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Babysitter?

Das ist doch wohl ein Scherz?!
von

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I Don’t Know What This Feeling Means

Holla! Fertig und sogar recht lang xD SnowAngel du bist absofort meine Muse in Sachen Horo x Ren! Ich schreib kein Kapitel mehr ohne mit dir zu schreiben xD

Nun, sie wollte, dass sie sich näher kommen, gut, bringen wir Ren mal ein wenig ins schwanken xD
 

Kapitel 8: I don’t know what this feeling means
 

Dieses Lied, das gerade durch die Lautsprecher im Supermarkt kam, passte wirklich zu seiner Stimmung, ‚Bad Day‘.

„Oh ja, den hab ich heute.“, brummelte Horo vor sich hin, während er den Einkaufswagen, mit Yukiko vorne drin, durch den Laden schob.

Und zwar deutete der ‚Bad Day‘ nicht nur auf seine Haare, die auf einen bad hair day schließen ließen. Nein, auch Ren hatte am Morgen übelste Laune gehabt.

Auch wenn dies nur noch selten vorkam, wenn er so eine Laune hatte, verließ man am besten das Haus, nein besser das Land!

„Ach, Yuki-chan. Wollen wir hoffen, dass Ren sich nachher wieder beruhigt hat.“

„Haha.“ Dieses breite Grinsen, das sie aufgelegt hatte, deutete nur darauf, dass sie entweder nicht wusste, was Horo meinte oder aber sein Gesichtsausdruck sehr lustig fand.

Es könnte aber auch beides sein.

Nachdenklich blieb der Ainu vor dem Brot stehen und stemmte die Hände in die Hüften. „Warum muss ich eigentlich immer einkaufen, hm?“

Diese Frage war nicht wirklich an Yukiko, sondern eher an sich selbst gerichtet.

Doch sie brabbelte natürlich munter drauf los. „Vater mag nich!“

„Da hast du Recht! Er mag so vieles nicht, was mit Haushalt zutun hat!“

Grinsend packte Horo ein Vollkornbrot ein und schob den Einkaufswagen weiter. Dabei kramte er außerdem in seiner Hosentasche und danach in der Jacke, nach etwas bestimmten. „Wo hab ich denn…“

„Papa!“

Etwas irritiert blickte dieser zu Yukiko runter, die freudig mit einem Stück Papier in der Hand, in der Luft rumwedelte.

„Ach, du hast den Einkaufszettel.“ Lachend nahm er das weiße Papier entgegen und warf einen Blick drauf. „So, was haben wir denn schon?“

Dabei sah er zwischendurch in den Wagen und wieder auf den Zettel. „Ach! Weißt du was wir vergessen haben?“

Typisch grinste er und rückte näher an ihr Gesicht, wodurch sie lachte. „Was?“

„Wir haben Ren’s Milch vergessen!“ Schnellen Schrittes gingen sie in Richtung Kühltheke, um dort ein paar Flaschen Milch einzupacken.

Mit einer hochgezogenen Augenbraue begutachtete der Ainu eine davon und schüttelte den Kopf. „Ich weiß ja nicht, wieso es immer aus der Flasche sein muss. Ne Tüte tut’s doch auch!“

Als er die Flasche vorsichtig in den Wagen stellte, blickte er fragend zu Yukiko, als würde er eine Antwort von ihr erwarten. „Ich mein, Milch ist Milch, oder?“

„Lecker Milch!“, rief diese aber nur fröhlich und lachte. „Vater mag Milch!“

„Oh ja, aber nur diese bestimmte aus der Flasche.“, kicherte Horo und schob den Wagen nun weiter.

„Gut, dann müssten wir eigentlich alles haben…“

„Entschuldigen Sie?“

Verdutzt sah Horo von seinem Einkaufszettel auf, geradeaus zu Yukiko runter. Doch diese konnte es natürlich nicht gewesen sein, die ihn angesprochen hatte. Deshalb drehte er seinen Kopf zur Seite und bemerkte nun eine Frau, vielleicht Mitte 20, die ihn neugierig ansah.

Dabei lächelte sie ein wenig und trug einen Einkaufskorb auf dem Arm. „Entschuldigen Sie, wenn ich Sie einfach so anspreche…“

„Ach was.“, grinste Horo und steckte den Zettel in die Hosentasche. „Kann ich Ihnen helfen?“

Die Dame im hellen Kleid lächelte ein wenig gezwungen, anscheinend war ihr irgendwas unangenehm. „Na ja, es tut mir leid, dass ich Sie einfach so anspreche. Aber ich habe Sie mit der Kleinen hier gesehen…“ Bei diesem Satz sah sie runter zu Yukiko, die so wie Horo, neugierig dreinblickte. „…und dann hat Sie sie auch noch ‚Papa‘ genannt. Mich… hat es nur gewundert, weil Sie so jung sind.“

Die ganze Zeit hatte er der Dame verwundert zugehört, wusste aber nun, wieso sie so verwirrt war und lächelte freundlich. „Ich bin 18, werde bald 19. Da ist es klar, dass Sie das verwundert.“

„Wirklich, erst 19?“

Nickend bestätigte er seine Aussage und strich Yukiko durch die Haare. „Sagen wir es so, ich wurde früh mit ihr überrascht, haha.“

Die Frau schien ein wenig über seinen Satz nachzudenken, blickte dabei still zwischen ihm und Yukiko hin und her. „Das ist wahrlich früh… Dann waren sie doch erst 16 oder so, als sie zur Welt kam?“

Grinsend nickte Horo, als wäre es das natürlichste der Welt, bis 16 ein Baby zu haben. „Als sie zur Welt kam, war ich 16.“

Dabei musste er ja nicht erwähnen, dass er und Ren die Kleine erst ein Jahr später von Silver bekommen hatten. „Und darf ich Sie fragen, wie alt er ist?“

„Wer?“ Die Frau schien völlig neben der Spur zu sein, durch Horo’s Aussage, weshalb sie den Kleinen Jungen an ihrem Rockzipfel völlig vergessen hatte.

„Na, das ist doch ihr Sohn, oder?“

„Äh… ja.“ Anscheinend hatte sie sich wieder gefangen, denn nun lächelte sie und strich ihrem Sohn über dem Kopf, der neugierig hinter ihr zu Horo sah. „Er ist vor kurzem 5 Jahre geworden.“

„Verstehe.“, grinste Horo und bückte sich zu dem Kleinen ein wenig herunter. „Wie heißt du denn?“

„Takeru.“, sagte dieser schüchtern und versteckte sich wieder hinter seiner Mutter.

„Nein, wie knuffig.“ Grinsend erhob sich Horo wieder und sah zu der Frau, die wirklich überrascht schien.

„Obwohl Sie recht jung sind, scheinen Sie das Alles gut in den Griff zu bekommen. Meine Hochachtung.“, sagte diese plötzlich.

Damit hatte Horo nun wirklich nicht gerechnet! Für ihn war es schon selbstverständlich, alles zu managen, da wuchs man dann halt schnell rein. „Ach! Das ist eigentlich nicht so schwer. Einer muss ja die Arbeit machen, haha.“

„Oh verstehe… Sie sind alleinerziehend?“

„Was?... Nein!“ Versucht die Situation irgendwie zu retten, winkte Horo die Aussage ab. „Ganz und gar nicht. Mir hilft jemand, wir sind dafür extra zusammengezogen.“

„Achso.“ Nun bildete sich auf dem Gesicht der Frau wieder ein Lächeln und sie nickte. „Da haben Sie ja dann Glück, wenn Sie Unterstützung kriegen.“

„Ja, so kann man das nennen.“ Dass er mit Ren zusammenlebte und dieser eher Arbeit machte, als eine große Erleichterung im Haushalt zu sein, musste sie ja ebenfalls nicht wissen.

„Dann wünsche ich Ihnen weiterhin viel Glück.“ Dies klang zu Horo’s Erleichterung nach einem Abschied, woraufhin sie sich beide leicht verbeugten. „Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.“

„Bestimmt. Das Dorf ist klein.“, meinte Horo nur grinsend und machte sich mit Yukiko auf zur Kasse.

Während er die Sachen auf das Fließband legte, ging er die Szene nochmal im Kopf durch. Für ihn war es das normalste der Welt geworden, auf Yukiko aufzupassen und sie groß zuziehen. Dass er damals erst so jung war und es ja eigentlich heute noch war, das entfiel ihm immer wieder. Deshalb war es auch so komisch für andere, ihn als jungen Mann mit einem Kind zu sehen. Wenn sie auch noch Papa zu ihm sagte, waren die meisten dann sowieso geplättet.

„Papa!“

Wenn man davon sprach!

Grinsend dreht er sich zu Yukiko, die nun im immer leerer werdenden Einkaufswagen saß und auf etwas großes Buntes neben der Kasse zeigte. „Da!“

„Da?“ Sein Blick wanderte in die Richtung, welche Entdeckung ihn schmunzeln ließ. „Meinst du die Lutscher?“

„Ja!“ Mit großen Augen sah sie Horo an und zeigte weiterhin auf die bunten Leckereien. „Will haben!“

Kurz bevor er nach dem Lutscher greifen wollte, fiel ihm plötzlich Ren ein, der Yukiko bei sowas immer noch ermahnt hatte. Was war das nochmal gewesen?... Ach ja!

„Wie heißt das, Yuki-chan?“ Mit großen Augen sah sie zu Horo, der nun auf den richtigen Satz wartete. „Was sagt Ren immer zu dir?“

„Ähm…“ Doch da schien es ihr einzufallen und sie strahlte ihn an. „Möchte haben!“

„Und weiter?“

„Bitte!“

„Du bist so ein braves Mädchen.“ Mit einem breiten Grinsen strich er ihr durch die Haare und nahm mit der anderen Hand einen Lutscher, den er auf das Fließband legte.

Das Benehmen, das sie nun langsam lernte, hatte sie aber allein Ren zu verdanken. Auch aß sie nun vernünftiger, da der Chinese großen Wert darauf legte und er außerdem nicht nach jedem Essen einen Saustall auffinden wollte.

Wenn es nach Horo gegangen wäre, dann hätte Yukiko noch längst keine Worte wie ‚Bitte‘ oder ‚Danke‘ gelernt.
 

„Puh, da wären wir.“

Diese Einkaufstaschen wurden auch irgendwie immer schwerer, so kam es dem Ainu zumindest vor.

„Hause! Hause!“ Mit tapsigen Schritten machte sich Yukiko auf den Weg in die Küche, damit sie mit Horo die Einkäufe einräumen konnte.

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, als er sie vorlaufen sah. Sie war wirklich ein liebes Mädchen, auch wenn sie manchmal zu viel brabbelte. Aber irgendwie machte sie das natürlich noch liebenswerter.

„Papa! Tomm!“

„Ich komm ja schon. Oder willst du etwa eine Tüte schleppen?“

„Näh!“ Lachend schüttelte die Kleine den Kopf und ging wieder zurück in die Küche, aus der sie geschaut hatte.

Nachdem er in die Küche gegangen und die Tüten auf dem Boden abgestellt hatte, hob er Yukiko auf die Arbeitsplatte. Erst dann nahm er eine Tüte und platzierte sie direkt neben ihr.

„Hilfst du mir?“

„Ja!“

Keine Sekunde stand die Tüte neben ihr, da kramte sie auch schon darin herum und holte mit beiden Händen das Brot heraus, um es Horo dann lachend zu überreichen.

„Du bist ein Goldstück.“ Kurz strich er ihr über die Haare, bevor sie anfing zu kichern. „Weißt du was?“

„Was?“

Während er das Brot in den Schrank räumte, holte Yukiko 2 Tüten mit Gewürzen raus, die sie Horo ebenfalls reichte.

„Ich hab dich sehr lieb.“

Etwas irritiert legte Yukiko den Kopf schief und sah Horo mit großen Augen an. „Lieb?“

„Ja, ich hab dich lieb.“ Nun war der Ainu doch etwas irritiert. Wusste sie etwa nicht, was das bedeutete? „Weißt du, was das heißt?“

Um seinen Gedanken zu bestätigen, schüttelte Yukiko nun mit dem Kopf. „Was’das?“ Dabei sprach sie das eher als ein Wort aus, statt eine kurze Pause dazwischen zu machen.

Nachdenklich sah Horo kurz nach oben, bevor er wieder zu ihr blickte. „Hm, wie erkläre ich dir das jetzt?... Weißt du, jemand lieb haben ist mehr als jemanden mögen.“

Doch Yukiko sah ihn nur verwirrt an, dabei starrten ihn ihre großen Kulleraugen dabei an.

„Magst du uns? Also Ren und mich?“, fragte er nun und stieß keine Sekunde später auf ein heftiges Nicken ihrerseits.

„Danz doll!“

„Siehst du?! Ich mag dich auch ganz doll! Und deshalb hab ich dich lieb.“ Damit hoffte Horo den Unterschied etwas besser erklärt zu haben, als erwartet und es funktionierte sogar.

Yukiko nickte eifrig und grinste dabei, während sie die nächsten Sachen aus der Tüte kramte. Als sie ihm eine Flasche der Milch reichte, grinste Yukiko noch mehr. Sie strahlte sogar fast. „Hab dich lieb!“

Etwas erstaunt sah er die Kleine auf der Arbeitsplatte an, immer noch die Milch in der Hand, die er beinahe hatte fallen lassen und machte dabei große Augen. Doch schnell schlich sich ein breites Lächeln auf sein Gesicht und er drückte seine Wange kurz an ihre. „Ich dich auch.“
 

„Kannst du sie heut ins Bett bringen?“, fragte der Ainu am Abend, als er den Tisch abräumte.

Leicht verwundert hob Ren, der von ihm angesprochen wurde, den Blick und sah zu ihm hoch. Anscheinend wollte er ein wenig aufräumen und deshalb sollte er die Kleine ins Bett bringen.

„Sicher.“, murmelte der Chinese als Antwort und stand langsam auf. Dabei streckte er ihr die Hand hin, da sie neben ihm stand und ging mit ihr in ihr Zimmer.

Auch wenn er wirklich fertig war, die Leute, die in Run’s Firma kamen konnten nur anstrengend sein, hatte er sich nicht dagegen gewehrt, sie bettfertig zu machen. Es ging ja nun auch sehr schnell, vorallem, da sie langsam immer mehr begriff, was er meinte und sagte.

„Welchen Schlafanzug möchtest du?“

„Hm… der!“ Grinsend zeigte sie auf einen lilafarbigen Schlafanzug, der in der Kommode lag und mit gelben kleinen Sternen geschmückt war.

„Gut… dann komm.“ Gekonnt hob er sie auf den Arm und ging mit ihr ins Bad. Dort zog er sie um und lächelte sogar manchmal leicht dabei.

„So, fertig.“

Lachend ließ die Kleine sich von ihm wieder ins Zimmer zurückbringen. Dabei blieb Ren allerdings mit ihr auf dem Arm im Raum stehen und blickte sich um. „Weißt du, wo dein Panda ist?“

„Fufu?“ Ja, Yukiko hatte dem Panda einen Namen gegeben. Das war viel einfacher auszusprechen gewesen, als ‚Panda‘. Zu dem Zeitpunkt, als sie erst anfing zu reden. Nun könnte sie zwar den Tiernamen sagen, doch trug es nun eben einen Namen.

Versucht ihren Arm länger zu machen, zeigte Yukiko in eine Ecke mit vielen Kuscheltieren, die verschiedene Kleider trugen und vor einem Tisch saßen. „Da!“

„Hast du etwa wieder eine Teeparty gemacht?“, fragte Ren etwas lächelnd, woraufhin Yukiko nickte.

„Mit Papa!“

„Verstehe.“ Horo kümmerte sich wirklich unglaublich rührend um Yukiko, vorallem wenn Ren den ganzen Tag nicht da war und erst am Nachmittag nach Hause kam. So, wie er den Tagesablauf am Wochenende mitbekam, musste es anscheinend auch unter der Woche sein und ganz im Ernst: Das waren nicht wenig Aufgaben, die zutun waren. Wie schaffte der Ainu das alleine?

„Da, tuck!“ Als die beiden an den Kuscheltierhaufen näher getreten waren, erblickten sie auch schon den Panda, den Ren hoch hob und Yukiko reichte.

„So und nun ins Bett.“

Wie jedes Kind sah sie bei diesem Satz ein wenig schmollend drein, nickte aber dann, knuddelte ihren Panda und wurde von Ren zum Bett getragen, das nun auch ein richtiges Kinderbett war. Sie kuschelte sich in die Decke und nahm ihren Panda dabei in die Arme, bevor sie sich endgültig hinlegte.

„Gute Nacht.“ Wenn Ren Yukiko zu Bett brachte, war er meist wirklich sanft und ruhig. Natürlich war er von Natur aus ein eher ruhigerer Mensch, doch diese Ruhe war eine angenehme und wohltuende, die Ren so eigentlich nie hatte. Sie selbst tat ihm gut.

„Vater?“ Eigenartigerweise richtete sich Yukiko noch einmal auf, was sie sonst nie tat und sah Ren neugierig an.

„Was denn?“, fragte er erstaunt und beobachtete nun ein breites Lächeln von ihr. Irgendwoher kannte er es. Irgendwo hatte er das Lächeln schon mal gesehen. Aber wo?

„Hab dich lieb.“

Wie ein Blitz durchfuhren diese paar Wörter seinen Körper, brannten sich von oben bis unten und lösten in ihm verschiedene Schalter aus, die nie zuvor benutzt worden waren. „W…was hast du gesagt?“

„Hab dich lieb!“, antwortete sie prompt mit mehr Nachdruck in der Stimme und sah ihn mit ihren großen Augen an. „Du auch?“

Er bemerkte, wie sie auf ihn zeigte und anscheinend wissen wollte, ob er genauso empfand. Was war mit dem Kind los? Wieso sagte sie das auf einmal?

Er wusste doch gar nicht, wie man so etwas merkte. Solche Gefühle waren ihm fremd. Jemanden lieb haben… Liebe jemandem gegenüber empfinden. Wie war das?

Anscheinend bemerkte sie, wie Ren’s Blick trauriger wurde und er in seinen Gedanken versank, denn sie krabbelte im Bett auf ihn zu und zog sich auf seinen Schoss. „Vater?“ Dabei hielt sie sich an seinem Oberteil fest, um ja nicht von seinen Beinen zu fallen.

Seine Augen wanderten zu ihr, fixierten sie eine Weile, bis er schließlich seine Hand auf ihren Kopf legte. So wohl wie hier, hatte er sich niemals gefühlt. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, konnte er für die Kleine etwas empfinden, dass Liebe glich. Aber auch nur, wenn er es versuchte.

„Es kann sein.“

„Hä?“

„Ich kann es dir nicht genau sagen.“, sprach er es aus, in einem leisen und sanften Ton. Dabei zog er seine Beine in ihr Bett, sodass er nun im Schneidersitz in diesem saß und Yukiko aus der Kuhle zu ihm hochsah. „Aber ich bemüh mich. Ich glaube schon, dass ich dich lieb habe.“

Sofort grinste sie breit und kuschelte sich an ihn. „Lieb haben!“

Nur leicht drückte auch er sie an sich, strich dabei mit der einen Hand über ihren Kopf und sah zur Decke hinauf.

Konnte er es denn wirklich? Konnte er ein Gefühl entwickeln, dass er nie in seinem Leben selbst erfahren durfte?
 

„Hat aber lang gedauert.“

Der Chinese hatte Horo’s Stimme kaum wahrgenommen gehabt, als er wieder in die Küche gekommen war. Eigentlich wollte er nur eben etwas trinken und dann ebenfalls ins Bett, mehr nicht. Doch die Worte von Yukiko schwirrten in seinem Kopf umher.

Woher kannte die Kleine diese Worte? Wo hatte sie sie aufgeschnappt?

„Ist alles klar?“

Verwundert wanderten Ren’s Augen zu Horo, der gerade das Spültuch weggelegt hatte und nun an der Arbeitsplatte lehnte.

„Jaja, alles klar.“, winkte Ren nur ab und ging zum Kühlschrank, um sich etwas zu trinken zu holen. „Ich bin nur müde.“

„So schlimm?“

„Ja, was dagegen?!“ Nicht gewollt war er etwas lauter geworden, sah Horo deshalb nicht an und schloss einfach die Kühlschranktüre ohne etwas zu sagen.

„Nun sag schon…“

Er hatte die Küche verlassen wollen. Doch die Stimme von Horo hatte ihn aufgehalten, weshalb er in der Türschwelle stehen blieb, mit dem Rücken zu ihm.

„Was ist los?“

„Nichts, hab ich doch schon gesagt!“

Damit gab sich Horo aber längst nicht zufrieden, verschränkte die Arme und sah ihn grimmig an, auch wenn der Chinese es nicht sehen konnte. An der Stimme konnte man es hören. „Rehen!“

Dieser wusste, dass Horo nicht nachgeben würde, doch trotzdem wollte er es eigentlich nicht sagen. Sein Blick wanderte kurz über die Schulter, als er sah, wie Horo auf eine Antwort wartete.

Seufzend wanderte sein Kopf nun wieder nach vorne, doch blieb er in der Türschwelle stehen und begann sogar nach einer Weile etwas zu sagen. „Yukiko hat zu mir etwas gesagt.“

„Und das wäre?“

„Dass… dass sie mich lieb hat.“ Es erklang kaum hörbar von ihm, doch Horo hatte es sofort verstanden. Dabei weiteten sich seine Augen etwas und er zog eine Augenbraue hoch.

„Ja und? Ist doch niedlich!“

„Du verstehst das nicht!“ Wieder wurde Ren ein wenig lauter, drehte sich aber nun zu dem Ainu um und sah ihn etwas wütend an. „Was meinst du, was ich antworten soll?!“

„Na, was wohl…?“ Doch Horo unterbrach sich in seinem eigenen Satz. Natürlich, da lag das Problem. Nun fühlte er sich doch etwas mies, blickte ihn deshalb entschuldigend an.

Das, was Horo am einfachsten fiel, nämlich jemanden gern zu haben, war für Ren eine große Überwindung. Schließlich kannte er sowas nicht.

„Und… was hast du gesagt?“, fragte der Ainu vorsichtig.

Zuerst gab Ren jedoch keine Antwort, blickte nur zur Seite und vermied den Augenkontakt mit Horo. Doch irgendwann überwand er seinen Schatten und antwortete. „Dass ich sie vielleicht irgendwann lieb haben kann.“

Es war kaum zu hören gewesen, doch Horo hatte es vernommen. Ein Grinsen schlich sich über sein Gesicht und ein warmes Gefühl machte sich in ihm breit. „Das ist ein Anfang. Ich bin froh, dass du es versuchst.“

Etwas irritiert wanderte Ren’s Blick nun doch zu Horo, der liebevoll grinste. Eigentlich hatte der Chinese sich gern davor gedrückt, Horo dies zu erzählen. Schließlich kannte er den Ainu, der für blöde Kommentare sich nie zu schade war. Doch nun kam nichts von ihm, außer dieses Lächeln und die ruhigen Worte.

„Wir haben genügend Zeit. Das schaffst du schon.“

Wie konnte er sich da so sicher sein? Woher wusste Horo, dass er es schaffen konnte, solche Gefühle zu entwickeln. War sowas selbstverständlich?

„Ts… du solltest dir da nicht zu sicher sein.“, kam es nur gezischt von Ren, der nun die Küche verlassen wollte und in sein Zimmer gehen.

Zurück blieb ein Horo, der wirklich glücklich war. Er strahlte über das Gesicht und schloss nachdenklich die Augen. „Du wirst diese Gefühle schon verstehen, Ren…“

Ein paar Sekunden stand Horo einfach nur da und sah nun an die leere Decke, als ihm plötzlich etwas einfiel, dass er Ren schon lange hatte sagen wollen. „Ren!“

Zum Glück war dieser noch auf dem Flur und drehte sich verwirrt um, als er nochmal gerufen wurde. „Was denn noch?“

Ohne auch nur eine Sekunde zu warten, platzte Horo seinen Satz heraus, den er auf den Lippen hatte. „Mir gefällt deine neue Frisur. Das steht dir total.“

Total verdattert überschlugen sich die Worte, die Ren nun eigentlich sagen wollte. Doch brachte er nichts heraus, bis auf schweigen. Automatisch wanderte seine Hand zu seinen Nacken, über dem seine Haare wirklich um einiges gewachsen waren und ihn nun überdeckten. Seine Spitzfrisur hatte er immer noch, aber seine Haare wurden länger.

Und was sagte der Ainu da? Es stände ihm?

Warum zum Donnerwetter sagte er sowas? Reichte nicht die Aussage von Yukiko vorher? Nun musste der Idiot auch noch so etwas sagen!

Anders als gedacht, machte es ihn aber nicht wütend oder dergleichen. Nein, er fühlte fast schon eine Art Nervosität. Er bemerkte, wie ihm warm im Gesicht wurde. War das ein roter Schimmer? Unmöglich.

„D…danke.“ Zügig drehte sich Ren wieder um und schritt schnell in sein Zimmer. „Nacht.“

Ohne dass Horo noch etwas erwidern konnte, schloss er die Türe und lehnte sich mit dem Rücken an diese.

Ganz vorsichtig legte er seine Hand wieder auf die Haare in seinem Nacken. Dieser eine kleine Satz hatte ihn total fertig gemacht. Seine Atmung glich der, nach einem Marathon! Was war mit ihm bloß los? Wieso machte ihm Horo solche Komplimente und grinste auch noch dabei? Dieses verfluchte Grinsen!

„Dieser Baka!“

Plötzlich jedoch erschrak der Chinese, schlug seine Augen auf und ließ sich kraftlos auf den Boden fallen. Das Grinsen… er hatte das Grinsen von Yukiko schon einmal gesehen und nun wusste er auch wo!

Es glich dem von Horo eins zu eins!

„Verdammt!“

Es ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Zuerst das Grinsen von Yukiko und dann das von Horo! Doch leider war es nicht nur sein Lachen, sondern sein ganzer Kopf bildete sich in Ren’s Gedanken.

Was ging da vor sich? Was war mit diesem Lächeln? Fesselte es ihn etwa? Ihn, Ren Tao? Das war doch unmöglich.

Bei Yukiko konnte er es verstehen, man konnte ihr nichts bei diesem Grinsen abschlagen. Aber sie war auch noch ein Kind, das war in Ordnung.

Aber bei Horo?...

Doch wenn er ehrlich zu sich war… er konnte Horo ebenfalls nichts abschlagen, wenn er so grinste.

Warum? Wieso war das so? Was für eine scheiß Krankheit hatte er sich grad eingefangen, dass er so dachte?

„Ich brauch Schlaf!“

Dieser würde ihm sicherlich gut tun… zumindest hoffte er das.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Tayuya
2011-08-03T21:11:22+00:00 03.08.2011 23:11
Suuuuper super kawaii~~~ <3
Ich würde Rens Haare auch mal gerne so sehen. :D
Der arme, total überfordert mit den beiden. :)
Aber Yuki-chan wird ihren Vätern immer ähnlicher.

Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel.

Liebe Grüße, Tayuya
Von:  SnowAngel
2011-08-03T19:43:58+00:00 03.08.2011 21:43
Jaaa ein neues Kapi ^o^
Das war richtig toll *_____*
Wie verwirrt Ren über die Worte von der Kleinen und Horo war...das passt wirklich gut zu ihm. Mein Wunsch hat sich erfüllt XDDD
Ich bin auch gerne weiterhin deine Muse XD

lg SnowAngel


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