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God's in 7th Heaven, All's Right with the World

von

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Questions

Kapitel 3: Questions
 

"Wann steht Simon endlich auf? Es ist schon fast neun Uhr." Matt lief im Wohnzimmer auf und ab.

"Beruhig dich. Er schläft an Wochenenden aus und das weißt du." Robbie trank ein Glas Orangensaft. "Außerdem kommt er zu dir und nicht umgekehrt. Simon regelt die Dinge auf seine eigene Art."

"Welche Dinge?" Annie kam mit den Zwillingen in den Raum gelaufen. "Was beschäftigt Simon?"

Matt blieb stehen. "Du weißt, dass Simon etwas beschäftigt?"

Eric folgte Annie, brachte ein paar Spielzeuge der Zwillinge mit sich. "Wir wissen, dass ihn etwas beschäftigt. Wisst ihr, was es ist?"

"Wir wissen es nicht, aber wir wissen, wer es weiß." Matt verschränkte die Arme und nickte.

"Wer weiß von Simon, was ihn beschäftigt, was wir aber nicht wissen?" Eric blinzelte, war sich kurz nicht sicher, was er gerade gesagt hatte.

"Terry."

Robbie nickte. " Terry."

"Terry..." Annie schaute zu Eric.

"Terry? Wo?" Lucy kam ins Wohnzimmer. "Wir sprechen über Terry Dax?"

"Eigentlich sprachen wir über Simon." Eric setzte sich und stellte dabei die Spielzeuge vor Sam und David ab.

"Simon? Er duscht gerade."

Matt und Robbie sahen sich an, Annie legte den Kopf schief und Eric schaute zur Decke. Die Zwillinge gaben unverständliche Laute von sich und zeigten nach oben. Lucy hob einfach nur eine Braue und schüttelte den Kopf. "Was ist mit Simon?"

"Er ist aufgewühlt."

"Verwirrt."

"Er verhält sich seltsam."

Lucy senkte den Kopf und starrte ihre Familie an. "Er scheint okay zu sein. Und er hat sich ganz normal verhalten, als er mich bat auf die Klingel zu achten."

"Die Klingel? Erwarten wir Besuch?" Eric schaute im Raum umher.

"Ich soll ihm nur Bescheid geben, falls Dax früher kommen sollte."

"Aha, also HAT Terry doch etwas mit Simons Stimmung zu tun." Matt stand auf und schaute aus dem Fenster.

Robbie schnappte sich die Zeitung und begann zu lesen, befand es für klüger sich für eine Weile aus dem Gespräch auszuklinken.

"Ich weiß nicht, worüber ihr vier euch so aufregt." Die anderen Camdens schauten Lucy verwirrt an. "Er trifft sich mit einem Junior, der wahrscheinlich mit Ehrungen nach Stanford kommt. Vielleicht hat er nur Nachhilfe bekommen und war verwirrt von all dem Lernen."

Die anderen drei Camden schauten Lucy weiterhin an, darüber nachdenkend, was Lucy gesagt hatte.

"Nein." Matt schüttelte den Kopf. "Bevor er einen Fremden gefragt hätte, wäre er bestimmt zu mir gekommen."

"Und wie oft hast du ihn schon vergessen, weil dir plötzlich etwas in die Quere kam, was dir wichtiger schien?" Lucy verschränkte die Arme und hob eine Augenbraue.

"Nun...also...ich..." Matt kratzte sich am Kopf, steckte eine Hand in seine Hosentasche. "Hat jemand Hunger? Ich... werde etwas zu essen holen." Er zeigte Richtung Küche und setzte sich in Bewegung.

"Lucy, warum verteidigst du diesen Terry?" Eric musterte seine Tochter.

Diese zuckte nur mit den Achseln. "Er scheint ein netter Kerl zu sein. Kann ich nicht ab und zu einen netten Kerl verteidigen?"

"Sie hofft auf ein paar Sympathiepunkte bei ihm, sodass er mit ihr ausgeht." Ruthie betrat den Raum und setzte sich neben Annie.

"Ruthie!" Lucy funkelte das jüngere Mädchen böse an.

"Du magst ihn also?" Annie musterte Lucy.

"Ja... na und? Kann ich ihn nicht trotzdem verteidigen?"

"Ich denke, du solltest jetzt einfach frühstücken gehen." Eric nickte Richtung Küche. "Mach auch etwas für Ruthie."

Lucy schnaubte und verließ den Raum.

"Also, wann kommt Terry?" Ruthie Blick wanderte von Annie zu Eric.

"Küche, sofort!" Annie gab ihr einen leichten Schubs.

"Schon gut, aber ich möchte alles erfahren, wenn ich zurückkomme." Ruthie verschwand in der Küche.

Eric schüttelte den Kopf, schaute dann zu Annie. "Was machen wir wegen Terry?"

"Wenn Lucy Recht hat, möchte ich Simon nicht entmutigen, aber wenn es ihn bedrückt..."

"Ich weiß." Eric kratzte sich am Kopf. "Vielleicht bitten wir ihn etwas... lockerer Nachhilfe zu geben?"

"Vielleicht, aber ich denke, es geht nicht um Nachhilfe." Annie verschränkte die Arme und lehnte sich zur Seite schauend zurück. "Etwas wird vor uns verheimlicht und ich möchte wissen, was das ist."

"Etwas, das Terry verheimlicht?"

"Er und Simon. Und ich werde herausfinden, was es ist."

"Wie wollen wir das anstellen, ohne sie merken zu lassen, dass wir schnüffeln?"

"Ich arbeite daran."

Simon kam die Treppe hinunter, komplett bekleidet mit einer Jeans und einem grauen Shirt. "Hey Leute, ich gehe heute zu Terry. Bin heute Abend wieder zu Hause."

"Was wollt ihr machen?" Annie schaute zu ihrem Sohn. "Lernen?"

Simon überlegte kurz. "Irgendwie. Ich... verstehe etwas nicht und er will es mir erklären."

"Hat das etwas mit letzter Nacht zu tun?" Eric schaute nun ebenfalls herüber, aber immer ein Auge auf die Zwillinge habend.

Simon trat von einem Fuß auf den anderen. "Ja. Es ist wirklich kompliziert und er hat versprochen es mir heute nochmals zu erklären. Sonst müsste ich bis nächsten Freitag warten... und solange kann ich wirklich nicht warten."

"Was ist es denn? Vielleicht können wir helfen." Eric drehte sich etwas in Simons Richtung.

Annie nickte zustimmend.

Simon öffnete den Mund, schloss ihn aber sofort wieder. Ich kann es ihnen nicht erzählen.

"Es geht um hyperbolische Funktionen und deren Ableitungen im Kontext von negativen Integralen und praktischen Anwendungsmöglichkeiten im Leben."

Ein Ausdruck der Erleichterung machte sich auf Simons Gesicht bemerkbar, als er Terry lächelnd in der Tür stehen sah. "Hey Terry."

"Hey. Entschuldigung, dass ich nicht geklopft habe, aber es war nicht abgeschlossen." Terry trat ein, wandte seinen Kopf lächelnd zu den Camden-Eltern. "Erklärt das, woran wir heute arbeiten werden?"

"Ähm..." Eric schaute zu Annie.

Annie lächelte gezwungen. "Also gut. Wann bist du wieder zu Hause?"

"Na ja, wir werden noch ein paar andere Dinge besprechen, daher kann es später Abend werden."

Annie sah zu Simon. "Ist gut, aber ruf an, falls du nicht zum Abendessen kommst."

"Wird er. Komm schon Simon. Das Motorrad läuft noch." Terry verließ das Haus.

"Tschüss." Simon lief ihm schnell hinterher.

Eric hob eine Braue als sein Blick zu seiner Frau schweifte. "Hast du das verstanden?"

"Kein Wort, aber das ist bestimmt nicht das, was sie machen werden." Annie runzelte die Stirn.

"Was meinst du? Er hat doch gerade gesagt-"

"Ich habe gehört, was er gesagt hat, aber ich glaube ihm nicht." Annie nahm einen der Zwillinge auf ihren Arm. "Wir werden mit Simon reden, sobald er wieder zurück ist."

"Warum fragen wir ihn nicht jetzt?" Eric nahm den anderen Zwilling auf den Arm. In diesem Moment hörte man das Motorrad losfahren. "Nun gut..." Eric blinzelte und deutete auf die Tür. "Haben wir Simon gerade mit einem kaum älteren Jungen auf einem Motorrad wegfahren lassen?"

Annie verdrehte die Augen und ging Richtung Küche. "Ja, aber im Moment können wir nicht viel daran ändern, oder?"

~*()*~

"Jordon! Ich bin zu Hause!" Terry hängte seinen Helm an den Haken neben der Tür, die Jacke daneben. "Hey, bist du da?" Simon schaute sich um. Er war etwas überrascht als Terry nur fünf Blocks weiter zu einem kleinen Haus gefahren war. Ein Rosengarten vor dem Rasen diente als Zaun und vor dem Haus war eine kleine Veranda mit einem Tisch und Stühlen.

"Schätzungsweise ist er nicht zu Hause. Häng den Helm einfach neben meinem auf, Simon." Terry verließ den Raum.

Simon schaute rechts neben die Tür und entdeckte den zweiten Haken. Er hängte den Helm auf und schaute sich dann länger im Raum um. Zwei Sofas standen zur rechten der Haustür, ihnen gegenüber hing ein flache TV-Bildschirm an der Wand. Ein Büchergestell stand unter dem Fernseher - in ihm waren ein DVD-Player, ein Videorekorder und mehrere Videokassetten und DVDs verstaut.

Terry streckte sich, während er den Raum betrat. "Hast du Durst? Oder vielleicht Hunger?"

"Äh, nein, danke." Simon setzte sich auf eines der Sofas. Die an die Tür angrenzende Wand war mit einem großen Fenster versehen. An der Wand zu seiner Linken hingen weitere Bücherregale, diese waren mit Büchern aller Art nahezu überfüllt: von Theologie über Science Fiction hin zu Astronomie. Außerdem bemerkte er viele der Bücher, die Terry mit in die Schule brachte. ,Er besitzt sie also.` In der linken Wand führte außerdem noch ein Weg in einen anderen Raum. ,Führt wohl zu seinem Zimmer.` Aus irgendeinem Grund wurde Simon beim Gedanken an Terrys Zimmer warm und er errötete leicht.

Terry kam mit einer Flasche Wasser zurück. Während er sie öffnete, schaute er zu Simon hinüber. "Also, möchtest du eine kleine Führung durchs Haus oder möchtest du einfach nur ein paar Fragen stellen?"

Simon stand auf, rieb seine Hände etwas aneinander. "Wie wäre es mit der Führung?"

Terry schaute über seine Schulter. "Dadurch führt ein kleiner Gang zur Küche und zur Garage/Wäschekammer/Speisekammer auf der rechten Seite. Auf der linken geht's zum Esszimmer und zum Garten."

Simon stand neben Terry und ließ seinen Blick durch den Gang schweifen. An den Wänden hingen mehrere Bilder und auf einigen war Terrys Signatur zu sehen. "Du malst also?"

"Schon seit einer Weile nicht mehr. Obwohl ich ab und zu mal den Drang habe und ihm nachgebe." Terry nahm einen Schluck von seiner Flasche. "Nächstes Jahr werde ich einen Kunstkurs belegen. Ich muss mir noch ein paar Collegepunkte in den schönen Künsten sichern." Terry ging hinüber zum anderen Türeingang. "Das ist das Wohnzimmer, das du schon interessiert studiert hast." Er hielt am anderen Türeingang. "Dieser Gang führt zum Badezimmer und zu drei Schlafzimmern. Obwohl das dritte eher als Büro genutzt wird."

"Und welches ist dein Zimmer?" fragte Simon, der mittlerweile neben Terry stand.

"Das hinterste." Terry zeigte auf die hintere Tür auf der rechten Seite. "Wir brauchen unsere Privatsphäre, außerdem brauchte Jordon als ich noch jünger war die Schallisolierung."

"Schallisolierung?" Simon zog die Augenbrauen in die Höhe. "Laute Musik?"

"So in der Art." Terry ging den Gang hinunter. "Die erste Tür links ist der Raum meines Bruders. Ich erspar die den Anblick." Er grinste frech. "Normalerweise sieht's da aus wie in einer Stadt nach dem ein Hurrikan gewütet hat." Terry ging weiter. "Die erste Tür rechts ist das Badezimmer mit Whirlpool, Dusche und zwei Waschbecken." Er zuckte mit den Achseln. "Erweist sich als nützlich, wenn wir morgens zusammen im Bad sind."

Simon warf einen Blick hinein. "Ein Whirlpool? Habt ihr den Einbau selbst bezahlt?"

Terry schüttelte den Kopf. "Mom hat das veranlasst. Sie ist vielleicht nur zwei Tage im Jahr hier, aber da wir uns hier am wohlsten fühlten, dachte sie, es sei es wert." Er öffnete die zweite Tür auf der linken Seite. "Das Gästezimmer. Und wie du siehst, steht hier unser Computer."

Wieder warf Simon einen Blcik in den Raum. Ein kleiner Kleiderschrank und das Bett nahmen die Hälfte des Raumes ein. In der anderen Hälfte standen der Computer, ein Drucker und weitere Ausstattung lag auf einem großen Schreibtisch. "Wer hält sich hier auf?"

"Leute, die einen Platz zum Schlafen brauchen, wenn sie von ihren Familien wegkommen wollen; Mom, wenn sie uns besucht." Terry ging weiter zur letzten Tür. "Mein Zimmer ist nicht sehr sauber, aber es ist sauberer als Jordons." Er öffnete ein wenig die Tür.

Simon huschte zu Terry, um in das Zimmer schauen zu können. Er bemerkte, dass Terrys Zimmer größer war als das Gästezimmer. Ein Notenständer und ein schmaler Kasten standen in der hinteren Ecke. "Spielst du ein Instrument?"

"Flöte. Ich mache es immer noch, wenn ich mich konzentrieren muss. Meine Gefühle durch ein Medium zu fokussieren kann manchmal hilfreich sein." Terry schloss die Tür und machte sich auf in Richtung Wohnzimmer. "Aber wir sind ja hier, um über die zu reden, nicht wahr?"

Simon sank etwas in sich zusammen. "Oh, stimmt..."

Terry setzte sich an ein Ende des Sofas, sodass sich die beiden anschauen konnten. Seine Flasche stellte er auf den Tisch. "Setz dich und lass uns reden. Ich weiß, das ist... schwer? Verwirrend?"

Simon setzte sich und beugte sich dann vor, die Arme auf den Knien verweilend. "Woher weißt du das? Ich meine, mein ganzes Leben wurde mir beigebracht, dass es falsch ist und jetzt denke ich, dass ich selbst..." Simon wandte seinen Blick ab.

"Dass du dich zu Männer hingezogen fühlst; dass du gegen alles gehst, was dir jemals beigebracht wurde?" Terry lehnte sich zurück. "Du bist nicht der erste, dem ich dabei helfe. Ich selbst habe es auch durchgemacht, obwohl ich es früher realisiert habe als die meisten."

Simon schaute wieder zu Terry. "Aber wie? Ich meine, du bist intelligent und so, aber du siehst nicht so aus als hättest du Zeit über ein Liebesleben nachzudenken, geschweige denn herauszufinden, dass du schwul bist."

"Na ja, Mom hat mich und Jordon mit Sexualität früh in Kontakt gebracht. Ich war gerade mal sieben und mein Bruder, dem das Blut aus der Nase tropfte, war zwölf." Terry stand auf, durchsuchte ein paar Kassetten, bevor er schließlich ein mitbrachte und sie Simon gab.

Simon wurde allein vom Anblick des Covers puterrot. "Pornograhischer Zeichentrick?"

"Anime." Terry dreht die Box um. "Es ging darum, seine Sexualität zu realisieren, doch das geht nicht ohne einige sexuelle Szenen." Er kicherte. "Unsere Lehrer rasten vor Wut, aber die Kinder haben Mum allein deswegen zur "Mutter des Jahres" gewählt. Es war wirklich witzig." Terry starrte einen Augenblick an Simon vorbei, dann verschwand sein Grinsen und wurde durch einen ernsteren Gesichtsausdruck ersetzt. "Der Punkt aber war, dass sie uns nicht aufwachsen lassen wollte, ohne zu wissen, wer wir sind. Jordon wusste sofort, dass er hetero war. Und obwohl er es nie zugeben würde, verstärkten seine feuchten Träume die Tatsache nur." Terry stellte das Band in das Regal zurück.

Simon hustete kurz, nahm den Faden wieder auf. "Aber du... warst... nicht sicher?"

Terry setzte sich wieder und trank einen Schluck Wasser. "Bingo. Ich schaute mir Moms Liste immer und immer wieder an und je mehr ich schaute, desto mehr wurde mir klar, dass ich mich zu den Jungen hingezogen fühlte. Deshalb hat sie eine Shounen Ai", er bemerkte Simons verwirrten Gesichtsausdruck, "Jungenliebe-Serie beschafft und mit dieser Story konnte ich mehr anfangen. Ich habe auch kurz Erfahrungen mit Hetero-Liebe gemacht, aber meine erste große Liebe war ein Junge."

"Weiß es dein Bruder? Hatte er... etwas dagegen?" Simon schaute zum Fernseher.

"Weiß er es? ER war es, der mich dazu gedrängt hat, meinen Schwarm nach einem Date zu fragen. Er hat mich immer unterstützt. Man vermutet es nicht, aber er ist tatsächlich sehr verantwortungsbewusst und schützend, wenn es um mich geht. Er hat mir beigebracht mich zu verteidigen, sollte ich wegen meiner Orientierung angemacht werden. Er half mir zu erforschen, wer ich bin, meine Begabungen und die Vor- und Nachteile des Coming Out herauszufinden." Terry trank den letzten Schluck Wasser und schaute zu Simon. "So wie ich dir helfen werde."

"Habe ich erwähnt, dass ich das sehr nett von dir finde?" Simon starrte auf seine Hände. "Ich meine, ich hatte seit Jahren Dates, aber jetzt wo ich darüber nachdenke", Simon lachte leise, "jetzt wo ich darüber nachdenke, tat ich das nur, weil ich wie Matt und all die anderen Jungen in der Schule sein wollte. Es war als würde es... von mir erwartet oder so."

"Aber du bist nicht dein Bruder."

"Aber hast du nie versucht, deinen Bruder nachzuahmen? Mehr wie er zu sein?" Simon schaute nun zu Terry.

Terry lehnte sich zurück und legte sich eine Hand ans Kinn, nachdenkend. "Hm, nach dem Jahr als Freshman ins College zu kommen, aber mehr nicht. Wir lieben uns sehr und er passt auf mich auf, aber wir sind grundverschieden in so vielen Dingen, dass ich nie versucht habe zu sein wie er. Ich meine, sogar unsere ersten Jobs waren das komplette Gegenteil. Er arbeitete in einer Bücherei und ich-" Terry blinzelte und schaute zu Simon. "Ähm, ich habe etwas anderes gemacht."

Simon legte den Kopf schief. "Du willst es mir nicht erzählen?"

"Ich habe herausgefunden, dass es weise ist nicht zu erzählen, was ich nach der Schule arbeite. Nebenbei, du wirst es diesen Sonntag wahrscheinlich erfahren."

"Warum?"

"Du wirst es einfach. Der Punkt ist", Terry tätschelte Simons Arm, "du bist nicht dein Bruder und du kannst nicht sein, wie es deine Familie von dir erwartet. Du musst du selbst sein, egal was kommt."

"Aber wie?" Simon legte sein Kopf in die Hände. "Dad würde ausflippen, Mom, nun, ich will mir nicht mal vorstellen, was sie tun würde. Und meine Geschwister - sie würden mich hassen!"

Terry lehnt sich vor und schaute Simon in die Augen. "Glaubst du wirklich, deine Familie würde dich einfach verurteilen, ohne vorher eine Erklärung zuzulassen - ohne dich vorher anzuhören?"

"Also, sie..." Simon sprach nicht weiter, war unsicher. "Ich bin ziemlich sicher, dass Mom und Dad durchdrehen würden. Matt auch, wahrscheinlich."

"Und die anderen?"

"Ich bin... nicht ganz sicher." Simon seufzte. "Ich weiß nicht mal, ob ich das wirklich bin und schon mache ich mir Gedanken darüber, wie ich es meiner Familie sagen soll."

"Nun, der erste Schritt ist es zu forschen. Zu sehen, ob es eine Phase ist oder ob es wirklich du bist." Terry stand auf und ging in die Küche, um seine leere Flasche wegzubringen.

Simon saß einfach nur da, starrte den Boden an. ,Eine Phase... das könnte alles eine Phase sein. Verdammt, warum ich? Was habe ich nur getan, um das zu verdienen?`

Terry kam mit zwei weiteren Wasserflaschen zurück und gab eine Simon. "Warum fangen wir nicht mit der offensichtlichen Frage an?!"

Simon nahm die Flasche und schaute zu Terry hoch. "Welche Frage ist das?"

"Warum fühlst du dich zu mir - und Männern allgemein - hingezogen?"

Simon erröte etwas und wandte den Blick ab. "Na ja... ich bin nicht sicher. Ich meine, ich habe andere Männer bemerkt, aber warum ich sie mehr mag... ich bin nicht sicher."

"Warum erzähle ich dir nicht einfach, was mich an dir anzieht."

Simon wandte sich wieder zu Terry. "Ist das nicht, weil ich unter deinen Baum gekommen bin?."

Terry kicherte, während er seine Flasche öffnete. "Das ist nur ein Teil, ein kleiner Teil." Terry stellte seine Flasche ab und begann Gründe an seiner Hand abzuzählen. "Ich hatte gehört, du wärest ein netter, liebevoller, sensibler Junge. Du bist pfiffig, offen, was die Welt und das Leben angeht." Terry grinste ein wenig. "Ich hatte schon immer eine Schwäche für süße Blonde."

Simon fuhr mit der Hand durch sein Haar. "Aber woher wusstest du..."

"Ich wusste es nicht. Es ist immer ein Risiko. Aber als ich deine Augen sah, wusste ich, dass du mit etwas kämpftest, dass du jemanden brauchtest, um dir mit etwas zu helfen. Ich habe einfach geraten, was es sein könnte. Um ehrlich zu sein, ich hätte dich auch um ein Date gebeten, wenn du nicht schwul wärst. Einfach, weil du so ein netter Typ bist. Aber als du deine Hand nicht weggezogen hattest, wusste ich, was es war."

"Oh..." Simon verschränkte die Arme.

"Also, warum fühlst du dich zu mir hingezogen? Oder zu Männern allgemein?."

"Ich bin... nicht sicher. Einige der Mädchen, mit denen ich aus war, waren wirklich nett... aber es endete immer damit, dass wir nur Freunde waren. Und bis vor kurzem wurde unser Haushalt von Frauen dominiert."

"Du meinst drei Schwestern und nur ein Bruder?"

Simon nickte. "Und Männer scheinen verlässlicher zu sein als Frauen."

"Das kommt von den vielen Frauen, die einfach nur Freunde sein wollen. Frauen sind sehr verlässlich, glaub mir."

Terry dachte einen Moment nach. "Nun, die meisten jedenfalls. Und jetzt, was ist mit mir?"

Simon blinzelte, biss sich auf die Lippe. "Ich denke... nur deine Augen. Sie sind so... fesselnd." Er setzte sich aufrecht. "Ich will nicht sagen, du sähest nicht gut aus oder hättest einen schlechten Charakter oder etwas in der Art. Ich meine, du bist der einzige mit dem ich darüber gesprochen habe und du warst so hilfsbereit, dass ich denke du bist einer der besten Menschen, die ich getroffen habe. Aber... macht das überhaupt Sinn, was ich erzähle?"

Terry rollte mit den Augen und lächelte. "Simon, es ist okay. Das ist eine Reise, die du unternimmst. Du musst die Dinge für dich selbst realisieren. Wenn nur meine Augen dich so fasziniert haben, ist das gut. Als wir uns das erste Mal trafen, war das praktisch alles, was du über mich wusstest.

"Trotzdem, Entschuldigung. Du warst groß-"

"Simon, du. Konzentriere dich auf dich." Terry tätschelte Simons Knie. "Ich habe die Reise hinter mir. Jetzt helfe ich dir auf deiner Reise."

"Aber was, wenn ich hetero bin und all das sinnlos ist?" Simon nahm Terrys Hand und hielt sie fest. "Ich meine, wirst du nicht böse sein, wenn du all das durchmachst und ich mich entscheide wieder mit Mädchen auszugehen?"

Terry drückte Simons Hand. "Es ist niemals sinnlos zu erforschen, wer du bist. Gott macht keine Fehler und wenn du schwul bist, bin ich glücklich. Wenn du hetero bist, bin ich auch glücklich. Wir wären immer noch Freunde."

"Gott?" Simon zwinkerte. "Aber... ich meine, sagt die Bibel nicht, dass... es falsch ist?"

"In der alten Denkweise. Sogar ich brauche den Trost, dass alles in den Händen eines höheren Wesens liegt, welches unsere Interessen kennt. Ich bin Mitglied in einer fortschrittlicheren, christlichen Konfession, die Homosexualität als etwas akzeptiert, dass zu biblischen Zeiten existierte und heute zurückgekehrt ist. Und sie interpretieren Homosexualität als akzeptabel - innerhalb bestimmter Kontexte."

Simon drehte sich weiter zu Terry. Gott war immer eine Trostquelle und zu hören, dass Gott ihn akzeptieren könnte, half ihm dabei ruhiger zu werden. "Welche... welche Art Kontexte?"

"Vorneweg: es gibt nichts einfach nur, um eine gute Zeit zu verbringen. Gott erschuf Tabris, welcher uns den freien Willen gab. Das heißt, wir entscheiden in wen wir uns verlieben. Wenn wir unsere wahre Liebe in einem Mann finden, dann ist das gut." Terry zog die Stirn in Falten. "Wenn man allerdings nur zum Vergnügen mit einem Mann ins Bett will, dann ist es Sünde. Deshalb habe ich in meinen Beziehungen auch keinen Sex."

Simon nickte leicht. "Nur, wer ist Tabris?"

Terry blinzelte. "Du kennst doch die Engel oder? Den Engel des Schoßes, den Engel der Angst?" Simon schüttelte den Kopf.

"Nun, Tabris ist der Engel des freien Willens. Aber natürlich muss man nicht an die Engel glauben." Terry legte den Kopf schief. "Möchtest du am Sonntag in meine Kirche kommen? Du kannst dort mehr vom Reverend erfahren."

"Ich..." Simons Blick wanderte zum Boden. "Ich kann nicht. Mein Dad ist Reverend und ich muss bei seinem Gottesdienst sein."

"Hey, das versteh ich." Terry stand auf und ging zu einem der Bücherregale. Und dennoch, ich gebe dir etwas zum Lesen mit. Es könnte dir dabei helfen Frieden mit Gott zu schließen, was deine Sexualität betrifft." Er zog zwei Bücher aus dem Regal. "In dem anderen stehen Informationen über die Engel und so was." Er nahm sie mit zurück und legte sie neben Simon.

Simon nahm eins und blätterte durch die Seiten. "Was ist, wenn meine Familie fragt, warum ich diese Bücher habe?"

"Sag ihnen einfach, dass du diese Bücher als Grundmaterial für ein Schulprojekt brauchst. Sag, es ist..." Terry schaute zur Decke. "Hm... sag, es ist für Englisch. Die lassen einen die ganze Zeit obskure Dinge lesen."

Simon runzelte die Stirn. "Wirklich?"

Terry blinzelte und schaute Simon an. "Zumindest machen sie das in AP. Machen sie es nicht im normalen Englisch?"

"Normalerweise nicht."

"Na ja, ich bezweifle, dass sie das wissen."

Simon dachte einen Moment darüber nach. "In Ordnung."

"Warum analysieren wir nicht weiter, warum oder warum du nicht schwul sein könntest," Terry schaute auf seine Uhr, "nachdem ich uns was zum Mittag mache."

Simon setzte sich auf und schaute ebenfalls auf seine Uhr. "Es ist schon ein Uhr?"

"Die Zeit fliegt dahin, wenn man über lebensverändernde Entscheidungen spricht." Terry macht sich auf den Weg in die Küche.

Simon folgte ihm. "Wem erzählst du das? Werden wir zum Abendessen fertig?"

"Nein, aber ich werde dafür sorgen, dass wir an einem Bruchpunkt sind. Und warum komme ich nicht nächsten Freitag zu euch zum Abendessen?"

"Was?" Simons Augen weiteten sich. "A-a-aber ich bin noch nicht mal sicher-"

"Um deine Familie zu treffen, Simon. Ich bringe meine mit, sodass sich deine Eltern in meiner Gegenwart etwas entspannen. Ich werde nicht ein Wort darüber verlieren, was hier passiert ist - und auch nicht über meine Vorliebe."

Simon enspannte sich sichtbar. "Oh, dann denke ich, wäre das okay."

"Super! Und jetzt, möchtest du Truthahn oder Schinken auf dein Sandwich?"

~*()*~

~*()*~

~*()*~
 

Und wieder hat es Monate gedauert, bis das nächste Kapitel fertig ist. Hat noch jemand Interesse an dieser FF? Ich fänd's toll, dann hätte ich nämlich nen Anreiz, was zu machen. Ich mein, ich wird sie auch so übersetzen, aber dann wird sie erst in ein paar Jahrzehnten fertig *lol*
 

Ähm ja, die Sache mit den Engeln. Ich glaub, weder an Gott, noch an irgendwelche Engel, kenn mich da also absolut nicht aus. Ich hab die Namen jetzt einfach nur aus dem Englischen übersetzt. Berichtigt mich ruhig, wenn da was falsch ist ^^''
 

Wenn es euch gefallen hat, schreibt doch einfach etwas in die Kommentare oder schreibt mir ne Mail. Addy ist im Steckbrief zu finden XD

Oder aber schreibt dem Autor direkt (in Englisch natürlich): CypherCA@aol.com
 

Mata ne!

Danni



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Knuddelmaus256
2005-10-08T11:16:32+00:00 08.10.2005 13:16
Hey,
bin gerade eben über diese Geschichte gestolppert und würd mich echt freuen wenn du sie weiterhin übersetzt. Hoffe du brauchst nicht mehr so lange um eine neues Kappi online zu stellen.
Gruß Maus


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