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Chronicles of ninjas

Naruto OS-Sammlung
von

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Moonless Night

Es war dunkel. Zu dunkel für ihren Geschmack. Der Mond war von den Wolken verdeckt und spendete kaum Licht. So musste sie immer wieder einzelnen Ästen ausweichen, die plötzlich in ihrem Weg auftauchten als sie von Baum zu Baum sprang. Je weiter sie sich von Konoha entfernte, desto schneller begann ihr Herz zu klopfen. Sie hatte am Tag zuvor, von einem Reisenden aus Konoha gehört, dass er ihn hier in der Nähe gesehen hatte. Ihn. Uchiha Sasuke.

Was er hier suchte, das wusste die Kunoichi nicht, so hatte sie sich mitten in der Nacht heimlich aus dem Dorf geschlichen ohne jemandem Bescheid zu sagen. Nicht einmal Naruto wusste Bescheid, dass sein Teammitglied sich hier in der Nähe aufhalten sollte. Nein, sie hatte niemandem gesagt was der Mann ihr erzählt hatte, während sie seinen verstauchten Arm behandelt hatte. Dass er einen Shinobi mit Sharingan im Wald gesehen hatte. Sie wollte alleine mit Sasuke reden, ohne, dass jemand dabei war. Vielleicht … vielleicht konnte sie ihn überzeugen zurückzukehren. Obwohl sie wusste, dass die Chancen gering waren ihn überhaupt zu finden, so wollte sie die Hoffnung dennoch nicht aufgeben.

„Sasuke-kun …“ Leise murmelte sie den Namen des anderen und stieß sich erneut ab, um zum nächsten Ast zu springen. Doch durch die Dunkelheit hatte sie die Entfernung unterschätzt und den Ast, der beinahe direkt vor ihr in Kopfhöhe war, übersehen. Sie versuchte noch sich zu ducken, doch es war zu spät, sie knallte gegen das Hindernis, verlor das Gleichgewicht und fiel mehrere Meter zu Boden, wo sie durch einen Busch krachte und sich den Kopf an einer der Baumwurzeln stieß.

‚Wie viel Unglück kann man eigentlich haben?‘, fragte sie sich während ihr durch den Aufprall kurz schwarz vor Augen wurde. Als sie wieder etwas sah und mit einer Hand vorsichtig ihren Kopf abtastete bemerkte sie Blut. Eine Platzwunde. Würde wieder etwas dazwischenkommen und verhindern, dass sie ihn sah? Sie widerstand dem Drang einfach laut seinen Namen zu rufen, denn das würde wohl eher zur Folge haben, dass er verschwand als, dass er zu ihr kam. Dabei wollte sie ihn unbedingt sehen.

Während sie sich am Baum abstützte, stand sie vorsichtig auf, ging aber sofort wieder in die Knie als ihr schwindelig wurde und sich alles um sie zu drehen begann. Wie fest hatte sie sich den Kopf gestoßen? Anscheinend zu fest. Mit einem Seufzen setzte sie sich wieder auf den Boden, als ausgebildete Iryonin wusste sie, dass es keinen Sinn ergab, weiterzugehen, solange ihr noch so schwindelig war. Eventuell hatte sie eine Gehirnerschütterung oder Schlimmeres. Aber dennoch … sie wollte ihn sehen. Ihr Blick verschwamm vor ihren Augen, doch sie weinte nicht.

Langsam spürte sie, wie sie das Bewusstsein zu verlieren drohte und gleichzeitig hörte sie, wie Schritte sich näherten und eine Gestalt zwischen den Bäumen hervortrat. Da die Wolken immer noch den Mond verdeckten, konnte sie nur die Silhouette ausmachen. Doch sie kam ihr bekannt vor. Ihre Augen weiteten sich leicht, dann kippte sie zur Seite.

„Sasuke …-kun?“, flüsterte sie und das Letzte, was sie mitbekam bevor es schwarz um sie wurde, war, dass der andere näher kam. Doch bevor sie feststellen konnte, wer es war, war sie auch schon bewusstlos.
 

Leises Prasseln und die Hitze in ihrem Gesicht weckten sie. Verwirrt blinzelte sie leicht und bemerkte ein Lagerfeuer. Als sie eine Bewegung neben sich wahrnahm, schloss sie die Augen wieder – ohne zu wissen warum – und ihm nächsten Moment hörte sie Schritte, etwas fiel und das Prasseln des Feuers wurde kurz lauter, die Hitze intensiver. Jemand hatte neues Holz ins Feuer geworfen, erkannte sie. Dann erklangen weitere Schritte und das Rascheln von Stoff war zu hören. Vorsichtig öffnete sie ein Auge leicht, doch die beiden saßen neben ihr, sodass sie sie nicht sehen konnte. Trotzdem widerstand sie dem Drang sich aufzusetzen und zu überprüfen, wer die zwei Personen waren. Sollte sie vielleicht Glück haben und es war Sasuke?

„Wieso hast du ihr geholfen?“ Als die Stimme plötzlich ertönte, zuckte sie leicht zusammen und hoffte, dass es nicht bemerkt wurde. Sie wollte dem Gespräch zuhören, zumindest eine Weile. Außerdem interessierte es sie auch.

„Ich habe ihr nicht geholfen, es war reiner Zufall.“ Die Stimme des anderen klang kalt, gefühllos und war vertraut. Jedoch … es war nicht Sasukes Stimme, keine der beiden. War er es also doch nicht? Sie spürte Enttäuschung in sich hochsteigen, hielt die Augen jedoch nach wie vor geschlossen. Wer waren diese beiden Männer?

„Doch, hast du. Du bist viel zu weich Itachi-san. Immer noch. Vor allem, wenn es um dein Dorf geht.“ Das Grinsen war förmlich in der Stimme des Sprechers zu hören und das Mädchen spürte wie sich ihr Puls erhöhte. Itachi? Uchiha Itachi?

Im nächsten Moment hatte sie die Augen aufgerissen und sich im Bruchteil einer Sekunde aufgesetzt. Nun starrte sie die beiden Männer an. Sie hatte richtig gelegen, der eine war Uchiha Itachi, der andere … Hoshigaki Kisame. Auch, wenn sicher keinem der beiden ihr Aufwachen entgangen war, so beachteten sie sie dennoch nicht. Stattdessen drehte Itachi den Kopf zu Kisame.

„Übertreib es nicht. Du weißt, dass dir das nicht gut tut“, sagte er warnend, einem Tonfall, der ihr vage von Sasuke bekannt war. Ja … eine gewisse Ähnlichkeit war wohl vorhanden, aber das war nicht weiter verwunderlich. Schließlich waren Itachi und Sasuke Brüder.

Moment … war es Itachi gewesen, der aus dem Wald getreten war, als sie das Bewusstsein verloren hatte?

„Schon gut, reg dich nicht auf.“ Kisame hob beschwichtigend die Hände und sie konnte ein verächtliches Schnauben von dem Uchiha hören, dann wandte er sich ihr zu. Sie zuckte zusammen als sie in zwei rote Augen sah. Das Sharingan. Im nächsten Moment war das rot einer schwarzen Farbe gewichen.

„Haruno Sakura, richtig?“ Zögernd nickte das Mädchen auf die Frage. Woher er ihren Namen kannte, fragte sie erst gar nicht, wahrscheinlich hatte er ihn bei ihrem letzten Treffen herausgefunden.

Während Sakura noch überlegte, ob es schlau war, aufzustehen – schließlich standen ihr hier zwei Akatsukimitglieder gegenüber – spürte sie leichte Kopfschmerzen. Richtig, sie war gestürzt und hatte sich eine Platzwunde zugezogen. Sie griff sich an den Kopf und stellte erstaunt fest, dass sie einen Verband oben hatte. Itachi war ihre Handbewegung natürlich nicht entgangen.

„Du hattest eine Platzwunde. Ich habe den Verband aus deiner Tasche genommen und sie verbunden“, erklärte er mit emotionsloser Stimme und erneut nickte sie leicht. Das hatte sie schon vermutet.

„Wieso?“ wollte sie wissen, doch der Uchiha schwieg. So schwieg auch sie für einige Augenblicke.

„Wo ist Sasuke-kun?“, fragte sie dann stattdessen. Schließlich sollte er doch auch hier im Wald sein. Hatte ihn Itachi gar schon gefunden und ihm etwas angetan? Sie musste an Sasukes Krankenhausaufenthalt denken, nachdem er gegen seinen Bruder gekämpft hatte, und daran, dass er damals wohl nicht erwacht wäre, wenn Tsunade nicht gewesen wäre. Sie erschauderte. Was, wenn Sasuke jetzt gerade irgendwo im Wald lag? Klar, er war deutlich stärker, das hatte sie bei ihrem letzten Treffen festgestellt, aber sie wusste auch um Itachis Stärke. Und sie wusste nicht, wer von den beiden gewinnen würde.

„Er ist nicht hier im Wald“, unterbrach Itachi ihre Gedanken und holte sie in die Gegenwart zurück.

„Aber … der Reisende hat gesagt, er habe einen Uchiha hier im Wald gesehen.“ Verständnislos sah sie Itachi an, als ihr zu dämmern begann, was das zu bedeuten hatte.

„Du warst der Uchiha, oder? Nicht Sasuke-kun?“ Sakura senkte den Blick und spürte Enttäuschung in sich aufsteigen, Sasuke war nicht hier. Aber das hieß … er war in Sicherheit, ihm war nichts passiert. Die Enttäuschung wich Erleichterung und gleich darauf Angst, als ihr einfiel, dass sie hier war, bei zwei Akatsuki von dessen Plänen sie nichts wusste. Sie musste fliehen und das Dorf warnen. Aber wie? In einem Kampf würde sie wohl kaum eine Chance haben. Aber sie musste es versuchen, sie musste von hier weg.

Einen Augenblick später stand sie und hatte zwei Kunais gezogen, die sie auf Itachi und Kisame warf. Doch anstatt die beiden zu treffen blieben sie in der Erde stecken, der Schwertkämpfer stand einige Meter weiter seitlich und der Uchiha war verschwunden. Bevor die Kunoichi noch reagieren konnte, hatte sie bereits ein Kunai an der Kehle.

„Wie wäre es, wenn wir sie zu Leader-sama bringen Itachi-san? Damit können wir vielleicht den Kyuubi in eine Falle locken. Oder wir könnten sie töten und ihre Leiche als Warnung nach Konoha schicken.“ Die Rosahaarige versucht aus den Augenwinkeln Itachis Blick zu sehen, doch vergeblich. Sie musste hier weg und die anderen warnen. Doch sie traute sich nicht sich zu bewegen aus Angst davor, was Itachi dann tun könnte.

Kalt drückte die Klinge des Kunais an ihren Hals, doch nicht fest genug, damit sie blutete. Im nächsten Moment wurde die Kunoichi sich bewusst, wie dicht der Uchiha doch hinter ihr stand, wie nah er ihr war. Sofort begann ihr Herz schneller zu schlagen, doch sie konnte sich nicht erklären, warum. Oder etwa doch? … Nein, sie wusste es nicht. Sie atmete mehrmals tief ein und aus um ihren Puls wieder unter Kontrolle zu bringen – mit mäßigem Erfolg.

„Das werden wir nicht tun Kisame, keines von beiden“, leise, aber auch drohend, erklang Itachis Stimme beinahe direkt neben ihrem Ohr und Sakura zuckte leicht zusammen, was zur Folge hatte, dass der Kunai etwas tiefer in ihren Hals drückte und eine kleine Blutspur an ihrem Hals runterzulaufen begann. Sofort wurde das Kunai zurückgezogen, wie sie erstaunt feststellte. Kisame murmelte etwas, das verdächtig nach ‚zu weich‘ klang, doch Itachi reagierte nicht darauf.

Sakura drehte den Kopf und sah direkt in Itachis Augen. Erneut begann ihr Herz schneller zu schlagen. Verdammt, was war nur los mit ihr? Schweigend sah sie ihn an und auch er schwieg.

„Was habt ihr vor?“ wollte sie dann wissen und Itachi schüttelte den Kopf.

„Wir sind lediglich auf der Durchreise“, kam auch schon die kalte Antwort des anderen. Zeigte er denn überhaupt jemals Gefühle? Die Kunoichi wusste es nicht, doch in dem Punkt kam ihr der ältere Uchiha beinahe noch schlimmer vor als sein jüngerer Bruder.

„Und das soll ich dir glauben? Nach allem was du – was Akatsuki – getan hat?“ Wieso regte sie sich so über seine Worte auf? Sie verstand sich selbst immer weniger. Statt einer Antwort packte Itachi ihr Kinn und zwang sie ihm in die Augen zu sehen. Rote Augen. Das Sharingan. Und nicht das, das sie von Sasuke kannte.

Mit einem Aufschrei stieß Sakura den Älteren von sich weg und fuhr herum. Ihr Herz klopfte nach wie vor, doch nun auch aus Furcht. Irgendetwas hatte ihr gesagt, dass sie nicht in diese Augen sehen durfte. Kurz sah sie zu Kisame. Dieser schwieg und beobachtete die Szene mit einem gelangweilten Blick, doch es war klar, dass er nicht eingreifen würde. Hatte er Angst vor Itachi? Auf die Kunoichi hatte es beinahe so gewirkt.

Sie hörte Schritte und im nächsten Moment stand Itachi vor ihr und sah sie mit seinen – erneut schwarzen – Augen an. Wütend erwiderte sie den Blick, wenn er dachte, er könnte ihr Angst machen, dann irrte er sich gewaltig. Nun … sie hatte Angst, aber das würde sie sich nicht anmerken lassen. Sie würde es ihm nicht zeigen. Und vielleicht hatte sie Glück und Naruto war schon längst ihr Verschwinden aufgefallen und er suchte bereits nach ihr oder Sasuke war doch im Wald. Ja, vielleicht hatte Itachi ja gelogen und Sasuke war doch hier. Vielleicht würde er ihr zur Hilfe kommen. Sakura verzog leicht das Gesicht. Wem versuchte sie hier etwas vorzumachen? Sasuke würde sie nicht retten, nicht mehr. Nicht, seit er Konoha hinter sich gelassen hatte. Aber vielleicht würde er sie als Nebenhandlung retten, falls er in der Nähe war und Itachi angriff. Ja, das könnte passieren.

Die Kunoichi klammerte sich an diese Hoffnung, sie wusste, dass die Chancen auf Flucht geringer als gering waren, sollten die beiden sie nicht freiwillig gehen lassen. Und danach sah es momentan nicht aus. Hatten sie das alles geplant gehabt? Sie in den Wald zu locken, indem sie es so wirken lassen hatten als sei Sasuke hier? War das denn möglich?

„Kümmere dich um Sasuke.“ Itachis Worte rissen sie aus ihren Gedanken und es dauerte einen Moment bis sie realisierte, dass er mit ihr sprach. Verwirrt sah sie ihn an.

„Mich um ihn kümmern? Was-?“ Sie wurde unterbrochen als Itachi einen Finger auf ihre Lippen legte. Sie zuckte zurück um seiner Berührung zu entgehen. Sie hatte sie nicht als unangenehm empfunden, stattdessen spürte sie wie ihr Herz noch wilder zu klopfen begann und ihr die Röte ins Gesicht stieg. Wenigstens war es dunkel. Im Schein des Lagerfeuers würde er es wohl hoffentlich nicht sehen. Was sollte das nur? Wieso reagierte sie so? Sie konnte es sich einfach nicht erklären.

„Du wirst es schon noch verstehen“, war alles, was Itachi als Antwort von sich gab. Er hatte sich nicht von der Stelle gerührt und sah sie ruhig an.

„Was verstehen?“ Sakura verstand es nicht. Was meinte Itachi? Wieso verhielt er sich überhaupt so und bat sie um so etwas? Das war alles mehr als seltsam.

„Itachi-san! Ich denke wir sollten langsam gehen, es wird bald hell.“ Kisames Stimme unterbrach die Stille, die sich zwischen ihr und dem Uchiha ausgebreitet hatte und eben jener sah nun zu seinem Partner und nickte leicht, dann wandte er sich wieder ihr zu. Unter seinem intensiven Blick hatte die Kunoichi das Gefühl als ob ihr Herz für einen Moment aussetzte und dann ebenso schnell wie zuvor wieder zu schlagen begann. Irgendetwas war da in seinem Blick, etwas, das sie nicht deuten konnte. Langsam, beinahe schon wie in Zeitlupe beugte er sich zu ihr und verhinderte, durch eine Hand auf ihrer Schulter, dass sie ihm auswich.

Dann war sein Kopf direkt neben ihrem Ohr. Da sie nicht wusste, was er vorhatte, versuchte sie zurückzuweichen, doch sein Griff blieb eisern.

„Wegen der Sache von damals: Wenn es anders gekommen wäre, als es kommen musste, dann wäre ich vielleicht damals oder heute in der Lage gewesen dir eine Antwort zu geben. Aber so wie die Dinge stehen kann ich es nicht, ich muss weiter den Weg gehen, den ich gewählt habe. Deshalb lebe wohl … Haruno … Sakura.“ Seine Stimme war leise, beinahe schon ein Flüstern und es war klar, dass diese Worte nur für sie bestimmt waren. Ihre Augen hatten sich leicht geweitet bei seinen Worten, als sie gleichzeitig wusste und nicht wusste, was er damit meinte. Ihr Körper wusste um die Bedeutung der Worte, ihr Verstand hatte sie noch nicht so ganz begriffen.

Er hatte sich inzwischen wieder gerade hingestellt, hatte sich umgedreht und wollte gerade zu Kisame gehen. Vollkommen automatisch, und ohne recht zu wissen warum, griff Sakura nach ihm und erwischte seinen Mantel. Im nächsten Moment war ein Zischen zu hören, Dampf stieg auf und es wurde stockdunkel. Kisame hatte das Feuer gelöscht.

Stattdessen kam jedoch der Mond für einen kurzen Augenblick hervor und zeigte ihr, dass Itachi sich wieder zu ihr gedreht hatte. Dann war auch der Mond wieder verschwunden und sie konnte Itachis Gesichtsausdruck nicht mehr erkennen. Sie spürte jedoch wie er sich ein weiteres Mal zu ihr beugte und etwas berührte ihre Lippen. Seine Lippen? Es war eine kaum spürbare Berührung gewesen, aber dennoch unglaublich sanft.

„Lebewohl.“ Noch einmal erklangen die Worte und ein letztes Mal erhaschte sie einen Blick auf seine Augen, dann wurde ihre Hand aus seinem Gewand gelöst und Schritte erklangen, als er sich von ihr entfernte.

„Was war das gerade eben Itachi-san? Was hast du mir ihr geredet? Und warum lassen wir sie gehen?“ Kisames Stimme war leise, doch es kam keine Antwort.

Sakura versuchte ihre Beine dazu zu bringen sich zu bewegen, sie wollte ihm folgen, um herausfinden was er gemeint hatte, ihre Hand war nach wie vor ausgestreckt. Dann zuckte sie zusammen, als die Erinnerungen zurückkamen und ihr beinahe den Atem raubten.
 

Sie war acht gewesen, er dreizehn. Und er war ihre erste große Liebe gewesen. Nicht Sasuke. Er. Uchiha Itachi. Das Genie des Uchiha-Clans. Oft genug hatte sie ihn von weitem gesehen, wenn er Sasuke von der Akademie holte oder von einer seiner Missionen zurückkam. Doch nie hatte sie den Mut gehabt ihn anzusprechen. Bis zu jenem Tag. Sie hatte ihn beobachtet, als er auf dem Trainingsplatz bei der Akademie trainierte – warum er den verwendet hatte, wusste sie nicht – und dabei nervös an ihren Haaren gezupft. Als er fertig war, hatte sie all ihren Mut zusammengenommen, war zu ihm gegangen und hatte ihm ihre Gefühle gestanden.

Doch statt einer Antwort hatte er sie einige Momente angeschaut, sein Blick war traurig geworden und er hatte den Kopf geschüttelt. Dann war er schweigend an ihr vorbeigegangen und hatte sie einfach stehen lassen. Während er an ihr vorbeiging, war sie sich sicher gehört zu haben, dass er ‚Kümmer dich um Sasuke, er braucht jemanden, der für ihn da ist‘ murmelte. Verstanden hatte sie es zu diesem Zeitpunkt noch nicht, doch zwei Tage später hatte er seinen gesamten Clan ausgelöscht und war verschwunden. Ein Schock für sie. Am Anfang hatte sie es nicht fassen können.

Doch dann – sie wusste nicht einmal mehr wie es dazu gekommen war – hatte sie begonnen ihre Gefühle für den älteren Uchiha zu verdrängen und sich stattdessen in Sasuke verliebt. So wie so ziemlich alle gleichaltrigen Mädchen des Dorfes.
 

Endlich bewegten ihre Beine sich und sie lief in die Richtung, in die er verschwunden war. Sie konnte nicht fassen, dass sie das vergessen hatte. Wie hatte sie es nur so verdrängen können? Verdrängen, dass sie ihn mal geliebt hatte?

„Itachi!“ Ihr Ruf hallte durch den Wald, doch es kam keine Antwort. Ihre Beine gaben unter ihr nach und sie sank zu Boden, während Tränen in ihren Augen auftauchten und begannen über ihr Gesicht zu laufen. Nun hatte sie nicht nur Sasuke verloren, sondern auch Itachi. Keinen der beiden hatte sie daran hindern können sie zurückzulassen.

„Sakura-chan! Geht es dir gut?! Was machst du hier?“ Sie hörte Narutos Stimme bevor sie ihn sah, einen Moment später sprang er vor ihr vom Baum. Schnell wischte sie sich die Tränen weg und nickte.

„Ja, alles in Ordnung. Ich wollte nur etwas spazieren gehen. Und weshalb bist du hier?“ Sakura stand auf, stolperte jedoch leicht und fiel gegen Naruto, dieser hielt sie stützend fest. Wenn auch nur etwas zögernd, wie aus Angst, sie könnte ihn wegstoßen oder ihm eine knallen wie sonst so oft. Doch ausnahmsweise war sie ihm dankbar dafür, dass er bei ihr war. Und sie war froh, dass es dunkel war und Naruto so den Verband hoffentlich nicht sehen würde.

„Sasuke ist angeblich hier irgendwo gesehen worden. Da es bereits kurz vor der Dämmerung ist aber Tsunade dich nicht gefunden hat, hat sie mir den Auftrag erteilt, dich zu suchen. Wir sollen uns so schnell wie möglich in ihrem Büro mit Yamato-Taicho und Sai treffen. Soll ich dich tragen oder kannst du laufen? Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?“, sprudelte es aus Naruto heraus doch die Kunoichi konnte einfach nur schwach nicken. Der Blondschopf zögerte einen Moment, dann hob er sie auf seinen Rücken und als sie nicht protestierte lief er los.

Erneut bildeten sich Tränen in ihren Augen und sie sah hinauf zu den Sternen und dem – nach wie vor verdecktem – Mond. Ob sie ihn noch einmal sehen würde? Ihre erste große Liebe? Itachi Uchiha?

Sie hoffte es. Dann würde sie sich entschuldigen, dass sie es vergessen hatte und ihm ihre Gefühle einmal mehr gestehen. Denn sie waren nach wie vor vorhanden. Das Herzklopfen, das sie ihm gegenüber gehabt hatte, war wohl der beste Beweis dafür.

Mit diesen Gedanken legte sie den Kopf auf Narutos Schulter und schloss die Augen, während sie sich in die Dunkelheit, die nach ihr griff, fallen ließ.

Maybe this is just wishful thinking

Erschöpft schleppte er sich durch Konoha. Endlich war die Mission erledigt und er konnte nach Hause. Jedoch … die Heimkehr hasste er jedes Mal. Immer wieder musste er in dieses abgegrenzte Viertel zurück, ob er wollte oder nicht. Und das nur, weil gefürchtet wurde, dass die Uchiha versuchen könnten die Macht zu übernehmen. Ja, er kannte die Wahrheit, auch, wenn er das seinem Vater nicht verraten hatte. Und erst recht nicht seiner Mutter oder seinem Bruder. Aber … es störte ihn nicht so sehr wie seinen Vater und die anderen Clanmitglieder. Und wirklich ungerechtfertigt war diese Angst auch nicht. Schließlich waren die Pläne seines Vaters …

Dann erreichte er das Viertel und machte sich auf den Weg zu seinem Haus, die Begrüßungen der anderen Uchiha erwiderte er entweder durch ein paar gemurmelte Worte oder einfach nur mit einem Nicken. Sie waren alle so falsch. Gaben sich nett und freundlich, doch im Hintergrund bereiteten sie einen Coup d'Etat vor. Und das war es, was ihm Sorgen – ja, beinahe schon Angst – machte, es zeigte wie sehr sie es verabscheuten in diesem Viertel leben zu müssen und wie wenig sie den Hokagen doch anscheinend respektierten. Doch ihm war auch bewusst, welche Folgen besagter Coup d’État haben würde. Deshalb hatte er seine Entscheidung bereits gefällt, auch, wenn es nicht einfach gewesen war. Er sah auf seine Hände. Wie oft hatte er mit ihnen schon getötet? Wie oft würde er mit ihnen noch töten müssen? Wie lange würde er so weiterleben müssen? Nein, zumindest auf die letzte Frage wusste er eine Antwort, zumindest eine Ungefähre. Sie stand fest, seit er seine Entscheidung gefällt hatte.

„Ich bin wieder da!“ Er öffnete die Tür und betrat das Haus. Im nächsten Moment wurde er auch schon stürmisch umarmt. Von seinem kleinen Bruder, der anscheinend erneut auf ihn gewartet hatte.

„Willkommen zu Hause Nii-san!“ Er blickte in das strahlende Gesicht seines kleinen Bruders und ein leichtes Lächeln schlich sich für einen kurzen Augenblick auf sein eigenes Gesicht. Lächeln tat er in letzter Zeit so gut wie gar nicht mehr und wenn doch, dann nur kurz und meistens auch nur seinem Bruder gegenüber.

„Jetzt lass ihn doch erst einmal richtig reinkommen Sasuke.“ Seine Mutter trat lächelnd in das Vorzimmer und er stellte seine Tasche ab.

„Ich gehe noch etwas trainieren, es könnte heute etwas später werden.“ Er wollte das Haus schon wieder verlassen, da wurde er festgehalten. Wie erwartet war es sein kleiner Bruder, der ihn nun beleidigt ansah.

„Du hast versprochen mit mir zu spielen, wenn du nach Hause kommst, Nii-san.“

„Es tut mir Leid Sasuke, das nächste Mal.“ Vorsichtig löste er die Hand seines Bruders aus seinem Gewand und sah noch einmal kurz zu seiner Mutter.

Noch bevor einer der beiden reagieren konnte, hatte er das Haus bereits wieder verlassen. Er hielt es einfach nicht aus bei seiner Mutter in der Küche zu sitzen und so zu tun als wäre alles in Ordnung, wenn es in Wahrheit nicht so war. Der Clan, unter der Führung seines Vaters, wollte den Hokage ermorden und er sollte dabei helfen. Jedoch dachte niemand an die Folgen. Niemand … außer ihm. Vielleicht ignorierten sie die möglichen Auswirkungen auch nur, er wusste es nicht. Doch genau diese machten ihm Angst. Krieg … Zerstörung … All das Leid. Nein, das durfte nicht passieren, er musste es verhindern. Sasuke sollte so etwas nicht miterleben müssen, es reichte, wenn ihn die Erinnerungen verfolgten. Ja, er hielt es aus aber Sasuke würde wohl nicht so stark sein. Schließlich war sein Bruder noch ein Kind. Das war er zwar auch, aber er konnte das Geschehene nicht rückgängig machen. Deshalb wollte er Sasuke um jeden Preis beschützen, selbst wenn er dafür …

Als er bei einem Fluss vorbeikam, blieb er stehen. Bei diesem Fluss hatte er seinen besten Freund getötet und die Leiche im Wasser versenkt. Seinen besten Freund – Uchiha Shisui. Er spürte, wie seine Hände sich zu Fäusten ballten. Normalerweise würde er sich solche Emotionen nicht anmerken lassen, er hatte gelernt sie zu verstecken, doch wenn er alleine war, dann erlaubte er sich hin und wieder, Emotionen zu zeigen. Und er hatte keine andere Wahl gehabt, er hatte ihn töten müssen. Es war seine einzige Möglichkeit gewesen, jene Fähigkeit zu erlangen. Nicht, dass das jemand aus dem Clan verstehen würde, schließlich galt jene Fähigkeit als Tabu und es war verboten darüber zu reden, geschweige denn sie zu erlangen. Denn dafür musste man den besten Freund – oder eine ähnlich nahestehende Person – töten. Mit den eigenen Händen. So hatte er die seinen einmal mehr beschmutzt.

Schnell ging er weiter, bevor er zu sehr in diesen Gedanken abdriften und seine Gefühle ihn überwältigen konnten. Kurzerhand entschied er sich für den Trainingsplatz der Akademie – der reguläre war zu dieser Tageszeit sicher besetzt und selbst wenn nicht, so war die Wahrscheinlichkeit hoch, dort beobachtet zu werden. Bei dem der Akademie war diese Wahrscheinlichkeit geringer und er wusste, dass nun auch niemand mehr dort sein sollte.

Nachdem er dem zuständigen Lehrer der Akademie um Erlaubnis gefragt hatte, betrat er den Trainingsplatz und begann mit dem Training. Jedoch war es nicht sehr zufriedenstellend alleine trainieren zu müssen, er konnte lediglich Zielübungen und andere – einfache – Dinge üben. Ein richtiges Kampf-Training konnte er alleine nicht bekommen. Früher … früher hatte immer Shisui mit ihm trainiert. Schnell schüttelte er den Kopf, um den Gedanken zu verdrängen. Das lag in der Vergangenheit, es war längst vorbei. Und auch, wenn es nicht viel war, so war dieses Training besser als gar keines. Schließlich musste er in Form bleiben.

Nach kurzem Zögern setzte er sich auf den Boden. Er war immer noch von seiner Mission erschöpft. Das Training war zwar nicht besonders anstrengend gewesen, dazu beigetragen, dass es ihm besser ging, hatte es jedoch auch nicht. Eine Bewegung am Rande des Trainingsplatzes ließ ihn ruckartig in diese Richtung sehen und im nächsten Moment trat ein rosahaariges Mädchen auf den Platz. Langsam und zögernd kam sie auf ihn zu, so hatte er Zeit sie zu mustern, er kannte sie von irgendwo her. Da fiel es ihm ein, sie war in Sasukes Klasse in der Akademie, er hatte sie immer wieder mal gesehen, als er Sasuke abholte. Ihr Name war … Haruno Sakura. Ja, so hieß sie und sie war ebenso wie sein Bruder acht Jahre alt.

„Mein Name … ist Haruno … Sakura. D … Du bist Uchiha … Itachi, oder?“ Sie wirkte nervös, furchtbar nervös und er fragte sich, was sie wohl von ihm wollte. Schweigend nickte er, während er wartete, dass sie weiterredete. Mit einer Hand strich sie ein paar ihrer Haare in die Stirn.

„Ich … ich … ich … Ich liebe dich! Schon eine ganze Weile!“ Er konnte ihr ansehen, wie viel Überwindung sie diese Worte gekostet hatten, ihre Hände zitterten und auch ihre Körperhaltung sprach für sich. Einige Momente konnte er sie einfach nur anstarren. Hatte sie wirklich gerade gesagt, was sie gesagt hatte? Zu ihm? Seltsamerweise fühlte er sich … glücklich über ihr Geständnis. Aber dennoch … dennoch … Er senkte den Blick. Es ging einfach nicht. Langsam schüttelt er den Kopf und ging an ihr vorbei. Er konnte nicht, es war einfach nicht möglich. Nicht nachdem, was er bereits getan hatte und noch vorhatte. Es wäre falsch von ihm ihr Geständnis anzunehmen. Aber vielleicht …

„Kümmere dich um Sasuke, er braucht jemanden, der für ihn da ist“, flüsterte er leise, während er an ihr vorbeiging. Er wusste nicht ob sie diese Worte verstand, doch es war unwichtig. Vielleicht würde sie seine Worte von selbst begreifen, sollte sie ihn nicht gehört oder nicht verstanden haben. Er würde Sasuke alleine zurücklassen und von dem her, was er über dieses Mädchen wusste, würde sie vielleicht an seiner statt für seinen Bruder da sein, sobald er seine Aufgabe erfüllt hatte und verschwand. Ja, er hoffte es wirklich.
 

Sie stand einfach nur da – unfähig sich zu rühren. Seine Worte hatte sie gehört, aber nicht verstanden, sie war sich nicht einmal sicher, ob er sie wirklich gesagt hatte. Aber es war unwichtig. Sie hatte ihren ganzen Mut zusammengenommen und ihm ihre Liebe gestanden. Immer noch klopfte ihr Herz wie wild und schien sich gar nicht mehr beruhigen zu wollen. Doch er … er hatte sie abgewiesen, ihr nicht einmal eine richtige Antwort gegeben. Wieso? War sie in seinen Augen lediglich ein dummes Kind? War es wegen ihres Aussehens? Sie verstand es nicht.

Langsam füllten Tränen ihre Augen und ihre Knie gaben nach. Sollte sie es noch einmal versuchen? Würde er vielleicht dann akzeptieren? Doch würde sie es überhaupt schaffen ihm noch einmal ihre Liebe zu gestehen? Sie wusste es nicht.
 

Schweigend saß er auf dem Hausdach und sah durch das gegenüberliegende Fenster auf das friedlich schlafende Mädchen. Ihr Gesicht, ihre Stimme, ihre Worte … sie gingen ihm nicht mehr aus dem Kopf. Und das, obwohl bereits ein voller Tag seit ihrem Geständnis vergangen war. Immer wieder musste er an sie denken, und wenn er es tat, dann begann sein Herz schneller zu schlagen. Wieso? Liebe? Nein, das konnte nicht sein. Er hatte seine Gefühle sorgfältig verschlossen, er konnte sich nicht verlieben. Er durfte sich nicht verlieben. Nicht er. Nicht jetzt.

Unruhig – beinahe schon so, als spürte sie, dass sie beobachtet wurde – bewegte sie sich im Schlaf, doch sie wachte nicht auf. Was sollte er jetzt tun? Er schüttelte den Kopf. Nein, egal wie er über sie dachte, es änderte nichts an seinem Plan. Er würde es durchziehen. Und dadurch auch sie schützen. Ja, so wäre es am besten. Sie sollte nicht erfahren, wie er fühlte, wie er dachte. So war es am besten.

„Bist du bereit?“

Die Stimme ließ ihn herumfahren, er hatte den Mann, der hinter ihm aufgetaucht war, nicht bemerkt. Das Gesicht des anderen war doch eine Maske verdeckt, doch er wusste, wer der Andere war. Möglicherweise als einziger Uchiha kannte er die Wahrheit um das Überleben des Anderen. Er nickte.

„Ja, bin ich“, seine Stimme klang kalt, gefühllos. So war es richtig, er würde keine Gefühle zeigen und die Rolle einnehmen, die für ihn vorgesehen war. Auch, wenn er dadurch gehasst wurde. Und der Hokage wusste über sein Vorhaben Bescheid, das war das wichtigste. Nein, er würde das Dorf nicht hintergehen, so wie morgen viele denken würden, er würde es retten. Vor seinem Vater und all den anderen.

„Dann komm. Oder willst du lieber einen Rückzieher machen?“

Er schüttelte den Kopf und stand auf. Er war bereit. Schon seit Tagen hatte er sich darauf vorbereitet. Nun war es so weit. Sasuke war nicht zu Hause, das hatte er extra überprüft. So würde er ihm den Anblick so weit wie möglich ersparen können.

Noch einmal sah er kurz zu dem schlafenden Mädchen.

Lebewohl.

Dann drehte er sich um und folgte dem Maskenträger, um seine Aufgabe zu erfüllen und danach für immer aus dem Dorf zu verschwinden.

The pain of loss

„Yahiko! Yahiko!“ Erst jetzt, da der Kampf zu Ende war, begann sie langsam alles zu begreifen. Verzweifelt versuchte sie ihren Freund aufzuwecken, doch dessen Augen starrten leer in den Himmel. Es war zu spät, er war tot. Sie wusste es und dennoch wollte sie es nicht wahrhaben. Es war einfach zu schlimm. Tränen bildeten sich in ihren Augen, als sie langsam die des Toten schloss.

„Es tut mir leid.“ Ja, das Ganze war wohl ihre Schuld gewesen. Wenn sie nicht gefangen genommen worden wäre, dann … dann … Sie schüttelte den Kopf und sah zu ihrem zweiten Freund. Dieser kniete am Boden, hatte inzwischen sein Stirnband abgenommen und einen Strich über das Symbol Amegakures gemacht. Nukenin. Das bedeutete es. Sie war nicht weiter verwundert über diese Handlung, schließlich hatten sie gerade eben gegen den Anführer ihres Heimatdorfes gekämpft. Nein, er hatte gekämpft. Sie hatte nichts tun können.

„Nagato …“ Leise sprach sie den Namen des anderen aus und er hob den Blick, um sie anzusehen. Erschrocken zuckte sie zusammen. Sein Gesicht war viel eingefallener und sein der Ausdruck in seinen Augen … Er machte ihr Angst. Außerdem atmete er immer noch viel zu heftig.

Vorsichtig legte sie Yahiko zu Boden, stand auf und ging zu Nagato.

„Es ist vorbei, Nagato. Wir haben …“ Sie zögerte. Gewonnen erschien ihr einfach nicht richtig. Hanzo war entkommen und Yahiko … Yahiko war gestorben. Erneut spürte sie Schuldgefühle in sich aufsteigen, doch sie drängte sie zur Seite. Nun war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Noch einmal wandte sie ihre Aufmerksamkeit Nagato zu und merkte erleichtert, dass er sie ansah und sein Blick sich verändert hatte. Er war wieder ruhiger, beinahe schon traurig und mehr wie früher.

„Kannst du aufstehen? Wir sollten zurück zur Basis.“ Notfalls würde sie ihn tragen, aber dann würden sie Yahikos Leiche zurücklassen müssen. Zu ihrer Erleichterung nickte der Rothaarige und stand auf. Sie zuckte zusammen, als sie die Brandwunden an seinen Beinen sah. Auch das war ihre Schuld. Und die Chakraempfänger in seinem Rücken machten es auch nicht besser. Besorgt sah sie ihn an, doch er schüttelte den Kopf.

„Ich komme zurecht. Nimm Yahiko mit“, bat er mit leiser Stimme und sie nickte. Schnell ging sie zu Yahiko zurück und hob ihn hoch. Er war zwar schwer, aber sie würde es schaffen.

Dann ging sie schweigend los, zurück zur Basis, und Nagato folgte ihr. Immer wieder sah sie besorgt zu ihm, doch er schwieg ebenso wie sie und es schien nicht so, als würde er gleich umfallen. Dennoch machte sein Zustand ihr Sorgen. Was für große Schmerzen musste er wohl gerade wegen ihr aushalten, weil er sie gerettet und beschützt hatte?

Mehrmals setzte sie dazu an, etwas zu sagen, unterließ es dann jedoch wieder. Es schien einfach nicht der richtige Zeitpunkt zu sein, etwas zu sagen. So erreichten sie die Basis ihrer Organisation. Akatsuki … eine Organisation, die Yahiko gegründet hatte. Ihr Blick trübte sich erneut und schnell wischte sie die Tränen weg, Nagato sollte sie nicht bemerken. Und auch nicht die Ninja, die ihnen gerade entgegenkamen.

„Nagato! Konan! Was ist passiert?! Was ist mit Yahiko?!“ Konan schüttelte leicht den Kopf auf die Fragen des anderen und ließ zu, dass man ihr den Orangehaarigen abnahm.

„Es … es war ein Hinterhalt und Yahiko hat … er hat uns beschützt“, murmelte sie und sie merkte, wie die anderen erschrocken Blicke austauschten. Es war ihre Schuld. Ihre.

Immer wieder tauchte dieser Gedanke in ihrem Kopf auf und brannte sich fest. Die Schuldgefühle ließen sie einfach nicht mehr los, sie konnte nichts dagegen tun. Mit Mühe kämpfte sie gegen erneute Tränen an.

„Lass … lass deine Wunden behandeln, Nagato.“ Sie sah zu ihm, doch er reagierte nicht, sein Blick ruhte auf Yahiko.

„Wie konnte das passieren?“, verlangte eines der Mitglieder zu wissen und die Kunoichi zuckte zusammen. Was sollte sie sagen? Wie viel sollte sie erzählen? Während sie noch fieberhaft überlegte, machte Nagato einen Schritt nach vorn.

„Als wir am Treffpunkt ankamen, wartete Hanzo bereits auf uns, er hatte sich mit Danzo aus Konoha verbündet. Es war von Anfang an eine Falle gewesen. Sie hatten es geschafft, Konan gefangen zu nehmen und verlangten, dass ich Yahiko …“

Mehr hörte sie nicht mehr, sie war an Nagato und den anderen vorbeigestürmt, in ihr Zimmer – das Zimmer, dass sie immer mit Nagato und Yahiko geteilt hatte – und hatte die Tür mit einem Krachen geschlossen. Plötzlich hatte sie Mühe, sich auf den Beinen zu halten und legte sie sich auf ihr Bett. Dass ihr Gewand schmutzig war, war ihr in dem Moment egal, sie dachte nicht einmal daran.

Erneut kamen ihr die Tränen, doch diesmal hielt sie sie nicht zurück. Das war alles ihre Schuld, sie hatte sich als Geisel nehmen lassen. Nur weil sie unaufmerksam gewesen war. Für einen Moment schloss sie die Augen und dachte daran zurück wie es passiert war.
 

Sie waren auf dem Weg zum Treffpunkt gewesen, Yahiko und Nagato voller Freude, denn wenn alles klappen würde, dann hätten sie bei ihrer Rückkehr in Bündnis mit Hanzo in der Tasche. Und das war etwas, über das man sich durchaus freuen durfte. Keiner der Drei achtete wirklich auf die Umgebung, sie waren zu sehr in Gedanken oder ihr Gespräch vertieft, so bemerkten sie den Ninja, der plötzlich hinter ihnen auftauchte, erst, als es bereits zu spät war.

Der Ninja packte sie und hielt ihr den Mund zu, um zu verhindern, dass sie nach Nagato und Yahiko schrie. Natürlich hatte sie dennoch aufgeschrien, doch es war bereits zu spät, sie befand sich in der Gewalt des des Angreifers.

„Wenn ihr nicht wollt, dass ihr etwas passiert, dann kommt wie geplant alleine zum Treffpunkt. Solltet ihr irgendetwas versuchen, stirbt sie.“
 

Immer noch konnte sie die Worte des Fremden hören, kalt und hämisch klangen sie ihr in den Ohren.
 

Das letzte, was sie sah, waren die erschrockenen Gesichter ihrer beiden Freunde, dann traf sie ein Schlag des anderen Ninjas und sie wurde bewusstlos.

Als sie wieder zu sich kam, war sie gefesselt und zusammen mit Hanzo auf einer Klippe. Obwohl er eine Maske trug, konnte sie ihm das Grinsen an seinen Augen ansehen. Und dann kamen Nagato und Yahiko angelaufen und der ganze Horror begann.
 

Sie vergrub das Gesicht im Kissen, als ein leichtes Schluchzen aus ihrer Kehle kam. Es war ihre Schuld, wenn sie aufmerksamer und stärker gewesen wäre, dann wäre sie nicht entführt worden und Hanzo hätte die anderen nicht erpressen können. Wieso war sie nicht stärker gewesen? Wieso hatte nicht sie einmal die anderen beschützen können, sondern hatte selber wieder beschützt werden müssen? Und noch dazu zu diesem Preis. Er war viel zu hoch.

Wütend auf sich selbst, auf ihre Schwäche, schüttelte die Kunoichi den Kopf. Yahiko war tot und Nagato … Nagato war sehr schwer verletzt worden wegen ihr. Sie hatte seine Beine gesehen und sie bezweifelte, dass sie so schnell heilen würden – wenn überhaupt. Schließlich hatten sie hier nicht einmal Iryonin. Wieso hatte er sie nicht einfach zurückgelassen und war mit Yahiko geflohen? Es wäre ihr viel lieber gewesen selbst zu sterben, statt an diesem Unglück Schuld zu sein.

„Konan? Kann ich reinkommen?“ Ein sanftes Klopfen und Nagatos Stimme ließen sie hochschrecken und sie wischte sich schnell die Tränen weg. Der Rothaarige sollte sie nicht so sehen, er sollte sie nicht weinen sehen.

„J-Ja, komm rein.“ Ihre Stimme war gerade laut genug, dass er sie hören konnte und im nächsten Moment öffnete sich die Tür. Sie setzte sich auf und sah Nagato an.

Seine Beine waren in Bandagen gewickelt und mit der Hand stützte er sich im Türrahmen ab. In seinem Rücken waren immer noch die Chakrasender.

„Hast … hast du versucht sie zu entfernen? Soll ich dir helfen?“, murmelte sie, doch er schüttelte den Kopf. Sonst reagierte er nicht darauf. Konnten sie nicht entfernt werden? Hatte er es versucht und es hatte nicht geklappt? Oder wollte er es nicht? Wie er sich fühlte, traute sie sich gar nicht erst zu fragen, die Antwort war aus ihrer Sicht viel zu offensichtlich.

Sie betrachtete sein eingefallenes Gesicht als er zu ihr kam und sich neben ihr auf dem Bett niederließ. Immer noch sagte er nichts. Sie schluckte. Machte er ihr Vorwürfe? Sie würde es verstehen, es wäre mehr als nachvollziehbar. Schließlich hatte sie das Ganze zu verantworten.

„Geht es dir gut? Bist du irgendwo verletzt?“ Endlich begann er zu sprechen und sie schüttelte den Kopf, senkte aber gleichzeitig den Blick. Sie schaffte es einfach nicht ihn anzusehen. Nein, sie war nicht verletzt, schließlich hatte er sie beschützt. Zu einem viel zu hohen Preis, wie sie fand.

„Das ist gut. Ich hatte schon befürchtet, du wärst trotz allem verletzt worden. Die Briefbomben haben dich also nicht erwischt?“ Erneut schüttelte sie den Kopf, unfähig etwas zu sagen. Nein, er hatte verhindert, dass sie auf ihr landeten und stattdessen selber alle abbekommen. Wieder wanderte ihr Blick zu seinen verbundenen Beinen. Ihre Schuld. Ihre Hände krallten sich in das Leintuch.

„Konan?“ Auf seine Frage hin sah sie ihm direkt in die Augen. Er erwiderte ihren Blick vollkommen ruhig und sie konnte Besorgnis darin erkennen. Plötzlich konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten und begann zu weinen.

„Es …. Es tut mir so leid, Nagato, das ist alles meine Schuld. Wenn ich etwas stärker gewesen wäre, dann wären Yahiko und du nicht … nicht … Es tut mir leid. Das wollte ich alles nicht. Es tut mir so leid.“ Sie schüttelte den Kopf. Eigentlich hatte sie ihm gegenüber nicht weinen wollen, doch nun konnte sie nicht mehr aufhören

Plötzlich spürte sie seine Arme um sich und merkte, wie er sie an seinen Körper zog. Seine Umarmung fühlte sich seltsam sicher an und sie lehnte sich an ihn.

„Niemand hier macht dir einen Vorwurf, Konan, du kannst nichts dafür. Es war von Anfang an als Falle geplant gewesen, niemand von uns hätte daran etwas ändern können. Also mach dir keine Vorwürfe, das würde Yahiko nur traurig machen. Und ich verspreche dir …. Ich verspreche dir, ich werde dich beschützen. Hörst du? Ich werde dich immer beschützen, komme was wolle. Ich werde zu einem Gott werden und all diese sinnlosen Kämpfe und all das Töten stoppen. Koste es, was es wolle. Das verspreche ich dir, Konan.“ Seine Stimme war ebenso leise wie die ihre und klang todernst. Gleichzeitig war ihr nicht mehr nach weinen zumute, schnell wischte sie die Tränen ab und drehte ihren Kopf, damit sie sein Gesicht sehen konnte. Auch sein Blick war ernst als er sie ansah. So lehnte sie sich wieder an ihn und sah aus dem kleinen Fenster. Es regnete … das Land weinte. Das hatte Yahiko immer gesagt. Doch sie, sie würde nicht mehr weinen, beschloss sie. Nie wieder. Sie würde stärker werden, noch stärker als sie schon war, damit sie sich auch selber beschützen konnte. Und sie würde Nagato helfen, wo sie nur konnte. Sie würde für ihn da sein, wenn er sie brauchte. Egal in welcher Situation und egal was passieren mochte. Sie würde von immer an seiner Seite bleiben.

„Danke, Nagato. Ich … ich werde für immer bei dir bleiben, das verspreche ich. Und dir helfen wo ich nur kann“, wiederholte sie die Worte, die sie vor wenigen Momenten noch gedacht hatte. Statt einer Antwort wurde seine Umarmung etwas stärker, als er sie noch näher an sich zog.

So saßen sie da, sie dicht an ihn gedrückt und er seine Arme um sie, während sie aus dem Fenster auf den prasselnden Regen sahen. Ihr Versprechen lag nach wie vor in der Luft und beide wussten, dass sie es niemals brechen würden, solange sie lebten.

When you are gone

Zusammengerollt lag sie auf ihrem Bett. Zwei Tage waren bereits seit seinem Tod vergangen und viele Mitglieder hatten seine Organisation verlassen. Um genau zu sein … alle waren gegangen. Sie sahen keinen Grund mehr, da zu bleiben, wenn ihr Anführer tot war. Ja, er war tot. Für immer. Yahiko war tot.

Bei diesem Gedanken spürte sie, wie Tränen in ihr hochkamen, doch sie drängte das Gefühl zurück. Sie hatte versprochen nicht mehr zu weinen und würde sich daran halten. Vor allem auch um Nagato die Sache nicht noch schwerer zu machen. Er hatte gesagt, das Ganze war nicht ihre Schuld, aber dennoch konnte sie nicht verhindern Schuld zu spüren.

Gestern war sie bei Yahikos Leiche gewesen und hatte ihn um Verzeihung gebeten. Als sie Nagato darauf ansprach, wo sie ihn begraben sollten, hatte er nicht geantwortet, sondern schweigend den Raum verlassen. Sie verstand ihn … ja, sie verstand sehr gut wie er sich fühlte, aber dennoch … Sie mussten Yahiko begraben. Auch, wenn das etwas Endgültiges an sich hatte.

Sie drehte sich auf den Rücken als sie sich an all die Dinge erinnerte, die sie drei zusammen erlebt hatten. Es war so viel gewesen.
 

Das erste Treffen mit den beiden und das Stehlen von Essen, damit sie nicht verhungerten. Die Suche nach jemandem, der ihnen Jutsu beibringen würde. Der Tod von Chibi. Der Angriff auf Nagato und Yahiko, als sie das erste Mal Angst hatte, beide zu verlieren. Dann die Ausbildung bei Jiraiya, einem Shinobi aus Konoha. Die Gründung ihrer Organisation. All die Kämpfe, die sie zu dritt – als Team –überstanden hatten. Und dann der Tag, an dem Yahiko schwer verletzt worden war und sie ihn verbunden hatte. Sie beide hatten gewusst, dass Nagato vor der Tür stand, doch es war ihnen in dem Moment egal gewesen. Als Yahiko ihr in die Augen gesehen hatte, hatte sie erkannt, dass er genauso für sie empfand wie sie für ihn. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und sie hätten sich geküsst. Kurz darauf war Nagato mit einem Lächeln herein gekommen und sie hatten gewusst, dass ihm klar war wie sie fühlten. Und auch, wenn ihr klar war, dass er etwas für sie empfand, so hatte er ihr dennoch die Zeit mit Yahiko gelassen und sie nie gedrängt, seine Gefühle zu erwidern.

Dann der Tag, an dem sie die Hütte, die sie seit dem Treffen mit Jiraiya bewohnt hatten, verlassen mussten. Ihre Organisation war immer größer geworden. Und schlussendlich … der Tod von Yahiko.
 

Sie seufzte. Was würde jetzt wohl passieren? Sie und Nagato waren wieder alleine. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, dann fürchtete sie, dass Hanzo dieses Versteck finden und sie angreifen würde. Würde das passieren, hätten sie wohl kaum eine Chance. Nagato war nach wie vor verletzt, die Brandwunden an seinen Beinen waren noch lange nicht verheilt und sie wusste, dass sie ihm Schmerzen bereiteten wenn er länger stand. Aber dennoch ließ er es nicht zu, dass sie Essen holte oder aufpasste, ob feindliche Shinobi sich näherten. Nein, er selbst übernahm all diese Aufgaben. Trotz seines Zustandes. Und so konnte sie nicht verhindern, dass sie auch Angst hatte ihn zu verlieren.

Die junge Kunoichi wandte den Blick zu den Betten ihrer beiden Freunde. Seit sie sich als Kinder getroffen hatten, hatten sie im gleichen Zimmer geschlafen. Zuerst aus Platzmangel, dann aus Gewohnheit und aus Gründen der Sicherheit.

Doch es hatte auch Nachteile. So wusste sie beispielsweise, dass Nagato seit zwei Nächten – seit dem Tod von Yahiko – nicht gut schlief. Ob es am Tod des Freundes lag, an seinen Wunden oder den Chakrasendern in seinem Rücken … sie wusste es nicht. Doch er schlief nicht gut und auch das machte ihr Sorgen.

Erneut seufzte sie. Es waren viel zu viele Dinge, die ihr Kummer bereiteten. Und sie wusste nicht wie sie all diese Probleme bewältigen oder über Yahikos Tod hinwegkommen sollte. Genauso wenig wie sie wusste, was sie nun tun sollte. Sicher, sie würde bei Nagato bleiben, das stand außer Zweifel. Aber ansonsten? Sie schüttelte den Kopf.

Ihr Blick wanderte zum Fenster, gegenüber der Tür. Nach wie vor regnete es, die Sonne hatte schon lange nicht mehr geschienen. Fast so, als würde auch das Land wegen Yahikos Tod weinen. Sie wusste, dass diese Vorstellung absurd war, aber dennoch spendete sie in gewissem Maße Trost. Yahiko hatte diesem Land helfen wollen und nun wollte Nagato diese Aufgabe fortführen, er hatte es ihr selbst gesagt. Aber wie er es tun würde, wusste sie nicht. Er war nach wie vor verletzt und wer wusste schon, ob die Brandwunden jemals vollständig heilen würden? Einen Iryonin hatten sie nicht in der Organisation, hatten sie nie gehabt und auch sie selbst besaß keine Kenntnisse in dem Bereich. Und nach Amegakure zu gehen und um Hilfe zu bitten war auch keine Möglichkeit.

„Konan?“

Die Stimme riss sie aus ihren Gedanken und sie zuckte zusammen. Yahikos Stimme … Das konnte doch nicht sein. Sie schüttelte den Kopf. Nun bildete sie sich sogar schon ein ihn zu hören.

„Konan!“

Ruckartig drehte sie den Kopf zur Tür, als sie erkannte, dass die Stimme von dort kam und sie riss ihre Augen auf. Ungläubig setzte sie sich auf und starrte die Person an, die im Türrahmen stand. Im nächsten Moment war sie aus dem Bett gesprungen und dem Orangehaarigen um den Hals gefallen.

„Yahiko! Du lebst! Aber wie … wie … Ich habe doch gesehen, dass du tot warst!“ Sie drückte ihr Gesicht an seine Brust doch er rührte sich nicht. Verwirrt sah sie zu ihm auf. Wieso verhielt er sich so? Sie hatte erwartet, dass er sie zumindest in den Arm nehmen und sie trösten würde. Doch er tat nichts.

Sein Gesicht war voll mit Piercings, die er vorher noch nicht gehabt hatte, und als sie vorsichtig eines berührte, war es warm. Seltsam … wo hatte er sie her?

Da bemerkte sie, dass er die Augen geschlossen hatte.

„Yahiko? Ist alles in Ordnung? Wieso hast du diese Piercings? Wieso hast du die Augen geschlossen? Warum bist du … bist du …? Bitte erkläre es mir, ich verstehe es nicht.“ Heftig schüttelte sie den Kopf und klammerte sich mit aller Kraft an ihn, als könnte er nur ein Trugbild sein und verschwinden, sobald sie ihn losließ.

Langsam öffnete er die Augen und sah sie an. Als sie sie sah, wich sie zurück, ließ ihn automatisch los und machte einige Schritte rückwärts. Seine Augen … das … das konnte doch nicht sein. Wie war das möglich?

„Yahiko … aber wie …?“ Er schüttelte den Kopf.

„Pein“, antwortete er mit einer emotionslosen Stimme, die sie gar nicht von Yahiko kannte.

„Was?“ Sie verstand nicht was er meinte. Was war nur los mit ihm? Und warum lebte er plötzlich wieder?

„Pein … nenn mich von jetzt an Pein. Das ist mein neuer Name.“

„Wieso? … Ich … Ich muss es Nagato sagen, er wird sich sicher freuen. Warte hier, Yahiko. Jetzt wird alles wieder gut … ja, alles wird gut werden.“ Ohne auf eine Erklärung von ihm zu warten, wollte sie sich an ihm vorbeidrängen, um den Rothaarigen zu suchen, doch sie wurde festgehalten. Verwirrt drehte sie sich zu Yahiko und erneut schüttelte er den Kopf. Und erneut blickte sie in seine Augen, als er sie ansah.

„Wieso … wieso hast du das Rinnegan von Nagato? Wieso?“ Hatte Nagato etwa was damit zu tun, dass Yahiko wieder lebte? Aber wie sollte er …? Und warum erst jetzt falls er es war?

Und wieder schüttelte der andere den Kopf. Sie spürte, wie sie langsam wütend wurde, doch da öffnete er endlich den Mund, um zu sprechen.

„Verstehst du es denn nicht, Konan? Das hier ist nicht mehr Yahiko. Es ist sein Körper, aber er ist tot.“

Während sie sich noch fragte, warum Yahiko plötzlich von sich in der dritten Person sprach und sie in seine … in Nagatos Augen sah, begann ihr plötzlich zu dämmern, was das hier zu bedeuten hatte.

„Na … Nagato?“ Ungläubig sprach sie den Namen des anderen aus und Yahiko … Nein, Nagato, der irgendwie in Yahikos Körper war oder ihn steuerte … nickte. Ihre Augen weiteten sich. Das konnte nicht sein. Wie konnte er …? Da fiel es ihr ein: Seine Augen! Er machte das irgendwie mit seinem Rinnegan. Damit kontrollierte er Yahikos toten Körper! Plötzlich spürte sie, wie sie wütend auf den Rothaarigen wurde.

„Wie kannst du nur, Nagato? Das ist Yahikos Körper! Und du … du …!“ Sie war nahe dran ihn zu schlagen, doch sie unterließ es. Schließlich war es Yahikos Körper und er konnte nichts für Nagatos Taten.

„Es tut … mir leid … Konan. Aber das war …. die einzige …. Möglichkeit dich beschützen zu …. können.“ Plötzlich stand Nagato neben Yahikos Körper … Pein, wie er ihn genannt hatte, in der Tür. Er atmete schwer und Schweiß stand ihm auf der Stirn, dann ging er in die Knie. Sofort war ihre Wut verflogen und war Sorge gewichen.

„Nagato! Was ist passiert? Wieso- Du bist ja Eiskalt!“ Aus Angst, er könnte krank geworden sein wegen zu viel Belastung, hatte sie ihre Hand auf seine Stirn gelegt. Doch anstatt, dass er glühte, wie sie vermutet hatte, war er eiskalt. Und das machte ihr noch mehr Angst als wenn er Fieber gehabt hätte.

„Mir geht es gut, mach dir keine Sorgen“, versuchte er sie zu beruhigen, als sie ihm als sie ihn beim Aufstehen unterstütze und ihm half, zu seinem Bett zu gehen. Dort legte er sich hin und schloss für einen Moment die Augen, während sie ihn besorgt ansah.

„Bist du sicher? Es wirkt nicht so. Bist du angegriffen worden?“ Sie wusste, dass ihre Besorgnis auch in ihrer Stimme zu hören war, doch es war ihr egal. Sie wollte nicht auch noch Nagato verlieren. Das würde sie wohl nicht verkraften, nicht so kurz nachdem Yahiko gestorben war.

Sie musterte Nagato leicht. Er war noch blasser als sonst und sein sowieso schon eingefallenes Gesicht wirkte noch eingefallener. Er schüttelte den Kopf.

„Mir geht es wirklich gut, Konan, mach dir keine Sorgen.“

Aus den Augenwinkeln bemerkte sie eine Bewegung und drehte den Kopf. Yahikos Körper … sie würde sich wohl daran gewöhnen müssen, ihn Pein zu nennen … ging zu seinem – Yahikos ehemaligem – Bett und legte sich hinein, dann schloss er die Augen.

Im gleichen Moment atmete Nagato tief ein und aus und Konan sah erschrocken zu ihm. Doch er wirkte entspannter als zuvor. Sie runzelte die Stirn. War der Grund für seinen Zustand, dass es zu anstrengend war, Yahikos Körper zu bewegen? Hatte er zu viel Chakra verbraucht?

„Nagato, du …“

Langsam setzte er sich auf.

„Das ist der beste Weg, wie ich dich beschützen kann. Und so ist Yahiko immer bei uns. Wir müssen ihn nicht begraben. Ich will nicht, dass dir auch noch etwas zustößt, Konan, ich werde dich um jeden Preis beschützen.“

Sie nickte. Sie verstand, wie er fühlte und er hatte Recht: Auf diese Weise mussten sie Yahiko nicht begraben und er konnte bei ihnen bleiben. Und ihr wurde die Bedeutung der Entscheidung, die er getroffen haben musste, klar.

„Danke Nagato.“ Ein leichtes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, wich aber einem erschrockenen Ausdruck, als der Rothaarige plötzlich umkippte.

„Nagato! Nagato!“ Entsetzt rüttelte sie ihn an den Schultern, aus Angst er könnte gestorben sein, da er zu viel Chakra verbraucht hatte oder weil er doch verletzt gewesen war, doch als sie seinen tiefen und gleichmäßigen Atem hörte, wurde ihr klar, dass er lediglich bewusstlos geworden oder eingeschlafen war vor Erschöpfung. Und er hatte, genauso wie sie, ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

Kurz sah sie zu Yahikos Körper, dann stand sie auf und ging in die kleine Küche. Sie würde etwas zu essen kochen, Nagato würde sicher Hunger haben wenn er aufwachte und auch sie wurde langsam hungrig. Verwundert war sie deshalb nicht, sie hatte die letzten zwei Tage kaum etwas gegessen, sie hatte kaum einen Bissen hinuntergebracht und sie wusste, dass es Nagato ähnlich ergangen war. Doch vielleicht würden sie jetzt etwas essen können.

A hard decision

Schmerz pulsierte durch seinen Körper, als er mit dem Gesicht voran auf dem Boden aufschlug und er schloss kurz die Augen.

„Los, steh auf! Versuch es noch einmal!“ Ein Ruck an seinen Haaren zwang ihn zum aufstehen, obwohl er nicht wollte. Wütend drehte er sich um, als er losgelassen wurde und sah die Maske des anderen.

„Ich habe keine Lust mehr und brauche auch kein zusätzliches Training“, erklärte er dem Älteren beinahe schon trotzig, doch der schüttelte den Kopf.

„Du warst einverstanden mit meiner Hilfe deinen Clan auszulöschen, um dein geliebtes Dorf zu schützen, Itachi. Deshalb tust du, was ich sage, sonst wird Konoha es bereuen. Und, dass du nicht gegen mich ankommst, ist Beweis genug, dass du noch Training brauchst. Du scheinst nicht zu wissen wie stark manche der Uchiha sind.“ Der der Schwarzhaarige starrte den Maskenträger bei seiner Drohung für einen Moment an, dann wurde sein Blick finster.

„Ich weiß, wie stark mein Vater und die anderen sind, davon musst du mir nichts erzählen, ich bin schließlich im Clan aufgewachsen. Und ich weiß auch, dass ich gegen sie ankommen werde“, erwiderte der jüngere Uchiha, trotz seines finsteren Blickes, ruhig. Ja, er wusste, wie stark die anderen im Clan waren und er war sicher, dass er sie besiegen … ja, töten, könnte. Am liebsten würde er auf die Hilfe des anderen verzichten, doch seit er von dessen Plänen erfahren hatte, wusste er, dass er zulassen müsste, dass er ihm half. Denn sonst würde er – Madara Uchiha – das Dorf angreifen und das musste er verhindern. So etwas durfte nicht noch einmal geschehen.

„Ich habe gesagt, du solltest es noch einmal versuchen. Also hör auf zu reden!“ Die Stimme schnitt durch seine Gedanken und widerwillig zog Itachi erneut Kunais.

Wenige Augenblicke später machte sein Gesicht erneut Bekanntschaft mit dem Boden. Er hasste das. Normalerweise kam er gegen jeden Gegner an, er war wohl einer der besten Ninja aus dem Uchiha-Clan, aber dennoch … dennoch konnte er Madara nicht im Geringsten das Wasser reichen. Wieso nur? Wieso kam er nicht gegen ihn an?

Erneut wollte er aufstehen, doch Madaras Fuß auf seinem Rücken hinderte ihn daran.

„Was soll das?“, wollte er wissen und drehte den Kopf, um den Maskenträger ansehen zu können, doch dieser befand sich außerhalb seines Blickfeldes.

„Du sollst mir zuhören.“

Mit Mühe wollte sich Itachi aufrichten, doch Madara drückte ihn weiter mit seinem Fuß zu Boden.

„Liegen bleiben und zuhören. Du denkst, dass du den anderen Clanmitgliedern überlegen bist, aber alle Kämpfe, die du bisher mit ihnen hattest, waren Trainingskämpfe …“

Als Madara zu sprechen begann, blendete Itachi seine Stimme einfach aus. Er wusste, was er konnte und ihm war klar, dass er stark genug war, um den Clan auszulöschen. Was Madara sagte, interessierte ihn kaum, außerdem konnte er es sich sowieso schon denken. Also hielt er es nicht für nötig, weiter zuzuhören und ließ den älteren Uchiha einfach reden, während er seine Gedanken zu dem Tag, an dem er von dem geplanten Coup d’Etat erfahren hatte, schweifen.
 

„Itachi!“ Der Knall der aufgeschobenen Tür hatte ihn hochschrecken lassen und von einem Moment auf den anderen saß er kerzengerade im Bett. Er war angespannt gewesen und bereit für einen Kampf, da er nicht gewusst hatte, was los war und warum er geweckt worden war, als er seinen Vater in der Tür erblickt hatte.

„Was ist los?“ Langsam war er aufgestanden und hatte schon fast damit gerechnet, dass es um einen Auftrag ging, der keinen Aufschub duldete. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass sein Vater ihn aus diesem Grund mitten in der Nacht weckte.

„Los, komm mit.“ Er hatte genickt und war Fugaku gefolgt, anscheinend ging es wohl wirklich um einen Auftrag. Nun, er hatte kein Problem damit gehabt, er war es gewohnt. Und als Anbu musste er auch immer bereit sein für plötzliche Aufträge. Doch zu seinem Erstaunen hatte ihn sein Vater nicht zur Haustür geführt – wie es üblich gewesen wäre, wenn es um einen Auftrag ginge – sondern in das Wohnzimmer des Hauses.

Verwirrt hatte er gesehen, dass auch seine Mutter sich bereits dort aufhielt und sein Vater sich neben sie setzte. Zögernd hatte er sich den beiden gegenüber niedergelassen.

„Was … was ist los? Worum geht es?“ Ein ungutes Gefühl hatte sich in ihm breit gemacht, es musste etwas Ernstes sein, wenn sein Vater ihn mitten in der Nacht weckte, um mit ihm zu reden. Wäre es eine Mission, hätte er ihn lediglich zur Tür gebracht, während er ihn erinnerte, wie wichtig er doch für den Clan sei und ihn dann den Anbus, die schon gewartet hätten, überlassen. Doch dieses Mal … dieses Mal war es anders, das hatte er gefühlt.

„Du erinnerst dich daran, warum unser Clan hier in diesem Viertel leben muss, oder, Itachi?“ Langsam hatte er als Antwort genickt, während das ungute Gefühl zu einer düsteren Vorahnung geworden war und Angst in ihm aufzukeimen begonnen hatte. Doch er hatte sie zur Seite gedrängt, er musste ruhig bleiben, so, wie er es gelernt hatte und keine Gefühle zeigen.

„Sehr gut. Nun, ich und die anderen Mitglieder des Clans haben beschlossen, dass es so nicht weitergehen kann. Und obwohl du erst dreizehn bist, haben wir aufgrund deines Status als Anbu beschlossen, dich einzuweihen.“ Die Stimme seines Vaters hatte kalt geklungen und er hatte ihn ruhig angesehen. Er hatte den Blick gesenkt.

„Was habt ihr vor?“ Seine Hände hatten sich in seine Hose gekrallt, während er versucht hatte die Furcht unter Kontrolle zu halten.

„Wir wollen aus diesem Viertel raus. Deshalb planen wir einen Coup d’Etat auf den Hokagen. Du wirst dabei helfen, als Anbu bist du dafür in einer vorzüglichen Position.“

Er war zusammengezuckt während ihm gleichzeitig heiß und kalt geworden war. Genau so etwas hatte er befürchtet.

„A … Aber …! Wenn ihr das tut, dann wird das das Dorf in einen Bürgerkrieg stürzen! Das dürft ihr nicht tun, wenn ihr wirklich hier raus wollt, dann muss es einen anderen Weg geben! Bitte überdenke den Plan noch einmal, Vater!“ Entsetzt hatte er seinen Vater angesehen, während er nur mit Mühe verhindern konnte, dass er laut wurde. Wenn er Sasuke aufwecken würde … Sasuke! Die Erkenntnis hatte ihn wie ein Schlag getroffen. Wenn sein Vater den Plan umsetzen und ein Bürgerkrieg ausbrechen würde, dann würde Sasuke darunter zu leiden haben und ebenso wie er mitten im Krieg aufwachsen. Nein, das durfte er nicht zulassen! Er musste es verhindern und seinen Vater irgendwie umstimmen.

„Itachi! Die Entscheidung steht bereits fest, du hast dazu nichts mehr zu sagen. Und du hast zu helfen. Oder willst du etwa den Clan verraten?!“ Die Stimme seines Vaters hatte wütend geklungen – sehr wütend und erneut war er zusammengezuckt.

„Beruhig dich bitte, denk daran, dass Sasuke schläft.“ Nun hatte sich auch Mikoto eingemischt, als sein Vater lauter geworden war und beruhigend eine Hand auf seinen Arm gelegt, doch Fugaku hatte sie abgeschüttelt. Also hatte sich seine Mutter ihm zugewandt.

„Versteh es doch, Itachi, das ist das Beste für alle. Wir müssen einfach aus diesem Viertel raus.“ Ihre Stimme hatte beruhigend geklungen und er hatte zu ihr gesehen.

„Du hilft also auch? Ich verstehe, ich werde tun, was ich zu tun habe.“ Mit ausdrucksloser Miene war er aufgestanden, doch innerlich war er aufgewühlt gewesen während er sich fragte, was er nur tun sollte.

„Wenn das alles war, werde ich jetzt wieder schlafen gehen.“ Von seinen Eltern war keine Reaktion gekommen, also war er an ihnen vorbei und zurück in sein Zimmer gegangen. Doch Schlaf hatte er in dieser Nacht keinen mehr bekommen.
 

Tief atmete er den erdigen Geruch des Bodens ein, während er sich erinnerte, was nach jener Nacht geschehen war.
 

Er hatte dem Hokage Bescheid gesagt, denn er wusste, dass er den Coup d’Etat verhindern musste, wenn er Sasuke schützen wollte. Doch Sarutobi hatte falsch gehandelt, er hatte versucht mit seinem Vater zu sprechen, einen Kompromiss zu finden. Das aber hatte sein Vater nicht gewollt, er hatte jedes Gespräch abgeblockt.

Und dann hatte er herausgefunden, dass Uchiha Madara noch lebte und plante, Konoha auszulöschen. Da er wusste, dass Madara einen Groll gegen den Clan hegte, hatte er ihm einen Vorschlag gemacht und einen folgenschweren Entschluss gefasst. Er würde zulassen, dass Madara den Clan auslöschte und ihm dabei helfen, dafür würde Madara Konoha heil lassen.
 

Und nun war er hier und musste Madaras Idee von Training über sich ergehen lassen, obwohl er es nicht nötig hatte.

„Hörst du mir überhaupt zu?“ Die Stimme des Älteren holte ihn in die Gegenwart zurück und Itachi spürte, wie das Gewicht von seinem Rücken verschwand. Schnell stand er auf.

„Ja, ich höre dir zu“, antwortete er abwesend, während er sich den Schmutz von seinen Sachen klopfte. Wenn er so nach Hause kommen würde, dann würde sich seine Mutter Sorgen machen und er wollte ihr keinen Grund dazu oder zu Misstrauen liefern. Niemand durfte wissen, dass er eigentlich den Clan für Konoha ausspionierte, und nicht umgekehrt, wie sein Vater dachte.

„Ich sollte jetzt besser gehen.“ Er warf noch einen kurzen Blick zu Madara und wollte zurück zum Dorf gehen, als Madara sich ihm in den Weg stellte.

„Eine Sache noch. Wenn du deinen Plan wirklich in die Tat umsetzen willst, dann wirst du etwas dafür brauchen.“ Der Maskenträger hatte die Arme verschränkt und Itachi spürte seinen Blick auf sich.

„Und das wäre was? Training habe ich nicht nötig, also musst du das erst gar nicht erwähnen.“ Itachi wollte an ihm vorbeigehen, doch er wurde von Madara am Arm gepackt.

„Nein, ich rede vom Mangekyou Sharingan. Du kennst es und weißt bereits, wie man es bekommt. Also sorge dafür, dass du es bis zu jenem Tag hast.“

Jener Tag. Der Tag des Clanmords. Und als ob das nicht genug wäre, sollte er jetzt auch noch das Mangekyou Sharingan bekommen? Dazu musste er … musste er seinen besten Freund töten. Und das war Uchiha Shisui. Nach außen hin behielt er die kalte Fassade bei, doch innerlich verspürte er eine Mischung von Gefühlen. Shisui töten?

„Ich habe verstanden. Jetzt muss ich nach Hause.“ Madara ließ ihn los und der junge Uchiha ging zurück zum Dorf. Als die Tore in Sicht kamen, wurde sein Gesichtsausdruck ernst und er fasste eine Entscheidung. Er musste Sasuke schützen. Und dafür würde er alles tun. Er würde Shisui töten. Er würde das Mangekyou Sharingan bekommen. Er würde seinen Clan töten. Er würde den Coup d’Etat verhindern. Er würde Sasuke beschützen. Er würde für ihn als Böser dastehen, damit Sasuke den Glauben an den Clan behalten konnte und in Frieden aufwuchs. Er hatte sich entschieden und würde nicht mehr darin wanken oder Gefühle zeigen. Er würde der perfekte Clanmörder werden. Für den Frieden im Dorf und seinen kleinen Bruder. Dafür würde er alles tun.

Fateful encounter

„Und komm erst wieder, wenn du etwas zu Essen gefunden hast!“

Mit diesen Worten war sie aus der Tür gestoßen worden und in den, vom Regen aufgeweichten und schlammigen, Boden gefallen. Während sie sich noch aufrichtete, flog die Haustür mit einem Knall ins Schloss. Tränen traten in ihre Augen. Schon wieder war es passiert.

Wenn ihre Mutter nicht wäre, dann wäre sie wohl schon längst abgehauen, denn fast täglich schmiss ihr Stiefvater sie aus dem Haus, damit sie Essen klaute oder erbettelte… oder „fand“, wie er es nannte. Dabei wusste er genau, dass sie es klauen oder erbetteln musste. Es war ihre einzige Möglichkeit, um wenigstens halbwegs satt zu werden, da das Geld längst nicht mehr reichte, um die gesamte Familie zu ernähren. Und sollte es ihr mal nicht gelingen, etwas zu Essen zu besorgen… es wäre nicht das erste Mal, dass sie über Nacht ausgesperrt werden würde. Von ihrer Mutter konnte sie in solchen Fällen keine Hilfe erwarten, denn selbst sie kam gegen diesen Mann auch nicht an und fürchtete, selbst Opfer seiner Launen zu werden - das wusste sie. Und trotzdem konnte sie ihre Mutter nicht dafür hassen und sie auch nicht im Stich lassen.

Während sie von dem kontinuierlich fallenden Regen immer mehr durchnässt wurde, machte sie sich auf den Weg in das nahe Dorf. Nicht nach Amegakure, auch wenn sie es dort vielleicht leichter gehabt hätte. Ihr Ziel war lediglich ein kleines Dorf, ohne nennenswert viele Einwohner - was das Stehlen auch oft entsprechend schwer machte. Aber vielleicht würde sie dieses Mal Glück haben.
 

Doch bereits eine halbe Stunde später saß sie, übersät mit blauen Flecken und weinend, in einer der kleinen Seitengassen. Es klappte nicht!

Es war wieder mal einer dieser Tage, an dem sie immer wieder erwischt wurde, wenn sie zu stehlen versuchte. Gelang ihr dann nicht rechtzeitig die Flucht, schlug und warf man nach ihr. Versuchte sie hingegen, zu betteln, dann wurde sie davongejagt oder ebenfalls geschlagen. Sie hatte dieses Leben so satt, sie wollte das nicht mehr tun.

Alles was sie wollte war doch nur, zusammen mit ihrer Mutter – und wenn es sein musste, auch mit ihrem Stiefvater – zu leben und glücklich sein. Mehr verlange sie doch gar nicht. Sie brauchte nicht einmal Geld. Genug zu essen für ein oder zwei Mahlzeiten am Tag, das würde ihr schon reichen. Also warum musste sie so ein Leben wie das hier führen? Das Land befand sich im Krieg, doch bisher blieben diese kleinen Dörfer größtenteils davon verschont. Doch warum gab es auch hier kaum noch etwas zu essen?

Verzweifelt rieb sie sich über die Augen, um ihre Tränen abzuwischen, während sie versuchte, sich zu beruhigen. Sie musste es weiter versuchen und etwas zu Essen nach Hause bringen. Doch ihre Tränen wollten einfach nicht stoppen, sie war am Ende ihrer Kräfte – sowohl physisch als auch psychisch. Was nicht weiter verwunderlich war, sie war immerhin gerade mal neun. Ihrem Stiefvater jedoch schien das egal zu sein.

Ironischerweise hasste sie diesen Mann nicht mal dafür. Sie konnte ja verstehen, wieso er so handelte – zumindest teilweise. Er wollte doch sicherlich nur, dass sie und ihre Mutter ein gutes Leben führen konnten. Nur was sie nicht verstand, war, warum er sie dann Stehlen schickte, anstatt sich eine Arbeit zu suchen. Ein Mal hatte sie versucht, ihn danach zu fragen, doch er hatte ihr keine Antwort geben wollen und lediglich gemeint, sie sei noch zu klein, um es zu verstehen. Es war so unfair. All das hier.

Ein Schluchzen entkam ihr, und sie zog ihre Beine enger an ihren Körper. Inzwischen war sie klatschnass, denn einen Regenmantel, oder gar einen Schirm, hatte sie nicht. Solche Luxusgüter besaß sie nicht. Doch die Nässe störte sie kaum noch. Sie war mittlerweile daran gewöhnt, da es eigentlich so gut wie immer regnete. Auch der matschige Boden, auf dem sie saß und ihre Kleidung ganz dreckig machte, kümmerte sie längst nicht mehr.

Sie krümmte sich leicht zusammen und legte den Kopf auf ihre Knie. Einen kurzen Augenblick würde sie sich noch hier ausruhen, um dann nochmals ihr Glück zu versuchen. Ihre Mutter hatte schwach gewirkt, als sie gegangen war. Vielleicht schaffte sie es doch noch, etwas zu Essen zu finden und einen Teil davon heimlich ihrer Mutter zu geben, damit sie wieder etwas zu Kräften kam. Von ihrem Mann würde sie gerade genug bekommen, um nicht zu verhungern, da er den Großteil des Essens immer für sich beanspruchte um, wie er es nannte, bei Kräften zu bleiben und arbeiten zu können. Was er arbeitete oder wofür er seine Kräfte brauchte, das hatte sie in den vier Jahren, in denen er nun schon bei ihnen lebte, noch nicht herausgefunden.

Die Gedanken an Früher ließen sie kurz schwer schlucken. Sie vermisste ihren richtigen Vater. Viele Erinnerungen hatte sie zwar nicht mehr an ihn, doch sie wusste noch, dass er immer freundlich und liebevoll gewesen war und sein Bestes versucht hatte, um sie und ihre Mutter zu ernähren und glücklich zu machen. Damals war sie auch das letzte Mal wirklich glücklich gewesen. Tagaus, tagein hatte er wirklich hart gearbeitet… bis er bei einem tragischen Unfall ums Leben kam.

„Papa.“ Leise murmelte sie dieses eine Wort. Es gab ihr Kraft. Jedes Mal, wenn sie es aussprach und dabei fest an ihren Vater dachte, entfachte sich selbst in den schwersten Zeiten doch immer wieder ein kleiner Hoffnungsschimmer auf bessere Zeiten in ihr.
 

„Ist alles in Ordnung?“

Ihr Blick schnellte empor und ihre Augen waren vor Schreck geweitet, als sie die Frage vernahm und der Regen plötzlich aufzuhören schien. Sie hatte niemanden kommen hören und nun fürchtete sie, wieder von irgendwem geschlagen oder verjagt zu werden.

Doch vor ihr stand nur ein Junge mit orangenen Haaren, den sie etwa in ihrem Alter schätzte. Er sah sie mit einem besorgten Blick an und hielt seinen Schirm über sie. Und sie… sie konnte ihn einfach nur anstarren. Sie könnte schwören, ihn hier noch nie gesehen zu haben. Ob er überhaupt aus diesem Dorf war? Bisher hatte ihr hier noch nie jemand Sorge oder Mitleid entgegengebracht – von irgendeiner Form von Hilfe ganz zu schweigen.

„Verstehst du mich?“ Nun kniete er sich vor sie und musterte sie genauer. Langsam nickte sie.

Plötzlich packte er ihre Hand.

„Du solltest aufstehen, sonst wirst du noch krank. Komm, ich weiß, wo wir uns vor dem Regen etwas unterstellen können.“ Noch ehe sie reagieren konnte, hatte er sie bereits auf ihre Beine gezogen. Gerade wollte er schon losgehen, da zog sie ihre Hand auch schon wieder aus seinem Griff, schüttelte leicht den Kopf und machte einen Schritt rückwärts, sodass sie gegen die Hauswand hinter ihr stieß. Ihr Blick war zu Boden gerichtet.

„Was ist denn los?“, fragte er daraufhin verwirrt, während er sich wieder nach ihr umwandte. Statt einer Antwort schüttelte sie nur erneut den Kopf und kauerte sich wieder zu Boden. Ein leises Rascheln seines Gewandes war zu hören, als er ebenfalls wieder vor ihr in die Knie ging.

„Hast du Angst? Hm…“ Kurz schwieg er. Schließlich setzte er ein erneutes Grinsen auf, während er einen weiteren Anlauf versuchte. „Der Schirm ist übrigens geklaut. Aber du kannst ihn gerne haben, ich hol mir einfach bei der nächsten Gelegenheit einen Neuen.“ Nun sah sie wieder erschrocken zu ihm auf. Das Grinsen in seinem Gesicht wirkte ehrlich und versicherte ihr, dass er die Wahrheit sagte.

„Mach dir keine Sorgen. Du kannst gerne mit mir kommen, wenn du willst. Du bist doch auch ein Waisenkind wie ich, oder?“ Obgleich er ihr noch immer seinen Schirm anbietend entgegenhielt, nahm sie ihn nicht. Stattdessen sprang sie wütend auf, wodurch der Junge so sehr erschrak, dass er das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte – mitten in eine schmutzige Pfütze. Das laute, platschende Geräusch, was dabei entstand, kombiniert mit seinem verdatterten Ausdruck auf dem Gesicht, ließ sie sich schnell wieder fangen und entschuldigend sah sie zu ihm hinüber.

„T… Tut mir leid. Ich bin keine Waise, meine Mutter lebt noch. Aber ich…“ Mitten in ihren Erklärungsversuchen brach sie schließlich ab. Erneut schüttelte sie den Kopf und fragte sich im nächsten Moment, warum sie ihm das überhaupt erzählte. Sie kannte ihn ja nicht mal!

„Ich habe es nicht so gemeint, tut mir leid. Es ist toll, dass du noch Jemanden hast. Mein Name ist übrigens Yahiko. Und deiner?“ Der Junge hatte seinen ersten Schock wohl bereits wieder überwunden und auf seinem Gesicht war nun wieder dieses breite Lächeln, welches er auch zuvor schon getragen hatte.

„K… Konan“, murmelte sie daraufhin leise, noch immer unsicher, was er eigentlich wollte und ob sie ihm überhaupt so einfach vertrauen konnte.

„Schöner Name. Du brauchst etwas zu Essen, oder?“ Vorsichtig nickte sie auf seine Frage, woraufhin er ihr nun erneut seine Hand entgegenstreckte.

„Wenn du willst, dann helfe ich dir.“

Nach wie vor trug er dieses aufrichtige Lächeln, doch sie zögerte. Sollte sie ihm wirklich so einfach vertrauen? War das denn richtig?

Unsicher sah sie ihn an, doch er stand einfach nur schweigend und mit ausgestreckter Hand da – ohne die geringste Hektik oder jeden Zwang zu irgendwas. Und wartete auf ihre Entscheidung. Im selben Moment, als sie ihm in die Augen sah, fällte sie schließlich eine Entscheidung… und nickte. Immerhin, was konnte schon passieren? Er konnte ihr schlecht etwas stehlen, was sie sowieso nicht besaß. Was hatte sie schon zu verlieren?

Also ergriff sie seine Hand… nicht ahnend, welche Bedeutung diese Begegnung für sie haben würde.



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Kommentare zu dieser Fanfic (23)
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Von:  So-Chan
2012-05-12T22:17:27+00:00 13.05.2012 00:17
so nun habe ich es auch endlich geschafft eine deiner FFs /OS zu lesen.
Es war schwer sich für eine zu entscheiden, aber nun hab ich ja dies erwählt.
Erst einmal ich mag deinen Schreibstil, jedoch muss ich Parawhore_ wider sprechen, es liest sich wirklich gut aber ganz flüssig ist es noch nicht es gibt wenige stellen wo ich sage das könnte man etwas ändern.
zB auch:

>leicht den Kopf und machte einen Schritt rückwärts, sodass sie gegen die Hauswand hinter ihr stieß.

das würde ich ändern zB: statt das ihr würde ich ein sich dort schreiben.

> leicht den Kopf und machte einen Schritt rückwärts, sodass sie gegen die Hauswand hinter sich stieß.


zur Geschichte selber, ich musste erst erzählen wer die kleine doch sein könnte,das wiederum hat mir gefallen da die Spannung gesteigert.
Du hast sehr detailliert geschrieben und so die fantasy ebenfalls angeregt.

Ich werd deine FF/OS im Auge behalten.
LG Sonora
✖✐✖
Von:  Ryu_no_Sekai
2012-05-02T14:29:30+00:00 02.05.2012 16:29
Hey,
ein wirklich schöner OS.
Er lässt sich einfach so weglesen,
und schildert wirklich gut, was nach Yahikos Tod passiert sein kann. :)
Zudem stellst du auch die Beziehung, die Konan, Nagato und Yahiko zu einander haben gut dar. :)

mach weiter so!
LG Ryu

✖✐✖
Von:  Penryn
2012-04-16T23:56:31+00:00 17.04.2012 01:56
Mir hat der OS wirklich sehr,sehr gut gefallen.
Du hast einen äußert schönen Schreibstil, der sich fließend lesen lässt und wo man sich wirklich alles bildlich vorstellen kann. Ich hatte das Gefühl selber da zu sein, was auch vorallem an den wunderbaren Beschreibungen von Konan's Gefühlen lag. Sie waren so schön und traurig,man hat richtig mitgefühlt mir ihr. Und dazu auch noch so nahcvollziehbar und menschlich, was ich immer ganz besonders wichtig finde. Konnte mich gut in sie hineinversetzen und der Moment, in dem Yahiko ihr die Hand reicht oder ihr den Regenschirm drüber hielt war wirklich schön :> Hach, Kinder sind so ehrlich und hilfsbereit - können sich die Erwachsenen wirklich mal ne Scheibe abschneiden.
Es war wirklich sehr schön und freu mich schon mehr über die beiden zu lesen ;>
Liebe Grüße,
Penryn✖✐✖
Von:  Schwesel
2012-02-05T08:16:59+00:00 05.02.2012 09:16
Der One-Shot ist wirklich schön. Ich konnte alles wirklich gut nachvollziehen und er war gut strukturiert. Auch die zeitliche Einordnung gefällt mir sehr gut, da es wirklich so einen Vorfall hätte geben können.
Dein Schreibstil gefällt mir sehr, du kannst dich gut ausdrücken und die Situation mit genau den richtigen Worten beschreiben.
Du baust eine schöne Atmosphäre auf, besonders durch die Perspektive. Man kann richtig mit Itachi mitfühlen und das gefällt mir hier sehr gut.
Ich finde du hast Itachi wirklich gut getroffen, besonders wenn es um den kleinen Sasuke geht, ich finde die beiden hier wirklich niedlich zusammen, obwohl ich sie an sich nicht leiden kann. Auch als er an seine Taten denkt, gefällt mir Itachi sehr. Besonders durch die Umschreibungen und die Tatsache, dass nie direkt gesagt wird, was passieren wird und was der Clan vorhat, erzeugst du um Itachi eine besondere Atmosphäre, die mich begeistert hat.
Mir ist eigentlich nichts Negatives aufgefallen, zumindest kann ich mich an nichts erinnern.

Ich mag den OS irgendwie, obwohl Naruto nicht so meins ist und ich das Pairing und auch die Charaktere hier nicht zu meinen Favoriten zählen kann.

LG
Schwesel

Re-✖✐✖
Von:  Melange
2012-02-01T20:06:31+00:00 01.02.2012 21:06
Hey, ich komme vom Schreibzieherwettbewerb und da ich mit Itachi als Charakter am meisten anfangen kann, lasse ich hier meine konstruktive Kritik zurück...
Zuerst einmal sind mir ein paar Beistrichfehler aufgefallen (zB bei "Schmerz pulsierte durch seinen Körper, als er mit dem Gesicht voran auf dem Boden aufschlug[,] und er schloss kurz die Augen."). Wenn ein Nebensatz in der Mitte von einem Hauptsatz steht, wird er immer nach vorne und nach hinten mit einem Beistrich abgegrenzt.
Außerdem sind mir viele "und"s und komisch verschachtelte Sätze aufgefallen (zB "Wütend drehte er sich um, als er losgelassen wurde[wieder Beistrich!] und sah die Maske des anderen."). Ich persönlich bin ein Fan von kurzen Sätzen, einfach weil sie leichter zu schreiben und zu lesen sind. Sie bringen viel zusätzliche Spannung hinein. Ich denke, es ist besser, zwei Sätze zu schreiben anstatt zwei Handlungen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, mit einem "und" zu verbinden.
Bei dem Teil in kursiv ist mir aufgefallen, dass du ein paar Mal die Erzählzeit wechselst. Auch wenn es ein Flashback ist, kannst du nach dem Anfang in ganz normaler Vergangenheit erzählen (also zB "Ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit"). Die kursive Schrift zeigt ja bereits an, dass die Szene früher stattfindet als der Rest.
Noch ein kleines Detail: Als Mikoto sich in die Diskussion einmischt, war mir zuerst nicht klar, auf welcher Seite sie jetzt steht. Ich glaube, das hat dein Stil irgendwie verdreht, jedenfalls wäre es für mich einleuchtender, wenn du es anders formulieren würdest.
Jetzt aber zu den angenehmen Seiten: Das Tempo hat mir gut gefallen. Du wechselst zwischen schnellen, actionreichen und nachdenklichen Passagen und schaffst dabei auch jeweils die richtige Länge für eine Kurzgeschichte.
Außerdem gefällt mir das Ende, besonders der letzte Absatz. Seine Entschlossenheit vibriert förmlich in seinen (Gedanken)Worten! Genau diese kurzen Sätze sind es, die einen so tollen Eindruck machen können!
Zum Inhalt hab ich sonst nichts zu meckern... außer dass ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum er auf einmal so entschlossen ist. Wegen dem Mangekyou Sharingan? Aber was hat das mit Sasuke zu tun? Allerdings fällt die kleine Ungereimtheit nicht besonders auf.
Alles in allem hab ich die Geschichte durchaus gern gelesen. Der 13-jährige Itachi gefällt mir. :)

~present for you~
Mfg, Melange
Von:  Hikaru_Hyuga
2012-01-21T13:36:19+00:00 21.01.2012 14:36
Hallihallo :D

Also, ich mag diese Thematik mit Itachi und dem Clanmord (ohne irgendwelche Shonen- ai hints!)

Ich finde es gut, dass Itachi in deiner FanFiction nicht so stark rüberkommt. Natürlich ist er das und das hat er selbst schon ein paar Mal erwähnt, aber er immer noch Madara unterlegen.
Was ich halt gut finde. Man darf ja nicht vergessen, dass der Junge erst 13 ist und da sollte er nicht schon den Bösewicht nr 1 auch nur annähernd das Wasser reichen können.
Außerdem finde ich es richtig gut, wie du seine Arroganz dargestellt hast. Es wirkt halt, wie die Arroganz eines 13jährigen, der von allen gelobt wird und alles bisher super gemeistert hat. Einfach kindlich und dieser Trotz passt auch wunderbar zu seinem Alter.
Und auch dieser Charakter. Er wirkt wirklich mehr wie ein Teenager als in den meisten anderen FanFictions, die ich gelesen habe. Es ist mal was anderes als dieser nach außen hin kalte, im innern ruhige Itachi, den man sonst zur Gesicht bekommt.
Außerdem jaaaa! Er hasst seinen Vater anscheinend nicht (?) und auch nicht seine Mutter! Ich finde das gut. Schließlich wurde ja auch erwähnt, dass er das nicht tut, aber oft heißt es ja, dass er sein Erzeuger hasse und es nicht mag, ihn "Vater" nennen zu müssen.

Was ich ab und zu komisch finde, sind deine Satzstrukturen. Sie sind zwar schon verständlich, aber irgendwie auch.. komisch halt xD
Ein Beispiel:

"Langsam hatte er als Antwort genickt, während das ungute Gefühl zu einer düsteren Vorahnung geworden war und Angst in ihm aufzukeimen begonnen hatte"

Ich persönlich hätte es besser und eig auch "normaler" gefunden, wenn da "und Angst begann in ihm aufzukeimen" gestanden hätte :3

Je nach dem, was du mit diesem OS bezwecken willst (außer selbst Spaß am Schreiben zu haben und andere zu entertainen :D), hättest du betreffende Stellen- meiner Meinung nach- mehr ausbauen müssen.
Wölltest du damit die Hintergründe der Vorgänge, Treffen, Gedanken (einfach iwelchen geschichtlichen Kram) mehr erläutern, hättest du mehr Informationen reinbringen müssen.

".. jedes Gespräch abgeblockt. Und dann hatte er herausgefunden, dass Uchiha Madara noch lebte und plante, Konoha auszulöschen. Da er wusste, dass Madara einen Groll gegen den Clan hegte, hatte.."

Ich finde, dieses "Und dann" extrem unpassend. Es klingt an dieser Stelle einfach unschön. Eine bessere Überleitung wäre besser gewesen. Ohne alles erläutern zu wollen, hättest du vllt kurz anschneiden können "als das und das passiert ist, habe ich herausgefunden, das und das.. und schlussendlich habe ich ihn darum geben, mir zu helfen" (okay, der letzte Teil ist fail, aber du weißt, wie ich das meine, oder xD)
Und wenn ich jetzt richtig verstanden habe, hat Itachi Sarutobi von dem Coup d'Etat erzählt und er wollte daraufhin ein Kompromiss mit seinem Vater finden?
Hat sein Vater sich nicht gewundert, wieso Sarutobi davon weiß und hätte er nicht alles umwerfen müssen, weil der Hokage nun davon wusste und entsprechende Vorkehrungen treffen konnte?
Ich hoffe, ich hab nichts falsch verstanden /D

So, aber ich denke mal, dass du mit dieser Geschichte eher zeigen wolltest, wie es dazu kam, dass Itachi sich dazu entschieden hat, den Clan auszulöschen bzw. was für Beweggründe er gehabt hatte.
Du hast es zwar erwähnt, aber ich finde, das alles kam insg. nicht so 100%ig rüber.
Klar, wollte er das alles für Sasuke machen, aber ich finde, das kam eher wie eine beiläufige Erklärung rüber.

Okay, alles in allem doch sehr gelungen ♥
Wie immer gilt, dass du meine Kritik nicht annehmen musst, wenn du nicht meiner Meinung bist~ Es sind halt nur Dinge, die mir persönlich aufgefallen sind :3
Na dann, man schreibt sich :3

Hikaru

✖✐✖

Von:  Lexion
2011-12-06T08:31:23+00:00 06.12.2011 09:31
Huhu^^
Warum hat dieser OS nur einen Kommi? oO
Der OS ist voll schön geschrieben. Mir gefällt gerade dein Schreibstil, weich und fließend. Auch der Flashback ist gut platziert.
Was die Figuren angeht: Itachis komplexe Persönlichkeit kommt gut rüber. Ich meine er ist ja nicht nur ein kaltblütiger Killer, er tut ja alles nur aus Liebe. Gerade das mit der Liebe zu Sasuke kommt voll gut rüber, wie weit Itachi gehen würde um Sasuke zu beschützen. Allerdings lag hier aus meiner Sicht auch Itas Dilema. Er will die Seele seines Bruders schützen und ihn vor Leid beschützen, sorgt aber gleichzeitig mit dem Massaker dafür, dass Sasuke zu dem wird den wir kennen (also auch nicht gerade viel besser).
Was Madara/Tobi (wer er auch immer ist) angeht, von dem bekommt man hier gerade nicht soviel mit. Aber das Lehrerhafte was er hier an sich hat gefällt mir ganz gut. Schade das es nicht mehr Fanfics gibt von der Art (wäre interessant zu wissen wie ihr Verhältnis nach dem Massaker war).
Gelunger OS!! Wirklich^^

Kussi Lex
Von:  Lexion
2011-12-06T08:16:24+00:00 06.12.2011 09:16
Huhu^^
Die Vorgeschichte zum ersten OS, wie süß!
Ich finde es richtig süß geschrieben, schade das es so traurig sein muss. Allerdings finde ich das gerade gut, weil so nicht der Eindruck einer Frieder-Freude-Eierkuchen Welt entsteht! Auch das Ende ist sehr gut gemacht!

Kussi Lex
(weißt du wie lange ich hier schon einen Kommi schreiben wollte?!)
Von:  Tattles
2011-11-09T17:16:26+00:00 09.11.2011 18:16
Nagato war richtig süß! Eigentlich mag ich ihn nicht so, aber hier ist das anders. Ein echt toller OS!

Deine Schreibweise war flüssig und viele Fehler hab ich auch nicht gesehen. Was du verbessern könntest: NICHTS XD Ich finde alles super hier ran....! Einfach toll...

Zum Schluss noch: Konan tut mir Leid, aber echt!

Lg Jasmin

✖✐✖
Von:  Jasmonisch
2011-11-06T14:21:16+00:00 06.11.2011 15:21
Guten Tag,

ich finde die Os gut verständlich und mag die Vorstellung, dass das Mädchen Sasuke aus anderen Beweggründen ihre Liebe schenkt, als wie sie in der Serie dargestellt werden.
Wobei Itachi bei dir eine Rolle einnimmt, mit der man ihn eher weniger verbindet. (Ich gehe jetzt einfach davon aus, ich kenne mich mit diesem Thema mittlerweile nicht mehr so gut aus).
Was mir allerdings nicht sonderlich zusagt, dass Itachi sich am Schluss dabei war in Sakura zu verlieben.

Er hatte seine Gefühle sorgfältig verschlossen, er konnte sich nicht verlieben. Er durfte sich nicht verlieben. Nicht er. Nicht jetzt.
Diese Stelle sagt mir nicht zu, da sie einfach noch ein Kind ist, aber dies ist lediglich meine Meinung.

Re-✖✐✖ Jasmonisch




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