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Das Schlittschuhlaufen

MashiroxSou
von

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Oster-One-Shot

One-Shot
 

Grummelnd zog ich die Decke wieder über meinen Kopf, als Kureha, meine beste Freundin auf dieser Schule, sie mir hartnäckig entreißen wurde. Mit geballten Fäusten hielt ich meine schön warme, flauschige Decke mit aller Kraft an meinem Körper.
 

Ich wollte definitiv nicht aufstellen, auf keinen Fall!
 

Aber meine Freundin war ein Sturrkopf, wie er im Bilderbuch stand. Ein genervtes Seufzen entwich ihr. Die hatte Nerven, mir ging es nicht besser in dieser Situation!
 

„Mashiro, ich warne dich, steh endlich auf!“, fauchte sie wie ein Furie, zerrte noch stärker an meiner Decke, die hoffentlich unter dem kräftigen Zug an Stoff nicht nachgeben würde. Sonst konnte sie mir eine neue besorgen.
 

„Hör doch endlich auf! Es ist Wochenende, da kann ich doch länger schlafen!“, murrte ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen, ich stand kurz vor der Linie, an der ich platzen würde. Ganz kurz davor war ich!
 

Dann wäre es mir egal, ob sie ein Mädchen war oder nicht. Ich würde sie packen, über meine Schulter werfen und sie hochkantig aus meinem Zimmer werfen! Sollte sie mich doch in Ruhe lassen, ich war ein Morgenmuffel. Als ich diesen Gedanken hatte, warf ich einen Seitenblick auf meinen Wecker, welcher direkt auf meinem Nachttisch stand. Neun Uhr, bitte schlag doch jemand diese Blondine! Aber anscheinend hatte doch jemand Mitleid von mir, denn sie gab mit einem frustrierten Laut auf, ließ von mir ab und erhob sich von meinem Bett.
 

Endlich! Ich konnte mich wieder in meinem eigenen Bett ausstrecken.
 

„Okay, es reicht, du hast es so gewollt!“, zischte sie aggressiv, ehe sie aus meinem Zimmer schlüpfte, obwohl ich ihr verwirrt nachsah.
 

Was sollte dieser Auftritt denn? Normaler Weise gab sie nicht so schnell auf, wenn sie sich in eine Sache verbissen hat, aber was sollte ich mich beschweren?
 

So hatte ich wenigstens meine Ruhe.
 

Ein dezentes Klopfen war an meiner Zimmertür zu hören, die vorher von Kureha mit einem lauten Knall ins Schloss geworfen worden war. Verwirrt hob ich den Kopf hoch. Wer war das denn jetzt? Hatte Kureha die Idee gehabt, jemanden zu Hilfe zu holen, um mich zu wecken?
 

„Was ist?“, fragte ich genervt, gab diesem Fremden somit die Erlaubnis einzutreten, aber ich würde mich garantiert nicht überreden lassen aufzustehen, dass konnte derjenige vergessen. Ich meine hallo? Es war Samstag, Ostern hin oder her, da hatte ich doch das Recht wenigstens ein paar Stunden länger zu schlafen oder nicht? Ich hörte wie die Tür geöffnet wurde, Schritte erklangen und schon nach wenigen Sekunden schob sich eine Person in mein Blickfeld, mit welcher ich nie im Leben gerechnet hätte.
 

Was zum Teufel hatte der Kerl hier verloren?!
 

Sou, ein männlicher Mitschüler von mir und in den ich heimlich verliebt war, wir aber aus irgendeinem Grund nicht vorwärts mit unserer Beziehung kamen, da er auch nicht von sich aus auf mich zu kam, stand mitten in meinem Zimmer, gekleidet in normaler Tageskleidung, welche aus einer schwarzen Hose und einem weißen Hemd bestand, was eine gute Kombination bot, es harmonierte mit seinen dunklen Haaren.
 

Allerdings zeigte sich nichts davon in seinem Gesicht. Ausdruckslose Gesichtszüge, kalte Augen, nichts in seinen Zügen ließ über seine Gefühle erahnen, so wie eigentlich immer, ich kannte ihn gar nicht anders. Die Decke bis über die Nase hochziehend, musterte ich ihn misstrauisch, als er weiter auf mein Bett zu trat, nebenbei mein Zimmer mit seinen Blicken erkundete.
 

„Was willst du hier?“, fragte ich gedämpft durch die Decke. Für seine Persönlichkeit war es wirklich ungewöhnlich, dass er sich um andere Mitschüler kümmerte.
 

Lässig zuckte er mit den Schultern, schaute aus dem Fenster, von dem schon die Vorhänge zur Seite gezogen waren und einen herrlichen Sonnenschein durchließen, der für einen Tag draußen im Garten des Wohnheims einluden. „Um ehrlich zu sein hat mich Kureha geholt, um dich aus deinem Zimmer zu bekommen.“, antwortete er ehrlich.
 

„Das kannst du getrost vergessen!“, zischte ich mittlerweile sauer.
 

Warum musste sich jeder um meine Angelegenheit kümmern, obwohl es ihn überhaupt nichts anging? Sah ich so aus, als wäre ich ein kleines Kind? Ich konnte selbst für mich sorgen, selbst entscheiden was ich tun mochte und was nicht. Also es war doch wirklich Quatsch und unnötig!
 

„Du stellst dich wirklich an, Mashiro. Wieso willst du nicht aufstehen?“, fragte er weiter, als würden wir eine normale Konversation betreiben, was sonst gar nicht der Fall zwischen uns war.
 

Die meiste Zeit schwiegen wir uns an, nur unsere Blicke, dir wir an den anderen hingen, zeigte das, was in echt zwischen uns war, aber keiner zugeben wollte.
 

Ich wollte es auch nicht zugeben, dass ich in ihn verliebt war, da war ich ganz ehrlich. Man würde nur über uns reden, dass wollte ich nicht, wer wusste schon, was sich später darauß entwickeln würde. Vielleicht würde später Mobbing anfangen oder sonst irgendetwas, was einen den Boden unter den Füßen wegriss.
 

Das wollte ich ihm genauso wie mir und meinen Freunden ersparen, denn wenn sie einmal auf einen losgingen, dann auch auf das nähere Umfeld und das wären in diesem Fall Sou und Kureha gewesen. Natürlich, Sou war eine Kämpfernatur, würde sehr wahrscheinlich auch alleine zu Recht kommen, aber ich glaubte nicht, dass Kureha das alleine überstehen würde. Ich war auch von der zarteren Seite, ich konnte mich da selbst schwer einschätzen.
 

„Ich hab es auch schon Kureha gesagt. Es ist Wochenende, meine Güte, selbst wenn Ostern ist, kann man doch wohl ein paar Stunden länger schlafen, als wenn Schule wäre!“, fauchte ich gereizt, wahrscheinlich konnte ich jetzt sowieso nicht mehr einschlafen, selbst wenn ich es gewollt hätte.
 

Mein Geist war dafür schon viel zu wach.
 

Während ich wie ein kleiner Rohrspatz durch die Gegend fluchte, wie unfair die Welt und meine Mitschüler doch waren, schmunzelte Sou vor sich hin. Bei ihm erkannte man ein angedeutetes Lächeln nur daran, dass sich seine Mundwinkel leicht anhoben.
 

Es gab nur seltene Momente, wo er wirklich frei lachte, meistens nur wenn er alleine war, wo ihn niemand dabei beobachten konnte, obwohl ich nicht verstand, warum er in diesen Moment so viel Geheimniskrämerei machte, schließlich war lachen doch nichts verwerfliches oder?
 

Plötzlich bekam ich ein mehrere Klamottenteile mitten in mein Gesicht geschleudert, die dann, als hätte ich einen wohlschmeckenden Kuchen im Gesicht kleben, langsam an eben diesem hinter rutschten, bis sie auf der Bettdecke zu liegen kamen. Verstimmt, beinahe vernichtet, durchbohrte ich ihn mit meinen Blicken, aber so sehr ich auch versuchte auf ihn böse zu sein, ich konnte es nicht und das ärgerte mich am meisten.
 

Warum konnte man auf die Person nie sauer sein, in die man auch verliebt war? Es war zum Mäusemelken!
 

Aber jetzt kam ein anderes Problem dazu: das Umziehen.
 

Ich würde unter Garantie keinen einzigen Finger rühren, bis dieser Mitschüler wieder aus meinem Zimmer war. Ich war…anders als die anderen Jungs in meinem Alter und außerdem hatte ich mich immer noch nicht entschieden ob…Mädchen oder Junge…
 

Mit dem Finger gerade durch zum Ausgang zeigend, setzte ich zum Sprechen an.
 

„Ich komme gleich, aber du wartest die Zeit gefälligst draußen vor der Tür!“, fuhr ich ihn an. Ich fand es immer noch nicht toll, dass er in meinem Zimmer war, es war neu und machte mir Angst. Es konnte so viel passieren, schließlich wusste ich schon von früheren Begegnungen, dass Sou skrupellos sein konnte, wenn er es wirklich wollte.
 

Mehr als einmal hatte er mir das schon bewiesen und mir lief jedes Mal noch der angsteinflößende Schauder über den Rücken, wenn ich nur im entferntesten Sinne daran dachte, was er mir alles antun konnte.
 

Ungeduldig wartete ich, dass er endlich seinen Hintern aus meinem Zimmer bewegte, aber nichts dergleichen geschah, stattdessen nahm er sich die Frechheit heraus die letzten zwei Schritte zu meinem Bett zu überbrücken und sich zu mir herüber zu lehnen, sodass wir uns beinahe mit den Nasenspitzen berühren konnten.
 

Angenehm strich sein warmer Atem über mein Gesicht, meine Wangen und kitzelte mich sacht an den Ohren. Ein mir unbekanntes Kribbeln stieg in mir auf, was mich auf eine wunderbare Art erschauern ließ.
 

Doch als er sich noch näher zu mir beugte, wurde ich misstrauisch, lehnte mich automatisch nach hinten, weg von ihm, aber dann war die Rückenlehne im Weg, die mich daran hinderte noch weiter zurückzuweichen. „Was soll das werden?“, fragte ich mit deutlich verunsichertem Unterton in der Stimme, wagte es kaum zu atmen, alle Muskeln in meinem Inneren waren bis zum Zerreißen angespannt. Es fühlte sich beinahe so an, als wäre ich auf der Flucht und das war ich auch. Auf der Flucht vor meinen Gefühlen und vor seinen, die auf meine überzugehen drohten und mich noch mehr verwirrten, als ich es eh schon war.
 

Seine feingliedrigen Hände tasteten über meine Schultern, fuhren meinen Hals und Nacken entlang und verschwanden erst, als sich um meinen Hals ein lockeres Band legte.
 

Ich beobachtete ihn, wie er sich zurück in eine aufrechte Position begab. Seine dunklen Augen glitzerten vor Schalk, man sah deutlich das unterdrückte Lachen in ihnen. Normaler Weise hätte ich diesen Anblick gut gefunden, aber in dieser Situation verstärkte sie nur mein Unwohlsein.
 

Dann hörte ich, worüber er sich so amüsierte. Ich klingelte, wortwörtlich genommen.
 

Die Augenbrauen hochziehen schaute ich an mir herunter, dabei meinen Hals abtastend, suchte nach der Ursache des Klingelns und fand sie auch. Es gab doch diese Schokoladenhasen, die immer mit einem eigenen Glöckchen versehen waren. Tja, genau so eins hatte ich gerade um und wie herrlich es doch klingelte, spuckte ich innerlich zynisch aus.
 

Mit vor Wut sprühenden Augen hob ich meinen Kopf, suchte Sous Blick.
 

„Ha, ha. Wirklich sehr komisch.“
 

„Ich finde es sehr lustig.“, grinste Sou angedeutet.
 

Ich wollte zwar sauer auf ihn sein, aber irgendwie gelang mir das nicht. Es war echt ein erheblicher Nachteil, wenn man verliebt war. Man ließ seinem Partner einfach alles durchgehen, obwohl er es verdient hatte ausgeschimpft zu werden.
 

Ich meine, irgendwann konnte er sich auch nicht mehr alles erlauben oder?
 

„Nun geh schon raus.“, sagte ich schwach, aber er respektierte meinen Wunsch und ging, wartete dann vor meiner Zimmertür.
 

Tief einatmend strampelte ich die Decke von mir und erhob mich, machte mein Bett ordentlich, bevor ich mich schnell in dem angrenzendem Badezimmer frisch machte und dann meine Schuluniform anzog, die extra für Jungen ausgelegt war und die mir Sou vorhin so freundlich mitten ins Gesicht geworfen hatte. Fertig angezogen, meine Schuluniform saß von meinen Klamotten immer noch am bequemsten, schließlich sprach ja nichts dagegen sie nicht anziehen zu dürfen, schnappte ich mir nur meinen Zimmerschlüssel und begab mich zu Sou.
 

Lässig lehnte dieser an der Wand, wartete geduldig bis ich mein Reich abgeschlossen hatte, ehe er besitzergreifend einen Arm um meine Taille legte und mich den Korridor entlang zog. Das Osterwochenende versprach interessant zu werden.
 

One-Shot Ende
 


 


 

So^^
 

Das war es auch schon wieder von meiner Seite, ich habe beschlossen zu dieser Geschichte jetzt ab und zu kleinere One-shots hochzladen^^
 

Allerdings haben sie mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun, sie werden sie nicht beeinflussen, die Handlung wird durch sie nicht verändert^^
 

Dann wünsche ich euch weiterhin viel Spaß beim Lesen, bei Mexx, haltet die Ohren steif, lasst euch nicht unterkriegen^^
 

Lesemaus



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