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Schuld

von

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Aufbruch
 

Was für Hyuuga und Konatsu noch wie für ein unglaubliches Gerücht klang war erreichte den Stabschef bereits als klarer Tatsachenbericht. Das Unglück war jetzt keine zwei Tage her aber schon wurden Informationen über Ausmaß der Verwüstung und Anzahl der Verblichenen eingereicht sowie Augenzeugenberichte eingesehen von denen man sich mehr erhoffte als das wirre Geplapper eines kleinen, traumatisierten Jungen.

Ayanami selbst hatte davon in einer kurzen Besprechung gehört in der ein Admiral, dem die Untersuchung des Falles zugesprochen wurde von seinen ersten Ergebnissen berichtete.

Admiral Yuon Kabae bekam den Auftrag herausfinden was es mit dem zerstörten Dorf auf sich hatte und den Übeltäter zu ermitteln und ihn an den Gerichtshof zu bringen. Niemand zweifelte an dessen Willen seinen Auftrag auch bis zum Ende auszuführen aber bei dem momentanen Stand der Dinge wirkte es vielmehr so als würde sich dieser Fall noch länger hinziehen. Einzig und allein Augenzeugenberichte von Kleinbauern aus der Gegend des Dorfes ließen auf die Vermutung schließen das es sich tatsächlich um einen einzigen Mann handeln musste da eine größere Gruppe wohl aufgefallen wäre.

Ayanami sah abschätzend auf den Untersuchungsbericht während er den Berichterstattungen der Anwesenden folgte. Fotos lagen abseits in einer kleinen Mappe die man knapp zwei Tage nach dem Massaker gefunden hatte. Schreckliche Bilder von entstellten, verbrannten menschlichen Körpern die sich noch im Tod vor Schmerzen zu winden schienen. Das Ausmaß der Zerstörung wirkte so klein auf dem Papier aber Ayanami konnte herauslesen das es ein grauenhafter Anblick gewesen sein musste all diese Körper zu finden und zu bergen. Er hatte in seinem Inneren Achtung vor den Menschen die sich zu dieser Tat bereit erklärt hatten.

„Überlassen sie es nur dem Admiral die Täter zu bestrafen.“ Hatte ihm noch Miroku ans Herz gelegt. Er dachte wohl das Ayanami ein persönliches Interesse verfolgte da es sich bei den Opfern um Warsfeil handelte aber dem war nicht so. Für Ayanami waren dort Mitglieder des Imperiums gestorben- er war kein Mensch der groß Unterschiede machte.

„Meiner Familie geht es gut.“ Hatte Konatsu erleichtert gesagt nachdem er einen Eilbrief von seinem Großvater erhalten hatte das er sich keine Sorgen zu machen brauchte. „Aber sie werden sich wohl in Zukunft noch mehr zurück halten was Fremde angeht.“

„Das ist doch nur verständlich.“ Sagte Katsuragi der gerade dabei war ein paar wichtige Dokumente abzuheften. „Konatsu-kun, du brauchst dir keine Sorgen machen! Ich kenne den Admiral Yuon Kabae schon lange. Er wird bestimmt herausfinden was es mit diesen Ereignissen auf sich hat und der Sache schnell ein Ende machen. Ganz bestimmt.“
 

„Es war mitten in der Nacht…. Meine Mama hat mich aufgeweckt und mir gesagt das wir fliehen mussten…. Das Haus- alles stand in Flammen und von draußen… hörte ich Schreie von Menschen- ganz vielen Menschen…. Sie hatten alle Angst und schrien- auch meine Eltern schrien…. Sie bettelten um ihr Leben, ich habe gehört wie meine Mutter den Mann anflehte sie gehen zu lassen… sie…. Sie…. Sie hatte Angst um das Ungeborene in ihrem Bauch und wollte… sie wollte gehen aber der Mann hat sie nicht gehen lassen… Er hat….niemanden gehen lassen- keinen einzigen….. Meine Mama ist tot…. Mein Papa ist tot… und ich wäre auch fast gestorben…. Er hat…. Alle… sind tot, oder? Ich bin ganz alleine….“
 

„Gruselig.“ Meinte Hyuuga als ihm der Augenzeugenbricht vorgelegt wurde von dem er wusste das ein kleiner neunjähriger Junge von den Ereignissen in dem Dorf berichtete.

„Nach der Aussage des Jungen war es wohl tatsächlich ein einziger Mann der die Warsfeil angegriffen hat.“ Berichtete Ayanami weiter der in das Büro der Black-Hawks gekommen war und von dem sich die anderen Gruppenmitglieder mehr erhofften. „Wir wissen weder woher der Täter stammt noch welche Motivation ihn dazu getrieben hatten ein ganzes Dorf auszumachen.“

„Ein einziger Mann?“ Hyuuga kratzte sich am Kopf und sah seinen Vorgesetzten schief an. „Glaubt Aya-tan den Aussagen dieses Kindes etwa das ein einzelner Mann es mit mehreren Warsfeil auf einmal aufnehmen kann?“

„Zugegeben es klingt unwahrscheinlich- ganz davon abgesehen das es wie Wahnsinn erscheint.“ Fügte Katsuragi hinzu. „Aber gehen wir davon aus das er die Leute im Schlaf übermannt und er so den Überraschungseffekt auf seiner Seite hat wäre es durchaus vorstellbar.“

„So was kannst du dir vorstellen?“ Fragte Hyuuga an seinem Lutscher saugend zurück. Für ihn war das noch immer nahezu unvorstellbar. Immerhin sprachen sie hier von einem Dorf mit knapp zweihundert Einwohnern. Er hatte zwar im Krieg gekämpft und hatte schon so einiges gesehen aber das was er dort auf den Fotos zu sehen bekommen hatte, war nichts im Vergleich zu dem was man als `Krieg´ bezeichnen konnte. Das war ein einziges Schlachtfest gewesen.

„Der Junge hat nur gesehen das es sich bei ihrem Feind um einen Mann gehandelt hatte der eine Rüstung oder ähnliches trug- dazu noch ein großes Schwert das er geführt hat.“ Erzählte Katsuragi weiter der den Bericht vor Augen hatte. „Dies überschneidet sich mit der Aussage eines Kleinbauern der eine vermummte Gestalt gesehen hat die einen ziemlich großen Gegenstand mit sich führte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich hierbei um denselben Mann.“

„Aber warum vernichtet jemand ein ganzes Dorf in dem nur Warsfeil leben?“ Fragte Konatsu. „Der Angriff war ja definitiv zu zielgerichtet auf das Dorf also können wir davon ausgehen das es etwas zu bedeuten hat und nicht das Werk eines Verrückten ist.“

„Die Frage ist dann was der Angreifer sagen wollte mit diesem Angriff? Wollte er eine Botschaft übermitteln? Vielleicht war das hier auch nur die Tat eines einzelnen Warsfeil der verrückt geworden ist und in seinem Zustand einen Amoklauf beging der in dieser Tragödie endete. Hoffen wir das es sich hier um einen Einzelfall handelt den wir schnell-“ „Nein.“ Kam es prompt von Ayanami. „Dieser Angriff auf die Warsfeil-Kolonie war definitiv erst der Anfang. Er wird bald noch einmal von sich hören lassen wenn wir ihm nicht zuvor kommen.“

Die Black-Hawks sahen ihren Vorgesetzten kurz ratlos an. „Aya-tan spricht in Rätseln.“ Sagte Hyuuga dann als erster und bekam ein Kopfnicken von Haruse und Kuroyuri.

Ayanami war ans Fenster in der Zeit getreten als die Black-Hawks den Ermittlungsbericht gemeinsam besprochen hatten und aus dem Fenster gesehen. Die ganze Zeit über schon beunruhigte ihn etwas. Ein drohender Schatten aus dem Hinterhalt der sich langsam hinter seinem Rücken aufbaute und langsam das Oberwasser gewann. Schon seit kurzem hatte er das Gefühl nicht mehr wirklich allein zu sein- auf eine unangenehme Art und Weise fühlte er sich manchmal sogar regelrecht verfolgt und ausspioniert. Selbst der Angriff auf das Dorf wertete Ayanami als einen persönlichen Angriff auf sich selbst und das zwar ohne auch nur den geringsten Zweifel aufkommen zu lassen. Hier wollte ihm jemand eine Botschaft zu kommen lassen.

Als er die Blicke der anderen Warsfeil in dem Raum auf sich fühlte wusste Ayanami das er etwas sagen musste und so wandte er sich wieder zu seinen Teammitgliedern um. „Fürs Erste benötige ich eine Auflistung aller Warsfeil-Kolonien die sich der ähneln die angegriffen wurde. Konatsu und Hyuuga stellen sicher das die Leute dort gewarnt sind und wenn nötig schickt ihr Einheiten zur Unterstützung los. Katsuragi geht noch einmal alle Berichte durch und wenn nötig schaff dir Zutritt zu dem Jungen und verhöre ihn noch einmal- mit Rücksicht aber auf seine derzeitige Verfassung wenn ich bitten darf. Kuroyuri und Haruse? Ihr packt das nötigste was ihr braucht zusammen und wir treffen uns in 120 Minuten im Hangar. Admiral Yuon wird sich heute noch auf den Weg machen und vor Ort Ermittlungen anstellen- wir begleiten ihn.“

Betretenes Schweigen.

„Wir- Sir?“ Fragte Katsuragi und sah seinen Vorgesetzten fragend an.

Ayanami indessen strich sich seine Uniform glatt und rückte seinen Hut zurecht. „Ich habe mich ebenfalls der Untersuchungskommission angeschlossen und werde dem Admiral zur Hand gehen. In meiner Abwesenheit übernimmt Katsuragi das leitende Kommando über die Black-Hawks. Klärt Suzu und Yuki ebenfalls auf wenn sie wieder kommen.“

Kuroyuri quietschte vergnügt auf in Anbetracht eines Ausfluges mit seinem geliebten Ayanami während Haruse die Befehle des Chefs mit einem Kopfnicken abtat. Katsuragi indessen schien zwar etwas verwirrt aber genau wie Konatsu salutierte er und lies es damit auf sich beruhen. Einzig und allein Hyuuga folgte dem Stabschef aus dem Raum und eilte ihm auf dem Flur hinterher.

„Aya-tan!“ Schnellen Schrittes hatte er aufgeholt und ging jetzt neben Ayanami her. “Wenn der Stabschef nicht hier ist könnte es Probleme geben. Es gibt Aufgaben die er zu erledigen hat- nicht wahr?“

„Aufgaben die auch da sein werden wenn ich zurück komme, Hyuuga. Papier ist geduldig- Menschen nicht.“

„Das stimmt aber das Aya-tan ausgerechnet in so einer Situation sich darauf stützt ist schon eigenartig. Wo doch Katsuragi-tan erst gesagt hat das der Admiral dem die Untersuchung anvertraut wurde ein äußerst fähiger Mann sein soll. Dennoch geht der Stabschef ein solches Risiko ein und trotzt der Gefahr um sich selbst ein Bild vom Ort des Geschehens zu machen?“

Jetzt blieb Ayanami stehen und sah scharf in das Gesicht seines Gegenübers das sich wie immer mit seiner Sonnenbrille abdeckte und nur ein keckes Lächeln auf den Lippen hatte. Zuerst wollte er etwas sagen aber dann beließ es Aynaami dabei und wandte sich wieder zum gehen um.

„Aya-tan ist besorgt- ich weiß aber nicht warum oder weswegen… Das macht mich schon etwas traurig… Wenn Aya-tan so weitermacht wird er eines Tages unter der Last seiner Sorgen die auf seinen Schultern ruhen zusammen brechen. Können wir denn gar nichts tun um es ihm ein wenig leichter zu machen?“

Dies wiederum ließ den Stabschef inne halten. Ohne sich umzudrehen verharrte Ayanami in der Position in der er gerade war. Leise, aber bestimmt hörte Hyuuga ihn sprechen.

„Kümmere dich um die anderen- schick Yuki und Suzu zu mir wenn ich bis dahin nicht wieder da bin.“

„Wenn es so gefährlich wird dann komme besser ich-“ „Nein, du bleibst hier und beschützt die anderen, verstanden?“

Zuerst wollte Hyuuga etwas sagen, hielt dann aber inne und salutierte brav vor seinem Stabschef. „Wie es Aya-tan befiehlt.“

Damit entfernte sich Ayanami dann von Huyuga und ließ diesen alleine im Flur stehen. Hyuuga blieb nichts anderes übrig als zuzusehen wie die zierliche Erscheinung seines besten Freundes weiterhin sich ihren Weg über die Korridore von Hoburg machte. Es war nicht schön- wahrlich es war einfach nicht schön. Aya-tan beschäftigte etwas tief in seiner Seele- etwas von dem er einfach nicht wollte das es ein anderer zu sehen bekam- bis es zu spät dafür war.

Hyuuga blieb nichts anderes übrig als zu hoffen und auf die unversehrte Rückkehr des Stabchefs zu warten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  _Kororo_
2012-04-17T11:01:11+00:00 17.04.2012 13:01
uhhh es wird immer spannender xD
was könnte aya-tan wohl so besorgen?
ich bin richtig neugierig und freu mich schon aufs nächste kapi <3


ps:deine ff gefällt mir wirklich gut ;)


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