Silvester...
11. Silvester
Der 31. Dezember war ein besonders kalter Tag. Minus 19° waren bereits gemessen worden und es machte nicht den Anschein, als würde es viel wärmer werden. Überall lag der Schnee zentimeterhoch und erst am Vortag hatte es nach einer Woche Dauerschneefall aufgehört, kleine, weiße Kristalle vom Himmel zu regnen.
Sasuke und Sakura wollten heute Abend zu Naruto und Hinata gehen, da dort eine kleine Silvesterparty angekündigt worden war.
Seit einer geschlagenen Stunde stand Sakura nun schon vor ihrem Kleiderschrank und versuchte ein passendes Outfit zu finden… mit eher mäßigem Erfolg. Mittlerweile waren ihr bett und ihr Schreibtisch mit etwas mehr als der Hälfte des Schrankinhaltes zugestapelt und auch der Sessel in der Zimmerecke war schon belegt, allerdings von Sasuke und nicht von Klamotten. Der Schwarzhaarige hatte sich vor knapp 10 Minuten ins Zimmer gewagt, doch bislang war Sakura so beschäftigt mit ihrem Outfit gewesen, dass sie ihn nicht einmal bemerkt hatte. Sie diskutierte schon seit ca. 5 Minuten mit sich selber über die Vor- und Nachteile der einzelnen Kleidungsstücke und Sasuke amüsierte sich köstlich, auch wenn er es sich durch keinen Laut anmerken ließ.
Seinen Favouriten hatte er schon seit Längerem im Auge: ein schwarz-weiß gestreiftes kurzes Kleid, mit langen Ärmeln und schulterfreiem Ausschnitt.
Als abzusehen war, dass Sakura zu keinem Schluss kommen würde, unterbrach er ihren Monolog und meinte:
„Nimm doch das gestreifte da!“ Er deutete auf das Kleid.
Sakura hatte immer noch nicht mitbekommen, dass er sich i Raum befand und schrie vor Schreck auf.
„Gott!“
„Du darfst auch gerne Sasuke zu mir sagen.“
Sie streckte ihm die Zunge heraus.
„Mensch, seit wann sitzt du da schon?! Und was fällt dir ein mich so zu erschrecken?!“
„Hm zu deiner ersten Frage: seit ca. 10 Minuten. Zu deiner zweiten Frage: Ich hab mir gedacht, du kommst sowieso zu keinem Schluss, also gebe ich dir eine kleine Entscheidungshilfe.“
Sakura ging zu dem Kleid hinüber und begutachtete es kritisch.
„Das Kleid ist aber ziemlich kurz.“
„Dann zieh ne Leggins und Stiefel dazu an.“
„Hmm… und welche Stiefel?“
Nun ging sie zu einer andere Ecke und holte zwei Paar Stiefel. Das eine mit flachen Absätzen und einer Schnalle an der Seite, das andere mit hohem Absatz und Schürung vorne. Sasuke deutete auf das Paar mit Schnürung, Sakura nickte und stellte das andere Paar wieder in die Ecke.
„Ich hätte nie gedacht, dass du so einen guten Geschmack hast, was Frauenmode angeht.“ Sie grinste ihn an.
„Das kommt von meinem Job in der Werbeagentur. Da suche ich den Models bei den Shootings immer die Sachen raus.“
„Ach so. Ich würde sagen du machst deinen Job ganz gut.“
„Hn. Ich geh mich auch mal umziehen.“
Bei Sasuke gestaltete sich die ganze Prozedur dann glücklicherweise um einiges einfacher. Er griff sich eine schwarze Jeans und ein Hemd aus dem Schrank, zog die Sachen an und fertig war er.
Da Sakura wohl noch länger brauchen würde, setzte er sich in die Küche und trank einen Kaffee.
Sakura hatte grade ihre Leggins und das Kleid angezogen. Sie war immer noch beeindruckt gewesen, das Sasuke ihr so ein einfaches aber schickes Outfit ausgesucht hatte. Peinlich aber war, dass er vermutlich ihre ganzen Selbstgespräche mit angehört haben musste. Es war aber auch nicht leicht etwas passendes für eine Silvesterparty zu finden!
Sakura hatte grade ihren zweiten Stiefel angezogen, als es an der Tür klingelte. Sie öffnete ihre Zimmertür, rief „Ich geh schon.“ Und ging zur Wohnungstür.
Sie wusste nicht, wer jetzt noch bei ihnen klingeln könnte, also öffnete sie die Wohnungstür und erstarrte zur Salzsäule, als sie die Person davor erkannte.
