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Zeitlos -♠-

100 Storys -1-
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S.T.A.L.K.E.R.

Sie steht mal wieder panisch vor dem Ticketautomaten, um sich eine U-Bahnfahrkarte zu holen. Mal wieder vergisst sie das Restgeld zu entnehmen, in ihrer Eile davon zu laufen. Doch noch ist die U-Bahn nicht da, sondern trifft erst in zwei Minuten ein. Wie immer ist sie zu früh.

Sie wirft einen Blick zurück, weil sie befürchtet verfolgt zu werden. Zu Recht! Und wieder versucht sie in der Menge unterzutauchen, die am Bahngleis steht und auf den Zug wartet. Doch es gelingt ihr nicht. Sie fühlt sich beobachtet und sieht wie immer in alle Richtungen, darauf hoffend ihren Verfolger ausfindig zu machen. Aber wie immer scheitert sie. Sie weiß, dass jemand da ist der sie anstarrt und jeden ihrer Schritte sieht. Jemand, der sie nicht eine Sekunde alleine lässt. Und wie immer perlt schon der erste Schweiß von ihrer makellosen Stirn. Angst durchströmt ihren gesamten Körper. Sie will nur fliehen, doch sie kann niemals entkommen.

Die U-Bahn rollt ein. Beim Einsteigen schaut sie sich hektisch um. Ohne Erfolg. Und jetzt klammert sie sich wieder an die Stangen zum Festhalten und glaubt, diese könnten ihr Schutz bieten; Schutz vor meinen Blicken und meinem ganzen Ich. Schutz vor mir, ihrem Verfolger und Beobachter. Doch sie sollte wissen, dass ich sie nie aus den Augen lasse. Ich kenne sie mehr als sie sich selbst. Ich weiß, wer sie ist, was sie gerne macht, was ihr Lieblingsessen ist, wovor sie Angst hat und wie schnell sie laufen kann. Ich weiß alles über sie, jedes noch so kleine Detail. Sie weiß, dass jemand sie anstarrt, Tag für Tag, Stunde um Stunde, doch sie weiß nicht, dass ich es bin. Ich, der ganz normale Durchschnittsbürger. Der nette Mann, den sie auf offener Straße immer gerne grüßt. Der einfache Typ, der in der U-Bahn neben ihr steht und auf der Arbeit neben ihr sitzt. Niemand besonderes. Normal. Zu einfach. Uninteressant. Sie vermutet nicht mich, nein, ich bin viel zu unauffällig. Sie sucht jemanden mit Muskeln und einer breiten Statur, der es auf ihren wunderschönen Körper abgesehen hat. Aber ich, der kleine, schmächtige Mann, passe nicht in ihr Profil eines Täters.

Ein Lächeln huscht über meine Lippen, als sie sich wieder panisch umschaut, weil sie weiß, dass Blicke auf ihr haften. Und dabei kann sie sich noch so viel umsehen, sie wird mich nie als das erkennen, was ich bin. Für sie bin ich einfach nur ein ganz normaler Durchschnittsbürger. Unauffällig. Uninteressant. Unsichtbar.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  _-THE_JOKER-_
2012-08-07T15:28:22+00:00 07.08.2012 17:28
Zuerst mal ein kleiner Mangel:

der in der U-Bahn neben ihr steht und auf der Arbeit neben ihr sitzt.

Hier könntest du als alternative hinter ihr steht statt neben nehmen.

Außerdem benutzt du zum Schluss oft uninteressant und unauffällig kann auch Absicht sein, aber ich würde das trotzdem durch irgendwas ersetzen, wie z.B. langweilig.

Aber die letzten drei Wörter:
Unauffällig. Uninteressant. Unsichtbar.

Finde ich sehr gut, ich hätte ihnen jedoch eine eigene Zeile gegeben, das hebt sie noch mehr hervor.

Die Story an sich finde ich eigentlich ziemlich gut, du hast schön beschrieben wie sich der Stalker fühlt, obwohl ich mir nicht sicher bin ob die Frau das wirklich so merken würde, na ja vielleicht ist sie auch von Natur aus paranoid. Aber auf jeden Fall etwas das es mir angetan hat.
lg joker


Von: abgemeldet
2011-05-15T16:25:59+00:00 15.05.2011 18:25
ich finde die Geschichte super geschrieben.
Richtiger Gänsehautfaktor!
Ich finde gut, wie Du die Angst, nein eher, tiefsitzende Panik der Frau beschreibst. Genauso wie die kalte, analytische Haltung des Stalkers.
Man spürt richtig, wie sehr ihn die Macht über die Frau und ihre Gefühle Befriedigung verschafft.

eine winzige Anmerkung:
*ggg* ich gehe mal davon aus dass da ein w fehlt, sonst wäre es echt eklig *ggg*

>>> Und wie immer perlt schon der erste Scheiß von ihrer makellosen Stirn.


Von:  Trollfrau
2011-03-31T16:24:42+00:00 31.03.2011 18:24
In erste Linie muss ich dir sagen, dass mir diese Geschichte ein bisschen zu kurz ist. Ich weiß nicht. Ich meine, ich schreibe auch Sachen, wo man „hineingeworfen“ wird, aber das hätte man vielleicht noch ein bisschen ausbauen können, oder auch nicht? Ich meine, im Grund ist ja alles gesagt. *schulternZuck*
Vielleicht noch ein paar andere Orte, wo er ihr auflauert?
Ich finde den Hintergedanken von diesem Stalker irgendwie fragwürdig. Steht er einfach nur darauf, sie zu beobachten? Wenn nicht: vielleicht sollte er sie mal ansprechen. ^^

LG Trollfrau


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