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Chronicles of ninjas

Naruto OS-Sammlung
von

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Fateful encounter

„Und komm erst wieder, wenn du etwas zu Essen gefunden hast!“

Mit diesen Worten war sie aus der Tür gestoßen worden und in den, vom Regen aufgeweichten und schlammigen, Boden gefallen. Während sie sich noch aufrichtete, flog die Haustür mit einem Knall ins Schloss. Tränen traten in ihre Augen. Schon wieder war es passiert.

Wenn ihre Mutter nicht wäre, dann wäre sie wohl schon längst abgehauen, denn fast täglich schmiss ihr Stiefvater sie aus dem Haus, damit sie Essen klaute oder erbettelte… oder „fand“, wie er es nannte. Dabei wusste er genau, dass sie es klauen oder erbetteln musste. Es war ihre einzige Möglichkeit, um wenigstens halbwegs satt zu werden, da das Geld längst nicht mehr reichte, um die gesamte Familie zu ernähren. Und sollte es ihr mal nicht gelingen, etwas zu Essen zu besorgen… es wäre nicht das erste Mal, dass sie über Nacht ausgesperrt werden würde. Von ihrer Mutter konnte sie in solchen Fällen keine Hilfe erwarten, denn selbst sie kam gegen diesen Mann auch nicht an und fürchtete, selbst Opfer seiner Launen zu werden - das wusste sie. Und trotzdem konnte sie ihre Mutter nicht dafür hassen und sie auch nicht im Stich lassen.

Während sie von dem kontinuierlich fallenden Regen immer mehr durchnässt wurde, machte sie sich auf den Weg in das nahe Dorf. Nicht nach Amegakure, auch wenn sie es dort vielleicht leichter gehabt hätte. Ihr Ziel war lediglich ein kleines Dorf, ohne nennenswert viele Einwohner - was das Stehlen auch oft entsprechend schwer machte. Aber vielleicht würde sie dieses Mal Glück haben.
 

Doch bereits eine halbe Stunde später saß sie, übersät mit blauen Flecken und weinend, in einer der kleinen Seitengassen. Es klappte nicht!

Es war wieder mal einer dieser Tage, an dem sie immer wieder erwischt wurde, wenn sie zu stehlen versuchte. Gelang ihr dann nicht rechtzeitig die Flucht, schlug und warf man nach ihr. Versuchte sie hingegen, zu betteln, dann wurde sie davongejagt oder ebenfalls geschlagen. Sie hatte dieses Leben so satt, sie wollte das nicht mehr tun.

Alles was sie wollte war doch nur, zusammen mit ihrer Mutter – und wenn es sein musste, auch mit ihrem Stiefvater – zu leben und glücklich sein. Mehr verlange sie doch gar nicht. Sie brauchte nicht einmal Geld. Genug zu essen für ein oder zwei Mahlzeiten am Tag, das würde ihr schon reichen. Also warum musste sie so ein Leben wie das hier führen? Das Land befand sich im Krieg, doch bisher blieben diese kleinen Dörfer größtenteils davon verschont. Doch warum gab es auch hier kaum noch etwas zu essen?

Verzweifelt rieb sie sich über die Augen, um ihre Tränen abzuwischen, während sie versuchte, sich zu beruhigen. Sie musste es weiter versuchen und etwas zu Essen nach Hause bringen. Doch ihre Tränen wollten einfach nicht stoppen, sie war am Ende ihrer Kräfte – sowohl physisch als auch psychisch. Was nicht weiter verwunderlich war, sie war immerhin gerade mal neun. Ihrem Stiefvater jedoch schien das egal zu sein.

Ironischerweise hasste sie diesen Mann nicht mal dafür. Sie konnte ja verstehen, wieso er so handelte – zumindest teilweise. Er wollte doch sicherlich nur, dass sie und ihre Mutter ein gutes Leben führen konnten. Nur was sie nicht verstand, war, warum er sie dann Stehlen schickte, anstatt sich eine Arbeit zu suchen. Ein Mal hatte sie versucht, ihn danach zu fragen, doch er hatte ihr keine Antwort geben wollen und lediglich gemeint, sie sei noch zu klein, um es zu verstehen. Es war so unfair. All das hier.

Ein Schluchzen entkam ihr, und sie zog ihre Beine enger an ihren Körper. Inzwischen war sie klatschnass, denn einen Regenmantel, oder gar einen Schirm, hatte sie nicht. Solche Luxusgüter besaß sie nicht. Doch die Nässe störte sie kaum noch. Sie war mittlerweile daran gewöhnt, da es eigentlich so gut wie immer regnete. Auch der matschige Boden, auf dem sie saß und ihre Kleidung ganz dreckig machte, kümmerte sie längst nicht mehr.

Sie krümmte sich leicht zusammen und legte den Kopf auf ihre Knie. Einen kurzen Augenblick würde sie sich noch hier ausruhen, um dann nochmals ihr Glück zu versuchen. Ihre Mutter hatte schwach gewirkt, als sie gegangen war. Vielleicht schaffte sie es doch noch, etwas zu Essen zu finden und einen Teil davon heimlich ihrer Mutter zu geben, damit sie wieder etwas zu Kräften kam. Von ihrem Mann würde sie gerade genug bekommen, um nicht zu verhungern, da er den Großteil des Essens immer für sich beanspruchte um, wie er es nannte, bei Kräften zu bleiben und arbeiten zu können. Was er arbeitete oder wofür er seine Kräfte brauchte, das hatte sie in den vier Jahren, in denen er nun schon bei ihnen lebte, noch nicht herausgefunden.

Die Gedanken an Früher ließen sie kurz schwer schlucken. Sie vermisste ihren richtigen Vater. Viele Erinnerungen hatte sie zwar nicht mehr an ihn, doch sie wusste noch, dass er immer freundlich und liebevoll gewesen war und sein Bestes versucht hatte, um sie und ihre Mutter zu ernähren und glücklich zu machen. Damals war sie auch das letzte Mal wirklich glücklich gewesen. Tagaus, tagein hatte er wirklich hart gearbeitet… bis er bei einem tragischen Unfall ums Leben kam.

„Papa.“ Leise murmelte sie dieses eine Wort. Es gab ihr Kraft. Jedes Mal, wenn sie es aussprach und dabei fest an ihren Vater dachte, entfachte sich selbst in den schwersten Zeiten doch immer wieder ein kleiner Hoffnungsschimmer auf bessere Zeiten in ihr.
 

„Ist alles in Ordnung?“

Ihr Blick schnellte empor und ihre Augen waren vor Schreck geweitet, als sie die Frage vernahm und der Regen plötzlich aufzuhören schien. Sie hatte niemanden kommen hören und nun fürchtete sie, wieder von irgendwem geschlagen oder verjagt zu werden.

Doch vor ihr stand nur ein Junge mit orangenen Haaren, den sie etwa in ihrem Alter schätzte. Er sah sie mit einem besorgten Blick an und hielt seinen Schirm über sie. Und sie… sie konnte ihn einfach nur anstarren. Sie könnte schwören, ihn hier noch nie gesehen zu haben. Ob er überhaupt aus diesem Dorf war? Bisher hatte ihr hier noch nie jemand Sorge oder Mitleid entgegengebracht – von irgendeiner Form von Hilfe ganz zu schweigen.

„Verstehst du mich?“ Nun kniete er sich vor sie und musterte sie genauer. Langsam nickte sie.

Plötzlich packte er ihre Hand.

„Du solltest aufstehen, sonst wirst du noch krank. Komm, ich weiß, wo wir uns vor dem Regen etwas unterstellen können.“ Noch ehe sie reagieren konnte, hatte er sie bereits auf ihre Beine gezogen. Gerade wollte er schon losgehen, da zog sie ihre Hand auch schon wieder aus seinem Griff, schüttelte leicht den Kopf und machte einen Schritt rückwärts, sodass sie gegen die Hauswand hinter ihr stieß. Ihr Blick war zu Boden gerichtet.

„Was ist denn los?“, fragte er daraufhin verwirrt, während er sich wieder nach ihr umwandte. Statt einer Antwort schüttelte sie nur erneut den Kopf und kauerte sich wieder zu Boden. Ein leises Rascheln seines Gewandes war zu hören, als er ebenfalls wieder vor ihr in die Knie ging.

„Hast du Angst? Hm…“ Kurz schwieg er. Schließlich setzte er ein erneutes Grinsen auf, während er einen weiteren Anlauf versuchte. „Der Schirm ist übrigens geklaut. Aber du kannst ihn gerne haben, ich hol mir einfach bei der nächsten Gelegenheit einen Neuen.“ Nun sah sie wieder erschrocken zu ihm auf. Das Grinsen in seinem Gesicht wirkte ehrlich und versicherte ihr, dass er die Wahrheit sagte.

„Mach dir keine Sorgen. Du kannst gerne mit mir kommen, wenn du willst. Du bist doch auch ein Waisenkind wie ich, oder?“ Obgleich er ihr noch immer seinen Schirm anbietend entgegenhielt, nahm sie ihn nicht. Stattdessen sprang sie wütend auf, wodurch der Junge so sehr erschrak, dass er das Gleichgewicht verlor und nach hinten kippte – mitten in eine schmutzige Pfütze. Das laute, platschende Geräusch, was dabei entstand, kombiniert mit seinem verdatterten Ausdruck auf dem Gesicht, ließ sie sich schnell wieder fangen und entschuldigend sah sie zu ihm hinüber.

„T… Tut mir leid. Ich bin keine Waise, meine Mutter lebt noch. Aber ich…“ Mitten in ihren Erklärungsversuchen brach sie schließlich ab. Erneut schüttelte sie den Kopf und fragte sich im nächsten Moment, warum sie ihm das überhaupt erzählte. Sie kannte ihn ja nicht mal!

„Ich habe es nicht so gemeint, tut mir leid. Es ist toll, dass du noch Jemanden hast. Mein Name ist übrigens Yahiko. Und deiner?“ Der Junge hatte seinen ersten Schock wohl bereits wieder überwunden und auf seinem Gesicht war nun wieder dieses breite Lächeln, welches er auch zuvor schon getragen hatte.

„K… Konan“, murmelte sie daraufhin leise, noch immer unsicher, was er eigentlich wollte und ob sie ihm überhaupt so einfach vertrauen konnte.

„Schöner Name. Du brauchst etwas zu Essen, oder?“ Vorsichtig nickte sie auf seine Frage, woraufhin er ihr nun erneut seine Hand entgegenstreckte.

„Wenn du willst, dann helfe ich dir.“

Nach wie vor trug er dieses aufrichtige Lächeln, doch sie zögerte. Sollte sie ihm wirklich so einfach vertrauen? War das denn richtig?

Unsicher sah sie ihn an, doch er stand einfach nur schweigend und mit ausgestreckter Hand da – ohne die geringste Hektik oder jeden Zwang zu irgendwas. Und wartete auf ihre Entscheidung. Im selben Moment, als sie ihm in die Augen sah, fällte sie schließlich eine Entscheidung… und nickte. Immerhin, was konnte schon passieren? Er konnte ihr schlecht etwas stehlen, was sie sowieso nicht besaß. Was hatte sie schon zu verlieren?

Also ergriff sie seine Hand… nicht ahnend, welche Bedeutung diese Begegnung für sie haben würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  So-Chan
2012-05-12T22:17:27+00:00 13.05.2012 00:17
so nun habe ich es auch endlich geschafft eine deiner FFs /OS zu lesen.
Es war schwer sich für eine zu entscheiden, aber nun hab ich ja dies erwählt.
Erst einmal ich mag deinen Schreibstil, jedoch muss ich Parawhore_ wider sprechen, es liest sich wirklich gut aber ganz flüssig ist es noch nicht es gibt wenige stellen wo ich sage das könnte man etwas ändern.
zB auch:

>leicht den Kopf und machte einen Schritt rückwärts, sodass sie gegen die Hauswand hinter ihr stieß.

das würde ich ändern zB: statt das ihr würde ich ein sich dort schreiben.

> leicht den Kopf und machte einen Schritt rückwärts, sodass sie gegen die Hauswand hinter sich stieß.


zur Geschichte selber, ich musste erst erzählen wer die kleine doch sein könnte,das wiederum hat mir gefallen da die Spannung gesteigert.
Du hast sehr detailliert geschrieben und so die fantasy ebenfalls angeregt.

Ich werd deine FF/OS im Auge behalten.
LG Sonora
✖✐✖
Von:  Penryn
2012-04-16T23:56:31+00:00 17.04.2012 01:56
Mir hat der OS wirklich sehr,sehr gut gefallen.
Du hast einen äußert schönen Schreibstil, der sich fließend lesen lässt und wo man sich wirklich alles bildlich vorstellen kann. Ich hatte das Gefühl selber da zu sein, was auch vorallem an den wunderbaren Beschreibungen von Konan's Gefühlen lag. Sie waren so schön und traurig,man hat richtig mitgefühlt mir ihr. Und dazu auch noch so nahcvollziehbar und menschlich, was ich immer ganz besonders wichtig finde. Konnte mich gut in sie hineinversetzen und der Moment, in dem Yahiko ihr die Hand reicht oder ihr den Regenschirm drüber hielt war wirklich schön :> Hach, Kinder sind so ehrlich und hilfsbereit - können sich die Erwachsenen wirklich mal ne Scheibe abschneiden.
Es war wirklich sehr schön und freu mich schon mehr über die beiden zu lesen ;>
Liebe Grüße,
Penryn✖✐✖


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