Zeitschrift.
 

Ich kopierte mir alles, fragte jedoch nicht nach, wenn ich etwas nicht ganz deuten konnte oder nicht wusste worum es ging.
 

Ruki kann ich ja sicher auch danach fragen.
 

Schweigend beendete ich meine Abschrift und während ich die ganzen Zettel sortierte, erhob sich mein Mitbewohner abermals zum Kühlschrank und holte eine Schale Erdbeeren raus, wusch diese kurz ab und setzte sich wieder.
 

Erneute Stille bis Kouyou's Hand den Weg zu den roten Früchten fand und genüsslich zu seinen Lippen führte,

an der Spitze nuckelte.
 

Ich musste schlucken.
 

Nein!
 

Oh, nein!
 

Ich wollte nicht hinsehen, aber ich konnte einfach nicht wegschauen.
 

Ich malträtierte meine Unterlippe mit meinen Zähnen und meine Gedanken drifteten so langsam in einen Nicht jugendfreien Bereich ab.
 

Die Luft wurde schier immer knapper, als er den Saft aus der Erdbeere sog und worauf mir ein leichtes keuchen entwich.
 

Ich bekam darauf hin Uruha's ungeteilte Aufmerksamkeit.
 

Einen Moment sah er mich wieder mit diesem nicht einzuordnenden Blick an, bis er erneut fragte, ob ich auch etwas ab haben möchte.
 

Natürlich verhaspelte ich mich auch jetzt wieder und setzte zur Flucht an.
 

Schnappte mir alle Blätter die da lagen und verließ die Küche.
 

Doch nun passierte etwas, was mich in jeglicher Hinsicht überforderte.
 

Nicht zu Letzt wegen meines immer noch angetrunkenen Zustands,

- den ich aber soweit noch gut verbergen konnte, -

nur meine Triebe eben nicht.
 

Kurz bevor ich mein Zimmer erreichte, spürte ich wie ich grob am Handgelenk gepackt

und so daran gehindert wurde, weiter wegzulaufen.
 

Kouyou stand hinter mir, mich mit festem Griff zurück drehend und funkelte mich wütend an.
 

Er sagt nichts.
 

Nachdem ich erst entsetzt und dann zur Seite weg geschaut hatte, ergriff er nun auch meine andere Hand, in welcher ich die Zettel fest hielt.
 

Er drängte mich bestimmend gegen die rote Wand im Flur und Panik überkam mich.
 

Er war so nah, sein Blick war durchbohrend und er pinnte mich an die Wand.
 

In bedrohlicher Körperhaltung hielt er meine Handgelenke links und rechts neben meinem Kopf fest.
 

Ich war wehrlos und fassungslos.
 

Im Normalfall hätte ich mich locker zur Wehr setzen können, aber mein Körper versagte auf ganzer Linie.
 

Kein Wort entwich mir, kein Muskel rührte sich.
 

Ich lies die Blätter fallen und diese verteilten sich auf dem Boden.
 

Er atmete tief ein und sah nach unten, eh er mir förmlich entgegen knurrte:

„Was willst du eigentlich?

Hab ich dir was getan?

Was willst du von mir, hm Suzuki?

Antworte mir!“
 

Oh oh, Nachname.
 

Er war sauer...
 

doch meine Vernunft setze, ob dieser Fragen aus und der Alkohol

– gemischt mit dem Tier in mir -

sprach:

„Deinen Arsch, Takashima!

Deinen Arsch, deine Beine, deine Lippen.

Ich will dich! - Ich will dich, mit Haut und Haaren!“

sprudelte es nur so aus mir heraus.



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