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Hausarrest + Schokosauce = ♂+♂ ?

Von Thunfischen und Algebra ...
von

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.Horrorfilme und andere romantische Dinge.

Eigentlich hasse ich Popcorn und Schnulzen. Und trotzdem sitze ich hier neben Jonas auf dem Sofa, schiebe mir tonnenweise Popcorn in den Mund und begaffe den riesigen Flachbildfernseher, der in seinem Zimmer hängt. Und was läuft da? Irgendeine billige Liebesgeschichte. Und warum läuft die da? Damit Jonas nebenbei noch Englisch lernen kann, ohne abgelenkt zu werden. Nachdenklich schweifen meine Blicke durch den riesigen Raum, der die Größe zweier Wohnzimmer hat. Also zweier Wohnzimmer, wie man sie in einem Einfamilienhaus halt hat. Groß genug, aber nicht riesig. Dieses Zimmer jedoch war eindeutig riesig!

„Sag Mal …“, beginne ich und kaue auf den – eindeutig zu buttrigen – Popcorn, „… wie könnt ihr euch das alles leisten? Ich meine, ihr wohnt hier im größten Haus, dass es in unserem Viertel gibt, und deine Eltern sind auch keine Millionäre …“

„Mhm …“, murmelt Jonas und sieht nicht einmal auf. Ich sehe ihn an.

„Hallo!“, meine ich und lege den Kopf schief.

„Meine Großeltern haben Mal im Lotto gewonnen und uns das Geld vererbt, als sie gestorben sind. Mein Vater hat Glück mit seinen Aktien und meine Mutter ist Zahnärztin.“

Meine Augen haben jetzt sicher die Größe zweier Tennisbälle.

„Lotto?“, hauche ich nur und Jonas sieht auch endlich einmal auf.

„Was denn?“

Ich blinzle einmal.

„Komm schon, Lotto! Wie viel Glück muss man haben, um dort überhaupt eine Summe von über fünf Euro zu gewinnen?!“

Jonas zuckt mit den Schultern, wendet sich wieder seinem Englischheft zu und murmelt: „Anscheinend nicht viel.“

Ich wende mich verärgert dem Fernseher zu. Nicht viel …! Was bildet sich dieser Angeber eigentlich ein? Lotto … pah. Hat das Haus eines Milliardärs und tut so, als sei es das Normalste, zwei Pools und einen Kleiderschrank in der Größe meines Zimmers zu haben …!

„Ich weiß was du denkst.“

Ich starre weiter kalt auf den Fernseher. Der Typ kann mich doch Mal. Wenn er jetzt auch noch mit der Ich-weiß-aber-es-ist-halt-so-Es-trifft-halt-nur-die-Besseren-Nummer kommt, springe ich aus dem nächsten Fenster und verdufte.

„Du denkst jetzt wahrscheinlich, dass ich ein reiches, angeberisches, schleimiges, verwöhntes Arschloch bin.“

„Ungefähr so.“ Ich sehe ihn noch immer nicht an. Das knutschende Pärchen ist viel interessanter!

„…“ Jonas schweigt. Gibt er mir etwa Recht?

„Sorry, Jonas, aber ich mag solche Leute nicht, ich … J-Jonas …!“ Entsetzt starre ich auf den zitternden Jonas, der neben mir sitzt. Tränen rinnen über seine Wangen und gequält starrt er auf sein Englischheft, das er in den bebenden Händen hält.

„J-Jonas … es tut mir leid, ich…“

„Ich will nicht so sein! Ich will nicht mehr so auf andere wirken! Alle meiden mich! Jeder geht mir aus dem Weg!“ Verzweifelt versucht er, sich zu beherrschen, doch seine zitternde Stimme wird immer höher, und schließlich schluchzt er einmal herzhaft. Geschockt beobachte ich, wie sich ein Wasserfall aus Tränen über sein Heft ergießt und er es immer noch krampfhaft in den Händen hält. Meine Güte, hab ich ihn wirklich so aus der Fassung gebracht?

„Hey Jonas, tut mir Leid … ich hab nicht gewusst, dass dich das so trifft. Ich … nehme alles zurück, sorry …“

Der Blonde sieht gequält auf, in meine Augen. Augenblicklich versetzt es mir einen Stich in die Nähe meines Herzen. Was war das? War es sein Blick? Wahrscheinlich … er erinnert mich an den Blick eines Hundes.

„Ach Dennis.“ Das ist alles was er sagt. Aha. Ach Dennis.

Ich sehe auf den Boden. Das Pärchen hat aufgehört sich zu küssen. Nicht mehr interessant. Und Jonas’ Tränen trocknen auch langsam wieder. Gut so, die paar Schuldgefühle, die sie in den vergangenen zwei Minuten ausgelöst haben, sind sichtlich genug.

„…“

Stille. Sehr unangenehm. Eigentlich hasse ich die Stille, aber ich muss sie eh Tag für Tag aushalten. Also, es ist eigentlich nichts Ungewöhnliches mehr. Aber jetzt bin ich nicht alleine, jetzt ist das irgendwie etwas anderes. Unangenehm eben …

„Jonas, es tut…“

„Schon gut Dennis.“

Erstaunt schaue ich auf. Hat er etwa wieder zu weinen begonnen?

Nein, Gott sei Dank nicht. Aber …

… oh Gott.

„Du brauchst dich nicht mehr zu entschuldigen. Eigentlich höre ich das eh jeden Tag, es sollte mir nichts mehr ausmachen.“

Wie er mich ansieht …

Und jetzt lächelt er …!

„Wollen wir uns einen Horrorfilm reinziehen? Immerhin bin ich jetzt mit Englischlernen fertig …“

Gedankenverloren betrachte ich den leichten Rotschimmer, den die Tränen auf seinen Wangen zurückgelassen haben.

„Dennis, welchen Film?“

Ich blinzle und fahre verschreckt ein Stück nach hinten. Jonas sitzt vor mir und wedelt mit den Händen vor meinem Gesicht hin und her.

„Hallo! Ich hätte da ein paar Teile von ‚SAW’ … etwas von Stephen King … irgendwas mit Vampiren und Werwölfen … Was willst du sehen?“

„Ähm … is mir egal … such du was aus …“ Er kennt sich sichtlich nicht mit Horrorfilmen aus. Gehören ihm diese absolut scharfen Killerfilme überhaupt?

„Ich finde, das sieht ziemlich schrecklich aus …“, meint Jonas und zieht eine Hülle aus dem kilometerlangen Regal und flitzt zum DVD-Player. Ich sehe ihm nur hinterher. Alles, was zuerst geschehen ist, hat er schon wieder vergessen. Wie naiv …

„Achtung, fängt gleich an!“, meint er aufgeregt und schmeißt sich neben mich aufs Sofa.
 

„AAAAAH!“

„AAAAH!“

„Lass mich! AAAAAH!“

Mit weit aufgerissenen Augen starrt Jonas auf den Fernseher und seine Brust hebt und senkt sich schnell. Ich sitze da, sehe zu, wie der eine Typ eine Frau grausam ermordet und schiebe mir ein Popcorn in den Mund. Wäh, diese Dinger sind so klebrig und salzig, dass…

„AAAAAH!“ Jonas kreischt abermals und wirft sich mir an die Schulter. Zitternd klammert er sich an mein Hemd und ich sitze nur erstarrt da und starre geschockt aus dem Fenster in die dunkle Nacht.

„Stirb!“ Ein nervenzerreißender Schrei ist zu hören, und dann knackt es einmal. Jonas zuckt bei dem ekligen Geräusch zusammen und sein Griff wird noch fester.

„Ääähm … s-sollten wir uns nicht w-was anderes ansehen … wenn du dich so fürchtest …“
 

… Okay … also, der Beschreibung von Jonas am Anfang wäre da noch etwas hinzuzusetzen. Er betrinkt sich also gerne bis zum Koma und schlussendlich … er fürchtet sich bei Horrorfilmen zu Tode. Passt alles irgendwie nicht zusammen, finde ich.
 

Na ja. Also, da sitze ich jetzt, halte die mühsam ergatterte Fernbedienung in den Händen und ersticke fast, weil Jonas seine Arme noch immer so fest um meinen Bauch gelegt hat. Und was heißt das für mich? Warten, bis die Atemwege wieder frei sind, und ihn dann zur Rede stellen. Was heißt das wiederum für ihn? DASS MIR DIESER KLEINE IDIOT ERKLÄRT, WARUM ER SICH HORRORFILME ANSIEHT, OBWOHL ER DABEI FAST AN EINEM HERZINFARKT GESTORBEN WÄRE!

„Jonas, du Spinner.“ Ich entscheide mich, die Sache vielleicht doch etwas ruhiger anzugehen. „Warum hast du das gemacht?“

„Weiß nicht …“, wimmert Jonas und versucht, tief durchzuatmen.

„Etwa wegen mir …?“

Jonas nickt wild und ich spüre, wie schnell sein Herz schlägt. Huch, ich glaube der wäre wirklich bald an einem Herzinfarkt gestorben!

„Wieso wegen mir …?“ Ich bin von seinem Kopfnicken irgendwie verwirrt.

„Ich will, dass wir uns verstehen … du magst Horrorfilme, hast du mir vorgestern erzählt, jetzt hab ich mir gedacht, das würde sicher lustig werden …“

„Man Jonas!“

Mit bebendem Körper und klappernden Zähnen sieht er zu mir auf und sieht mich gequält an.

„Sorry, wenn ich das jetzt sage, aber du bist ein Idiot. Du hättest mir sagen können, dass du keine Horrorfilme magst!“

„Aber…“

„Jetzt sitzt du hier, scheißt dir die Hosen voll und alles nur, weil ich gesagt habe, dass ich Horrorfilme mag! Das ist unverantwortlich! Wetten, dass…“
 

Ich reiße erschrocken die Augen auf.

Jonas … er …

Seine Lippen liegen verzweifelt auf meinen, und ich kann nichts dagegen tun.

Mein Herz schlägt Saltos, und ich kann nichts dagegen tun.

Ich bin ihm wehrlos ausgeliefert.
 

Und dann ist es vorbei. Vielleicht hat er mich nur zwei Sekunden lang geküsst, vielleicht sind es auch drei Tage gewesen. Aber der eine Moment, seine weichen Lippen, das alles hat sich in mein Hirn eingraviert.

„J-Jonas…“

„Dennis, ich bin schwul.“

Wow, toll, das kommt ja genau zur rechten Zeit.

Ich kann nicht verhindern, dass mein Atem laut und unregelmäßig geht … aber … wow!

„Is mir egal.“ Ein Satz. Cool, ich hab was gesagt. Ist zwar nicht weltbewegend, aber es ist nun mal so. Nein, Jonas ist schwul, und es macht mir nichts aus. Nö, null.

Und er lächelt. Wieder einmal sein bezauberndes lächeln.

„Darf ich das von vorher wiederholen?“

„Wenn du dich dann nicht mehr fürchtest …“

„Nein, versprochen …“
 

Und schon wieder … mein Herz flattert schon wieder. Sanft bewegen sich seine Lippen … auf … zu … immer im gleichen Rhythmus. All (seine) Angst ist verflogen. Nur wir beide, hier auf dem Sofa … und nichts anderes.

Langsam wandern seine Hände hoch zu meinem Hals und er schmiegt sich an mich. Ich streichle sanft seinen Rücken und lasse mich nach hinten fallen.
 

Habe ich vielleicht eine Popcorn-Überdosis intus oder so?
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

Und, wie hat's euch gefallen?
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2011-01-01T19:56:29+00:00 01.01.2011 20:56
Ich hab immer härtere Kritiken, nimms dir nicht so zu Herzen ^_^'
Als erstes, nur persönlich, aber ich mag die Namen Jonas & Dennis gar net XD
So, dann hab ich mich teilweise nicht ganz ausgekannt, weil zu viele zwischenszene in denen was ist, auf 5 Seiten ist es viel. Dann ist das viel Zeug auf klein zusammen gefasst (ich dehne Sachen ja endlos aus XD), dann wird so viel gesprochen und wenn's auch so schnell, auf einmal ein Gefühlsausbruch und dann der Sprung zum Horrorfilm, dann zum Kuss @_@'
Der Stil.... *nachdenk* *tief atme* so gar nicht meins...es hat was von Ro-chan, aber nicht mit der Würze. Ist so in der Art wie Gakuen Heaven, aber nicht ganz so. Durch den vielen Dialog vermisse ich Beschreibungen und ich lieeebe Beschreibungen *___*

Mir is beim Lesen so sponaten eingefallen, dieselbe Handlung auch zu schreiben in meiner Art und das zu Vergleichen... ich hab ja nix bessers zu tun XD , außer FFs zu schreiben mit Personen wo Körperteile fehlen, ich bin so nah dran eine zu machen, woe Flauschi keine Arme hat o_o'
Von:  molavia
2010-12-29T02:14:29+00:00 29.12.2010 03:14
*total verwirrt* Wer is Seme, verdammt??
zuerst war ich überzeugt es is Dennis (lol ich hanb nen Kumpel, der Dennis heißt XD), dann dacht ich es wäre Jonas und nu hab ich keinen blassen Schimmer Oo
Aber ich mag die Gedankengänge von Dennis ^^
Von:  Khaosprinzessin
2010-08-26T17:26:28+00:00 26.08.2010 19:26
Die zwei sind ja süß!!! So richtig zum knuddeln^^
Aber was hat das mit Hausarrest zu tun? Das mit der Schokosauce haben wir ja schon geklärt^^stell ich mir aber eklig vor...himbeereis mit schockosauce....naja, ich mag ja auch weder das eine, noch das andere. Schoki gehört als Tafel und dann in meinen Mund!
Hat der Jonas Angst vor Horrofilmen....kann ich nich verstehen. die meisten sind doch soooo vorhersehbar...hihi. Und dann kam....der Kuss! Und das Geständnis! Is Dennis denn auch schwul? Oder bi? Scheinbar schon, sonst dürfte Jonas ihn ja nich nochmal knutschen, oder?
Auf jeden Fall find ich die FF niedlich^^

See ya in hell, beast


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